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Arbeitshinweise und Lösungen L61 bis L64

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L 61<br />

L 64<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong> <strong>L61</strong> <strong>bis</strong> <strong>L64</strong><br />

Themen-Doppelseite<br />

zu <strong>L61</strong> <strong>bis</strong> <strong>L64</strong><br />

SB S. 10–11<br />

Allgemeine Hinweise<br />

Die auf der Doppelseite dargestellte<br />

Szene spielt im Unterrichtsraum des<br />

Callimachus. Darin sieht man eine<br />

Abbildung des Sokrates, des Archimedes,<br />

ein Modell des Parthenon sowie<br />

eine Vase, auf der Ödipus <strong>und</strong> die<br />

Sphinx abgebildet sind. Das Unterrichtsgespräch<br />

stimmt auf die Themensequenz<br />

„Griechenland <strong>und</strong> seine<br />

kulturellen Leistungen“ ein, deren<br />

Texte sich um Perikles <strong>und</strong> die athenische<br />

Republik (Politik), um griechische<br />

Sagengestalten (Odysseus, Neoptolemos<br />

<strong>und</strong> Philoktet) in einer Tragödie<br />

des Sophokles (Literatur), um Sokrates<br />

<strong>und</strong> seine Haltung zum Tod (Philosophie)<br />

sowie um Archimedes <strong>und</strong> seine<br />

Erfindungen (Naturwissenschaften)<br />

drehen.<br />

Da das Phänomen der substantivierten<br />

Adjektive auch im Deutschen exsistiert,<br />

sollte dies kein größeres Problem<br />

darstellen.<br />

➜ AB 127 Adverbien – alles klar?<br />

➜ AB 128 Europas Demokratie – von<br />

der Antike in die Zukunft<br />

B <strong>Lösungen</strong><br />

Zu den Einführungsaufgaben (S. 12)<br />

E1<br />

a Das Adjektiv „gelehrte“ bezieht sich<br />

auf das Substantiv „Philosoph“, es<br />

beschreibt in der Funktion Attribut die<br />

Eigenschaft des Philosophen näher. Du<br />

fragst mit „Was für ein?“ danach.<br />

Im zweiten Satz ist „gelehrt“ ein<br />

Adverb, das in der Funktion eines<br />

Adverbiale die Handlung von Verben<br />

näher beschreibt. Du fragst mit „In<br />

welcher Weise?“ danach.<br />

b Im Lateinischen haben Adjektive<br />

<strong>und</strong> Adverbien unterschiedliche<br />

Endungen. Das Adjektiv wird dekliniert<br />

<strong>und</strong> steht in Kongruenz (Kasus, Numerus<br />

<strong>und</strong> Genus) zu seinem Bezugswort<br />

(doctus zu philosophus), während das<br />

Adverb unveränderlich ist. Das Adverb<br />

der a-/o-Deklination wird mit dem<br />

Stamm des Adjektivs <strong>und</strong> der Endung<br />

-e gebildet (doct-e).<br />

c Bei den Adjektiven der 3. Deklination<br />

wird das Adverb mit dem Stamm des<br />

Adjektivs <strong>und</strong> der Endung -iter<br />

(fort-iter) gebildet, bei den nt-Stämmen<br />

mit -er (prudent-er).<br />

1 diligens – honestus – miser –<br />

nefarius – malus – felix – brevis<br />

2 simpliciter – turpiter – egregie –<br />

celeriter – suppliciter – pie – acriter –<br />

E2<br />

a Die Adjektive werden in den jeweils<br />

rechts stehenden Sätzen als Substantive<br />

im Neutrum Singular oder Plural<br />

gebraucht, sie werden für Verallgemeinerungen<br />

bzw. abstrakte Begriffe verwendet.<br />

b bonum: Nom. Sg. n – pulchra: Akk.<br />

Pl. n<br />

3 das Unglückliche ➞ infelicia/<br />

misera – das Raue ➞ asperum – das<br />

Schwierige ➞ difficilia – das Große ➞<br />

magnum – das Ähnliche ➞ similia –<br />

das Hässliche ➞ turpe<br />

4 1. Das Gute wird gelobt, das<br />

Schlechte verachtet. 2. Berücksichtige<br />

das Wahre, vernachlässige das Falsche!<br />

3. Die Unsterblichen werden von den<br />

Sterblichen verehrt. 4. Hebe die Rechte<br />

<strong>und</strong> schwöre! 5. Die Reichen müssen<br />

den Armen helfen.<br />

Zur Erschließung des Lesestücks (S. 13)<br />

1. Pericles illos Athenienses laude<br />

dignos putavit, quia pro libertate<br />

patriae probe honesteque<br />

pugnaverant. 2. Libertas summum<br />

bonum Atheniensium erat. 3. Res<br />

publica Atheniensium ceteris<br />

praestabat, quia omnia in potestate<br />

populi erant. Res publica ergo res<br />

populi erat. 4. Honestum, simplicia<br />

negotiumque ab Atheniensibus<br />

diligebantur, turpe, superba otiumque<br />

ab eis spernebantur.<br />

Lektion 61<br />

GmbH<br />

SB S. 12–15<br />

A Didaktische Hinweise<br />

Schulbuchverlag<br />

Diese Lektion hat zwei Schwerpunkte:<br />

Das Adverb <strong>und</strong> substantivierte Adjek-<br />

Oldenbourg<br />

tive. Zunächst geht es um die Satzfunktion<br />

des Adverbs, dann soll<br />

Zu den Übungen (S. 14)<br />

2010 ©<br />

anhand der Beispiele die Bildungs-<br />

1 1. male: beides (Adverb/Vok. Sg. m) –<br />

weise der Adverbien in den verschiede-<br />

facile: beides (Adverb/Nom./Akk. Sg.<br />

nen Deklinationen erschlossen werden.<br />

n) – turpe: Adjektiv – honeste: beides<br />

Für das Erkennen <strong>und</strong> Bilden von<br />

(Adverb/Vok. Sg. m) – celere: Adjektiv –<br />

Lehrermaterialien<br />

Adverbien sind besonders E1 Aufg. 2<br />

acre: Adjektiv – triste: Adjektiv – utile:<br />

– 3<br />

sowie Ü1 Aufg. 1 geeignet.<br />

Adjektiv – grave: Adjektiv – bene:<br />

10 graviter – attente<br />

Adverb<br />

comes


comes 3 – Lehrermaterialien © 2010 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH<br />

2. asper: Adjektiv – diligenter: Adverb –<br />

prudenter: Adverb – miser: Adjektiv –<br />

pulcher: Adjektiv – fortiter:<br />

Adverb – celer: Adjektiv – suppliciter:<br />

Adverb<br />

2 1. honestum: Wir halten dich für<br />

einen ehrenhaften Feldherrn.<br />

2. magna/dignus: Daher <strong>bis</strong>t du großen<br />

Ruhmes würdig. 3. fortiter/<br />

audacter (auch die umgekehrte Reihenfolge<br />

ist möglich): Tapfer <strong>und</strong> kühn<br />

verteidigst du unsere Heimat vor den<br />

Feinden. 4. prudenter/honeste (auch<br />

hier ist die umgekehrte Reihenfolge<br />

möglich): Du handelst immer klug <strong>und</strong><br />

ehrenhaft. 5. bene: In großer Gefahr<br />

hast du mit Vernunft/(vernünftiger)<br />

Überlegung gut für uns gesorgt.<br />

3 1. All meinen Besitz (wörtl.: das<br />

Meine) trage ich mit mir. 2. Höre viel,<br />

sprich (aber) wenig! 3. Den Tapferen<br />

hilft das Glück.<br />

4 1. parva: Man muss auch Kleines/<br />

kleine Dinge lieben. 2. boni: Ich nehme<br />

mir die Guten zum Beispiel.<br />

3. honestum/honesta: Einige verachten<br />

das Ehrenhafte heftig. 4. omnibus: Der<br />

Staat liegt allen am Herzen.<br />

5 igitur/ergo – aestimare/existimare –<br />

gloria/laus – amare/diligere –<br />

monstrare/ostendere – arma/ferra<br />

6 sei es (, dass) … oder (dass ...) –<br />

sowohl ... als auch – nicht nur ...<br />

sondern auch – entweder … oder –<br />

weder … noch<br />

7 1. vernunftgemäß, mit Mitteln des<br />

Verstandes (von ratio: Vernunft; Art<br />

<strong>und</strong> Weise; Berechnung, Überlegung)<br />

2. Bruch (von frangere: brechen, zerbrechen)<br />

3. jemand, der an einer Hochschule<br />

lernt/studiert (von studere: sich<br />

bemühen, streben nach, wollen; sich<br />

wissenschaftlich beschäftigen); beispielhaft,<br />

an (einem) Beispiel(en) (von<br />

exemplum: Beispiel; Vorbild) 4. ehrenhalber<br />

(von honos: Ehre; vgl. auch<br />

honestus: ehrenhaft)<br />

8 1. Denke daran, dass du nicht zu<br />

Barbaren geschickt wirst, um sie mit<br />

dem Schwert zu überwältigen, sondern<br />

in die Provinz Achaia, jenes von<br />

uns geliebte Griechenland. 2. Viele<br />

glauben zu Recht, dass in diesem Land<br />

die Musen den Sterblichen die guten<br />

<strong>und</strong> schönen Künste als Geschenk<br />

gegeben haben. 3. Die griechischen<br />

Philosophen haben uns auf verschiedene<br />

Arten das Wahre <strong>und</strong> Ehrenhafte<br />

gelehrt. 4. In Griechenland wurden von<br />

Männern, die des Ruhmes <strong>und</strong> Lobes<br />

würdig sind – sei es von Drakon oder<br />

von Solon – auf kluge Weise Rechte<br />

gegeben <strong>und</strong> Gesetze niedergeschrieben.<br />

5. Du musst also immer vor Augen<br />

haben, dass dieses Volk uns das Gute,<br />

Wahre <strong>und</strong> Schöne offenbart hat, dass<br />

dieses Volk uns als Vorbild dient.<br />

Zur Sachinformation (S. 15)<br />

a Das griechische Verb kratein hat die<br />

Bedeutung „herrschen“. Aristokratie<br />

bedeutet wörtlich „Herrschaft der<br />

Besten“, womit sich die Adligen selbst<br />

meinten. An dieser Stelle sollte im<br />

Unterricht auch darauf hingewiesen<br />

werden, dass Adel nicht durch<br />

Reichtum, sondern durch Familienzugehörigkeit<br />

definiert ist.<br />

Als Technokratie bezeichnet man die<br />

vorherrschende Stellung der Technik in<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> Politik; in diesem Wort<br />

schwingt unausgesprochen der Vorwurf<br />

mit, dass eine solche Weltsicht<br />

dem Menschen oder der Umwelt nur<br />

eine untergeordnete Rolle zugesteht.<br />

Auch das Wort Bürokratie wird abwertend<br />

gebraucht. Es bezeichnet einen<br />

übertriebenen Verwaltungsapparat<br />

mit zu vielen Verordnungen. Durch die<br />

Wortbildung wird nahegelegt, dass die<br />

wahre Herrschaft in den Büros der<br />

Behörden ausgeübt wird.<br />

b • direkte Demokratie im Gegensatz<br />

zur parlamentarischen oder repräsentativen<br />

Demokratie; die Bürger beteiligen<br />

sich in der Volksversammlung<br />

direkt an den Wahlen <strong>und</strong> Abstimmungen,<br />

während bei uns Volksvertreter im<br />

Parlament entscheiden.<br />

• Stadtstaat (Polis) im Gegensatz zum<br />

Flächenstaat; durch diese überschau-<br />

bare Struktur ist die direkte Demokratie<br />

erst möglich<br />

• Nur männliche, freie Bürger sind<br />

stimmberechtigt.<br />

Man sollte sich davor hüten, die athenischen<br />

Verhältnisse zu idealisieren. In<br />

Anbetracht der wahrscheinlich hohen<br />

Quote an Metöken (in Athen lebenden<br />

Nichtathenern) <strong>und</strong> des Ausschlusses<br />

der Frauen vom öffentlichen Leben war<br />

also auch hier nur ein geringerer Teil<br />

der Bevölkerung stimmberechtigt. Bei<br />

allem Respekt vor den Errungenschaften<br />

der Athener muss außerdem festgestellt<br />

werden, dass die antike<br />

Demokratie ohne die Institution der<br />

Sklaverei wirtschaftlich unmöglich<br />

gewesen wäre.<br />

C Zusatzmaterial<br />

Literatur<br />

Davies, John K.: Das klassische Griechenland<br />

<strong>und</strong> die Demokratie. München: dtv<br />

1983.<br />

L 61<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

11<br />

L 40


L 62<br />

L 40<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

Lektion 62<br />

SB S. 16–19<br />

A Didaktische Hinweise<br />

In dieser <strong>und</strong> den folgenden beiden<br />

Lektionen wird alles r<strong>und</strong> um die Steigerung<br />

des Adjektivs behandelt:<br />

Zunächst geht es hier um die Bildung<br />

des Komparativs <strong>und</strong> um dessen Deklination.<br />

Besonders sollte auf die Übereinstimmung<br />

mit der Deklination von<br />

dives usw. hingewiesen werden.<br />

Der Vergleich mit quam ist leicht zu<br />

verstehen <strong>und</strong> einfach im Deutschen<br />

wiederzugeben.<br />

Im zweiten Teil wird als Alternative<br />

zum Vergleich mit quam der Ablativus<br />

comparationis eingeführt <strong>und</strong> geübt.<br />

Hier ist es sehr nützlich, die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler den Ablativus comparationis<br />

selbst bilden zu lassen, um die<br />

unterschiedlichen Satzstrukturen zu<br />

verdeutlichen (E2 a <strong>und</strong> Aufg. 3).<br />

Zudem geht es um die Spezialübersetzung<br />

des Komparativs mit „ziemlich …,<br />

recht …, allzu …“, wenn das zweite<br />

Element des Vergleichs fehlt (E2 Aufg.<br />

4, Ü2 Aufg. 4).<br />

Sg. m f n<br />

Nom. altior altius<br />

Gen. altioris<br />

Philoktet: „Igitur eum, qui inimicus<br />

Agamemnonis Ulixisque est, amicum<br />

meum duco. Tibi, Neoptoleme, fidem<br />

habeo.“<br />

GmbH<br />

Schulbuchverlag Oldenbourg 2010 © Lehrermaterialien – 3 comes<br />

Dat. altiori<br />

Zu den Übungen (S. 18)<br />

1 odorem foediorem: einen/den<br />

Akk. altiorem altius<br />

abscheulicheren Geruch – philosophi<br />

Abl. altiore<br />

sapientioris: eines/des weiseren<br />

Pl. m f n<br />

Philosophen – ferrum acrius: eine/die<br />

schärfere Waffe (Nom./Akk.) –<br />

Nom. altiores altiora exemplis honestioribus: ehrenhafteren<br />

Gen. altiorum<br />

Beispielen/durch ehrenhaftere<br />

Dat. altioribus<br />

Beispiele (Dat./Abl.) – equos celeriores:<br />

schnellere Pferde/die schnelleren<br />

Akk. altiores altiora Pferde – condicionum tristiorum: der<br />

Abl. altioribus<br />

traurigeren Bedingungen – regioni<br />

pulchriori: einer/der schöneren<br />

L 62 Abb. 1 Gegend – iuvenes audaciores: kühnere<br />

junge Männer/die kühneren jungen<br />

➞ fortuna asperiore – amicus laetior ➞ Männer (Nom./Akk.)<br />

amicorum laetiorum – adulescens 2 1. vastiorem: Niemals habe ich einen<br />

fortior ➞ adulescentibus fortioribus – wüsteren Ort gesehen als diesen.<br />

homo doctior ➞ homines doctiores 2. asperiorem: Dort führt Philoktet ein<br />

2 1. Dieses Pferd ist schneller als die raueres Leben als andere. 3. miserior:<br />

➜ AB 129 Das antike Theater<br />

anderen. 2. Dieser Turm ist höher als Wer ist ärmer als dieser Mann?<br />

➜ AB 130 Homo sapiens<br />

die übrigen Denkmäler. 3. Dieser<br />

4. foedior: Der Geruch seiner Kleider ist<br />

Gefangene ist unglücklicher als jener. abscheulicher als der Geruch der<br />

4. Der/Ein Stier ist wilder als andere schwarzen Wasser der Styx!<br />

B <strong>Lösungen</strong><br />

(wilde) Tiere.<br />

5. gravioribus: Sicher leidet Philoktet<br />

E2<br />

unter schlimmeren Schmerzen als die<br />

Zu den Einführungsaufgaben (S. 16) a Das zweite Element des Vergleichs übrigen Menschen. 6. dignior:<br />

E1<br />

steht im Ablativ (des Vergleichs, Ablati- Niemand ist des Mitleids würdiger/<br />

a Den Komparativ bildet man im vus comparationis).<br />

verdient mehr Mitleid als Philoktet.<br />

Lateinischen mit dem Stamm des b Da hier der Vergleich fehlt, muss 3 1. Neoptolemos kannte kein härteres<br />

Adjektivs <strong>und</strong> der Endung -ior (m, f) man den Komparativ clariores hier mit Schicksal als das Schicksal des Philok-<br />

bzw. -ius (n).<br />

„ziemlich/recht berühmt“ übersetzen. tet. 2. Keine Schmerzen sind schwerer<br />

b Der Komparativ der Adjektive richtet 3 1. Nihil clarius est sole. 2. Nihil<br />

als die Schmerzen des Philoktet.<br />

sich nach der 3. Deklination.<br />

celerius est fulmine. 3. Nullus equus 3. Neoptolemos glaubte, dass Philoktet<br />

Abb. 1<br />

celerior erat equo Alexandri. 4. Nemo nichts lieber sei als sein Bogen.<br />

c Mons altior est quam turris. – Ein/ prudentior erat rege Ithacae.<br />

4. Schließlich gab er vor, dass Odysseus<br />

Der Berg ist höher als ein/der Turm. 4 1. Rom ist eine ziemlich schöne schändlicher sei als ein wildes Tier.<br />

Nihil altius est quam mons. – Nichts ist Stadt. 2. Die Armen sind oft recht 4 1. Neoptolemos wurde durch die<br />

höher als ein Berg.<br />

unglücklich. 3. Du hast ein ziemlich ziemlich weisen Worte des Odysseus<br />

➞ Nach dem Komparativ wird quam bedeutendes/gewichtiges Wort<br />

bewegt. 2. Führte Philoktet zu Recht<br />

mit „als“ übersetzt.<br />

gesprochen.<br />

ein ziemlich/allzu elendes Leben?<br />

1 vita honestior ➞ vitae honestioris –<br />

3. Neoptolemos konnte den ziemlich<br />

nomen clarius ➞ nomina clariora – Zur Erschließung des Lesestücks (S. 17) abscheulichen Geruch kaum ertragen.<br />

senator prudentior ➞ senatoribus Odysseus: „Falle eum insidias parans!“ 4. Neoptolemos empfand Schmerz<br />

prudentioribus – dolor gravior ➞<br />

Neoptolemos: „… mea natura omnia über die ziemlich/allzu schweren<br />

12 dolorem graviorem – fortuna asperior turpia vehementer spernit.“<br />

Schmerzen des Philoktet.


comes 3 – Lehrermaterialien © 2010 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH<br />

5 1. Der Wein ist honigsüß (wörtl.:<br />

süßer als Honig). 2. Dacus ist unverhofft<br />

schnell (wörtl.: schneller als die<br />

Hoffnung). 3. Die Last ist zentnerschwer<br />

(wörtl.: schwerer als der Ätna).<br />

6 Lösungsbeispiele:<br />

acer: scharf; heftig – acerbus: bitter,<br />

schmerzlich, rücksichtlos – adversus:<br />

entgegengesetzt, feindlich – asper: rau,<br />

grob, hart – ater: schwarz, finster –<br />

crudelis: grausam, hartherzig –<br />

cupidus: gierig, begierig (nach) –<br />

difficilis: schwer, schwierig – durus:<br />

hart(herzig) – falsus: falsch – foedus:<br />

hässlich, abscheulich – infelix:<br />

unglücklich – infestus: feindselig,<br />

kampfbereit – invitus: unwillig, gegen<br />

den Willen – maestus: traurig – miser:<br />

arm, unglücklich, erbärmlich –<br />

nefarius: gottlos, frevelhaft;<br />

verbrecherisch – tristis: traurig – turpis:<br />

hässlich, schändlich<br />

7 1. Nachdem Neoptolemos die Beute<br />

geraubt <strong>und</strong> Philoktet schändlich verlassen<br />

hatte, kehrte er zum Schiff<br />

zurück. 2. Dort forderte Odysseus<br />

sofort von ihm, dass er ihm den Bogen<br />

übergebe. 3. Da Neoptolemos aber<br />

vom ziemlich harten Schicksal des<br />

Philoktet bewegt war, verachtete er<br />

plötzlich die List des Odysseus: 4. „Niemand<br />

wurde von grausameren Beleidigungen<br />

getroffen als Philoktet. 5. Nicht<br />

durch Mitleid, sondern durch deine List<br />

veranlasst bin ich an Philoktet herangetreten.<br />

6. Obwohl er mich angefleht<br />

hatte, dass er gerettet werde, habe ich<br />

ihn dennoch auf der Insel, die öder ist<br />

als die übrigen, zurückgelassen. 7. Zu<br />

dieser Zeit habe ich meine Natur ein<br />

wenig abgelegt, nun aber schäme ich<br />

mich wegen meiner allzu grausamen<br />

Tat.“ 8. Deshalb gab er Philoktet den<br />

Bogen schnell zurück.<br />

Zur Sachinformation (S. 19)<br />

Bei der Besprechung der Überschrift<br />

sollte darauf hingewiesen werden,<br />

dass – abweichend vom Mediendeutsch<br />

der Fernsehzeitschriften – in<br />

der Literaturwissenschaft das Wort<br />

„Drama“ jedes Theaterstück bezeichnet<br />

<strong>und</strong> damit als Oberbegriff für Tragödie<br />

<strong>und</strong> Komödie steht.<br />

Immer wieder kursiert der Irrglaube,<br />

jedes antike Theater sei ein Amphitheater.<br />

Bei der Bildbetrachtung kann<br />

erklärt werden, dass als Theater die<br />

halbr<strong>und</strong>e Bauform (bei den Griechen<br />

in natürlichem Gelände) bezeichnet<br />

wird, während das Amphitheater<br />

(griech. amphi um … herum) als R<strong>und</strong>theater<br />

der Bautyp beispielsweise des<br />

Colosseums ist.<br />

Zur Aufgabe:<br />

Neoptolemos steht in einem schicksalhaften<br />

Konflikt: Einerseits will er den<br />

Griechen zum Sieg verhelfen, andererseits<br />

ist er stolz auf seine moralische<br />

Integrität (im Text mit dem Schlüsselwort<br />

probus bezeichnet). Demgegenüber<br />

ist Odysseus der Intrigant, der<br />

skrupellos seinen listigen Plan verfolgt,<br />

Philoktet spielt eine weitgehend passive<br />

Rolle.<br />

C Zusatzmaterial<br />

Literatur<br />

Blume, Horst-Dieter: Einführung in das<br />

antike Theaterwesen. Darmstadt: Wissenschaftliche<br />

Buchgesellschaft<br />

1991 (3. Auflage).<br />

L62<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

13<br />

L 40


L 63<br />

L 40<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

Lektion 63<br />

SB S. 20–23<br />

A Didaktische Hinweise<br />

Die zweite Steigerungsform, der<br />

Superlativ, wird in dieser Lektion eingeführt.<br />

Da der Komparativ schon gelernt<br />

wurde, sollte er kein Problem darstellen.<br />

Auch die Übersetzung des Elativs<br />

(„sehr …“) müsste sich für die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler aufgr<strong>und</strong> des Vorwissens<br />

zum Komparativ einfach<br />

gestalten. Besonderes Augenmerk<br />

kann hier auf die freie – schönere –<br />

Übersetzung des Elativs gelegt werden<br />

(z. B. fortissimus: bärenstark,<br />

Ü2 Aufg. 2).<br />

Im zweiten Teil wird die Bildung des<br />

Superlativs der Adjektive auf -er <strong>und</strong><br />

-lis thematisiert. Diese sollte besonders<br />

eingeübt werden (E2 Aufg. 3 <strong>und</strong> 4).<br />

➜ AB 131 Vergleiche aller Art<br />

➜ AB 132 „Kriton“ oder Sokrates‘<br />

Entscheidung für den Tod<br />

B <strong>Lösungen</strong><br />

Zu den Einführungsaufgaben (S. 20)<br />

E1<br />

a 1. ein hoher Berg 2. ein höherer/<br />

ziemlich hoher Berg 3. der höchste<br />

Berg<br />

b Es handelt sich um den Superlativ,<br />

der mit dem Stamm des Adjektivs <strong>und</strong><br />

der Endung -issim-us, -a, -um (a-/o-<br />

Dekl.) gebildet wird.<br />

c 1. Dieser Turm ist der höchste. 2. In<br />

Rom siehst du viele sehr hohe<br />

Gebäude.<br />

d In Satz 1 hat der Superlativ eine vergleichende<br />

Bedeutung, auch wenn der<br />

Bezugspunkt des Vergleichs im Satz<br />

nicht ausdrücklich genannt ist: Dieser<br />

Turm ist der höchste (von den abgebildeten<br />

Türmen rechts neben dem Satz).<br />

Satz 2 drückt aus, dass es in Rom sehr<br />

viele hohe Gebäude gibt, ohne diese<br />

konkret zu vergleichen. Die Übersetzung<br />

muss daher als Elativ mit „sehr,<br />

äußerst“ erfolgen.<br />

1 die ehrenhafteste/eine sehr ehrenhafte<br />

Frau – der gierigste/ein äußerst<br />

weiser Mann – der abscheulichste/ein<br />

äußerst abscheulicher Geruch<br />

2 puellam prudentissimam: das<br />

hübscheste/sehr hübsche/bildhübsche<br />

Mädchen – imperatori maestissimo:<br />

dem traurigsten/äußerst traurigen/<br />

todtraurigen Feldherrn – factis<br />

clarissimis: den berühmtesten/überaus<br />

berühmten/hochberühmten Taten<br />

(Dat.)/durch die berühmtesten/<br />

überaus berühmten/hochberühmten<br />

Taten (Abl.) – milites fortissimi/<br />

fortissimos: die stärksten/äußerst<br />

starken/bärenstarken Soldaten – onera<br />

gravissima: die schwersten/äußerst<br />

schweren/zentnerschweren Lasten<br />

E2<br />

Die Adjektive auf -(e)r bilden den<br />

Superlativ mit dem Nom. Sg. m <strong>und</strong><br />

der Endung -rim-us, -a, -um, die Adjektive<br />

auf -lis mit dem Stamm <strong>und</strong> der<br />

Endung -lim-us, -a, -um.<br />

3 facillimus: der leichteste –<br />

clarissimus: der berühmteste –<br />

celeberrimus: der gefeiertste –<br />

celerrimus: der schnellste – acerrimus:<br />

der schärfste – divitissimus: der<br />

reichste – brevissimus: der kürzeste –<br />

simillimus: der ähnlichste<br />

4 iter pulcherrimum – tempora<br />

difficillima – domus simillimae –<br />

caelum asperrimum<br />

Zur Erschließung des Lesestücks (S. 21)<br />

Der Tod ist in jedem Fall keine negative<br />

Erfahrung, denn entweder ist er wie<br />

ein Schlaf (mors … somno gravissimo<br />

et dulcissimo similis est), der Ruhe mit<br />

sich bringt (quietem iuc<strong>und</strong>issimam<br />

praebebit) <strong>und</strong> von allem Üblen befreit<br />

(homo curis, doloribus, laboribus<br />

liberabitur), oder die Seele wird ins<br />

Totenreich geführt (animam in alium<br />

locum secum ducit), wo sie auf wahre<br />

Richter (iudices veros) trifft, auch auf<br />

berühmte Männer wie Homer, mit<br />

denen man sich unterhalten kann<br />

(sermones cum clarissimis viris, velut<br />

cum Homero et Orpheo, habere<br />

potero).<br />

Zu den Übungen (S. 22)<br />

1 1. Die Senatoren sind sehr ehrenhafte<br />

Männer. 2. Syrus war der kühnste<br />

(der) Gladiator(en). 3. Callimachus, der<br />

sehr weise Lehrer, liest den Kindern<br />

Geschichten vor. 4. Der Turm von Alexandria<br />

war der höchste von allen.<br />

5. Sokrates glaubte, der Tod sei einem<br />

sehr süßen Schlaf ähnlich.<br />

2 blitzschnell/pfeilschnell – strohdumm<br />

– überglücklich – steinreich –<br />

bettelarm – zentnerschwer – ellenlang<br />

3 1. audacissimis/difficillima: Herakles,<br />

der die mutigsten Männer (noch) übertraf,<br />

nahm ziemlich schwere Gefahren<br />

auf sich. 2. crudelissimum: Er besiegte<br />

sogar jenen Zerberus, einen ziemlich<br />

grausamen H<strong>und</strong>. 3. clarissimis: Er half<br />

den Menschen durch sehr berühmte<br />

Taten. 4. miserrima: Aber sein Tod war<br />

sehr elend.<br />

4 Lösungsbeispiele:<br />

Komparativ:<br />

vita iuc<strong>und</strong>ior/iuc<strong>und</strong>iore, fortunae<br />

prosperioris/prosperiori, somno<br />

graviori/graviore, feminam<br />

pulchriorem, sensu similiore, iudices<br />

acriores, vitarum iuc<strong>und</strong>iorum, fortunis<br />

prosperioribus, somnos graviores,<br />

feminis pulchrioribus, sensus similior/<br />

similioris/similiores, iudicis acrioris<br />

Superlativ:<br />

vita iuc<strong>und</strong>issima, fortunae<br />

prosperrimae, somno gravissimo,<br />

feminam pulcherrimam, sensu<br />

simillimo, iudices acerrimi/acerrimos,<br />

vitarum iuc<strong>und</strong>issimarum, fortunis<br />

prosperrimis, somnos gravissimos,<br />

feminis pulcherrimis, sensus<br />

simillimus/simillimi/simillimos,<br />

iudicis acerrimi<br />

5 sensus: Sinn, Gefühl, Empfindung ➞<br />

sentire: fühlen, spüren, meinen<br />

iudex: Richter ➞ iudicare: urteilen,<br />

beurteilen, entscheiden, ius: Recht<br />

sapientia: Weisheit ➞ sapiens: weise<br />

dissimilis: unähnlich ➞ similis: ähnlich<br />

incolere: bewohnen ➞ colere: bewirtschaften,<br />

pflegen; verehren<br />

hinc: von hier; hierauf; daher ➞ hic:<br />

GmbH<br />

Schulbuchverlag Oldenbourg 2010 © Lehrermaterialien – 3<br />

14 gieriger Dieb – der weiseste/ein sehr<br />

hier<br />

comes


comes 3 – Lehrermaterialien © 2010 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH<br />

6 Lösungsbeispiele:<br />

Ich habe keine Alternative. ➞ alter, -a,<br />

-um: der eine (von beiden)<br />

Meine Fre<strong>und</strong>in ist sehr sensibel. ➞<br />

sensus, -us m: Sinn, Gefühl, Empfindung<br />

Die Wirtschaft in diesem Land ist prosperierend.<br />

➞ prosper, -a, -um: günstig,<br />

segensreich<br />

In Sozialk<strong>und</strong>e sprachen wir von der<br />

Gewaltenteilung: Exekutive, Legislative<br />

<strong>und</strong> Judikative. ➞ iudex, -icis m: Richter,<br />

iudicare: urteilen, beurteilen, entscheiden<br />

7 1. Gellius erzählt über jenen Sokrates,<br />

den sehr berühmten/hochberühmten<br />

Philosophen, diese Geschichte:<br />

2. Xanthippe, die Frau des Sokrates,<br />

quälte ihren Ehemann Tag <strong>und</strong> Nacht<br />

mit ziemlich schweren Beleidigungen.<br />

3. Einmal fragte der Fre<strong>und</strong> Alkibiades<br />

Sokrates: „Warum hast du, du sehr/<br />

überaus weiser Mann, eine solche<br />

Ehefrau <strong>bis</strong>her ertragen?“ 4. Sokrates<br />

antwortete lachend: „Indem ich meine<br />

ziemlich harte Ehefrau ertrug, übte ich<br />

mich (darin), die Beleidigungen anderer<br />

zu ertragen. 5. Außerdem könnte<br />

ich die Fehler meiner Frau nicht korrigieren,<br />

wenn ich sie aus dem Haus<br />

vertreiben würde. 6. Es trifft sich gut,<br />

dass ich, indem ich meine Ehefrau<br />

ertrage, für meine Ehefrau sorge. 7. Auf<br />

diese Weise ist diese Ehe für beide von<br />

Nutzen.“<br />

Zur Sachinformation (S. 23)<br />

Xanthippe: Sokrates hatte tatsächlich<br />

Frauen <strong>und</strong> Kinder weggeschickt, weil<br />

diese im Anblick des Todes weinen <strong>und</strong><br />

so nicht die angemessene Haltung<br />

zeigen würden. Ansonsten wird aus<br />

ihrem Statement deutlich, dass es<br />

nicht leicht war, mit einem Philosophen<br />

wie Sokrates verheiratet zu sein.<br />

Ein Schüler: Gemeint ist Kriton aus<br />

dem platonischen Dialog, der mit den<br />

genannten Argumenten versucht hat,<br />

Sokrates zur Flucht zu verhelfen. Für<br />

Sokrates aber sind die Gesetze seiner<br />

Heimatstadt die höchste Instanz. Das<br />

Daimonion (wörtl. „das Göttliche, göttliches<br />

Wesen“) des Sokrates ist eine<br />

innere Stimme, die ihn vor falschen<br />

Handlungen warnt, vergleichbar mit<br />

unserer Vorstellung vom Gewissen. Der<br />

Vorwurf der Einführung neuer Götter<br />

resultiert wohl aus einer Fehldeutung<br />

dieses Daimonions. Kriton ist es auch,<br />

an den Sokrates die Aufforderung richtete,<br />

einen Hahn zu opfern. (Der<br />

Fre<strong>und</strong>, der Sokrates den Giftbecher<br />

reicht, ist bei Platon nicht verbürgt <strong>und</strong><br />

somit ein unhistorisches Konstrukt.)<br />

Auf dem Bild ist er der Einzige, der<br />

ohne Bestürzung Sokrates fre<strong>und</strong>schaftlich<br />

zugewandt bleibt. Gegenpol<br />

ist Platon, der mit abgewandtem Blick<br />

am Fußende des Bettes sitzt.<br />

Interessant ist außerdem die Darstellung<br />

des Sokrates, der mit zum Himmel<br />

deutendem Zeigefinger<br />

wahrscheinlich über das Jenseits<br />

doziert, während er mit der anderen<br />

Hand fast beiläufig <strong>und</strong> ohne hinzusehen<br />

nach dem Giftbecher greift.<br />

a Der Schierlingsbecher ist eine in der<br />

griechischen Antike verbreitete Hinrichtungsart.<br />

Das Gift des Gefleckten<br />

Schierlings (Conium maculatum)<br />

bewirkt eine aufsteigende Lähmung<br />

des Rückenmarks, die bei den Füßen<br />

beginnt <strong>und</strong> schließlich den Tod durch<br />

Atemlähmung hervorruft.<br />

b Normalerweise wird Asklepios, dem<br />

Gott der Heilkunst nach erfolgreicher<br />

Heilung ein Dankopfer dargebracht.<br />

Sokrates dagegen, der, wie aus dem<br />

Lektionstext ersichtlich ist, den Tod nur<br />

als einen Übergang in eine bessere<br />

Welt versteht, sieht den Schierlingsbecher<br />

als ein Mittel, das ihn vom diesseitigen<br />

Leben heilt.<br />

Weitere Aspekte:<br />

Unser Wissen um die letzten Tage <strong>und</strong><br />

St<strong>und</strong>en des Sokrates verdanken wir<br />

Platons Dialog „Phaidon“. Hier ist darauf<br />

hinzuweisen, dass Sokrates selbst<br />

keine schriftlichen Zeugnisse hinterlassen<br />

hat <strong>und</strong> Platon seine Dialoge auf-<br />

geschrieben hat. Aufgr<strong>und</strong> dieser<br />

speziellen Überlieferungssituation ist<br />

in den platonischen Dialogen schwer<br />

zu entscheiden, welche Gedanken<br />

wirklich von Sokrates stammen <strong>und</strong><br />

welche ihm Platon in den M<strong>und</strong> gelegt<br />

hat.<br />

C Zusatzmaterial<br />

Literatur<br />

Kloss, Gerrit: Sokrates, ein Hahn für<br />

Asklepios <strong>und</strong> die Pflege der Seelen. Ein<br />

neuer Blick auf den Schluss von Platons<br />

„Phaidon“. Gymnasium 108 (2001),<br />

223–239.<br />

L 63<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

15<br />

L 40


L 64<br />

L 40<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

Lektion 64<br />

SB S. 24–27<br />

A Didaktische Hinweise<br />

Diese Lektion gliedert sich in zwei Teile:<br />

Im ersten können die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler die unregelmäßigen Steigerungsformen<br />

von magnus, parvus,<br />

bonus <strong>und</strong> malus anhand von Fremdwörtern<br />

erschließen <strong>und</strong> diese Steigerungsformen<br />

auch einüben (E1 Aufg. 1<br />

<strong>und</strong> 2, Ü1 Aufg. 1).<br />

Im zweiten Teil geht es um die Steigerungsformen<br />

des Adverbs; da die Bildung<br />

von Komparativ <strong>und</strong> Superlativ<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich schon bekannt ist, kann<br />

dieser Teil schnell durchgenommen<br />

werden.<br />

➜ AB 133 Der Archimedesspiegel<br />

➜ AB 134 Ein seltsamer Traum<br />

B <strong>Lösungen</strong><br />

Zu den Einführungsaufgaben (S. 24)<br />

E1<br />

a multi homines: viele Menschen –<br />

plures homines: mehrere Menschen –<br />

plurimi homines: die meisten<br />

Menschen<br />

Diese Steigerungsformen sind unregelmäßig,<br />

es werden unterschiedliche<br />

Wortstämme verwendet.<br />

b<br />

magnus,<br />

-a, -um<br />

maior,<br />

maius<br />

maximus,<br />

-a, -um<br />

(maximal)<br />

minori/minores, minimae – plures,<br />

plurimi<br />

E2<br />

a 1. Rufus rennt schnell. 2. Dacus rennt<br />

schneller als Rufus. 3. Morsulus rennt<br />

am schnellsten.<br />

➞ Die fett gedruckten Wörter sind<br />

Adverbien.<br />

b In Satz 2 handelt es sich um den<br />

Komparativ des Adverbs (celerius), in<br />

Satz 3 um den Superlativ des Adverbs<br />

(celerrime).<br />

3 iuc<strong>und</strong>ius, iuc<strong>und</strong>issime – audacius,<br />

audacissime – prudentius,<br />

prudentissime – melius, optime –<br />

miserius, miserrime – fortius,<br />

fortissime<br />

4 fortissime pugnare – melius audire –<br />

prudentius agere – pessime vivere<br />

Zur Erschließung des Lesestücks (S. 25)<br />

Er zieht das Schiff mit einem Flaschenzug,<br />

er verspricht, die Welt mit einem<br />

Hebel zu bewegen, er zerstört die<br />

römischen Schiffe mit einem Brennspiegel.<br />

Zu den Übungen (S. 26)<br />

1 magna moles ➞ maior moles ➞<br />

maxima moles ➞ minima moles ➞<br />

minimae moli ➞ minimis molibus ➞<br />

minoribus molibus<br />

serva bona ➞ serva optima ➞ servae<br />

optimae ➞ servae meliores ➞ servas<br />

meliores ➞ servas peiores ➞ servas<br />

malas<br />

pauca sidera ➞ multa sidera ➞ multis<br />

sideribus ➞ plurimis sideribus ➞<br />

plurimorum siderum ➞ plurium<br />

siderum ➞ pluribus sideribus<br />

2 Nur Adverbien sind: recenter, bene<br />

Zwei Möglichkeiten gibt es bei: celerius<br />

(auch Komparativ des Adjektivs, Nom./<br />

Akk. Sg. n), optime (auch Superlativ des<br />

Adjektivs, Vok. Sg. m), melius (auch<br />

Komparativ des Adjektivs Nom./Akk.<br />

Sg. n), facillime (auch Superlativ des<br />

Adjektivs, Vok. Sg. m, möglich, jedoch<br />

ungebräuchlich!), asperius (auch<br />

Komparativ des Adjektivs Nom./Akk.<br />

Sg. n)<br />

3 1. vehementissime 2. fortissime<br />

3. celerrime 4. optime<br />

4 Lösungsbeispiele:<br />

mens: Geist, Verstand – ratio: Vernunft<br />

(; Art <strong>und</strong> Weise); Berechnung; Überlegung<br />

– animus: Geist (, Mut, Herz) –<br />

ingenium: Begabung; Genie –<br />

prudentia: Klugheit – sapientia:<br />

Weisheit – sapiens: weise; der Weise –<br />

prudens: klug – intellegere: verstehen,<br />

einsehen – scire: wissen, kennen<br />

5 sidus – radius – velum – arena –<br />

subducere<br />

6 1. „Der König Hieron befahl einmal,<br />

eine Krone aus Gold herzustellen<br />

(wörtl.: dass eine Krone hergestellt<br />

werde). 2. Obwohl die Krone von einem<br />

sehr guten Goldschmied gemacht/<br />

angefertigt worden war, wurde Hieron<br />

dennoch von Sorgen gequält: 3. ‚Ich<br />

glaube nicht, dass die Krone aus Gold<br />

gemacht (worden) ist.‘ 4. Deshalb<br />

erbat er von Archimedes, der ein Mann<br />

von größter Begabung war, dass er<br />

diese Krone prüf(t)e: 5. ‚Bester Fre<strong>und</strong>‘,<br />

sagte er, ‚ich glaube nicht, dass die<br />

Krone aus Gold gemacht ist, sondern<br />

ich meine, dass jener Goldschmied ein<br />

Verbrecher ist. Zeige mir möglichst<br />

schnell seine List.‘ 6. Lange konnte<br />

Archimedes die List des Goldschmieds<br />

nicht aufdecken. 7. Aber einmal sah er,<br />

als er in die mit Wasser gefüllte Badewanne<br />

stieg, das Wasser abfließen.<br />

8. Da lief er nackt – die Menschen<br />

staunten – durch die Straßen <strong>und</strong><br />

schrie dabei mit lauter Stimme: ‚Ich<br />

hab‘s! Auf diese Weise kann die List<br />

des Goldschmieds sehr leicht aufgedeckt<br />

werden.‘“<br />

GmbH<br />

parvus, minor, minimus,<br />

-a, -um minus -a, -um<br />

(minimal)<br />

bonus, melior, optimus, -a,<br />

Schulbuchverlag<br />

-a, -um melius -um<br />

(Optimist)<br />

malus, peior, pessimus,<br />

Oldenbourg<br />

-a, -um peius -a, -um<br />

(Pessimist)<br />

Zur Sachinformation (S. 27)<br />

2010 ©<br />

a Mouseion ist die Substantivierung<br />

des Adjektivs mouseios „zu den Musen<br />

1 plures – peiores – pessimae –<br />

gehörig“ <strong>und</strong> bedeutet so viel wie<br />

minores – optimi – maximi<br />

„Musenort“ oder „Musensitz“. Die<br />

Lehrermaterialien<br />

2 maiorem, maximam – peiores,<br />

neun Musen sind Göttinnen der<br />

– 3<br />

pessimos – asperior, asperrimus –<br />

Künste – also auch der Literatur – <strong>und</strong><br />

16 difficilioribus, difficillimis – minoris/<br />

Wissenschaften. Damit sind also in<br />

comes


comes 3 – Lehrermaterialien © 2010 Oldenbourg Schulbuchverlag GmbH<br />

einer Bibliothek wie der von Alexandria<br />

alle Schriften untergebracht, die<br />

mit den Musen zu tun haben.<br />

Das moderne Wort „Museum“ bezeichnet<br />

eine Sammlung von Kunstwerken<br />

oder historischen Objekten zu einem<br />

bestimmten Thema. Antikes Mouseion<br />

<strong>und</strong> modernes Museum beziehen sich<br />

demnach auf einen gemeinsamen<br />

Themenbereich, der Unterschied aber<br />

ist, dass im Museum konkrete Gegenstände<br />

aufbewahrt werden, im<br />

Mouseion dagegen nur schriftliche<br />

Aufzeichnungen.<br />

b • Eratosthenes (um 27–214 v. Chr.)<br />

war Vorsteher der Bibliothek in Alexandria.<br />

Er bestimmte die Erdkrümmung<br />

anhand der unterschiedlichen Schattenlänge<br />

von gleich langen Stäben, die<br />

er in die Erde gesteckt hatte. Aus der<br />

Krümmung der Erdoberfläche konnte<br />

er dann den gesamten Erdumfang<br />

berechnen.<br />

• Satz des Pythagoras: Im rechtwinkligen<br />

Dreieck ist die Summe der Flächeninhalte<br />

über den Quadraten gleich<br />

dem Flächeninhalt des Quadrats über<br />

der Hypotenuse (vgl. Abb. SB S. 27).<br />

• Thaleskreis: Konstruiert man ein Dreieck<br />

aus den beiden Endpunkten des<br />

Durchmessers eines Kreises <strong>und</strong> einem<br />

beliebigen Punkt der Kreislinie, so<br />

erhält man immer ein rechtwinkliges<br />

Dreieck. Diese mathematischen Inhalte<br />

sollten, da sie auch in Mathematikunterricht<br />

erst in späteren Jahrgangsstufen<br />

vorkommen, in der Lateinst<strong>und</strong>e<br />

nur gestreift werden.<br />

• Eid des Hippokrates: der auf Hippokrates<br />

von Kos (460–370 v. Chr.)<br />

zurückgehende Eid, in dem sich Ärzte<br />

zu ihrem Berufsethos verpflichten. Er<br />

wird vor Apollon, Asklepius <strong>und</strong> anderen<br />

Göttern abgelegt. Der Arzt verpflichtet<br />

sich darin zur Achtung vor<br />

den eigenen Lehrern, Anwendung<br />

seiner Fähigkeiten zum Nutzen der<br />

Patienten, eigener sittlicher Lebensführung<br />

<strong>und</strong> Verschwiegenheit. Verboten<br />

sind ihm dagegen Verabreichung von<br />

tödlichen Giften <strong>und</strong> Abtreibungsmit-<br />

teln, Durchführung von Operationen<br />

(was in der Antike ein eigenes Handwerk<br />

war) <strong>und</strong> sexueller Missbrauch. In<br />

abgewandelter Form lebt dieser Eid im<br />

Genfer Ärztegelöbnis fort.<br />

C Zusatzmaterial<br />

Literatur<br />

Scriba, Christoph J., Schreiber, Peter:<br />

5000 Jahre Geometrie. Geschichte,<br />

Kulturen, Menschen. Berlin: Springer<br />

2009 (3. Aufl.).<br />

Kollesch, Jutta, Nickel, Diethard (Hrsg.):<br />

Antike Heilkunst. Ausgewählte Texte<br />

aus den medizinischen Schriften der<br />

Griechen <strong>und</strong> Römer. Ditzingen: Reclam<br />

1994.<br />

L 64<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

17<br />

L 40


L 61<br />

L 64<br />

L 40<br />

<strong>Arbeitshinweise</strong> <strong>und</strong> <strong>Lösungen</strong><br />

Latein intensiv XIII<br />

SB S. 28–31<br />

B <strong>Lösungen</strong><br />

Zu den Grammatikübungen (S. 30)<br />

Wiederholungsübung<br />

1. Da Herkules die schrecklichen Ungeheuer<br />

nicht fürchtete, zögerte er nicht,<br />

viele Menschen von ihnen zu befreien.<br />

2. Später gab Deianira ihrem Gatten,<br />

obwohl sie ihn liebte, das todbringende<br />

Gewand. 3. Schließlich beweinte<br />

die Ehefrau Herkules, weil/als/nachdem<br />

er von dem todbringenden<br />

Gewand gequält worden war.<br />

<strong>bis</strong> Lektion 61<br />

acriter – diligenter – breviter –<br />

simpliciter – fortiter – egregie –<br />

aspere – graviter – prudenter –<br />

misere – turpiter – suppliciter<br />

das Schlechte – die Unsrigen – das<br />

Unbekannte – das Schändliche – das<br />

Unsterbliche – das Meine – die Guten –<br />

das Deine – das Unglaubliche<br />

<strong>bis</strong> Lektion 62<br />

1. Homerus/... clarior erat Homero.<br />

2. Helena/... pulchrior erat Helena.<br />

3. Ulixes/… prudentior erat Ulixe.<br />

4. Minotaurus/… foediora erant Minotauro.<br />

5. Medea/… crudeliores erant<br />

Medea.<br />

<strong>bis</strong> Lektion 63<br />

1. fortuna prosperior: ein günstigeres/<br />

ziemlich günstiges Schicksal – fortuna<br />

prosperrima: das günstigste/ein sehr<br />

günstiges Schicksal<br />

2. onus gravius: eine schwerere/ziemlich<br />

schwere Last – onus gravissimum:<br />

die schwerste/eine sehr schwere Last<br />

3. liberi tristiores: traurigere/recht<br />

traurige Kinder – liberi tristissimi: die<br />

traurigsten/sehr traurige Kinder<br />

4. vita brevior: das kürzere/ein recht<br />

kurzes Leben – vita brevissima: das<br />

kürzeste/ein sehr kurzes Leben<br />

„Eulenübung“<br />

1. pugnarum acrium: der heftigen<br />

Kämpfe – pugnarum acerrimarum: der<br />

heftigsten/sehr heftigen Kämpfe<br />

2. viris prudentioribus: (mit) den klügeren/ziemlich<br />

klugen Männern – viris<br />

prudentissimis: (mit) den klügsten/<br />

sehr klugen Männern<br />

3. spes iuc<strong>und</strong>a: die erfreuliche Hoffnung<br />

– spes iuc<strong>und</strong>issma: die erfreulichste/sehr<br />

erfreuliche Hoffnung<br />

4. cum philosopho sapienti: mit dem/<br />

einem weisen Philosophen – cum<br />

philosopho sapientiore: mit dem<br />

weiseren/einem ziemlich weisen<br />

Philosophen<br />

<strong>bis</strong> Lektion 64<br />

1. Der König Krösus wurde für den<br />

reichsten Mann seiner Zeit gehalten.<br />

2. Einmal besuchte ihn jener sehr<br />

weise Solo, der Ehrenhaftes <strong>und</strong> Einfaches<br />

liebte. 3. Dieser wurde aber<br />

durch den sehr großen Reichtum des<br />

Krösus nicht bewegt. 4. Krösus, der<br />

nach Ruhm sehr begierig war, fragte<br />

ihn: „Hältst du mich etwa nicht für<br />

den glücklichsten aller Menschen?<br />

Ist dir etwa ein glücklicherer Mann<br />

bekannt als ich?“ 5. Solon erzählte<br />

von einigen Männern, die ehrenhaft<br />

gelebt hatten <strong>und</strong> tapfer kämpfend<br />

im Gefecht getötet worden waren.<br />

6. Er erklärte dem staunenden König,<br />

dass er niemanden vor seinem Tod<br />

glücklich nenne. 7. Er sagte: „Obwohl<br />

du sehr viele Güter hast, werden dir<br />

vielleicht bittere Schäden/Unglücksfälle<br />

zustoßen, <strong>bis</strong> du dein Leben<br />

beendest (wörtl.: Fut. I).“<br />

<strong>bis</strong> Lektion 61<br />

1. ferrum 2. gloria 3. igitur 4. laudis<br />

5. ostendere<br />

Lösungswort: ratio<br />

<strong>bis</strong> Lektion 62<br />

esempio: Beispiel (von exemplum:<br />

Beispiel, Vorbild) – odore: Geruch (von<br />

odor: Geruch; Duft; Gestank) – natura:<br />

Natur (von natura: Natur, Wesen) –<br />

arco: Bogen (von arcus: Bogen)<br />

<strong>bis</strong> Lektion 63<br />

dissimilis – prosper – incolere –<br />

sapientia – beatus<br />

<strong>bis</strong> Lektion 64<br />

1. Tortur: Qual (von torquere: drehen;<br />

schleudern; foltern)<br />

2. vehement: hart, stark, sehr ... (von<br />

vehemens: heftig, nachdrücklich)<br />

3. genial: hervorragend, w<strong>und</strong>erbar<br />

(von ingenium: Begabung)<br />

4. Arena: Schauplatz, Kampfplatz,<br />

Bühne (in Hinblick auf Fußball: Stadion)<br />

(von arena: Sand, Sandplatz,<br />

Arena)<br />

➜ AB 135 Test zu Latein intensiv XIII<br />

GmbH<br />

Schulbuchverlag<br />

Zu den Wortschatzübungen (S. 31)<br />

Oldenbourg<br />

Wiederholungsübung<br />

dolor acer – locus celeber – gens<br />

2010 ©<br />

ignota – vir prudens<br />

Lehrermaterialien – 3<br />

18 comes

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