Jahresbericht 2012 - EUROPARC Deutschland eV
Jahresbericht 2012 - EUROPARC Deutschland eV
Jahresbericht 2012 - EUROPARC Deutschland eV
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Europarc <strong>Deutschland</strong> e.v.<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2012</strong>
Vorwort<br />
2<br />
Rückblickend schaut der Verband auf ein<br />
Jahr zurück, das von einer ausgewogenen<br />
Mischung aus Neuordnung und Fortbestand<br />
geprägt war.<br />
Mitte Mai verabschiedeten wir auf der<br />
Mitgliederversammlung in Osnabrück<br />
unsere langjährigen Vorstandsmitglieder<br />
Dr. Johannes Hager und Holger Wesemüller<br />
aus ihrer Verantwortung. Nach<br />
einer satzungsrechtlich vorgeschriebenen<br />
maximalen Verweildauer von neun Jahren<br />
im Gremium war dieser Schritt<br />
notwendig geworden. Wir danken den<br />
beiden für ihren engagierten Einsatz im<br />
und für den Verband und schätzen sie<br />
weiterhin als erfahrene Berater an unserer<br />
Seite.<br />
Mit dem Verbleib von Karl-Friedrich<br />
Sinner und meiner Person im Vorstand<br />
in Kombination mit den beiden neuen<br />
Vorständen Hartmut Escher und Christian<br />
Unselt sind auch weiterhin alle<br />
Schutzgebietskategorien und die NGOs<br />
von einem ausgewiesenen Experten im<br />
Gremium vertreten.<br />
Strategische Ausrichtung<br />
Mit Aufnahme der Arbeit im neuen Vorstand<br />
haben wir uns auf den Weg gemacht,<br />
die Ziele und Aufgaben unseres<br />
Verbandes zu überprüfen und gegebenenfalls<br />
neu zu denken. Auftakt hierzu<br />
waren die Änderung unserer<br />
Satzung im Rahmen der Mitgliederversammlung<br />
und der Beginn einer Strategiediskussion<br />
Ende letzten Jahres. Erste<br />
Ergebnisse müssen nun geordnet und<br />
gezielt in Handlungsoptionen überführt<br />
werden. Zielsetzungen und strukturelle<br />
Neuorientierungen können nur mit Blick<br />
auf die finanziellen Möglichkeiten des<br />
Vereins gedacht werden. Grundsätzlich<br />
müssen wir deshalb darüber entscheiden,<br />
welches die Kernaufgabe unseres Dachverbandes<br />
sind und was wir darüber hinaus<br />
erreichen wollen. Für die Umsetzung<br />
müssen zukünftig auch tragfähige Antworten<br />
auf die Frage nach dem „Wie“ gefunden<br />
werden.<br />
Wichtigstes Symbol der Geschlossenheit<br />
im Verband ist unsere gemeinsame<br />
Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“.<br />
Im Jahr 2005 ins Leben gerufen,<br />
konnte sie bis heute ihren Stellenwert in<br />
den Reihen unserer Mitglieder und darüber<br />
hinaus behaupten. Beweis hierfür ist<br />
die überwiegende Mehrheit aller lizenznehmenden<br />
Gebiete, die sich finanziell<br />
am Vorhaben zur Weiterentwicklung des<br />
Corporate Designs der Dachmarke beteiligen.<br />
Gerade im Hinblick auf allerorts<br />
angespannte Haushaltslagen wurde hier<br />
im Verbund das wichtige Bekenntnis zur<br />
Notwendigkeit eines gemeinsamen Auftritts<br />
erneuert. Das Vorhaben konnten<br />
wir zum Jahreswechsel auf den Weg<br />
bringen.<br />
Qualität setzt sich durch<br />
Unsere Projekte und Programme wiesen<br />
auch in <strong>2012</strong> viele positive Entwicklungen<br />
auf. Die „Junior Ranger“ nehmen die Kinder<br />
jetzt mit auf Online-Abenteuer in die<br />
Nationalen Naturlandschaften, und das<br />
Angebot gebietsspezifischer Entdeckerhefte<br />
wird stetig erweitert. Die örtlichen<br />
Junior-Ranger-Gruppen stoßen immer<br />
häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen, wenn<br />
es um die Aufnahme neuer Mitstreiter<br />
geht. Im Praktikum für die Umwelt überstieg<br />
die Bewerberzahl in diesem Jahr die<br />
Anzahl der angebotenen Plätze wieder<br />
um ein Vielfaches. Auch die große Nachfrage<br />
im Freiwilligenprogramm bestätigt:<br />
„Produkte“ von <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
sind in einem hohen Maße nachgefragt.<br />
Unser beständiges Streben nach<br />
Qualität in den Programmen zahlt sich<br />
aus. Auf Grundlage unseres einzigartigen<br />
Kapitals, den Nationalen Naturlandschaften,<br />
werden wir damit in viele Richtungen<br />
konkurrenzfähig.<br />
Nachhaltige Qualitätssicherung in<br />
den Nationalparks bewirkt das Projekt<br />
zur Nationalpark-Evaluierung. Zum<br />
Jahreswechsel fand der Bewertungsprozess<br />
seinen Abschluss. Sowohl die<br />
Ergebnisse als auch das Verfahren sind<br />
international von großem Interesse und<br />
hatten hochkarätige Einladungen zur<br />
Folge, um das Vorhaben zu präsentieren.<br />
Die Reisen führten nach Indien zur UN-<br />
Biodiversitätskonferenz in Hyderabat<br />
und nach China anlässlich des 30-jährigen<br />
Jubiläums der chinesischen „National<br />
Forest Parcs“. Diese eindrucksvollen<br />
Stippvisiten verdeutlichten sehr anschaulich,<br />
auf welch hohem Niveau wir uns in<br />
en Nationalen Naturlandschaften<br />
bewegen.<br />
Neu im Internet<br />
Und noch einen Hinweis auf unseren<br />
neuen Internetauftritt www.europarcdeutschland.de,<br />
der erstmalig die Programme<br />
und Aktivitäten des Dachverbandes<br />
bündelt und modern präsentiert.<br />
Darüber hinaus bietet er den Mitgliedern<br />
interne Kommunikationsbereiche.<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> schaut auf<br />
ein Jahr erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
mit den Mitgliedern, Partnern und Förderern<br />
zurück. Der Konsolidierungskurs<br />
konnte aus 2011 fortgeführt werden und<br />
bietet aussichtsreiche Perspektiven für<br />
2013.<br />
Dafür gilt Ihnen und allen Beteiligten<br />
mein herzlichster Dank!<br />
<br />
Ihr Guido Puhlmann
Inhalt<br />
2 Vorwort<br />
Berichte aus den Projekten<br />
4 „Ehrensache Natur“ – Freiwillige in Parks<br />
6 Erster bundesweiter „Qualitätscheck“ aller deutschen Nationalparks<br />
8 Kooperation der UNESCO-Biosphärenreservate<br />
mit Honda <strong>Deutschland</strong> GmbH<br />
10 Was bietet ein Integratives Monitoring? – Etablierung einer<br />
bundeseinheitlichen Datenbasis für die Nationalen Naturlandschaften<br />
12 Internationale Projekte bei <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong>:<br />
EU-Multilaterales Projekt „Volunteer Management in European Parks“<br />
und der Europäische Freiwilligendienst<br />
14 Inwertsetzung von Naturschutzmaßnahmen – Erfolgreicher Abschluss<br />
der Vorstudie<br />
16 „Junior Ranger“ – Junge Botschafter der NNL<br />
19 „Nationale Naturlandschaften“ – Ausbau der Markenentwicklung<br />
und -erschließung<br />
20 Kommunikationsstrategie für Nationale Naturlandschaften<br />
mit Welterbe-Status<br />
22 Praktikum für die Umwelt<br />
24 Vernetzung der NNL: Durch Zusammenarbeit stärker<br />
26 Kampagne „Wir sind Wald“ – „Jahrzehnt der Wälder“<br />
3<br />
Berichte aus den Arbeitsgruppen<br />
28 AG Biosphärenreservate<br />
29 AG Nationalparke<br />
30 AG Naturparke<br />
31 AG Infozentren<br />
32 AG NGO/Sonstige<br />
33 AG Forschung und Monitoring<br />
35 AG Kommunikation<br />
36 AG Partner der Nationalen Naturlandschaften<br />
Bericht aus der Geschäftsstelle<br />
38 Die Geschäftsstelle<br />
39 Der Vorstand<br />
42 <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. – die Struktur
Berichte aus den Projekten<br />
„Ehrensache Natur –<br />
Freiwillige in Parks“ Das bundesweite Freiwilligenprogramm „Ehrensache<br />
Natur – Freiwillige in Parks“ unterstützt die<br />
Nationalen Naturlandschaften darin, professionelles<br />
Freiwilligenmanagement auf- und auszubauen.<br />
In der laufenden Projektphase (2011 – 2014) beteiligen<br />
sich 43 Nationalparks, Biosphärenreservate,<br />
Naturparks und Infozentren am Programm.<br />
Unterstützung für Parks<br />
In <strong>2012</strong> konnten sich elf NNL über den „Ehrensache<br />
Natur“-Förderpreis freuen. Sie erhielten<br />
finanzielle Unterstützung von bis zu 1.000 Euro für<br />
Freiwilligenprojekte, insbesondere für die Ausrüstung<br />
der Freiwilligen, für Arbeitsgeräte, Referentenhonorare<br />
und Transportkosten. Umgesetzt<br />
wurden vorbildliche Projekte, um z. B. den Lebensraum<br />
von Feuersalamandern aufzuwerten (Naturpark<br />
Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale), eine<br />
Kita mit einem Naturspielplatz auszustatten<br />
(Naturpark Drömling), Quellen zu untersuchen<br />
(Biosphärenreservat Rhön/Hessen) und eine alte
Freiwillige des AK<br />
“Rhöner Quellen” untersuchen<br />
eine Quelle im<br />
Biosphärenreservat<br />
Rhön, „Ehrensache<br />
Natur“-Förderprojekt<br />
<strong>2012</strong> (Helmut Steiner)<br />
5<br />
Hute-Fläche als Offenlebensraum wiederherzustellen<br />
(Nationalpark Kellerwald-Edersee).<br />
Als „Ehrensache Natur“-Pilotprojekt <strong>2012</strong> förderte<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> zusätzlich das<br />
Vorhaben „Hute-Eichen an der Mittelelbe“: Im<br />
Biosphärenreservat Mittelelbe waren Ehrenamtliche<br />
im Einsatz, um u. a. Eichen zu kartieren,<br />
Eicheln für die Vermehrung von autochthonem<br />
Saatgut zu sammeln und ehemalige Hute-Eichen<br />
frei zu stellen. Ein Höhepunkt des Projektes war<br />
der Ideen- und Malwettbewerb eines örtlichen<br />
Gymnasiums. Dieser lieferte vielfältige Vorschläge<br />
für die Gestaltung eines zukünftigen Eichenerlebnisstamms<br />
am Infozentrum des Bios phärenreservats.<br />
Neue Hingucker<br />
Neu und zeitgemäß ist der komplett überarbeitete<br />
Internet-Auftritt des Freiwilligenprogramms:<br />
www.ehrensache-natur.de. Hier finden Interessierte<br />
rund 200 detaillierte Engagement-Angebote aus<br />
den Nationalen Naturlandschaften, Erfahrungsberichte,<br />
Kontaktdaten, Termine etc. Ein Hingucker<br />
ist auch das neue T-Shirt für „Freiwillige in Parks“:<br />
Zum Ende der Einsatzsaison <strong>2012</strong> erhielten die<br />
Freiwilligen als Anerkennung von <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> und „ihrem“ Gebiet ein mit vielen<br />
bunten NNL-Logos verziertes Shirt.<br />
Ausblick 2013<br />
Ein motivierender Start ins zehnjährige Jubiläum<br />
ist die Auszeichnung des Freiwilligenprogramms<br />
durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung als<br />
„Werkstatt N-Projekt“ 2013.<br />
Im Jubiläumsjahr 2013 präsentiert sich das Freiwilligenprogramm<br />
unter dem Motto „10 Jahre<br />
Ehrensache Natur – ich pack‘ mit an!“ Monatliche<br />
Aktionen mit Projektpartnern und Unterstützern<br />
zeigen über das Jahr beispielhaft die vielen Facetten<br />
von „Ehrensache Natur”. Zusätzlich ist ein Bilanzund<br />
Zukunftsworkshop geplant. Haupt- und<br />
Ehrenamtliche aus den Nationalen Naturlandschaften<br />
und dem Umfeld des Freiwilligenprogramms<br />
werden die vergangenen zehn Jahre<br />
auswerten und Empfehlungen für die weitere<br />
Entwicklung des Programms erarbeiten.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte und<br />
www.ehrensache-natur.de
Komitee bei der Bereisung<br />
des Alpen-Nationalparks<br />
Berchtesgaden<br />
(NLPV Berchtesgaden)<br />
6<br />
Erster bundesweiter<br />
„Qualitätscheck“ aller<br />
deutschen Nationalparks Zur Überprüfung der Managementeffektivität von<br />
Nationalparks wurden in einem mehrjährigen<br />
Prozess von 2005 bis 2008 Qualitätskriterien und<br />
-standards entwickelt.<br />
Anhand dieser Kriterien hat <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> mit Förderung des Bundesamtes für<br />
Naturschutz und mit Mitteln des Bundesumweltministeriums<br />
in den Jahren 2009 bis <strong>2012</strong> die erste<br />
Evaluierung aller deutschen Nationalparks koordiniert.<br />
Diese Evaluierung sollte überprüfen, inwieweit<br />
die formulierten Standards in den Gebieten<br />
schon erfüllt sind und Hinweise geben, in welchen<br />
Bereichen sich die Nationalparks noch verbessern<br />
können.<br />
Eine englische<br />
Broschüre macht das<br />
Evaluierungsverfahren<br />
der deutschen Nationalparks<br />
auch international<br />
bekannt<br />
Ergebnisse<br />
Ein für die Evaluierung berufenes multidisziplinäres<br />
Komitee hat alle Nationalparks bereist und<br />
gebietsspezifische Berichte erarbeitet. Bis Ende<br />
<strong>2012</strong> lagen elf fertige Komitee-Berichte für die<br />
Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft,<br />
Jasmund, Eifel, Unteres Odertal, Berchtesgaden,<br />
Kellerwald-Edersee, Sächsische Schweiz, Schleswig-Holsteinisches<br />
und Hamburgisches Wattenmeer,<br />
Harz und Müritz vor. Die Fertigstellung der<br />
drei Komitee-Berichte für die Nationalparks Niedersächsisches<br />
Wattenmeer, Hainich und Bayerischer<br />
Wald erfolgte bis Ende Februar 2013. Eine<br />
Veröffentlichung ist den Ländern bzw. einzelnen<br />
Parks freigestellt – sechs Berichte sind bereits<br />
öffentlich zugänglich.<br />
Zum Abschluss des Vorhabens Ende Februar<br />
2013 hat <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> eine anonymisierte<br />
Querschnittsauswertung der Evaluierungsergebnisse<br />
herausgegeben, um übergreifende Stärken<br />
und Schwächen der deutschen Nationalparks<br />
darzustellen.<br />
Eine interne „Evaluierung der Evaluierung“<br />
wurde durchgeführt, um aus den gewonnenen<br />
Erfahrungen Verbesserungsansätze für künftige<br />
Verfahren abzuleiten.
7<br />
Qualitätsmanagement der<br />
Nationalparks vor internationalem<br />
Publikum präsentiert<br />
Im September und Dezember <strong>2012</strong> hatte EURO<br />
PARC Gelegenheit, das Verfahren der Nationalpark-Evaluierung<br />
und die damit gesammelten Erfahrungen<br />
auch international bekannt zu machen:<br />
Im Rahmen eines Side Events auf der COP 11, der<br />
Weltkonferenz zur biologischen Vielfalt in Indien,<br />
sowie mit internationalem Forum in China im<br />
Rahmen des 30. Jubiläums der chinesischen<br />
„National Forest Parcs“. Vorgestellt wurde eine<br />
englischsprachige Broschüre, die Kriterien und<br />
Verfahren als ein mögliches Evaluationsmodell<br />
für Schutzgebiete vorstellt.<br />
Fazit<br />
Der Evaluierungsprozess wurde von den Nationalparkverwaltungen<br />
sowie den zuständigen Ministerien<br />
als sehr hilfreich für die weitere Arbeit eingeschätzt.<br />
Nun gilt es sicherzustellen, dass die<br />
Evaluierung dauerhaft Früchte trägt. Daher ist es<br />
notwendig, die Überprüfung und Optimierung des<br />
Managements der Nationalparks dauerhaft zu<br />
etablieren und abzusichern, damit die Impulse und<br />
bereits erzielten Effekte langfristig Wirkung<br />
zeigen.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte
8<br />
Kooperation der<br />
UNESCO-Biosphärenreservate<br />
mit Honda<br />
<strong>Deutschland</strong> GmbH Im achten Jahr der gemeinsamen Kooperation mit<br />
Honda führte <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> mit<br />
Unterstützung des Technologiekonzerns und der<br />
Deutschen UNESCO-Kommission einen Wettbewerb<br />
in den deutschen Biosphärenreservaten<br />
durch: Der „Blue Skies Award“ basierte auf zwei<br />
Säulen. Zum einen waren die Verwaltungen der<br />
Biosphärenreservate aufgefordert, eigene Projekte<br />
aus ihren Gebieten einzureichen. Zum anderen<br />
konnten sich Schulen und Jugendgruppen in oder<br />
in räumlicher Nähe zu einem Biosphärenreservat<br />
mit Projekten am Wettbewerb beteiligen. Gesucht<br />
wurden Bewerber aus den Klassenstufen 8 bis 11,<br />
die sich aktiv mit Fragen und Lösungen zu Themen<br />
wie Energiesparen, Mobilität, Konsumverhalten<br />
oder Schutz von Tier- und Pflanzenarten<br />
befassten.
Erster Platz für den<br />
Biokarpfen in der<br />
Oberlausitz<br />
(H. Friedrich-Hölscher)<br />
Von links nach rechts:<br />
Dr. Elke Baranek,<br />
Geschäftsführerin EURO-<br />
PARC <strong>Deutschland</strong> e.V.,<br />
Peter Heyne, Leiter des<br />
Biosphärenreservats,<br />
Sächsischer Staatsminister<br />
Frank Kupfer, Günter<br />
Schnatz, Geschäftsführer<br />
Honda, Peter Treutel-<br />
Freund, Honda, Dr. Lutz<br />
Möller, Deutsche<br />
UNESCO-Kommission<br />
„Blue Skies Award“<br />
In der Summe starteten elf Bewerbungen aus den<br />
Biosphärenreservatsverwaltungen und zehn Schülerprojekte<br />
in den Wettbewerb. Die thematisch<br />
weit gefassten Anforderungen an die Projektinhalte<br />
ließen eine Fülle ganz unterschiedlicher Einreichungen<br />
zu. Aktiver Klimaschutz wurde seitens<br />
der Biosphärenreservate z. B. in den Bereichen<br />
Regionalvermarktung, Umweltbildung, Mobilität<br />
oder in Form von Renaturierungsmaßnahmen betrieben.<br />
Die Jugendlichen befassten sich mit Fragen<br />
des eigenen Konsums, andere bauten Gemüse auf<br />
dem schuleigenen Acker an oder hatten sich zum<br />
Ziel gesetzt, Brachland zu begrünen.<br />
Jugend gewinnt mit Ackern<br />
und Filmen<br />
Regionalvermarktung<br />
hatte die Nase vorn<br />
Auf der Siegerehrung im August <strong>2012</strong> konnte sich<br />
das Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und<br />
Teichlandschaft über 20.000 Euro freuen. Unter<br />
dem Motto „Imagesteigerung Karpfen“ kurbeln<br />
die Sachsen mit ihrem Projekt den Absatz des<br />
Bio-Zuchtfisches an, mit dem Ziel, der Einstellung<br />
der teichwirtschaftlichen Produktion im Biosphärenreservat<br />
entgegenzuwirken.<br />
Den zweiten Preis von 5.000 Euro erhielt ebenfalls<br />
ein Regionalvermarktungsprojekt: Im Biosphärenreservat<br />
Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern<br />
werden unter der Marke „Biosphären<br />
Rind“ Fleischrinder ökologisch gehalten und<br />
regional vermarktet.<br />
Im Jugendwettbewerb konnte sich das Projekt<br />
„Vom Schulacker auf den Mensatisch“ der Waldorfschule<br />
in Minden durchsetzen. Das „Klimateam“<br />
der Schule überzeugte mit seiner Selbstversorgungsinitiative<br />
vom Schulacker. Die<br />
Gewinnergruppen der zweiten Preise kamen beide<br />
aus dem Bliesgau. Schülerinnen und Schüler des<br />
Gymnasiums Johanneum in Homburg drehten<br />
einen Film, in dem sie sich mit nachhaltigem<br />
Handeln im Alltag auseinandersetzten. Der zweite<br />
Beitrag entstand im Rahmen eines Ferienprogramms<br />
für Kinder der Volkshochschule in Sankt<br />
Ingbert. Unter dem Titel „Urlaub ohne Grenzen“<br />
wirbt der Film für einen Ferienaufenthalt im Bliesgau<br />
und informiert über die Besonderheiten und<br />
Zielsetzungen des Biosphärenreservats.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte<br />
9<br />
Biogemüse vom<br />
eigenen Acker der<br />
Waldorfschule Minden<br />
(H. Friedrich-Hölscher)
Was bietet ein<br />
integratives Monitoring?<br />
Etablierung einer bundeseinheitlichen Datenbasis<br />
für die Nationalen Naturlandschaften<br />
In dem Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
„Anwendbarkeit des inte grativen Monitoringprogramms<br />
für Großschutz gebiete“ werden seit<br />
September 2011 Indikatorensets für ein integratives<br />
Monitoring (bestehend aus einem Grundprogramm<br />
und jeweils einem Basisprogramm für die<br />
Nationalparks und Biosphärenreservate) im Hinblick<br />
auf ihre Praxistauglichkeit überprüft.<br />
Ziel eines integrativen Monitorings ist es, ausgewählte<br />
ökologische, ökonomische und soziokulturelle<br />
Aspekten in den unterschiedlichen<br />
Gebieten der Nationalen Naturlandschaften zusammenhängend<br />
zu erfassen, um belegbare Aussagen<br />
zu positiven und negativen Entwicklungen<br />
treffen zu können.
Eine der Modellregionen:<br />
Nationalpark Berchtesgaden<br />
(NLPV Berchtesgaden)<br />
Vorgehen<br />
Während 2011 zunächst die Modifizierung und<br />
Optimierung eines Indikatorensets aus dem Vorgängerprojekt<br />
„Indikatoren für ein integratives<br />
Monitoring in deutschen Großschutzgebieten“1<br />
im Vordergrund des Projektes stand, erfolgte <strong>2012</strong><br />
die intensive Erprobung und praktische Überprüfung<br />
in den vier Modellregionen (Nationalparks<br />
Berchtesgaden und Kellerwald-Edersee, Biosphärenreservate<br />
Mittelelbe und Schwäbische Alb).<br />
Die Ergebnisse wurden in der projektbegleitenden<br />
Arbeitsgruppe zur Diskussion gestellt.<br />
Auf Grundlage des Erprobungszyklus wurde<br />
dann damit begonnen, für die Gesamtheit der erhobenen<br />
Daten eine Datenbank anzulegen. Ein<br />
neu formuliertes Implementierungskonzept stellt<br />
verschiedene Varianten der Implementierung zur<br />
Debatte.<br />
Ausblick 2013<br />
Das Endergebnis wird Mitte 2013 vorliegen. Bis zu<br />
diesem Zeitpunkt wird die Implementierung des<br />
Vorhabens abschließend zur Diskussion stehen.<br />
Auf einem Abschlussworkshop Ende Februar 2013<br />
wurden einem breiten Personenkreis aus den<br />
NNL-Verwaltungen und den für Naturschutz<br />
zuständigen Fachbehörden der Länder und des<br />
Bundes die Ergebnisse als Gesamtinstrumentarium<br />
präsentiert sowie eine Einschätzung zum Programm<br />
durch die Modellregionen gegeben.<br />
Deutlich wurde ein klares Votum für ein kontinuierliches,<br />
integratives Monitoringprogramm in<br />
allen Nationalen Naturlandschaften.<br />
Das Projekt wird im Auftrag des Bundesamtes<br />
für Naturschutz in Kooperation mit dem Institut<br />
für Ländliche Strukturforschung durchgeführt.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte<br />
11<br />
1 Kowatsch, Astrid; Hampicke, Ulrich; Kruse-Graumann,<br />
Lenelis; Plachter, Harald (2011): Indikatoren für ein integratives<br />
Monitoring in deutschen Großschutzgebieten.<br />
Endbericht des gleichnamigen F+E Vorhabens. Bundesamt<br />
für Naturschutz BfN, Bonn Bad-Godesberg<br />
Grundprogramm für Nationalparks (NLP) und Biosphärenreservate (BR)<br />
- Naturhaushalt und Biodiversität<br />
- Verwaltung und Management<br />
- Bildung und Kommunikation<br />
- Monitoring und Forschung<br />
- Nachhaltige Landnutzung<br />
- Nachhaltige Regionalentwicklung<br />
Aufbau und Inhalte<br />
des Indikatorensets<br />
(Euro parc<br />
Deutsch land e. V.)<br />
Basisprogramm für BR<br />
Basisprogramm für NLP<br />
- Flächeninanspruchnahme<br />
- Nachhaltigkeit im sekundären<br />
und tertiären Wirtschaftssektor<br />
- Regionalmarken<br />
- Tierhaltung<br />
- Stickstoffüberschuss<br />
- Diversität der Nutzarten<br />
- Wald<br />
- Küsten<br />
- Auen<br />
- Hochgebirge
International Training for<br />
Volunteer Coordinators<br />
(<strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> e.V.)<br />
Internationale Projekte<br />
bei <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong>:<br />
12<br />
EU-Multilaterales Projekt<br />
„Volunteer Management in European Parks“<br />
und der Europäische Freiwilligendienst<br />
Projektpartnertreffen<br />
des EU-GRUNDTVIG-<br />
Projektes „Volunteer<br />
Management in European<br />
Parks“ in Rom,<br />
02. – 03.02.<strong>2012</strong><br />
„Freiwilligenmanagement in Europäischen Parks“:<br />
Seit 2010 arbeiten unter diesem Projekttitel zehn<br />
Partner des <strong>EUROPARC</strong>-Netzwerks aus acht<br />
Ländern in einem EU-Multilateralen Projekt innerhalb<br />
des EU-Programms für Lebenslanges<br />
Lernen in der Erwachsenenbildung (GRUNDT<br />
VIG) zusammen. <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
koordiniert das EU-Projekt und führt gemeinsam<br />
mit The Conservation Volunteers (UK) insgesamt<br />
drei internationale Trainings zum Thema Freiwilligenmanagement<br />
und Train-the-Trainer-Methoden<br />
durch. Darüber hinaus werden innerhalb des Projektes<br />
folgende Teilprojekte realisiert:<br />
––<br />
Erarbeitung von „Richtlinien für professionelles<br />
Freiwilligenmanagement“ in europäischen<br />
Parks,<br />
––<br />
Entwicklung eines digitalen Handbuchs mit<br />
Literatur zum Thema Freiwilligenmanagement<br />
in Parks,<br />
––<br />
Austausch von Experten und qualifizierten<br />
Freiwilligen zwischen europäischen Parks<br />
sowie<br />
––<br />
Nationale Seminare zum Thema Lebenslanges<br />
Lernen und Freiwilligentätigkeit in Groß <br />
schutzgebieten.<br />
Meilensteine <strong>2012</strong><br />
Neben dem zweiten internationalen Training für<br />
FreiwilligenkoordinatorInnen in London fanden<br />
mehrere nationale Seminare zum Thema Lebenslanges<br />
Lernen und Freiwilligentätigkeit im Naturschutz<br />
statt. So führte <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
beispielsweise auf dem Deutschen Naturschutztag<br />
in Erfurt einen Workshop zum Thema „Nationale<br />
Naturlandschaften bieten: Lebenslanges Lernen im<br />
Naturschutzehrenamt“ durch. Ein Projektpartnertreffen<br />
im Dezember <strong>2012</strong> in Berlin stärkte das<br />
Netzwerk der Projektpartner wie auch die Zusammenarbeit<br />
mit dem zusätzlichen Partner EURO<br />
PARC Nordic-Baltic Section.
13<br />
Ausblick 2013<br />
Das EU-GRUNDTVIG-Projekt endet im Oktober<br />
2013 und wird bis dahin alle Unterprojekte<br />
abschließen (www.volunteers-in-parks.eu). Die erarbeiteten<br />
„Richtlinien für professionelles Freiwilligenmanagement<br />
in europäischen Parks“ werden<br />
von ausgewählten ParkmitarbeiterInnen evaluiert<br />
und im Anschluss veröffentlicht. Das dritte internationale<br />
Training der FreiwilligenkoordinatorInnen<br />
findet vom 18. bis 22. März 2013 in Spanien<br />
statt. Mit dem letzten Projektpartnertreffen im<br />
Juni 2013 in Lettland wird das inzwischen zweite<br />
gemeinsame EU-Projekt in Sachen Freiwilligenmanagement<br />
in Parks abgeschlossen und die weitere<br />
Zusammenarbeit geplant.<br />
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen<br />
Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt<br />
dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission<br />
haftet nicht für die weitere Verwendung der darin<br />
enthaltenen Angaben.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte und<br />
www.volunteers-in-parks.eu<br />
Der Europäische<br />
Freiwilligendienst<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> bietet den Mitgliedern<br />
die Koordinierung des Europäischen Freiwilligendienstes<br />
an. In <strong>2012</strong> nahm einzig der Naturpark<br />
Eichsfeld-Hainich-Werratal diesen Service in Anspruch.<br />
Zwei zwölfmonatige Aufenthalte konnten<br />
für zwei junge Frauen aus der Türkei und aus<br />
Rumänien mit Hilfe des EU-Jugendprogramms<br />
JUGEND IN AKTION organisiert werden.<br />
Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen<br />
Union durch das Programm JUGEND IN AKTION finanziert.<br />
Der Inhalt dieses Projektes gibt nicht notwendigerweise den<br />
Standpunkt der Europäischen Union oder der Nationalagentur<br />
JUGEND für Europa wieder und sie übernehmen dafür<br />
keine Haftung.<br />
Mehr unter:<br />
www.ehrensache-natur.de/international/<br />
europaischer-freiwilligendienst/
14<br />
Inwertsetzung von<br />
Naturschutzmaßnahmen<br />
Erfolgreicher Abschluss der Vorstudie<br />
Die Voruntersuchung des Entwicklungs- und<br />
Erprobungsvorhabens „Inwertsetzung von Naturschutzmaßnahmen“<br />
klärte zwischen Januar 2011<br />
und August <strong>2012</strong> die Fragen, ob mit geeigneten Klima-<br />
und Naturschutzmaßnahmen die Klimaschutzleistungen<br />
der Nationalen Naturlandschaften<br />
verbessert werden können und ob die<br />
Finanzierung dieser Maßnahmen durch den Verkauf<br />
von Kohlenstoff-Zertifikaten gelingen kann.<br />
Die Voruntersuchung schließt mit der Aussage,<br />
dass die erforderlichen Voraussetzungen erfüllt<br />
sind, um die Vermarktung von Ökosystemdienstleistungen<br />
zu erproben. Das Vorhaben wurde<br />
finanziert vom Bundesamt für Naturschutz.<br />
Klimaschutzmaßnahmen<br />
verbessern die Ökosystemleistungen<br />
der Nationalen<br />
Naturlandschaften<br />
NGOs<br />
Investoren:<br />
Unternehmen<br />
Privatpersonen<br />
Europarc <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />
Angebotsplattform<br />
Flächeneigentümer<br />
Schutzgebietsverwaltungen<br />
Kommunen<br />
Landkreise<br />
Auf Grundlage aktueller naturwissenschaftlicher<br />
Kenntnisse zum Bindungspotenzial von Kohlenstoff<br />
kommt das beauftragte Forschungsinstitut<br />
DUENE e.V. der Universität Greifswald zu dem<br />
Ergebnis, dass mit geeigneten Wald- und Grünlandmaßnahmen<br />
in <strong>Deutschland</strong> zusätzlich 2 – 5<br />
Tonnen CO2 pro Hektar und Jahr gebunden werden<br />
können. Im Moor können sogar bis zu 15 Tonnen<br />
festgehalten werden. Mit den vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen – von der Wiedervernässung von<br />
Mooren, der Sicherung und Anlage von Streuobstwiesen<br />
bis zur Erhöhung der Umtriebszeiten und<br />
dem Waldumbau – werden weitere Zusatznutzen<br />
erzielt, wie z. B. die Verbesserung der Biodiversität.<br />
Vermarktung und Kommunikation<br />
der Ökosystemleistungen<br />
brauchen einen seriösen<br />
Anbieter<br />
Wissenschaft<br />
Unternehmen sind an Angeboten aus den NNL<br />
interessiert, die eine hohe Seriosität bieten.<br />
Die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
PricewaterhouseCoopers (PwC) empfiehlt EURO <br />
PARC <strong>Deutschland</strong> den Aufbau einer Vermarktungsstruktur.<br />
Der Dachverband sollte die regionale<br />
oder nationale Nachfrage nach Zertifikaten<br />
bedienen und mit einer professionellen Kommunikationsstrategie<br />
begleiten.
1<br />
3<br />
2<br />
5<br />
4<br />
Vorhandene Strukturen des<br />
Dachverbandes <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> effektiv nutzen<br />
Es gilt, gemeinsam mit allen NNL das Nachfragepotenzial<br />
der Unternehmen zu nutzen, um die<br />
Gebiete weiterzuentwickeln. Hierzu sind klare<br />
Standards und eine gemeinsame Kom mu ni <br />
ka tionsstrategie der Nationalen Naturlandschaften<br />
notwendig. <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> als länderübergreifender<br />
Dachverband schafft durch seine<br />
Vernetzung ideale Voraussetzungen, diesen<br />
Prozess umzusetzen. Für die Umsetzung dieser<br />
Konzeption wird derzeit um Fördermittel<br />
geworben.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/zertifikate<br />
Auch Streuobstwiesen<br />
tragen zum Klimaschutz bei.<br />
Durch Ersatz fossiler Energien<br />
1 Astschnitt<br />
2 Grünschnitt<br />
und Kohlenstoffbindung<br />
3 in der Biomasse<br />
4 im Boden<br />
5 in Produkten aus Wertholz.
„Junior Ranger“<br />
Das Kinder- und Jugendprogramm der NNL<br />
Fachwissen und Erfahrungen der Nationalen<br />
Naturlandschaften in einem lebendigen Netzwerk<br />
zu bündeln und gemeinsam innovative Ideen zu<br />
entwickeln, ist oberste Prämisse der Bildungsarbeit<br />
von <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong>. Die fachlich<br />
versierte, kreative, engagierte und kritisch-konstruktive<br />
Zusammenarbeit, auch mit dem gleichberechtigten<br />
Partner WWF, ließ im Junior-Ranger-<br />
Programm wertvolle Initiativen entstehen und ist<br />
Eckpfeiler einer äußerst gewinnbringenden<br />
Netzwerkarbeit.<br />
Junior-Ranger-Treffen <strong>2012</strong><br />
Im Juni <strong>2012</strong> kamen rund 400 Junior Ranger und<br />
Ranger aus 25 Nationalen Naturlandschaften für<br />
vier Tage im Nationalpark Hainich und Naturpark<br />
Eichsfeld-Hainich-Werratal zusammen. Jede der<br />
Gruppen, vom Wattenmeer bis Berchtesgaden, von<br />
der Sächsischen Schweiz bis zur Eifel, brachte ein<br />
Stück Wildnis aus ihrem Gebiet in Form eines<br />
Fotos mit und verdeutlichte so, wie abwechslungsreich<br />
die Natur in <strong>Deutschland</strong> ist. Zentrale Programmpunkte<br />
des Treffens waren eine<br />
Naturpark-Rallye und eine Wildnis-Tour im<br />
Natio nalpark, auf der die Junior Ranger Spannendes<br />
zu Geologie oder Forstwirtschaft im Naturpark<br />
bzw. zu Käfern, Pilzen und Spechten im<br />
Nationalpark erfahren konnten.
Junior Ranger beim<br />
Bundesweiten Junior-<br />
Ranger-Treffen <strong>2012</strong><br />
(Arnold Morascher)<br />
Online Lernspiele – virtuelle<br />
Erlebnisreise durch die Nationalen<br />
Naturlandschaften<br />
Entdeckerhefte für den<br />
Tourismus- und Freizeitbereich<br />
Seit dem Jahr 2011 gibt es die Junior-Ranger-Entdeckerhefte<br />
für Ausflüge und Urlaubsreisen. Durch<br />
ihre Kombination aus Rätselheft und Reiseführer<br />
motivieren sie Kinder und ihre Familien, die Nationalen<br />
Naturlandschaften eigenständig zu erkunden.<br />
Mit der Heftreihe werden Bildungsangebote<br />
entsprechend den Prinzipien einer Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung mit nachhaltigem Tourismus<br />
verknüpft. Spezielle Angebote wecken den<br />
Forschergeist und sprechen den Entdeckerdrang<br />
der Kinder an. Wer Rätsel knackt und Aufgaben<br />
besteht, dem wird der Titel „Junior Ranger auf<br />
Entdeckertour“ verliehen. In <strong>2012</strong> konnte die Heftreihe<br />
von vier auf insgesamt zehn NNL ausgebaut<br />
werden. Weitere Regionen sind für 2013 bereits<br />
angekündigt.<br />
Seit Oktober <strong>2012</strong> hat <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
das Umweltbildungsprogramm um ein Online-<br />
Lernspiel ergänzt. Interessierte Kinder treffen Lars<br />
und Lotta, die Sympathiefiguren des Programms,<br />
jetzt auch im Netz. Die Plattform nimmt die Kinder<br />
mit auf eine Reise durch die Nationalen Naturlandschaften.<br />
Ausgangspunkt für die Lernspiele ist<br />
eine „Rangerstation“, von der aus in die Abenteuer<br />
gestartet wird. Vom Norden bis zum Süden<br />
<strong>Deutschland</strong>s kann zwischen vier verschiedenen,<br />
real existierenden Naturräumen gewählt werden:<br />
die Küste, das Tiefland, die Mittelgebirgsregion<br />
und die Alpen. Sind alle Rätsel und Aufträge eines<br />
Levels gelöst, erhalten die angehenden „Junior<br />
Ranger Web“ als Belohnung Bastelanleitungen und<br />
Aktivaufträge für ein eigenes „Forscherbuch“. Die<br />
Online-Spiele sind für den Freizeitbereich, aber<br />
auch für den Lernort Schule geeignet. So können<br />
die Naturlandschaften ganz einfach von zu Hause<br />
erkundet oder die Lernspiele als innovative und<br />
aktivierende Methode in den Unterrichtsablauf<br />
eingebaut werden. Die Plattform ist erweiterbar,<br />
sodass sich alle Nationalen Naturlandschaften an<br />
dem Programm beteiligen können. Die Lernspiele<br />
stellen einen innovativen Bildungsbaustein dar und<br />
eignen sich aufgrund der hohen Reichweite des<br />
Internets auch zur überregionalen Kommunikation.<br />
Für die NNL können die Spiele vielfältig und<br />
individuell eingesetzt werden, z. B. in Form eines<br />
Besucherterminals für Infozentren. In 2013 wird<br />
die Plattform mit dem Biosphärenreservat Rhön<br />
um mindestens ein weiteres Lernspiel bereichert.<br />
17<br />
Von einer virtuellen<br />
Rangerstation aus<br />
startet man ins<br />
Junior-Ranger-Web
18<br />
Qualitätskriterien für die<br />
Bildungsarbeit<br />
Innerhalb der AG „Region“ wurden Standards für<br />
die Bildungsarbeit entwickelt. Die einheitlichen<br />
Vorgaben sollen Kindern neue Sichtweisen für die<br />
Schätze der Natur erschließen. Das Ziel ist<br />
erreicht, wenn Junior Ranger lernen, deren Schönheit<br />
zu schätzen und die Notwendigkeit des Schutzes<br />
von Arten und Lebensräumen verinnerlichen.<br />
Vor dem Hintergrund einer Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung wird zudem großer Wert darauf<br />
gelegt, den Kindern Handlungs-und Gestaltungskompetenzen<br />
für ihre eigene Zukunft mit auf den<br />
Weg zu geben.<br />
Diese Standards und Qualitätskriterien werden<br />
künftig bei der Entwicklung aller Bildungsangebote<br />
Berücksichtigung finden.<br />
Ausgezeichnete Arbeit<br />
In <strong>2012</strong> konnte sich das Junior-Ranger-Programm<br />
gleich über drei Auszeichnungen freuen. Mit dem<br />
Qualitätssiegel „Werkstatt N“ aus den Händen des<br />
Rates für nachhaltige Entwicklung wurde das Programm<br />
bereits zum zweiten Mal als Initiative mit<br />
Vorbildcharakter im Nachhaltigkeitsbereich honoriert.<br />
Ebenfalls zum zweiten Mal wurde die Auszeichnung<br />
als „UN-Dekade-Projekt: Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung“ vergeben. Das Junior-<br />
Ranger-Programm hat sich den Herausforderungen<br />
der UN-Dekade angenommen und wird für<br />
sein Engagement in die „Allianz Nachhaltigkeit<br />
Lernen“ aufgenommen. Neu hinzugekommen ist<br />
die Auszeichnung als Projekt der „UN-Dekade<br />
Biologische Vielfalt“. Hier konnte die Jury von dem<br />
ganzheitlichen Ansatz, der nachhaltiges Denken<br />
und Handeln bereits bei den Kleinen fördert und<br />
von dem Beitrag des Programms zur Erhaltung<br />
und Erforschung der biologischen Vielfalt überzeugt<br />
werden. Die Auszeichnung wurde von Bundesumweltminister<br />
Peter Altmaier persönlich im<br />
Rahmen der Woche der Umwelt im Garten des<br />
Schloss Bellevue in Berlin überreicht.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte und<br />
www.junior-ranger.de<br />
Pflanzenbestimmung<br />
mithilfe eines<br />
Entdeckerhefts<br />
(Arnold Morascher)<br />
Auszeichnung als<br />
UN-Dekade-Projekt<br />
Biologische Vielfalt<br />
(© UN-Dekade Biologische<br />
Vielfalt)
„Nationale<br />
Naturlandschaften“<br />
Ausbau der Markenentwicklung<br />
19<br />
Weiterentwicklung des Corporate<br />
Designs der Dachmarke<br />
„Nationale Naturlandschaften“<br />
Für die gemeinsame Dachmarke wurden im Jahr<br />
<strong>2012</strong> wichtige Weichen gestellt. Nach über sechs<br />
Jahren Nutzung und Erfahrung im Umgang mit<br />
dem bestehenden CD manifestiert sich, dass eine<br />
Anpassung der Vorgaben unumgänglich ist. Ein<br />
Beschluss des Vorstandes mit Zustimmung der<br />
Mitgliedschaft auf der Mitgliederversammlung<br />
<strong>2012</strong> in Osnabrück legte den Grundstein für den<br />
Entschluss zur Weiterentwicklung des Corporate<br />
Designs der Dachmarke. Über eine Umlagefinanzierung<br />
aus den Reihen der Lizenznehmer sollte<br />
das Vorhaben realisiert werden.<br />
Familiäre Probleme<br />
Über die Notwendigkeit zur Umsetzung der Maßnahme<br />
bestand weitestgehend Konsens. An der<br />
Frage zur finanziellen Verantwortung für das<br />
Vorhaben schieden sich hingegen die Geister. Der<br />
Prozess zur Generierung der Projektsumme offenbarte<br />
somit nebenbei wichtige verbandsinterne<br />
strukturelle Gegebenheiten, die eine hohe Aussagekraft<br />
über das Selbstverständnis einzelner Mitglieder,<br />
ihrer Positionen zum Verband oder untereinander<br />
haben.<br />
Das vordergründig recht unverfängliche Vorhaben<br />
erreichte das Potenzial, die Dachmarkenfamilie<br />
erneut zur Selbstreflexion anzuregen. Die Modifikation<br />
des Corporate Designs wird im Ergebnis<br />
gestalterisch sichtbar sein. Der Weg zu funktionierenden<br />
Lösungen beinhaltet allerdings mehr als<br />
äußerliche Änderungen. Wenn wir Mitte 2013 das<br />
fertige Handbuch in den Händen halten werden,<br />
haben wir die Auseinandersetzung über den Wert<br />
des gemeinsamen „Familienwappens“ geführt,<br />
Hierarchien erörtert und bestenfalls „Familienzusammenführung“<br />
mit Nachhaltigkeitsfaktor betrieben.<br />
Gute Voraussetzungen hierfür sind bereits<br />
erkennbar. Mit der Realisierung der gemeinsamen<br />
Finanzierung haben die Lizenznehmer gerade im<br />
Hinblick auf allerorts angespannte Haushaltslagen<br />
das wichtige Bekenntnis zur Notwendigkeit eines<br />
gemeinsamen Auftritts erneuert.<br />
Pflege statt Wiederbelebung<br />
Das Vorhaben konnte zum Jahreswechsel auf den<br />
Weg gebracht werden und wird nach einer Entwicklungsphase<br />
von sechs Monaten darüber hinaus<br />
noch eineinhalb Jahre seitens der beauftragten<br />
Agentur begleitet. Diese Zeit müssen wir auch<br />
nutzen, um Maßnahmen zur Markenpflege in der<br />
Perspektive zu formulieren. Eine Auffrischung, wie<br />
wir sie derzeit umsetzen, muss in regelmäßigen<br />
Abständen zum Standard werden. Starke Marken<br />
zeichnen sich durch Vitalität und Anpassungsfähigkeit<br />
aus. Eine lebendige Marke wächst und<br />
muss nicht wiederbelebt werden. Das bedeutet<br />
auch, dass wir uns neben dem Erscheinungsbild<br />
zukünftig mehr um inhaltliche Markenwerte kümmern<br />
müssen.<br />
Vielfalt zu stärken und erkennbar zu machen,<br />
ohne Individualität zu beschneiden, war und ist<br />
eine der großen Herausforderungen im Projekt.
Kommunikationsstrategie<br />
für Nationale<br />
Naturlandschaften mit<br />
Welterbe-Status<br />
Einige Mitglieder der NNL-Familie verfügen über<br />
Gebiete, die von der UNESCO als Weltnaturerbe<br />
bzw. Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Das<br />
sind die sieben Nationalparks Hainich, Kellerwald-Edersee,<br />
Jasmund, Müritz, Hamburgisches<br />
Wattenmeer, Niedersächsisches Wattenmeer,<br />
Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und die<br />
Biosphärenreservate Schorfheide-Chorin und<br />
Mittelelbe.<br />
Diese Gebiete sind allerdings keine einzeln ausgezeichneten<br />
Welterbestätten, sondern sie erhielten<br />
die Auszeichnung im Verbund mit anderen<br />
Schutzgebieten. Das führte sowohl beim Weltnaturerbe<br />
Wattenmeer als auch bei den Alten<br />
Buchenwäldern <strong>Deutschland</strong>s zu trilateralen<br />
Kooperationen.<br />
Das bedeutet auch, dass der Welterbe-Status<br />
eine Anpassung der Kommunikation sowohl der<br />
einzelnen Gebiete als auch in ihrer Gesamtheit unter<br />
dem Dach der Nationalen Naturlandschaften<br />
erfordert.
Weltnaturerbe im<br />
Nationalpark Hainich<br />
(Lisa Mäder)<br />
Acht Welterbegebiete haben sich deshalb zusammengeschlossen,<br />
um unter dem Dach von EURO<br />
PARC <strong>Deutschland</strong> eine Kommunikationsstrategie<br />
in Auftrag zu geben, die folgende Ziele<br />
verfolgt:<br />
––<br />
das Welterbe im Kontext der NNL effektiver<br />
zu kommunizieren,<br />
––<br />
die Wertschätzung für die NNL mit Welterbe<br />
zu befördern,<br />
––<br />
Synergien zwischen NNL mit Welterbe herzustellen<br />
und zu fördern,<br />
––<br />
die Dachmarke NNL insgesamt zu stärken.<br />
Auch die Kommunikation des Dachverbandes<br />
wurde unter die Lupe genommen und insbesondere<br />
im Hinblick auf mangelnde Klarheit stark kritisiert.<br />
Teilweise konnten diese Defizite mit der<br />
neuen Internetseite www.europarc-deutschland.de<br />
bereits behoben werden.<br />
Weitere Überlegungen zur Kommunikation<br />
von <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> müssen in die<br />
Strategiediskussion zur Entwicklung des Dachverbandes<br />
einfließen.<br />
Anfang 2013 wurden ein Kommunikationsleitfaden<br />
und ein Strategiepapier vorgelegt. Beides sind sehr<br />
gute Grundlagen für Kommunikationsinstrumente<br />
im operativen Bereich der beteiligten NNL, und<br />
sie geben darüber hinaus wertvolle Hinweise für<br />
die Weiterentwicklung der Dachmarke „Nationale<br />
Naturlandschaften“.<br />
21<br />
Weltnaturerbe im<br />
Müritz-Nationalpark<br />
(Barbara Lüthi-<br />
Hermann)
22<br />
Wasserfeder im Müritz<br />
Nationalpark (Barbara<br />
Lüthi-Herrmann)<br />
Praktikum<br />
für die Umwelt<br />
Seit mehr als 20 Jahren führen Commerzbank und<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> das von der UNESCO<br />
ausgezeichnete Projekt gemeinsam durch. In dieser<br />
Zeit haben über 1.300 Studierende in den teilnehmenden<br />
Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten<br />
einzigartige Orte für ihr Engagement<br />
gefunden und den Unialltag für drei bis sechs Monate<br />
gegen ein Praxissemester in den schönsten<br />
Naturlandschaften <strong>Deutschland</strong>s eingetauscht.<br />
Durch ein „Praktikum für die Umwelt“ im Bereich<br />
Umweltbildung oder Öffentlichkeitsarbeit konnten<br />
auch in <strong>2012</strong> rund 50 Praktikantinnen und Praktikanten<br />
praktische Erfahrungen sammeln, Kontakte<br />
knüpfen und ihre Berufschancen verbessern.<br />
Traditionell zwischen Ostermontag und dem<br />
darauffolgenden Samstag fand die sogenannte Einführungswoche<br />
im Nationalpark Bayerischer Wald<br />
statt. Hier konnten die Teilnehmenden erste Inhalte<br />
ihrer täglichen Arbeit kennenlernen und wurden<br />
für ihre künftigen Tätigkeiten in den Themenbereichen<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung<br />
qualifiziert.<br />
Die Praktikantinnen und Praktikanten für die<br />
Umwelt multiplizieren das Konzept der Bildung<br />
für nachhaltige Entwicklung als zukunftsweisende<br />
Bildungsform in viele Bereiche der Umwelt, Wirtschaft<br />
und Politik. Damit machen sie während ihres<br />
Open-Air-Semesters nicht nur viele lehrreiche<br />
Erfahrungen, sondern tragen gleichzeitig tatkräftig<br />
zum Umwelt- und Naturschutz bei. Vor allem die<br />
positiven Rückmeldungen bestätigen dies: „Die<br />
Möglichkeiten, die mir während meines Praktikums<br />
geboten wurden und die Verantwortung, die<br />
mir […] übertragen wurde, übertrafen die Vorstellungen,<br />
die ich an meine Praktikumszeit hatte und<br />
ergänzten mein Studium in sehr wertvoller Weise.“<br />
(Clarissa Plendl – ehemalige Praktikantin im Biosphärenreservat<br />
Rhön)<br />
Um ein „Praktikum für die Umwelt“ können<br />
sich engagierte Studierende aller Fachrichtungen<br />
bewerben, die Interesse an Öffentlichkeits- und<br />
Umweltbildungsarbeit mitbringen und Spaß am<br />
Umgang mit Menschen haben. Die Bewerbungsphase<br />
startet jedes Jahr im September und endet<br />
am 15. Januar des Folgejahres. Die Stellenausschreibungen<br />
mit allen wichtigen Informationen zum<br />
Projekt und den einzelnen Parks finden sich im Internet<br />
unter www.praktikum-fuer-die-umwelt.de.
23<br />
Ausblick 2013<br />
Am 26. und 27. Oktober 2013 findet zum zweiten<br />
Mal die „Grüne Karriere – Messe für Umweltberufe<br />
und gesellschaftliches Engagement“ im<br />
Energieforum Berlin statt. Nach erfolgreicher Teilnahme<br />
in <strong>2012</strong> wird sich das „Praktikum für die<br />
Umwelt“ auch in 2013 dort präsentieren. Weiterhin<br />
freuen wir uns, im Projektjahr 2013 drei neue teilnehmende<br />
Nationale Naturlandschaften (Biosphärenreservat<br />
Spreewald, Naturpark Erzgebirge/<br />
Vogtland, Naturpark Harz) sowie drei Partner-<br />
Hochschulen (Universität Flensburg, Universität<br />
Freiburg, Deutsche Sporthochschule Köln) in<br />
unserem Projekt begrüßen zu dürfen.<br />
Die Praktikantinnen<br />
und Praktikanten<br />
des Jahrgangs <strong>2012</strong><br />
(<strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> e. V.)<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte und<br />
www.praktikum-fuer-die-umwelt.de
24<br />
Der Urftsee, Herzstück<br />
der National parkregion<br />
Eifel (Corinna Heer)<br />
Vernetzung der NNL:<br />
Durch Zusammenarbeit<br />
stärker<br />
Neben der länderübergreifenden Zusammenarbeit<br />
in Projekten und Arbeitsgruppen unter dem Dach<br />
von <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> ergeben sich für<br />
nah beieinanderliegende Parks auch auf regionaler<br />
Ebene Möglichkeiten und Chancen, um Herausforderungen<br />
gemeinsam zu bewältigen. Dies ist<br />
Gegenstand eines aktuellen Forschungs- und<br />
Entwicklungsvorhabens.<br />
Gemeinsame Region –<br />
gemeinsam handeln<br />
Insbesondere auf der Grundlage einer gemeinsamen<br />
regionalen Identität (zum Beispiel Region<br />
Harz, Eifel, Rhön usw.) stellen sich viele gemeinsame<br />
Aufgaben, die besser in Kooperation statt allein<br />
oder gar parallel gelöst werden können. Im Naturschutz,<br />
in der Umweltbildung, im naturverträg
„Gefördert durch das Bundesamt<br />
für Naturschutz mit Mitteln des<br />
Bundesministeriums für Umwelt,<br />
Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit“<br />
lichen Tourismus und anderen Aufgabenbereichen<br />
über die eigenen Gebietsgrenzen hinauszuschauen<br />
und enger miteinander zusammenzuarbeiten,<br />
stärkt sowohl den Einzelnen als auch die Gesamtheit<br />
der Nationalen Naturlandschaften. Ziel einer<br />
besseren Vernetzung der NNL ist die gegenseitige<br />
Ergänzung der drei Gebietskategorien: Nur gemeinsam<br />
wird es Nationalparks, Biosphärenreservaten<br />
und Naturparks gelingen, einen umfassenden<br />
Schutz der Lebensgrundlagen für Mensch und<br />
Natur zu gewährleisten.<br />
Jede Schutzgebietskategorie<br />
zum Nutzen für andere<br />
BIOSPHÄRENREGION ELBTALAUE-WENDLAND<br />
Wandel und Vielfalt der Geestlandschaft<br />
Vor allem kommt es darauf an, die Stärken der jeweiligen<br />
Kategorie zu erkennen und gemeinsam zu<br />
nutzen. Beispielsweise können Naturparks, die an<br />
einen Nationalpark grenzen, in den Übergangsbereichen<br />
als „Puffer“ und als Lebens- und Rückzugsraum<br />
für Arten dienen. Vor allem Arten des<br />
Offenlandes, deren Habitate durch die Wild nis-<br />
Entwicklung im Nationalpark wieder verloren gehen,<br />
profitieren davon. Durch eine Kooperation<br />
der benachbarten Gebiete können Naturparkflächen<br />
naturschutzfachlich aufgewertet und Nationalparkflächen<br />
besser geschützt werden. Derzeit<br />
arbeiten z. B. der Nationalpark Hainich und der<br />
Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal an der<br />
Aufwertung ihres gemeinsamen National <br />
parkumfeldes.<br />
In Kooperation<br />
entstanden: Roll-Up<br />
über ein gemeinsames<br />
Thema<br />
In Kooperation<br />
entstanden: Broschüre<br />
einer gemeinsamen<br />
Region<br />
25<br />
Ergebnisse liegen 2013 vor<br />
Das F+E-Vorhaben „Entwicklung der Nationalen<br />
Naturlandschaften zu einem funktionalen Schutzgebietssystem“<br />
wird seit November 2010 vom<br />
Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des<br />
Bundesumweltministeriums gefördert. Neun<br />
Modell regionen arbeiten projektbezogen an einer<br />
besseren Vernetzung ihrer Verwaltungs- bzw.<br />
Geschäftsstellen. <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> organisiert<br />
den intensiven Erfahrungsaustausch zwischen<br />
allen Beteiligten, initiiert die bewusste Auseinandersetzung<br />
der jeweiligen Partner mit den<br />
Bedingungen und Auswirkungen ihrer Kooperationen<br />
und erarbeitet die Gesamtauswertung und<br />
-dokumentation. Die Erkenntnisse und Schlussfolgerungen<br />
werden als Fachbeitrag der Mitgliederversammlung<br />
des Verbandes am 05. Juni 2013 in<br />
Bad Schandau vorgestellt.<br />
Foto: R. Steinberg<br />
Die Wildkatze<br />
Rückkehr der wilden Europäerin<br />
Ursprünglich weit verbreitet in den Wäldern<br />
Zentral-Europas, heute selten und streng geschützt:<br />
die Wildkatze (Felis silvestris silvestris). Durch eine<br />
intensive Bejagung in der Vergangenheit und einen<br />
drastischen Lebensraumverlust haben Wildkatzen<br />
in <strong>Deutschland</strong> nur in einigen waldreichen Mittelgebirgsregionen<br />
wie dem Harz überlebt. Von hier<br />
aus wird seit einigen Jahren ihre Wiederausbreitung<br />
in benachbarte, ehemalige Lebensräume beobachtet.<br />
Wilde Wälder<br />
Naturnahe Wälder und halboffene Landschaften<br />
bieten ausreichend Versteckmöglichkeiten für die<br />
Wildkatze. Als Tagesversteck werden häufig Totholzstrukturen<br />
am Boden, Baum- und Felshöhlen<br />
aufgesucht. Ihre Nahrung, vor allem Wühlmäuse,<br />
erbeuten Wildkatzen auf Wiesen und Waldsäumen.<br />
Als Einzelgänger „kontrollieren“ Wildkatzen<br />
große Streifgebiete von 5-30 Quadratkilometern<br />
(500-3.000 Hektar).<br />
Foto: G. Kalden<br />
Wertvolles Totholz<br />
Gut versteckt unter Reisighaufen, Wurzeltellern<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte<br />
oder in hohlen Baumstämmen kommen im Frühjahr<br />
meist vier Junge zur Welt, um die sich allein die<br />
Mutterkatze kümmert. Mit einem Monat beginnen<br />
junge Wildkatzen die nähere Umgebung des Wurfplatzes<br />
zu erkunden. Später führt sie die Mutterkatze<br />
zu häufig wechselnden Verstecken am Waldboden.<br />
Während der langen Jagdausflüge der<br />
Foto: R. Steinberg<br />
Mutter leben junge Wildkatzen gefährlich: Viele<br />
werden von Füchsen und Mardern gefressen.
Kampagne<br />
„Wir sind Wald“ –<br />
„Jahrzehnt der Wälder“ Das UN-Jahr des Waldes fand im Dezember 2011<br />
seinen Ausklang. Mit der verbandseigenen Kampagne<br />
„Wir sind Wald“ hatte <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
das Themenjahr erfolgreich aufgegriffen.<br />
Zwölf Monate sind im Leben eines Waldes allerdings<br />
gerade mal ein Wimpernschlag. Naturgemäß<br />
brauchen Wälder Zeit, sehr viel Zeit. Wer Bäume<br />
pflanzt, tut dies für nachfolgende Generationen.<br />
Die UNO hat sich längst neuen Schwerpunktthemen<br />
zugewandt – und wir sind doch immer<br />
noch Wald. Mit Beschluss des Vorstandes Anfang<br />
letzten Jahres haben wir die Kampagne „Wir sind<br />
Wald“ auf das „Jahrzehnt der Wälder“ ausgedehnt.<br />
Für den Wald immer noch eine Momentaufnahme,<br />
für <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> eine große<br />
Aufgabe.<br />
Bis zum Jahr 2020 wird der Verband das Thema<br />
Wald gesondert im Focus haben. In <strong>2012</strong> konnten<br />
die Baumpflanzaktionen in den Nationalen Naturlandschaften<br />
erfolgreich fortgesetzt werden. Die<br />
Town & Country Lizenzgeber GmbH unterstützte<br />
die Initiative auch in diesem Jahr als<br />
Kernpartner.
Kennzeichnend für<br />
den Hainich sind großflächige<br />
Laubwälder mit<br />
hohem Baumartenreichtum<br />
(Thomas Stephan)<br />
Im Rahmen der Kampagne engagiert sich EURO<br />
PARC <strong>Deutschland</strong> als Partner im BundesUmweltWettbewerb<br />
(BUW). In <strong>2012</strong> fand das Engagement<br />
seinen Auftakt in der Auslobung des<br />
Jahressonderpreises zum Themenschwerpunkt<br />
„Baum-Wald-Zukunft“. Jugendliche waren aufgerufen,<br />
ein Umweltproblem mit Bezug zum Thema<br />
zu untersuchen.<br />
Sonderpreis für Projekt gegen<br />
Naturentfremdung<br />
Kinder pflanzen Weißtannen<br />
im Biosphärenreservat<br />
Vesserthal<br />
(J.-K. Wykowski)<br />
Auf der Preisverleihung im „Urwald-Life-Camp“<br />
am Harsberg am Rande des Nationalparks<br />
Hainich wurde eine Gruppe des Freiwilligen<br />
Ökologischen Jahres aus Bremen ausgezeichnet.<br />
Die Jugendlichen entwickelten in dem Gewinnerprojekt<br />
„Naturentfremdung der Jugend & Bürgerpark-App“<br />
eine Smartphone-Applikation zur<br />
Baum- und Vogelbestimmung im Bremer Bürgerpark.<br />
Um der Naturentfremdung vieler Jugendlicher<br />
entgegenzuwirken, setzt die Gruppe auf Vereinbarkeit<br />
von Natur und Technik als zeitgemäßes<br />
Lösungsmodell. Die Festveranstaltung wurde<br />
durch einen Vortrag von Prof. Dr. Michael Succow<br />
bereichert.<br />
Unabhängig vom BUW vergab <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> in dieser Wettbewerbsrunde zusätzlich<br />
einen Schulpreis in Höhe von 750 Euro an das<br />
städtische Gymnasium Beverungen. Die Schule<br />
engagiert sich seit vielen Jahren in verschiedenen<br />
Schulwaldprojekten und leistet somit einen wertvollen<br />
Beitrag im Sinne der Kampagnenziele von<br />
„Wir sind Wald“.<br />
Mehr unter:<br />
www.europarc-deutschland.de/projekte und<br />
www.jahrzehnt-der-wälder.de<br />
Preisverleihung beim<br />
BundesUmweltWettbewerb<br />
im Nationalpark<br />
Hainich (© BundesUmweltWettbewerb)<br />
Von links nach rechts:<br />
Prof. Dr. Michael Succow,<br />
Julia Bloch, Imke<br />
Meyer zu Vilsendorf,<br />
René Wolf, Guido Puhlmann,<br />
Jürgen Dawo von<br />
Town & Country<br />
27
28<br />
Berichte aus den Arbeitsgruppen<br />
AG Biosphärenreservate<br />
(AGBR)<br />
Die Arbeitsgruppe tagte <strong>2012</strong> in den Biosphärenreservaten<br />
Spreewald (Frühjahr) und Bliesgau<br />
(Herbst). Im Mittelpunkt stand der Austausch von<br />
Erfahrungen und Informationen zu aktuellen Entwicklungen<br />
in den Biosphärenreservaten.<br />
Die Evaluierung der Biosphärenreservate durch<br />
das MaB-Nationalkomitee wurde fortgeführt –<br />
<strong>2012</strong> wurden Schorfheide-Chorin und Spreewald<br />
in Bandenburg sowie die Biosphärenregion Berchtesgadener<br />
Land erfolgreich überprüft.<br />
Die AGBR behandelte u. a. die Themen „Biomasseanbau<br />
versus Biodiversität“ sowie „Herausforderungen<br />
der Energiewende – Windkraft- und<br />
Photovoltaikanlagen und Biosphärenreservate“, zu<br />
denen nach abschließender Beratung das Deutsche<br />
MaB-Nationalkomitee Positionspapiere verabschiedete.<br />
Weiterhin wurden die Empfehlungen<br />
des MaB-Nationalkomitees zu „Kernzonen in<br />
Biosphärenreservaten“ vorbereitet und danach<br />
durch das MaB-NK verabschiedet.<br />
Die Forschungsprojekte „Indikatoren für ein<br />
integratives Monitoring“, „Regionalökonomische<br />
Effekte des Tourismus in deutschen Biosphärenreservaten“,<br />
„Sozioökonomisches Monitoring in
Die Verbesserung des<br />
Lebensraums „Beeder<br />
Bruch“ im Biosphärenreservat<br />
Bliesgau wurde<br />
von Danone Waters<br />
<strong>Deutschland</strong> finanziell<br />
unterstützt<br />
(Anita Naumann)<br />
deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten“ sowie<br />
die Voruntersuchung zur „Inwertsetzung von<br />
Naturschutzmaßnahmen“ wurden durch die<br />
AGBR begleitet. Als neues Forschungsprojekt<br />
wurde das F+E-Vorhaben „Entwicklung eines<br />
Vermarktungskonzepts für Öko-Produkte aus<br />
Biosphärenreservaten im Naturkosthandel“ auf<br />
den Weg gebracht.<br />
Die für beide Seiten ausgesprochen gewinnbringende<br />
Zusammenarbeit mit der Deutschen<br />
UNESCO-Kommission wurde fortgesetzt. Auch<br />
<strong>2012</strong> nahm dabei der in Kooperation mit Danone<br />
Waters <strong>Deutschland</strong> ausgelobte Wettbewerb zu<br />
Projekten zum Schutz und Erhalt der Ressource<br />
Wasser eine zentrale Stellung ein. Die Siegerprojekte<br />
kamen in diesem Jahr aus den Biosphärenreservaten<br />
Vessertal-Thüringer Wald, Bliesgau,<br />
Flusslandschaft Elbe /Sachsen-Anhalt und Spreewald<br />
(mehr Infos unter http://www.volvic.de/<br />
engagement/engagement-fuer-biosphaerenreservate.php).<br />
Höhepunkt der seit 2004 bestehenden Partnerschaft<br />
mit der Honda <strong>Deutschland</strong> GmbH war der<br />
„Blue Skies Award“. Der Klimaschutzwettbewerb<br />
rief zum einen die Biosphärenreservatsverwaltungen<br />
auf, sich mit geeigneten Projekten zu bewerben.<br />
Zum anderen konnten Schülerinnen und<br />
Schüler der Klassenstufen 8 bis 11 mit ihrem Engagement<br />
für den Klimaschutz in den Wettbewerb<br />
starten. Nähere Informationen sind dem Bericht<br />
zur Honda-Kooperation in <strong>2012</strong> zu entnehmen<br />
(S. 8).<br />
Sprecher der AG ist Eugen Nowak<br />
Leiter Biosphärenreservat Spreewald<br />
E-Mail: eugen.nowak@lugv.brandenburg.de<br />
Tel.: 0 35 42 / 89 21 - 12<br />
29<br />
AG Nationalparke<br />
Die Arbeitsgruppe tagt jährlich zweimal. Schwerpunkt<br />
<strong>2012</strong> war die Erarbeitung von Posi tionen der<br />
AG, die in die im Dezember des Jahres erstmals tagende<br />
Strategiegruppe zur zukünftigen Ausrichtung<br />
und Aufstellung unseres Verbandes eingebracht<br />
wurden. Dies betraf insbesondere die<br />
langfristige finanzielle Konsolidierung und die<br />
Servicefunktionen/inhaltlichen Kernaufgaben, die<br />
von der Geschäftsstelle aus Sicht der AG wahrgenommen<br />
werden sollten. Breiten Raum bei den<br />
Diskussionen nahm dabei das Thema Sponsoring/<br />
Akquirierung von Spendenmitteln ein. Dabei ging<br />
es um die mögliche Festlegung von Standards für<br />
potentielle Geldgeber, um die Vereinbarkeit mit<br />
der Botschaft unserer NNL-Dachmarke zu gewährleisten.<br />
Eine große Rolle spielte ebenfalls die<br />
inhaltliche Begleitung der Nationalpark-Initiativen<br />
in Rheinland Pfalz und Baden Württemberg. Hier<br />
engagierten sich die Leiter der Waldnationalparke<br />
bei diversen Terminen und Veranstaltungen.<br />
Schwerpunkt der AG-Arbeit 2013 wird der Abschluss<br />
der Aktualisierung des Positionspapiers<br />
zur Verkehrssicherungspflicht in den deutschen<br />
Nationalparken und die Integration großer Wildnisgebiete<br />
ohne Nationalparkstatus in die AG sein.<br />
Die AG wird sich ebenfalls intensiv mit den aktuellen<br />
Diskussionen und Anfeindungen im Hinblick<br />
auf das Wildmanagement im Müritz-Nationalpark<br />
beschäftigen und sich mit geeigneten Aktivitäten<br />
für die Aufrechterhaltung der allgemein anerkannten<br />
und in den Nationalparken implementierten<br />
Qualitätsstandards für ein schutzzielkonformes<br />
Wildtiermanagement einsetzen.<br />
Sprecher der AG ist Dirk Treichel<br />
Leiter Nationalpark Unteres Odertal<br />
E-Mail: dirk.treichel@lugv.brandenburg.de<br />
Tel. 0 33 32 / 26 77 - 0
30<br />
Lehrpfad im Naturpark<br />
Eichsfeld-Hainich-<br />
Werratal (Uwe Müller)<br />
AG Naturparke<br />
Einen besonderen Dank gilt es Dr. Johannes Hager<br />
für seine Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender<br />
von <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> auszusprechen.<br />
Gemeinsam haben wir mit dem neuen<br />
Vorstandsmitglied Hartmut Escher Schwerpunkte<br />
aus Sicht der Naturpark-Mitglieder in EURO<br />
PARC <strong>Deutschland</strong> abgestimmt. Im Besonderen<br />
sind hier zu nennen:<br />
––<br />
Klärung des Verhältnisses Nationale<br />
Naturlandschaften/Geoparks,<br />
––<br />
Stärkung eines Austausches der Geschäfts <br />
stelle mit Mitgliedern vor Ort sowie<br />
––<br />
Förderung der Teilhabe der Naturparke<br />
an den Angeboten des Dachverbandes.<br />
Diese Themen wurden und werden auch über die<br />
Mitwirkung in der Strategiegruppe des Dachverbandes<br />
in den Vorstand und somit in den Verband<br />
getragen.<br />
Die Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher<br />
Naturparke (VDN) erfolgt weiterhin im Rahmen<br />
“Qualitätsoffensive Naturparke“. Auch <strong>2012</strong> waren<br />
Naturpark-Mitglieder von <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />
in dem Projekt des VDN unter anderem als<br />
„Qualitätsscouts“ aktiv. Die Zusammenarbeit sollte<br />
gestärkt werden. Die Arbeit im „Vernetzungsvorhaben“<br />
ist ein weiteres Beispiel, in dem Vertreter<br />
beider Dachverbände via Pilotprojekte Strukturen<br />
und Synergien für eine Zusammenarbeit erforschen<br />
und entwickeln.<br />
Für den jungen Naturpark Südharz wurde die<br />
Erstellung des Naturparkplans <strong>2012</strong> begleitet. So<br />
konnten Vorteile einer bundesweiten Vernetzung<br />
als Thema eingebracht werden. Nicht zuletzt durch<br />
die Darstellung der Arbeit von <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> durch Guido Puhlmann konnte die<br />
Beantragung der Mitgliedschaft des Naturparks<br />
Südharz gefestigt werden.<br />
Sprecher der AG ist Jörg Nonnen<br />
Leiter Naturpark Kyffhäuser<br />
E-Mail: joerg.nonnen@NNL.thueringen.de<br />
Tel. 03 46 71 / 5 14 - 0
AG Infozentren<br />
An die Arbeitsgruppe sind rund 70 Infozentren<br />
von Nationalen Naturlandschaften angeschlossen.<br />
An den AG-Treffen und Aktivitäten beteiligen sich<br />
derzeit ca. 30 Zentren aktiv. Vertreten sind alle drei<br />
Großschutzgebietskategorien sowie ein NSG-Infozentrum.<br />
Besonderes Augenmerk der AG liegt<br />
auf der aktiven Unterstützung von Schutzgebieten<br />
beim Neu-Aufbau von Infozentren, wie derzeit in<br />
Berchtesgaden (Haus der Berge) und in der Eifel<br />
(Vogelsang) sowie der grundlegenden Überarbeitung<br />
der Besucherinformation wie derzeit im<br />
Nationalpark Boddenlandschaft. Auf den Jahrestreffen<br />
werden jeweils im Vorjahr abgestimmte,<br />
fachliche Themen behandelt. Das Spektrum von<br />
Themen umfasst alle Aktivitäten von Infozentren:<br />
von betriebswirtschaftlichen über Managementbis<br />
hin zu Bildungsthemen. Eine Unter-AG<br />
„Shop“ befasst sich im kleinen Rahmen zusätzlich<br />
mit Fragen der Shopgestaltung, der Warenwirtschaft<br />
und der Sortimentsgestaltung. Mit der AG<br />
Kommunikation wird, wenn zeitlich möglich, ein<br />
Austausch über die gegenseitige Teilnahme an den<br />
AG-Treffen durch die Sprecher bzw. die gegenseitige<br />
Aufnahme in die Mail-Verteilerlisten gepflegt.<br />
Auf dem Jahrestreffen <strong>2012</strong> wurden die folgenden<br />
Themen behandelt: „Das Infozentrum aus<br />
Besuchersicht – hausinterne Evaluation“, „Naturschutz<br />
und Outdoorsport“ sowie „Web 2.0. –<br />
praktische Erfahrungen zu Aufwand und Nutzen<br />
für Infozentren“. Auf dem Jahrestreffen der AG im<br />
Januar 2013 war neben der Beschäftigung mit den<br />
Konzeptionen des neuen BR-Infozentrums „Haus<br />
der 1000 Teiche“ in der Oberlausitz und des<br />
Naturparkhauses Dübener Heide das Schwerpunktthema<br />
„Barrierefreie Ausstellungsgestaltung:<br />
Einrichtungen für Menschen mit Einschränkungen<br />
im Sehen, Hören und Verstehen“. Derzeit erarbeitet<br />
die AG ein Projekt zur Qualitätsentwicklung<br />
in Infozentren, das ggf. in Trägerschaft von EURO<br />
PARC stehen wird.<br />
Sprecherin der AG ist Dr. Sabine Stab<br />
Leiterin NationalparkZentrum Sächsische<br />
Schweiz<br />
E-Mail: sabine.stab@lanu.smul.sachsen.de<br />
Tel. 03 50 22 / 5 02 - 40<br />
Das „Haus der 1000<br />
Teiche“, Infozentrum<br />
im Biosphärenreservat<br />
Oberlausitzer<br />
Heide- und Teichlandschaft<br />
(Staatsbetrieb<br />
Sachsenforst)<br />
31
Sieger im Naturwunder-<br />
Wettbewerb <strong>2012</strong> der<br />
Heinz Sielmann Stiftung:<br />
Insel Helgoland<br />
(Lilo Tadday,<br />
www.tadday-foto.de)<br />
32<br />
AG NGO/Sonstige<br />
Die Arbeitsgruppe „NGO und Sonstige“ setzt sich<br />
u. a. aus Natur- und Umweltschutzverbänden wie<br />
BUND, NABU und WWF, Fördervereinen der<br />
Nationalparke wie Berchtesgaden, Bayerischer<br />
Wald, Harz und Boddenlandschaft, der Sächsischen<br />
Landesstiftung, der Heinz Sielmann Stiftung<br />
und Michael Otto Stiftung sowie dem Bundesverband<br />
Naturwacht zusammen.<br />
Auch im Jahr <strong>2012</strong> haben sich VertreterInnen<br />
dieser Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen<br />
im Vorfeld der Mitgliederversammlung in<br />
Osnabrück zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch<br />
getroffen. Dabei standen neben der Nominierung<br />
eines NGO-Vertreters bei den anstehenden<br />
Vorstandswahlen, Themen wie eine verstärkte<br />
Kommunikation mit den Fördervereinen sowie die<br />
Vorbereitung der Mitgliederversammlung (z. B. die<br />
Satzungsänderung und Beitragserhöhung) auf der<br />
Tagesordnung. Als aktuelles Thema mit politischer<br />
Relevanz wurden die möglichen Auswirkungen der<br />
Energiewende auf die Nationalen Naturlandschaften<br />
angesehen. Die AG hatte einen Resolutionsentwurf<br />
mit der Forderung des expliziten Schutzes<br />
von besonders sensiblen Naturbereichen vorbereitet<br />
und verbandsintern diskutiert. Allerdings fand<br />
die Resolution trotz anfänglicher Unterstützung<br />
der AGs in der Mitgliederversammlung aus verschiedenen<br />
Gründen, unter anderem der sehr unterschiedlichen<br />
Rechts- und Sachlage in den einzelnen<br />
Bundesländern, keine Mehrheit. Es wurde<br />
beschlossen, die Thematik auf der Agenda von<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> zu belassen und – ggf.<br />
auf der Grundlage einer Fachveranstaltung – im<br />
Jahr 2013 ein entsprechendes Positionspapier zu<br />
erarbeiten.<br />
Darüber hinaus sind seitens der AG insbesondere<br />
die fachliche Begleitung der Nationalpark-<br />
Evaluierung und die Aktivitäten einzelner AG-<br />
Mitglieder zum Erhalt der biologischen Vielfalt<br />
auch im Rahmen der UN-Dekade „Biologische<br />
Vielfalt von 2011 bis 2020“ hervorzuheben. Hierzu<br />
zählen beispielsweise die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Projektförderung zur Wiederansiedlung<br />
des Luchses im Harz durch die Gesellschaft<br />
zur Förderung des Nationalparks Harz e. V.,<br />
der Naturwunder-Wettbewerb <strong>2012</strong> der Heinz<br />
Sielmann Stiftung, bei dem aus 30 teilnehmenden<br />
faszinierenden Geotopen – zumeist in Nationalen<br />
Naturlandschaften gelegen – die Insel Helgoland<br />
als Sieger hervorging und ein Schülerfotowettbewerb<br />
des Vereins der Freunde des Nationalparks<br />
Berchtesgaden unter dem Motto „Wälder und ihr<br />
Holz in den Bau- und Kunstwerken unserer<br />
Gemeinde“, bei dem auch Wildnismotive aus dem<br />
Nationalpark eine Rolle spielten.<br />
Im Jahr 2013 beabsichtigt die AG, weitere<br />
Schwerpunkte zu setzen, unter anderem die Positionierung<br />
zu schutzgebietsrelevanten Aspekten<br />
der Energiewende und die Begleitung entsprechender<br />
Rechtsvorhaben (z. B. die geplante Bundeskompensationsverordnung)<br />
sowie die Erarbeitung<br />
eines Kriterienkataloges zu Sponsoring und<br />
Lizenzvergabe bei <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />
AG-Sprecherin: Dr. Kerstin Oerter<br />
Mitglied des Förderverein Nationalpark<br />
Boddenlandschaft e. V.<br />
E-Mail: kerstin.oerter@t-online.de<br />
Tel. 0171 - 7 41 51 46
AG Forschung und<br />
Monitoring<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> hat die AG vor allem in folgenden<br />
Handlungsfeldern und Projekten gearbeitet:<br />
Am 1. Februar <strong>2012</strong> fand ein Kooperationsgespräch<br />
zwischen LTER-D und <strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> im Umweltforschungszentrum<br />
(UFZ) Leipzig/Halle statt. Bei diesem Treffen<br />
wurde die Amtsübergabe von Heinrich Rall an<br />
Achim Frede als neuen AG-Sprecher und Matthias<br />
Schwabe als Stellvertreter (zuständig auch für<br />
alle organisatorischen Fragen) vollzogen. Folgende<br />
Themenfelder und Kooperationen standen auf der<br />
Agenda:<br />
––<br />
Methodenhandbuch, TEEB, German Barcode<br />
of Life (GBOL)<br />
––<br />
Veröffentlichung in „Natur und Landschaft“ in<br />
2013 über ein Forschungsnetzwerk deutscher<br />
Großschutzgebiete<br />
––<br />
Weltnaturerbe-Monitoring (Unterstützung,<br />
Austausch)<br />
––<br />
Prüfung der Möglichkeiten einer Service-Plattform<br />
für die AG-Arbeit (derzeit durch das<br />
UFZ zur Verfügung gestellt)<br />
33<br />
Stammeklektor zur<br />
Erfassung der Arthropodenfauna<br />
liegender<br />
Totholzstämme im<br />
Nationalpark Harz<br />
(Andreas Marten)
34<br />
Im Rahmen eines internationalen Fachkolloquiums<br />
im Bayerischen Wald wurde der langjährige<br />
AG-Sprecher Heiner Rall am 2. März feierlich in<br />
den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.<br />
Vom 26. – 28. März <strong>2012</strong> nahmen Leitung und<br />
Mitglieder der AG an der Jahrestagung und Mitgliederversammlung<br />
von LTER-D in Gelnhausen<br />
teil. Ein zentrales Thema war die Vereinsgründung<br />
von LTER-D. Matthias Schwabe wurde in den<br />
Vorstand gewählt. Im Mittelpunkt der Fachtagung<br />
standen die Auswirkungen des Klimawandels auf<br />
terrestrische, limnische und marine Ökosysteme<br />
sowie gemeinsame Projektstudien und Analysen.<br />
Auf der Mitgliederversammlung von EURO<br />
PARC <strong>Deutschland</strong> am 24. Mai <strong>2012</strong> in Osnabrück<br />
stellte der AG-Sprecher die Ziele und Aktivitäten<br />
der AG in einem Kurzbericht vor.<br />
Die Nationalparks Kellerwald-Edersee und<br />
Berchtesgaden sowie die Biosphärenreservate<br />
Schwäbische Alb und Mittelelbe sind als Referenzgebiete<br />
in der Modellphase eines F&E-Vorhabens<br />
„Integratives Monitoring für deutsche Großschutzgebiete“<br />
beteiligt. Die begleitende PAG tagte mehrfach<br />
in Bonn. Insgesamt neun Nationalparke und<br />
Biosphärenreservate arbeiten auch im F+E-Vorhaben<br />
„Vernetzung der NNL“ mit, um gebietsübergreifende<br />
Kooperationen und Projekte zu fördern.<br />
Die 10. Jahrestagung der Forschungs-AG wurde<br />
vom 11. – 13. September <strong>2012</strong> von den Kollegen des<br />
Nationalparks Harz in St. Andreasberg ausgerichtet.<br />
Neben den Berichten der AG-Leitung sowie<br />
der Schutzgebiete und einer Exkursion standen<br />
zahlreiche Fachvorträge auf dem Programm (u.a.<br />
Störzonen-Konzepte, Fernerkundungsmethoden,<br />
GBOL, diverse Kartierungs-, Monitoring- und<br />
Management-Projekte im NLP Harz). Zudem<br />
wurde versucht, einen Überblick über die Vielzahl<br />
existierender Forschungsebenen, -institutionen,<br />
-methoden und -projekte zu gewinnen (vgl. Begrifflichkeiten<br />
wie Level II, TERENO, ENVEu,<br />
ESS, TEEB usw.)<br />
Im Rahmen des Jahrestreffens wurden unter Bezug<br />
auf die Thesen von Heiner Rall und Achim Frede<br />
zukünftige Handlungsfelder und das Selbstverständnis<br />
der AG noch einmal grundsätzlich diskutiert.<br />
Die Mitglieder sehen die <strong>EUROPARC</strong>-AG<br />
mehrheitlich als Informations-, Austausch- und<br />
Kooperationsplattform mit Bodenhaftung und<br />
Praxisbezug.<br />
Schwerpunktthemen sollen sein:<br />
––<br />
Schnittstellen zu Wissenschaft, Forschungsverbünden,<br />
Fördermittelgebern und externen<br />
Verbänden<br />
––<br />
Biodiversität und Klimawandel<br />
––<br />
Ökosystemservices (ESS)<br />
––<br />
Prozessforschung und Management<br />
––<br />
Standardisierung/Harmonisierung von<br />
Monitoringmethoden<br />
––<br />
Fernerkundung<br />
––<br />
Sozioökonomie<br />
––<br />
Meta-Datenbanken<br />
––<br />
Barcoding (Inventarisierung und genetische<br />
Charakterisierung)<br />
Zusätzlich wurden im Laufe des Jahres einzelne<br />
Fach- und Kontaktanfragen der <strong>EUROPARC</strong>-<br />
<strong>Deutschland</strong>-Geschäftsstelle durch die AG kommentiert<br />
(z. B. Elektronische Kartierungsportale,<br />
Flechtenprojekt, GBOL).<br />
AG-Sprecher: Achim Frede<br />
E-Mail: achim.frede@forst.hessen.de<br />
Tel. 0 56 21 / 7 52 49 - 0<br />
Buschwindröschen<br />
(Bruno Dittrich)
35<br />
AG Kommunikation<br />
Teilnehmer des AG-<br />
Treffens erkunden<br />
das Weltnaturerbe<br />
Kellerwald (Hendrik<br />
Brunckhorst)<br />
Die AG Kommunikation wird aus den Leitenden<br />
der Kommunikationsbereiche oder Presseverantwortlichen<br />
der Nationalen Naturlandschaften gebildet.<br />
Sie treffen sich ein- bis zweimal jährlich<br />
zum Austausch von Erfahrungen und Informationen<br />
sowie zur inhaltlichen Weiterentwicklung von<br />
aktuellen Themen der Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />
in Nationalen Naturlandschaften.<br />
Bei dem dreitägigen Treffen im April <strong>2012</strong> im<br />
Nationalpark Kellerwald-Edersee standen u. a. die<br />
Themen Filmaufnahmen, Pressefahrten, Veranstaltungskalender<br />
und Apps auf der Tagesordnung.<br />
Ein externer Fachmann referierte über Social<br />
Media und andere Themen der virtuellen Welt<br />
(Wikipedia, QR Codes, Domainrechte u. a.).<br />
Das von der AG Kommunikation 2011 initiierte<br />
Projekt zum Relaunch des Corporate Designs der<br />
NNL startete in <strong>2012</strong>: Die AG benannte eine dreiköpfige<br />
Steuergruppe, die die Geschäftsstelle von<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> bei der Ausschreibung<br />
unterstützte und gemeinsam mit der Geschäftsstelle<br />
und dem Vorstand eine Agentur auswählte.<br />
Wie von der AG vorgeschlagen, werden die Kosten<br />
des Relaunch überwiegend von den NNL getragen,<br />
die dafür jeweils rund 1.000 Euro zahlen. Ende<br />
<strong>2012</strong> konnte der Auftrag erteilt werden.<br />
2013 soll das Projekt im Februar mit einem<br />
Kick-Off-Workshop der AG Kommunikation<br />
starten. Im Juni sollen die Ergebnisse dann bei dem<br />
regulären Treffen der AG Kommunikation vorgestellt<br />
werden. Im Herbst soll ein Anwenderworkshop<br />
stattfinden.<br />
AG-Sprecher ist Dr. Hendrik Brunckhorst,<br />
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches<br />
Wattenmeer<br />
E-Mail: hendrik.brunckhorst@lkn.landsh.de<br />
Tel. 0 48 61 / 6 16 - 32<br />
Vertreterin Jutta Seuring<br />
Nationalpark Kellerwald-Edersee<br />
E-Mail: jutta.seuring@forst.hessen.de<br />
Tel. 0 56 21 / 7 52 49 - 33
36<br />
AG Partner<br />
der Nationalen<br />
Naturlandschaften<br />
Urlaub im Inland und dabei Natur zu erleben liegt<br />
im Trend. Die Partner-Initiativen – Kooperationen<br />
zwischen NNL-Verwaltungen und regionalen<br />
Betrieben – bieten optimale Voraussetzungen für<br />
Erholung und Naturgenuss. Bereits über 800<br />
Betriebe aus den Bereichen Beherbergung und<br />
Gastronomie, Personenbeförderung, Handel,<br />
Handwerk, Landwirtschaft und dem Ausflugssegment<br />
sind als „Partner“ ausgezeichnet. Sie sind<br />
nach bundesweit einheitlichen Qualitäts- und<br />
Umweltkriterien anerkannt, fühlen sich der Natur<br />
verpflichtet und zeichnen sich als Kenner ihrer<br />
Heimatregion aus. Unter der Trägerschaft von<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> wird die Weiterentwicklung<br />
der Partner-Initiativen unterstützt. <strong>2012</strong><br />
ist die Zahl der Partner-Initiativen weiter angewachsen<br />
– neu hinzugekommen sind die Biosphärenreservate<br />
Bliesgau, Karstlandschaft Südharz<br />
und Schaalsee.<br />
Seit 2005 setzt sich die AG mit der Weiterentwicklung<br />
der Partner-Initiativen auseinander.<br />
Höhepunkt in <strong>2012</strong> war ein erstes bundesweites<br />
Partnertreffen: Das „Dialogforum“ führte 70
Bundesweites Partnertreffen<br />
vernetzt Akteure<br />
aus Naturschutz und<br />
Tourismus (<strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> e.V.)<br />
Akteure aus Tourismus und Naturschutz zusammen<br />
– darunter 30 Partnerbetriebe. Eine Wiederholung<br />
in 2013 ist geplant. Darüber hinaus wurde<br />
ein digitaler Newsletter für die Partnerbetriebe aus<br />
der Taufe gehoben. Er soll künftig fortlaufend die<br />
vielfältigen Aktivitäten der Partner-Initiativen vorstellen<br />
und will anhand guter Praxisbeispiele von<br />
der Dynamik und Weiterentwicklung der<br />
Koopera tionsprogramme berichten.<br />
In <strong>2012</strong> ist die Erstellung eines Reisekatalogs<br />
mit Angeboten der Partnerbetriebe für 2013 angelaufen.<br />
Auf Imageseiten werden die 13 mitwirkenden<br />
Nationale Naturlandschaften sowie eine große<br />
Auswahl attraktiver Reisepakete und Touren-<br />
Tipps bei ausgezeichneten „Partnern“ vorgestellt.<br />
Mitte Februar 2013 wurde der Katalog veröffentlicht:<br />
33.000 Abonnenten der Zeitschrift „natur“,<br />
erhielten den Katalog als „Beileger“. Zugleich<br />
erschien in der Zeitschrift ein Beitrag, der die<br />
Nationalen Naturlandschaften vorstellt und den<br />
Reisekatalog bewirbt. 37.000 weitere Exemplare<br />
werden über die NNL, ihre Infozentren und auf<br />
Messen vertrieben. Der Katalog kann kostenfrei<br />
bestellt werden unter Redaktion-natur@konradin.<br />
de, Stichwort „Nationale Naturlandschaften“.<br />
Online ist er als PDF zum Blättern auf www.nationale-naturlandschaften.de<br />
zu finden.<br />
AG-Sprecher war bis November <strong>2012</strong><br />
Frank Steingaß, Nationalpark Harz.<br />
Seit Mitte November ist Heike Lange, Biosphärenreservat<br />
Südost-Rügen, neue AG-Sprecherin.<br />
E-Mail: h.lange@suedostruegen.mvnet.de<br />
Tel. 03 83 01 / 88 29 - 36<br />
37<br />
Partner-Initiativen in den<br />
Nationalen Naturlandschaften<br />
(<strong>EUROPARC</strong><br />
<strong>Deutschland</strong> e.V.,<br />
Stand Dezember <strong>2012</strong>)
Die Geschäftsstelle<br />
38<br />
Geschäftsführung:<br />
Frau Dr. Elke Baranek ist seit April 2011 Leiterin<br />
der Geschäftsstelle. Neben der weiteren Konsolidierung<br />
ist vor allem eine strategische und strukturelle<br />
Neuausrichtung der Geschäftsstelle ihr Ziel,<br />
um dem Verband nachhaltig die Arbeitsfähigkeit<br />
zu sichern.<br />
Sekretariat:<br />
Seit Februar <strong>2012</strong> hat die Geschäftsstelle mit<br />
Renate Biegert eine Sekretärin, die maßgeblich von<br />
Isabell Draxler unterstützt wird.<br />
Mitarbeiter/innen:<br />
Die <strong>2012</strong>/2013 in der Geschäftsstelle tätigen Mitarbeiter/innen<br />
verantworten folgende Projekte:<br />
Andrea Hoffmann: Nationalpark-Evaluierung,<br />
Partner der Nationalen Naturlandschaften<br />
Anne Schierenberg und Bettina Soethe: Ehrensache<br />
Natur – das Freiwilligenprogramm<br />
Gudrun Batek: Junior Ranger Programm<br />
(seit September <strong>2012</strong> in Erziehungsurlaub,<br />
Vertretung Jan Wildefeld)<br />
Heike Friedrich-Hölscher: Blue Skies Award/<br />
Honda-Kooperation<br />
Isabell Draxler: Praktikum für die Umwelt<br />
Jan Wildefeld, Bettina Soethe, Katharina Fettweis<br />
und Ulrike Buchmann: Junior Ranger<br />
Programm<br />
Dr. Katja Arzt und Jan Schünemann: Inwertsetzung<br />
von Naturschutzmaßnahmen<br />
Kerstin Emonds: Vernetzung der Nationalen<br />
Naturlandschaften<br />
Dr. Elke Baranek, Stephanie Schubert und<br />
Andrea Hoffmann: Anwendbarkeit des<br />
Integrativen Monitoringprogramms für<br />
Großschutzgebiete<br />
Heike Friedrich-Hölscher, Jan Wildefeld und<br />
Dr. Elke Baranek: Kommunikation und<br />
Markenentwicklung<br />
Dr. Katja Arzt, Jan Schünemann, Heike<br />
Friedrich-Hölscher, Jan Wildefeld und Dr. Elke<br />
Baranek: „Wir sind Wald“ – „Jahrzehnt der<br />
Wälder“<br />
Telefondurchwahl und E-Mail-Adresse aller Mitarbeiter/innen<br />
sind auf der Internetseite www.europarc-deutschland.de<br />
abrufbar.<br />
Abgeschlossene Projekte:<br />
Am 15. Oktober <strong>2012</strong> ging die innovative elektronische<br />
Lern-Plattform „Junior-Ranger-Web“ online.<br />
Nach der damit einhergehenden Beendigung des<br />
Projektes übernahm Jan Wildefeld als Leiter<br />
„Jugend und Medien“ die Elternzeitvertretung für<br />
Gudrun Batek im Junior-Ranger-Programm.<br />
Nach Beendigung der Vorstudie des Projektes<br />
„Inwertsetzung von Naturschutzmaßnahmen“<br />
konnte Jan Schünemann nicht mehr über Verbands-<br />
oder Projektmittel finanziert werden und<br />
verließ Ende Oktober <strong>2012</strong> die Geschäftsstelle.<br />
Dr. Katja Arzt arbeitet seitdem am Hauptantrag<br />
des Projektes und ist in das „Jahrzehnt der Wälder“<br />
eingebunden.<br />
Persönliches:<br />
Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für<br />
Gudrun Batek. Sie befindet sich derzeit mit einem<br />
gesunden Mädchen in Familienzeit.
Der Vorstand<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. wird vertreten<br />
durch den Vorstand:<br />
Guido Puhlmann (Vorsitzender), Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung<br />
Mittelelbe<br />
Karl-Friedrich Sinner (stellvertretender Vorsitzender),<br />
von 1998 bis 2011 Leiter der Nationalparkverwaltung<br />
Bayerischer Wald<br />
Hartmut Escher (stellvertretender Vorsitzender),<br />
Geschäftsführer des Natur- und Geoparks TER<br />
RA.vita<br />
Christian Unselt (stellvertretender Vorsitzender),<br />
Vorsitzender der NABU-Stiftung „Nationales<br />
Naturerbe“<br />
39<br />
Guido Puhlmann wurde 1963 in Coswig/Anhalt<br />
geboren. 1984 – 1989 studierte er an der Universität<br />
Rostock Meliorationsingenieurwesen. Im Jahr 1990<br />
übernahm Puhlmann die Ressortleitung der Unteren<br />
Naturschutzbehörde im Landkreis Rosslau. Er<br />
wechselte 1993 in die staatliche Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
nach Dessau bzw. in die Lutherstadt<br />
Wittenberg und befasste sich hier als Dezernatsleiter<br />
mit dem Hochwasserschutz der Wasserwirtschaftsverwaltung<br />
Sachsen-Anhalt.<br />
Seit 1998 ist Puhlmann Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung<br />
Mittelelbe. Guido Puhlmann war<br />
außerdem bis 2009 Sprecher der AG Biosphärenreservate<br />
bei <strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />
Seit 1976 ist Guido Puhlmann ehrenamtlicher<br />
Naturschutzhelfer in Anhalt (Elbebiber, Schutzgebiete<br />
und Vogelschutz) und Freizeitornithologe.<br />
Er hat zwei erwachsene Söhne.
40<br />
Karl-Friedrich Sinner wurde am 16. April 1946 in<br />
Aschaffenburg als Sohn eines Forstamtsleiters<br />
geboren. Nach Abitur und Studium der Forstwissenschaft<br />
legte er 1974 die Große Forstliche Staatsprüfung<br />
ab und wurde nach Übernahme in den<br />
Bayerischen Staatsforstdienst im gleichen Jahr<br />
Mitarbeiter an der Forstdirektion Mittelfranken.<br />
Ab 1980 wurde Karl Friedrich Sinner zum stellvertretenden<br />
Forstamtsleiter am Staatlichen Forstamt<br />
Erlangen bestellt und wechselte 1984 in gleicher<br />
Funktion an das Forstamt Nürnberg. Von 1988 bis<br />
1998 leitete er dieses Forstamt zehn Jahre mit großem<br />
Erfolg. Sein Name ist untrennbar mit dem<br />
großflächigen Waldumbau des Nürnberger Reichswaldes<br />
vom sog. „Steckerleswald“ zum naturnahen<br />
Mischwald verbunden. Wegen seines hohen Engagements<br />
dafür erhielt er den ehrenden Beinamen<br />
„Motor des Reichswaldes“ und wurde damit nicht<br />
nur in Forstkreisen weit über die Forstamtsgrenzen<br />
hinaus bekannt.<br />
In Würdigung seiner Arbeit erhielt er den Umweltpreis<br />
des tschechischen Umweltministeriums<br />
sowie die Umweltmedaille des Freistaats Bayern.<br />
Karl Friedrich Sinner ist verheiratet, hat drei erwachsene<br />
Kinder und wohnt in Langensendelbach<br />
bei Forchheim (Oberfranken).<br />
Von 1988 bis 2008 war Karl Friedrich Sinner Vorsitzender<br />
der „Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße<br />
Waldwirtschaft“ (ANW), Landesgruppe Bayern.<br />
Am 1. April 1998 ernannte ihn der bayerische<br />
Staatsminister für Landwirtschaft und Forsten,<br />
Reinhold Bocklet, zum Leiter der Nationalparkverwaltung<br />
Bayerischer Wald. Seit 1. Mai 2011 ist<br />
Karl Friedrich Sinner im Ruhestand.
41<br />
Hartmut Escher gehört seit Mai <strong>2012</strong> dem<br />
Vorstand von <strong>EUROPARC</strong> an. Seit 1998 ist er als<br />
Leiter des Fachdienstes Umwelt beim Landkreis<br />
Osnabrück tätig. Als Geschäftsführer des Naturund<br />
Geoparks TERRA.vita vertritt er in der Vorstandsrunde<br />
die Interessen der Naturparks. Sein<br />
Engagement auf europäischer Ebene wird die deutsche<br />
Sektion im Verbund der Federation stärken.<br />
Beginnend mit einer Lehre im Garten- und Landschaftsbau<br />
absolvierte er im Anschluss ein Studium<br />
der Landespflege an der TU Hannover und<br />
später ein Referendariat bei der ehemaligen Bez.-<br />
Reg. Hannover. Er ist seit 2000 Mitglied des Vorstands<br />
im europäischen Bodenbündnis „European<br />
Land and Soil Alliance e. V.“ (ELSA)<br />
Christian Unselt gehört seit Mai <strong>2012</strong> dem Vorstand<br />
von <strong>EUROPARC</strong> an. Als Vertreter der<br />
NGOs in der Vorstandsrunde sieht er vor allem in<br />
einer stärkeren Vernetzung der Mitgliedsverbände<br />
mit den Nationalen Naturlandschaften große<br />
Potenziale. Hiervon verspricht er sich eine wesentliche<br />
Stärkung und Unterstützung der Gebietsinteressen<br />
durch die NGOs im politischen Raum. Seit<br />
2004 ist der Landschaftsplaner hauptberuflich als<br />
Vorsitzender der NABU-Stiftung „Nationales<br />
Naturerbe“ tätig, an deren Gründung er maßgeblich<br />
beteiligt war.<br />
Seit 1984 engagiert sich Christian Unselt beim<br />
Naturschutzbund (NABU) auf Bundesebene.<br />
Zunächst als Bundessekretär in der Naturschutzjugend<br />
(NAJU) tätig, übernahm er anschließend<br />
dessen Bundesvorsitz. Später wechselte er ins Präsidium<br />
des NABU, wo er zeitgleich mit der Präsidentschaft<br />
von Jochen Flasbarth im Jahr 1992 die<br />
Vizepräsidentschaft übertragen bekam. Kernelemente<br />
seines Aufgabenbereiches beim NABU sind<br />
vor allem die „klassischen“ Naturschutzthemen.<br />
Neben diesen ehrenamtlichen Aufgaben war er von<br />
1993 bis 2011 als Geschäftsführer des Instituts für<br />
Ökologie und Naturschutz in Eberswalde tätig.<br />
Sein Engagement gilt vor allem der Sicherung und<br />
Entwicklung von Naturschutzflächen.
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />
Die Struktur<br />
Aktuell 66 Mitglieder<br />
Schutzgebiete, NGOs, Einzelpersonen<br />
Mitgliederversammlung<br />
42<br />
Strukturelle<br />
Arbeitsgruppen<br />
Naturparke<br />
Nationalparke<br />
Biosphärenreservate<br />
NGOs<br />
Vorstand<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
und drei Vorstände<br />
Geschäftsstelle Berlin<br />
Geschäftsführerin, Programm- &<br />
ProjektkoordinatorInnen<br />
Thematische<br />
Arbeitsgruppen<br />
Forschung und Monitoring<br />
Infozentren<br />
Partner<br />
Kommunikation<br />
Koordination<br />
<strong>EUROPARC</strong> Federation<br />
Programme<br />
(langfristig)<br />
zum Beispiel Ehrensache Natur<br />
und Junior Ranger<br />
Projekte<br />
(zeitlich limitiert)
43<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>EUROPARC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />
Friedrichstraße 60<br />
10117 Berlin<br />
Telefon 030. 288 78 82-0<br />
Telefax 030. 288 78 82-16<br />
info@europarc-deutschland.de<br />
www.europarc-deutschland.de<br />
www.nationale-naturlandschaften.de<br />
Redaktion<br />
Dr. Elke Baranek, Kerstin Emonds<br />
Bildnachweis<br />
Titelbild: Bruno Dittrich<br />
Gestaltung<br />
DreiDreizehn Werbeagentur GmbH<br />
Redaktionsschluss 03/2013