Bernd Schackers - Weser NRW
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Auf der Suche nach geeigneten<br />
Renaturierungsstrecken<br />
Die Umsetzung des „Strahlwirkungskonzeptes“ im Kreis Höxter<br />
Vortrag auf der Gewässerkonferenz<br />
„Lebendige Gewässer in Ostwestfalen-<br />
Lippe“ am 11. Dezember 2009<br />
Referent: Dipl.-Ing. <strong>Bernd</strong> <strong>Schackers</strong><br />
UIH<br />
Ingenieur- und Planungsbüro<br />
Umwelt Institut Höxter<br />
Schlesische Straße 76 • 37671 Höxter<br />
Tel. 05271 / 6987-0 • Fax 05271 / 6987-29<br />
E-Mail: info@uih.de • internet: www.uih.de<br />
1
Auf der Suche nach geeigneten . . .<br />
. . . Renaturierungsstrecken im Kreis Höxter<br />
Präsentationsinhalte<br />
1 Anlass für die Suche nach Renaturierungsstrecken<br />
2 Ausgangssituation und Aufgabenstellung<br />
3 Das Strahlwirkungskonzept als Grundlage<br />
4 Auftragsumfang und Ziele des laufenden Projektes<br />
U I H<br />
Ingenieur- und Planungsbüro<br />
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. . . Renaturierungsstrecken im Kreis Höxter<br />
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1 Anlass für die Suche nach Renaturierungsstrecken<br />
Zielerreichung des guten ökologischen Zustands (bzw. Potenzials) der<br />
europäischen Fließgewässer bis 2015 (2027) nach den Vorgaben der EG-<br />
WRRL<br />
Bewirtschaftungsplan und Maßnahmenprogramm gem. EG-WRRL werden<br />
in Kürze behördenverbindlich.<br />
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. . . Renaturierungsstrecken im Kreis Höxter<br />
„Maßstab für Renaturierungserfolge“ bei der<br />
Maßnahmenumsetzung<br />
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Bewertungsgrundlagen gem. EG-WRRL - die biologischen Qualitätskomponenten:<br />
Makrozoobenthos<br />
Makropyten<br />
Phytobenthos<br />
Phytoplankton<br />
Fische<br />
Fotos: Dr. Jürgen Bäthe / ECORING / UIH / <strong>Bernd</strong> <strong>Schackers</strong><br />
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Weitere “Nutznießer” von Renaturierungsmaßnahmen<br />
Eisvogel (Foto: O. Hahn)<br />
Laubfrosch (Foto: B. <strong>Schackers</strong>)<br />
Wasserabhängige<br />
Lebensräume und<br />
Arten !!!<br />
Flussuferläufer<br />
(Foto: S. Ehlert)<br />
Sumpfschwertlilie (Foto: B. <strong>Schackers</strong>)<br />
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... und wem sollen die WRRL Maßnahmen noch nutzen ?<br />
den Menschen ...<br />
Erst durch die Motivation von Politik,<br />
Verwaltung und Bevölkerung wird die<br />
Suche nach Renaturierungsstrecken +<br />
deren Umsetzung erfolgreich sein !!!<br />
… durch sauberes Grund- und Oberflächenwasser ...<br />
... durch attraktive Freizeit- und Erholungsräume ...<br />
... durch Naturerlebnisgebiete ...<br />
... durch Verbesserung des Wohnumfeldes ...<br />
... durch ggf. verbesserten Hochwasserschutz<br />
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… ferner sind Gewässer(auen) in gutem ökologischen Zustand wichtiger Bestandteil<br />
einer gesunden ästhetischen KULTURLANDSCHAFT im Kreis Höxter<br />
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Nethe (Foto: UIH / Christ)<br />
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Gewässer(auen) in gutem ökologischen Zustand sind also:<br />
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Grundbach (Foto: UIH / Christ)<br />
1. Ziel für eine attraktive + gesunde Kulturlandschaft im Kreis Höxter<br />
2. Ziel der EG-Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) und<br />
3. Ziel von Naturschutz + Landschaftspflege<br />
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2 Ausgangssituation und Aufgabenstellung<br />
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Viele Gewässerstrecken leider in keinem gutem ökologischen Zustand –<br />
hier kann nur gemeinsames Handeln weiter helfen !!!<br />
Emder Bach<br />
Schelpe<br />
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Quelle: MUNLV 2008 Quelle: MUNLV 2008<br />
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Lichtblicke: z.B. naturnahe Abschnitte am Emder Bach / Grundbach oder<br />
dem Bosseborner Bach – Ausgangspunkte für künftig guten Zustand?<br />
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Entwurf des Maßnahmenprogramms enthält viele Maßnahmen, die 2012<br />
bereits umgesetzt sein sollen, z.B. „Anlage von Strahlursprüngen,<br />
Trittsteinen und Strahlwegen“ (i.d.R. Maßnahmenkombinationen aus<br />
verschiedenen Einzelmaßnahmen)<br />
Dabei sollen Maßnahmen v.a. auf Basis von Kosten-Nutzen-<br />
Überlegungen, dem Planungsstand und der Umsetzungsreife (u.a.<br />
Verfügbarkeit von Flächen, Vorliegen einvernehmlicher Lösungen)<br />
priorisiert werden !!!<br />
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Bislang weiß niemand wie diese Vorgaben aus dem<br />
Maßnahmenprogramm in der Fläche umgesetzt werden können<br />
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Aufgabenstellung: An welchen Gewässerstrecken kann –<br />
dem Strahlwirkungskonzept folgend - sinnvoll mit<br />
Renaturierungen begonnen werden, um den guten<br />
ökologischen Zustand zu erreichen?<br />
Kreis Höxter beauftragte dazu im Sommer 2009, federführend für die 10<br />
Städte, ein entsprechendes Konzept beim UIH Ingenieur- und<br />
Planungsbüro.<br />
Arbeiten werden von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe begleitet<br />
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Projektgebiet:<br />
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500 km berichtspflichtige<br />
Gewässerstrecken im Kreis<br />
Höxter<br />
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3 Das Strahlwirkungskonzept als Grundlage<br />
Das Prinzip, nach dem in <strong>NRW</strong> Renaturierungen stattfinden<br />
sollen:<br />
Naturnahe Gewässerabschnitte (Strahlursprünge) haben eine<br />
positive, „ausstrahlende“ Wirkung auf ausgebaute, strukturell<br />
schlechtere Gewässerabschnitte (Strahlwege)<br />
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Schlussfolgerung: es müssen nicht alle Gewässerstrecken auf<br />
gesamter Länge renaturiert werden, um die WRRL-Ziele zu<br />
erreichen (= abschnittsweise Renaturierung)<br />
Strahlwirkung beruht dabei auf der aktiven oder passiven Wanderung<br />
von Tieren und Pflanzen im Gewässer oder Gewässerumfeld<br />
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Wesentliche Bausteine des Strahlwirkungskonzeptes sind<br />
1. Strahlursprünge<br />
2. Strahlwege<br />
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Die notwendige Mindestlänge von Strahlursprüngen und die Länge von<br />
„Strahlwegen“ ist abhängig von der betrachteten Organismusgruppe und<br />
vom Gewässertyp.<br />
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Kompensation von<br />
Strukturdefiziten in<br />
Fließgewässern durch<br />
Strahlwirkung<br />
(Quelle: DRL, Heft 81; 2008)<br />
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Eigenschaften von Strahlursprüngen:<br />
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naturnahe (auch renaturierte) Gewässerabschnitte, die sich durch eine<br />
typspezifische stabile, arten- u. individuenreiche Lebensgemeinschaft<br />
auszeichnen<br />
Auswahl relevanter Parameter für die Ermittlung oder „Herstellbarkeit“<br />
geeigneter Strahlursprünge, z.B. an Nethe, Emmer oder Diemel:<br />
z.B. für das Makrozoobenthos: Gewässerstrukturgüte 1 – 3; Sohlstruktur<br />
≤ 3 (z.B. Kolke, große Substratvielfalt); Uferbewuchs ≤ 3 (z.B. Galeriewald);<br />
Länge 700 – 1.000 m; Wiederbesiedlungspotenzial: 1 – 2; keine<br />
Durchgängigkeitsdefizite; kein Rückstau<br />
Für Fische beträgt hier die Mindestlänge 800 – 2.000 m<br />
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Bestehender Strahlursprung<br />
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Kürzlich „gebauter“ Strahlursprung<br />
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Herstellung eines nebengerinnereichen Flusslaufs<br />
Planung + Umsetzung: UIH / W. Klein; Foto: W. Klein<br />
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Strahlweg<br />
Mindestanforderungen an<br />
die Durchwanderbarkeit<br />
müssen erfüllt sein<br />
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4 Auftragsumfang und Ziele des laufenden Projektes<br />
1. Auswertung relevanter Grundlagendaten, z.B.:<br />
Daten der Strukturgütekartierungen (Auswertung relevanter<br />
Einzelparameter, z.B. Angaben zum Ausbaugrad, zum Gehölzbewuchs<br />
und Sohlbeschaffenheit)<br />
Daten der Querbauwerkserfassung<br />
Öffentliche Flächen (Bund, Land, Kommunen, Kirchen)<br />
Naturschutzflächen (NSG / FFH-Gebiete / Biotopverbundflächen)<br />
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Flächenbedarf und<br />
Flächenverfügbarkeit für<br />
viele Maßnahmen zentrale<br />
Voraussetzung!<br />
Beispiel leider nicht repräsentativ !!!<br />
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2. Geländekartierung zur ergänzenden, lagegenauen Erfassung<br />
von Schäden, Beeinträchtigungen und Potenzialen für die<br />
Einrichtung von Strahlursprüngen<br />
Querbauwerke (Wehre,<br />
Sohlschwellen,<br />
Brücken)<br />
Verrohrungen<br />
Uferrandstreifen<br />
im Bereich öffentlicher<br />
Flächen auch extensive<br />
Nutzungen<br />
Foto: Dr. Mathias Lohr<br />
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3. Lokalisierung geeigneter Strahlursprünge aus fachlicher Sicht<br />
Entwicklung eines Kriterienkatalogs zur Vorauswahl geeigneter Strecken<br />
GIS-Analysen zur räumlichen Ermittlung generell geeigneter Abschnitte<br />
Ermittlung räumlich vorrangig geeigneter Abschnitte (z.B. Flächen<br />
der öffentlichen Hand, Schutzgebiete)<br />
Fachliche Empfehlung zur Anzahl und zur Lage / zum Abstand<br />
erforderlicher Strahlursprünge<br />
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Ergebnisse könnten später so aussehen (schematisiert):<br />
Aktiver, heute schon<br />
funktionsfähiger<br />
Strahlursprung<br />
(keine Maßnahmen<br />
mehr erforderlich)<br />
Neu zu schaffender<br />
Strahlursprung<br />
(Umsetzung einer<br />
umfassenden<br />
Renaturierung<br />
erforderlich, z.B.<br />
strukturverbessernde<br />
Maßnahmen)<br />
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Potenzieller, heute<br />
schon annähernd<br />
funktionsfähiger<br />
Strahlursprung (nur<br />
wenige Maßnahmen<br />
notwendig, z.B.<br />
Schaffung der<br />
Durchgängigkeit)<br />
Wichtig bei der Konzeption: Mindestlängen + Mindestqualitäten der Strahlursprünge<br />
sowie die „Erreichbarkeit“ der Strahlursprünge (Längen und<br />
Mindestanforderungen an „Strahlwege“)<br />
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4. Intensive Abstimmung der Abschnitte mit Maßnahmenträgern<br />
u.a. mit<br />
Kommunen,<br />
Wasser- und<br />
Bodenverbänden,<br />
UWB/ULB Kreis,<br />
Landwirtschaft,<br />
Fischerei,<br />
Landschaftsstation<br />
Gewässerbezogene<br />
Abstimmung mit<br />
Nachbarkreisen<br />
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5. Priorisierung der Renaturierungsabschnitte<br />
Festlegung der Prioritäten z.B. anhand von<br />
1. Flächenverfügbarkeit<br />
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2. Aufwand zur Herstellung / Entwicklung eines Strahlursprungs<br />
3. Bereitschaft zur Umsetzung bei den Maßnahmenträgern<br />
6. Erarbeitung erster Hinweise auf notwendige Maßnahmentypen<br />
im Bereich der priorisierten Abschnitte, z.B.:<br />
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Durchlässe und Sohlabstürze für Gewässerorganismen<br />
durchgängig gestalten - durchgängiges Sohlsubstrat<br />
ohne Abstürze !<br />
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Wehranlagen für<br />
Gewässerorganismen<br />
durchgängig gestalten<br />
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Einbau von Strömungslenkern / Totholz zur Strukturverbesserung<br />
und Initiierung einer kostengünstigen „eigendynamischen<br />
Gewässerentwicklung“ in dafür geeigneten Abschnitten<br />
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Flussrenaturierungen im Zuge des<br />
NATURA 2000 - oder NSG -<br />
Gebietsmanagements !<br />
Foto: Joachim Drüke<br />
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. . . und so könnte es dann in wenigen Jahren zumindest im Bereich unserer<br />
Strahlursprünge aussehen - es ist möglich !!!<br />
Heve (Foto: UIH)<br />
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. . . und so könnte es dann in wenigen Jahren zumindest im Bereich<br />
unserer Strahlursprünge aussehen - es ist möglich !!! Öse (Foto: UIH / Christ)<br />
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !<br />
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Rückfragen an:<br />
UIH Ingenieur- und Planungsbüro<br />
<strong>Bernd</strong> <strong>Schackers</strong><br />
Schlesische Str. 76<br />
37671 Höxter<br />
36<br />
Tel. 05271 - 6987-11<br />
schackers@uih.de<br />
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