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Coaching heute

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Februar 2010. mit training<strong>heute</strong> und speaking<strong>heute</strong><br />

Sabine Asgodoms Magazin für Coaches, Trainer und Speaker<br />

Merken Sie sich dieses Gesicht!<br />

Dieser Mann war Top Manager bei Global Players. Und wenn Emil Herzog zu Ihnen ins Unternehmen<br />

kommt, wissen Sie: Es geht um<br />

Humor trotz der Krise<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools:<br />

Warum Selbstverbesserungs-<br />

Programme so oft scheitern


Editorial<br />

Willkommen<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

dem Humoristen – und nur ihm unter allen Schriftstellern – ist Weitschweifigkeit<br />

erlaubt, schrieb Arthur Schnitzler. Und nur dem Humorvollen<br />

unter allen Mitarbeitern, Kollegen und Chefs ist es erlaubt, auch mal<br />

frech zu sein. Und wer frech ist, hat Erfolg!<br />

Sie kennen das: An der Kinokasse drängelt sich ein junger Mann ganz<br />

frech nach vorne und ergattert die besten Plätze. Im Meeting sprudelt<br />

der Kollege einfach mit einer Idee heraus, die Sie schon lange hatten und<br />

erntet das Lob, das Sie verdient hätten. Sie ärgern sich schrecklich – über<br />

sich, den Kollegen, fast platzt Ihnen der Kragen …<br />

Und plötzlich müssen Sie lachen! Aus Reflex! Lachen befreit! Und Sie<br />

spüren: Humor beginnt da, wo der Spaß aufhört! Und wie „macht“ man<br />

Humor?<br />

Auf neun Seiten finden Sie in dieser Ausgabe von <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> dazu<br />

Anleitungen – im Zentrum steht Emil Herzog (Seite 8 bis 12). Der ehemaliger<br />

Top Manager, der <strong>heute</strong> Unternehmen mit seinem Humor der Extraklasse<br />

begeistert, gibt regelrechte Humor-Bauanleitungen. Und nicht<br />

fehlen darf Dale Irvin (Seite 13), der auf Unternehmens-Events Mitarbeiter<br />

und Chefs zum Kreischen bringt.<br />

Ich wünsche Ihnen viel Humor und Geduld im Beruf! „Humor und Geduld<br />

ergeben eine unwiderstehliche Mischung“, wusste schon Wilhelm<br />

Busch<br />

Hier finden Sie eine Leseprobe aus<br />

Wissen+Karriere. Eine Lupe brauchen<br />

Sie nicht, denn W+K, ein maßgebendes<br />

Branchenmagazin, hat zehn Seiten aus<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> 01/2010 aufgenommen.<br />

Ihre<br />

Sabine Asgodom, CSP<br />

Herausgeberin<br />

– Februar 2010<br />

2


14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

In dieser Ausgabe<br />

Klicken Sie bitte das Foto an und der Beitrag öffnet sich!<br />

Jon Christoph Berndt<br />

Human Branding<br />

Die stärkste Marke sind Sie selbst: Mach‘s<br />

wie mein Patenonkel Julius<br />

Monica Deters<br />

Motivation zu mehr Selbstmotivation<br />

Die Sehnsucht nach dem MEHR. Heute: mehr<br />

Bewegung<br />

Martina Fuchs<br />

Bekennen Sie Farbe – treiben Sie es bunt!<br />

Bringen Sie Farbe in Ihren grauen Alltag. Was<br />

die Wände um Sie herum bewirken können..<br />

Dr. Stephanie Hann<br />

Auch der Himmel zeigt Humor<br />

Humor ermöglicht den Wechsel der Perspektive<br />

Renate Hannemann<br />

Lachen<br />

L steht für Liebe...<br />

Angelika Höcker<br />

Humor ist, wenn frau trotzdem lacht<br />

Eine Minute Lächeln, kann Ihr Leben verändern!<br />

Cordula Nussbaum<br />

Stress einfach weglachen<br />

Lachen ist tatsächlich die beste Medizin<br />

– auch um Stressabzubauen...<br />

Roswitha van der Markt<br />

Sich selbst führen, ist die größte Herausforderung<br />

Leadership oder Management – auch bei sich<br />

selbst<br />

Renate Weiss-Kochs<br />

Was Sie ohne Worte sagen:<br />

Gehen. Stehen. Wirken!<br />

Das Geheimniss nonverbaler Kommunikation<br />

8<br />

5<br />

6<br />

24<br />

26<br />

27<br />

Impressum – Seite 30<br />

Jahresthemenplan – Seite 30<br />

Termine – Seite 4, Seite 24<br />

Emil Herzog<br />

Der ehemalige<br />

Top-Manager, ist<br />

<strong>heute</strong> einer<br />

der besten<br />

Entertainer.<br />

Lesen Sie<br />

hier, wie<br />

Humor<br />

Ihnen im<br />

Job hilft<br />

Humor ist,<br />

wenn einer lacht<br />

Und zwar mit Menschen und nicht über sie<br />

Save<br />

the Date<br />

Der nächste Asgodom<br />

Persönlichkeits-<br />

Kongress findet am 18.<br />

November 2010 wieder<br />

in Mainz statt. Thema:<br />

Erfolg durch<br />

Leidenschaft<br />

Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom:<br />

Wer lächelt, lebt länger.<br />

Alternativ: schrei wie Tarzan!<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (10):<br />

Wo sind Frauen, wo sind Männer<br />

eher stärker?<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (11):<br />

Selbstwert gutt, nix Selbstwert<br />

– nix gutt!<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (12):<br />

Ego-Erschöpfung – oder warum<br />

es mit den Vorsätzen manchmal<br />

nicht klappt<br />

– Februar 2010<br />

3<br />

Zurück zum Inhalt


Anzeige<br />

Termine<br />

Vom Trainer<br />

zum Speaker<br />

So erobern Sie die Bühne!<br />

Intensiv-Workshop mit<br />

Die Medaille, die ich auf<br />

dem Foto trage, ist mir<br />

im vergangenen Sommer<br />

von der NSA (National<br />

Speakers Association<br />

der USA) und der Dachorganisation<br />

der Speaker<br />

GFS (Global Speakers<br />

Federation) verliehen<br />

worden. Die Buchstaben<br />

CSP stehen für Certified<br />

Speaking Professional.<br />

Ich bin der erste Träger<br />

dieser Auszeichnung in<br />

Kontinental-Europa, weltweit<br />

gibt es nur rd. 500<br />

CSP.<br />

Sie begeistern seit Jahren als<br />

Trainer Ihre Seminarteilnehmer.<br />

Sie führen als Coach Ihre<br />

Klienten zu tollen Lösungen.<br />

Und haben auch schon gute<br />

Vorträge gehalten.<br />

Doch Sie wollen mehr, Sie<br />

wollen die große Bühne erobern:<br />

Zuhörer begeistern,<br />

Impulse geben – und gutes<br />

Geld damit verdienen.<br />

• Erfahren Sie, was das Speaking<br />

Business vom Beruf des<br />

Coach und des Trainers unterscheidet.<br />

• Finden Sie Ihr Selbstverständnis<br />

als Redner/in.<br />

• Werden Sie vom Seminar-Profi<br />

zum Bühnen-Profi.<br />

• Finden Sie Ihre persönliche<br />

Mischung aus Inhalt und Entertainment.<br />

• Entwickeln Sie den roten Faden<br />

Ihrer Rede.<br />

• Inszenieren Sie Ihr Wissen<br />

und Ihre Aussagen.<br />

• Entwickeln Sie Ihre Signature-<br />

Story.<br />

Trainieren Sie<br />

drei Tage mit mir.<br />

Der Termin für Schnell-<br />

Entschlossene. Nur noch<br />

wenige Tage …<br />

14. bis 16. Februar 2010 im Hotel<br />

Marc Aurel – eins der angenehmsten<br />

Seminarhotels im Süddeutschen<br />

Raum: in Bad Gögging (nördlich von<br />

München)<br />

Der Termin<br />

für Vorausplaner<br />

28. bis 30. Mai 2010 im<br />

Favorite Parkhotel in Mainz<br />

Programm, Informationen und Anmeldung<br />

bei:<br />

Monika Jonza, Asgodom Live<br />

Prinzregentenstr. 85<br />

81675 München<br />

Tel. 089 98 24 74 90;<br />

Fax. 089 98 24 74 98<br />

E-Mail: info@asgodom.de<br />

Mehr Informationen<br />

und Anmeldung unter:<br />

http://www.asgodom.de/training/<br />

asgodom-live-seminare/asgodom-live-vomtrainer-zumspeaker<br />

– Februar 2010<br />

4<br />

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Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom<br />

© herreneck – Fotolia.com<br />

Humor ist, wenn<br />

einer lacht!<br />

10<br />

Tipps, wie Sie Menschen<br />

zum Lachen bringen. Und<br />

Sie müssen dazu gar nicht<br />

besonders witzig sein.<br />

Humor ist, wenn man lacht – und zwar<br />

über sich selbst, sich aber nicht zum Gespött<br />

freigibt. Als Beispiel:<br />

Wenn ich sage, ich bin Psychologin …<br />

… sagen die Menschen: „Oh, das ist<br />

interessant.“ Und schon sind sie weg und<br />

holen sich etwas zu essen. Wenn ich sage,<br />

dass ich Coach bin, sagen die Menschen:<br />

„Oh, wirklich.“ Und dann laufen sie nicht<br />

weg, sondern kommen einen Schritt auf<br />

mich zu und sagen: „Das wollte ich immer<br />

schon mal selbst werden.“<br />

Psychotherapeutin Dr. Sandra Nahan<br />

Humor ist, wenn man lacht – und zwar<br />

mit Menschen, aber nicht über Menschen.<br />

Über Menschen lachen, kommt oft mit einem<br />

gesellschaftlichen Todesurteil gleich.<br />

Wie mächtig diese Waffe ist, zeigt, dass<br />

bissiger Humor Teil aller Diffamierungskampagnen<br />

ist. Die Botschaft ist: Ich bin<br />

vielleicht nichts, aber mehr als der Türke,<br />

Araber, Jude, Schwarze bin ich dann doch.<br />

Humor ist, wenn man macht, dass ein<br />

anderer Mensch lacht<br />

Wann ist etwas witzig?<br />

Wenn etwas gesagt wird oder passiert,<br />

• das meiner Erwartung von dem, was<br />

passieren würde, nicht entspricht<br />

• das Freude und Begeisterung weckt,<br />

• mich den Menschen näher bringt,<br />

• nicht ängstigt, zornig oder traurig macht<br />

• uns den Wunscherfüllungen näherbringt<br />

• und Wahrheiten ausspricht oder anklingen<br />

lässt, die gemeinhin unterdrückt<br />

werden oder die jeder kennt, aber keiner<br />

zugeben möchte.<br />

„Wir können wählen, wie wir auf Stress-<br />

Situationen reagieren …<br />

… angenommen, Sie verlieren Ihren Koffer.<br />

Dann können sie mit Humor sagen:<br />

„Hat mein Koffer es irgendwo interessanter<br />

gefunden als mit mir. Ich hoffe,<br />

er hat Spaß.“ Oder wir können es als<br />

Katastrophe ansehen. Dann rast Ihr Herz,<br />

Ihre Pupillen erweitern sich und Adrenalin<br />

und andere Katecholamine strömen in den<br />

Blutkreislauf und unterdrücken Immunreaktionen.<br />

Physiologisch gesehen, ist es<br />

deshalb wohl hilfreich, Humor zu haben.<br />

APA Monitor<br />

Lachen braucht Wahrheit<br />

Die Menschen möchten sich selbst auf der<br />

Bühne erkennen und Menschen auf der<br />

Bühne erkennen, die sie kennen. Wenn<br />

sie das sehen, erzeugt das in ihnen ein<br />

Lachen.<br />

WIT, Washington Improv Theater<br />

Lachen braucht kaum Witze<br />

Lachen wird selten durch besonders<br />

witzige Bemerkungen erzeugt. Lachen ist<br />

ein überall verbreitetes Verhalten unter<br />

Menschen. Menschen lachen, wenn sie<br />

mit anderen Menschen kommunizieren<br />

– unabhängig davon, wie witzig die Konversation<br />

ist. Aber sie lachen nicht, wenn<br />

sie allein sind. Lachen und Humor sind<br />

verwandt, aber nicht dasselbe. Lachen<br />

stammt aus Urzeiten. Lachen ist eine<br />

spielerische Geräuschentwicklung von<br />

Primaten. Humor ist viel jünger. Lachen<br />

gab es lange bevor es Humor gab.<br />

Humorforscher Prof. Robert Provine,<br />

University of Maryland,<br />

Ein Mann kommt in eine Bar mit eine<br />

Ente an der Leine. Der Barmann fragt:<br />

„Woher hast du das Schwein?“ Der<br />

Mann sagt: „Das ist kein Schwein, das<br />

ist eine Ente.“ Der Barmann sagt: „Ich<br />

habe mit der Ente gesprochen.“<br />

„Ich habe mit der Ente gesprochen“ ist<br />

eine Punchline. Punchlines aktivieren eine<br />

zweite Art, die Situation zu betrachten. Und<br />

die ist inkompatibel mit der ursprünglichen<br />

Betrachtungsweise. Nach dieser Formel<br />

entstehen Lacher.<br />

Dr. Jyotsna Vaid, Psychologieprofessorin<br />

an der Texas A&M University<br />

Mit einer Punchline „funktioniert“ auch<br />

ein bekannter Witz aus der Nazi-Zeit:<br />

Der Stallknecht kommt zum Gutsbesitzer,<br />

einem fanatischen Nazi, gelaufen und will<br />

ihm berichten, dass ein krankes Schwein<br />

verendet ist. Der Gutsbesitzer unterbricht<br />

ihn und verlangt zuerst den „deutschen<br />

Gruß“. Der Stallknecht ruft aus: „Heil Hitler,<br />

das Schwein ist tot.“<br />

Lachen fördert den Teamgeist<br />

Humor am Arbeitsplatz kann schlechte<br />

Nachrichten weich verpacken, stärkt den<br />

Teamgeist und verbessert das Engagement<br />

der Arbeiter, weil Humor die Arbeit fröhlicher<br />

macht.<br />

Linguistin Prof. Janet Holmes,<br />

Victoria University in Neuseeland •<br />

– Februar 2010<br />

5<br />

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Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom<br />

Wer lächelt, lebt länger<br />

Haben Sie im Büro schon einmal richtig geschrieen,<br />

sodass die Kollegen zusammenliefen und Sie tagelang<br />

Mittelpunkt des Flurfunks waren? War das so<br />

ein Schrei, der Tarzan alle Ehre gemacht und jeden<br />

Löwen in die Flucht geschlagen hätte?<br />

Haben Sie sich vor Ihrer eigenen Stimme, Ihrer ungeheuren Wut<br />

selbst erschrocken? Gut so! Einmal können Sie sich das leisten,<br />

keine Angst. Aber heben Sie sich dieses Erlebnis für besondere<br />

Gelegenheiten auf, damit der Effekt gesichert ist. Ansonsten gilt<br />

die Erkenntnis: Wer lächelt, lebt länger.<br />

Eine Studie der Universität Amsterdam hat nämlich ergeben, dass<br />

das heftige Ablassen von Ärger gegenüber Vorgesetzten, Kollegen<br />

oder Geschäftspartnern überwiegend negative Effekte hat.<br />

Das Ansehen sinkt, genauso wie die Akzeptanz.<br />

Was tun, wenn sich jemand auf unsere Kosten<br />

profiliert, uns kränkt oder gar demütigt? Manche<br />

tun es aus Dummheit, andere aus Unachtsamkeit,<br />

manche sind neidisch auf uns oder haben<br />

Angst vor unserer Power. Manche wissen gar<br />

nicht, dass sie uns im Innersten treffen, andere<br />

wollen uns bewusst kränken, andere probieren<br />

einfach mal aus, wie weit sie gehen können.<br />

Wenn Sie trotz Ärgers ein Lächeln hinbekommen, senken Sie<br />

automatisch Ihren Adrenalinspiegel, vermeiden unschöne Stressfolgen<br />

wie Falten oder Karriereknicks. Hier die einzelnen Werkzeuge:<br />

1. Abtropfen lassen<br />

Ein Kollege sagt zu Ihnen während eines Projektmeetings:<br />

„Dass Sie das als Frauen so sehen, war mir ja klar.“ Was tun?<br />

Statt ihm mit den Fingernägeln durchs Gesicht zu fahren, legen<br />

Sie einen gekonnten Augenaufschlag hin und fragen Sie ihn lächelnd:<br />

„Wie meinen Sie das?“ Er wird noch einmal ansetzen, beispielsweise:<br />

„Immer gehen Sie so emotional an die Sachen heran.“ Sie<br />

lächeln und fragen wieder: „Ich verstehe nicht, können Sie Ihre<br />

Aussage konkretisieren?“ Und Sie fragen harmlos lächelnd wei-<br />

In die Falle tappen wir, wenn wir uns, vor allem<br />

vor anderen, auf das Spielchen einlassen;<br />

unsere Fassung verlieren, uns in Unrecht setzen,<br />

uns rechtfertigen und mit überschnappender<br />

Stimme über die bösen, bösen Angriffe<br />

klagen.<br />

Viel wirkungsvoller ist die „Smilie-Strategie“,<br />

die ich exklusiv für Sie zusammengestellt<br />

habe. Sie umfasst wie ein gut sortierter<br />

Werkzeugkoffer eine ganze Sammlung von<br />

wirkungsvollem Handwerkszeug. Darunter<br />

sind die verschiedensten Möglichkeiten zu<br />

lächeln – nachsichtig, maliziös, tapfer, zuckersüß,<br />

harmlos, diabolisch, messerscharf<br />

oder unerbittlich.<br />

Keine Bange, Sie werden nicht als Luschi oder<br />

Einlenkerin enden. Im Gegenteil: Sie verschaffen<br />

sich mehr Respekt im Unternehmen. Und:<br />

Fünf Jahre lang hat Sabine Asgodom mit ihrer monatlichen Kolumne in<br />

working@office die Leserinnen angeregt, innezuhalten und dem Büroalltag für<br />

ein kurzes Moment, lächelnd zu entfliehen. Als eine „energiestrotzende Frau mit<br />

unglaublichem Humor und Charme“ erlebte Maria Akhavan, Chefredakteurin der<br />

Zeitschrift, Sabine Asgodom und hat alle 60 Kolumnen der Erfolgsautorin in einem<br />

Buch zusammengefasst. Erfahren Sie in „Wer lächelt, lebt länger“ auf urkomische,<br />

teils selbstironische und oft spitze Weise, warum die Zukunft weiblich ist, Blaueflecke<br />

zum Erfolg gehören und dass Hausschuhe, die beim einen zur Trennung<br />

führen, jemand anderen sehr glücklich machen.<br />

– Februar 2010<br />

6<br />

Zurück zum Inhalt


Fröhliche Zeiten mit Sabine Asgodom<br />

Anzeige<br />

ter, bis der andere verunsichert aufgibt: „Ach, vergessen Sie es!“<br />

Grins.<br />

2. Ich-Botschaften senden<br />

Ein Vorgesetzter hat Sie vor Kunden oder Kollegen bloßgestellt<br />

und Sie sind gekränkt. Statt heulend hinauszulaufen, zwingen Sie<br />

sich zu einem tapferen Lächeln (es muss kein strahlendes Miss-<br />

Germany-Lächeln sein). Statt einzuschnappen oder sich provozieren<br />

zu lassen, vermeiden Sie die Eskalation (keine Angst, er<br />

kommt nicht ungeschoren davon) und suchen später die Gelegenheit<br />

für ein Vier-Augen-Gespräch. Sagen Sie zu Beginn schlicht:<br />

„Es hat mich verletzt, dass Sie mich vorhin vor den Kunden so<br />

runtergeputzt haben.“ Ihr Vorgesetzter wird<br />

a) erstaunt sein, er hat das gar nicht gemerkt;<br />

b) verwirrt sein, er hat das gar nicht so gemeint, oder<br />

c) zerknirscht sein, er entschuldigt sich.<br />

Egal, wie die Reaktion ist, er weiß, dass Sie sein Verhalten nicht<br />

hinnehmen. Am wichtigsten aber ist, dass Sie Ihren Gram loswerden<br />

und die Verletzung nicht ewig mit sich herumtragen. Damit<br />

Sie morgen wieder lächeln können. Grins.<br />

3. Klarheit schaffen<br />

Eine Kollegin fällt Ihnen vor der Abteilung in den Rücken. Statt<br />

sich mit ihr vor allen und zur Freude mancher ein Zickenduell zu<br />

liefern, überhören Sie ihre Provokation und versuchen sachlich<br />

zu bleiben. Am nächsten Tag greifen Sie sich die Dame in einer<br />

ruhigen Minute, sehen ihr gerade in die Augen, lächeln sie eiskalt<br />

an (Sie können dieses Lächeln, da bin ich mir sicher, schauen Sie<br />

mal in den Spiegel. Wenn nicht, müssen Sie eben üben.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie sind das eiskalte Bondgirl, ziehen Sie<br />

die Augenbrauen eine Spur nach oben, entblößen Sie Ihre Zähle,<br />

üben Sie diesen Blick), und sagen Sie mit gefährlich ruhiger, fester<br />

Stimme ganz langsam: „Ich möchte nicht, dass du mich noch ein<br />

einziges Mal vor den Kollegen so von der Seite anredest. Hast du<br />

das verstanden?“ Stoßen Sie keine Drohungen aus, gehen Sie lächelnd<br />

aus dem Zimmer, das wird genügen. Zuckersüßes Grinsen.<br />

4. Sachlichkeit einfordern<br />

Während eines Meetings geraten Sie mit einem Kollegen über einen<br />

Vorschlag in Streit. Er wird plötzlich ausfallend: „Was verstehen<br />

Sie denn davon, Sie haben ja noch nicht einmal Ihre eigenen<br />

Aufgaben im Griff.“ Jetzt nur nicht in die Falle tappen, etwa die<br />

Bemerkung aufgreifen und sich rechtfertigen wollen, etwa noch<br />

mit überschlagender Stimme.<br />

Dann hat er Sie genau da, wo er Sie haben will, in der Position<br />

der Schwäche. Atmen Sie einmal ruhig durch, lächeln Sie ihn mit<br />

Ihrem zauberhaftesten Blick an, und sagen Sie mit allem Schmelz<br />

in der Stimme, zu dem Sie fähig sind: „Lieber Herr Meier, lassen<br />

Sie uns bitte sachlich bleiben.“ Fahren Sie dann argumentativ<br />

fort. Wetten, dass der Respekt der anderen auf Ihrer Seite ist?!<br />

Grins, grins.<br />

5. Platte mit Sprung<br />

Vorschläge und Meinungen von Frauen werden in Konferenzen<br />

häufig und gern überhört. Statt mit dem Fuß aufzustampfen oder<br />

mit Stiften um sich zu werfen, probieren Sie doch einmal diese<br />

Methode aus: Wie eine kaputte Schallplatte wiederholen Sie Ihren<br />

Vorschlag, bis er endlich ernsthaft behandelt wird:<br />

„Können wir bitte über meinen Vorschlag abstimmen?“, „Stimmen<br />

wir erst über meinen Vorschlag ab“, „Ich bitte Sie, jetzt über meinen<br />

Vorschlag abzustimmen.“ Und das Lächeln dabei nicht vergessen,<br />

sehr selbstbewusst, ein bisschen verständnisvoll für die kleinen<br />

Dummerchen, die nicht durchblicken. Aber unerbittlich. Grins.<br />

6. Die Zauberfrage<br />

Eignet sich vor allem für Vorgesetzte, die es oft gar nicht schätzen,<br />

von uns korrigiert oder gar kritisiert zu werden. Ein Beispiel – Ihr<br />

Vorgesetzter raunzt Sie an: „Mir gefällt nicht, wie Sie Ihre Berichte<br />

verfassen. So geht das nicht.“ Statt beleidigt einen Schmollmund<br />

zu machen oder ihm trotzig den Bericht über den Schädel zu ziehen,<br />

fragen Sie lächelnd, den Kopf anmutig etwas zur Seite gebeugt:<br />

„Was schlagen Sie vor, wie müsste der Bericht sein, dass er Ihnen<br />

gefällt?“ Das fällt Ihnen aber schwer? Hallo, er ist der Boss, und er<br />

darf sagen, wie er sich Berichte vorstellt, die ihn glücklich machen.<br />

Das Gleiche gilt, wenn Ihre Chefin mal wieder die Gehaltserhöhung<br />

abgelehnt hat. Statt zu schmollen, fragen Sie schwesterlich<br />

lächelnd: „Was schlagen Sie vor, was kann ich tun, damit ich mir<br />

eine solche Gehaltserhöhung verdiene? Was fehlt? Was kann ich<br />

verbessern?“ Hey, sie ist der Boss, soll sie sich doch Gedanken<br />

darüber machen. Sie wird dafür bezahlt, dass sie auch Ihr Potenzial<br />

entwickelt. Grins.<br />

Und wenn alles nicht hilft? Dann siehe oben: Ein Schrei, durchdringend,<br />

der Tarzan Ehre machen würde …<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

7<br />

Zurück zum Inhalt


Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />

„HUMOR IM<br />

BUSINESS<br />

WIRD<br />

WICH-<br />

TIGER“<br />

Dieser und die nächsten beiden Beiträge stammen aus Material, das<br />

uns der Humor-Coach Emil Herzog zur Verfügung gestellt hat. Herzog<br />

wird Stargast auf dem GSA Humortag sein (mehr dazu siehe S. 11)<br />

Dieser Smiley<br />

stammt von „Tag<br />

des Direktvertriebs – Aufbruch<br />

und Erneuerung“. 23.1.2010,<br />

Wirtschaftskammer Salzburg<br />

Fakt ist: Lachen wirkt wie Sofort-<br />

Ferien. Es verändert die Perspektive,<br />

öffnet und vergoldet den<br />

Blick, lässt Gefühle zu, bringt<br />

Sauerstoff ins System, wirkt wie ein Lift<br />

aus der Krise. Eine humorvolle Grundeinstellung<br />

ist das ideale „Schmiermittel“ zum<br />

Erfolg.<br />

Im Umfeld von Begriffen wie „kompetent“,<br />

„seriös“, „leistungsstark“ herrscht tiefkühlende<br />

Ernsthaftigkeit. Gross ist die Angst,<br />

mit heiterer Grundeinstellung und Humor<br />

als schwach, „soft“ und unsicher zu gelten<br />

und nicht mehr „ernst genommen“ zu<br />

werden. Und noch grösser die Hemmung,<br />

sich „zu zeigen“ und dadurch verletzbar zu<br />

machen.<br />

Dabei ist das Gegenteil richtig: Nur, wer<br />

wirklich top ist, kann sich gelassene Heiterkeit<br />

leisten und setzt die Werkzeuge des<br />

Humors sparsam, gezielt und treffsicher<br />

ein. Echte Leader haben Humor! Sie sind<br />

mit vollem Enthusiasmus und 100igem<br />

Einsatz bei der Sache.<br />

Aber sie nehmen sich selber nicht so<br />

schrecklich ernst! Um aber in der globalisierten<br />

Web-Kultur des 21. Jahrhunderts<br />

Erfolg zu haben, wird ein neues, von Humor<br />

geprägtes „Betriebssystem“ unverzichtbar.<br />

Die „neue Leichtigkeit“ wird zum<br />

Erfolgsfaktor, den kein Unternehmen und<br />

keine Institution ausser Acht lassen kann;<br />

im Umgang miteinander, mit Partnern,<br />

Kundenkreisen und Zielgruppen.<br />

Führen mit Humor – Eine Kunst<br />

mit Erfolgs-Verdacht<br />

Der Anstoß für eine neue Humorkultur und<br />

einen humorgeprägten Führungsstil muss<br />

ganz klar von der obersten Geschäftsleitung<br />

kommen. Vom CEO bis zum Hauswart<br />

und den KV-Lernenden muss allen<br />

klar sein: Ein humorvoller Umgang mit<br />

einander und mit dem Arbeitsalltag ist hier<br />

erlaubt, ja höchst erwünscht!<br />

„Nehmt Eure Arbeit ernst – aber Euch<br />

selbst nicht so wahnsinnig!“. Das ist die<br />

Grundstimmung für das Führen mit Humor.<br />

In dieser Atmosphäre ist Vieles offiziell erlaubt:<br />

Spontansein, Lachen, offen Reden<br />

(nicht nur jammern in der Kaffeepause),<br />

Neues Ausprobieren und Scheitern etc.<br />

Viele (Schein-)Konflikte und Spannungen<br />

lösen sich in humorvoller Atmosphäre in<br />

Nichts auf. Die „stille innere Kündigung“<br />

und das Zurückhalten von Informationen<br />

zum Machtgewinn verschwinden. Die<br />

Menschen blühen richtig auf und zeigen<br />

sich von ihren besten Seiten. Alle Kräfte<br />

werden frei für das Wesentliche: Die gemeinsame<br />

Vision und ihre Verwirklichung.<br />

Ein effizientes, ergebnisorientiertes Zusammen<br />

arbeiten wird möglich.<br />

Klare Regeln sind wichtig für eine<br />

Humor-Kultur<br />

Allerdings: Humor-Kultur ist eine Kunst,<br />

die auf schmalem Grat balanciert. Es<br />

braucht klare Regeln und Vorbilder, von<br />

der GL sanktioniert. Zynismus und Sarkasmus,<br />

politisch Inkorrektes und Sexistisches,<br />

Humor als Mobbing-Instrument etc.<br />

sind offiziell ausgeschlossen, ja verboten.<br />

Das beste Rezept ist immer noch: Sich sel-<br />

– Februar 2010<br />

8<br />

Zurück zum Inhalt


Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />

ber zum Objekt des Humors machen<br />

„Make a fool of yourself – and they will<br />

love you!“<br />

Leidet die Arbeitsqualität nicht?<br />

Im Gegenteil. Die Erfahrung zeigt: In Unternehmen<br />

und Organisationen mit einer<br />

echten Humorkultur und humorgeprägten<br />

Führung wird besser, motivierter, kreativer<br />

und flexibler gearbeitet. Das spielerische<br />

und schnelle Reagieren auf die Kapriolen<br />

der Weltwirtschaft ist hier optimal möglich<br />

und sichert längerfristig den Erfolg!<br />

Führen mit Humor – der<br />

genussvolle Dominanzverzicht!<br />

Humor ist eine kaum genutzt Ressource.<br />

Sie sitzen auf einer Goldmine! Humor<br />

trainieren lohnt sich für Sie, Ihren Körper<br />

und Ihr Unternehmen. Die Psychoneuroimmunologie<br />

beweist: Lachen ist<br />

tatsächlich die beste Medizin. Fröhliche<br />

Menschen werden als sympathisch und<br />

kompetent wahrgenommen. Lachen verbindet:<br />

Kopf und Bauch, Führungskraft<br />

und Mitarbeitende, Zuhörende und Referenten.<br />

Er bringt Farbe in jede Präsentation,<br />

entschärft Konflikte, baut Stress ab<br />

und fördert den Teamgeist.<br />

Humorfähigkeit ist in erster Linie eine neue<br />

Das Gesicht ist euch geschenkt –<br />

lachen müsst ihr selber!<br />

und geschärfte Art des Wahrnehmens. Das<br />

ist das erste Ziel! Schulen Sie Ihren Blick<br />

für das Überraschende, Abweichende,<br />

Komische. Der ganz banale Büro-Alltag<br />

steckt voller Absurditäten und komischen<br />

Ansätzen.<br />

Mehr als nur Witze erzählen<br />

Klar kann ein geistreicher Witz, eine heitere<br />

Anekdote oder ein treffender Spruch,<br />

eine herzerwärmende kleine Geschichte,<br />

in vielen Situationen Gold wert sein. Es<br />

geht aber nicht darum, zum professionellen<br />

„Stand-Up-Comedian“ zu werden. Es<br />

genügt, wenn es Ihnen gelingt, die komische<br />

Seite vieler Business-Situationen ins<br />

Blickfeld zu rücken – und alles löst sich in<br />

Schmunzeln auf!<br />

Ich ermutige Sie, Ihre komisch-sympathische<br />

Seite zu entdecken und zu zeigen.<br />

Spielen Sie mit Ihren Grenzen – in einem<br />

respektvollen Rahmen. Sie lernen sich dabei<br />

von einer ganz anderen Seite kennen.<br />

Dazu gehört auch die Lust am Scheitern.<br />

Riskieren Sie es...!<br />

Erfahrungsgemäß ist es sehr hilfreich, die<br />

eigene „Humor-Biografie“ zu erkunden.<br />

Erkunden Sie Ihre eigene<br />

Humor-Biographie<br />

Wie weit haben meine Eltern, Grosseltern,<br />

Tanten, Onkel etc. meinen Humor geprägt.<br />

Welcher Humor kam in unserer Familie<br />

vor? In welchen Situationen kann ich spontan<br />

humorvoll sein? Mit welcher Art von<br />

Menschen? Welche humorvollen Erlebnisse<br />

gibt es in meinen Erinnerungen. Wo war<br />

ich lustig?<br />

•<br />

Humor-Techniken helfen erste Schritte tun<br />

Am Schwierigsten sind die ersten Schritte von der Eiswüste<br />

Ernsthaftigkeit in den Regenwald Humor im Business.<br />

Humor-Techniken können sie wesentlich erleichtern:<br />

Gezielt Übertreiben/Untertreiben<br />

„Wir haben ja immer alles vollkommen in Griff!“ „Wir haben da<br />

ein kleines Problemchen“ (wenn gar nichts mehr geht …)<br />

Aus der Rolle fallen<br />

Der CEO einer Grossbank springt über den Besprechungstisch,<br />

um den „Sprung nach vorn“ zu versinnbildlichen. Der Informatikspezialist<br />

spielt Luftgitarre, um seinen Emotionen Luft<br />

zu machen.<br />

Dem Kind in sich eine Chance geben<br />

Der Marketingchef zieht am Rapport ein Plastik-Entchen durch<br />

den Raum – und ist noch stolz darauf...<br />

Provozieren durch Umkehren<br />

Totenstille nach einer Referenten-Frage: „Sie sind jetzt aber ein<br />

sehr spontanes Publikum!“ „Was heisst schon bei uns steht der<br />

Mensch im Mittelpunkt. Bei den Kannibalen tat er das auch!“<br />

Perspektiven-Wechsel (Reframing)<br />

„Bei dieser Krebsart sterben 70% der Betroffenen. Nein, 3 von<br />

10 überleben und bleiben gesund!“ Entweder ich suche mir einen<br />

neuen Job oder ich finde heraus, wie ich meinen jetzigen<br />

besser mögen kann.<br />

Wortwitz und Wortspiele<br />

Gestern standen wir am Abgrund. Heute sind wir schon einen<br />

Schritt weiter. Die Routine wäre da, aber das Können fehlt …<br />

Absurdes sichtbar machen<br />

• Geht es Ihnen gut? Keine Sorge. Das geht vorbei!<br />

• Sparkassen-Plakat beim Friedhof: „Wir geben Ihrer Zukunft<br />

ein Zuhause!“<br />

Sich selbst zum Humor-Objekt machen<br />

Ich bin nicht mehr der Jüngste; dafür fehlt mir die Reife! Ich<br />

habe keine Chance, aber ich nütze sie nach Kräften!<br />

Keine Angst vor dem Scheitern: ein Humor-Versuch, der<br />

abstürzt, ist doppelt erheiternd und wirkt noch lange<br />

nach!<br />

– Februar 2010<br />

9<br />

Zurück zum Inhalt


Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />

HUMOR-TRAINING<br />

FÜR SERIÖSE RESULTATE<br />

Konkrete Tipps für den Büro-Alltag<br />

Was können Sie tun, um eine<br />

humor-trächtige Stimmung<br />

hervor zu zaubern. Die<br />

besten Aktivitäten dazu<br />

ergeben sich spontan aus der Situation.<br />

Lassen Sie sich von den folgenden Tipps<br />

inspirieren:<br />

Eine Agenda mit Humor-Faktor<br />

Den Terminplaner auf dem zentralen Server<br />

anreichern mit: Lustiger Eingangs-Seite,<br />

eingestreuten erheiternden Sprüchen,<br />

Zitaten, Cartoons. Häufig wechselnd und<br />

überraschend.<br />

Ein originelles Ambiente<br />

Meetings, Gespräche, Seminare im City-<br />

Park, einer Art Gallery, im Zoo, auf dem<br />

Wasser etc. Das löst und lockert...<br />

Humor-Module einbauen im<br />

Team-Meeting<br />

An passenden Stelle eine Anekdote oder<br />

Story erzählen, heitere Zitate, Musik, kurze<br />

LACHEN, MOTIVIEREN, BEWEGEN<br />

Lachen ist Aerobic für<br />

den „Spirit“!<br />

10 Thesen zum Humor<br />

1. Humor ist Fitness für Körper und<br />

Seele. Humor stärkt das Immunsystem<br />

und belebt das Zwerchfell. Entspannt,<br />

entstresst und entschärft (Tabus!!).<br />

2. Humor ist fast immer eine Überraschung,<br />

ein Perspektivenwechsel. Und<br />

damit ein starkes Medium für Kreativität.<br />

3. „Man liebt Menschen mit Humor“.<br />

Humor ist ein exzellentes „BeziehungsSchmiermittel“,<br />

Verbindungsund<br />

Bindemittel. Humor dient natürlich<br />

auch der eigenen Profilierung, sprich<br />

Sympathie!<br />

4. Humor beginnt dort, wo der Spaß aufhört.<br />

Humor ist m.a.W. der spielerische<br />

Umgang mit der Realität und deshalb<br />

auch Unterhaltung.<br />

5. Lachen macht stark. In der Führung<br />

zeichnet sich Humor dank seiner Wirkung<br />

für Öffnung und Authentizität darin<br />

aus, dass das Durchsetzungs-Vermögen<br />

gestärkt wird.<br />

6. Redner und Rednerinnen bedienen<br />

sich zur Eröffnung mit Humor (i.w.S.<br />

auch mit Geschichten etc.), um Klima,<br />

Stimmung zu schaffen.<br />

7. Abbau Endstation Ernsthaftigkeit.<br />

Die Zeit von Humorlosigkeit als höchste<br />

Form der Kompetenz ist gottseidank<br />

vorbei. Humorkompetenz muss allerdings<br />

begleitet sein von Sachkompetenz.<br />

8. In Veränderungsprozessen sind<br />

Humor und Theater-Interventionen<br />

un- schätzbare<br />

Tankstellen für das<br />

Klima, für Stimmungsmanagment.<br />

9. Humor und Provokation<br />

sind sehr wirkungsvoll<br />

für Konflikte und Blockaden. Überraschung,<br />

Verwirrung, Erleichterung und<br />

emotionale Betroffenheit führen sehr<br />

schnell dazu, die Dinge neu zu sehen.<br />

–Voraussetzung: – liebevolle Verbindung,<br />

Rapport halten!<br />

10. Warum soll eine Humorkultur nur<br />

das Privileg von Start-ups sein? Das<br />

Humor-Gen nutzen lernen mittels Aufbau<br />

und Pflege einer Humorkultur: Das<br />

Firmenmotto könnte heissen:<br />

Nutzen Sie Ihr sympathisches Eigenkapital!<br />

– Ihren Humor!<br />

lustige Einlagen, überraschend ein Glacé,<br />

einen feinen Kaffee servieren.<br />

Und schon lächeln sie...<br />

„Heute im Thinkubator“<br />

Definieren Sie den Sitzungsraum neu. Mit<br />

einem originellen Namen und entsprechender<br />

Ausschmückung. Ideenlabor, Creative<br />

Corner, Raketenbasis, Schmelz-Krater,<br />

was immer...<br />

Unkonventionelle Angebote<br />

Sitzbälle statt Stühle, Jonglier-Material,<br />

Sofortbild-Kamera, Schaumstoff-Dart etc.<br />

verlocken zu unverhofftem Tun und sind<br />

Kompost für das erlösende Pflänzchen Humor.<br />

Heitere Preise kreieren<br />

Für die verrückteste Idee, die kürzeste Präsentation,<br />

das überraschendste Votum. Mit<br />

Überreichungs-Zeremonie und launiger<br />

Laudatio.<br />

Bewegung bitte<br />

Humor entsteht selten beim „Stuhlsitzen“.<br />

Einfache Improvisations-Spiele bringen<br />

die Leute in Bewegung: Mini-Shakedance,<br />

Impersonation von Leuten, die alle kennen<br />

etc.<br />

Atmosphäre schaffen / Zeit lassen<br />

zum Wachsen<br />

„Hier trauen wir uns...“<br />

Humor lässt sich nicht befehlen oder verordnen.<br />

Damit eine Humorkultur mit spielerischen<br />

Elementen überhaupt entstehen<br />

kann, braucht es eine geeignete Atmosphäre,<br />

charakterisiert durch:<br />

Wertschätzung/Anerkennung<br />

Beitrag, Leistung, Ideen jeder mitarbeitenden<br />

Person, werden wahrgenommen,<br />

geschätzt und anerkannt (und auch ausgesprochen).<br />

– Februar 2010<br />

10<br />

Zurück zum Inhalt


Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />

Offenheit und „Narrenfreiheit“<br />

Alle sagen soweit möglich,<br />

was sie wirklich denken und<br />

fühlen. „Laut denken“ ist<br />

erlaubt, ja erwünscht. Auch scheinbar verrückte<br />

Ideen, spielerische Ansätze, kritisches<br />

Hinterfragen, ungewohnte Blickwinkel<br />

haben Platz. Selbst wenn sie zu nichts<br />

führen.<br />

Lachen gehört zum guten Ton<br />

Nichts macht mehr Eindruck, als eine<br />

Firma/eine Institution, wo super gearbeitet,<br />

aber auch viel gelacht wird. Die andern<br />

zum Lachen bringen, Geschichten<br />

erzählen, Situationskomik nutzen (90%<br />

von allem Humor im Business entsteht<br />

spontan) gehören zum guten Ton und<br />

zum Image.<br />

Warum wird eine solche Atmosphäre<br />

zum Erfolgsfaktor?<br />

Spaß, Spiel und Humor:<br />

„Erschöpft das Thema,<br />

nicht die Teilnehmer“<br />

• Laden ein zum Spielen mit Ideen und<br />

wechselnden Perspektiven.<br />

• Dienen als Zündung/Starthilfe bei mentaler<br />

Verstopfung.<br />

• Bauen lähmende Hemmungen ab.<br />

• Unterstützen eine Kultur von Mut und<br />

kalkuliertem Risiko.<br />

• Ermutigen zu Spontaneität.<br />

• Helfen, in Lösungen zu denken statt in<br />

Problemen.<br />

• Verlangen, wecken und fördern echte<br />

Kreativität<br />

• Helfen, neue Ideen zu verkaufen.<br />

Feiern und Rituale stärken die<br />

Humor-Gemeinschaft<br />

Am Arbeitsplatz eine Gemeinschaft von<br />

Leuten vorzufinden, die einander nicht<br />

gleichgültig sind, die einander anregen und<br />

unterstützen, ist eine wichtige Grundlage<br />

für das Entstehen und Wirken von Humor<br />

im Business.<br />

Selbstverständlich müssen alle einen guten,<br />

professionellen Job machen und nach Gewinn<br />

und Wachstum streben. Das gelingt<br />

aber besser, wenn alle vom Gefühl erfüllt<br />

sind, dass sie eine Gemeinschaft bilden,<br />

deren Mitglieder sich aufeinander verlassen<br />

können.<br />

Es braucht eine gemeinsame<br />

Geschichte<br />

Gemeinschaftsbildend sind auch eine<br />

gemeinsame Geschichte mit legendären<br />

„Humor wirkt bei Erwachsenen<br />

wie Windeln wechseln bei Babys!“<br />

„Unternehmen mit Humorkultur schaffen<br />

Sinn, Gewinn und Gemeinschaft.“<br />

Ereignissen, die immer wieder erzählt<br />

werden. Das kann das gemeinsame Überstehen<br />

einer unerwarteten Krisensituation<br />

sein, gemeinsam durchgestandene<br />

Pionierzeiten, vor allem aber<br />

auch gemeinsam gestaltete<br />

und erlebte Feiern und Rituale.<br />

Und sei es auch nur eine banale<br />

Quartalsparty, ein halbjährlicher<br />

Bowling-Abend,<br />

ein Theater-Besuch oder was auch immer.<br />

Hauptsache, alle hatten das Gefühl,<br />

es war gut und echt, originell und lustig.<br />

GSA HUMORTAG<br />

Augsburg am 8. Mai 2010<br />

Stargast Emil Herzog:<br />

Tankstelle Humor – Wie Ihr Humor Sie<br />

und Ihre Businesswelt verändert<br />

Weitere Programmpunkte:<br />

Sabine Asgodom & Hans-Uwe L. Köhler:<br />

Das perfekte Seminar<br />

Eva Ullmann: Gut gelacht ist halb präsentiert!<br />

Jürgen Vogl: Wer nach vorne will, sollte<br />

wissen wo hinten ist.<br />

Nicolai des Coudres: „Das Wetter geht<br />

immer...“ – Endlich mehr Spaß am Small<br />

Talk!<br />

Info und Anmeldung:<br />

www.germanspeakers.org/veranstaltungen/gsahumortag/programm.html<br />

Wisst Ihr noch, wie das damals<br />

war …<br />

Humor-Gemeinschaftssinn entsteht, wenn<br />

Mitarbeitende entdecken, dass sie eine gemeinsame<br />

Geschichte geschrieben haben.<br />

Eine Reihe von Ereignissen, welche die<br />

interne Kultur prägen und von denen auch<br />

dann noch geredet oder auf die angespielt<br />

wird, wenn sie längst Vergangenheit sind.<br />

Ein Teil dieser gemeinsamen Geschichte<br />

entsteht von selbst durch das zusammen<br />

arbeiten.<br />

Sie kann aber erweitert und vertieft werden.<br />

Z.B. durch regelmäßigegemeinsam<br />

Retraiten an einem tollen Klausur-Ort,<br />

durch gebührendes Feiern von Jubiläen,<br />

Team-Geburtstagen, Umsatzrekorde, Gewinn<br />

neuer Kunden/Aufträge, Familientage,<br />

Kundentage etc. Verpassen Sie solche<br />

Gelegenheiten auf keinen Fall! •<br />

– Februar 2010<br />

11<br />

Zurück zum Inhalt


Bald auf dem GSA Humortag: Emil Herzog<br />

HUMOR FÜR EINE<br />

NEUE WELTWIRTSCHAFT<br />

Eins ist weltweit allen klar: Es<br />

braucht ein neues „Betriebssystem“<br />

für die Weltwirtschaft und<br />

die globale Finanzwirtschaft.<br />

Seine Konturen sind noch nicht, oder<br />

kaum, erkennbar. Aber ein Element ist dabei<br />

garantiert unverzichtbar:<br />

Mehr Leichtigkeit und Humor!<br />

Eine Welt mit Sinn, Gewinn und Gemeinschaft<br />

– und Humor!<br />

Aus hunderten von Auftritten und Gesprächen<br />

bei meiner Arbeit in Firmen spüre ich:<br />

Gefragt ist ein Wirtschaften, das Sinn, Gewinn<br />

und Gemeinschaft erzeugt und dem<br />

ganzheitlichen Wesen Mensch besser entspricht<br />

als der Brutal-Neon-Liberalismus.<br />

Humor ist das ideale Gleitmittel auf dem<br />

Weg dahin...<br />

Der Blick durch „die innere Goldrandbrille“<br />

Humor braucht Grösse, Gelassenheit und<br />

innere Distanz. Und die Bereitschaft, das<br />

Gefälle oder sogar die Abgründe zwischen<br />

unseren Idealen und Zielen und der banalen<br />

Wirklichkeit klar zu sehen und zu akzeptieren.<br />

Durch die „innere Goldrandbrille“ einer<br />

voll engagierten,<br />

aber heiteren Gelassenheit.<br />

Offen und<br />

tolerant.<br />

Mein Beitrag:<br />

Emil Herzog<br />

live!<br />

Mehr denn je mit<br />

diesem „Humor-<br />

Scheinwerfer“ in<br />

die Business-Welt<br />

hinein zu leuchten,<br />

als Performer, Motivator,<br />

Trainer und<br />

Umsetzungs-Begleiter<br />

– dies soll in<br />

den nächsten Jahren<br />

mein Beitrag sein zu<br />

dem tief greifenden<br />

Wandel, den uns die<br />

gegenwärtige Situation<br />

aufzwingt.<br />

Aus lebenslanger<br />

Erfahrung mit Management,<br />

Theater,<br />

Spiel und Humor. In zehnjähriger Zusammenarbeit<br />

mit Thomas Grözinger, System-<br />

Emil Herzog live<br />

Unternehmens-Theater, Spielerisches Verändern,<br />

Humor im Business<br />

Sein Motto:<br />

H = Heiterkeit<br />

U = Unterhaltung<br />

M = Menschlich<br />

O = Originell<br />

R = Respektvoll<br />

(Clown Pello, Zirkus Roncalli) © 2009 by Emil Herzog live, CH-Stäfa<br />

Kontakt: Eichtlenstrasse 20, CH-8712 Stäfa, Tel. 0041-44-796<br />

2273 info@emil-herzog-live.ch<br />

Mit mehr Humor zu mehr Erfolg<br />

Emil Herzog lic. oec. Uni St. Gallen, Manager, Kabarettist,<br />

Humor-Trainer, gründete 1990 das in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz tätige Unternehmen.<br />

Mehr über Emil Herzogs Angebote in den Bereichen Unternehmens-Theater,<br />

Spielerisches Verändern und Humor<br />

im Business finden Sie unter www.emil-herzog-live.ch<br />

Psychologe und systemischer Organisations-Berater.<br />

•<br />

Vom Trainer zum Speaker<br />

So erobern Sie die Bühne!<br />

Ein Intensiv-Workshop mit<br />

Sie begeistern seit Jahren als Trainer Ihre Seminarteilnehmer. Sie führen als Coach Ihre Klienten zu tollen<br />

Lösungen. Und haben auch schon gute Vorträge gehalten. Doch Sie wollen mehr, Sie wollen die große Bühne<br />

erobern: Zuhörer begeistern, Impulse geben – und gutes Geld damit verdienen.<br />

• Erfahren Sie, was das Speaking Business vom Beruf des Coach und des Trainers unterscheidet.<br />

• Finden Sie Ihr Selbstverständnis als Redner/in. • Werden Sie vom Seminar-Profi zum Bühnen-Profi.<br />

Trainieren Sie drei Tage lang mit mir.<br />

2 Termine, 2 Orte: 14. bis 16. Februar 2010 im Hotel Marc Aurel in Bad Gögging (nördlich von München)<br />

28. bis 30. Mai 2010 im Favorite Parkhotel in Mainz<br />

Programm, Informationen und Anmeldung bei: Monika Jonza, Asgodom Live Tel. 089 98 24 74 90; info@asgodom.de<br />

Die Medaille, die ich auf dem Foto trage, ist mir im vergangenen Sommer von der NSA (National Speakers Association der USA) und<br />

der Dachorganisation der Speaker GFS (Global Speakers Federation) verliehen worden. Die Buchstaben CSP stehen für Certified<br />

Speaking Professional. Ich bin der erste Träger dieser Auszeichnung in Kontinental-Europa, weltweit gibt es nur etwa 500 CSP.<br />

– Februar 2010<br />

12<br />

Zurück zum Inhalt


I tube Youtube<br />

Lachen ist die beste<br />

… Prävention<br />

(gegen langweilige Veranstaltungen zum Beispiel)<br />

Dreimal in der Woche 30 Minuten Sport und ein Mal täglich 15 Minuten Lachen wird für Herz und<br />

Kreislauf empfohlen. Dale Irvin, der Mann, der hier auf diese Empfehlung zeigt, hat sich auf die<br />

täglichen 15 Minuten spezialisiert.<br />

Sein Beruf ist „Professional Summarizer“,<br />

und diesen Beruf gibt es gibt<br />

es nur ein Mal, Dale Irvin hat ihn für<br />

sich selbst erfunden.<br />

Was ein „Summarizer“ macht?<br />

„Ich nehme an Meetings teil, achte auf jedes<br />

Wort, das von Rednern gesprochen wird,<br />

und ab und an während des Tages gehe<br />

ich auf die Bühne und fasse die Ereignisse<br />

als Stand-up-Comedy zusammen.“ Wie er<br />

auf der Bühne wirkt, finden Sie z.B. unter<br />

http://www.internationalspeakers.com/<br />

speaker/174?tab=media. Und er sagt er<br />

bei dem Finanzunternehmen MDRT etwa,<br />

dass er selbst schon Lebensversicherungen<br />

verkauft hat („bis alle Verwandte eine hatten“),<br />

dass er versucht hat, Hörgeräte übers<br />

Telefon zu verkaufen … und wenn Sie das<br />

jetzt nicht zum totlachen komisch finden<br />

– macht nichts.<br />

Es ist Situationskomik, die eben aus der<br />

konkreten Situation heraus lebt, und ob das<br />

klappt, zeigt das Lachen, das die Zuhörer<br />

Dale Irvin schenken. Achten Sie nicht auf<br />

die Scherze, sondern auf das Lachen.<br />

Und wenn Sie einmal an einer Convention<br />

teilgenommen haben – oder eine organisiert<br />

haben –, und nicht wollen, dass das halbe<br />

Publikum nach der Mittagspause wegschnarcht,<br />

dann wünschen Sie sich einen<br />

Situationskomiker wie Dale Irvin. Denn<br />

seine Monologe halten das Publikum hellwach,<br />

und er gibt dem Publikum Redestoff<br />

für die Pausen. Beispiel auf dem oben angegebenen<br />

Link aus einer Veranstaltung in<br />

New Orleans:<br />

• Bourbon Street klingt doch besser als<br />

Crowded-smelling-sticky-Street. Oder:<br />

• Mein Hotel hat sogar ein Telefon auf der<br />

Toilette – und da können Sie jemand anrufen,<br />

den Sie nicht mögen und ihm sagen:<br />

„Ich habe gerade an dich gedacht.“ Oder:<br />

• Woran erkennen Sie ein First-Class-Hotel?<br />

Die Fernbedienung ist nicht am Bett<br />

festgenagelt.<br />

Für viele Veranstaltungen wird er seit Jahren<br />

regelmäßig gebucht – in seinen<br />

Worten : „Ich fühle mich bei euch<br />

wie in der Familie, das sage ich,<br />

weil ich eine Mitfahrgelegeheit<br />

brauche“ (http://de.video.yahoo.<br />

com/watch/4958688/13201431).<br />

Aus dem Satz: „Frauen sind der<br />

Schlüssel um in der Welt herumzukommen,<br />

denn sie können Gespräche<br />

anknüpfen“ macht Irvin: „Das ist eine charmante<br />

Art zu sagen: Frauen reden viel.“<br />

Witzig?<br />

Ja.<br />

Denn es geht nicht darum,<br />

dass Sie sich hier beim Lesen<br />

auf die Schenkel klopfen,<br />

sondern dass es die<br />

tausend Versicherungsvertreter,<br />

die zum jährlichen<br />

Meeting eingeflogen worden<br />

sind, tun. Wie primitiv<br />

muss man für solchen Humor<br />

weerden werden?<br />

Wie primitv ist Dale Irvin? Er hat einen<br />

Universitätsabschluss und ist Mitglied<br />

des M.E.N.S.A.-Clubs, was zeig, dass der<br />

Trash, den er teilweise verbreitet, hart erarbeitet<br />

ist.<br />

Jeden Freitag können Sie ihn – ganz privat<br />

– auf http://www.youtube.com/<br />

watch?v=qeWJa575lKc mit seinen Friday-Funnies<br />

sehen und hören: fünf, sechs<br />

Minuten, in denen er zusammenfasst, was<br />

er in der Zeitung gelesen hat. Einer seiner<br />

Sätze:<br />

„Die größten Idioten sind Menschen, die<br />

die Polizei rufen, weil man ihnen ihre illegalen<br />

Drogen gestolen hat.“<br />

Weitere Proben seines Humors von seiner<br />

Bekannt als der Mann,<br />

der mit vielen bekannt<br />

ist: Dale mit Freunden<br />

Al Gore und Senator<br />

Bob Dole<br />

Bekannt als der Mann<br />

mit dem Bier: Dale Irvin<br />

auf der Convention<br />

der German Speaker<br />

Association<br />

Homepage. Er schreibt:<br />

„Es ist unmöglich, sich am eigenen Ellenbogen<br />

zu lecken.“ Pause. Dann schreibt er:<br />

„Sie versuchen jetzt gerade, sich am Ellenbogen<br />

zu lecken – stimmt‘s?“<br />

Dale Irvin gehört zu den wenigen Menschen,<br />

die wie Emil Herzog dem Volk nicht<br />

nur auf‘s Maul schauen, sondern auch sanft<br />

auf‘s Maul hauen. Und die Menschen lieben<br />

ihn dafür.<br />

Und Sie werden ihn lieben, wenn Sie von<br />

ihm abschauen, wie man auf einfache Weise<br />

Humor macht“.<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

13<br />

Zurück zum Inhalt


www.human-branding.de<br />

berndt@brandamazing.com<br />

Jon Christoph Berndt<br />

München<br />

Mach’s wie mein<br />

Patenonkel Julius!<br />

(der Herr hinter dem Kutscher, zwischen meiner<br />

Patentante Agnes, meiner Mutter Regine und Hund Betty)<br />

Hahaha! – Sie sind vielleicht ’ne<br />

Marke!“ Vielleicht sind Sie das<br />

tatsächlich, im schönsten Sinne,<br />

und Ihre Mitmenschen sagen es voller Bewunderung<br />

für Ihre starke Persönlichkeit,<br />

Ihren feinen Wortwitz, Ihre unterhaltsame<br />

Art. Dann streichelt solch ein Satz wundervoll<br />

die Seele, und Sie schweben förmlich.<br />

Oder aber Sie hören diesen Satz, und irgendwie<br />

klingt er abschätzig.<br />

Voller Mitleid für Ihre schalen Witzchen<br />

und überhaupt für Ihre ganze Performance<br />

auf der Hochzeit vom Chef, wo Sie doch<br />

endlich mal wieder so richtig Ihr Bestes<br />

geben. Dann schweben Sie nicht, sondern<br />

Sie kriechen unterhalb der Grasnarbe nach<br />

Hause und wachen am nächsten Morgen<br />

mit so einem komischen Gefühl auf …<br />

Kennen wir alle. Ist auch nur schlimm und<br />

nicht sehr schlimm, wenn es die Ausnahme<br />

bleibt. Woran liegt es aber, dass manche<br />

Menschen für ihren Humor bewundert<br />

werden und ihn sogar sehr vorteilhaft einzusetzen<br />

verstehen? Und andere mühen<br />

sich ab, erzählen hingebungsvoll (Selbstbild)<br />

Witze wie Mario Barth und Geschichten<br />

wie Eckart von Hirschhausen, und das<br />

ist dann derart unterirdisch (Fremdbild),<br />

dass angebrochene Bierflaschen und kaputte<br />

Stockschirme auf die Bühne fliegen? Es<br />

liegt daran, dass<br />

• nicht jeder von Haus aus humorvoll oder<br />

witzig ist<br />

• das auch überhaupt nicht jeder sein muss<br />

• wir es aber alle gern sein wollen<br />

• jeder dafür den ganz eigenen, wirklich<br />

passenden Weg gehen sollte<br />

• dieser Weg verdammt schwer zu finden<br />

und noch schwerer zu gehen ist.<br />

Am einfachsten ist es, wenn Sie so sind<br />

wie Karl Dall. Nur ganz anders. Dann sind<br />

sie vielleicht auch mit gleich zwei solchen<br />

Auffälligkeiten gesegnet, bei denen andere<br />

Menschen viel Geld dafür ausgeben, jede<br />

einzelne davon los zu werden: einem Hängelid<br />

und einem<br />

Sprachfehler.<br />

Nun ist Dall sehr<br />

froh damit, schlägt<br />

sein Kapital daraus<br />

und ist bestimmt ’ne Marke. Und er polarisiert,<br />

was eine starke Human Brand immer<br />

tun sollte:<br />

Die Menschen lieben ihn so richtig, oder<br />

sie finden ihn so richtig doof. Zwischendrin<br />

gibt es nichts, kein „mir egal“ und<br />

kein „ganz nett“. Ideale Voraussetzungen<br />

also für eine differenzierte Wahrnehmung<br />

einer Persönlichkeit mit Ecken und Kanten.<br />

Darf das mit dem Humor doch noch etwas<br />

tiefgründiger sein, halten Sie es wie mein<br />

Patenonkel Julius.<br />

Julius war Tiefbaupolier und Nebenerwerbslandwirt<br />

in der Hinterpfalz; mit viel<br />

Menschenkenntnis und noch mehr Lebenserfahrung<br />

und noch viel mehr direkt<br />

anwendbarer Weisheit ausgestattet. Wenn<br />

ich ihn besuchte, sagte er zum Abschied<br />

immer:<br />

„Christoph, denke immer daran: Was man<br />

mit Augen und Ohren klauen kann, soll<br />

man klauen. Dafür kommt man nicht ins<br />

Gefängnis!“ Recht<br />

Mehr über den Human Branding<br />

Ratgeber „Die stärkste Marke sind Sie<br />

selbst!“, Kösel-Verlag<br />

hatte sie, meine starke<br />

Patenonkelmarke<br />

Julius.<br />

Nun können Sie am<br />

8. Mai den Humortag<br />

der German Speakers Association in<br />

Augsburg besuchen und dort von Sabine<br />

Asgodom und den ganzen anderen Marken<br />

klauen, was das Zeug hält. Oder sie<br />

schauen Gisela und Horst in der Kneipe zu<br />

und machen da die Augen und die Ohren<br />

auf. Oder Sie nehmen die beneidenswerten<br />

Partyschaukler, die würzigen Redner vor<br />

großem Publikum, die smarten Smalltalker<br />

in Ihrer Umgebung. Fragen Sie sich dann:<br />

Kann ich das auch? Genauso vordergründig<br />

witzisch und hintergründig humorig<br />

sein? Will ich es überhaupt – und wenn ja<br />

wie viel?<br />

Schauen Sie, wie die das machen: Welche<br />

Techniken haben die? Auf welche Art und<br />

Weise spielen die mit uns? Weshalb müssen<br />

wir bei denen lachen und müssten es<br />

bei anderen nicht, selbst wenn die genau<br />

das gleiche tun und sagen würden?<br />

Sie werden feststellen, dass Humorvollsein<br />

kein Hexenwerk ist, sondern vielmehr aus<br />

einigen durchschau- und durchaus lernbaren<br />

Mechaniken und Gesetzmäßigkeiten<br />

besteht.<br />

Dann haben Sie einen guten Grundstock<br />

für Ihre ganz persönlichen Interpretationen,<br />

Ausschmückungen, Aufladungen.<br />

Wenn Sie wollen, können Sie es bestimmt:<br />

Bauen Sie auf diesem guten Grundstock<br />

Ihren Humor auf. Und zwar so, wie er Ihrem<br />

Wesen, Ihrer Persönlichkeit, Ihrem<br />

Naturell entspricht. Auf Ihre ganz eigene<br />

Art, wie nur Sie sie haben. Fernab von den<br />

Barths, Dalls und Hirschhausens dieser<br />

Welt. Schließlich<br />

sind Sie einzigartig!<br />

Finden Sie zuallererst<br />

heraus, was Ihre<br />

starke Human Brand<br />

wirklich auszeichnet. Bringen Sie in Erfahrung,<br />

wonach Sie streben und welche Ihre<br />

Inhalte sind, welcher Ihr Sinn und Zweck<br />

des Lebens ist. Dann kommt, neben vielen<br />

anderen Stilmitteln, der Humor, damit Ihre<br />

Marke in der beabsichtigen Art und Weise<br />

lebbar und erlebbar wird.<br />

Und der kommt dann wirklich derart echt<br />

und pur und kraftvoll daher, dass Sie – im<br />

schönsten Sinne des Wortes – ganz bestimmt<br />

’ne Marke sind.<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

14<br />

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www.deters-coaching.de<br />

info@deters-coaching.de<br />

Monica Deters<br />

Hamburg<br />

Mehr Motivation zu mehr Selbstmotivation<br />

Fotostory: Die Sehnsucht nach dem Mehr... Heute: Mehr Bewegung<br />

Gibt es etwas Schöneres, als nach einem<br />

harten Arbeitstag auf dem Sofa zu entspannen?<br />

Lesen, Futtern, Fernseh’ schauen! Das<br />

Leben ist schon hart genug! Herrlich!<br />

Aber EIGENT-<br />

LICH müsste ich<br />

etwas für mich tun.<br />

OH NEIN,<br />

bloß kein Sport!<br />

Obwohl...<br />

Ich wollte mich doch mehr bewegen<br />

in diesem Jahr. Wie motiviere<br />

ich mich nur?<br />

Kennen Sie das? Gerade zu Anfang eines neuen Jahres<br />

machen wir uns Gedanken über neue Vorsätze und somit<br />

über Verbesserungen unserer Lebens- oder Arbeitsqualität.<br />

Aber wenn wir ehrlich sind, fallen wir genau so schnell in die<br />

alten Muster zurück, wie wir „Sofa“ sagen können.<br />

Doch warum machen wir es uns so schwer? Wir hoffen und warten<br />

darauf, dass irgendetwas passiert. Jetzt, wo wir uns vorgenommen<br />

haben, z.B. etwas mehr Sport zu machen, müsste es doch eigentlich<br />

klappen! Tja, wenn das nur so einfach wäre...<br />

Das Zauberwort heißt „anhaltende Motivation“. Nun wissen wir<br />

aber, dass Motivation leider extrem flüchtig ist. Sind wir <strong>heute</strong><br />

hoch motiviert, haben wir morgen alles vergessen, frei nach dem<br />

Motto: „Was interessiert mich das Geschwätz von gestern“. Ja, wo<br />

sind sie denn hin, der Ehrgeiz und die Motivation? Gute Frage, mit<br />

der wir uns etwas näher beschäftigen wollen. Wo genau ist IHR<br />

Break Even Point? Wo genau ist der Punkt, an dem SIE zünden?<br />

Was muss passieren, dass SIE „aus dem Quark“ kommen? Und<br />

das immer wieder!<br />

Sich nur EIN MAL etwas vorzunehmen reicht nicht. Wir müssen<br />

also Rituale schaffen. Rituale, die fest im Alltag integriert sind.<br />

So wie wir uns jeden Tag die Zähne putzen, müssen wir unser<br />

Wunschverhalten fest antrainieren. Erinnern wir uns doch mal daran,<br />

wie unsere Eltern uns damals das Zähneputzen beigebracht haben.<br />

Ständige Wiederholung, Druck – ja bis hin zur Strafe, Loben,<br />

Bitten, Befehlen, usw.... hat nur bedingt genützt. Erst als ich den<br />

wahren Grund verstanden habe, warum es wichtig ist, die Zähne<br />

Wie war das noch?<br />

Klare Visualisierung und<br />

konkrete Ansprache des<br />

„Fitnessteils“, Gezielte<br />

Vorstellung der Vorteile<br />

von Bewegung, Gezielte<br />

Vorstellung der Nachteile<br />

von totaler Faulheit, Vorstellung<br />

von peinlichen<br />

Situationen. Ich lass mal<br />

einen Kopffilm ablaufen.<br />

zu putzen, war ich als<br />

Kind motiviert, dieses<br />

einigermaßen regelmäßig<br />

zu tun (natürlich<br />

klappt es <strong>heute</strong> perfekt!<br />

;-)). Und genauso ist es<br />

im Job oder im Privat-<br />

So, jetzt<br />

gibt’s kein<br />

Halten mehr.<br />

Stimmt! Alles<br />

eine Frage der<br />

Motivation und<br />

der Priorität.<br />

Obwohl ich<br />

EIGENTLICH<br />

überhaupt<br />

keine Zeit<br />

habe. ☺ Hey,<br />

macht aber<br />

echt Spaß! ICH<br />

WILL MEHR!<br />

Also los geht’s!<br />

leben. Je klarer uns ist, warum wir etwas machen möchten und was<br />

wir letztlich davon haben(!), desto leichter wird es. Also, überwinden<br />

Sie den „inneren Schweinehund“ mit einer wunderbaren<br />

Übung, die ich von John Lennons Song „Imagine...“ gelernt habe.<br />

Wir nutzen unser Vorstellungsvermögen und visualisieren unsere<br />

Wünsche...<br />

Stellen Sie sich vor...<br />

... Sie schnaufen nicht mehr, wenn Sie die Treppe hoch laufen (positive<br />

Verstärker)<br />

... wie Sie ernsthaft krank werden, durch eine falsche Lebensweise<br />

(negative Verstärker)<br />

... das nächste Klassentreffen findet im Schwimmbad statt (peinlich)<br />

... wie viel Spaß es macht, sich zu bewegen und frei zu werden in<br />

Kopf und im Geist<br />

... wie fit Sie sich in Ihrem Körper fühlen werden.<br />

Also, liebe Leidensgenossen. Imagine there’s way out of the „Teufelskreis<br />

der Passivität“!<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

15<br />

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www.raumpotenzial.de<br />

m.fuchs@raumpotenzial.de<br />

Martina Fuchs<br />

München<br />

Bekennen Sie F a r b e – treiben Sie es b u n t!<br />

Im Februar verabschieden wir mit dem Ende des Faschings<br />

nicht nur den Winter, sondern mit ihm vor allem die dunkle<br />

Jahreszeit. Spätestens an Lichtmess, am 2. Februar kehrt das<br />

Licht endgültig wieder zu uns zurück und lässt die Tage wieder<br />

länger werden.<br />

Die perfekte Zeit also, um auch der Dunkelheit und Tristesse in<br />

unseren Räumen kräftig zu Leibe zu rücken und mit frischen,<br />

fröhlichen Farben für einen neuen Raum-Look zu sorgen. Farben<br />

bringen Vitalität und neue Energie und unser psychisches<br />

Wohlbefinden profitiert nachweislich davon, denn durch ihre<br />

energetische Schwingung sorgen sie für ein anhaltendes Stimmungshoch.<br />

Aber das ist noch lange nicht alles. Mit Farben können Sie Akzente<br />

setzen, edlem Interieur einen Rahmen geben sowie einzelne<br />

Bereiche besonders betonen und hervorheben. Ideal um innerhalb<br />

eines Raumes oder Unternehmens einzelne Bereiche optisch und<br />

somit auch funktionell zu trennen wie Arbeitsplatz und Besprechung<br />

oder Produktion und Vertrieb.<br />

Besonders Räumlichkeiten, in denen sich immer wieder viele<br />

Menschen aufhalten oder aufeinander treffen, wie beispielsweise<br />

Großraumbüros, Besprechungs- und Tagungsräume, Hotels oder<br />

auch Arzt-, Gesundheit und Wellness-Zentren profitieren von einem<br />

individuellen Farb-Raumkonzept, um so eine harmonische<br />

und entspannte Atmosphäre entstehen zu lassen. Dies gilt im Privaten<br />

natürlich genauso für Räumlichkeiten, die von der ganzen<br />

Familie genutzt werden.<br />

Besondere Unterstützung erfahren Sie durch ein individuelles<br />

Farb-Profiling das anhand Ihrer Geburtsdaten ermittelt wird. Diese<br />

ermittelten Farben stärken nicht nur Sie als Person sondern fördern<br />

auch Ihren unternehmerischen Erfolg. Auf Basis dieser Farben<br />

können Sie Ihre grafische Unternehmens-Identity aufbauen<br />

und in Ihren Räumen sichtbar machen.<br />

Und bitte – beweisen Sie Mut zur Farbe! Wagen Sie außergewöhnliche<br />

Farbkombinationen und verlassen Sie die Welt der gedeckten<br />

Farbtöne. Orange, Pink, Türkis, Apfelgrün oder Sonnengelb machen<br />

einfach gute Laune und ziehen Blicke magisch auf sich.<br />

Bei der Raumgestaltung reicht es, diese kräftigen Farben an<br />

einer Wandfläche, in Streifen oder Farbbahnen einzusetzen.<br />

Dazu passend können Sie dann weitere Accessoires und Stoffe<br />

wie Vorhänge oder Kissen in variierenden Farbnuancen der<br />

selben Hauptfarbe dekorieren. So können Sie auch mit kleinem<br />

Budget, rein durch die Veränderung der Accessoires, öfter<br />

mal die Wirkoptik im Raum verändern.<br />

Für kleine Räume sollten Sie bevorzugt helle und kühlere Farbtöne<br />

wählen, da diese den Raum öffnen und größer machen,<br />

während warme, kräftige und dunkle Farben ihn verkleinern.<br />

Ist der Raum sehr niedrig, dann können Sie ihm optisch mehr<br />

Höhe verleihen, in dem Sie einen dunklen Bodenbelag wählen<br />

und helle Wandfarben dazu einsetzen.<br />

Bedenken Sie auch dass eine ruhige, harmonische Farbgestaltung<br />

Accessoires und Interieur in den Vordergrund hebt, während<br />

intensive, bunte Farben die Aufmerksamkeit auf sich lenken.<br />

Je mehr Farben Sie einsetzen, desto mehr Unruhe entsteht<br />

im Raum.<br />

Hier für Sie noch eine Kurz-Beschreibung der einzelnen<br />

Farben:<br />

Weiß symbolisiert Reinheit, Klarheit, Eleganz, Weite und<br />

Helligkeit.<br />

Rot ist energetisierend, anregend und stimulierend aber auch<br />

aggressiv. Es sollte wohl dosiert eingesetzt werden.<br />

Blau steht für Ruhe, Entspannung, Gelassenheit, Geborgenheit<br />

und Harmonie.<br />

Gelb wirkt positiv, anregend und heiter auf unser Gemüt.<br />

Orange bringt Begeisterung, Motivation, Fröhlichkeit und<br />

Elan.<br />

Grün ist die Farbe der Hoffnung, Heilung und Harmonie. Sie wirkt<br />

ausgleichend und entspannend auf alle Sinne.<br />

Braun zentriert, beruhigt, stabilisiert und erdet<br />

Wer jetzt noch mehr Lust auf Farbe bekommen hat, der findet viele<br />

weitere Anregungen in meinem neuen Buch „Frauen und ihre<br />

Räume“ aus dem AT-Verlag sowie bei „Farbe! Das große Farbwohnbuch“<br />

von Ilex Neß aus dem Callwey Verlag.<br />

Ich wünsche Ihnen farbenfrohe und bunte Tage – Ihre Martina<br />

Fuchs<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

16<br />

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www.shlc.de<br />

s.hann@shlc.de<br />

Dr. Stephanie Hann<br />

München<br />

Auch der Himmel zeigt<br />

Humor<br />

Kommt ein Mann in die Hölle. Er wird vom Teufel herumgeführt<br />

und sieht einen 96-jährigen Greis mit einem jungen,<br />

schönen Mädchen. Da sagt er zum Teufel: „Das sieht für<br />

mich nicht wie die Hölle aus.“ Der Teufel antwortet ihm daraufhin:<br />

„Das ist die Hölle. Für die Frau.“ Humor ermöglicht<br />

den Wechsel der Perspektive und Witze bauen auf diesem<br />

Wechsel auf. Lachen hebt die Stimmung und ist ein natürliches<br />

Mittel um Stress zu reduzieren.<br />

... denn es gibt immer was zum Schmunzeln.<br />

Humor entschärft schwierige Situationen. In einem Gespräch,<br />

in dem es zum Konflikt kommen könnte, wirkt<br />

ein humorvoller Beitrag oft verblüffend entspannend. Er<br />

wird nicht als Rechthaberei oder Besserwisserei verstanden, sondern<br />

eröffnet die Möglichkeit anderer, neuer Sichtweisen. Das begleitende<br />

Lachen oder Lächeln wirkt beschwichtigend und zeigt,<br />

dass man nicht feindlich gesinnt ist. In der Evolutionsgeschichte<br />

hat sich das Lachen und das damit verbundene Verziehen des Gesichts<br />

als universelle Geste der Beschwichtigung etabliert. Beim<br />

Lachen werden also nicht nur die Gesichtsmuskeln entspannt und<br />

gelockert, sondern auch die Gedanken.<br />

Auch mancher Konflikt mit einem selbst wird weniger dramatisch,<br />

wenn man sich selbst mit Humor begegnet und über sich selbst lachen<br />

oder schmunzeln kann. Regt man sich über die vielen kleinen<br />

Dinge, die im Alltag nicht immer reibungslos laufen, nicht mehr<br />

auf, sondern nimmt sie mit Humor, wird vieles leichter. Die Kunst<br />

besteht darin, das Komische, das zu einem Lächeln oder Lachen<br />

animiert, zu erkennen und mit offenen Sinnen die Situationskomik<br />

wahrzunehmen.<br />

Wenn ich auf einer Bananenschale ausrutsche, kann ich mich als<br />

Opfer sehen: „Immer passiert mir so was.“ Ich kann mich ärgern:<br />

„Welcher Idiot hat die Bananenschale weggeworfen.“ Beide Mal<br />

ist damit negative Energie verbunden (Level 1 und 2 im Energy<br />

Leadership Modell, siehe coaching <strong>heute</strong> 6/2009 – 12/2009) und<br />

ich werde eher schlechte Stimmung bekommen und so auch auf<br />

die nächste Situation oder auf den nächsten Menschen missmutig<br />

reagieren. Oder ich kann mit Humor reagieren, mich selbst nicht<br />

so ernst nehmen, das Komische an der Situation erkennen und<br />

über meinen selbst gemachten Slapstick lachen. Sehen mich andere,<br />

kann ich mit ihnen lachen. Oder ich freue mich: „Super, ich<br />

habe eine schnelle Reaktion und ein gutes Gleichgewicht.“ Bei<br />

den drei letzten Reaktionen ist die Energie positiv (Level 3 – 5 bei<br />

EL), Leichtigkeit und gute Laune werden spürbar, entsprechend<br />

ist die Reaktion der Umwelt und man handelt selbst weiterhin mit<br />

positiver Energie.<br />

Echtes Lachen ist positive Energie und ansteckend<br />

Und da positive Energie immer ansteckend ist und die des Lachens<br />

besonders, kann sich noch mehr daraus entwickeln.<br />

Kennen Sie auch die Situation, dass aus einem unerheblichen<br />

Grund plötzlich alle lachen und zudem noch eine Art Gemeinschaft<br />

entsteht? Neulich saß ich früh morgens in einem fast vollbesetzten<br />

Zug. Meine Mitfahrer und ich sahen alle etwas müde und nicht<br />

sehr froh aus. Nach einer Weile fing ich an im Magazin der Bundesbahn<br />

die amüsanten Auszüge aus dem neuen Buch eines Italieners<br />

auf Deutschlandreise zu lesen. Zuerst gluckste ich nur vor<br />

mich hin, bis ich mich dann nicht mehr halten konnte und anfing<br />

schallend zu lachen. Viele Köpfe wandten sich mir mit erstauntem<br />

Gesichtsausdruck zu. Ich konnte nicht aufhören zu lachen und auf<br />

immer mehr Gesichtern erschien ein Lächeln, einige Passagiere<br />

fingen ebenfalls an zu lachen. Nachdem ich mich beruhigt hatte,<br />

kam ich mit meinen Nachbarn ins Gespräch und wir unterhielten<br />

uns lebhaft, bis wir ankamen. An unserem Zielort stiegen wir alle<br />

gut gelaunt aus. Sehen Sie sich das folgende Video an, das ich<br />

bei meinen Recherchen gefunden habe und überzeugen Sie sich<br />

selbst, wie Lachen auf andere überspringt.<br />

http://www.youtube.com/watch?v=jedd2FiZTqM&feature=playe<br />

r_embedded<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

17<br />

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www.hannemann-renate.de<br />

coach@hannemann-renate.de<br />

Renate Hannemann<br />

Bensheim<br />

L<br />

A<br />

C<br />

H<br />

EN<br />

L steht für Liebe; wenn wir verliebt sind, Lachen wir ständig und wir können uns täglich<br />

entscheiden uns neu zu verlieben: In den Partner, die Kinder, Haustiere, natürlich<br />

auch in unsere Arbeit und Menschen, die uns am Herzen liegen. Mit Humor geht alles<br />

leichter. Mitarbeiter und Chefs die Lachen kennen können, auch über sich selbst, sind<br />

humorvoll und Erfolgs-Garanten.<br />

A steht für Ausstrahlung. Humorvolle Menschen strahlen Fröhlichkeit und Sympathie<br />

aus. Es macht große Freude mit diesen Artgenossen zusammen zu sein. Die pure Lust am<br />

Leben ist ansteckend und selbst in der Medizin sorgt Lachen für nachhaltige Heilungserfolge.<br />

Die Klinik-Clowns sind nur ein Beispiel. Yoga-Lachen ist durch die „Lachclubs“<br />

in vielen Städten Zuhause.<br />

C steht für „Comik“. Comic & Komik bilden ein witziges Team. Kreative Menschen<br />

verschaffen sich mit diesem Lebensstoff Freiraum. Auch Top-ManagerInnen erfreuen<br />

sich über die dargestellten, lustige Situationskomik. Humorvolles Lachen kann jeder<br />

lernen – garantiert ohne Neben-Wirkungen. Die Karnevals-Komiker der 5. Jahreszeit<br />

beweisen es jedes Jahr.<br />

H steht für Humor. Humorvolle Gedanken bestrahlen das Herz. Lachen Sie sich seelisch<br />

und körperlich gesund. Hirnforscher haben bewiesen, das Humor unser Immunsystem<br />

und die Seele stärkt. Sorgenvolle Gedanken lassen sich durch anschauen lustiger Filme<br />

oder lesen heiterer Bücher vertreiben. Probieren Sie es aus – Energie folgt dem Gedanken.<br />

E steht für Erfolg und Entschlossenheit. Ja zum Leben und sich für die selbstgewählten<br />

Ziele voll einsetzen: Ein Schiff im Hafen ist sicher, aber dafür wird es nicht gebaut.<br />

Erfolg braucht Selbstvertrauen und Humor. Motto:„Blamiere dich täglich“ – lache über<br />

dich und steh wieder auf... Die Zukunft hat soeben begonnen, beginne sie jetzt mit Humor.<br />

N steht Nachhaltigkeit und Nächstenliebe. Schließen Sie mit sich selbst einen Vertrag<br />

mit dem Inhalt mindestens 1x mal Tag von Herzen selbst zu Lachen und einen anderen<br />

Menschen zum Lachen zu bringen. Das Leben ist ein Bummerrang, was man eingibt<br />

kommt zurück. Schon Seneca sagte: Wichtiger ist, was du von dir selbst hälst, als was<br />

andere von dir halten....<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

18<br />

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www.flextrain.de<br />

angelika.hoecker@flextrain.de<br />

Angelika Höcker<br />

Köln<br />

Humor ist, wenn Frau trotzdem lacht<br />

Eine Minute lächeln kann Ihr Leben verändern, zumindest<br />

jedoch die Perspektive auf Ihre aktuelle Situation, und das<br />

ist für den Einen oder Anderen doch sicher eine verlockende<br />

Alternative. Obwohl das Lächeln und das Lachen soviel energiesparender,<br />

ja sogar Energie spendet, bevorzugen wir oft<br />

die ernste oder gar mürrische Variante der Mimik. Zu allem<br />

Überfluss würde das Lächeln auch noch das Immunsystem<br />

stärken – so einfach kann das doch nicht sein!!!<br />

Susanne hatte gerade eine berufliche Kränkung erlebt.<br />

Die Position, auf die sie schon länger spekuliert hatte,<br />

die ihr sogar fast versprochen wurde, war gerade mit einem<br />

Kollegen, der erst ein halbes Jahr im Unternehmen<br />

war, besetzt worden. „Ich fühle mich so richtig gedemütigt, keiner<br />

hat es für nötig befunden vorher mit mir darüber zu reden. Unser<br />

Chef hat in unserem wöchentlichen Meeting uns einfach in Kenntnis<br />

gesetzt, dass der Kollege ab sofort den Servicebereich leiten<br />

wird. Ohne Erklärung, einfach so. Ich kann nicht mehr richtig<br />

arbeiten, alle Kollegen haben, so wie ich auch, damit gerechnet,<br />

dass ich diese Funktion übernehmen soll. Und nun, diese Blamage,<br />

am liebsten würde ich alles hinschmeißen, es geht mir richtig<br />

schlecht.“<br />

Und während Susanne von ihren Problemen erzählte, brach sie<br />

auch schon in Tränen aus. Eine richtige narzisstische Kränkung,<br />

völlig gefangen in ihrer eigenen Wut, in Frust und Ärger saß sie<br />

vor mir, ihrem Rettungsanker, wie sie betonte. Ich weiß überhaupt<br />

nicht mehr, wie ich mich verhalten soll, alle schauen mich so mitleidig<br />

an, keiner sagt etwas.“<br />

In einer intensiven Auseinandersetzung klärte Susanne Ihre Empfindungen<br />

und Emotionen, erforschte die Bedürfnisse dahinter und<br />

formuliert ihre Ziele neu.<br />

Die Situation, die deutlich macht wie machtvoll Humor sein kann,<br />

möchte ich herausgreifen.<br />

So assoziiert war es für Susanne schwierig, Positives im Schwierigen<br />

zu sehen, die Chance in dieser Enttäuschung zu be- und zu<br />

ergreifen. Nach intensiven Pacing, bat ich Susanne aufzustehen<br />

und sich ein Platz im Raum zu suchen, der es ihr ermöglichte ruhig<br />

und gelassen, auf sich selbst und diese belastende Situation<br />

zu schauen. Mit diesem Abstand betrachtete sie ihr Dilemma und<br />

kommentierte „Also wenn ich von hier schaue, dann wird mir deutlich,<br />

dass das andere Ich ja total verfangen ist. Gefangen in einem<br />

wilden Cocktail von Ärger, Wut, und Frust. Etwas mehr Abstand,<br />

Leichtigkeit, ja Herzlichkeit täten ihr gut. Auf meine Frage: „Aus<br />

der Position hier, was würden Sie der Susanne dort denn empfehlen?“<br />

antwortete Susanne ganz spontan, sie solle richtig laut loslachen.<br />

Okay, gesagt, getan. Wieder zurück auf ihrem Stuhl bat ich<br />

Susanne herzhaft zu lachen. „Was, jetzt hier auf Kommando?“ „Ja,<br />

ich finde es macht Sinn, dass wir diesen Vorschlag ausprobieren<br />

und gemeinsam schauen, was passiert.“<br />

Erst verschmitzt, doch dann mit meiner Unterstützung immer lauter<br />

begann Susanne herzlichst zu lachen, ja, sie prustete richtig los<br />

und schien es mehr und mehr zu genießen. Nach etwa 10 Minuten<br />

– ihr Lachen verebbte langsam, erzählte sie mir, dass sie mit jeder<br />

Minute Lachen mehr Distanz zu dieser belastenden Situation<br />

bekam, dass die Situation jetzt betrachtet, zwar immer noch nicht<br />

toll, aber bei weitem nicht mehr so belastend wäre. Schließlich<br />

ginge es ja nur um einen Job und nicht um ihr Leben. Humor ist,<br />

wenn Frau trotzdem lacht.<br />

Machen Sie es sich zur Regel, schaffen Sie sich ein „Lach-Notfall-<br />

Köfferchen“ an! Und tun Sie dort alles rein, was Sie zum Schmunzeln<br />

bringt Witze, nette Fotos. So sind Sie bestens gerüstet, mit<br />

den Unbillen des Arbeitsalltags schneller zu Recht zu kommen.<br />

Susanne jedenfalls hat ihre Lektion gelernt. Sie hängt ihre Karrierevorstellungen<br />

nicht mehr an eine konkrete Position, sondern<br />

schaute gelassen und flexibel, welche Gelegenheiten sich noch<br />

boten. Ihre Verbissenheit war mehr Heiterkeit gewichen, das fiel<br />

nicht nur ihr, sondern auch ihren Chefs auf. 6 Monate später wurde<br />

sie Leiterin einer neu gegründeten Abteilung in der sie sich sehr<br />

wohl fühlt und ihre Fähigkeiten sehr gut einbringen kann.<br />

Humor ist wenn Frau und auch Mann trotzdem lacht, denn Humor<br />

ermöglicht Abstand zu sich und dem Problem. Abstand, er<br />

verändert den Bezugsrahmen und lässt die Dinge in einem neuen<br />

Licht erscheinen. Humor fördert die optimistisch-konstruktive<br />

Seite in uns, aktiviert Lebenskräfte und regt die Verdauung, auch<br />

das Verdauen von Schwierigem, an. Also macht es Sinn trotzdem<br />

und ganz bewusst zu lachen, auch wenn uns nicht danach ist! •<br />

– Februar 2010<br />

19<br />

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www.kreative-chaoten.com<br />

info@kreative-chaoten.com<br />

Cordula Nussbaum<br />

Sauerlach bei München<br />

Stress einfach weglachen<br />

„Lachen ist die beste Medizin“, sagt der Volksmund. Und tatsächlich können wir<br />

auch im Rahmen unseres Zeit- und Selbstmanagements mit Humor ganz schnell<br />

Stress abbauen und mehr Energie gewinnen.<br />

Simone ist eine Powerfrau. Sie ist erfolgreich<br />

im Beruf, hat zwei kleine<br />

Kinder, engagiert sich ehrenamtlich<br />

in der Schule, doch in letzter Zeit hat sie<br />

das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf<br />

wächst und sie nur noch „funktioniert“. Im<br />

<strong>Coaching</strong> arbeiten wir daran, dass sie vor<br />

allem beruflich wieder „Boden unter den<br />

Füssen“ spürt und merkt, sie hat die Dinge<br />

im Griff, anstatt dass die Dinge sie im Griff<br />

haben.<br />

In einer Sitzung erzählt Simone, dass sie<br />

sich schon über Kleinigkeiten derart aufregen<br />

kann, so dass sie sich total blockiert<br />

fühle und dann gar nichts mehr schaffe. Ich<br />

bitte sie um ein Beispiel. Sie überlegt kurz,<br />

und meint dann: „Es ist ein Beispiel aus<br />

meinem privaten Alltag. Wir wohnen in einem<br />

Doppelhaus, und im vorderen Teil, zur<br />

Straße hin, wohnen meine Schwiegereltern.<br />

Immer wenn ich also nach Hause will,<br />

muss ich am Küchenfenster von ihnen vorbei,<br />

und wissen Sie was? Immer, wirklich<br />

immer, wenn ich vorbei gehe, steht meine<br />

Schwiegermutter da und schaut raus. Dann<br />

wird auch gerne kommentiert „ah, <strong>heute</strong><br />

bist Du ja früh zuhause“ oder „warst Du<br />

beim Penny einkaufen?“ oder „Gehst Du<br />

joggen?“ Ich bin schon völlig auf Hab-<br />

Acht-Stellung und hasse diese Kontrolle.<br />

Um nicht gesehen zu werden, bleibe ich<br />

dann z.B. tatsächlich lieber zuhause und<br />

gehe nicht joggen. Und das nervt mich gewaltig.“<br />

Im <strong>Coaching</strong> geht es häufig darum, zunächst<br />

mal eine schnelle Entlastung für den<br />

Klienten zu finden, bevor in Übungen das<br />

Problem an der Wurzel gepackt wird. Also<br />

frage ich, wie das Problem am schnellsten<br />

zu lösen sei. Das Naheliegende: Ausziehen.<br />

„Mhh, aufwendig und schwierig, weil<br />

uns das Haus gehört“, sagt Simone. Wir<br />

fangen an, kreative und absurde Ideen zu<br />

spinnen: das Fenster zumauern oder die<br />

Scheibe blickdicht verkleben. Dicke Vorhänge<br />

von außen montieren. Nicht mehr<br />

heimgehen, sondern ungesehen unter dem<br />

Fenster durchrobben. Und dann fällt mir<br />

eine Übung aus dem Lach-Yoga (siehe<br />

Kasten) ein, die ich selbst in einem Kurs<br />

kennen lernte und bereits öfter ausprobiert<br />

habe. Dabei stellt man sich hin, hüpft von<br />

einem Bein auf das andere wie ein Kosakentänzer,<br />

schwingt die Arme über dem<br />

Kopf und sagt sich vor „Ich bin glücklich<br />

und entspannt“. Ich nenne diese Übung<br />

„Bahnsteig-Übung“, weil sie wunderbar<br />

funktioniert, wenn wir morgens um 7.20<br />

Uhr am Bahnsteig stehen, alle Mitreisenden<br />

ziehen einen demotivierten Flunsch<br />

und auch ich habe keine Lust auf den heutigen<br />

Tag. Mit dieser Übung bringe ich mich<br />

blitzschnell in eine von innen heraus kommende<br />

fröhliche, freche Laune. Und das<br />

Beste an der Übung: wir müssen es nicht<br />

einmal tatsächlich tun! Es reicht, wenn ich<br />

Was ist Lach-Yoga?<br />

Hahaha – mehr Zeit und Lebensqualität dank<br />

absurden Übungen<br />

mir vorstelle, wie ich am Bahnsteig hüpfe,<br />

alle dämlich schauen und schon fange ich<br />

zum Grinsen an.<br />

Diese Übung zeige ich Simone und sie<br />

ist begeistert. „Wow, klasse, genau. Dann<br />

gehe ich nicht mehr am Küchenfenster vorbei,<br />

sondern ich hüpfe „ich bin glücklich<br />

und entspannt“, lachte sie. „Und es stimmt,<br />

schon alleine der Gedanke, ich gehe vorbei<br />

und denke mir „Heh, Schwiegermutter, ich<br />

könnte auch ganz anders“ – das fühlt sich<br />

richtig gut an.“<br />

Suchen auch Sie sich kleine Übungen, die<br />

Sie in eine gute und positive Stimmung<br />

bringen. Denn dann ist der Boden bereitet,<br />

die Herausforderungen von Grund auf anzupacken<br />

– und manche Probleme erledigen<br />

sich sogar bereits durch die Übungen<br />

von selbst. In diesem Sinne „Bleiben Sie<br />

glücklich und entspannt!“<br />

•<br />

Die Kombination von Lachen und Yoga wurde 1995 von Dr. Madan Kataria aus Mumbai<br />

entwickelt. Er selbst hat Yoga studiert und in einer der „popular Yoga institutes“ in Mumbai<br />

unterrichtet. Als er einen Artikel mit dem Titel „Lachen ist die beste Medizin“ verfassen wollte,<br />

kam ihm die Idee einen Lach-Club in Mumbai zu gründen. Er ging in einen der öffentlichen<br />

Parks und fing an Witze zu erzählen. Die Leute lachten, kamen wieder, jedoch nach<br />

2 Wochen war der Vorrat an guten Witzen erschöpft, so dass Dr. Kataria sich etwas Neues<br />

einfallen lassen musste, um die Leute zu halten und zum Lachen zu bringen. Nur wie?<br />

Warum nicht Lachen und Yoga miteinander verbinden? So entwickelte er verschiedene<br />

Lachübungen, die hauptsächlich auf der Tiefenatmung des Yoga basieren. Diese Methode<br />

ist eine „laute“ Sofortmeditation, die, wie jede Form der Meditation, ein Ausschalten des<br />

Intellektes bewirken soll.<br />

Über das künstliche Lachen beginnen wir dann tatsächlich auch echt zu lachen, entspannen<br />

uns und kräftigen sogar unser Immunsystem. Mehr dazu: www.Erfolg-Reich-Frei.de im<br />

BLOG-Beitrag „Lachen ist der beste Stresskiller“.<br />

– Februar 2010<br />

20<br />

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www.visionundsuccess.com<br />

info@visionundsuccess.de<br />

Roswitha van der Markt<br />

Hebertshausen bei München<br />

„Sich selbst führen“ –<br />

ist die größte Herausforderung!<br />

„Management is doing things right,<br />

Leadership is doing the right things“<br />

Management is doing things right, Leadership is doing<br />

the right things“ Peter Drucker, amerikanischer Management-Guru<br />

(1909 – 2005). Stephen R. Covey hat<br />

dieses Zitat in seinem Buch “The 7 Habits of highly<br />

effective people” gut illustriert.<br />

Die Szene spielt in einem Urwald. Die Manager gehen sogleich<br />

über in prozessorientierte Methoden. Sie lassen mit Macheten<br />

einen Weg roden, entwickeln Arbeitspläne, Zielsetzungen und<br />

Motivationsprogramme für die Mitarbeiter, sowie Optimierungsprogramme<br />

für die eingesetzten Hilfsmittel. So schlagen Sie erfolgreich<br />

einen breiten Weg durch den Dschungel.<br />

Der Leader dagegen verliert zwar Zeit zu Beginn. Denn die Hilfsmittel,<br />

die er entwickelt, dienen ihm zunächst zum Besteigen des<br />

höchsten Baumes. Von dort oben hat er den Überblick über die gesamte<br />

Situation, sieht das eigentliche Ziel. Er entscheidet, die Aktionen<br />

zu stoppen und mittels Kompass den richtigen Weg durch<br />

den Dschungel einzuschlagen und Menschen wie Mittel schonend<br />

wie effektiv einzusetzen. Ein Leader will das wirkliche Ziel erreichen.<br />

Manager antworten darauf oft mit „Shut up! We’ re making<br />

progress!“<br />

Ja, wir machen Fortschritte, können den Weg „wachsen“ sehen<br />

– aber wohin führt dieser, wenn das eigentliche Ziel verloren gegangen<br />

oder gar nicht bekannt ist?<br />

Wie sieht Ihr Lebensweg aus? – befinden Sie sich noch mitten im<br />

Dschungel, funktionieren zwar bestens, wissen aber nicht genau<br />

auf welchem Weg Sie sich eigentlich befinden? – Dann ist es Zeit,<br />

endlich auf den „höchsten Baum“ zu steigen, um sich über Ihre<br />

Gesamtsituation, Ihre Vision und Ihre Zielsetzungen klar zu werden.<br />

In der Mitte des Lebens bedeutet dies, die nächsten 40 Jahre<br />

mit Lebenssinn und Lebensqualität zu füllen.<br />

Es gehört Mut dazu, den Baum „allein“ zu erklimmen und erst<br />

recht, dem Herdensinn der anderen, gegen Anpassung und Unterordnung<br />

mit „Eigensinn“ zu antworten (Hermann Hesse). Leader<br />

haben Mut, gegen die Erwartungen der Masse von Analysten und<br />

Beratern mit gesundem Menschenverstand für das Unternehmen<br />

wie Mitarbeiter zu handeln. Sie haben Mut, unpopuläre Entscheidungen<br />

zu treffen oder auch nur, sich den Erwartungen des eigenen<br />

Umfelds an Luxus und Positionierung zu widersetzen. Dazu<br />

müssen sie aber wissen, warum sie dies tun, welcher Mission, Vision<br />

und Zielen sie folgen.<br />

Denn sie können die beste Strategie haben, die besten Methoden<br />

und optimales Zeitmanagement anwenden oder die beste Technologie<br />

nutzen – dann sind und bleiben sie doch „immer nur gute<br />

Manager“. Sie laufen Gefahr nach weiteren Jahren, vielleicht mit<br />

50 oder 60 feststellen zu müssen, dass sie irgendwo „gelandet“<br />

sind, wo sie gar nicht hinwollten. Dann ist es zwar auch nicht zu<br />

spät, nochmals den Mut für eine „neue Reise“ aufzubringen, aber<br />

sie haben doch schon viel Energie und Zeit vergeudet – also doch<br />

nicht optimal „gemanagt“, sondern „die eigenen Ressourcen verbraten“.<br />

Laut Peter Drucker zeichnen sich diese Manager durch einen<br />

beeindruckenden Ergebnisrekord trivialer „Erfolge“ aus. Peter<br />

Drucker betonte, dass eben eine simple Strategie nicht ausreicht,<br />

sondern gute Leader immer von einer Mission und Vision getragen<br />

und erfüllt sind. Sinn und Werte leiten Leader. Sie haben<br />

Mut zum Eigensinn. Mut, so zu sein, wie sie sind – authentisch<br />

mit allen Zweifeln, Unsicherheiten, Ecken und Kanten. Leader<br />

lassen sich wenig von ihrem eigenen Weg abbringen. Sie können<br />

gut nein sagen zu den Erwartungen<br />

anderer.<br />

Hermann Hesse hat Menschen mit<br />

Eigensinn als „Helden“ bezeichnet.<br />

Menschen, die sich selbst treu und<br />

bei sich selbst angekommen sind.<br />

Sie vertrauen der eigenen Lebenskraft,<br />

die ihnen zu leben und zu wachsen hilft. Mit Eigensinn ist<br />

allerdings nicht Egoismus gemeint. Eigensinn beruht auf Selbstkenntnis<br />

und Selbsterkenntnis, ein gefestigtes ICH immer im Bezug<br />

zum größeren Ganzen, dem WIR.<br />

Personal Leadership – sich selbst zu führen, ist daher die größte<br />

Herausforderung. Lebensstrategie, wesentliche Werte, Mission<br />

und Vision bilden die Basis für die einzelnen Zielsetzungen und<br />

begründen die eigene Lebenskraft:<br />

• Was bedeutet für Sie, sich selbst zu verwirklichen? Was bezeichnen<br />

Sie als Ihre persönlichen „Kernfaktoren“ – personal key<br />

success factors?<br />

• Was bedeutet für Sie Selbstachtung und Selbstwert? Können<br />

Sie sich selbst loben und Ihre Erfolge anerkennen oder brauchen<br />

Sie die Anerkennung anderer?<br />

• Was bedeutet für Sie Erfolg? – Wie sieht Erfolg aus? – in welchen<br />

Gebieten? Wie fühlt er sich an? Woran wissen Sie, dass Sie<br />

erfolgreich sind?<br />

• Was wollen Sie im Einzelnen erreichen? Welche Zielsetzungen<br />

haben Sie und Warum?<br />

• Sie wollen im Leben etwas Sinnvolles bewirken. Was ist dieses<br />

„Sinnvolle“ im Einzelnen? Woran erkennen Sie, dass dies Sinn<br />

macht?<br />

bitte hier klicken und weiterlesen auf der letzten Seite<br />

– Februar 2010<br />

21<br />

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www.weiss-kochs.de<br />

info@weiss-kochs.de<br />

Renate Weiss-Kochs<br />

München<br />

Was Sie ohne Worte sagen:<br />

Gehen. Stehen. Wirken!<br />

Das Geheimnis der nonverbalen Kommunikation<br />

Wie beeinflusst die „Sprache Ihres Körpers“ Ihre Wirkung? Was hat Ihre Körpersprache<br />

mit Ihrer Kompetenz zu tun? Wie können Sie die vielfältigen Facetten der<br />

nonverbalen Kommunikation bewusster nutzen?<br />

Der Ausdruck Ihres Körpers und Ihre Bewegungen sind wesentliche<br />

Elemente, die den ersten Eindruck formen und Ihre Wirkung<br />

auf andere Menschen beeinflussen. Viele Menschen unterschätzen,<br />

wie zuverlässig Sie die „Sprache des Körpers“ nutzen können.<br />

Schärfen Sie Ihr Bewusstsein dafür, wie Sie mit Multi-Level-<br />

Kommunikations Ihre Selbstsicherheit und Überzeugungskraft<br />

stärken.<br />

Machen Sie einfach einen kleinen Test: Setzen oder<br />

stellen Sie sich jetzt folgendermaßen hin:<br />

• Sinken Sie in sich zusammen, nehmen Sie eine energielose Körperhaltung<br />

ein<br />

• Halten Sie Ihren Kopf kraftlos nach unten gesenkt<br />

• Lassen Sie Ihren Blick müde und ziellos werden<br />

• Lassen Sie Ihre Schultern hängen<br />

• Die Arme und Hände schlapp nach unten baumeln.<br />

Nachdem Sie sich ein wenig eingefühlt habe, sage Sie laut mehrfach<br />

zu sich selbst: „Ich bin sehr erfolgreich und erreiche meine<br />

Ziele!“ Wie fühlen Sie sich? Was ist passiert? Konnten Sie Ihre<br />

Aussagen mit dieser Körperhaltung wirklich ernst nehmen?<br />

Jetzt versuchen Sie das Gegenteil:<br />

• Nehmen Sie festen, sicheren Bodenkontakt auf<br />

• Begeben Sie sich ein eine kraftvolle, aktive Körperspannung<br />

• Halten Sie Ihren Kopf hoch, das Kinn und die Wirbelsäule gerade<br />

• Recken Sie Ihre Arme energievoll nach oben<br />

• Lächeln Sie strahlend!<br />

Nachdem Sie sich einige Momente eingefühlt haben, sagen Sie<br />

laut zu sich selbst: „Ich schaffe es nicht, es ist soooo schwierig!“<br />

Wie fühlen Sie sich? Konnten Sie Ihre Aussagen dieses Mal ernst<br />

nehmen?<br />

Die Feedback-Schleife:<br />

Körperhaltung +<br />

emotionale Stimmung<br />

Wenn Sie den kleinen Test gemacht haben, dann haben Sie gerade<br />

unmittelbar erlebt, wie eng Körperhaltung und Emotionen zusammen<br />

hängen. Durch diese Feedbackschleife „Körper-Geist“<br />

– also durch Ihre Körperhaltung – können Sie Ihre Stimmung<br />

und Ihre Ausstrahlung schnell und zuverlässig beeinflussen. Ihre<br />

Körperhaltung hat einen sofortigen Einfluss auf Ihre emotionale<br />

Stimmung – und umgekehrt Doch dieses „Geheimnis“ wird im<br />

Alltag oft viel zu wenig genutzt.<br />

Kontrollen Sie immer wieder ganz bewusst Ihre<br />

Körperhaltung<br />

Eine aufrechte Körperhaltung hebt sofort die Stimmung, verbessert<br />

unmittelbar die allgemeine Verfassung und den Zugang zu<br />

den eigene Fähigkeiten und Stärken. Sie fühlen sich sofort selbstbewusster<br />

und Ihre Wirkung und Ihre Ausstrahlung werden augenblicklich<br />

optimiert. Sie wirken erfolgreich und Sie fühlen sich<br />

auch so.<br />

Die Haltung Ihres Kopfes<br />

Halten Sie Ihren Kopf gerade? Oder gerät Ihr Kopf oft in „Schieflage“?<br />

Den Kopf schräg zu halten, selbst wenn es nur sehr wenig<br />

ist, wirkt freundlich und nett – souverän und sicher wirkt es nicht.<br />

Es handelt sich um eine so genannte „Unterwerfungsgeste“. Das<br />

Signal, das Sie damit – unbewusst – aussenden bedeutet sinngemäß:<br />

„Tu mir nichts, ich bin harmlos!“ Sehen Sie sich im Spiegel<br />

an, lassen Sie sich „in Aktion“ fotografieren oder filmen. Testen<br />

Sie die unterschiedlichen Reaktionen Ihrer Umwelt. Sie werden<br />

überrascht sein, was dieser winzige Unterschied in der Kopfhaltung<br />

bewirkt.<br />

Körperhaltung im Sitzen<br />

Achten Sie auch beim Sitzen auf die wesentlichen Aspekte: Guten<br />

Bodenkontakt, aufrechte Wirbelsäule, und möglichst rechte Winkel<br />

bei den Knöcheln, den Hüften und dem Kinn.<br />

Gehen Sie auf ein Ziel zu<br />

Weil die Körpersprache und Gesamtwirkung einen so intensiven<br />

Eindruck hinterlässt, setzen Sie auch Ihren Gang ganz aktiv ein,<br />

um sich selbstsicher und souverän zu präsentieren.<br />

Übung<br />

Stellen Sie sich aufrecht hin und fixieren Sie einen Punkt, der einige<br />

Meter von Ihnen entfernt ist. Wenn Sie den Punkt klar fixiert<br />

haben, gehen Sie entschlossen und mit energischen Schritten dar-<br />

– Februar 2010<br />

22<br />

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P s y c h o l o g i e & L e b e n s h i l f e<br />

Weniger haben,<br />

mehr sein<br />

Das Einfach-leben-Buch:<br />

Lebensfreude auch in<br />

turbulenten Zeiten<br />

Wie viel brauchen wir<br />

zum Glücklichsein?<br />

Gut gewappnet<br />

durch alle Krisen<br />

Sabine Asgodom, Siegfried Brockert<br />

DAS GLÜCK DER<br />

PELLKARTOFFELN<br />

Vom Luxus der Zufriedenheit<br />

288 Seiten. Geb. mit SU<br />

€ 17,95 [D]/€ 18,50 [A]<br />

Empf. VK-Preis CHF 31,90<br />

ISBN 978-3-466-30844-6<br />

Wir leben in turbulenten<br />

Zeiten, Umdenken ist angesagt.<br />

Sabine Asgodom und<br />

Siegfried Brockert zeigen<br />

Szenarien, Visionen und<br />

Hoffnungen. Sie rufen zur<br />

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Finanzen, Beruf, Ernährung –<br />

wem können wir noch trauen?<br />

Ein kluges, energiegeladenes<br />

Buch, das uns hilft, unser<br />

Lebensglück trotz widriger<br />

Umstände zu erhalten.<br />

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Kösel-Verlag München, info@koesel.de<br />

auf zu. Jetzt fixieren Sie wieder einen neuen Punkt und gehen entschlossen darauf zu. Machen<br />

Sie dies mehrfach hintereinander. Das ist ein hilfreicher Tipp, um auch im Gehen, bei<br />

Veranstaltungen, sehr souverän zu wirken und vermittelt große „Business-Klasse“.<br />

Wie Sie einen Raum betreten<br />

Öffnen Sie die Türe, nehmen Sie Blickkontakt mit der Runde auf, bleiben Sie eventuell in<br />

die Runde, eventuell kurz stehen bleiben, mit der Frontseite (Gesicht) zum Raum, schließen<br />

Sie mit der Hand die Tür im Rücken im Rücken. Ob dieser „große Auftritt“ im Alltag immer<br />

nötig sein wird, entscheiden Sie am besten selbst. Auf jeden Fall wirkt seht souverän, wenn<br />

Sie bei Meetings oder Veranstaltung auf große Wirkung bedacht sind.<br />

Nehmen Sie Ihren Platz ein<br />

Wirkung hat auch immer damit zu tun, wie Sie Ihren „eigenen Raum einnehmen“. Mit Ihrem<br />

Körper sagen Sie auch unbewusst aus: Das ist mein Platz – dies ist mein Territorium. Frauen<br />

– auch sehr erfolgreiche – neigen oft dazu, sich „klein zu machen“. Machen Sie sich „breit“!<br />

„Besetzen“ Sie Ihr eigenes Territorium (Schreibtisch, Büro, Arbeitsplatz) und „verteidigen“<br />

Sie Ihren Raum. Setzen Sie sich auf die gesamte Stuhlfläche, die Füße am Boden. Setzen<br />

Sie mit Ihrem Körperausdruck Grenzen: sitzen oder stehen Sie gerade, symmetrisch, halten<br />

Sie vor allem den Kopf gerade!<br />

Das Geheimnis der Kongruenz<br />

Auch die so wichtige authentische Wirkung ist eng an die Körperhaltung gekoppelt. Erst<br />

wenn „Körper-Sprache“ und „Wörter-Sprache“ übereinstimmen, wirkt ein Mensch authentisch<br />

.<br />

Achten Sie bei wichtigen Argumenten auf guten Bodenkontakt<br />

und eine symmetrische Körperhaltung,<br />

Sie wirken dadurch sicher, glaubwürdig und überzeugend.<br />

Kongruenz<br />

Übereinstimmung<br />

„Wörter-Sprache“<br />

verbale Kommunikation<br />

Inhalt<br />

„Körper-Sprache“<br />

nonverbale Kommunikation<br />

Ausdruck<br />

Tipps, um wirkungsvoll „mit dem Körper zu sprechen“:<br />

• Seien Sie präsent! Das bedeutet: sein Sie mit Ihrer Aufmerksamkeit im jetzigen Moment.<br />

• Nehmen Sie Ihren Standort einnehmen (Stand etwa hüftbreit, festen Bodenkontakt<br />

• Stellen Sie sich aufrecht hin, halten Sie Ihre Wirbelsäule gerade, nehmen Sie das Brustbein<br />

hoch<br />

• Nehmen Sie den Kopf hoch, das Kinn parallel zum Boden<br />

• Halten Sie Ihren Kopf gerade, Ziehen Sie Ihren Nacken lang<br />

• Achten Sie auf aktiven, gezielten Blickkontakt<br />

• Lassen Sie die Schultern nach unten sinken – nehmen Sie die Ellbogen ein wenig vom<br />

Körper weg<br />

• Nehmen Sie eine mittlere Körperspannung ein, lassen Sie die Hände locker<br />

• Achten Sie auf angemessene Mimik<br />

• Lächeln Sie – wenn es angemessen ist!<br />

• Nehmen Sie Ihren Raum ein<br />

Viel Erfolg!<br />

Ihre Renate Weiss-Kochs<br />

Renate Weiss-Kochs<br />

SACHBÜCHER UND RATGEBER<br />

kompetent & lebendig.<br />

– Februar 2010<br />

23<br />

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Termine<br />

In Bamberg treffen sich die<br />

Personalentwickler auf der experta<br />

Ein neues Veranstaltungsformat feiert am 1. und 2. März 2010 in Bamberg Premiere: „Training trifft Personalentwicklung“ auf<br />

der experta – den BDVT Expertentagen für Personalentwicklung<br />

Gute Laune beim BDVT- hier bei der Zukunft Personal und garantiert<br />

bei der experta – BDVT Expertentage für Personalentwicklung.<br />

Bamberg – in malerischem Ambiente treffen<br />

sich am 1. und 2. März 2010 Personalentwickler,<br />

Führungskräfte und Unternehmer<br />

aus ganz Deutschland auf der experta<br />

im Hotel Residenzschloss Bamberg, um<br />

sich über die aktuellen Trends in der Personalentwicklung<br />

zu informieren, neue Tools<br />

für die eigene Arbeit kennen zu lernen und<br />

Trainern und Coaches live bei der Arbeit<br />

über die Schulter zu sehen.<br />

„<strong>Coaching</strong> wird in Zukunft als verzahntes<br />

Format der Personalentwicklung an Bedeutung<br />

gewinnen. Um Schnittstellenverluste<br />

zu vermeiden, braucht es integrative<br />

Konzepte, die ganzheitlich Management,<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter beim proaktiven<br />

Gestalten von Strukturen, Prozessen<br />

und Beziehungen inspirieren und lenken.<br />

Die aktuellen Herausforderungen der<br />

Generationskommunikation zwischen den<br />

„Digital Natives“ und den „alten Führungskräften“<br />

können nicht mehr durch Führung<br />

oder Training alleine gelöst werden. Deshalb<br />

brauchen wir in den Unternehmen individuelle,<br />

flexible und unkonventionelle<br />

<strong>Coaching</strong>-Maßnahmen, die auf eine unbekannte<br />

und unkonventionelle Zukunft vorbereiten.“<br />

Christa Mesnaric, BDVT e. V.<br />

Mischa Salzmann von Radio<br />

Bamberg wird die Veranstaltung<br />

moderieren und die hochkarätigen<br />

Referenten willkommen heißen.<br />

Dabei sein werden unter anderem<br />

Frau Prof. Dr. Rump, die uns die<br />

Megatrends der Wirtschaft vermitteln<br />

wird, Sabine Asgodom,<br />

die sich mit dem Thema „Erfolgsfaktor<br />

Mensch“ auseinandersetzt<br />

und Klaus Bodel von der<br />

BMW Group, der aufzeigt, wie<br />

man einen Coach-Pool aufbaut<br />

und PE-gesteuertes <strong>Coaching</strong> im<br />

Unternehmen einführt. Helmut<br />

Schreiner von der Schreiner Group<br />

und Jens Trompeter von Itemis<br />

stellen erfolgreiche Best Practice<br />

PE-Konzepte ihrer ausgezeichneten<br />

Unternehmen vor. Auch das<br />

Rahmenprogramm hat es in sich:<br />

Unternehmenstheater mit PEler<br />

Speed-Dating vor dem Essen und<br />

Herzblut mit Jürgen<br />

Hollstein zum Dessert.<br />

Eine hochprozentige<br />

Überraschungs-Show leitet<br />

dann die Party-Time ein. Den<br />

Abschluss von eineinhalb Tagen<br />

experta bildet ein Gipfelgespräch<br />

mit Teilnehmern,<br />

Referenten, Wissenschaftlern<br />

und Politikern, moderiert von<br />

Mischa Salzmann.<br />

Das gesamte Programm sehen<br />

Sie hier: www.bdvt-experta.<br />

de .<br />

Infos zum BDVT e. V.<br />

Der BDVT – der Berufsverband<br />

für Trainer, Berater und Coaches<br />

steht seit 1964 für gewachsene Kompetenz<br />

in Personal- und Organisationsentwicklung<br />

als Partner der Wirtschaft. Im BDVT<br />

treffen sich Trainer, Berater und Coaches,<br />

Christa Mesnaric, Vizepräsidentin BDVT<br />

um Erfahrungen auszutauschen, Kontakte<br />

zu knüpfen, berufliche Probleme zu diskutieren,<br />

sich gezielt weiter zu bilden und<br />

Geschäfte anzubahnen – Ihr gemeinsames<br />

Ziel: Menschen entwickeln. Zukunft gestalten!<br />

Der BDVT vereint berufsständisches Engagement<br />

mit modernem Networking und<br />

Tradition. Er ist in allen Bundesländern mit<br />

Regional-Clubs vertreten. Rund 100 Workshops,<br />

Expertendiskussionen und Fachvorträge<br />

pro Jahr bieten BDVT-Mitgliedern ein<br />

breites Spektrum zur profilierten eigenen<br />

Weiterbildung und<br />

zur persönlichen<br />

Kontaktpflege.<br />

– Februar 2010<br />

24<br />

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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (10)<br />

Wo haben Frauen, wo Männer<br />

ihre besonderen Stärken?<br />

Frauen und Männer leben in Parallel-Welten. So sieht es der US-Sozialpsychologe<br />

Prof. Roy F. Baumeister. Und die Frauen- und die Männerwelt spiegelt jene Unterschiede,<br />

die wir aus Schillers Lied von der Glocke kennen.<br />

Roy F. Baumeister lehrt an der<br />

Florida State University und ist<br />

einer der angesehensten Köpfe<br />

unter den heutigen Psychologen.<br />

Äußeres Zeichen dafür: Er hat 2007<br />

die Keynote auf dem jährlichen US-Psychologen-Kongress<br />

halten dürfen. Thema:<br />

„Is there anything good about Men?“<br />

Gibt es irgendwas Gutes über Männer<br />

zu sagen? Baumeister hat es versucht,<br />

hat die Forschungsliteratur durchkämmt<br />

und möchte zu einem Waffenstillstand<br />

im Kampf der Geschlechter beitragen.<br />

Bedenken muss man, dass Männer in der<br />

Mehrheit bestimmen, worüber geforscht<br />

wird. Dennoch: viel Spaß bei der Besichtigung<br />

von Baumeisters ZDF (= Zahlen<br />

Daten Fakten). Sie müssen keiner der<br />

Baumeister-Thesen zustimmen, sie treffen<br />

allerdings das Empfinden vieler Männer<br />

ziemlich genau. Beginnen wir mit der<br />

allgemeinsten Frage:<br />

• Gibt es Geschlechtsunterschiede?<br />

Baumeister: Es gibt sie, aber sie sind – psychologisch<br />

betrachtet – auf den meisten<br />

Gebieten so klein, dass es absurd ist, mit<br />

ihnen etwas erklären oder aus ihnen Vorrangstellungen<br />

ableiten zu wollen.<br />

• Sind die Männer privilegiert? Ganz oben<br />

in der Rangordnung finden sich ja noch<br />

immer fast ausschließlich Männer.<br />

Baumeister: Stimmt – am unteren Rand der<br />

Gesellschaft findet man aber auch fast nur<br />

Männer: Obdachlose, Kriminelle, Gefangene<br />

… und Tote. Im Irak waren bis 2007<br />

von 3.000 Kriegstoten 2.962 Männer.<br />

• Warum kommen fast nur Männer nach<br />

ganz oben?<br />

Baumeister: Weil für Männer, historisch<br />

gesehen, die Hochrisiko-Aufgaben<br />

bestimmt sind: die mit hohen<br />

Gewinnen und hohen Verlusten.<br />

Männer, die hohe Gewinne erzielt<br />

haben, prägen das Bild des mächtigen<br />

Mannes, „denn die im Dunkeln<br />

sieht man nicht“.<br />

• Sind Männer intelligenter oder<br />

Frauen?<br />

Baumeister: Wo es um den IQ geht, zeigt<br />

sich hier ein auf vielen Gebieten zu beobachtendes<br />

Phänomen, dass eben bereits<br />

bei der Frage nach den Männer-Pivilegien<br />

aufgetaucht ist: Die Männer als Gruppe gesehen<br />

sind und haben es – statistisch betrachtet<br />

– besser und schlechter als Frauen.<br />

Sie besetzen die Extrem-Positionen.<br />

Den IQ betreffend, finden sich mehr Männer<br />

als Frauen bei den Ausreißern nach<br />

oben – aber eben auch bei den Ausreißern<br />

nach unten. Betrachtet man aber nicht die<br />

Extreme, sondern die Durchschnittswerte<br />

(z.B. den Durchschnitt der College-Noten<br />

in den USA oder auch den Durchschnitt der<br />

Schulnoten in Deutschland), dann sind die<br />

Frauen intelligenter als die Männer.<br />

• Warum gibt es in den Naturwissenschaften<br />

mehr Männer als Frauen?<br />

Baumeister: Das ist keine Frage des Könnens,<br />

sondern des Wollens. Viele Menschen<br />

– und etwas mehr Frauen als Männer<br />

– finden Mathematik uninteressant, und<br />

das kann erklären, warum Frauen in den<br />

ja stark mathematik-lastigen Naturwissenschaften<br />

in der Minderheit sind.<br />

• Sind Männer arbeitsamer als Frauen?<br />

Baumeister: Was bezahlte Arbeit angeht:<br />

Ja. Von den Menschen, die mehr als 50 Wochenstunden<br />

im Job arbeiten, sind mehr als<br />

Lernen Sie<br />

Roy F. Baumeister<br />

besser kennen<br />

Einer der schwierige Materie<br />

gedanklich durchdringt und<br />

humanwissenschaftliche Spreu<br />

vom Weizen trennt.<br />

http://compassconference.wordpress.com/2009/10/27/baumeister/<br />

80 Prozent Männer, was miterklärt, warum<br />

Männer mehr verdienen. (Aber nur sehr,<br />

sehr wenig Männer machen zu Hause die<br />

zweite Schicht!)<br />

• Sind Männer kreativer als Frauen?<br />

Baumeister: In Kreativitätstests nicht, bei<br />

der Ausübung der Künste eher ja. (Wieder<br />

geht es hier – wie bei der Mathematik – um<br />

eine Frage der Motivation und nicht des<br />

Talents.)<br />

• Sind Männer sozialer als Frauen?<br />

Baumeister: In kleinen Gruppen mit tiefen<br />

Beziehungen – etwa der Kleinfamilie<br />

– nicht. In großen Netzwerken mit oberflächlichen<br />

Kontakten eher ja. Baumeister<br />

liest aus seinen Daten übrigens heraus,<br />

dass Frauen in der Familie und Männer in<br />

den Netzwerken aggressiver sind.<br />

• Sind Männer hilfsbereiter als Frauen?<br />

Baumeister: In der Familie nein. In Netzwerken<br />

ja.<br />

• Sind Männer gerechter als Frauen?<br />

Baumeister: In der Familie nein. Frauen<br />

leben eher nach dem Grundsatz: Jede und<br />

jeder soll gleichviel erhalten. Und in Netzwerken<br />

(auch Unternehmen sind Netzwerke)<br />

gilt eine andere Gerechtigkeit, und<br />

der können eher die Männer folgen: Was<br />

eine und einer bekommt, sollte aufgrund<br />

– Februar 2010<br />

25<br />

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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

von Leistung (von „Wert fürs Netzwerk“)<br />

bestimmt werden. Das Ziel vieler Frauen,<br />

erst einmal Equal Pay zu erreichen,<br />

ist Männern kein so wichtiger Wert, weil<br />

sie – selbst wenn sie gering bezahlt sind<br />

– nicht Gleichheit sondern ein „Mehr-alsdie<br />

anderen“ anstreben.<br />

• Sind Männer für das Überleben der<br />

Menschheit wichtiger als Frauen?<br />

Baumeister: Nein. „Um die Reproduktion<br />

zu maximieren, wurde jeder Uterus gebraucht,<br />

aber nur wenige Penisse.“<br />

• Leben Männer länger als Frauen?<br />

Baumeister: Nein. Männer sterben in unseren<br />

Breiten Jahre früher als Frauen. Und<br />

wenn in Krisen nicht alle Menschen gerettet<br />

werden können, gilt der Satz: „Frauen<br />

und Kinder zuerst!“ Auf der Titanic war<br />

beispielsweise die Überlebens-Chance der<br />

reichen Männer vom Oberdeck geringer<br />

(34 %) als die der armen Frauen vom Unterdeck<br />

(46 %).<br />

• Sind Männer wettbewerbsorientierter als<br />

Frauen?<br />

Baumeister: Ja. Sowohl in der Familie, als<br />

auch in Netzwerken. Frauen streben deutlich<br />

weniger intensiv als Männer danach,<br />

sich mit anderen zu messen.<br />

• Sind Männer wenigstens für die Kultur<br />

wichtiger als Frauen?<br />

Baumeister: Nein. Die Kultur der Männer,<br />

die Netzwerk-Kultur hat nur un-tiefe Bindungen.<br />

Hier ist im Prinzip jeder ersetzbar<br />

– und der Wert des einzelnen ist gering.<br />

Die weibliche Kultur hingegen schätzt den<br />

Wert des einzelnen sehr viel höher.<br />

Geschlechtsunterschiede sind genetisch bedingt<br />

Baumeister nennt eine überraschende Zahl: Genetische Untersuchungen<br />

belegen, dass sich im Lauf der<br />

Menschheitsgeschichte etwa 80 % der Frauen fortgepflanzt<br />

haben, aber nur 40 % der Männer.<br />

Welche Männer haben sich nicht fortgepflanzt?<br />

Die bescheidenen, unsicheren, zögernden. Welche<br />

haben sich fortgepflanzt? Die risikobereiten, mutigen.<br />

Umgekehrt bei den Frauen: Für sie war es<br />

wohl „evolutionär“ klüger, vergleichsweise weniger<br />

wagemutig zu leben.<br />

Charaktermerkmale sind zum Teil erblich. Und es<br />

ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich zwischen<br />

Männern und Frauen zwei unterschiedliche<br />

Charakter-Typen herausgemendelt haben, was viele<br />

Chancen-Ungleichheiten in ihrer Entstehung erklären<br />

– aber nicht rechtfertign kann.<br />

Der Prototyp „Mann“ wäre demnach eher wagemutig,<br />

kämpferisch, reich. Der Prototyp „Frau“ wäre<br />

eher kommunikativ und auf Ausgleich bedacht.<br />

Frauen, die ihre Fortpflanzungs-Chancen wahren<br />

wollten, mussten liebenswürdig-liebreizend sein.<br />

Männer mussten andere Männer aus dem Felde<br />

schlagen. Und dabei hatten (siehe die Fortpflanzungs-Statistik)<br />

nur 40 % der Männer Erfolg, und<br />

die Mehrheit (60 %) hat hier wohl versagt.<br />

Männer müssen sich beweisen,<br />

bevor sie Männer sind. Das mindert<br />

ihre Chancen<br />

In vielen, wenn nicht allen Kulturen wachsen Mädchen mit oder<br />

nach der Geschlechtsreife in die Rolle der Frau hinein. Anders<br />

bei den Buben. Sie müssen sich den Mannes-Status durch Leistungen<br />

erwerben, und das heißt vor allem eins: „Mehr produzieren<br />

als sie konsumieren.“ Sie müssen als für andere Menschen sorgen<br />

können. Wenn sie sich versorgen lassen, sind sie nur ein Mann<br />

zweiter Güte. Hier sieht Baumeister die Quelle für viele „typisch<br />

männliche“ Verhaltensweisen: Wettbewerb, Gewinnstreben, Einfordern<br />

von Respekt – und sei es durch Kampf.<br />

Wenn Männer Siegertypen sind, werden sie reich belohnt. Sind sie<br />

aber Verlierer, werden sie zerstampft. Oder so fürchten Männer<br />

jedenfalls. Und dies beides – die Angst vor der Niederlage und die<br />

Aus Schillers „Glocke“:<br />

Das genetische und<br />

kulturelle Erbe von Männern<br />

und Frauen?<br />

Der Mann muss hinaus<br />

ins feindliche Leben,<br />

muss wirken und streben<br />

und pflanzen und schaffen,<br />

erlisten, erraffen,<br />

muss wetten und wagen,<br />

das Glück zu erjagen.<br />

Und drinnen waltet<br />

die züchtige Hausfrau,<br />

die Mutter der Kinder<br />

und herrschet weise<br />

im häuslichen Kreise<br />

und lehret die Mädchen<br />

und wehret den Knaben<br />

und reget ohn‘ Ende<br />

die fleißigen Hände<br />

und mehrt den Gewinn<br />

mit ordnendem Sinn.<br />

Angst davor, nicht ganz nach oben zu kommen – prägt das Leben<br />

des Prototyps „Mann“. Seit aus den frühen und überschaubaren<br />

Stammesgesellschaften unüberschaubare Großgesellschaften<br />

geworden sind, hat der typisch<br />

männliche Lebensstil Erfolge gebracht.<br />

Männer sind die Globalisierungs-Gewinner.<br />

Wozu taugen sie in Zukunft?<br />

Einmal unterstellt, dass die Kleinfamilie mit<br />

ihren tiefen Bindungen eher Domäne der<br />

Frauen und die größere soziale Einheit mit weniger<br />

tiefen, dafür zweckorientierten Bindungen<br />

eher Domäne der Männer ist, dann folgt daraus,<br />

dass die Entstehung immer größerer Gemeinschaften<br />

und Völker, dem Wesen der Männer<br />

entgegengekommen ist.<br />

Baumeister glaubt, dass die Ungleichheit zwischen<br />

Männern und Frauen nicht durch „irgendeine patriarchalische<br />

Verschwörung“ entstanden, sondern<br />

dadurch, dass „Reichtum, Wissen und Macht“ in<br />

der Männer-Sphäre entstanden sind. Einen Höhepunkt<br />

– gern auch: Tiefpunkt – dieser sozio-kulturellen<br />

Entwicklung erleben wir in unserer Zeit.<br />

Die Globalisierung ist Kind des eher männlichen<br />

zweckorientierten Sozialverhaltens. Fragt<br />

sich aber, ob die globale Burschenherrlichkeit<br />

nicht schon bald vorbei ist. Stichworte: Arabische<br />

Staaten, Japan und evtl. sogar China sind<br />

oder könnten wirtschaftlich außer Tritt geraten.<br />

Wozu taugen dann Männer, wenn ihre Netzwerk-Welt mit ihren<br />

zweckbestimmten Bindungen ins Wanken gerät?<br />

Alles, worin die Männer als Gruppe gesehen das Prä haben – Baumeister<br />

nennt z.B. „Literatur, Kunst, Wissenschaft“ – ist optional.<br />

Hingegen gehört in die Domäne der Frauen, was vital ist. Frauen<br />

sind deshalb von Natur aus und vom kulturellen Erbe her besser<br />

qualifiziert, die Welt vor den Gefahren von Finanz- und Klima-Katastrophe<br />

zu bewahren. Baumeisters Preisfragen sind:<br />

• Wann fangen Männer und Frauen an, ihre Unterschiedlichkeit<br />

als Chance zu sehen, statt sich zu belächeln, zu beurteilen und zu<br />

bekämpfen – während nebenbei die Welt untergeht?<br />

• Und wer holt die Männer aus ihrer Welt ab? Am besten bevor sie<br />

die Welt kaputt gemacht haben.<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

26<br />

Zurück zum Inhalt


Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (11)<br />

Selbstwert gutt,<br />

nix Selbstwert nix gutt??<br />

Der Mini-Test im<br />

Kasten rechts<br />

stammt von dem<br />

US-Soziologen<br />

Morris Rosenberg. Die New<br />

York Times (NYT) hat ihn veröffentlich,<br />

Sie finden ihn auch<br />

im Web (z.B. www.wwnorton.<br />

com/college/psych/psychsci/media/rosenberg.htm).<br />

Es<br />

geht bei dem Test um das, was<br />

manche für das Allerheiligste<br />

– um Self-Esteem oder (in<br />

Metereologen-Deutsch) um<br />

den „gefühlten Selbstwert“.<br />

Und so wie manche Meteorologen<br />

ihre Mitteilungsbegabung<br />

inzwischen auf „Sonne gut“, „keine<br />

Sonne schlecht“ reduziert haben, glauben<br />

und predigen inzwischen viele: „Selbstwert<br />

gutt“, „nix Selbstwert nix gutt“.<br />

Wenn Sie je dem Rosenberg-Test ausgesetzt<br />

sind – als Strafgefangener zum Beispiel, der<br />

auf Bewährung raus möchte (oder was dem<br />

typischen <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Leser sonst so<br />

passiert) – dann sollten Sie sich an die im<br />

Kasten oben vorgegebenen Antworten halten,<br />

denn sonst ist Ihre Prognose „nix gutt“.<br />

Die Logik dahinter stammt aus den Urzeiten<br />

der Selbstwertforschung und lautet:<br />

Wenn Ihre Testantworten irgendwie den<br />

Ein Selbstwert-Test mit den von<br />

Selbstwert-Experten erwünschten Antworten<br />

1. Im Großen und Ganzen bin ich mit mir zufrieden. Ja<br />

2. Manchmal denke ich, dass ich zu nichts tauge Nein<br />

3. Ich spüre, dass ich einige gute Eigenschaften habe Ja<br />

4. Ich erledige Dinge genauso gut wie andere Menschen Ja<br />

5. Ich spüre, ich habe nicht viel worauf ich stolz sein kann. Nein<br />

6. Ganz sicher fühle ich mich manchmal nutzlos Nein<br />

7. Ich glaube ich bin so ein wertvoller Mensch wie andere Ja<br />

8. Ich wünschte, ich könnte mehr Respekt vor mir haben Nein<br />

9. All in all, I am inclined to feel that I am a failure. Nein<br />

10. I take a positive attitude toward myself. Ja<br />

Den Selbstwert stärken? Vorsicht!!<br />

Du musst den Menschen hochziehen<br />

und nicht niedermachen. Du musst loben,<br />

statt ehrliches, und deshalb durchaus<br />

auch mal unangenehmes Feedback<br />

zu geben.<br />

Das ist die Methode aller Gaukler, – seliggesprochen<br />

durch Jahrzehnte esoterischer<br />

oder New-Age-Bewegungen.<br />

Sie ermuntern sogar: Wenn dich keiner<br />

lobt und belohnt, musst du es eben selbst<br />

machen.<br />

Was falsch daran sein könnte?<br />

Falsch ist der Grundgedanke, dass ein<br />

hoch ausgeprägtes Selbstwert-Gefühl<br />

die notwendige und hinreichende Voraussetzung<br />

für sozial akzeptables Verhalten<br />

ist.<br />

Inzwischen belegen nämlich saubere<br />

Studien, dass Menschen mit gering<br />

ausgeprägtem Selbstwert-Gefühl sozialverträglicher<br />

sind als Menschen mit starkem<br />

Selbstwert-Gefühl.<br />

Eindruck von „innerem Schuld- und<br />

Schamgefühl“ (inner shame) erwecken,<br />

dann sind Sie Sozialabweichler – eine<br />

Teenage-Mutter, oder Sie trinken und haben<br />

es mit illegalen Drogen. Oder sind Terrorist<br />

oder sind auf dem Weg dahin.<br />

Das jedenfalls behauptet der amerikanische<br />

Terrorismus-, Geheimdienst- und Golf-Öl-<br />

Experte Dr. David Long (Info über ihn<br />

unter www.aramcoexpats.com/Articles/<br />

Pipeline/Saudi-Aramco-News/Sponsored-<br />

Tours/2479.aspx ). Long schreibt z.B. über<br />

Luftpiraten und Selbstmordbomber, dass<br />

sie (so die NYT) an Gefühlen von Wertlosigkeit<br />

leiden und dass ihre<br />

… Taten verzweifelte Versuche<br />

sind, etwas Flair in ihre geistig-seelische<br />

Tiefebene (flat<br />

mindscape) zu bringen.<br />

Nach diesem Prinzip „je weniger<br />

Selbstwert, desto schlimmer<br />

die Taten“ ist über Jahrzehnte<br />

versucht worden, die<br />

Menschen zu bessern – Terroristen,<br />

Kriminelle, Schüler<br />

oder beruflichen Erfolg Suchende.<br />

Es hat aber nicht funktioniert.<br />

Und abgesehen von der Frage,<br />

ob Simpel-Tests, wie der von<br />

Rosenberg den gefühlten oder<br />

gar tatsächlichen Selbstwert überhaupt<br />

messen, zweifeln immer mehr Experten an<br />

der dahinterliegenden Logik – etwa Nicholas<br />

Emler von der London School of Economics<br />

und Roy Baumeister.<br />

Emler und Baumeister erklären, dass es<br />

– trotz gegenteiliger Behauptungen – keinen<br />

Zusammenhang zwischen Leistungen<br />

in Schule und Uni und dem Selbstwert-Gefühl<br />

gibt. Und wenn, dann strengen sich die<br />

Menschen mit niedrigem Selbstwert-Gefühl<br />

mehr an, weil weniger an Optimismus<br />

als an Leistung glauben.<br />

In den USA, wo es vor etwa zehn Jahren<br />

bereits mehr als 2.000 Ratgeberbücher<br />

über Self-Esteem gab, ist das in der Verfassung<br />

verankerte Grundrecht des „pursuit of<br />

happiness“ eine Allianz mit dem „pursuit<br />

of self-esteem“ eingegangen. Das müssen<br />

wir Europäer aber nicht mitmachen.<br />

<strong>Coaching</strong> muss Menschen nicht auf Teufel<br />

komm raus hochziehen. Selbstverständlich<br />

soll <strong>Coaching</strong> die Menschen auch nicht<br />

niedermachen. Aber eine durch gehyptes<br />

Selbstwert-Gefühl entstehende Selbsteinschätzung<br />

führt zu übermäßigem Anspruch-Denken:<br />

Und die können gehypte<br />

Menschen nicht einlösen.<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

27<br />

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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (12)<br />

„Ego-Erschöpfung“<br />

Oder: Warum es manchmal im <strong>Coaching</strong> oder mit den guten Vorsätzen oder mit<br />

dem Erreichen der selbstgesetzten Ziele oder mit dem Nachbarn nicht klappt?<br />

Viele Menschen kennen das<br />

Problem, über das Apostel<br />

Paulus so beredt, so leidend<br />

und sich selbst beschuldigend<br />

– Klage führt: Denn ich weiß nicht, was ich<br />

tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern<br />

was ich hasse, das tue ich … Wollen<br />

habe ich wohl, aber das Gute vollbringen<br />

kann ich nicht. Denn das Gute, das ich will,<br />

das tue ich nicht; sondern das Böse, das<br />

ich nicht will, das tue ich … Ich elender<br />

Mensch! Wer wird mich erlösen …<br />

Warum klappt das so selten mit den guten<br />

Vorsätzen? Coaches, Trainer, Therapeuten,<br />

Manager, Eltern, Lehrer und alle anderen,<br />

die Menschen zu Verhaltensänderung führen<br />

möchten, brauchen hier eine Antwort.<br />

Gute Vorsätze – Unser Wollen<br />

verzehrt meist die Energie, die<br />

wir zum Können bräuchten<br />

Roy F. Baumeister hat zum „Paulus-Dilemma“<br />

wissenschaftliche Experimente<br />

durchgeführt und ein neues, erklärendes<br />

Wort eingeführt: Ego-Depletion – also Ich-<br />

Abbau, Ich-Erschöpfung, oder Ich-Entleerung.<br />

Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären ein<br />

Elektro-Auto. Sie laufen also auf Batterie,<br />

und die Batterie ist voller (aha!) Energie<br />

– anders ausgedrückt: In Ihrer Batterie<br />

sind (aha! aha!) Ihre Antriebskräfte gespeichert.<br />

Ihre Batterie wird – außer bei Verlust des<br />

Bewusstseins, extremstem Trauma oder<br />

beim Tod – nie leer, aber Ihre Antriebskräfte<br />

können sich verflüchtigen. Und Baumeister<br />

hat hier zwei Dinge nachweisen<br />

können, die wir alle schon erfahren haben,<br />

aber nicht wirklich glauben wollen:<br />

1. Die Antriebskräfte schwinden rasend<br />

schnell. Und sie schwinden<br />

2. auch schon, wenn wir eine Entscheidung<br />

treffen – zum Beispiel auch die, dass ab<br />

jetzt alles anders wird.<br />

Wer sich voll aufpumpt wie einen Fußball<br />

und sagt: „Ab jetzt<br />

nie wieder, jetzt reiße<br />

ich mich zusammen,<br />

das ist mein<br />

fester Wille …“ hat<br />

meist schon genau<br />

durch das Fassen<br />

dieses Vorsatzes<br />

verloren – merkt es<br />

aber leider nicht.<br />

Sie kennen das sicher:<br />

Immer wenn<br />

Sie sich ganz fest<br />

vornehmen, keine<br />

Schokolade zu essen,<br />

weil Sie Gewicht<br />

verlieren wollen, denken Sie besonders<br />

oft an den zarten Schmelz, das süße<br />

Glück. Und es erfordert sehr viel Disziplin<br />

– also: Energie – von Ihnen, dieser Versuchung<br />

nicht nachzugeben. Anders gesagt:<br />

Unsere gute Vorsätze verhindern durch Ich-<br />

Entleerung oft schon, dass wir sie einhalten<br />

können.<br />

Das hat Roy F. Baumeister in vier wissenschaftlichen<br />

Experimenten nachweisen<br />

können, die simple klingen. Das erste ist<br />

hier (noch simpler als es war) zusammengefasst:<br />

Menschen wurden zu einem Experiment<br />

eingeladen, vorher (und als Teil des Experiments,<br />

was ihnen aber nicht bewusst war)<br />

gab es etwas zu essen – köstliche Kekse<br />

oder Rettich. Einige Teilnehmer, wurden<br />

gebeten, sich gegen die Kekse und für den<br />

weniger schmackhaften Rettich zu entscheiden.<br />

Danach sollten alle Teilnehmer ein<br />

Puzzle legen – ein gezinktes, denn die Teile<br />

passten nicht alle zusammen.<br />

Irgendwann haben alle aufgegeben. Das<br />

spannende ist, dass die Teilnehmer, die sich<br />

dazu durchgerungen hatten, statt der Schokokekse<br />

Rettich zu essen, beim Puzzle sehr<br />

viel schneller aufgegeben haben. Wie ist das<br />

zu erklären? Baumeisters Erklärung war:<br />

Es braucht Selbstkontrolle, um sich für<br />

Gute Vorsätze sind wie ein Loch im Fußball: Rasch ist die Luft raus<br />

Rettich und gegen die Schokokekse zu entscheiden.<br />

Solche Selbstkontrolle braucht<br />

Energie. Ebenfalls braucht es Selbstkontrolle<br />

(und somit ebenfalls Energie) zu<br />

versuchen, ein einfach aussehendes, aber<br />

unlösbares Puzzle zusammenzulegen. Der<br />

Energie-Speicher der Rettich-Esser muss<br />

durch den ersten Willensakt (die Entscheidung<br />

gegen die Schokokekse) bereits um<br />

ein gut Stück entleert worden sein. Deshalb<br />

haben sie früher aufgegeben.<br />

Anders ausgedrückt: Hier liegt Ego-Depletion<br />

vor: Ich-Abbau, Ich-Erschöpfung, Ich-<br />

Verarmung, Ich-Schwund, Ich-Raubbau,<br />

Ich-Auszehrung, Ich-Entleerung. Die zur<br />

Zeit verfügbaren Ich-Kräfte aus dem Energiespeicher<br />

der Rettich-Esser waren bereits<br />

durch diese mini-bitzel-klitze-kleine Willensentscheidung<br />

gegen die Schokokekse<br />

zu einem Gutteil aufgebraucht.<br />

Gute Vorsätze – und nicht erst<br />

die Verhaltensänderung – wirken<br />

bereits als Stress<br />

Was hier abläuft, hat Ähnlichkeit mit dem<br />

Ablaufschema bei Stress, das gekennzeichnet<br />

ist durch vier Stufen:<br />

1. Alarm bei Störungen – Ihr Körper mobilisiert<br />

Ressourcen;<br />

2. Widerstand gegen die Störungen – Ihr<br />

Körper erhöht die Herzfrequenz und<br />

© Josef Becker – Fotolia.com<br />

– Februar 2010<br />

28<br />

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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

schüttet Adrenalin und Kortisol aus;<br />

… und wenn es sehr starker – also traumatisierender<br />

– Stress ist, dann folgen die<br />

nächsten beiden Stufen:<br />

3. Erschöpfung – Ihr Körper erleidet<br />

ernsthafte Schäden;<br />

4. Zusammenbruch – Ihr Körper kann sich<br />

nicht länger wehren.<br />

Bei Stressoren, die zu einem körperlichen<br />

Zusammenbruch führen, sind die Zusammenhänge<br />

jedem Beteiligten klar. Dass<br />

aber nicht so dramatische, im Prinzip aber<br />

ähnliche Dinge im Körper und in der Seele<br />

ablaufen, wenn es um eine Entscheidung<br />

gegen Schokokekse und für das Durchhalten<br />

beim Puzzle-Legen geht – darauf muss<br />

man erst einmal kommen. Und das muss<br />

man erst einmal so schlüssig beweisen, wie<br />

es Baumeister getan hat (siehe Baumeister<br />

et al.: Ego depletion: Is the active self a<br />

limited resource? Journal of Personality<br />

and Social Psychology, 74, 1252-1265).<br />

Mehr noch. Baumeister hat zudem zeigen<br />

können,<br />

• … dass eine persönliche Entscheidung<br />

mehr Ego-Kräfte aufbraucht als das Befolgen<br />

einer Anweisung. Das heißt: Wer auch<br />

mal Anweisungen folgt, auch mal mit<br />

dem Strom schwimmt, nicht immer<br />

selbst entscheiden will, kein ewiger<br />

Besserwisser sein will – der hat mehr<br />

Energie, sein Ziel zu erreichen. Wichtig<br />

dabei: Es geht hier nicht nur um<br />

Anweisungen auf dem Weg zu einem<br />

konkreten Ziel. Sondern es geht um<br />

die Grundhaltung, nicht immer alles<br />

selbst entscheiden zu müssen. Denn<br />

der Lifestyle „Ich schwimme gegen<br />

den Strom“ ist ein hochgradiger Energie-Räuber.<br />

• … nicht nur Entscheidungen (also<br />

geistige Vorgänge) brauchen Ich-<br />

Kräfte auf, die dringend für unsere<br />

Selbstregulationen gebraucht werden.<br />

Stärker noch ist die Ich-Entleerung<br />

bei Affekt-Kontrolle – also<br />

wenn wir versuchen, unsere Gefühle<br />

„auf Linie zu bringen“. „Ich hasse<br />

Abwaschen, aber jetzt dränge ich<br />

meinen Hass mal zurück“ – wer solche<br />

Wege gehen muss, wird vermutlich<br />

zur Spüle kommen, dann aber<br />

nicht abwaschen, sondern erst mal<br />

eine Ruhepause einlegen und rasch<br />

mal etwas aus dem Kühlschrank naschen.<br />

• … und wer gerade eine geistige<br />

und seelische Entscheidung hinter sich hat,<br />

wird sich direkt danach gegen Tätigkeiten<br />

entscheiden (oder bei ihnen pfuschen), die<br />

das momentan vorhandene seelische Kräfte-Repertoire<br />

weiter in Anspruch nehmen.<br />

Gute Vorsätze – eigentlich einleuchtend,<br />

dass wir ihnen nicht<br />

immer gerecht werden können<br />

Wie neu ist Ihnen, was hier referiert worden<br />

ist?<br />

Vermutlich nicht allzusehr. Aber hier gilt<br />

ein Satz von Sigmund Freud: „Wir haben<br />

es immer gewusst. Aber wir haben zu selten<br />

daran gedacht.“<br />

Was direkt einleuchtet, hört leider oft auch<br />

rasch zu leuchten auf, und deshalb lohnen<br />

sich die folgenden Gedanken:<br />

• Auch bei meinen Klienten und sogar bei<br />

mir ist es so wie bei allen anderen Menschen.<br />

• Auch bei meinen Klienten und sogar bei<br />

mir ist irgendwann Schicht im Schacht.<br />

• Auch meine Klienten können und sogar<br />

ich kann immer wieder mal nur noch mit<br />

halber, mit viertel, mit sechzehntel Kraft<br />

fahren.<br />

Der Mensch ist ein Computer<br />

mit sehr kleinem Arbeitsspeicher<br />

Prof. Roy Baumeisters Forschung erklärt, warum<br />

• wider Erwarten längst nicht alle Menschen<br />

Management-Jobs (also Kontolle und Führung)<br />

anstreben;<br />

• dass Seelenzustände wie Burnout, gelernte<br />

Hilflosigkeit oder Trauma für Außenstehende eher<br />

begreifbar werden, wenn sie an Ich-Erschöpfung<br />

denken;<br />

• dass Social Support hilft, Verhaltensveränderungs-<br />

und Selbstverbesserungs-Programme<br />

durchzuziehen;<br />

• dass so viele Menschen<br />

… vor der Freiheit fliehen und Regeln suchen<br />

… sich gerne anpassen<br />

… Neues schlecht verkraften und deshalb konservativ<br />

sind<br />

… vor Kreativität zurückschrecken<br />

… Gewalt ausüben, wenn sie sich von Fremdem<br />

überwältigt fühlen …<br />

Stellen Sie sich dazu einmal vor, Ihr Kopf und<br />

Herz wären ein Computer mit einem rieisigen<br />

Speicher, aber mit einem Mini-Arbeitsspeicher.<br />

Sie würden sich dann alles merken können, aber<br />

in jeder konkreten Situation sind Ihnen Ihre altgewohnte<br />

Routinen am liebsten.<br />

• Und in diesem Zustand leisten meine<br />

Klienten und sogar ich selbst immer weniger,<br />

obwohl wir hoch aktiv sind.<br />

• Und hoch erfolgreich sind wird im Zustand<br />

der Ich-Entleertheit nur bei der Produktion<br />

von Fehlern.<br />

Gute Vorsätze – und<br />

warum und womit sie den Weg<br />

zur Hölle pflastern<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen:<br />

1. Jede willentliche Entscheidung raubt uns<br />

Antriebskräfte und behindert anschließend<br />

erst einmal unsere Fähigkeit zu weiteren<br />

verantwortungsvollen Entscheidungen.<br />

2. Jede willentliche Entscheidung raubt uns<br />

Antriebskräfte und behindert anschließend<br />

erst einmal unsere Fähigkeit zur Selbst-Regulation<br />

(zu allem also, was einer guten<br />

Entscheidung oder einem guten Vorsatz an<br />

Taten folgen sollte).<br />

3. Ebenso raubt uns jeder Akt der Selbst-<br />

Regulation Energie, die dann für weitere<br />

Akte von Selbst-Regulation erst einmal<br />

nicht zur Verfügung stehen.<br />

4. Jeder Akt der Selbstregulation und jede<br />

Entscheidung bringen uns erst einmal dahin,<br />

dass wir lieber passiv als aktiv sind.<br />

5. Entscheidungen (gleich welcher<br />

Art) einerseits und Selbst-Regulation<br />

oder Selbstkontrolle andererseits,<br />

beziehen ihre Energie aus demselben<br />

Speicher.<br />

6. Aus eben diesem Speicher bezieht<br />

auch Aktiv-Sein seine Energie.<br />

7. Dieser Ich-Energie-Speicher ist<br />

überraschend klein und entleert sich<br />

schnell, und das gilt …<br />

8. ganz besonders bei Kindern und<br />

Ehepartnern, die erzogen werden<br />

sollen, und bei Schülern und Mitarbeitern,<br />

die motiviert oder sonstwie<br />

inspiriert oder einfach nur angetrieben<br />

werden sollen.<br />

9. Überfordern Sie Ihre <strong>Coaching</strong>-<br />

Klienten nicht.<br />

10. Überfordern Sie Ihre Mitarbeiter<br />

nicht.<br />

11. Und überfordern Sie sich selbst<br />

nicht.<br />

12. Gehen Sie als Faustregel davon<br />

aus, dass alle Menschen, die etwas<br />

leisten wollen, einen Manager brauchen,<br />

der ihnen das Monitoring abnehmen<br />

– und dies in einer liebevollen,<br />

unbelastenden, aber durchaus<br />

direktiven Art.<br />

•<br />

– Februar 2010<br />

29<br />

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Vorschau<br />

Überlauf Beitrag Roswitha van der Markt, von Seite 19<br />

Wer sich selbst ein guter Leader ist, kennt die Herausforderungen<br />

jeder guten Führungskraft: bitte hier klicken und weiterlesen auf<br />

der letzten Seite<br />

• Wie motiviert man sich und andere? – in Krisenzeiten, bei Sorgen<br />

und Ängsten, bei Veränderungen, bei Langeweile oder Abneigung,<br />

bei Misserfolgen wie auch nach Erfolgen …<br />

• Wie kann man seine Schwächen ausgleichen? – durch Stärken<br />

und Wissen anderer, durch Respekt und Wertschätzung anderer<br />

wie durch die Akzeptanz der eigenen Persönlichkeit....<br />

• Wie kann man Wachstum erreichen? – bei sich und bei anderen,<br />

in der Abteilung und im Unternehmen..<br />

• Was muss wirklich getan werden?<br />

• Wie kann man sich selbst wie anderen ein „guter Freund“ sein?<br />

– mit Achtung, Respekt, Klarheit in Zielsetzung und Ausführung,<br />

Verantwortung, Verlässlichkeit....<br />

… und dabei immer wieder mal „auf den höchsten Baum“ steigen<br />

und sich den Überblick verschaffen, ob man sich noch auf dem<br />

RECHTEN WEG befindet und die wirklich wichtigen Dinge tut. •<br />

Unter Copyright und unter Vorbehalt finden Sie hier die<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong>-Themenschwerpunkte für 2010<br />

Wenn Sie Themenwünsche haben, bitte schreiben Sie eine Mail an redaktion@coaching<strong>heute</strong>.de<br />

März <strong>Coaching</strong> plus Positive Psychologie – die unschlagbare,<br />

zukunftsfeste Kombination<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: <strong>Coaching</strong> der<br />

Zukunft – Wohin geht der Trend? Auf welche Wege und Methoden<br />

setze ich?<br />

April Führungserfolg durch Freundlichkeit: „The Power<br />

of nice“<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Werte im <strong>Coaching</strong><br />

– werden wir wieder konservativer?<br />

Mai Führen durch positive Emotionen: Neugier, Interesse<br />

an dem, was das Leben bringt und fordert. Statt<br />

Rückzug von der Teilnahme am Leben<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wann bin ich in<br />

der Arbeit hart zu mir selbst? Wann lasse ich mich in der Arbeit<br />

treiben?<br />

Juni Erfolgsgarant Flow: Das große Glücksgefühl, dass<br />

Sie nicht spüren.<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: So motiviere ich<br />

mich selbst in meiner Arbeit<br />

Juli Selbstbestimmung statt Everybody‘s Darling<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wie habe ich<br />

Selbstbewusstsein gelernt?<br />

August Körper und <strong>Coaching</strong>: Selbstliebe statt Kampf<br />

gegen mich selbst<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: So entschlüsseln<br />

Sie Körpersignale und fördern Ihre Intuition<br />

September <strong>Coaching</strong>-Ziele: verorten, vernetzen,<br />

führen. Das Rüstzeug für den Erfolg<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Meine Top Ten der<br />

Menschenführung<br />

Oktober Niemand belehren, niemand bekehren, sondern<br />

Mitarbeiter und Kunden begeistern<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Wie Chefs sich<br />

am besten präsentieren. Was Mitarbeiter ihnen am ehesten<br />

abkaufen<br />

November Sinn in der Arbeit, Sinn im Leben – die<br />

vergessene Quelle für Glück<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Mein persönlicher<br />

Sinn der Arbeit, mein persönlicher Sinn des Lebens<br />

Dezember Der dritte Asgodom Persönlichkeits-Kongress:<br />

Passion pays – Erfolg durch Leidenschaft<br />

• Coaches, Trainer und Speaker berichten: Meine Top Ten für<br />

beruflichen Erfolg<br />

Impressum:<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> – das Internet-Magazin wird herausgegeben von Sabine Asgodom. Mitherausgeber der oben auf den Seiten namentlich gekennzeichneten<br />

Beiträge sind die jeweils dort erwähnten Coaches. <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> will durch die Mitherausgeber thematische Vielfalt statt einer festgelegten Blattlinie garantieren.<br />

Die Mitherausgeber beteiligen sich an den Redaktions- und Produktionskosten. Bitte richten Sie alle Kommentare, Fragen etc. zu Einzelbeiträgen an die<br />

jeweiligen Mitherausgeber. Informationen <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> insgesamt betreffend erhalten Sie über redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de.<br />

Falls Sie Mitherausgeber werden möchten, schreiben Sie bitte ebenfalls an redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de.<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> erscheint bei Asgodom Live®, Prinzregentenstr. 85, 81675 München, Tel: 089 982 47 49 0, Fax: 089 982 47 49 8, info@asgodom.de, Internet:<br />

www.asgodom.de. V.i.S.d.P.: Sabine Asgodom. CSP. Redaktion: Siegfried Brockert, Dipl.Psych., Philipp Brockert (Gestaltung), Charlotte Brockert (Chefin vom<br />

Dienst), Moni Jonza (Office Managerin). Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Weiterverbreitung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis der Herausgeberin und der für<br />

bestimmte Texte betreffenden Mitherausgeber gestattet. Die elektronische Archivierung der Inhalte zu Ihrem persönlichen Gebrauch ist erlaubt.<br />

Coverfoto: © Emil Herzog.<br />

Die Redaktion kann trotz sorgfältiger Recherchen und Überprüfung der zugrundeliegenden Quellen keine Gewähr für den Inhalt übernehmen. Jegliche<br />

Haftung für aus der Berichterstattung entstandene Schäden ist ausgeschlossen.<br />

– Februar 2010<br />

30<br />

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