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Früherkennung rettet Leben

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• MÜnchen<br />

Operationsfilme auf dVd<br />

das deutsche herzzentrum München hält sein know-how in sachen herzmedizin nicht<br />

geheim. Vielmehr hat es die neuesten herzchirurgischen Operationsverfahren gefilmt und<br />

auf eine dVd gebrannt – als anschauungsmaterial für zuweisende Mediziner.<br />

Es ist noch nicht lange<br />

her, da gab es für Operateure<br />

nur einen Zugang<br />

zum Herzen: frontal<br />

durch die Mitte. Mediane<br />

Sternotomie nennen<br />

das die Mediziner,<br />

die Übersetzung klingt<br />

weniger schön: Spaltung<br />

des Brustbeins.<br />

Doch heutzutage bleibt<br />

bei vielen Herzeingriffen<br />

das Brustbein unberührt.<br />

Endoskopische und minimalinvasiveVerfahren<br />

machen’s möglich.<br />

„Sowohl der Zugang als<br />

auch die Operationsmethode werden heute individuell an<br />

die Bedürfnisse des Patienten angepasst“, sagt Professor<br />

Dr. Rüdiger Lange, Direktor der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie<br />

des Deutschen Herzzentrums München (DHM).<br />

• stuttgart<br />

00. ross-OP<br />

An der Sana Herzchirurgischen Klinik Stuttgart wurde<br />

im Mai die 500. Ross-OP durchgeführt. Bei diesem<br />

Eingriff wird die defekte Aorten-Herzklappe durch die<br />

eigene lungenseitige Herzklappe ersetzt. An Stelle dieser<br />

wird dann eine menschliche Spenderklappe oder<br />

eine biologische Prothese aus tierischem Gewebe<br />

eingesetzt. „Durch den hohen Blutdruck auf der linken<br />

Herzseite ist die Aortenklappe besonders stark belastet.<br />

Bester Ersatz ist hier eine körpereigene Klappe“,<br />

sagt Oberarzt Professor Dr. Wolfgang Hemmer. Die Klinik<br />

gehört weltweit zu den Häusern mit der größten Erfahrung<br />

bei diesem speziellen Operationsverfahren.••<br />

Das Interesse an den neuen, schonenden Verfahren ist<br />

groß, denn nicht jeder ist stolz auf die lange Narbe, die nach<br />

der Sternotomie den Brustkorb ziert. Auch am DHM gingen<br />

zahlreiche Anfragen von Patienten und zuweisenden Ärzten<br />

ein, die mehr über diese herzchirurgischen Innovationen<br />

wissen wollten. „Daher entstand bei uns die Idee, diese<br />

Verfahren in Form von Operationsfilmen anschaulich darzustellen“,<br />

erklärt Professor Lange. Insgesamt wurden so 15<br />

Filme von den Autoren Dr. Paul Libera und Dipl.-Psych. Ulrike<br />

von Wolffersdorff gedreht und auf eine DVD gepackt. Sie<br />

enthält Filme unter anderem zu folgendne Themen:<br />

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Endoskopische Venen- und Arterienentnahme<br />

Minimalinvasive Mitralklappenrekonstruktion<br />

Minimalinvasiver Aortenklappenersatz mit verschiedenen<br />

Gerüstprothesen sowie gerüstlosen Prothesen<br />

Verfahren der Aortenklappenrekonstruktion bei<br />

Aneurysma<br />

Chirurgische Ablationsverfahren bei Vorhofflimmern<br />

Interventionelle Behandlung der deszendierenden Aorta<br />

mit Stents<br />

Autograft-Ersatz der Aortenwurzel<br />

Pulmonalklappenersatz ohne HLM mit selbstexpandierender<br />

Klappenprothese<br />

Neueste experimentelle Entwicklungen in der endoskopischen<br />

Herzchirurgie<br />

Am Deutschen Herzzentrum München werden die schonenden<br />

Verfahren intensiv genutzt. So wurden im vergangenen<br />

Jahr bereits 65 Prozent aller Mitralklappenoperationen und<br />

60 Prozent aller Operationen zum Aortenklappenersatz minimalinvasiv<br />

durchgeführt. Die endoskopische Entnahme der<br />

Arteria radialis und der Vena saphena zur Bypassversorgung<br />

ist am DHM inzwischen als Standardprozedur etabliert. ••<br />

die dVd kann angefordert werden bei:<br />

deutsches herzzentrum München<br />

klinik für herz- und gefäßchirurgie<br />

telefon 089 1218-3131<br />

e-Mail vonwolffersdorff@dhm.mhn.de<br />

• Bad kreuznach<br />

Manuelle narbentherapie<br />

narben können, ausgelöst durch narbenverklebungen, schmerzhaft sein – oft sogar an<br />

ganz anderen stellen des körpers. durch manuelle Verschiebetechniken werden diese<br />

Verklebungen aufgehoben und dadurch die blockierten Bereiche gelöst.<br />

Schulterschmerzen, ausgelöst durch eine verklebte Narbe<br />

an der Hand; Probleme mit dem Hüftgelenk, weil vor vielen<br />

Jahren nach einer Fußverletzung eine Narbe blieb; Schluckbeschwerden<br />

durch die große Kaiserschnittnarbe: Monika<br />

Walbrunn, Physiotherapeutin in der Karl Aschoff Klinik des<br />

Sana Rheumazentrums Rheinland-Pfalz in Bad Kreuznach,<br />

kann eine ganze Reihe solcher Zusammenhänge aufzählen.<br />

Ursache sind die von den Muskeln gebildeten Bewegungsketten,<br />

über die sich eine durch eine verklebte Narbe ausgelöste<br />

Verspannung im Körper fortsetzt.<br />

Der Schmerz dient als Indikator<br />

Gelöst wird diese Schmerzübertragung durch die Manuelle<br />

Narbentherapie. „Durch spezielle manuelle Verschiebetechniken<br />

lösen wir die Narbenverklebungen und entspannen so<br />

die blockierten Bereiche“, erläutert Walbrunn. Zuvor muss<br />

sie jedoch die richtige Stelle, die Verklebung aufspüren. Und<br />

das ist gar nicht so einfach, denn nicht immer ist eine Narbe<br />

leicht zu erkennen. „Der Schmerz ist mein Indikator“, sagt<br />

die Therapeutin, denn ihr kräftiger Griff schmerzt, wenn er<br />

auf eine Verklebung trifft. So wird der Schmerz ganz bewusst<br />

als Signal in der Narbentherapie eingesetzt. Aber der<br />

Schmerz ist auch verschwunden, wenn die Verklebung gelöst<br />

ist. Je nach Art der Verklebung können dafür sechs bis<br />

zwölf Behandlungen nötig sein.<br />

Anwenden lässt sich die Narbentherapie gleich nachdem<br />

eine Wunde verheilt ist. Eine Verklebung lässt sich aber auch<br />

noch nach vielen Jahren lösen. Aber: „Je früher die Narbe<br />

behandelt wird, desto besser. Dann kann die Verklebung gar<br />

nicht erst Schonhaltungen oder Schmerzen an anderer Stelle<br />

auslösen“, sagt Walbrunn.<br />

Ergänzung zur manuellen Therapie<br />

Zusammen mit ihrer Kollegin Lijljana Orsolic-Oresevic hat<br />

sie die Narbentherapie direkt beim Entdecker der Methode,<br />

dem Physiotherapeuten David Boeger aus dem Schweizer<br />

Romanshorn gelernt. „Natürlich ist die Narbentherapie auch<br />

nicht die Wunderheilmethode, die alle Probleme löst“, urteilt<br />

sie. Aber in vielen Fällen sei sie eine gute Ergänzung<br />

der klassischen manuellen Therapie. ••<br />

• sana rheumazentrum rheinland-Pfalz<br />

karl aschoff klinik<br />

Monika Walbrunn<br />

telefon 0 1 93-4 1<br />

Medizin profile 3-07<br />

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