Deutsche Gesellschaft für - DGEM
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Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort....................................................................................................................................3<br />
Mitglieder................................................................................................................................ 4<br />
TEIL I – ENTERALE ERNÄHRUNG<br />
1. Einführung.......................................................................................................................... 5<br />
2. Erfassung einer Malnutrition............................................................................................ 6<br />
3. Ernährungsart/ Ernährungsweg..................................................................................... 7<br />
4. Sondenarten..................................................................................................................... 9<br />
4.1. Transnasale Sonden.................................................................................... 9<br />
4.1.1. Nasogastrale Sonde.........................................................…………………... 9<br />
4.1.2. Nasojejunale Sonde..............................................................….………....... .9<br />
4.1.3. Trelumina……………………………………………………………………………9<br />
4.2. PEG........................................................................................................……. 9<br />
4.3. Feinnadelkatheterjejunostomie.....................................................................9<br />
5. Sondenpflege............................................................................................................. ......10<br />
5.1. Transnasale Sonden.....................................................................................10<br />
5.1.1. Pflasterwechsel, Mund- und Nasenpflege..................................................10<br />
5.1.2. Fixation..........................................................................................................10<br />
5.1.3. Lagekontrolle................................................................................................10<br />
5.1.4. Spülen............................................................................................................10<br />
5.2. PEG-Sonde....................................................................................................11<br />
5.2.1. Verbandswechsel......................................................................................... 11<br />
5.2.2. Spülen............................................................................................................11<br />
6. Durchführung der enteralen Ernährung.........................................................................12<br />
6.1. Ernährungsbeginn........................................................................................12<br />
6.2. Verabreichungsarten....................................................................................12<br />
6.2.1. Bolusgabe................................................................................................... ..12<br />
6.2.2. Kontinuierliche Gabe mit Nahrungskarenz................................................12<br />
6.3. Aufbau eines Ernährungsplanes………………………………......................13<br />
6.3.1. Bestimmung des Energiebedarfes..............................................................13<br />
6.3.2. Bestimmung des Flüssigkeitsbedarfes......................................................13<br />
6.3.3. Auswahl einer geeigneten Sondennahrung…………………………………14<br />
6.3.4. Beispiel <strong>für</strong> einen Ernährungsplan…………………………………………...15<br />
- 1 -
6.4. Ernährungsempfehlungen (Übersicht) ................................................................ ......16<br />
Der Patient mit ARDS/ chron. Respirator. Insuffizienz..............................16<br />
Der Patient mit chron.-entzündlicher Darmerkrankung…… ….…............16<br />
Der Patient mit Diabetes...............................................................................16<br />
Der Intensivpatient…………..........................................................................16<br />
Der Patient mit Kurzdarmsyndrom……………...................….....................16<br />
Der Patient mit Leberinsuffizienz (akut/ chronisch)...................................16<br />
Der Patient mit Nierenversagen (akut/ chronisch)..………..……………….17<br />
Der onkologische Patient.............................................................................17<br />
Der Patient mit Pankreatitis (akut/ chronisch)...........................................17<br />
Der Patient mit Schluck-/ Kaustörungen…………………………………….17<br />
7. Problemlösung......................................................................................................... .......18<br />
7.1. Diarrhoen.......................................................................................................18<br />
7.2. Aspiration......................................................................................................19<br />
7.3. Sondenverstopfung......................................................................................19<br />
8. Hygienemaßnahmen........................................................................................................20<br />
9. Arzneimittel und Sonde.................................................................................. .................21<br />
9.1. Allgemeine Regeln........................................................................................21<br />
9.2. Seite <strong>für</strong> Notizen ......................................................................................... 22<br />
9.3. Diagramm: Verabreichung von Arzneimitteln über die Sonde.................23<br />
9.4. Sondenmedikationsplan (Beispiel)……………………………………………24<br />
9.5. Tabelle: Wichtige Applikationshinweise von häufig verwendeten<br />
oralen Arzneimitteln über die Ernährungssonde................... ...................25<br />
10. Produktbeschreibungen................................................................................................35<br />
10.1. Übersicht über die empfohlenen Sondennahrungen................................35<br />
10.2. Produktbeschreibungen der Sondennahrungen <strong>für</strong> die normale<br />
Stoffwechsellage.......................................................................................... 36<br />
10.3. Produktbeschreibungen der Sondennahrungen <strong>für</strong> die veränderte<br />
Stoffwechsellage............................................................... ...........................37<br />
10.4. Übersicht über die empfohlenen Trinknahrungen.....................................38<br />
10.5. Produktbeschreibungen der Trinknahrungen <strong>für</strong> die normale<br />
Stoffwechsellage...........................................................................................39<br />
10.6. Produktbeschreibungen der Trinknahrungen <strong>für</strong> die veränderte<br />
Stoffwechsellage...........................................................................................40<br />
11. Abkürzungen...................................................................................................................41<br />
12. Literatur...........................................................................................................................42<br />
- 2 -
Vorwort<br />
Der „Qualitätszirkel <strong>für</strong> Ernährungstherapie“ entstand als Folge einer Projektarbeit zwischen der Apotheke<br />
und der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie, um Qualitätsstandards<br />
<strong>für</strong> die enterale und parenterale Ernährung zu erarbeiten. Vorrangiges Ziel war es, jeden<br />
Patienten im St. Marien-Hospital Buer individuell und optimal mit einem evidenz-basierten Ernährungssortiment<br />
zu versorgen und somit die Qualität und Ökonomie der enteralen und parenteralen Ernährungstherapie<br />
zu optimieren.<br />
Die im Folgenden aufgeführten Mitglieder des Qualitätszirkels stehen Ihnen bei Problemen als Ansprechpartner<br />
zur Verfügung.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen bedanken, die uns mit ihrem Engagement bei der Entstehung<br />
dieses Qualitätsstandards unterstützt haben.<br />
- 3 -
Koordination und Leitung:<br />
Dr. Inge Matthaei, Dr. Jochen Jordan<br />
Medizinische Klinik<br />
Dr. Jörg Busse<br />
Klinik <strong>für</strong> Gefäßchirurgie<br />
Dr. Ulrich Buss<br />
Klinik <strong>für</strong> Visceralchirurgie<br />
Mitglieder des Qualitätszirkels<br />
Bernd Klier<br />
Pflegedienstleitung<br />
Sophia Stamm<br />
Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie (Pflege)<br />
Wolfgang van den Heuvel<br />
Medizinische Klinik (Pflege)<br />
Tanja Bambach<br />
- 4 -
1. Einführung<br />
Heute hungern weltweit etwa 700 Millionen Menschen und sind nicht ausreichend ernährt. Die<br />
Prävalenz der Mangelernährung ist nicht nur auf Entwicklungsländer begrenzt, sondern betrifft in zunehmendem<br />
Maße auch Patienten in industrialisierten Ländern. Sie liegt im Krankenhaus je nach Patientenstruktur<br />
zwischen 20% und 50%. Aus verschiedenen Studien ist weiterhin bekannt, dass ca.<br />
drei Viertel der Patienten während ihres stationären Krankenhausaufenthaltes eine Verschlechterung<br />
ihres Ernährungszustandes erfahren. Besteht eine progrediente Mangelernährung, steigert diese die<br />
Mortalität, Morbidität und die individuelle Komplikationsrate der Patienten. Außerdem verlängert sie<br />
die Dauer des stationären Krankenhausaufenthaltes, senkt die individuelle Therapietoleranz, die allgemeine<br />
physische und psychische Verfassung und somit insgesamt die Prognose des Patienten.<br />
Darüber hinaus kann eine frühzeitige, adäquate ernährungsmedizinische Betreuung zu einer signifikanten<br />
Senkung der individuell entstehenden Gesundheitskosten beitragen und ist somit im hohen<br />
Maße budgetrelevant.<br />
Daher ist die individuell adäquate Ernährungstherapie eine zentrale Aufgabe in der medizinischen,<br />
pflegerischen und pharmazeutischen Betreuung besonders von mangelernährten Patienten.<br />
- 5 -
2. Erfassung einer Malnutrition<br />
Die wichtigsten Maßnahmen zur Beurteilung des individuellen Ernährungszustandes sind eine ausführliche<br />
Anamnese und eine allgemeine körperliche Untersuchung. Hierzu gehört auch die Dokumentation<br />
ernährungsmedizinisch wichtiger Größen, z.B. Gewichtsveränderung in den letzten 3-6 Monaten<br />
oder gastrointestinale Symptome. Außerdem stehen zahlreiche gut evaluierte Methoden zur spezifischen<br />
Erfassung des Ernährungszustandes zur Verfügung:<br />
� die Bestimmung des Körpermassenindexes (BMI = Gewicht/ Körpergröße 2 in kg/m 2 ) <strong>für</strong> die<br />
einfache Einschätzung einer Unter- bzw. Überernährung. Dieser Wert relativiert die durch die<br />
Körpergröße bedingten Unterschiede des Gewichtes und zeigt eine enge Beziehung zum prozentualen<br />
Fettgehalt des Organismus. In einer neueren Studie an 1698 Intensivpatienten korreliert<br />
ein niedriger BMI (< 18.5 kg/m 2 ) mit einer höheren Mortalität (Garrouste-Orgeas et al.,<br />
2004). Allerdings ist seine Aussagekraft bei Patienten mit Hydratationsstörungen eingeschränkt.<br />
� anthropometrische Methoden, die auf einer Messung der Hautfaltendicke (u.a. M. triceps, M.<br />
biceps) bzw. des Umfanges an definierten Lokalisationen (z.B. Oberarmumfang) beruhen. Sie<br />
liefern Messwerte <strong>für</strong> die Fett- und Muskelmasse. Allerdings weisen die Normwerte dieser<br />
Messungen eine breite Streuung auf und sind auf Patienten mit Hydratationsstörungen nicht<br />
übertragbar.<br />
� laborchemische Methoden, z.B. Messung von Transferrin, Retinol-bindendem Protein, Präalbumin<br />
oder Albumin. Niedrige Serumalbuminkonzentrationen korrelieren statistisch sowohl mit<br />
einem schlechten Ernährungszustand (Verlust von Körperzellmasse) als auch mit einer hohen<br />
Krankheitsaktivität. Allerdings ist die Serumalbuminkonzentration ein eigenständiger prognostischer<br />
Parameter bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern. Die übrigen oben aufgeführten Laborparameter<br />
sind teuer, aufwendig und ebenfalls bei einigen Krankheitbildern nicht pathognomonisch.<br />
� verschiedene apparative Methoden, z.B. die Bioimpedanz- oder eine Röntgenabsorptionsmessung<br />
� subjektive Einschätzungsmethoden, die u.a. bestimmte Ernährungsgewohnheiten der Patienten,<br />
den Gewichtsverlust in den letzten 3-6 Monaten, Störungen der Nahrungsaufnahme und<br />
gastrointestinale Symptome erfragen, z.B. das „Subjective Global Assessment“ oder das „Mini<br />
Nutritional Assessment“. Beide klinischen Testverfahren gelten als klinisch verlässlich und gut<br />
reproduzierbar, sind aber zeitaufwendig.<br />
� eine genaue Ernährungsanalyse, bei der der Patient über 7 Tage alle eingenommenen Lebensmittel<br />
und Getränke mit Mengenangaben aufschreibt. Dies erfordert allerdings nicht nur<br />
eine hohe Motivation durch den Patienten, sondern zunächst auch die genaue Instruktion<br />
durch eine ernährungsmedizinisch geschulte Kraft.<br />
- 6 -
Unter der Berücksichtigung der genannten Fakten empfehlen wir zur Erfassung der Malnutrition die<br />
Dokumentation von Körpergröße und –gewicht bei Aufnahme der Patienten, zusätzlich die Bestimmung<br />
von Serum-Elektrolyten, Gesamteiweiß, Albumin, Kreatinin, Harnstoff, GOT, GPT und ein<br />
Differentialblutbild, bei onkologischen Patienten auch des CRP-Wertes. Während des stationären<br />
Aufenthaltes sollte bei ausgewählten Patienten regelmäßig das Körpergewicht bestimmt werden. In<br />
Einzelfällen ist, besonders bei onkologischen Patienten, eine genaue Ernährungsanalyse sinnvoll.<br />
3. Ernährungsarten/ -weg<br />
Die künstliche Ernährung ist als eine „Ersatzmaßnahme“ bei unzureichender oraler Kostzufuhr zu<br />
verstehen. Sowohl die enterale als auch die parenterale Ernährung sind mit Komplikationen und<br />
Limitationen verbunden. Grundsätzlich ist jedoch unter den künstlichen Ernährungsformen die<br />
weniger invasive und physiologischere enterale Ernährung vorzuziehen und diese – wenn keine<br />
Kontraindikationen bestehen – möglichst frühzeitig (d.h. innerhalb von 24 Stunden nach einem<br />
Trauma oder einer Operation) – zu beginnen.<br />
Vorteile der enteralen Ernährung sind:<br />
� Prävention der Zottenatrophie durch Aufrechterhaltung der Mucosa-Barriere<br />
� Verbesserte Durchblutung im Splanchnikusgebiet<br />
� Stimulation der Darmmotilität<br />
� Verbesserte Infektions- und Sepsisprophylaxe<br />
� Verhinderung von gastrointestinalen Blutungen<br />
� Reduktion der bakteriellen Besiedlung mit pathogenen Keimen<br />
Absolute Kontraindikationen sind eine totale Obstruktion im Gastrointestinaltrakt, schwerwiegende<br />
Störungen der Darmmotilität, z.B. paralytischer oder mechanischer Ileus, akute obere gastrointestinale<br />
Blutungen, das akute Abdomen vor chirurgischer Intervention und Komata metabolischer Genese. Zu<br />
den relativen Kontraindikationen zählen das Kurzdarmsyndrom (bei einer Darmlänge < 60 cm) und eine<br />
Peritonitis.<br />
Sinnvoll kann auch eine Kombination von parenteraler und enteraler Ernährung („duales Ernährungsprinzip“)<br />
sein, besonders <strong>für</strong> die Ernährung kritisch kranker Patienten mit unzureichender<br />
enteraler Ernährung. Die bei diesen Patienten praktizierte „minimale enterale Ernährung“ führt jedoch<br />
zu einer verminderten Freisetzung von Stresshormonen, die sich konsekutiv in einem geringeren<br />
Energieverbrauch und in einer verminderten Katabolie des Patienten auswirkt.<br />
Trinknahrungen werden als Zusatznahrung eingesetzt, wenn der Patient Nahrung nicht mehr in ausreichender<br />
Menge zu sich nimmt. Außerdem bieten sie die Möglichkeit, bei erhöhtem Eiweißbedarf<br />
oder Eiweißmangel gezielt Protein zu supplementieren.<br />
- 7 -
In der folgenden Abbildung auf der nächsten Seite sehen Sie ein Konzept als Entscheidungshilfe zur<br />
Auswahl verschiedener Sondenzugänge <strong>für</strong> operative Patienten.<br />
Abb. 1: Konzept zur Versorgung von Patienten mit einem adäquaten Zugangsweg zur klinischen<br />
Ernährung (Löser et al., 2001)<br />
- 8 -
4. Sondenarten<br />
4.1. Transnasale Sonden<br />
4.1.1. Nasogastrale Sonde<br />
Die kurzzeitige enterale Ernährung erfolgt am einfachsten über eine nasogastrale Sonde. Voraussetzung<br />
ist eine intakte Reservoir- und Entleerungsfunktion des Magens. Die Bolusapplikation der<br />
Ernährungslösung ist möglicherweise physiologischer als die kontinuierliche Applikation.<br />
Da Silikonkautschuk das weichste aller Materialien ist und eine dauerhafte Flexibilität zeigt, ist <strong>für</strong><br />
diesen Zugangsweg eine Freka SIL-Sonde CH 16, 100 cm, gelistet.<br />
4.1.2. Nasojejunale Sonde<br />
Insbesondere <strong>für</strong> den beatmeten Patienten ist die Magensonde zur enteralen Ernährung aufgrund der<br />
erheblichen Aspirationsgefahr risikoreich. Beim katecholamin-pflichtigen Intensivpatienten ist der gastrale<br />
Reflux meist so hoch, dass eine gastrale Zufuhr nicht durchführbar ist. Hier ist unbedingt die Plazierung<br />
einer Jejunalsonde anzustreben, die auch bei Patienten mit gastralen Motilitätsstörungen (z.B.<br />
Gastroparese bei Diabetes) und mit Pankreatitis gelegt werden kann.<br />
Bei jejunaler Sondenlage ist die kontinuierliche Applikation über eine Ernährungspumpe<br />
unbedingt erforderlich, da es bei Bolusgabe in den Dünndarm zum Dumping-Syndrom<br />
(Schweißausbrüche, Blässe, Erbrechen, Durchfälle, Kreislaufkollaps) kommen kann.<br />
Für diesen Zugangsweg sind Freka SIL-Sonden mit einer Länge von 120-130 cm gelistet.<br />
4.1.3. Trelumina-Sonde<br />
Für Intensivpatienten ist eine dreilumige Polyurethansonde zur frühzeitigen jejunalen Ernährung gelistet.<br />
Durch ein zusätzliches gastrales Dekompressionslumen und durch ein Belüftungslumen wird das<br />
Ansaugen der Mageninnenwand verhindert. Bei guter Sondenpflege hat diese Sonde eine Liegedauer<br />
von ca. 6 Wochen.<br />
4.2. PEG (perkutane endoskopische kontrollierte Gastrostomie)<br />
Die PEG ist heute der enterale Zugang der Wahl bei Patienten mit funktionsfähigem Dünndarm, die<br />
eine längerfristige künstliche Ernährung (> 2 Wochen) benötigen, z.B. auf Grund eines nicht resektablen<br />
Pharynx-, Ösophagus- oder Magenkarzinoms oder bei schwerstem Polytrauma sowie bei verschiedenen<br />
neurologischen Erkrankungen (ALS, Myasthenie, Chorea Huntington). Als Kontraindikationen<br />
gelten in erster Linie Gerinnungsstörungen und Erkrankungen, die eine reguläre Darmpassage<br />
ausschließen, z.B. Ileus und eine fortgeschrittene Peritonealkarzinose. Die enterale Ernährung<br />
kann bereits 4-6 Std. nach PEG-Anlage begonnen werden.<br />
Für diesen Zugangsweg sind die gastralen Freka PEG- Sets mit CH 15 oder 20 gelistet.<br />
4.3. Feinnadelkatheterjejunostomie<br />
Für Patienten mit großen visceralchirurgischen Eingriffen ist ein Feinnadelkatheterjejunostomie-Set<br />
gelistet.<br />
- 9 -
5. Sondenpflege<br />
5.1. Transnasale Sonden<br />
5.1.1. Pflasterwechsel, Mund- und Nasenpflege<br />
Das Fixationspflaster an der Nase ist jeden Tag oder bei Bedarf zu erneuern und nach Möglichkeit an<br />
einer anderen Stelle zu fixieren.<br />
Altes Pflaster vorsichtig entfernen.<br />
Vorsichtiges Reinigen der Haut und der Magensonde mit warmen Wasser und evtl. Seife, anschliessend<br />
gut abtrocknen.<br />
Beide Nasenöffnungen mit einem Wattestäbchen und warmen Wasser vorsichtig austupfen. Mundpflege<br />
durchführen.<br />
Neues Pflaster fixieren, dabei darauf achten, dass die Sonde nicht disloziert.<br />
Nasenflügel innen und außen mit fetthaltiger Nasensalbe (Bepanthen ® Augen- und Nasensalbe) pflegen.<br />
Vorsicht jedoch bei fetthaltigen Salben und gleichzeitiger Sauerstoffgabe – Nasenschleimhautverbrennungen<br />
sind möglich.<br />
5.1.2. Fixation<br />
Durch eine gute Fixation wird die korrekte Lage der Sonde gewährleistet.<br />
Dazu wird die Sonde mit einem bis ca. 10 cm langen, 1.25 – 2.5 cm breitem Pflasterstreifen befestigt.<br />
Ca. 4 cm des Streifens werden auf die vorher entfettete Nase geklebt. Der verbleibende Rest wird<br />
längs bis zur Mitte eingeschnitten. Eine Hälfte wird längs auf die Sonde geklebt, die andere Hälfte um<br />
die Sonde gewickelt. Bitte bei der Fixation der Sonde wegen der Dekubitusgefahr keinen Druck auf<br />
die Schleimhäute ausüben.<br />
5.1.3. Lagekontrolle<br />
Nach Lage der Sonde sollte die Eintrittsstelle mit einem Kugelschreiber markiert werden.<br />
Die korrekte Lage sollte einmal/Schicht durch Aspiration oder durch Luftinsufflation und Aspiration der<br />
Luft mit (mindestens) 60 ml- Spritzen kontrolliert werden. Zusätzlich ist auch bei Patienten mit Reflux<br />
vor jeder Applikation von Sondennahrung ein Säurenachweis mit pH-Indikatorpapier möglich.<br />
Sollten Zweifel an der korrekten Lage der Sonde bestehen, ist eine Röntgendarstellung durchzuführen.<br />
5.1.4. Spülen<br />
Die Sonde muss immer gespült werden, um ein Verstopfen oder Verkleben zu vermeiden, und zwar<br />
� wenn die Nahrungszufuhr unterbrochen wird<br />
� vor und nach jeder Nahrungsapplikation<br />
� vor und nach jeder Medikamentengabe über Sonde<br />
Als Spülflüssigkeit geeignet sind frisches, kohlensäurearmes Mineralwasser, abgekochtes Trinkwasser<br />
oder (täglich) frisch gekochter Fenchel- oder Kamillentee (nach Zubereitung nur 6 Std. haltbar!).<br />
Zum Spülen von verstopfen Sonden s. Kapitel 7.3., „Verstopfte Sonde“.<br />
- 10 -
5.2. PEG-Sonden<br />
5.2.1. Verbandswechsel<br />
Bis zur Abheilung der Einstichstelle nach 7-10 Tagen sollte täglich ein Verbandswechsel durchgeführt<br />
werden. Danach genügt ein 2-3tägiger Verbandswechsel. Die Einstichstelle muss täglich durch Palpation<br />
auf Veränderungen untersucht werden. Dabei ist besonders auf Infiltrationen und auf Schmerzempfindungen<br />
zu achten. Sollte sich die Einstichstelle entzünden (Rötung der Einstichstelle, Absonderung<br />
von Sekret oder Blut), empfiehlt es sich, den Verbandswechsel täglich durchzuführen.<br />
Materialien <strong>für</strong> den Verbandswechsel:<br />
Sterile und unsterile Handschuhe<br />
Sterile Schlitzkompressen<br />
Pflaster<br />
Sterile Pinzetten (2) Hautdesinfektionsmittel<br />
evtl. Schere Abwurf<br />
Durchführung:<br />
Der Patient wird zunächst über den Verbandswechsel informiert. Nach der Händedesinfektion werden<br />
die benötigten Materialien auf einer sauberen Arbeitsfläche abgelegt.<br />
Der Verband wird mit unsterilen Handschuhen gelöst, die Wundauflage aber noch auf der Einstichstelle<br />
belassen. Dann erfolgt erneut eine Händedesinfektion. Nach dem Anziehen steriler Handschuhe<br />
wird mit der ersten Pinzette die Wundauflage entfernt. Dann wird die Halteplatte gelockert,<br />
zurückgezogen und die PEG vorsichtig um die Längsachse gedreht.<br />
Die Halteplatte wird an der Unterseite gereinigt. Die Wunde wird mit Hautdesinfektionsmittel besprüht.<br />
Eine Kompresse wird zwischen Halteplatte und Haut um die Sonde gelegt, die Halteplatte vorsichtig<br />
angezogen (Vorsicht: Gefahr der Drucknekrose!) und ein neuer Pflasterverband aufgebracht.<br />
Die Einstichstelle unterhalb des Verbandes sollte immer trocken und belüftet gehalten werden.<br />
Bitte keine Desinfektionssalben und –puder verwenden.<br />
5.2.2. Spülen<br />
Das Spülen der PEG erfolgt wie unter 5.1.4. beschrieben.<br />
Die Sondenpflege von Patienten mit transnasalen oder PEG-Sonden und der Zustand der Nasen-/<br />
Mundschleimhaut sollte in der Pflegedokumentation vermerkt und beobachtete Veränderungen dem<br />
Arzt mitgeteilt werden.<br />
Auf Wunsch der Angehörigen und der Patienten übernimmt die Schulung von Patienten mit PEG und<br />
den an der Pflege beteiligten Personen das ambulante Pflegeteam der Firma Fresenius Kabi Deutschland<br />
GmbH. Ansprechpartner (einschließlich Telefonnummern) sind in den Fachabteilungen hinterlegt.<br />
- 11 -
6. Durchführung der enteralen Ernährung<br />
6.1. Ernährungsbeginn:<br />
Die enterale Ernährung kann innerhalb von 12 Stunden nach Operationen, Unfällen, Verbrennungen<br />
begonnen werden, wenn keine Kontraindikationen vorliegen. Ihre Vorteile sind umso größer sind, je<br />
früher sie eingesetzt wird. Neben den physiologischen Vorteilen wird auch eine bessere Verträglichkeit<br />
erzielt.<br />
Einen Vorschlag zur zeitlichen Staffelung der künstlichen Ernährung zeigt nachfolgende Graphik.<br />
Abb. 2: PKE-Kongress Stuttgart, 2003<br />
6.2. Verabreichungsarten:<br />
6.2.1. Bolusgabe<br />
Diese Verabreichungsart ist nur bei Patienten mit nasogastraler Sonde möglich.<br />
Mögliche Vorteile sind neben dem geringen Materialbedarf (keine Ernährungspumpe, geringere<br />
Kosten) der geringere Effekt auf den pH-Wert des Magens (Keimbesiedlung!) und eine möglicherweise<br />
geringere Pneumonierate (stille Aspiration). Häufig können Verträglichkeitsprobleme (Übelkeit,<br />
Völlegefühl, Diarrhoe) eine kontinuierliche Erhöhung der Volumen- und Energiezufuhr limitieren.<br />
Bei der Bolusgabe wird die zu verabreichende Gesamtmenge auf mehrere Gaben aufgeteilt und per<br />
Schwerkraft verabreicht.<br />
6.2.2. Kontinuierliche Gabe mit Nahrungskarenz<br />
Bei dieser Verabreichungsart sollte kontinuierlich über 16-18 Stunden ernährt und dann eine mehrstündige<br />
Ernährungspause (6-8 Std.) angeschlossen werden, um eine Ansäuerung des Magens zu<br />
gewährleisten und damit eine Prophylaxe gegen mikrobielle Besiedlung zu gewährleisten (s. Tab. 1).<br />
- 12 -
Möglich ist eine pumpengesteuerte und eine schwerkraftkontrollierte Sondenernährung, wobei erstere<br />
deutlich sicherer ist und daher bei Patienten mit nasojejunaler Sonde vorzuziehen ist.<br />
Vorteile der kontinuierlichen Ernährung sind eine geringere Diarrhoe und eventuell eine verbesserte<br />
Nährstoffaufnahme.<br />
In der nachfolgenden Tabelle ist ein möglicher Ernährungsaufbau <strong>für</strong> beide Verabreichungsarten dargestellt:<br />
Tag Kontinuierlich//Stundenzahl Bolus (nur gastral!)<br />
1 20-25 ml/Std.//19 Std. 5 x 50-100 ml<br />
2 40-50 ml/Std.//17-19 Std. 5 x 100-200 ml<br />
3 60-75 ml/Std.//17-19 Std. 6 x 200-250 ml<br />
4 80-100 ml/Std.//17-19 Std. 8 x 200-250 ml<br />
5 100-125 ml/Std.//16 Std. 8 x 250 ml<br />
6 100-125 ml/Std.//16 Std. 8 x 250 ml<br />
Tab. 1: Enteraler Ernährungsaufbau (nach AKE, 2004)<br />
6.3. Aufbau eines Ernährungsplanes<br />
6.3.1. Bestimmung des Energiebedarfes<br />
Dieser ist abhängig vom Ernährungszustand und vom Krankheitsbild des Patienten.<br />
Viele Patienten werden isokalorisch, d.h. mit einer Energiezufuhr von 30 kcal/ kg KG/d ernährt. Dies<br />
entspricht dem Bedarf eines nicht-mangelernährten, mobilen Patienten.<br />
Eine hochkalorische Ernährung, d.h. eine Energiezufuhr von 35-40 kcal/kg KG/d wird bei bereits<br />
mangelernährten Patienten (z.B. Tumorkachexie) und gewünschter Gewichtszunahme angestrebt.<br />
Ein erhöhter Energiebedarf liegt u.a. auch bei Patienten nach schweren Traumen, größeren operativen<br />
Eingriffen, multiplen Frakturen und schweren Infektionen vor. Weitere Informationen zum Energiebedarf<br />
bei bestimmten Krankheitsbildern sind in Abschnitt 6.4. „Ernährungsempfehlungen“ hinterlegt.<br />
Für die Bestimmung des Energiebedarfes gilt:<br />
� Bei Patienten mit normalem Gewicht und normalen Hydratationsstatus ist das Ist-Gewicht<br />
anzugeben.<br />
� Bei Patienten mit Adipositas (BMI > 30) ist das Soll-Gewicht zu wählen.<br />
� Bei extrem kachektischen Patienten (BMI < 16) ist zunächst das Ist-Gewicht, später das Soll-<br />
Gewicht zu verwenden.<br />
6.3.2. Bestimmung des Flüssigkeitsbedarfes<br />
Der Flüssigkeitsbedarf liegt in der Regel zwischen 25-40 ml/ kg KG/Tag. Er muss an die Gesamtsituation<br />
des Patienten angepasst werden. Ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf liegt bei Patienten mit Fieber<br />
(+12.5% pro 1 o C über Normaltemperatur), starkem Schwitzen (+10-25%), Hyperventilation (+10-50%),<br />
bei Diarrhoen und/ oder Erbrechen vor.<br />
- 13 -
Grundsätzlich ist nur das freie Wasser einzuberechnen (d.h. 70-80% des applizierten Volumens), nicht<br />
das Gesamtvolumen (s. Tab. 2). Die zusätzliche Flüssigkeit wird dem Patienten über die Sonde in der<br />
ernährungsfreien Zeit gegeben. Geeignet ist stilles Mineralwasser. Auf keinen Fall darf Früchtetee,<br />
schwarzer Tee oder Fruchtsaft verwendet werden.<br />
Sondenkost (SK) Umrechnungsfaktor Wassergehalt (ml) in<br />
100 ml SK<br />
Fresubin Original x 0.84 84 ml<br />
Fresubin Original<br />
Fibre<br />
x 0.84 84 ml<br />
Fresubin HP Energy x 0.79 79 ml<br />
Fresubin Energy<br />
Fibre<br />
x 0.78 78 ml<br />
Fresubin Hepa x 0.78 78 ml<br />
Survimed OPD x 0.84 84 ml<br />
Tab. 2: Berechnung des freien Wassers in der Sondennahrung<br />
6.3.3. Auswahl einer geeigneten Sondennahrung<br />
Zur Auswahl stehen isokalorische (= 1kcal/ml) oder hochkalorische (=1.5 kcal/ml) Standard-Sondennahrungen<br />
mit oder ohne Ballaststoffen, außerdem krankheitsspezifische Sondennahrungen <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Leber-, Niereninsuffizienz oder schwerer Malassimilation.<br />
Standardmäßig sollten die Patienten, wenn keine Kontraindikationen bestehen, Ballaststoffe erhalten.<br />
Sie erhöhen das Stuhlvolumen durch Wasseradsorption, regulieren die intestinale Transitzeit, fördern<br />
eine gesunde Darmflora und verringern die Gefahr von Diarrhoen.<br />
In den Standardnahrungen liegt der Ballaststoffanteil in der Regel bei > 15 g/1000 kcal und entspricht<br />
damit dem Richtwert <strong>für</strong> die tägliche Ballaststoffaufnahme.<br />
- 14 -
6.3.4. Beispiel <strong>für</strong> einen Ernährungsplan (<strong>für</strong> eine Patientin mit Multiinfarktsyndrom)<br />
Daten: …115…. kg, ……170 cm. (BMI = 39.8), Anamnese/ Diagnose: cerebraler RE-Insult, Hypertonie, bek. Multiinfarktsyndrom, Z. n. Apoplex,<br />
Hemiparese rechts, Adipositas. Bestehender Ernährungsplan: IST: TPN+EN: 1565 kcal, Flüssigkeit: 2585 ml (keine Restriktion erforderlich)<br />
Berechneter Energiebedarf: 30 kcal/ kg - Angestrebtes Sollgewicht: …70 kg ( BMI = 24.2..), dann Energiebedarf : …2100 kcal/ Tag<br />
Flüssigkeitsbedarf z.Z. : 30 ml/kg/KG, <strong>für</strong> angestrebtes Sollgewicht: 2100 ml<br />
Bilanzierte Kost:<br />
Fresubin Original<br />
Fibre in ml +<br />
stilles Mineralwasser<br />
Zufuhrgeschwindigkeit<br />
<strong>für</strong> die Sondenkost<br />
in ml/Std.<br />
Flüssigkeitszufuhr<br />
über die bilanzierte<br />
Kost + Mineralwasser<br />
Zeitdauer in Std.<br />
(Sondenkost +<br />
Mineralwasser)<br />
Zugeführte<br />
Kalorienzahl<br />
Ergänzende parenterale<br />
Ernährung<br />
Tag 1 Tag 2 Tag 3 Tag 4 Tag 5 Tag 6 Tag 7<br />
1125 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
1725 ml<br />
75 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Mineralw.<br />
945 + 600 ml =<br />
1545 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
1125 kcal<br />
Nein, aber<br />
1 x 1000 ml<br />
Jonosteril<br />
1500 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
2100 ml<br />
100 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Mineralw.<br />
1260 + 600 ml =<br />
1860 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
1500 kcal<br />
Nein, aber<br />
1 x 500 ml<br />
Jonosteril<br />
- 15 -<br />
1875 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
2475 ml<br />
125 ml/Std. <strong>für</strong><br />
d. Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong><br />
d. Mineralw.<br />
1575 + 600 ml =<br />
2175 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
1875 kcal<br />
Nein, evtl.<br />
1 x 500 ml<br />
Jonosteril (?)<br />
2100 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
2700 ml<br />
140 ml/Std. <strong>für</strong><br />
d. Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Mineralw.<br />
1764 + 600 ml =<br />
2364 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
2100 kcal<br />
2100 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
2700 ml<br />
140 ml/Std. <strong>für</strong><br />
d. Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Mineralw.<br />
1764 + 600 ml =<br />
2364 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
2100 kcal<br />
2100 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
2700 ml<br />
140 ml/Std. <strong>für</strong><br />
d. Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Mineralw.<br />
1764 + 600 ml =<br />
2364 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
2100 kcal<br />
2100 ml +<br />
4 x 150 ml =<br />
2700 ml<br />
140 ml/Std. <strong>für</strong><br />
d. Sondenkost<br />
150 ml/Std. <strong>für</strong> d.<br />
Mineralw.<br />
1764 + 600 ml =<br />
2364 ml<br />
15 Std. <strong>für</strong> die<br />
Sondenkost<br />
4 Std. <strong>für</strong> das<br />
Mineralwasser<br />
Bei Unverträglichkeit, d.h. mehr als 4 dünnen Stühlen/Tag, Umstieg möglich auf ………………………………. (1. Wahl) oder ……………………………… (2. Wahl). Dann neue<br />
Ernährungsberechnung erforderlich. Bei höheren Refluxraten oder starker Unverträglichkeit Flussrate verringern oder EN stoppen.<br />
_______________________ Datum ____________________________________ Unterschrift<br />
Nein<br />
Nein<br />
Nein<br />
2100 kcal<br />
Nein
6.4. Ernährungsempfehlungen (neu als Übersicht)<br />
Die im Folgenden aufgeführten Ernährungsempfehlungen basieren auf den Leitlinien „Enterale Ernährung“<br />
der <strong>DGEM</strong>, der AKE und der ASPEN.<br />
Patient mit ARDS/<br />
chronisch-respirator.<br />
Insuffizienz<br />
Patient mit chron.entzündlicherDarmerkrankung<br />
Energiebedarf Empfohlene<br />
Empfohlene<br />
Sondennahrung Trinknahrung<br />
Bis 45 kcal/ kg KG/ Fresubin Energy (Fibre) Fresubin Energy<br />
Tag<br />
(Fibre) Drink<br />
35 – 45 kcal/ kg KG/<br />
Tag<br />
Patient mit Diabetes Ca. 30 kcal/ kg KG/<br />
Tag<br />
Intensivpatient<br />
(Postaggressionsphase)<br />
Patient mit Kurzdarmsyndrom<br />
Patient mit Leberinsuffizienz<br />
(akut)<br />
Patient mit Leberinsuffizienz<br />
(chron.)<br />
20 – 25 kcal/ kg KG/<br />
Tag, als „Darmzottenernährung“:<br />
mit 6 x 50 ml/Tag oder<br />
5-10 ml/Std. einer isokalorischenSondennahrung<br />
Bis zu 60 kcal/ kg KG/<br />
Tag<br />
30 – 40 kcal/ kg KG/<br />
Tag<br />
30 – 40 kcal/ kg KG/<br />
Tag<br />
Fresubin HP Energy<br />
(akuter Schub)<br />
Fresubin Energy Fibre<br />
(Remissionsphase)<br />
Fresubin Original<br />
(Fibre)<br />
Fresubin Original Fibre<br />
oder Survimed OPD<br />
(gestörte Resorptionsleistung)<br />
Survimed OPD<br />
(Hypersekretionsphase)<br />
Fresubin HP Energy/<br />
Energy Fibre (Adaptions-/Stabilisierungsphase)<br />
- 16 -<br />
Fresubin Energy Drink<br />
(akuter Schub)<br />
Fresubin Energy Fibre<br />
Drink (Remissionsphase)<br />
Fresubin Original<br />
(Fibre) Drink<br />
Bemerkungen<br />
Zur Prophylaxe postprandialer<br />
Dyspnoe möglichst<br />
Bolus-Applikation wählen.<br />
Fettbetonte Ernährung ist<br />
<strong>für</strong> die Ventilation vorteilhalft.<br />
Regelmäßige Überwachung<br />
des Phosphat-<br />
spiegels notwendig.<br />
Die EN kann eine systemische<br />
Corticoidtherapie<br />
nur ergänzen. Durch eine<br />
niedermolekulare Diät wird<br />
keine verbesserte klinische<br />
Remission erreicht.<br />
Zusammensetzung der<br />
Diabetes-Sondennahrung<br />
nach Leitlinien der internationalenFachgesellschaften:<br />
45-60% Kohlenhydrate,<br />
10-20% Proteine, 25-<br />
35% Fette.<br />
- In der Akutphase nur sehr<br />
eingeschränkte Indikation<br />
<strong>für</strong> eine Ernährungstherapie.<br />
Keine klar definierten<br />
Indikationen und Kosten-<br />
Nutzen-Analysen <strong>für</strong> den<br />
Einsatz der Immunnutrition<br />
beim Intensivpatienten.<br />
Provide Xtra (Hypersekretionsphase)<br />
Fresubin Energy/<br />
Energy Fibre Drink<br />
(Adaptions-/ Stabilisierungsphase)<br />
Ballaststoffe können bis<br />
max. 15 g/ Tag enthalten<br />
sein. An Supplementation<br />
mit fettlöslichen Vitaminen,<br />
Elektrolyten, Folsäure, Vitamin<br />
B12 und Calcium den-<br />
ken.<br />
Fresubin HP Energy - Häufig liegen schwere<br />
Stoffwechselstörungen mit<br />
Hypoglykämie, Insulinresistenz,<br />
Eiweißkatabolie,<br />
Störungen des ElektrolytundSäure-Basen-Haushaltes<br />
vor. Ernährung über<br />
nasojejunale Sonde, empfohlene<br />
Eiweißzufuhr 1-1.5<br />
g/kg KG/Tag, bei schwerer<br />
Enzephalopathie bis max.<br />
0.5 g/kg KG/Tag.<br />
Fresubin HP Energy<br />
oder<br />
Fresubin Hepa (bei<br />
schwerer Enzephalopathie<br />
+ Proteinintoleranz)<br />
Fresubin Energy Drink<br />
oder<br />
Fresubin Hepa<br />
Häufig liegen schwere Störungen<br />
des Kohlenhydratstoffwechsels(Hyperinsulinämie),<br />
Störungen des<br />
Säure-Basen-Haushaltes<br />
und Elektrolytstörungen<br />
vor. Empfohlene Eiweißzufuhr<br />
1-1.5 g/kg KG/Tag.<br />
Leberadaptierte Sondennahrung<br />
führt nur bei<br />
Patienten mit schwerer<br />
Enzephalopathie + Proteinintoleranz<br />
zu einer Verbesserung<br />
des neuropsychiatrischen<br />
Status.
Energiebedarf Empfohlene<br />
Empfohlene<br />
Bemerkungen<br />
Sondennahrung Trinknahrung<br />
Patient mit AKUTEM 25 – 35 kcal/ kg KG/ Survimed renal - Wichtige ANV-bedingte<br />
Nierenversagen Tag<br />
Stoffwechselveränderungen<br />
OHNE Nierenersatz-<br />
sind aktivierter Proteinkataverfahrenbolismus,<br />
periphere Insulinresistenz<br />
und verringerte<br />
Lipolyse.<br />
Proteinbedarf: 0.6-(max.<br />
1.2) g/kg KG/Tag. Elektrolyt-<br />
und protein-reduzierte<br />
Sondennahrung notwendig.<br />
Patient mit AKUTEM 30-40 kcal/ kg KG/ Fresubin Original - Bei ausgeprägten gastroin-<br />
Nierenversagen und Tag<br />
testinalenMotilitätsstörun- MIT Nierenersatzgen<br />
Sondennahrungszufuhr<br />
verfahren<br />
über nasojejunale Sonde.<br />
Supplementation von wasserlöslichen<br />
Vitaminen notwendig<br />
(gesteigerter Bedarf).<br />
Evtl. zusätzlich Kalium<br />
und Phosphat.<br />
Patient mit CHRON. > 35 kcal/ kg KG/ Fresubin HP Energy Fresubin Energy Wichtige CNV-bedingte<br />
Niereninsuffizienz Tag<br />
Drink<br />
Stoffwechselveränderungen<br />
und kurzfrist. ente-<br />
sind periphere Insulinresisraler<br />
Ernährung (< 7<br />
tenz, Störungen der Lipo-<br />
Tage) MIT/ OHNE<br />
lyse, Hypertriglyceridämie,<br />
Nierenersatzverfah-<br />
intestinale Fettresorptionsrenstörung.<br />
Tendenz zur<br />
Obstipation. Proteinbedarf:<br />
0.6 – 1.0 g/ kg KG/ Tag.<br />
Patient mit CHRON. > 35 kcal/ kg KG/ Survimed Renal Survimed Renal Bei langfristiger enteraler<br />
Niereninsuffizienz Tag<br />
Ernährung sollten Trinkund<br />
langfristiger<br />
und Sondennahrungen mit<br />
enteraler Ernährung<br />
reduziertem Protein- und<br />
(> 7 Tage) MIT/ OH-<br />
Elektrolytgehalt und erhöh-<br />
NE Nierenersatzter<br />
Energiedichte eingesetzt<br />
verfahren<br />
werden.<br />
Onkologischer 30 – 40 kcal/ kg KG/ Fresubin HP Energy/ Fresubin Energy Häufig liegen ein gesteiger-<br />
Patient<br />
Tag<br />
Fresubin Energy Fibre (Fibre) Drink<br />
ter Glucoseumsatz, eine<br />
erhöhte Cortisonproduktion,<br />
eine gesteigerte Lipolyse<br />
und ein gesteigerter Proteinumsatz<br />
vor (�Skelettmuskelatrophie,<br />
Myopathie,<br />
viscerale Organatrophie,<br />
Hypoalbuminämie). Spezialnahrungen<br />
beeinflussen<br />
weder Morbidität noch Mortalität.<br />
Patient mit Pankrea-<br />
Survimed OPD - Beginn der EN innerhalb<br />
titis (akut)<br />
von 24-48 Std. nach Diagnose<br />
über eine nasojejunale<br />
Sonde.<br />
Patient mit Pankrea-<br />
Survimed OPD + Provide Xtra Häufig ist die Fettdigestion<br />
titis (chron.)<br />
Kreon 25000 oder<br />
und –absorption stärker<br />
Fresubin Original +<br />
beeinträchtigt als die Ver-<br />
Kreon 25000 + Vitadauung<br />
von Eiweißen und<br />
mine<br />
Kohlenhydraten. Bei zusätzlicher<br />
Pankreas- und<br />
Magensaftreduktion sollte<br />
eine chemisch-definierte<br />
Sondennahrung über eine<br />
nasojejunale Sonde appliziert<br />
werden.<br />
Patient mit Schluck-/ Je nach Krankheits- Fresubin Original Fresubin Original Nasojejunale Sonde wäh-<br />
Kaustörungen bild 30-40 kcal/ kg (Fibre)<br />
(Fibre) Drink<br />
len, da Aspirationsgefahr.<br />
KG/ Tag<br />
Fresubin HP Energy/ Fresubin Energy Evtl. Einsatz eines ge-<br />
Fresubin Energy Fibre (Fibre) Drink<br />
schmackneutralen Instant-<br />
Andickungsmittel.<br />
- 17 -
7. Problemlösung<br />
Bei der Durchführung der enteralen Ernährungstherapie können verschiedene patienten-bezogene<br />
(� Diarrhoe, Aspiration) und technische Probleme (� verstopfte Sonde) auftreten.<br />
7.1. Diarrhoen<br />
Häufigste Ursache <strong>für</strong> eine Diarrhoe bei der enteralen Ernährungstherapie sind Applikationsfehler,<br />
entweder durch mangelhafte Zubereitung, Lagerung oder durch unangemessene Perfusionsgeschwindigkeit.<br />
Die enterale Ernährungstherapie kommt nur dann als Ursache in Frage, wenn nach Absetzen der<br />
Sondennahrung innerhalb von 24 Std. keine Diarrhoe mehr besteht.<br />
Bis zu 4 dünne Stuhlentleerungen pro 24 Std. sind während einer enteralen Ernährungstherapie normal.<br />
Ursache Maßnahmen<br />
Zu schnelle Applikation Applikationsgeschwindigkeit reduzieren<br />
Aufbauphase zu schnell Applikationsgeschwindigkeit reduzieren<br />
Bolusgabe Übergang zu kontinuierlicher Gabe<br />
Nahrung zu kalt (bei Bolusgabe) Vor Applikation auf Raumtemperatur erwärmen<br />
Bakterielle Kontamination Überleitungssysteme wechseln (grundsätzlich alle 24<br />
Stunden), Ernährung verwerfen<br />
Ballaststoffreie Ernährung Ballaststoffreiche Ernährung<br />
Malabsorption (Kurzdarmsyndrom, chronisch- Wechsel zu einer niedermolekularen Oligopeptiddiät<br />
entzündliche Darmerkrankungen)<br />
(Survimed OPD)<br />
Fettresorptionsstörungen Evtl. Nahrung mit MCT<br />
Hohe Osmolarität der Ernährung Wechsel auf andere Sondennahrung<br />
Tab. 3: Ursachen und Therapievorschläge <strong>für</strong> Diarrhoen während einer enteralen Ernährung<br />
Auch andere Ursachen, z.B. Infektionen des Gastrointestinaltraktes, die Gabe von Antibiotika oder<br />
von Magnesium-haltigen Antazida (z.B. Maalox ® ), können Diarrhoen auslösen.<br />
Bei Diarrhoen, die länger als 24 Stunden dauern, ist eine Untersuchung auf Clostridium difficile im<br />
Darm sinnvoll. Eine Pseudomembranöse Enterocolitis kann mit Vancomycin-Kapseln oder mit Metronidazol-Tabletten<br />
behandelt werden. Für den Wiederaufbau der Darmflora nach längerer Antibiotikagabe<br />
kann Perenterol forte ® (Saccharomyces boulardii) eingesetzt werden.<br />
Auch Polyethylenglykol, das als Lösungszusatz bei einigen Medikamenten verwendet wird, kann Diarrhoen<br />
verursachen, ebenso Säfte mit größeren Mengen an Sorbitol und verschiedene Arzneistoffe.<br />
Eine Übersicht gibt die nachstehende Tabelle.<br />
Sorbitolgehalt > 350 mg/ml Diarrhogene Substanzen<br />
Mucosolvan Saft Alkylantien, Zytostatika<br />
Fenistil Sirup Antibiotika<br />
Benuron Saft Corticosteroide<br />
Tussamag Saft Digitalis<br />
Eisenpräparate<br />
Laxantien<br />
Magnesium<br />
Phosphat<br />
Kaliumpräparate<br />
Reserpin<br />
Tab. 4: Medikamente, die Diarrhoen auslösen können (Löser et al., 2001)<br />
- 18 -
7. 2. Aspiration<br />
Risikopatienten sind besonders verwirrte Patienten (Manipulation an der Sonde), bewusstlose,<br />
beatmete Patienten und Patienten und Patienten mit Magenentleerungsstörungen.<br />
Ursache Maßnahmen<br />
Zu flache Lage des Patienten 30-45 Grad erhöhter Oberkörper<br />
Zu rasche Applikation Zufuhr über Pumpe bzw. Reduktion der<br />
Zufuhrrate<br />
Nahrung zu kalt (bei Bolusgabe) Vor Applikation auf Raumtemperatur erwärmen<br />
Gestörte Magenentleerung Propulsiva (z.B. Paspertin ® ) oder Zufuhr über<br />
jejunale Sonde<br />
Gestörte Magen- und Darmmotilität Pausieren oder Propulsiva (z.B. Paspertin ® )<br />
Sondenfehllage Sonde neu positionieren<br />
Tab. 5: Ursachen und Therapievorschläge <strong>für</strong> eine Aspiration während einer enteralen Ernährung<br />
7. 3. Sondenverstopfung<br />
Prophylaxe:<br />
• Sonde nach jeder Medikamenten- und Nahrungsgabe mit stillem Mineralwasser spülen!<br />
• Nahrung auf Raumtemperatur erwärmen!<br />
• Inspektion der Sonde auf evtl. Ablagerungen und Beseitigung der sichtbaren Verunreinigungen.<br />
Rekanalisation:<br />
• Nicht mit hohem Druck und nicht mit Führungsdraht (Gefahr der Perforation)!<br />
• Empfohlen: Pepsinwein oder kohlensäurehaltiges Mineralwasser!<br />
Arzneimittel mit pH < 4<br />
Atosil/ Promethazin Tropfen<br />
Cebion Brausetabletten<br />
Diazepam/ Valiquid Tropfen<br />
Ergenyl Lösung<br />
Ferro sanol Tropfen<br />
ACC/ Fluimucil Btl./ Brausetabl.<br />
Lasix liquidum Lösung<br />
Morphin Amp.<br />
Multibionta Amp./ Tropfen<br />
Mucosolvan Saft<br />
Sab simplex Suspension<br />
Tab. 6: Medikamente, die aufgrund des pH-Wertes<br />
zu Sondenokklusionen führen können (Löser et al., 2001)<br />
- 19 -
8. Hygienemaßnahmen<br />
Sondennahrung ist ein hervorragendes Nährmedium <strong>für</strong> viele Keime (Bakterien, Pilze). Die Einhaltung<br />
standardisierter Hygienerichtlinien ist bei der Durchführung der enteralen Ernährungstherapie unbedingt<br />
erforderlich.<br />
Daher empfehlen wir:<br />
� Vor jedem Umgang mit Sondennahrung und vor jeder Manipulation am Überleitungssystem<br />
die Hände waschen und ggf. desinfizieren<br />
� Das Haltbarkeitsdatum der Sondennahrung beachten.<br />
� Die Nahrung auf Ausfällung/ Verklumpung untersuchen, falls vorhanden, die Flasche nicht<br />
verwenden.<br />
� Die Sondennahrung bei Raumtemperatur verabreichen.<br />
� Angebrochene Flaschen müssen gut verschlossen und dürfen maximal 24 Stunden im Kühlschrank<br />
(oder 8 Std. bei Raumtemperatur) aufbewahrt werden.<br />
� Beim Anschluss der Überleitungssysteme darauf achten, dass es zu keiner direkten Berührung<br />
der Anschlussstellen mit den Händen kommt.<br />
� Die Überleitungssysteme sollten nach 24 Stunden gewechselt werden.<br />
� Nach der Mahlzeit die Sonde mit 30-50 ml Kamillentee/ Fencheltee oder stillem Mineralwasser<br />
spülen und mit sauberer, trockener Verschlusskappe verschließen.<br />
� Enterale Ernährung sollte bolusweise appliziert werden. Ernährungspumpen sollten nur bei<br />
Dünndarmsonden verwendet werden.<br />
- 20 -
9. Arzneimittel und Sonde<br />
9.1. Allgemeine Regeln<br />
Im Folgenden ist ein Übersichtsschema über die Verabreichung von Arzneimitteln über Ernährungssonden<br />
dargestellt. Über diese dürfen grundsätzlich nur flüssige oder in Flüssigkeit aufgelöste Arzneiformen<br />
verabreicht werden.<br />
Außerdem sollten folgende Regeln beachtet werden:<br />
� Flüssigen Arzneiformen (Tropfen, Säfte) sollte in der Regel der Vorzug gegeben werden.<br />
� Feste Arzneiformen müssen in Pulverform vorliegen, also z.B. Tabletten zermörsert werden.<br />
Bitte prüfen Sie anhand der nachfolgenden Tabelle nach, ob die Tabletten zerkleinert werden<br />
können oder eine alternative Darreichungsform gewählt werden muss. Dies betrifft insbesondere<br />
Retard-Arzneiformen, bei deren Zerkleinerung die Gefahr von Überdosierungen mit hohen<br />
Initialspiegeln besteht. Pellets dürfen generell nie zerrieben werden! Für die Pulverisierung<br />
fester Oralia steht Ihnen ein spülmaschinenfester geschlossener Tablettenmörser zur<br />
Verfügung. Dieser ist nach Gebrauch gründlich zu spülen und trocken und staubfrei zu lagern.<br />
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, <strong>für</strong> Patienten einen Sondenmedikationsplan anzufordern<br />
(s. Abschnitt 9.4).<br />
� Zermörserte Tabletten etc. sollen immer mit abgekochtem Wasser, Mineralwasser oder Kamillen-/<br />
Fencheltee aufgelöst werden (nicht mit schwarzem Tee: durch die enthaltenen Gerbstoffe<br />
kann es zum Ausflocken des Eiweißes und damit zu einer Sondenverstopfung kommen).<br />
� Brausetabletten/ Granulate werden i.d.R. mit mindestens 50 ml stillem Mineralwasser verdünnt,<br />
da sie oft schleimhautreizende Hilfsstoffe enthalten.<br />
� Vor, nach und zwischen den Arzneimittelgaben sollte mit jeweils 15-20 ml stillem Mineralwasser<br />
oder abgekochtem Leitungswasser gespült werden.<br />
� Jedes Arzneimittel muss separat gegeben werden.<br />
� Arzneimittel dürfen nicht mit der Sondenkost gemischt werden.<br />
- 21 -
- 23 -
9.4. Sondenmedikationsplan (Beispiel)<br />
Name, Vorname: internist. Patient<br />
Geburtsdatum: 71 Jahre<br />
Station: B9-MHB<br />
Diagnose/ Anamnese: Exsikkose, Mangelernährung<br />
Arzneimittel<br />
und Dosierung<br />
Bisohexal 5 mg Tabl.<br />
1 – 0 - 0<br />
Captohexal Tabl.<br />
½ - - ½ - 0<br />
Nexium MUPS 40 mg Tabl.<br />
1 – 0 - 0<br />
Corangin 20 mg Tabl.<br />
1 – 0 - 1<br />
Corvaton retard Tabl.<br />
0 – 0 - 1<br />
Sortis 20 mg Tabl.<br />
0 – 0 - 1<br />
Aspirin protect 100 mg Tabl.<br />
0 – 1 - 0<br />
MCP-Tropfen<br />
30 – 0 - 30<br />
Arzneistoff teilbar? zerkleinerbar?<br />
- 24 -<br />
auflösbar/<br />
suspendierbar? <br />
Sondengabe?<br />
5 mg Bisoprolol Ja Ja Ja Ja<br />
Captopril Ja Ja Ja Ja<br />
Bemerkungen<br />
(Zeitpunkt der Applikation, Alternativpräparat)<br />
40 mg Esomeprazol Nein Nein Ja Ja Die Tabl. nicht mörsern, in Apfelsaft geben, Pellets<br />
zerfallen lassen und über die Sonde applizieren.<br />
Gut nachspülen.<br />
20 mg Isosorbidmononitrat<br />
Ja Ja Ja Ja<br />
8 mg Molsidomin Ja Nein Nein Nein Sondenapplikation nicht möglich, da Matrixtabl.<br />
Wechsel auf Corvaton 2 mg Tabl. (Dosisanpassung!)<br />
Atorvastatin Nein Ja Ja Ja Sondenapplikation möglich, gut nachspülen!<br />
100 mg Acetylsalicylsäure<br />
4 mg Metoclopramid-<br />
HCl/ ml<br />
________________________ ________________________________<br />
Datum Unterschrift<br />
Nein Nein Nein Nein Keine Sondengabe möglich, da magensaftresistenter<br />
Überzug. Bitte Wechsel auf Aspirin N 100 mgTabletten<br />
(Bestellung über WEBMUSE mit Bemerkung „Sonde“)<br />
Liegt bereits als Lösung vor
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
- 25 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
ACC 600 long<br />
Brausetabl.<br />
Acetylcystein nein nein ja ja 3<br />
Acercomb Tabl. Lisinopril +<br />
Hydrochlorothiazid<br />
ja ja ja ja morgens<br />
Acic 200/ 400/ 800<br />
mg Tabl.<br />
Aciclovir Keine Daten Ja Ja Ja 3<br />
Adalat<br />
Nifedipin nein nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation<br />
5/10 mg Kps.<br />
möglich. Adalat retard Tabl.<br />
W<br />
bevorzugen, lichtempfindlich!<br />
Adalat retard Nifedipin nein<br />
eingeschränkt ja ja 3 Bei starker Zerkleinerung<br />
Tabl.<br />
Lichtschutz erfor-<br />
Zerstörung des Retardiederlich)rungsprinzips<br />
(starker Blutdruckabfall<br />
möglich), daher<br />
nur grob zerkleinern, in<br />
Flüssigkeit suspendieren<br />
und zügig applizieren.<br />
Adumbran<br />
Oxazepam ja ja ja ja abends Nicht auf vollen Magen<br />
10 mg Tabl.<br />
geben, um den Wirkungseintritt/<br />
die Wirkungsdauer<br />
nicht zu beeinträchtigen.<br />
Aequamen Tabl. Betahistin nein ja ja ja 2/3 Max. 24 Std. vorher zerkleinern,<br />
max. 30 Minuten<br />
vorher aufschwämmen.<br />
Allopurinol Tabl. Allopurinol ja ja ja ja 3<br />
Amoxihexal<br />
Amoxicillin ja ja ja ja 2 Größere Partikel zerfallen<br />
750/ 1000 mg Tabl.<br />
teilweise erst nach 15<br />
Minuten in Wasser. Bitte<br />
möglichst bald nach der<br />
Zube-reitung applizieren, da<br />
Abbau durch Hydrolyse/<br />
Lichtein-wirkung möglich.<br />
Aniflazym 5 mg Tabl. Serrapeptase nein nein nein nein 3<br />
Aspirin protect Acetylsalicylsäure nein nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation<br />
100/ 300 mg Tabl.<br />
(magensaftresistenter Über-<br />
M R 1<br />
zug!)<br />
Augmentan<br />
Amoxicillin +<br />
ja ja ja ja 2 Mit 50-100 ml Wasser Augmentan Saft<br />
875/ 125 mg Tabl. Clavulansäure<br />
(keine Säure, keine Milch –<br />
sonst fällt Clavulansäure<br />
aus) suspendieren und gut<br />
nachspülen!
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
- 26 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Avalox Tabl. Moxifloxacin Ja Ja Ja Ja 0 Sehr bitterer Geschmack.<br />
Bayotensin Tabl. Nitrendipin ja grob ja problematisch 3 Innerhalb weniger Minuten<br />
applizieren.<br />
Beloc Zok/ mite/ forte<br />
Ret.tabl.<br />
M R 2<br />
Benalapril<br />
5/10 mg Tabl.<br />
Bezafibrat retard<br />
Tabl.<br />
Bisohexal 5/ 10 mg<br />
Tabl.<br />
Bronchoretard/ mite<br />
Kps.<br />
M R 2<br />
Catapresan<br />
0.15 mg Tabl.<br />
CC nefro Tabl.<br />
Metoprolol ja nein ja ja 3 Bitte nicht mörsern!<br />
Tabletten in Wasser geben,<br />
Retardpellets suspendieren<br />
und nach Umrühren ohne<br />
große Zeitverzögerung<br />
über die Sonde applizieren.<br />
Enalapril ja Keine Daten Keine Daten Keine Daten 0<br />
Bezafibrat Ja Nein Nein Nein 3<br />
Bisoprolol Ja Ja Ja Ja 1, 2 Bitterer Geschmack.<br />
Theophyllin nein nein nein ja 3 Kapseln öffnen, Retardpellets<br />
suspendieren, umrühren<br />
und zügig durch die<br />
Sonde (mindestens CH 12)<br />
Clonidin ja ja ja ja 0 Die Bestandteile können<br />
sich absetzen, bitte gut suspendieren.<br />
Calciumcarbonat ja ja ja ja 1, 2<br />
Cefuroxim-<br />
Cefuroxim nein ja ja ja 3 Achtung: bitterer Geratiopharm<br />
Filmtabl.<br />
schmack!<br />
Cephoral Tabl. Cefixim ja ja ja ja 1/2 Aus galenischer Sicht kann<br />
Cephoral ohne Probleme <strong>für</strong><br />
die Sondenanwendung<br />
pulverisiert / zerkleinert<br />
werden.<br />
Cibadrex<br />
Benazepril +<br />
ja ja ja ja 0<br />
10/12.5 mg Tabl. Hydrochlorothiazid<br />
Ciprobay<br />
250/ 500 mg Tabl.<br />
Ciprofloxacin ja ja ja ja 0 Sondenapplikation ist möglich,<br />
schlechter Geschmack.<br />
spülen!<br />
Ciprobay Saft
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
- 27 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Clinda-saar<br />
300 mg Tabl.<br />
Clindamycin ja ja ja ja 1<br />
Clont 250 mg Tabl. Metronidazol ja ja ja ja 2/3 Die Zubereitung sollte so<br />
kurz wie möglich vor der<br />
Verabreichung erfolgen.<br />
Lichtempfindlich!!<br />
Concor<br />
Bisoprolol +<br />
ja ja ja ja 2<br />
5/10 mg plus Hydrochlorothiazid<br />
Corangin<br />
20 mg Tabl.<br />
Isosorbidmononitrat ja ja ja ja 0<br />
Corangin<br />
Isosorbidmononitrat ja nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation Corangin Tabletten<br />
40/ 60 mg retard<br />
möglich. Matrixtablette<br />
Tabl.<br />
zerfällt nicht in Wasser!<br />
Cordarex Tabl. Amiodaron ja ja ja ja 2/3 Sondenapplikation unmittelbar<br />
nach Herstellung<br />
einer Suspension möglich,<br />
da lichtempfindlicher Arzneistoff!!<br />
Corvaton 2 mg Tabl. Molsidomin ja ja ja ja 0 Sondenapplikation unmittelbar<br />
nach Herstellung<br />
einer Suspension, da lichtempfindlich!<br />
Corvaton<br />
Molsidomin ja nein nein nein 0 Keine Sondenapplikation<br />
8 mg retard Tabl.<br />
möglich, da Matrixtablette.<br />
Cotrim forte<br />
Cotrimoxazol ja ja ja ja 3 Suspension mit mindestens Cotrim Saft<br />
Tabl.<br />
50 ml Wasser zubereiten<br />
(hohe Osmolarität).<br />
Delix/Delix plus Tabl. Ramipril +<br />
Hydrochlorothiazid<br />
ja ja ja ja 1/2/3<br />
Diflucan<br />
Fluconazol nein nein ja ja 1/2 Sondengabe als Suspen- Diflucan Saft<br />
50/ 100 mg Kps.<br />
sion möglich<br />
Digimerck minor/<br />
pico/ 0.1 mg Tabl.<br />
Digitoxin ja ja ja ja 3<br />
Diovan 80/ 160 mg<br />
Kps.<br />
Distraneurin Kps.<br />
W<br />
Valsartan Nein Nein Ja Ja Dosis als Einmalgabe<br />
unabhängig von den<br />
Mahlzeiten.<br />
Clomethiazol nein nein nein nein 0 Distraneurin Mix-tur,<br />
bitte vor Appli-kation<br />
mit 30 ml Wasser verdünnen.
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Dormicum<br />
7.5 mg Tabletten<br />
Doxepin ratiopharm<br />
25/ 50/ 100 mg<br />
Fimtabletten<br />
- 28 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Midazolam ja ja ja ja 0 Sondengabe prinzipiell<br />
möglich.<br />
Doxepin Ja Ja Ja Ja Vor dem Schlafengehen,<br />
2; 3<br />
Bitterer Geschmack<br />
Midazolam Injektionslösung<br />
über<br />
Sonde.<br />
Dulcolax Drg. Bisacodyl Nein Nein Nein Nein Abends, 0 Laxans Pico Tropfen<br />
Dytide H Tabl. Triamteren +<br />
Hydrochlorothiazid<br />
Eremfat<br />
150 mg Tabl.<br />
ja ja ja ja 2 Der Filmüberzug hat keine<br />
magensaftresistente Eigenschaft.<br />
Beim Zerkleinern der<br />
Tablette kann es durch den<br />
Filmüberzug zu leichten<br />
Rifampicin ja ja ja ja ½ Stunde vor dem<br />
Frühstuck oder einer<br />
Mahlzeit<br />
Esidrix Tabl. Hydrochlorothiazid ja ja ja ja 2, morgens<br />
Euglucon N<br />
3.5 mg Tabl.<br />
Glibenclamid ja ja ja ja Vor dem Frühstück als<br />
Einmalgabe.<br />
Verklebungen kommen.<br />
Gabe vor den Mahlzeiten<br />
zur besseren Synchronisierung<br />
von Insulin-Freisetzung<br />
und –bedarf.<br />
E-Vitamin-ratio<br />
Kps. W<br />
Tocopherol nein nein nein nein Keine Angabe<br />
Favistan Tabl. Thiamazol ja ja ja ja 3 Tabletten sind viertelbar.<br />
Nach Zerkleinerung/ Zerfall<br />
in Wasser zügig arbeiten,<br />
da lichtempfindlicher Arzneistoff!<br />
Fenistil Drg. Dimetinden nein ja ja nein 3 Sondenapplikation möglich. Fenistil Tropfen, diese<br />
mit Wasser verdünnen.<br />
Ferrosanol duodenal<br />
Kps.<br />
M R 2<br />
Finlepsin<br />
200 mg Tabl.<br />
Finlepsin<br />
200/400 mg retard<br />
Tabl.<br />
Eisen(II)glycinsulfat nein nein Nein nein 1 Keine Sondenapplikation<br />
möglich.<br />
Carbamazepin ja ja ja ja 2/3<br />
Carbamazepin ja nein nein nein 2/3<br />
Plastulen Kps. (s.dort)
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Flunitrazepam 1 mg<br />
Ratiopharm Tabl.<br />
- 29 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Flunitrazepam Ja Ja Ja Ja Direkt vor dem<br />
Schlafengehen.<br />
Folsan 5 mg Tabl. Folsäure ja ja ja ja 1<br />
Grüncef<br />
1g Tabl.<br />
Cefadroxil ja ja ja ja 1/3<br />
Harzol Kps. ß-Sitosterin ja ja ja ja 2<br />
Ibuhexal 400/ 600 mg<br />
Filmtabl.<br />
Ibuprofen ja ja ja ja 2<br />
Imeson Tabl. Nitrazepam ja ja ja ja 1<br />
Iscover Tabl.. Clopidrogel nein ja ja ja 0<br />
ISDN 20/ 40/ 60/ 80<br />
retard Kps.<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Isosorbiddinitrat nein nein Ja ja 3 Pellets aus der Kps. in<br />
Wasser geben, suspendieren,<br />
zügig applizieren und<br />
gut nachspülen.<br />
Isoptin 80/ mite Tabl. Verapamil ja ja ja ja 3<br />
Isoptin KHK retard<br />
Tabl.<br />
Verapamil nein nein nein nein 3 Keine Sondenapplikation<br />
möglich (Alginatmatrix), das<br />
Retardprinzip wird zerstört.<br />
Isozid Tabl. Isoniazid ja ja ja ja 2, nach kohlenhydratreicher<br />
Kost 30 Minuten<br />
warten!<br />
Jodetten<br />
200 mg Tabl.<br />
Kalinor Brausetabl. Kaliumcitrat, Kalium<br />
hydrogencarbonat,<br />
Citronensäure<br />
KCl retard<br />
Zyma Dragges<br />
Kaliumjodid Ja Ja Ja ja Zu jeder Tageszeit, mit<br />
oder außerhalb der<br />
Mahlzeit<br />
nein nein nein ja In Anteilen zu den<br />
Mahlzeiten, sonst reizend<br />
Film dient lediglich als<br />
Schutz vor Licht, Feuchtigkeit<br />
und als Einnahmehilfe.<br />
Wechselwirkung mit<br />
Sondennahrung, spez. mit<br />
Kohlenhydraten.<br />
Der Wirkstoff ist lösbar, die<br />
Hilfsstoffe sind nur suspendierbar.<br />
Sondenapplikation möglich,<br />
mit ca. 50 ml Wasser verdünnen<br />
(cave Diarrhoen!)<br />
Kaliumchlorid nein nein nein nein 2 Keine Sondenapplikation<br />
möglich, Retardeffekt geht<br />
verloren.<br />
Unretardiertes Isoptin<br />
verwenden!<br />
Kalinor Brausetabletten
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Klacid Pro<br />
250 mg Tabl.<br />
Kreon<br />
10.000/25.000 Kps.<br />
M R 2<br />
- 30 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Clarithromycin nein ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich,<br />
aber lichtempfindlich!!<br />
Pankreatin nein nein ja ja 2 Nach Öffnen der Kapsel<br />
Pellets mit Sondennahrung<br />
und viel Flüssigkeit mischen<br />
und innerhalb von 10-15 Minuten<br />
applizieren.<br />
Lasix Tabl. Furosemid ja ja ja ja 1 Achtung: Arzneistoff ist<br />
lichtempfindlich!<br />
Lasix 500 mg Tabs Furosemid ja ja ja ja 1 Achtung: Arzneistoff ist<br />
lichtempfindlich!<br />
Lefax Kautabl. Simeticon nein Ja Ja ja 2/3<br />
Liserdol Tabl. Metergolin ja ja ja ja Keine Daten Mit ca. 10 ml Wasser auf-<br />
Loperamid-ratiopharm<br />
Filmtabl.<br />
Lopirin Cor<br />
12.5 mg Tabl.<br />
L-Thyroxin<br />
50/75/100 mg Tabl.<br />
Madopar 125 T Levodopa/<br />
Benserazid<br />
Madopar 62.5 mg<br />
Kps.<br />
Loperamid Nein Ja Ja Ja 0<br />
Captopril Ja Ja Ja Ja 0<br />
Levothyroxin ja ja ja ja 30 Minuten vor dem<br />
Frühstück<br />
Levodopa/<br />
Benserazid<br />
nein nein nein nein Mindestens 30 Minuten<br />
vor einer Mahlzeit oder 1<br />
Stunde danach<br />
nein nein nein nein Mindestens 30 Minuten<br />
vor einer Mahlzeit oder 1<br />
Stunde danach<br />
schwemmen.<br />
Sondenapplikation ist möglich.<br />
Die Einnahme sollte<br />
jedoch nüchtern min. 30<br />
min. vor einer Mahlzeit<br />
erfolgen, da die gleichzeitige<br />
Applikation mit der Nahrung<br />
einen großen Einfluss<br />
auf die Resorption des Levothyroxins<br />
hat.<br />
Keine Sondenapplikation<br />
möglich, da sauerstoffempfindl.<br />
Eiweißreiche Nahrung<br />
vor u. mit Einnahme<br />
vermeiden.<br />
Keine Sondenapplikation<br />
möglich, da Inhalt der Kapsel<br />
sauerstoffempfindl.<br />
Eiweißreiche Nahrung vor<br />
und mit der Einnahme vermeiden.<br />
Madopar LT<br />
Madopar LT
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Magnesium Verla N<br />
Dragees<br />
Marcumar<br />
3 mg Tabl.<br />
M-dolor 10/30/60 mg<br />
retard Tabl.<br />
M-dolor 10/30/60 mg<br />
Retardkps. (Achtung:<br />
nicht gelistet!!)<br />
M R 2<br />
Megacillin oral<br />
1.0/1.5 Mega Tabl.<br />
Mescorit<br />
500/850 mg Tabl.<br />
Magnesiumhydrogenglutamat,<br />
Magnesiumcitrat<br />
- 31 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
nein ja ja ja 1<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Phenprocoumon ja ja ja ja 1 oder 3 Sondenapplikation möglich,<br />
Wirkstoff setzt sich in der<br />
Suspension sehr stark ab.<br />
Bei der Applikation gut<br />
nachspülen, um die Dosierungsgenauigkeit<br />
zu gewährleisten.<br />
Möglichst 2<br />
Stunden Nahrungspause<br />
vor u. nach Marcumar-Gabe<br />
(da Bindung an Proteine der<br />
Sondennahrung).<br />
Morphin nein nein nein nein 0 M-dolor Retardkapseln<br />
Morphin nein nein ja ja 0 Bitte die Pellets aus der<br />
Kapsel in ein Becherglas<br />
geben, mit 20 ml Wasser<br />
versetzen und diese Pelletsuspension<br />
in einer<br />
Spritze aufziehen. Pellets<br />
bitte nicht zermörsern!<br />
Phenoxymethylpenicillin<br />
ja ja ja ja 1 Std vor den Mahl-zeiten Achtung: bei oraler Gabe<br />
bitterer Geschmack.<br />
Metformin nein ja ja ja Unmittelbar nach den<br />
Mahlzeiten<br />
Achtung: beim Zerkleinern<br />
kommt der schlechte Geschmack<br />
voll zum Tragen,<br />
verstärkte gastrointestinale<br />
Unverträglichkeit!<br />
Methylprednisolon Methylprednisolon ja ja ja ja Zu oder nach dem<br />
4/ 8 mg Tabl.<br />
Frühstück<br />
Metronidazol 400 mg<br />
Tabl.<br />
Metronidazol Ja Ja Ja Ja 2; 3 Lichtempfindlich!<br />
Moxonidin Hexal<br />
0.1/ 0.2/ 0.3/0.4 mg<br />
Tabl.<br />
Moxonidin Ja Ja Ja Ja 1; 2; 3<br />
Musaril Tabl. Tetrazepam ja ja ja ja 0
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Neurontin<br />
100/ 300 mg Kps.<br />
Neurotrat S forte<br />
Tabl.<br />
Nexium MUPS Tabl.<br />
M R 2<br />
- 32 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Gabapentin nein nein ja ja Zwischen den Mahlzeiten Kapseln öffnen, in Wasser<br />
suspendieren und anschliessend<br />
über die Sonde<br />
applizieren.<br />
Vitamin B1+B6 nein ja ja Keine Daten 2/3 Parenterale Gabe von<br />
Vitamin B1+B6<br />
Esomeprazol nein nein ja ja 1 Achtung: nicht mörsern.<br />
Besser: Nexium MUPS<br />
Tabl. direkt in Spritze geben,<br />
in Spritze dann 20-25<br />
ml Apfelsaft aufnehmen<br />
(frühzeitiges Auflösen der<br />
Pellets wird vermieden),<br />
zerfallen lassen, milchige<br />
Suspension schütteln und<br />
langsam applizieren.<br />
Nachspülen!<br />
Piracetam ja ja ja ja 2,3 Enthält wasserunlösl. Hilfsstoffe!<br />
Amlodipin ja ja ja ja 2 Arzneistoff ist lich-empfindlich!<br />
Metamizol ja ja ja ja Keine Angabe<br />
Normabrain<br />
800 mg Tabl.<br />
Norvasc<br />
5/ 10 mg Tabl.<br />
Novaminsulfon ratio<br />
500 mg Tabl.<br />
Ospur D3 Tabl. Vitamin D3 ja ja ja ja 0 Der Wirkstoff ist lösbar, die<br />
Hilfsstoffe sind suspendierbar.<br />
Pantozol 20/ 40 mg Pantoprazol nein ja (bedingt) ja (bedingt) ja (bedingt) 1 Std. vor den Mahlzeiten Sondenapplikation nach Nexium MUPS<br />
Tabl.<br />
Pulverisierung ist ohne<br />
M R 1<br />
Natriumhydrogencarbonatlösung<br />
nur möglich bei<br />
duoden./ jejun. Sondenlage<br />
(Wirkstoff ist säurelabil!).<br />
Die Gabe via Sonde ist in<br />
der Praxis oft durch Filmreste<br />
schwierig!<br />
Plastulen N Kps. Eisen(II)sulfat Nein Nein Nein Nein 1, 2, 3<br />
Plavix Drg. Clopidrogel nein ja ja ja 0<br />
Pravasin protect<br />
10/20/40 mg Tabl.<br />
Prednisolon 5/ 20/ 50<br />
mg Tabl.<br />
Pravastatin ja Ja ja ja 1/2/3<br />
Prednisolon Ja Ja Ja Ja 2; 3<br />
Besonders nach dem<br />
Frühstück
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Ranitic<br />
150 mg Tabl.<br />
Rifa<br />
450/ 600 mg Drg.<br />
Roxithromycinratiopharm<br />
Saroten Tabs<br />
50 mg<br />
- 33 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Ranitidin nein ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich,<br />
aber Tabletten gut zerklei-<br />
Rifampicin nein ja ja ja nüchtern Sondenapplikation über<br />
Magensonde möglich, bei<br />
Duodenalsonde Kontrolle<br />
auf Rotfärbung des Urins!<br />
Roxithromycin ja ja ja ja 15 Minuten vor einer<br />
Mahlzeit<br />
Amitriptylin ja nein nein nein 0/2 Nicht zerstoßen oder zermörsern,<br />
da Gefahr einer<br />
unerwünscht starken<br />
nern!<br />
Blutdrucksenkung!<br />
Ranitic inject über<br />
Sonde!<br />
Sortis<br />
Atorvastatin nein ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich,<br />
10/20 mg Tabl.<br />
gut nachspülen!<br />
Sotalex/ mite Tabl. Sotalol ja ja ja ja 1 Wirkstoff löst sich sehr<br />
schnell.<br />
Spironolacton Tabl. Spironolacton Ja Ja Ja Ja Keine Daten<br />
Tavanic<br />
250/ 500 mg Tabl.<br />
Levofloxacin ja ja ja ja 0 Sondenapplikation möglich.<br />
Taxilan 100 Tabl. Perazin Ja Ja Nein Nein 3 Bitte Taxilan Tropfen<br />
bestellen.<br />
Tenormin<br />
25/50/100 mg Tabl.<br />
Atenolol ja ja ja ja 1<br />
Torem<br />
10 mg/ cor Tabl.<br />
Torasemid ja ja ja ja 0/ morgens<br />
Tramal long<br />
100 mg Ret.tabl.<br />
Tramadol nein nein nein nein 0 Keine Sondenapplikation<br />
möglich, da Retardüberzug!<br />
Tramal Tropfen<br />
Tranxilium<br />
Dikaliumchlorazepat Nein Nein Nein Nein 0 Bitte Tranxilium<br />
5/ 10/ 20 mg Kps.<br />
Tropfen bestellen.<br />
Urbason<br />
Methylprednisolon ja Ja Ja ja 0 (am besten morgens<br />
40 mg Tabl.<br />
zwischen 6-8 Uhr)<br />
Valiquid 0.3 Tropfen Diazepam ja ja ja ja 1 Mit ca. 30 ml Wasser verdünnen!<br />
Valoron N Retardtabl.<br />
Tilidin + Naloxon Nein Nein Nein Nein 0 Retardierung wird zerstört. Tilidin comp. Lösung<br />
Voltaren Dispers<br />
50 mgTabl.<br />
Diclofenac nein nein ja ja 2 Tabletten zerfallen rasch in<br />
Wasser.
Arzneimittel Arzneistoff teilbar zerkleinerbar Auflösbar/<br />
suspendierbar<br />
Voltaren Resinat 75<br />
mg Kps.<br />
Vomex A retard<br />
Kps.<br />
Zocor<br />
5/10/20mg Tabl.<br />
Zocor 40 mg<br />
Tabletten<br />
- 34 -<br />
Sondengabe Applikationszeitpunkt<br />
0 = unabhängig von...<br />
1 = vor ....<br />
2 = zu ....<br />
3 = nach .....den<br />
Mahlzeiten<br />
Bemerkungen Alternative<br />
Diclofenac nein nein ja ja 2 Sondenapplikation ab CH ><br />
10 möglich. Kapselinhalt in<br />
Wasser suspendieren, zügig<br />
applizieren, da Verstopfungsgefahr!<br />
Dimenhydrinat ja nein ja ja Keine Angabe Bitte Pellets nicht zermörsern.<br />
Simvastatin ja ja ja ja 2 Gut nachspülen!<br />
Simvastatin nein ja ja ja 2 Gut nachspülen!<br />
ZOP 7.5 mg Filmtabl. Zopiclon Keine Angabe Ja Ja Ja 1 Licht- und oxidationsempfindlicher<br />
Arzneistoff. Bitterer<br />
Geschmack!<br />
Zyloric<br />
100/ 300 mg Tabl.<br />
(nicht mehr gelistet)<br />
Allopurinol ja ja ja ja 3<br />
Erklärungen:<br />
MR 1 = Magensaftresistente Hülle<br />
MR 2 = Magensaftresistente Kapsel<br />
W = Weichgelatinekapsel<br />
Vomex A Injektionslösung
Sondennahrung<br />
Fresubin<br />
Original<br />
Fresubin<br />
Original Fibre<br />
Fresubin<br />
HP Energy<br />
Fresubin<br />
Energy Fibre<br />
Fresubin<br />
Hepa<br />
Survimed<br />
Renal<br />
Survimed<br />
OPD<br />
10.1. Übersicht über die empfohlenen Sondennahrungen<br />
Produkteigenschaften Indikationen Nährstoffrelation<br />
Isokalor. Hoch- Mit Ohne<br />
Eiweiß:<br />
kalorisch Ballast- Ballast-<br />
Fett:<br />
stoffen stoffeKohlenhydrate<br />
x x Kau-/Schluckstörun-gen<br />
Diabetes (mit Gastroparese)<br />
Chron. Pankreatitis<br />
ANV mit Nierenersatzverfahren<br />
15:30:55<br />
x x Kau-/Schluckstörungen<br />
Diabetes (ohne Gastroparese)<br />
Intensivpatienten<br />
15:30:55<br />
x x Kau-/Schluckstörungen<br />
M. Crohn/ C. ulcerosa<br />
(akut)<br />
Kurzdarmsyndrom<br />
CNV mit EN < 7 Tage<br />
ALV<br />
Chron. Leberinsuffizienz<br />
- 35 -<br />
Onkologie<br />
x x Kau-/Schluckstörungen<br />
ARDS/ chron. respir.<br />
Insuffizienz<br />
M. Crohn/ C. ulcerosa<br />
(Remission)<br />
Kurzdarmsyndrom<br />
Onkologie<br />
x x Chron. Leberinsuffizienz<br />
mit Enzephalopathie +<br />
Proteinintoleranz<br />
x x ANV ohne Nierenersatzverfahren<br />
CNV mit EN > 7 Tage<br />
x x Kurzdarmsyndrom<br />
Akute Pankreatitis<br />
Chron. Pankreatitis<br />
20:35:45<br />
15:35:50<br />
Lagerung<br />
RT<br />
RT<br />
RT<br />
RT<br />
RT<br />
12:33:55 Nicht unter<br />
15 o C<br />
6:10:84<br />
(kältesensitiv)<br />
RT<br />
18:22:60 Nicht unter<br />
15 o C<br />
(kältesensitiv)
10.2. Produktbeschreibungen: Sondennahrungen <strong>für</strong> die normale Stoffwechsellage<br />
Fresubin<br />
Fresubin<br />
Fresubin<br />
Fresubin<br />
Original Original Fibre HP Energy Energy Fibre<br />
Per 100 ml/ bzw. 100 g 100 100 150 150<br />
Energie (kcal)/ (kJ) 420 420 630 630<br />
Eiweiß (g) 3.8 3.8 7.5 5.6<br />
Kohlenhydrate (g) 13.8 13.8 17.0 18.8<br />
Fette (g) 3.4 3.4 5.8 5.8<br />
Gesättigte FS (g) 0.9 0.9 3.7 1.33<br />
MCT (g) 0.56 0.60 3.3 0.83<br />
Einf. ungesättigte FS (g) 1.60 1.60 0.5 2.8<br />
Mehrf. ungesättigte FS (g) 0.9 0.9 1.5 1.67<br />
Cholesterin (mg) ≤ 1.6 ≤ 1.6 ≤ 1.7 ≤ 5.0<br />
Ballaststoffe (g) - 2 - 2<br />
Wasser (ml)<br />
Vitamine<br />
84 84 79 78<br />
Vitamin A (mg RE) 0.07 0.07 0.07 0.07<br />
ß-Karotin (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />
Vitamin D (µg) 1.0 1.0 1.0 1.0<br />
Vitamin E (mg) 1.33 1.33 1.33 1.33<br />
Vitamin K µg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />
Vitamin C (mg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />
Vitamin B1 (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />
Vitamin B2 (mg) 0.17 0.17 0.17 0.17<br />
Niacin (mg) 1.6 1.6 1.6 1.6<br />
Vitamin B6 (mg) 0.16 0.16 0.16 0.16<br />
Vitamin B12 (µg) 0.27 0.27 0.27 0.27<br />
Panthotensäure (mg) 0.47 0.47 0.47 0.47<br />
Biotin (µg) 5 5 5 5<br />
Folsäure (µg) 27 27 27 27<br />
Cholin (mg)<br />
Mineralstoffe mg (mmol)<br />
37 37 27 37<br />
Natrium 75 (3.3) 133.3 (5.8) 120 (5.2) 100 (4.3)<br />
Kalium 125 (3.2) 155 (4.0) 234 (6.0) 207 (5.3)<br />
Chlorid 115 (3.2) 153.3 (4.3) 184 (5.2) 153.3 (4.3)<br />
Calcium 80 (2.0) 80 (2.0) 80 (2.0) 66.7 (1.7)<br />
Phosphor 63 (2.0) 63 (2.0) 63 (2.0) 53 (1.7)<br />
Magnesium<br />
Spurenelemente<br />
25 (1.0) 25 (1.0) 27 (1.1) 24 (1.0)<br />
Eisen (mg) 1.33 1.33 1.33 1.33<br />
Zink (mg) 1.20 1.20 1.20 1.20<br />
Kupfer (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />
Mangan (mg) 0.27 0.27 0.27 0.27<br />
Jodid (µg) 13.3 13.3 13.3 13.3<br />
Chrom (µg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />
Molybdän (µg) 10.0 10.0 10.0 10.0<br />
Fluor (mg) 0.13 0.13 0.13 0.13<br />
Selen (µg) 6.7 6.7 6.7 6.7<br />
Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />
Alanin 0.14 0.14 0.33 0.20<br />
Asparagin/-säure 0.31 0.32 0.66 0.46<br />
Glutaminsäure 0.44 0.42 0.98 0.62<br />
Glycin 0.10 0.10 0.16 0.11<br />
Prolin 0.41 0.36 0.80 0.55<br />
Serin 0.25 0.24 0.46 0.36<br />
Gesamt<br />
Nicht-essentielle Aminosäuren<br />
2.71 2.64 5.40 3.96<br />
Kohlenhydrate (g)<br />
1.65 1.58 3.39 2.30<br />
Glucose 0.27 0.29 0.31 0.37<br />
Fructose - 0.05 - -<br />
Maltose 0.95 0.91 0.71 0.91<br />
Lactose ≤ 0.02 ≤ 0.02 0.02 ≤ 0.03<br />
Saccharose - 0.06 - 0.09<br />
Oligo/ Polysacch. 12.52 12.45 15.98 17.45<br />
Stärke<br />
Wichtige Fettsäuren<br />
- - - -<br />
Ölsäure 1.44 1.44 0.52 2.61<br />
Linolsäure 0.68 0.68 1.18 1.25<br />
α-Linolensäure 0.12 0.12 0.24 0.27<br />
Eicosapentaens. 0.03 0.03 0.03 0.03<br />
Docosahexaens. 0.02 0.02 0.02 0.02<br />
Weitere Ω3-FS - - 0.01 -<br />
Ω6: Ω3 FS-Verhältnis<br />
Energierelation<br />
4:1 4:1 4:1 4:1<br />
Eiweiß (E%) 15 15 20 15<br />
Kohlenhydrate (E%) 55 55 45 50<br />
Fett (E%) 30 30 35 35<br />
Osmolarität (msomol/l) 250 250 300 310<br />
Osmolalität (mosmol/kg) 300 300 400 420<br />
- 36 -
10.3. Produktbeschreibungen: Sondennahrungen <strong>für</strong> die veränderte Stoffwechsellage<br />
Fresubin Hepa Survimed Renal Survimed OPD<br />
Per 100 ml/ bzw. 100 g 130 410 100<br />
Energie (kcal)/ (kJ) 550 1750 420<br />
Eiweiß (g) 4.0 6.5 4.5<br />
Kohlenhydrate (g) 17.9 86.3 15.0<br />
Fette (g) 4.8 4.8 2.4<br />
Gesättigte FS (g) 2.0 1.1 1.50<br />
MCT (g) 1.7 0.24 1.3<br />
Einf. ungesättigte FS (g) 1.4 1.1 0.2<br />
Mehrf. ungesättigte FS (g) 1.3 2.6 0.7<br />
Cholesterin (mg) ≤ 0.3 ≤ 0.1 ≤ 0.7<br />
Ballaststoffe (g) 1 - -<br />
Wasser (ml) 78 - 84<br />
Vitamine<br />
Vitamin A (mg RE) 0.07 0.10 0.05<br />
ß-Karotin (mg) 0.13 - 0.2<br />
Vitamin D (µg) 1.0 2.1 0.75<br />
Vitamin E (mg) 1.33 4.2 1.00<br />
Vitamin K µg) 6.7 20.8 5.0<br />
Vitamin C (mg) 6.7 20.8 5.0<br />
Vitamin B1 (mg) 0.13 0.46 0.1<br />
Vitamin B2 (mg) 0.17 0.54 0.13<br />
Niacin (mg) 1.6 3.75 1.2<br />
Vitamin B6 (mg) 0.16 0.50 0.12<br />
Vitamin B12 (µg) 0.27 1.25 0.20<br />
Panthotensäure (mg) 0.47 2.50 0.35<br />
Biotin (µg) 5 29.2 3.75<br />
Folsäure (µg) 27 83 20<br />
Cholin (mg) 28 - 20<br />
Mineralstoffe mg (mmol)<br />
Natrium 75 (3.3) 65 (2.8) 133 (5.2)<br />
Kalium 120 (3.1) 75 (1.9) 155 (4.0)<br />
Chlorid 71.5 (2.0) 11 (0.3) 117 (3.3)<br />
Calcium 80 (2.0) 167 (4.2) 60 (1.5)<br />
Phosphor 53 (1.7) 53 (1.7) 47 (1.5)<br />
Magnesium 27 (1.1) 31 (1.3) 20 (0.8)<br />
Spurenelemente<br />
Eisen (mg) 1.33 3.8 1.0<br />
Zink (mg) 1.20 3.1 0.9<br />
Kupfer (mg) 0.13 0.42 0.1<br />
Mangan (mg) 0.27 0.63 0.2<br />
Jodid (µg) 13.3 41.7 10.0<br />
Chrom (µg) 6.7 5.2 5.0<br />
Molybdän (µg) 10.0 14.6 7.5<br />
Fluor (mg) 0.13 0.05 0.13<br />
Selen (µg) 6.7 10.4 5.0<br />
Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />
Alanin 0.11 0.43 0.29<br />
Asparagin/-säure 0.27 0.56 0.49<br />
Glutaminsäure 0.32 0.96 0.70<br />
Glycin 0.09 0.83 0.13<br />
Prolin 0.21 0.66 0.24<br />
Serin 0.16 0.28 0.23<br />
Gesamt 3.42 3.50 2.80<br />
Nicht-essentielle Aminosäuren<br />
1.16 3.72 2.08<br />
Kohlenhydrate (g)<br />
Glucose 0.27 1.00 0.07<br />
Fructose - - -<br />
Maltose 0.45 5.3 0.13<br />
Lactose ≤ 0.01 ≤ 0.25 ≤ 0.05<br />
Saccharose - 8.9 -<br />
Oligo/ Polysacch. 17.18 70.90 12.57<br />
Stärke - - 2.25<br />
Wichtige Fettsäuren<br />
Ölsäure 1.32 1.01 0.23<br />
Linolsäure 0.98 2.50 0.52<br />
α-Linolensäure 0.25 0.09 0.11<br />
Eicosapentaens. - - 0.02<br />
Docosahexaens. - - 0.01<br />
Weitere Ω3-FS - - 0.01<br />
Ω6: Ω3 FS-Verhältnis 4:1 27.8:1 3.6:1<br />
Energierelation<br />
Eiweiß (E%) 12 6 18<br />
Kohlenhydrate (E%) 55 84 60<br />
Fett (E%) 33 10 22<br />
Osmolarität (msomol/l) 360-385 470 350<br />
Osmolalität (mosmol/kg) 470-500 600 440<br />
- 37 -
Sondennahrung<br />
Fresubin<br />
Original<br />
Drink<br />
Fresubin<br />
Original Fibre<br />
Müsli<br />
Fresubin<br />
Energy Drink<br />
Fresubin<br />
Energy Fibre<br />
Drink<br />
Fresubin<br />
Hepa<br />
Survimed<br />
Renal<br />
Provide Xtra<br />
Drink<br />
10.4. Übersicht über die empfohlenen Trinknahrungen<br />
Produkteigenschaften Indikationen Nährstoffrelation<br />
Isokalor. Hoch- Mit Ohne<br />
Eiweiß:<br />
kalorisch Ballast- Ballast-<br />
Fett:<br />
stoffen stoffeKohlenhydrate<br />
x x Kau-/Schluckstörungen<br />
Diabetes (mit Gastroparese)<br />
Chron. Pankreatitis<br />
ANV mit Nierenersatzverfahren<br />
15:30:55<br />
x x Kau-/Schluckstörungen 15:30:55<br />
x x Kau-/Schluckstörungen<br />
M. Crohn/ C. ulcerosa<br />
(akut)<br />
Kurzdarmsyndrom<br />
CNV mit EN 7 Tage<br />
x x Kurzdarmsyndrom<br />
Akute Pankreatitis<br />
Chron. Pankreatitis<br />
15:35:50<br />
15:35:50<br />
Lagerung<br />
RT<br />
RT<br />
RT<br />
RT<br />
RT<br />
12:33:55 Nicht unter 15 o C<br />
(kältesensitiv)<br />
6:10:84<br />
12:0:88<br />
RT<br />
RT
10.5. Produktbeschreibungen: Trinknahrungen <strong>für</strong> die normale Stoffwechsellage<br />
Fresubin Original Fresubin<br />
Fresubin<br />
Fresubin<br />
Drink<br />
Original Fibre Energy Drink Energy Fibre Drink<br />
Per 100 ml/ bzw. 100 g 100 100 150 150<br />
Energie (kcal)/ (kJ) 420 420 630 630<br />
Eiweiß (g) 3.8 3.8 5.6 5.6<br />
Kohlenhydrate (g) 13.8 13.8 18.8 18.8<br />
Fette (g) 3.4 3.3 5.8 5.8<br />
Gesättigte FS (g) 0.4 1.9 1.3 1.3<br />
MCT (g) - 1.2 0.8 0.8<br />
Einf. ungesättigte FS (g) 1.9 0.8 2.8 2.8<br />
Mehrf. ungesättigte FS (g) 1.1 0.6 1.7 1.7<br />
Cholesterin (mg) ≤ 0.8 ≤ 0.8 ≤ 5 ≤ 4.0<br />
Ballaststoffe (g) - 1.3 - 2<br />
Wasser (ml)<br />
Vitamine<br />
84 84 78 78<br />
Vitamin A (mg RE) 0.12 0.12 0.12 0.12<br />
ß-Karotin (mg) 0.3 0.3 0.3 0.3<br />
Vitamin D (µg) 2.0 2.0 2.0 2.0<br />
Vitamin E (mg) 3 3 3 3<br />
Vitamin K µg) 16.7 16.7 16.7 16.7<br />
Vitamin C (mg) 15 15 15 15<br />
Vitamin B1 (mg) 0.23 0.23 0.23 0.23<br />
Vitamin B2 (mg) 0.32 0.32 0.32 0.32<br />
Niacin (mg) 3.0 3.0 3.0 3.0<br />
Vitamin B6 (mg) ß.33 0.33 0.33 0.33<br />
Vitamin B12 (µg) 0.6 0.6 0.6 0.6<br />
Panthotensäure (mg) 1.2 1.2 1.2 1.2<br />
Biotin (µg) 7.5 7.5 7.5 7.5<br />
Folsäure (µg) 50.0 50.0 50.0 50.0<br />
Cholin (mg)<br />
Mineralstoffe mg (mmol)<br />
20.0 - 26.7 26.7<br />
Natrium 75 (3.3) 75 (3.3) 80 (3.5) 80 (3.5)<br />
Kalium 125 (3.2) 125 (3.2) 175 (4.5) 175 (4.5)<br />
Chlorid 85 (2.4) 77.5 (2.2) 125 (3.5) 125 (3.5)<br />
Calcium 60 (1.5) 75 (1.9) 53 (1.3) 53 (1.3)<br />
Phosphor 47 (1.5) 60 (1.9) 50 (1.6) 50 (1.6)<br />
Magnesium<br />
Spurenelemente<br />
20 (0.8) 20 (0.8) 23 (0.9) 23 (0.9)<br />
Eisen (mg) 2 2 2 2<br />
Zink (mg) 1.5 1.5 1.5 1.5<br />
Kupfer (mg) 0.3 0.3 0.3 0.3<br />
Mangan (mg) 0.4 0.4 0.4 0.4<br />
Jodid (µg) 30 30 30 30<br />
Chrom (µg) 10 10 10 10<br />
Molybdän (µg) 15 15 15 15<br />
Fluor (mg) 0.2 0.2 0.2 0.2<br />
Selen (µg) 10 10 10 10<br />
Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />
Alanin 0.14 0.14 0.21 0.22<br />
Asparagin/-säure 0.31 0.29 0.47 0.50<br />
Glutaminsäure 0.47 0.95 0.71 0.72<br />
Glycin 0.1 0.08 0.11 0.14<br />
Prolin 0.41 0.39 0.55 0.52<br />
Serin 0.25 0.22 0.36 0.36<br />
Gesamt<br />
Nicht-essentielle Aminosäuren<br />
2.68 2.13 3.87 3.87<br />
Kohlenhydrate (g) *<br />
1.54 2.07 2.41 2.46<br />
Glucose 0.14 - 0.16 0.10 0.23 - 0.25 0.25<br />
Fructose - 0.05 - 0.05<br />
Maltose 0.23 – 0.27 0.20 0.39 – 0.61 0.38 – 0.60<br />
Lactose ≤ 0.007 0.01 ≤ 0.03 ≤ 0.03<br />
Saccharose 3.0 – 4.5 3.8 2.3 – 3.2 3.06 – 3.26<br />
Oligo/ Polysacch. 8.9 – 10.33 8.44 14.91 – 15.77 14.28 – 14.52<br />
Stärke<br />
Wichtige Fettsäuren<br />
- - - 0.46<br />
Ölsäure 1.78 0.75 2.69 2.69<br />
Linolsäure 0.85 0.5 1.26 1.26<br />
α-Linolensäure 0.21 0.12 0.32 0.32<br />
Eicosapentaens. - - - -<br />
Docosahexaens. - - - -<br />
Weitere Ω3-FS - - - -<br />
Ω6: Ω3 FS-Verhältnis<br />
Energierelation<br />
4:1 4:1 4:1 4:1<br />
Eiweiß (E%) 15 15 15 15<br />
Kohlenhydrate (E%) 55 55 50 50<br />
Fett (E%) 30 30 35 35<br />
Osmolarität (msomol/l) 315 – 330* 300 330 – 360* 310 – 360*<br />
- 39 -
10.6. Produktbeschreibungen: Trinknahrungen <strong>für</strong> die veränderte Stoffwechsellage<br />
Fresubin Protein Fresubin Survimed instant ProvideXtra Drink<br />
energy Drink<br />
Hepa<br />
Per 100 ml/ bzw. 100 g 150 130 364 125<br />
Energie (kcal)/ (kJ) 627 550 1522 525<br />
Eiweiß (g) 7.5 4.0 13 3.75<br />
Kohlenhydrate (g) 20.5 17.9 69.8 27.5<br />
Fette (g) 4.2 4.8 3.9 -<br />
Gesättigte FS (g) 1.64 2.0 1.0 -<br />
MCT (g) - 1.7 0.5 -<br />
Einf. ungesättigte FS (g) - 1.4 0.6 -<br />
Mehrf. ungesättigte FS (g) - 1.3 2.3 -<br />
Cholesterin (mg) 0.2 ≤ 0.3 ≤ 1.0 -<br />
Ballaststoffe (g) - 1 - -<br />
Wasser (ml)<br />
Vitamine<br />
77 78 - 81<br />
Vitamin A (mg RE) 0.13 0.07 0.15<br />
ß-Karotin (mg) - 0.13 0.94 -<br />
Vitamin D (µg) 1.1 1.0 6.3 2.5<br />
Vitamin E (mg) 3 1.33 9.4 3.75<br />
Vitamin K µg) 6.5 6.7 52.1 25<br />
Vitamin C (mg) 11.0 6.7 46.9 18.8<br />
Vitamin B1 (mg) 0.26 0.13 0.73 0.3<br />
Vitamin B2 (mg) 0.27 0.17 0.99 0.4<br />
Niacin (mg) 3.2 1.6 9.4 3.75<br />
Vitamin B6 (mg) 0.4 0.16 1.05 0.43<br />
Vitamin B12 (µg) 0.53 0.27 1.9 0.75<br />
Panthotensäure (mg) 1.2 0.47 3.8 1.5<br />
Biotin (µg) 7.7 5 23.4 9.4<br />
Folsäure (µg) 56.0 27 160 62.5<br />
Cholin (mg)<br />
Mineralstoffe mg (mmol)<br />
- 28 - -<br />
Natrium 12 (0.5) 75 (3.3) 638 28 (1.2)<br />
Kalium 120-130 (3.1 – 3.3) 120 (3.1) 781 28-45 (0.7 – 1.2)<br />
Chlorid 11 (0.3) 71.5 (2.0) 638 30 (0.8)<br />
Calcium 170-200 (4.2 – 5.0) 80 (2.0) 521 40 (1.0)<br />
Phosphor 145-160 (4.7 – 5.2) 53 (1.7) 291 40 (1.3)<br />
Magnesium<br />
Spurenelemente<br />
20-25 (0.8 – 1.0) 27 (1.1) 91 31.3 (1.3)<br />
Eisen (mg) 2 1.33 6.3 2.5<br />
Zink (mg) 1.9 1.20 4.7 1.88<br />
Kupfer (mg) 0.13 0.9 0.38<br />
Mangan (mg) 0.27 1.25 0.5<br />
Jodid (µg) 13.3 94 37.5<br />
Chrom (µg) 6.7 31 12.5<br />
Molybdän (µg) 10.0 47 18.8<br />
Fluor (mg) 0.13 0.63 0.25<br />
Selen (µg) 6.7 31.0 12.5<br />
Essentielle und konditionell essentielle Aminosäuren<br />
Alanin 0.11 0.87 0.16<br />
Asparagin/-säure 0.27 1.52 0.47<br />
Glutaminsäure 0.32 1.95 0.78<br />
Glycin 0.09 1.24 0.16<br />
Prolin 0.21 1.10 0.17<br />
Serin 0.16 0.73 0.20<br />
Gesamt<br />
Nicht-essentielle Aminosäuren<br />
3.42 7.57 1.82<br />
Kohlenhydrate (g) *<br />
1.54 1.16 7.41 1.94<br />
Glucose - 0.27 0.39 0.5 – 0.9<br />
Fructose - - 0.02 0.1 – 0.8<br />
Maltose - 0.45 0.68 1.0 – 1.3<br />
Lactose 0.20 ≤ 0.01 0.82 -<br />
Saccharose 5.1 - 0.01 0.9 – 5.7<br />
Oligo/ Polysacch. - 17.18 63.25 18.4 – 24.2<br />
Stärke<br />
Wichtige Fettsäuren<br />
- - 4.58 -<br />
Ölsäure 1.32 0.7 -<br />
Linolsäure 0.98 2.24 -<br />
α-Linolensäure 0.25 0.01 -<br />
Eicosapentaens. - - -<br />
Docosahexaens. - - -<br />
Weitere Ω3-FS - - -<br />
Ω6: Ω3 FS-Verhältnis<br />
Energierelation<br />
4:1 200:1 -<br />
Eiweiß (E%) 20 12 14 12<br />
Kohlenhydrate (E%) 55 55 76 88<br />
Fett (E%) 25 33 109 -<br />
Osmolarität (msomol/l) 360 360-385* 380 490 - 650<br />
- 40 -
11. Abkürzungen<br />
AKE Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (in Österreich)<br />
ALS Amyotrophe Lateralsklerose<br />
ALV Akutes Leberversagen<br />
ANV Akutes Nierenversagen<br />
ARDS Akutes Lungenversagen<br />
ASPEN American Society for Parenteral and Enteral Nutrition<br />
BMI Body Mass Index (= Körpermassenindex)<br />
CNV Chronische Niereninsuffizienz<br />
COPD Chronisch-obstruktive Atemwegserkrankung<br />
d Tag<br />
<strong>DGEM</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Ernährungsmedizin<br />
E% Energie-Prozent<br />
FEV1 Forciertes Exspirationsvolumen (1 sec)<br />
kcal Kilokalorie<br />
KG Körpergewicht<br />
MCT Mittelkettige Triglyceride<br />
PEG Perkutane endoskopische Gastrostomie<br />
VKAS Verzweigtkettige Aminosäuren<br />
- 41 -
12. Literatur<br />
AKE-Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die parenenterale und enterale Ernährungstherapie des Erwachsenen, 2004<br />
Aspen Board of Directors and The Clinical Guidelines Task Force,<br />
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- 42 -
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- 43 -
- 44 -
TEIL II – PARENTERALE ERNÄHRUNG (PE)<br />
1. Indikationen und Kontraindikationen der parenteralen Ernährung 47<br />
2. Parenterale Zugangswege 48<br />
2.1. Periphervenöse Verweilkanülen 48<br />
2.2. Zentralvenöse Katheter 48<br />
2.3. Portkatheter 48<br />
3. Makronährstoffe zur PE 49<br />
3.1. Kohlenhydrate 49<br />
3.2. Fette 49<br />
3.2.1. Allgemeine Empfehlungen 49<br />
3.2.2. Omega-3-Fettsäuren 49<br />
3.2.3. Olivenöl 50<br />
3.2.4. Strukturlipide 50<br />
3.3. Aminosäuren 51<br />
3.3.1. Allgemeine Empfehlungen 51<br />
3.3.2. Glutamin 51<br />
4. Mikronährstoffe zur PE 52<br />
4.1. Elektrolyte 52<br />
4.2. Vitamine 53<br />
4.3. Spurenelemente 54<br />
5. Empfehlungen zum Aufbau und zur Berechnung einer PE 55<br />
5.1. Hypokalorisches PE-Konzept 55<br />
5.2. Normokalorisches PE-Konzept 55<br />
6. Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung 59<br />
7. Komplikationen unter PE 60<br />
7.1. Mechanische Komplikationen 60<br />
7.2. Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen 60<br />
7.3. Metabolische Komplikationen 61<br />
8. Monitoring 64<br />
8.1. Klinische Überwachung der Ernährungstherapie 64<br />
8.2. Überwachung von metabolischen Komplikationen 64<br />
- 45 -
9. Empfehlungen <strong>für</strong> parenterale Ernährungspläne (Übersicht) <strong>für</strong>…<br />
Patienten mit chronisch- entzündlichen Darmerkrankungen 66<br />
Patienten mit Diabetes 66<br />
Patienten mit Essstörungen (Anorexia nerviosa) 66<br />
Intensivpatienten (Postaggressionsstoffwechsel / stabiler Stoffwechsel) 66<br />
Patienten mit akutem Leberversagen 66<br />
Patienten mit Leberinsuffizienz (kompensiert / dekompensiert) 66<br />
Patienten mit akutem Lungenversagen/ COPD 67<br />
Patienten mit Multi Organ Dysfunction Syndrome 67<br />
Patienten mit akutem Nierenversagen (mit / ohne Nierenersatzverfahren) 67<br />
Patienten mit chronischem Nierenversagen<br />
(mit / ohne Nierenersatzverfahren)<br />
68<br />
Onkologische Patienten 68<br />
Patienten mit akuter Pankreatitis (nicht-nekrotisierend) 68<br />
Perioperative Patienten (prä-/ intra-/ postoperative Ernährungstherapie) 69<br />
10. Arzneistoffe und ihre Kompatibilität mit Infusions-/Ernährungslösungen 70<br />
11. Produktbeschreibungen der empfohlenen Infusions-/ Injektionslösungen 72<br />
11.1. MAKRONÄHRSTOFFE 72<br />
11.1.1. Kohlenhydrate 72<br />
11.1.2. Fettemulsionen 72<br />
11.1.3. Aminosäuren 73<br />
11.1.4. Aminosäuren, Glucose und Elektrolyte 73<br />
11.2. MIKRONÄHRSTOFFE 74<br />
11.2.1. Elektrolyt-Konzentrate 74<br />
11.2.2. Vitamine 74<br />
11.2.3. Spurenelemente 75<br />
11.3. VOLLELEKTROLYTLÖSUNGEN 75<br />
12. Abkürzungen 76<br />
13. Literatur 77<br />
- 46 -
1. Indikationen und Kontraindikationen der parenteralen Ernährung<br />
Eine parenterale Ernährung ist durchzführen, wenn der Gastrointestinaltrakt nicht oder nur teilweise<br />
genutzt werden kann oder soll. Wie bereits im ersten Teil der Empfehlung („Enterale Ernährung“)<br />
beschrieben wurde, ist in allen anderen Fällen die orale/enterale Ernährung vorzuziehen (Kapitel 3,<br />
S. 11). Es besteht auch die Möglichkeit, nach dem „dualen Prinzip“ zu ernähren, d.h. parenterale<br />
und enterale Ernährung zu kombinieren.<br />
Im Folgenden werden absolute Indikationen und Kontraindikationen <strong>für</strong> die PE aufgeführt.<br />
Absolute Kontraindikationen:<br />
Vor Beginn einer Ernährungstherapie müssen die Vitalfunktionen des Patienten stabilisiert werden.<br />
Patienten können Nährstoffe nur danneffektiv verwerten, wenn der Kreislauf stabil ist und eine<br />
Homöostase<br />
im Flüssigkeits- und Elektrolyt-Haushalt vorliegt.<br />
Bei folgenden akuten Krankheitsbildern bzw. akuten klinischen Zuständen ist von einer enteralen<br />
und einer parenteralen Ernährung abzuraten:<br />
� Akutphase einer Erkrankung, unmittelbar nach Operation und Trauma<br />
� Schock jeder Genese<br />
� Hypoxie, p02 < 50 mm Hg<br />
� Serum-Lactat > 3 mmol/l<br />
� Schwere Azidose: pH < 7.2<br />
� Hyperkapnie: pC02 > 75 mm Hg<br />
In diesen Fällen kann der Patient evtl. eine basale Substratzufuhr mit 5-8 kcal/ kg KG/ Tag, z.B. 2 g<br />
Glucose/ kg KG/Tag bzw. eine hypokalorische Glucose-/ Aminosäure-Lösung erhalten oder minimal<br />
enteral ernährt werden.<br />
Absolute Indikationen:<br />
Bei folgenden Symptomen und Kranheitsbildern muss parenteral ernährt werden:<br />
� Intestinale Ischämie<br />
� Perforation im oberen Gastrointestinaltrakt<br />
� Akutes Abdomen<br />
� Akute gastrointestinale Blutung<br />
� Mechanischer Ileus<br />
- 47 -
Bei folgenden Krankheitsbildern und Symptomen sind eine parenterale Ernährung und/oder eine<br />
minimale enterale Ernährung oft noch möglich:<br />
� Paralytischer Ileus<br />
� Schwere Diarrhoen<br />
� Unstillbares Erbrechen (evtl. Ernährung über eine jejunale Sonde)<br />
� Akute Pankreatitis (nach Nahrungskarenz Ernährung über eine jejunale Sonde möglich)<br />
� Entero-kutane Fistel mit hoher Sekretion<br />
� MODS mit intestinalem Versagen<br />
� Intraabdominelle Hypertension (> 15 mm Hg)<br />
� Hohe Refluxrate (> 800 ml, evtl. jejunale Sonde)<br />
2. Parenterale Zugangswege<br />
2.1. Periphervenöse Verweilkanülen<br />
Für eine kurzfristige hypokalorische parenterale Ernährung (bis zu 7 Tagen) wird i. d. R. eine peripher-venöse<br />
Verweilkanüle benutzt. Diese eignet sich <strong>für</strong> die Applikation von Infusionslösungen mit<br />
einer niedrigen Kaloriendichte (z.B. 3.5 – 4% Aminosäure- oder 5-10% Glucose-Lösungen), deren<br />
Osmolarität unterhalb von 800 mOsmol/l liegt. Auch Fettemulsionen können peripher-venös infundiert<br />
werden. Ein Nachteil der peripher-venösen Ernährung ist die damit verbundene hohe Flüssigkeitsbelastung<br />
<strong>für</strong> die Patienten.<br />
2.2. Zentralvenöse Katheter<br />
Zur langfristigen PE werden mehrlumige zentralvenöse Katheter eingesetzt. Ihre Lagekontrolle<br />
erfolgt mittels Röntgendurchleuchtung oder EKG-Ableitung. Bei komplikationsfreiem Verlauf ist die<br />
Liegedauer von ZVK unbegrenzt. Durch diesen Katheter können auch Lösungen mit einer<br />
Osmolarität oberhalb von 800 mOsmol/l infundiert werden. Dies erfolgt über Infusionspumpen, da<br />
durch Schwerkraft-Applikation die Gefahr der inkonstanten Applikation und damit schwerer<br />
metabolischer Entgleisungen besteht.<br />
Besonders <strong>für</strong> den ZVK, aber auch <strong>für</strong> peripher-venöse Verweilkanülen, sind regelmäßige Kontrollen<br />
und Pflege der Einstichstelle gemäß Pflegestandard 007 notwendig.<br />
2.3. Portkatheter<br />
Portkatheter sind subkutan vollständig implantierte Verweilkatheter, z.B. aus Titan (diese werden im<br />
MHB verwendet) oder aus Kunststoff, deren Spitze in Höhe des rechten Vorhofes enden soll. Ihre<br />
mit einer Silikonmembran versehene Portkammer wird vor jeder Benutzung mit einer speziell geschliffenen<br />
Kanüle punktiert und danach die PE angeschlossen. Portkatheter eignen sich wegen der<br />
erhaltenen Mobilität der Patienten besonders gut <strong>für</strong> eine HPE oder <strong>für</strong> intermettierende Infusionen.<br />
Unabhängig vom parenteralen Zugangsweg ist der Zusatz von Vitaminen, Spurenelementen und<br />
Elektrolyten zu den PE-Lösungen obligat.<br />
- 48 -
3. Makronährstoffe zur PE<br />
3.1. Kohlenhydrate<br />
Hier steht hauptsächlich Glucose mit einem Brennwert von 4 kcal/ g im Vordergrund. Die Obergrenze<br />
der Glucosezufuhr liegt bei ca. 4-5 g/ kg KG/ Tag (= maximale Oxidationskapazität des Organismus:<br />
bei einem Überschuss wird die zugeführte Glucose in der Leber in Fett umgewandelt mit<br />
der Folge einer möglichen Fettinfiltration). Bei hyperglykämischen Patienten werden maximal 2-3 g<br />
Glucose/kg KG/Tag und die gleichzeitige kontinuierliche Gabe von Insulin (nach initialem Bolus)<br />
empfohlen. Besonders bei Intensivpatienten hat sich unter Glucose-Infusion ein Blutzucker-Spiegel<br />
von 80-110 mg/dl aufgrund einer damit verbundenen niedrigeren Letalität und Morbidität (gegenüber<br />
höheren Blutzuckerwerten) als vorteilhaft erwiesen (van den Berghe et al., 2001).<br />
Zuckeraustauschstoffe, z.B. Fructose und Xylit, finden heute keine Verwendung mehr.<br />
3.2. Fette<br />
3.2.1.Allgemeine Empfehlungen<br />
Fettemulsionen werden auf der Basis verschiedener Öle (z.B. Sojabohnenöl, Olivenöl, Kokosnussöl)<br />
als LCT, LCT/ MCT-Gemische oder als Strukturlipide angeboten. Ihr Brennwert liegt bei 8-10 kcal/g.<br />
Ihr Anteil an der Gesamtenergiezufuhr sollte 25-30% betragen. Aufgrund besserer Verträglichkeit<br />
empfehlen wir eine einschleichende Dosierung ab 0.5 (- 1.5) g/kg KG/ Tag.<br />
Für die Fettgabe ist nicht die Erkrankung bzw. die Art der Stoffwechselstörung, sondern die Verwertungskapazität<br />
des Organismus limitierend. Der Triglycerid-Spiegel sollte bei einer PE max. 300<br />
mg/dl betragen. Kontraindikationen gegen eine Fettgabe sind Hyperlipidämien, Schock, Störungen<br />
der Mikrozirkulation, Hypoxie, schwere Azidose und DIC.<br />
Häufig steigen bei intravenöser Fettzufuhr das Gesamtcholesterol und die Phospholipide an. Dieser<br />
Anstieg ist bei Verwendung von höherprozentigen Fettemulsionen geringer ausgeprägt, da dann<br />
weniger Phospholipide zugeführt werden.<br />
MCT werden z.T. besser verwertet, rascher gespalten und weisen durch eine weitgehend carnitinunabhängige<br />
Aufnahme eine höhere Oxidationsrate auf. Sie werden daher in der Mischung mit LCT<br />
<strong>für</strong> die PE von Intensivpatienten empfohlen.<br />
3.2.2.Omega-3-Fettsäuren<br />
Die in Öl von Hochseefischen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren werden teilweise in Plasma- und<br />
Gewebslipide eingebaut oder <strong>für</strong> die Synthese antiinflammatorischer Mediatoren verwendet.<br />
Hierdurch soll die Hospitalisationsdauer verkürzt und die Infektrate gesenkt werden (MacFie, 2004;<br />
Fürst et al., 2000; Mayer et al., 2002; Heller et al., 2004; Tsekos et al., 2004; Weiss et al., 2002;<br />
Koch et al., 2005; Klek et al., 2005).<br />
- 49 -
3.2.3. Olivenöl<br />
Parenterale Fettemulsionen auf der Basis von Olivenöl sind seit Ende der 90er Jahre auf dem<br />
Markt. Die in ihnen in hoher Konzentration enthaltene Ölsäure, eine einfach ungesättigte Fettsäure,<br />
hat einen günstigen Einfluss auf den Fetthaushalt, speziell auf die Leberfunktion, und bei Langzeitanwendung<br />
eine hohe protektive Wirkung gegenüber kardiovaskulären Erkrankungen (Reimund<br />
et al., 2004). Außerdem gilt Olivenöl als „immunneutral“, d.h. es führt nicht zu einer Immunsuppression,<br />
wie sie bei Fettemulsionen auf der Basis von Sojabohnenöl beobachtet wird. Einige kleinere<br />
Studien belegen die gute Verträglichkeit von Olivenöl in der HPE und bei Verbrennungspatienten<br />
(Garcia-da Orenzo et al., 2005; Thomas-Gibson et al., 2004; Reimund et al.; 2005). Da bisher<br />
weitere, größere, randomisierte kontrollierte Studien mit einem deutlichen klinischen Nutzen fehlen,<br />
ist ein Einsatz von Fettemulsionen auf Olivenöl-Basis nur in Einzelfällen, z.B. <strong>für</strong> Patienten mit<br />
Unverträglichkeit gegenüber der Therapie mit konventionellen Fettemulsionen, sinnvoll.<br />
3.2.4.Strukturlipide<br />
Strukturierte Lipide werden durch Hydrolyse und nachfolgende zufällige Neuveresterung von Mischungen<br />
aus LCT und Kokosfett hergestellt. Ihr klinischer Nutzen muss noch in aussagekräftigen<br />
Studien belegt werden (Chambrier et al., 1999; Kruimel et al., 2000; Lindgren et al., 2001; Rubin et<br />
al., 2000).<br />
3.3. Aminosäuren<br />
3.3.1. Allgemeine Empfehlungen<br />
Im Rahmen der PE sollten Infusionslösungen mit einem ausgewogenen, möglichst vollständigen<br />
Spektrum verschiedener Aminosäuren eingesetzt werden. Diese werden heute aufgrund ihres Verhältnisses<br />
von Bedarf und tatsächlicher endogener Bereitstellung in die Klassen „unentbehrlich“<br />
(früher „essentiell“), „entbehrlich“ (früher „nicht essentiell“) und „bedingt unentbehrlich“ (früher „semiessentiell“)<br />
eingeteilt. Durch diese neue Klassifikation werden unterschiedliche physiologische Funktionen<br />
von Aminosäuren unter verschiedenen pathopyhsiologischen Bedingungen berücksichtigt.<br />
Ein Beispiel <strong>für</strong> die „bedingt unentbehrlichen Aminosäuren“ sind Glutamin und Arginin, die beim katabolen<br />
Patienten essentiell werden: hier ist ihr Verbrauch größer als die endogene Neusynthese.<br />
unentbehrlich entbehrlich bedingt unentbehrlich<br />
L-Isoleucin L-Alanin L-Arginin<br />
L-Leucin L-Asparagin L-Cystein<br />
L-Lysin L-Asparaginsäure L-Glutamin<br />
L-Methionin L-Glutaminsäure L-Histidin<br />
L-Phenylalanin L-Glycin L-Serin<br />
L-Threonin L-Prolin L-Tyrosin<br />
L-Tryptophan<br />
L-Valin<br />
Tab.7: Ernährungsphysiologische Einteilung proteinogener Aminosäuren (Hartig et al., 2004)<br />
- 50 -
Für erwachsene Patienten mit ausgeglichenem Stoffwechselzustand, normaler Leber- und Nierenfunktion<br />
wird, unabhängig vom Alter, eine Aminosäuren-Zufuhr von 0.8 – 1.0 g/ kg KG/ Tag<br />
(= „funktionelles Eiweißminimum“, das eine normale Syntheseleistung des Organismus gewährleistet)<br />
empfohlen. Bei bestimmten Krankheitsbildern kann diese bis zu 2 g/kg KG/ Tag gesteigert werden.<br />
Für eine optimale Verstoffwechslung der Aminosäuren müssen ausreichend Nichtstickstoffenergieträger<br />
zugegeben werden. Das optimale Verhältnis zwischen Energie:Stickstoffzufuhr (g AS<br />
: kcal) sollte 1:16 bzw. 1:21 betragen.<br />
Neben den „Normallösungen“ gibt es krankheitsspezifische Aminosäure-Lösungen mit adaptiertem<br />
Aminosäure-Muster:<br />
1. <strong>für</strong> Patienten mit Nierenversagen spezielle, mit L-Tyrosin angereicherte 10%ige Aminosäure-Lösungen,<br />
die aber nach Empfehlungen der <strong>DGEM</strong> erst bei einer Kreatinin-Clearance < 30-50 ml/<br />
min. eingesetzt werden sollten<br />
2. <strong>für</strong> Patienten mit Leberversagen spezielle, 8.4%ige Aminosäure-Lösungen mit einem hohen Anteil<br />
an verzweigt-kettigen Aminosäuren.<br />
3.3.2. Glutamin<br />
Glutamin wird als „bedingt unentbehrliche“ Aminosäure eingestuft, <strong>für</strong> die bei Patienten mit katabolen<br />
Erkrankungen (z.B. elektive Chirurgie, Trauma, Pankreatitis, Verbrennungen, Hochdosischemotherapie)<br />
ein Mangel nachgewiesen ist (Kelly et al., 2003; Wernemann, 1998).<br />
Glutamin ist die wichtigste Aminosäure <strong>für</strong> den Stickstofftransport zwischen Organen und Organsystemen.<br />
Weitere Funktionen sind:<br />
1. Glutamin ist Energieträger und Wachstumsfaktor <strong>für</strong> die Nucleotidynthese in den Zellen des<br />
Gastrointestinaltraktes. Bei einem Mangel kommt es zu einer Atrophie der Darmmucosa mit der<br />
Folge eines erhöhten Sepsis-Risikos.<br />
2. Glutamin steigert die Aktivität von Lymphocyten und Macrophagen.<br />
3. Glutamin spielt eine wichtige Rolle bei der intrazellulären Proteinsynthese und bei der Aufrechterhaltung<br />
der Stickstoffbilanz.<br />
4. In der Niere ist Glutamin bei der Ausscheidung von Säuren in Form von Ammonium-Ionen beteiligt.<br />
5. Glutamin ist eine wichtige Vorstufe <strong>für</strong> die Synthese von Glutathion, das als wichtigstes Antioxidans<br />
eingestuft wird.<br />
Daher empfehlen wir in Anlehnung an die <strong>DGEM</strong> eine Supplementierung von kritisch Kranken<br />
ohne enterale Ernährung, spätestens ab einer voraussichtlichen PE-Dauer > 5 Tage. Die empfohlene<br />
Zufuhrmenge sollte 20-30 g Glutamin/Tag oder min. 0.3-0.4 g/kg KG/Tag betragen, letzteres<br />
bezogen auf das wasserlösliche Dipeptid (als freie Aminosäure ist Glutamin nicht stabil und daher<br />
nicht in den handelsüblichen Aminosäure-Lösungen enthalten).<br />
- 51 -
Mehrere randomisierte, kontrollierte Studien und eine Metaanalyse konnten zeigen, dass bei Intensivpatienten<br />
durch Glutamin-Supplementierung die 6-Monate-Mortalität reduziert werden kann (Griffiths<br />
et al., 2002; Goeters et al., 2002; Novak et al., 2002). Chirurgische Patienten profitieren von einer<br />
Glutamin-Gabe bezüglich einer verkürzten Krankenhausverweildauer und einer verminderten<br />
Infektrate (Fuentes-Orozco et al., 2004; Klek et al., 2005; Lin et al., 2002; Mertes et al., 2000;<br />
Morlion et al., 1998; Yao et al., 2005), so dass <strong>für</strong> Patienten mit großen abdominalchirurgischen<br />
Eingriffen und einer vollständigen PE eine Glutaminsupplementierung sinnvoll sein kann.<br />
In einer kleinen, randomisierten, kontrollierten Studie verkürzte die parenterale Gabe von Glutamin<br />
bei Patienten mit akuter Pankreatitis den Krankenhausaufenthalt (Ockenga et al., 2002). Für<br />
letztgenannte Indikation müssen jedoch weitere Studien abgewartet werden.<br />
4. Mikronährstoffe zur PE<br />
4.1. Elektrolyte<br />
Bei normalem Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt und normaler Leber- und Nierenfunktion werden<br />
Elektrolyte initial standardisiert nach allgemeinen Empfehlungen der Ernährungsgesellschaften über<br />
die PE gegeben. Während des Verlaufes einer PE müssen sie mit Hilfe regelmäßig durchzuführender<br />
Laborkontrollen angepasst werden. Diese sind zwar eine „Momentaufnahme“ des Intravasalraumes<br />
und unterliegen außerdem Regel- und Kompensationsmechanismen und Austauschvorgängen mit<br />
dem Intrazellularraum, gelten jedoch als hinreichend valide <strong>für</strong> die Aufstellung eines Therapieplanes.<br />
Bei bereits initial verändertem Elektrolythaushalt, z.B. durch Niereninsuffizienz oder durch chronische<br />
Diarrhoen, sollten Elektrolyte grundsätzlich individuell dosiert werden. In diesen Fällen kann, besonders<br />
bei höheren Dosen, eine Substitution getrennt von der PE, z.B. über Infusionspumpen sinnvoll<br />
sein, um Kompatibilitätsprobleme zu vermeiden.<br />
Beim Einsatz von Mehrkammerbeuteln sind die bereits enthaltenen Elektrolytkonzentrationen vom<br />
berechneten Gesamtbedarf abzuziehen.<br />
Elektrolyte Empfohlene Zufuhr nach Empfohlene Zufuhr nach<br />
AKE (2004)<br />
AGA (2000)<br />
Natrium 0.5 – 1.5 mmol/kg KG/Tag 60 – 150 mmol/ Tag<br />
Kalium 0.3 – 1.0 mmol/kg KG/Tag 40 – 100 mmol/ Tag<br />
Phosphat 0.7 – 1.0 mmol/kg KG/Tag 10 – 30 mmol/ Tag<br />
Magnesium 0.1 – 0.3 mmol/kg KG/Tag 16 – 48 mmol/ Tag<br />
Calcium 0.3 – 0.5 mmol/kg KG/Tag 10 – 30 mmol/ Tag<br />
Tab. 8.: Zufuhrempfehlungen an Elektrolyten <strong>für</strong> die PE nach AKE und AGA<br />
- 52 -
4.2. Vitamine<br />
Sofern keine Kontraindikationen bestehen, müssen Vitamine spätestens ab einer PE-Dauer > 1<br />
Woche substituiert werden. Da der individuelle Bedarf nur in sehr eingeschränktem Maß festgelegt<br />
werden kann, erfolgt diese Substitution in der Regel standardisiert. Dabei werden die allgemeinen<br />
Empfehlungen internationaler Fachgesellschaften berücksichtigt. Diese garantieren nur die Vermeidung<br />
von Mangelerscheinungen, die häufig subklinisch und nicht erkennbar verlaufen. So kann z.B.<br />
eine mangelhafte Versorgung mit den Vitaminen A, D, C, E oder B6 die Reaktionsfähigkeit bestimmter<br />
Immunzellen beeinträchtigen und damit Infektionen begünstigen. In Einzelfällen und unter bestimmten<br />
Voraussetzungen kann aber auch eine veränderte Zufuhr von Vitaminen indiziert sein. Mittlerweile<br />
gilt die Verordnung einer PE ohne Vitamine, bei der es deshalb zu Komplikationen gekommen ist, als<br />
ärztlicher Behandlungsfehler (Landgericht Bonn, AZ 9 0 447/98).<br />
Vitamine Empfohlene Zufuhr Empfohlene Zufuhr<br />
Wasserlösliche Vitamine<br />
nach <strong>DGEM</strong>/ AKE<br />
nach AGA<br />
B1 (Thiamin) (mg) 3 -4 6<br />
B2 (Riboflavin) (mg) 3 - 5 3.6<br />
Niacin (mg) 40 - 50 40<br />
Panthotensäure (mg) 10 - 20 15<br />
B6 (Pyridoxin) (mg) 4 - 6 6<br />
B12 (µg) 1 mg/ 3 Monate i.m. 5 µg<br />
Biotin (µg) 60 - 120 60<br />
Folsäure (µg) 160 - 400 600<br />
C (Ascorbinsäure) (mg)<br />
Fettlösliche Vitamine<br />
100 - 300 200<br />
A (mg) 1 1<br />
D (µg) 5 5<br />
E (IE) 29.8 – 59.6 10<br />
K (mg) 0.1 – 0.15 0.15<br />
Tab. 9: Zufuhrempfehlungen an Vitaminen <strong>für</strong> die PE nach <strong>DGEM</strong>/ AKE und AGA<br />
Eine Bestimmung der Plasmawerte einzelner Vitamine kann nicht empfohlen werden, da sie keinen<br />
Rückschluss auf die (Ziel-)Gewebeversorgung zulässt.<br />
Bei der Applikation von Vitaminen ist darauf zu achten, dass ihre Stabilität gewährleistet bleibt. Diese<br />
hängt u.a. von der Temperatur, Licht- und Sauerstoffeinfluss, dem pH-Wert der Trägerlösung und der<br />
Zusammensetzung des Behältermaterials ab (Allwood et al., 1998).<br />
Vitamine können entweder der parenteralen Nährlösung zugesetzt oder als separate Infusion infundiert<br />
werden.<br />
- 53 -
Die gelistete fettlösliche Vitaminemulsion kann mit der im Rahmen der PE vorgeschriebenen Menge<br />
an Lipiden gemischt und infundiert werden.<br />
Das gelistete wasserlösliche Vitaminlösungskonzentrat kann in mindestens 250 ml einer G5/10/20<br />
oder einer isotonischen Kochsalzlösung gelöst werden. Die Dauer der Infusion sollte mindestens 30<br />
Minuten betragen, wegen möglicher Wirkstoffverluste, insbesondere bei starker direkter Lichteinstrahlung<br />
oder hoher Umgebungstemperatur, 6 Stunden nicht überschreiten .<br />
4.3. Spurenelemente<br />
Spurenelemente sind anorganische Elemente aus der Gruppe der Metalle und Halbmetalle, die <strong>für</strong><br />
den Stoffwechsel essentiell sind. Sie spielen eine Rolle in der Abwehr von durch freie Radikale verursachten<br />
Schädigungen, von Infektionen, beim Anabolismus und bei der Wundheilung.<br />
Dabei ist besonders Zink an der zellulären und humoralen Immunabwehr beteiligt. Durch ein Zinkdefizit<br />
kann es zu Bakterien-, Pilz- und Virusinfektionen kommen. Außerdem hat ein Zinkmangel<br />
schädliche Auswirkungen auf Zellteilung und –wachstum sowie auf die Wundheilung.<br />
Für die Substitution von Spurenelementen im Rahmen einer PE gelten die gleichen Grundlagen wie<br />
bei der Substitution von Vitaminen (s. 4.2.)<br />
Spurenelement Empfohlene Zufuhr nach Empfohlene Zufuhr<br />
<strong>DGEM</strong>/ AMA<br />
nach AGA<br />
µmol mg µmol mg<br />
Eisen 10 – 75 0.55 – 4.0 18 – 27 1 – 1.5<br />
Zink 21 – 75 1.4 – 4.9 38 - 61 2.5 - 4<br />
Kupfer 7 – 23 0.5 – 1.5 4.7 – 18.8 0.3 – 1.2<br />
Jod 0.8 – 1.2 0.1 – 0.15 0.54 – 1.08 0.07 – 0.14<br />
Mangan 3 – 14 0.15 – 0.8 3.6 – 14.6 0.2 – 0.8<br />
Fluor 49 0.9 k.A. k.A.<br />
Chrom 0.2 – 0.3 0.01 – 0.015 0.05 – 0.10 0.01 – 0.02<br />
Selen 0.25 – 0.8 0.02 – 0.06 0.25 – 1.0 0.02 – 0.08<br />
Molybdän 0.2 0.02 k.A. k.A.<br />
Tab. 10: Zufuhrempfehlungen an Spurenelementen <strong>für</strong> die PE nach <strong>DGEM</strong>, AMA und AGA<br />
Das von uns gelistete Spurenelemente-Präparat darf nicht in eine AIO-Mischung gegeben werden,<br />
sondern muss nach Zusatz zu einer kompatiblen Infusionslösung (z.B. 0.9% NaCl-Lösung, G5, G20,<br />
G40 oder Ringerlösung) separat infundiert werden.<br />
- 54 -
5. Empfehlungen zum Aufbau und zur Berechnung einer PE<br />
Internationale Fachgesellschaften empfehlen den Beginn der PE 12-24 Std. nach einem „Akutereignis“<br />
(z.B. Trauma, OP etc.) und nach Stabilisierung der Vitalfunktionen (Hämodynamik, Volumen- und<br />
Elektrolytbilanz). Die Auswahl des PE-Konzeptes richtet sich nach der voraussichtlichen Dauer der<br />
geplanten PE.<br />
5.1. Hypokalorisches PE-Konzept<br />
Dieses Konzept ist <strong>für</strong> eine kurzfristige parenterale Ernährung von Patienten ohne schwere Mangelernährung,<br />
z.B. nach mittelgroßen chirurgischen Eingriffen mit begrenzter/ fehlender oraler Nahrungsaufnahme<br />
<strong>für</strong> ca. 5-7 Tage geeignet. Ebenso kann diese Ernährung auch als ergänzende Substitutionstherapie<br />
bei einer frühpostoperativen enteralen bzw. jejunalen Sondenernährung eingesetzt<br />
werden.<br />
In Abhängigkeit vom klinischen und vom Ernährungszustand bietet sich eine peripher-venöse Infusionslösung<br />
mit 3.5% Aminosäuren, 5% Glucose und einer bedarfsdeckenden Zufuhr an Elektrolyten<br />
an. Bei einer maximalen Tagesdosis von 40 ml/ kg KG erhält der Patient 1.4 g/kg KG Aminosäuren<br />
sowie 2 g/kg KG Glucose. Wasser- und fettlösliche Vitamine, zusätzliche Elektrolyte und Spurenelemente<br />
sind nach klinischem Zustand des Patienten zu ergänzen.<br />
5.2. Normokalorisches PE-Konzept<br />
Dieses Konzept wird <strong>für</strong> die Langzeiternährung, <strong>für</strong> schwer mangelernährte Patienten und <strong>für</strong><br />
diejenigen eingesetzt, bei denen posttraumatisch oder postoperativ voraussichtlich innerhalb von 7<br />
Tagen keine ausreichende enterale/ orale Nahrungszufuhr erfolgen wird. Folgender, stufenweise<br />
durchzuführender Ernährungsaufbau ist sinnvoll, um metabolische Entgleisungen zu minimieren:<br />
Tag Energiezufuhr des berechneten<br />
Gesamt-Energiebedarfes<br />
1 Ca. 50%<br />
2 Ca. 75%<br />
3 Ca. 100%<br />
Für einen 70 kg schweren Patienten, der nach diesem Konzept mit 30 kcal/ kg KG/Tag ernährt werden<br />
soll und einen Flüssigkeitsbedarf von 30 ml/ kg KG/ Tag hat, ergibt sich danach folgender Ernährungsplan:<br />
- 55 -
Tag Berechnete Menge an<br />
Makronährstoffen<br />
1 2 g Glucose/ kg KG/Tag<br />
0.5 g Fett/ kg KG/ Tag<br />
1.5 g Aminosäuren/ kg<br />
KG/ Tag<br />
2 3 g Glucose/kg KG/ Tag<br />
1.0 g Fett/ kg KG/ Tag<br />
1.5 g Aminosäuren/ kg<br />
KG/ Tag<br />
3 4 g Glucose/kg KG/ Tag<br />
1.5 g Fett/ kg KG/Tag<br />
1.5 g Aminosäuren/ kg<br />
KG/ Tag<br />
Empfohlene Infusionslösung Energiezufuhr (IST/ SOLL)<br />
1 x 500 ml Glucose 10%<br />
1 x 500 ml Glucose 20%<br />
1 x 250 ml Lipovenös 10%<br />
2 x 500 ml Aminoven 10%<br />
GESAMT: 2250 ml<br />
1 x 500 ml Glucose 40%<br />
1 x 250 ml Lipovenös 20%<br />
2 x 500 ml Aminoven 10%<br />
GESAMT: 1750 ml<br />
(Flüssigkeitsausgleich!)<br />
1 x 500 ml Glucose 40%<br />
1 x 250 ml Glucose 40%<br />
1 x 250 ml Lipovenös 10%<br />
1 x 250 ml Lipovenös 20%<br />
2 x 500 ml Aminoven 10%<br />
GESAMT: 2250 ml<br />
- 56 -<br />
200 kcal<br />
400 kcal<br />
270 kcal<br />
80 kcal *<br />
GESAMT: 950 kcal/ 1050 kcal<br />
800 kcal<br />
500 kcal<br />
80 kcal<br />
GESAMT: 1380 kcal/ 1575 kcal<br />
800 kcal<br />
400 kcal<br />
270 kcal<br />
500 kcal<br />
80 kcal<br />
GESAMT: 2050 kcal/ 2100 kcal<br />
* 20% der Aminosäuren werden <strong>für</strong> die Energiegewinnung bilanziert, 80% <strong>für</strong> Synthesen zur Deckung des Energiebedarfes<br />
nicht mitgerechnet<br />
Für dieses Konzept ist die Anlage eines zentralvenösen Zuganges erforderlich. Auch bei dieser Ernährungstherapie<br />
ist ein sorgfältiges Labor-Monitoring notwendig, um die Nährstoffverwertung zu kontrollieren.<br />
Die Ernährungstherapie kann kontinuierlich, d.h. über 24 Std. oder zyklisch, d.h. über 16<br />
Std. und mit einer 8stündigen Pause, durchgeführt werden. Ersteres bietet einen Vorteil <strong>für</strong> Patienten<br />
mit beeinträchtigter Substratverwertung, letzteres ist <strong>für</strong> mobile Patienten oder <strong>für</strong> den Home-Care-Bereich<br />
geeignet.<br />
Für die Berechnung der Ernährungspläne können verschiedene EDV-Programme oder Kitteltaschenkarten<br />
verwendet werden. Die im Internet oder kommerziell zur Verfügung stehenden EDV-Programme<br />
sind jedoch durch begrenzte Auswahlmöglichkeiten von Ernährungslösungen oder von<br />
Krankheitszuständen, durch fehlende Angabe von Infusionsgeschwindigkeiten oder aus wirtschaftlichen<br />
Gründen nicht empfehlenswert (Schloerb, 2000; http://espen.kumc.edu; FRESUDAT).<br />
Um eine möglichst einfache Berechnung der Ernährungspläne im klinischen Alltag zu ermöglichen,<br />
möchten wir den nachfolgenden PE-Bogen und folgende Kitteltaschenkarten mit den wichtigsten PE-<br />
Berechnungen zur Verfügung stellen.
Name, Vorname: …………………………………....<br />
Geburtsdatum: ……………………………………………..<br />
Station: ……………………………………………..<br />
Ist-Gewicht:<br />
Venenzugang:<br />
kg<br />
Ziel-Gewicht:<br />
zentral peripher<br />
Diagnose und Indikation zur Parenteralen Ernährung:<br />
- 57 -<br />
kg<br />
Ernährungstherapie:<br />
Körpergröße:<br />
TPN TPN und EN<br />
Zusätzliche Stressfaktoren:<br />
Fieber Wasserverluste Post-OP (Tag……) Trauma<br />
Sonstiges<br />
Stoffwechselbesonderheiten:<br />
Diabetes hepatische Enzephalopathie Sonstiges<br />
Niereninsuffizienz Flüssigkeitsretention<br />
Volumen: ml / kg/ Tag (Normalbereich: 30 ml/ kg/Tag)<br />
Kalorienbedarf:<br />
25 kcal/ kg KG/ Tag (hypokalorisch)<br />
30 kcal/ kg KG/ Tag (normokalorisch)<br />
32-35 kcal/ kg KG/ Tag (hyperkalorisch)<br />
> 40 kcal/ kg KG/ Tag (extrem hyperkalorisch, z.B. kachektischer Tumorpatient )<br />
Zusammensetzung:<br />
Glucose<br />
10% 20% 40%<br />
Fett<br />
ja nein MCT<br />
Aminosäuren<br />
ja Dipeptamin (Glutamin)<br />
Empfohlene Infusionslösung:<br />
………………………………………………………………<br />
Glucose: .............g/kg KG/ Tag<br />
………………..g/ Tag<br />
………………..ml/ Stunde<br />
Infusionsdauer: ……………… Std.<br />
Energiezufuhr:<br />
Gesamt-Kalorien: ………………………………………………<br />
Kcal ohne Aminosäuren: ………………………………………………<br />
Spurenelemente:<br />
täglich<br />
.......Amp………………………. = ………ml<br />
Vitamine:<br />
.......Amp. Multibionta + …………Amp. Frekavit<br />
fettlösl. = ……………+ ……………..ml<br />
Erstellt: 15.08.2005<br />
Dr. I. Matthaei<br />
Geprüft:<br />
Dr. J. Busse<br />
cm<br />
Fette: …………….g/ kg KG/ Tag<br />
…………………g/ Tag<br />
…………………ml/ Stunde<br />
Infusionsdauer: 12 Std. 24 Std.<br />
Aminosäuren:……………….g/ kg KG/ Tag<br />
………………..g/ Tag<br />
………………...ml/ Std.<br />
und Dipeptamin (Glutamin)……………….g<br />
………………..g/ Tag<br />
………………..ml/ Std.<br />
Infusionsdauer:…………………Std.<br />
…………mal/ Woche<br />
täglich<br />
…………mal/ Woche<br />
Freigegeben:<br />
Dr. R. Rezori<br />
QM-Vermerk:
Kitteltaschenkarten <strong>für</strong> die PE<br />
Berechnungen <strong>für</strong> die Parenterale Ernährungstherapie<br />
Bausteine der TPN:<br />
Baustein Tagesbedarf eines<br />
Erwachsenen in<br />
g/kg KG/d (max.<br />
Zufuhr in g/kg/d)<br />
Kohlenhydrate<br />
3 – 5 g/kg KG/d<br />
(max. 6 g/kg KG/d)<br />
Fette 0.8– 1.5 g/kg KG/d<br />
(max. 2 g/kg KG/d)<br />
Aminosäuren<br />
Vitamine<br />
wasserlösl.<br />
Vitamine<br />
fettlösl.<br />
Spurenelemente<br />
- 58 -<br />
Energiegehalt<br />
Tagesbedarf<br />
in % der<br />
ges.Nährstoffzufuhr<br />
4 kcal/g 50-70%<br />
9 kcal/g 25-30%<br />
1 – 1.5 g/kg KG/d<br />
(max. 2 g/kg KG/d)<br />
4 kcal/g 10-15%<br />
1 Amp. Multibionta - 1 Amp.<br />
1 Amp. Frekavit<br />
fettlösl.<br />
1 Amp. Tracitrans<br />
plus<br />
- 1 Amp.<br />
- 1 Amp.<br />
Bei vorbestehenden Mangelzuständen kann eine überhöhte Ernährung<br />
bzw. Glucosezufuhr in der Initialphase lebensbedrohliche Komplika-<br />
tionen verursachen � Refeedingsyndrom mit Hypophosphatämie,<br />
Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Thiaminmangel.<br />
Zusammensetzung der Infusionslösungen:<br />
Infus.lösg. Zusammensetzung/Inf.fl.<br />
Glucose 10%/20%/40%<br />
(500 ml)<br />
Lipovenös 10%/20%<br />
(250 ml)<br />
Lipovenös MCT 20%<br />
(250 ml)<br />
Aminoven 10%<br />
(500 ml)<br />
Aminosteril N Hepa<br />
8% (500 ml)<br />
Nephrotect<br />
(500 ml)<br />
Aminomix<br />
(1500 ml)<br />
50/100/200 g<br />
Glucose<br />
25 g/50 g<br />
Sojabohnenöl<br />
25 g Sojabohnenöl/<br />
25 g MCT<br />
Energiegehalt/<br />
Inf.fl.<br />
200/400/800<br />
kcal<br />
270/500 kcal<br />
487 kcal<br />
50 g Aminosäuren 200 kcal<br />
40 g Aminosäuren 160 kcal<br />
50 g Aminosäuren 200 kcal<br />
300 g Glucose +<br />
75 g Aminosäuren<br />
1500 kcal<br />
Gesamtenergie: Nicht-Proteinkalorien + Proteinkalorien [x 0.2]<br />
Infusionsgeschwindigkeiten der Infusionslösungen:<br />
Infusionslösg. Max. Infusionsgeschwindigkeit<br />
Glucose 10/20/40%<br />
(500 ml)<br />
Lipovenös 10/20%<br />
(250 ml)<br />
Lipovenös MCT 20%<br />
(250 ml)<br />
Aminoven 10%<br />
(500 ml)<br />
Aminosteril N Hepa<br />
8% (500 ml)<br />
Nephrotect<br />
(500 ml)<br />
Aminomix<br />
(1500 ml)<br />
2.5/1.25/0.625<br />
ml pro kg G/Std.<br />
1.25/0.625 ml<br />
pro kg KG /Std.<br />
0.625 ml/ kg KG/<br />
Std.<br />
Maximales<br />
Infusionsvolumen/Tag<br />
40/20/15 ml pro kg<br />
KG/Tag<br />
10-20 ml/5-10 ml<br />
pro kg KG /Tag<br />
5-10 ml/kg KG/ Tag<br />
1 ml/kg KG/Std. 20 ml/kg KG/Tag<br />
1.25 ml/kg KG/<br />
Std.<br />
18.75 ml/kg KG/Tag<br />
1 ml/kg KG/Std. 8-12 ml/kg KG/Tag<br />
1.25 ml/kg KG/<br />
Std.<br />
30 ml/kg KG/Tag<br />
Zusätzlich wurde auf der Rückseite der Kitteltaschenkarte das Labormonitoring <strong>für</strong> die PE nach AKE-Empfehlung<br />
2004 aufgenommen (s. Kapitel 8).
6. Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung<br />
Mit der PE wird nur der Basalbedarf an Volumen und Elektrolyten gedeckt. Der Flüssigkeitsbedarf <strong>für</strong><br />
Patienten mit normalem Volumenstatus beträgt 30 – 40 ml/ kg KG/ Tag und erhöht sich bei Fieber<br />
i.d.R. um ca. 10 ml/kg KG je 1 0 C Temperaturerhöhung über 37 0 C. Der Tagesbedarf von Elektrolyten<br />
<strong>für</strong> diese Patienten entspricht der unter 4.1. aufgeführten Tabelle.<br />
Bei Patienten mit einer ausgeprägten Dehydratation erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf auf 60 ml/<br />
kg KG/ Tag, in Einzelfällen sogar auf 80 ml/ kg KG/ Tag. Zum Ausgleich eines höheren Flüssigkeits-/<br />
und Elektrolytbedarfes werden in der Regel Vollelektrolytlösungen, d.h. isotone Ringerlösungen, verwendet.<br />
Diese dürfen wegen der Gefahr der Inkompatibilitäten nie gemeinsam mit der PE-Lösung in<br />
den-selben Schenkel des Infusionskatheters infundiert werden. Die notwendige Korrektur an Elektrolyten<br />
ergibt sich aus der Differenz von Gesamtinfusionsvolumen minus der Korrekturlösungsmenge.<br />
Für Patienten mit gestörtem Wasser- oder Elektrolythaushalt (z.B. mit Schock, Sepsis, Niereninsuffizienz)<br />
muss der Flüssigkeitsbedarf individuell ermittelt werden. Dabei wird der aktuelle Volumenstatus<br />
anhand von klinischen Symptomen (z.B. Hautturgor, Gewichtsverlauf und Kreislaufvariablen, z.B.<br />
Blutdruck, ZVD) und laborchemischen Parametern (u.a. Hämatokrit, Serum-Natrium, Serum-/ Urinosmolarität)<br />
geschätzt. Außerdem wird <strong>für</strong> die Ermittlung der Flüssigkeitsbilanz die Erstellung einer<br />
Ein- und Ausfuhrbilanz empfohlen.<br />
Einfuhr<br />
Infusionen<br />
Oral/ enteral<br />
Oxydationswasser 10 – 15 ml/ 100 kcal Energieumsatz:<br />
bei Oxydation von 100 g Protein: 40 ml<br />
bei Oxydation von 100 g KH: 55 ml<br />
bei Oxydation von 100 g Fett: 107 ml<br />
Durch Respirator-Befeuchter bis 500 ml<br />
Ausfuhr<br />
Harn, Stuhl<br />
Atmung Ca. 400 ml/ Tag<br />
Perspiratio insensibilis Abhängig vom Energieumsatz: 42-44 ml/<br />
100 kcal<br />
Abhängig von der Körpertemperatur: pro 0 C<br />
zusätzlich 2 ml/ kg KG/ Tag<br />
Perspiratio sensibilis Ca. 1000 ml/ Tag bei normaler Temperatur<br />
Bei starkem Schwitzen bis 10 l/Tag<br />
Diarrhoe, Erbrechen<br />
Fisteln<br />
Tab. 11: Ermittlung der Flüssigkeitsbilanz nach AKE, 2004<br />
Bei älteren Patienten und/oder kardiopulmonalen Störungen (insbes. bei Patienten mit Herzinsuffizienz)<br />
wird zunächst die Hälfte der verordneten Infusionsmenge gegeben, der volle Ausgleich erfolgt<br />
innerhalb von 36-48 Stunden.<br />
Für die Elektrolyt-Bilanzierung verweisen wir auf die Empfehlungen in Kapitel 4.1. „Elektrolyte“.<br />
- 59 -
Der Ausgleich eines bestehenden Natrium- oder Kaliumdefizites kann auch über folgende mathematische<br />
Gleichungen annähernd bestimmt werden:<br />
Berechnung des Natrium-Defizites (mmol/l):<br />
(142 mmol/l – Serumnatrium [mmol/l]) x kg KG x 0.2<br />
Die maximale Tagesdosis liegt bei 180 mmol.<br />
Berechnung des Kalium-Defizites (mmol/l):<br />
(4.5 mmol/l – Serumkalium [mmol/l] x kg KG x 2 x 0.2<br />
Es wird eine Dosierung von 2 mmol/ kg KG/ Tag zum Ausgleich eines Kalium-Defizites empfohlen.<br />
Die Maximaldosierungen liegen hier bei 20-30 mmol/ Std. und bei 100-150 mmol/Tag.<br />
7. Komplikationen unter PE<br />
7.1. Mechanische Komplikationen<br />
Die häufigste Komplikation des peripher-venösen Zuganges ist die Phlebitis, die bei Applikation von<br />
Infusionslösungen mit niedrigen pH-Werten oder einer Osmolarität > 800 mOsmol oder bei einer<br />
längeren Liegedauer (> 2 Tage) beobachtet wird.<br />
Bei ZVK-Anlage kann es zur Fehllage, zur Arterienpunktion, zum Hämatothorax, zur Luftembolie und<br />
besonders bei kachektischen, älteren, dehydratisierten Patienten zum Pneumothorax (Inzidenz bei<br />
ZVK in der V. subclavia: 1.5-3.1%; bei ZVK in der V. jugularis interna: 0.1-0.2%) kommen (Maroulis et<br />
al., 2000; Geffers et al., 2004). Zu den verlaufsbedingten Komplikationen zählen Venenthrombosen,<br />
Blutungen, paravenöse Infusionen, Katheterokklusionen und Katheterembolien.<br />
7.2. Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen<br />
Häufigster Erreger von Gefäßkatheter- assoziierten Infektionen ist der Koagulase-negative Staphylococcus<br />
epidermidis (30%). Weitere Erreger sind Staphylococcus aureus, Enterokokken, Candida albicans<br />
und weniger häufig gram-negative Bakterien. Diese können in einem „Biofilm“ aus Zellen, Bakterien<br />
und extrazellulärer Matrix eingebettet und dort metabolisch aktiv sein (Llop et al., 2001; Geffers et<br />
al., 2004). Dabei ist im Hinblick auf die Katheterinfektionsrate die Anlage eines ZVK in die V. subclavia<br />
zu bevorzugen (Kommission <strong>für</strong> Krankenhaushygiene des RKI, 2002). Zusätzlich können die sterile ist<br />
die Anlage eines ZVK unter sterilen Kautelen und der durchgeführte Verbandswechsel mit Pflege der<br />
Insertionsstelle regelmäßig zur Senkung der Häufigkeit von Katheter-asoziierten Infektionen zu fordern<br />
(Mermel, 2000 und 2001; Santarpia et al., 2002).<br />
Nach der Leitlinie der AWMF muss bei einem klinischen Infektionsverdacht (unklares Fieber,<br />
Leukocytenanstieg) und einer ZVK-Liegedauer über 48 Stunden der Katheter entfernt und der Patient<br />
nach mikrobiologischer Untersuchung der Katheterspitze ggf. mit Antibiotika behandelt werden<br />
(Buchardi et al., 2003).<br />
- 60 -
Abb. 3: AWMF-Leitlinie „Zentrale Venenkatheter – Pflege und Überwachung“<br />
(Buchardi et al., 2003)<br />
Dagegen ist das Konzept der „Lock-Technik“, d.h. das Einbringen konzentrierter Antibiotika-Lösungen<br />
(Vancomycin, Gentamycin, Ciprofloxacin), ggf. auch in Kombination mit Heparin, zur Prävention von<br />
Katheterinfektionen bzw. Entkeimung bereits infizierter Zugänge sehr umstritten. Hierbei können sich<br />
nicht nur bakterielle Resistenzen entwickeln, sondern auch Inkompatibilitäten zwischen den applizierten<br />
Antibiotika, Heparin und anderen Parenteralia auftreten (Kommission <strong>für</strong> Krankenhaushygiene<br />
des RKI, 2002; Mermel, 2000; Bestul et al., 2005).<br />
7.3. Metabolische Komplikationen<br />
Metabolische Komplikationen entstehen meist durch eine fehlerhafte Ernährungsplanung und –durchführung<br />
bzw. durch ein schlechtes Monitoring der Ernährungstherapie. Sie können durch Störungen<br />
des Kohlenhydrat- und des Fettstoffwechsels, des Säure-Basen-Haushaltes und des Flüssigkeits- und<br />
Elektrolythaushaltes entstehen.<br />
- 61 -
,<br />
Eine der wichtigsten metabolischen Komplikationen, die besonders chronisch mangelernährte Patienten<br />
betrifft, ist das Refeeding-Syndrom. Es kann bei schwer mangelernährten Patienten nach dem<br />
Beginn einer PE mit glucosehaltigen Ernährungslösungen auftreten und ist charakterisiert durch eine<br />
Veränderung des (Serum-)Elektrolytgehaltes (Phosphat, Kalium, Magnesium) mit Vitaminmangel,<br />
Natrium- und Flüssigkeitsrestriktion. Durch einen verstärkten Phosphatverbrauch, besonders <strong>für</strong> den<br />
Glucosestoffwechsel, kommt es zu einer schweren Hypophosphatämie (Serumkonzentration < 0.3<br />
mmol/l – cave: Phosphat ist ein intrazelluläres Anion, daher spiegelt die Serumkonzentration den<br />
zellulären Gehalt nur im eingeschränkten Maß wieder) mit der Folge schwerer lebensbedrohlicher<br />
kardialer, pulmonaler, neuromuskulärer und zerebraler Komplikationen.<br />
Die Zufuhr großer Mengen an Glucose oder eine Bolusapplikation von Fett kann zu Hypertriglyceridämien<br />
und in der Folge auch zu einer akuten Pankreatitis oder zu hepatischen Komplikationen<br />
(Fettleber, Fettleberhepatits, Leberfibrose, -zirrhose) führen. Letztere werden durch vorbestehende Erkrankungen<br />
der Leber, Diabetes mellitus, chronische Infektionen sowie die gleichzeitige Gabe hepatotoxischer<br />
Medikamente oder Bluttransfusionen begünstigt.<br />
Bei bis zu 50% der Patienten mit PE können Hyperglykämien beobachtet werden, die nicht nur durch<br />
hohe Mengen an zugeführter Glucose, sondern auch durch eine vorbestehende Insulinresistenz oder<br />
Diabetes mellitus oder durch eine begleitende Steroidtherapie verursacht werden können. Besonders<br />
bei intensivmedizinischen Patienten kann mit einer guten Blutzuckereinstellung (Glucose: 80-110<br />
mg/dl) die Morbidität und die Letalität signifikant gesenkt werden (Van den Berghe et al., 2001).<br />
Bis zu 40% aller Patienten mit einer längerfristigen PE entwickeln eine Osteoporose oder eine<br />
Osteomalazie aufgrund einer erhöhten renalen Calcium-Ausscheidung. Daher sollten sie prophylaktisch<br />
Calcium, Phosphat und Vitamin D erhalten.<br />
Abschließend möchten wir Ihnen in einer Tabelle ausgewählte Komplikationen der PE, deren Ursache<br />
und Therapie darstellen (AKE, 2004).<br />
- 62 -
Faktor Störung Ursache Maßnahmen Bemerkungen<br />
BLUTGLUCOSE<br />
< 80 mg/dl (=4.4 mmol/l) - Insulinüberdosierung, Hyperinsulin.<br />
- Leberinsuffizienz<br />
Glucose-Zufuhr, notfalls in i.v. Bolusgabe<br />
Referenzwerte: 80-110 mg/dl<br />
- Hypophyseninsuff., NNR-Insuff.<br />
> 110 mg/dl (=6 mmol/l)<br />
- zu rasche Zufuhr der Nährlösung<br />
Allgemein: Insulingabe bis 4 IE/h, akut bis<br />
(max. 130 mg/dl = 7.2 mmol/l) - Diabetes mellitus<br />
10-20 IE/h, Ernährungszufuhr reduzieren<br />
- Patient entwickelt Insulinresistenz<br />
- Hyperthyreose<br />
- Herzinsuffizienz, Niereninsuffizienz<br />
Parenteral: Kohlenhydrate reduzieren<br />
TRIGLYCERIDE<br />
> 350 mg/dl (= 4.2 mmol/l) - angeborene Fettstoffwechsel-<br />
- Reduktion der Fettzufuhr, evtl. Beendi- Bei Propofol-Sedierung ist die damit<br />
störung<br />
gung der Fettgabe.<br />
verbundene Fett-Zufuhr zu beachten: 1<br />
Referenzwerte: 74 – 172 mg/dl<br />
Störung der Lipolyse (Nierenversagen, Sepsis) - Reduktion der Gesamtkalorienzufuhr. ml Propofol 1% oder 2% = 0.1 g Fett<br />
(= 0.84 – 1.97 mmol/l)<br />
- nephrotisches Syndrom<br />
- Bei Intensivpatienten immer LCT/MCT<br />
- Herzinsuffizienz, Diabetes, Hypothyreose<br />
- überhöhte Zufuhr<br />
einsetzen.<br />
AZOTÄMIE<br />
Exzessiver Harnstoffanstieg - überhöhte Protein/ AS-Zufuhr<br />
- Reduktion der AS/Proteinzufuhr auf etwa Bei Nierenversagen sollte die Ernäh-<br />
- verzögerte Harnstoffausscheidung bei Nieren- 0.5 g/kg/Tag<br />
rungstherapie langsam begonnen<br />
Referenzwerte: 10 – 50 mg/dl<br />
insuffizienz<br />
- Darmreinigung bei gastrointestinaler werden.<br />
(= 1.7 – 8.3 mmol/l)<br />
- gastrointestinale Blutung<br />
Blutung<br />
Bei Leberversagen sollte unbedingt<br />
- Dehydratation, Eiweißkatabolismus<br />
- Prärenaler Zustand, HI<br />
- Volumenzufuhr bei prärenalen Zuständen Ammoniak bestimmt werden.<br />
LACTAT<br />
> 3 mmol/l - erhöhte Bildung z.B. Gewebshypoxie, Sepsis, - Reduktion der Ernährungstherapie Cave: keine Fettgabe bei Hyperlakta-<br />
Schock), metabolische Azidose<br />
unter Lactatzufuhr (bei kontinuierl. HF) tämie!<br />
Referenzwerte: 5 – 15 mg/dl<br />
- erhöhte Zufuhr (Lactatzufuhr in Dialyse lösun- max. 3-4 mmol/l Lactat!<br />
gen) und/oder<br />
- Umstellung auf bikarbonat-gepufferte<br />
- gestörte Verstoffwechslung (Leberinsuffizienz) Lösungen<br />
PHOSPHAT<br />
0.9 – 0.6 mmol/l : VORSICHT - Beginn einer künstlichen Ernähr.<br />
- Zufuhr: Richtwert: 10-20 mmol/ 1000 kcal Bei Zufuhr von KH bzw. AS wird<br />
0.6 – 0.3 mmol/l: GEFAHR - diabetische Ketoazidose<br />
(CAVE: bei Malnutrition kann der Bedarf Phosphat verbraucht: Gefahr der<br />
Referenzwerte: 2.6 – 4.5 mg/dl
8. Monitoring<br />
8.1. Klinische Überwachung der Ernährungstherapie<br />
Um einen erfolgreichen klinischen Verlauf der PE <strong>für</strong> den Patienten zu gewährleisten, sind regelmäßig<br />
klinische Untersuchungen durchzuführen und ggf. die Ernährungstherapie anzupassen.<br />
Hieraus leitet sich die Forderung zur individuellen und kollektiven Überprüfung des Behandlungsansatzes<br />
ab.<br />
Außerdem sollten die tatsächlich applizierten Ernährungslösungen mit dem berechneten Energie- und<br />
Eiweißbedarf verglichen werden. Veränderungen im klinischen Zustand des Patienten und in seinem<br />
Aktivitätsniveau können eine periodische Neuberechnung der verordneten PE notwendig machen.<br />
Ebenso sollte man in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob die bisher verordnete PE durch eine<br />
enterale bzw. orale Nahrung ergänzt oder ersetzt werden kann.<br />
8.2. Überwachung von metabolischen Komplikationen<br />
Zur Vorbeugung eines Refeeding-Syndroms sollten unter PE der Wasserhaushalt, der Elektrolythaushalt,<br />
der Blutzucker und kardiovaskuläre Funktionen engmaschig überwacht werden.<br />
Folgendes Monitoring zur Überwachung metabolischer Komplikationen ist sinnvoll:<br />
1. Mit Beginn einer PE müssen bestehende Elektrolytverschiebungen, besonders Hypokaliämie<br />
und Hypophosphatämie, korrigiert werden.<br />
2. Aufgrund des hohen Hyperglykämierisikos sollte initial die Blutzucker-Konzentration engmaschig<br />
überwacht werden und die täglich zugeführte Glucosemenge 2-3 g/kg KG/ Tag nicht<br />
überschreiten (� BZ-Tagesprofil).<br />
Hyperglykämische Komplikationen, besonders neurologische Symptome und ein gesteigertes<br />
Infektionsrisiko, werden häufig durch bestimmte Grunderkrankungen, u.a. Diabetes mellitus<br />
oder chirurgisches Trauma, verstärkt. Ebenso ist auch auf Hypoglykämie, besonders beim<br />
plötzlichen Abbruch der Glucose- und Insulinzufuhr unter Insulintherapie zu achten, die durch<br />
die längere biologische Wirksamkeit von Insulin (15-30 Minuten) entstehen.<br />
3. Es sollten regelmäßig Elektrolyte (besonders Phosphat, Magnesium, Kalium) und der Flüssigkeitshaushalt<br />
des Patienten (Flüssigkeitszufuhr, produzierte Urinmenge, Körpergewicht)<br />
kontrolliert werden.<br />
4. Ebenso ist auch eine regelmäßige Überwachung der Serumtriglyceride notwendig, um ggf.<br />
rechtzeitig Pankreatitiden oder Veränderungen der Lungenfunktion behandeln zu können.<br />
5. Zusätzliche Überwachungsmaßnahmen sind <strong>für</strong> Patienten mit Nierenfunktionsstöungen und<br />
<strong>für</strong> Intensivpatienten erforderlich.<br />
6. Bei einer Langzeit-PE wird die Überwachung des Knochenstoffwechsels durch eine Kontrolle<br />
der Knochendichte mittels DEXA von der <strong>DGEM</strong> empfohlen.<br />
Eine Übersicht über die von der AKE empfohlenen Laborkontrollen zur Überwachung von Patienten<br />
mit PE finden Sie in nachfolgender Übersicht.<br />
- 64 -
Parameter Bis<br />
mehrmals<br />
täglich<br />
Blutglucose Akutphase<br />
Kalium,<br />
Phosphat<br />
Akutphase<br />
BGA, Lactat Akutphase<br />
Natrium,<br />
Chlorid<br />
Calcium,<br />
Magnesium<br />
1 x<br />
täglich<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Akutphase <br />
Akutphase<br />
Triglyceride Akutphase<br />
Kreatinin,<br />
Harnstoff<br />
Blutbild,<br />
Gerinnung<br />
Akutphase<br />
Urin Akutphase<br />
Leberenzyme,<br />
Bilirubin, CHE<br />
Lipase,<br />
Amylase<br />
Gesamteiweiß,<br />
Albumin<br />
- 65 -<br />
2 x<br />
wöchentlich<br />
1 x<br />
wöchentlich <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Akutphase Stabile<br />
Phase<br />
Stabile<br />
Phase<br />
Akutphase Stabile<br />
Phase<br />
Akutphase Stabile<br />
Phase<br />
1 x monatlich<br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiterährung <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung <br />
Langzeiternährung<br />
Akutphase Stabile<br />
Phase/Lang-<br />
zeiternähr.
Patienten mit<br />
chronisch-entzündlichenDarmerkrankungen<br />
Patienten mit<br />
Diabetes<br />
Patienten mit Essstörungen<br />
(Anorexia nerviosa)<br />
Akut-kranke<br />
Intensivpatienten<br />
(Postaggressions-<br />
stoffwechsel)<br />
Akut-kranke<br />
Intensivpatienten<br />
(stabiler Stoffwechsel)<br />
Patienten mit<br />
LeberInsuffizienz<br />
(kompensiert)<br />
9. EMPFEHLUNGEN FÜR PARENTERALE ERNÄHRUNGSPLÄNE<br />
Energiebedarf Bedarf an<br />
Kohlenhydraten (KH)/<br />
Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />
25-35 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
25 – 35 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
Langsame<br />
Steigerung der<br />
Energiezufuhr,<br />
initial 20 kcal/kg/<br />
Tag<br />
Evtl. basale<br />
Substratzufuhr:<br />
5 – 8 (-15) kcal/<br />
kg/ Tag<br />
20 – 30 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
(max. 35 kcal/ kg/<br />
Tag)<br />
20 – 30 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
Kohlenhydrate/ Fette/<br />
Aminosäuren:<br />
55-60%/ 25-30%/10-15%<br />
Aminosäuren:<br />
1.2 – 1.6 g/ kg/ Tag<br />
Innerhalb der ersten 24-<br />
48 Stunden bei längerer<br />
Nahrungskarenz 50% der<br />
Energiezufuhr.<br />
Kohlenhydrate:<br />
4.0-5.0 g/kg/Tag, Anpassung<br />
an BZ ( 5 Tage<br />
Kohlenhydrate:<br />
3 – 5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
1.0 – 1.5 g/ kg/ Tag<br />
Aminosäuren:<br />
1.2 – 1.5 g/ kg/ Tag<br />
Erhöhter Bedarf<br />
an Vitaminen/<br />
Mineralstoffen/<br />
Spurenelemente<br />
Mangelzustände<br />
von Eisen, Vitamin<br />
K, Folsäure, Vitamin<br />
B12, Zink,<br />
Selen, Magnesium,<br />
Calcium + Vitamin<br />
D (Cave Osteoporose!!)<br />
möglich<br />
Korrekturbedarf von<br />
Kalium unter Insulingabe<br />
beachten.<br />
Hoher Bedarf an<br />
Phosphor, Zink,<br />
Chrom.<br />
Häufig Hypokaliämie.<br />
Häufig erhöhter<br />
Kalium- und<br />
Phosphatbedarf.<br />
Häufig erhöhter<br />
Kalium- und<br />
Phosphat-Bedarf.<br />
Mangel an Calcium,<br />
Vitamin D, Magnesium,<br />
Zink, Selen.<br />
Zweifache Tagesdosis<br />
an wasserlös.<br />
Vitaminen.<br />
Bei Hyperlaktatämie<br />
> 18 mg/dl:<br />
Vitamin B1: 200 mg<br />
i.v.<br />
- 66 -<br />
Flüssigkeitsbedarf Besonderheiten<br />
Ca. 40 ml/kg<br />
KG/Tag. Auch<br />
abhängig vom<br />
Zustandsbild und<br />
der Aktivität bzw.<br />
Aggressivität der<br />
Entzündung.<br />
Erhöhter Flüssigkeitsbedarf<br />
be81i<br />
Ver-lust über<br />
Fisteln und<br />
Durchfälle.<br />
Nach klinischem<br />
Zustand.<br />
Flüssigkeitsbilanzie<br />
rung notwendig!<br />
Häufig sind Hypoproteinämien<br />
und Mangelernährung. Bei<br />
Umstellung auf enterale Ernährung<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Stenosen,<br />
starken Diarrhoen oder<br />
gleichzeitigem Vorliegen eines<br />
Reizdarmes ballaststoffarme<br />
Ernährung auswählen. Bei<br />
ausgedehnten Dünndarmbefall<br />
Oligopeptiddiät. Eine PE hat<br />
keinen Einfluss auf die chirurg.<br />
Interventionsrate und ist<br />
angezeigt bei toxischem<br />
Krankheitsgeschehen (tox.<br />
Megacolon), schwerer Malabsorption<br />
(Kurzdarmsyndrom),<br />
hochgradiger Stenose, (Sub)-<br />
Ileus, hohen Dünndarmfisteln.<br />
Exzessive Energiezufuhr in<br />
jedem Fall vermeiden.<br />
Insulingabe im Regelfall bis<br />
etwa 4-6 IE/h.<br />
Bei entgleistem Diabetes<br />
maximale Verwertungsstörung,<br />
daher minimale (keine) Ernährung.<br />
KI <strong>für</strong> Fette: diabet. Keto-<br />
azidose, Thromboembolie.<br />
PE nur in Ausnahmefällen bei<br />
vitaler Bedrohung und unter<br />
intensivmedizinischer Kontrolle<br />
(BMI < 10), sonst enteral.<br />
Zusätzlich Antidepressiva +<br />
Psychotherapie notwendig<br />
35-40 ml/ kg/ Tag Nur eingeschränkte Indikation<br />
<strong>für</strong> Ernährungstherapie.<br />
Gestörte Fettverwertung,<br />
schlechte Glucosetoleranz.<br />
Bei Laktat- Erhöhung > 27<br />
mg/dl sollte die Ernährung<br />
gestoppt werden.<br />
35 – 40 ml/ kg/ Tag In diesem Stadium kann auch<br />
kombiniert enteral – parenteral<br />
ernährt werden.<br />
Bei Hyperglykämie Reduktion<br />
der Glucosezufuhr auf 2-3<br />
g/kg/Tag und Insulinperfusor.<br />
Eine Hyperalimentation muss<br />
vermieden werden.<br />
Flüssigkeitszufuhr<br />
nach Bilanz.<br />
Insulinresistenz, verminderte<br />
Glykogensynthese, Defizit an<br />
PUFA. Enterale Ernährung ist<br />
meist möglich. Die intestinale<br />
Ammoniakfreisetzung ist unter<br />
einer enteralen Ernährung höher<br />
als unter einer parenter.<br />
Ernährung.<br />
Kontraindikationen bei enteraler<br />
Ernährung:<br />
blutende Ösophagusvarizen,<br />
Ileus, gastrointest. Blutungen,<br />
Enzephalopathie
Patienten mit<br />
Leberinsuffizienz<br />
(dekompensiert)<br />
Patienten mit<br />
akutem<br />
Lungenversagen<br />
oder COPD<br />
Patienten mit<br />
Multi Organ<br />
Dysfunction<br />
Syndrome (MODS)<br />
Patienten mit<br />
ANV ohne Nierenersatztherapie<br />
Patienten mit ANV<br />
oder Intensivpatienten<br />
mit<br />
CNV und mit<br />
Nierenersatztherapie<br />
Energiebedarf<br />
20 – 30 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
(bevorzugt über<br />
24 Std.)<br />
Initial 20-25 kcal/<br />
kg/ Tag, später<br />
30-35 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
20 - max. 30<br />
kcal/ kg/ Tag<br />
20 – 25 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
20 – 30 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
Bedarf an<br />
Kohlenhydraten (KH)/<br />
Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />
Kohlenhydrate:<br />
3 – 5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
0.8 – 1.2 g/ kg/ Tag<br />
Aminosäuren:<br />
(Aminosteril N Hepa ® ):<br />
0.6 – 1.0 g/ kg/ Tag<br />
Kohlenhydrate:Fette<br />
50-70% : 30-50%<br />
(Bevorzugt LCT/ MCT)<br />
Aminosäuren:<br />
0.8 – max. 1.5 g/kg KG/<br />
Tag<br />
Kohlenhydrate:<br />
3 – 5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
1.0 – 1.5 g/ kg/ Tag<br />
Aminosäuren:<br />
1.5 g/ kg/ Tag<br />
Kohlenhydrate:<br />
3-5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
0.6 – 1 g/kg/ Tag<br />
Aminosäuren (evtl.<br />
Nephrosteril):<br />
0.8 – 1.2 g/kg/ Tag<br />
(keine Glutamin-Zufuhr<br />
wegen des hohen Stickstoffgehaltes)<br />
L-Carnitin (optional):<br />
0.5 g/Tag<br />
Kohlenhydrate:<br />
3-5 (max. 7!) g/ kg/Tag<br />
Fette:<br />
0.8 – 1.2 g/kg/Tag<br />
Aminosäuren:<br />
1.0 – 1.2 (max. 1.5)<br />
g/kg/Tag<br />
Erhöhter Bedarf<br />
an Vitaminen/<br />
Mineralstoffen/<br />
Spurenelemente<br />
Mangel an Calcium,<br />
Vitamin D, Magnesium,<br />
Natrium,<br />
Kalium, Zink, Selen.<br />
Zweifache<br />
Tagesdosis an<br />
wasserlös. Vitaminen.<br />
Elektrolyte<br />
bilanzieren.<br />
Zur Prophylaxe der<br />
Wernicke-Enzephalopathie:<br />
Vitamin<br />
B1: 200 mg i.v.<br />
Bei Cholestase und<br />
Fettmalabsorption:<br />
Vitamin K.<br />
Evtl. Substitution<br />
von Phosphat und<br />
Magnesium erforderlich(engmaschiges<br />
Monitoring)<br />
Selen:<br />
120 – 300 µg/ Tag<br />
evtl. Glutamin:<br />
0.3 g/kg/ Tag<br />
(nicht einheitliche<br />
Datenlage)<br />
Doppelter Tagesbedarf<br />
an wasserlösl.<br />
Vitaminen.<br />
Strenge Bilanzierung<br />
der Elektrolyte.<br />
Phosphat-/Kalium-<br />
Restriktion ist oft<br />
notwendig<br />
Doppelter Tagesbedarf<br />
an wasserlösl.<br />
Vitaminen.<br />
Selen bis 2fache<br />
Tagesdosis.<br />
Strenge Bilanzierung<br />
der Elektrolyte,<br />
besonders<br />
Kalium und Phosphat.<br />
- 67 -<br />
Flüssigkeitsbedarf<br />
Flüssigkeitszufuhr<br />
nach Bilanz.<br />
Etwa 30 ml/ kg KG/<br />
Tag.<br />
Evtl. Flüssigkeitsrestriktion<br />
in<br />
Abhängigkeit vom<br />
klin. Zustand des<br />
Patienten.<br />
Nach klinischem<br />
Zustand.<br />
Nach klinischem<br />
Zustand.<br />
Flüssigkeitszufuhr<br />
nach Bilanz<br />
Besonderheiten<br />
Serum-Ammoniak darf unter<br />
der Ernährung nicht ansteigen,<br />
sonst Reduktion der Aminosäurenzufuhr.<br />
Langsamer Ernährungsbeginn<br />
zur Beurteilung der Toleranz.<br />
Enzephalopathie, Ammoniak,<br />
Leberfunktionen engmaschig<br />
monitoren.<br />
Einsatz von leberadapierten<br />
Aminosäure-Lösungen nur bei<br />
Enzephalopathie Grad III-IV<br />
sinnvoll (= Verbesserung des<br />
neuropsychiatrischen Status)<br />
Unbedingt Hyperalimentation<br />
vermeiden, da sonst Steigerung<br />
der CO2-Produktion.<br />
Das Ernährungsregime sollte<br />
eher fettbetont sein (35-45%<br />
kcal), da die Fettverwertung<br />
nicht gestört ist.<br />
Kombination einer parenteralen<br />
Ernährung und einer „minimalen<br />
enteralen Ernährung“<br />
empfohlen!<br />
Unter kontinuierlicher Nierenersatztherapie<br />
müssen die<br />
therapiebedingten Nährstoffverluste<br />
berücksichtigt werden.<br />
Wegen der gestörten Verwertung<br />
von verschiedenen Nährsubstraten<br />
langsamer Ernährungsaufbau<br />
und engmaschiges<br />
Monitoring.<br />
Bei exzessivem Harnstoffanstieg<br />
>30 mg/dl limitierte Aminosäuren-Zufuhr<br />
! Kein Überlebensvorteil<br />
durch „Nephro-<br />
Lösungen“, da<strong>für</strong> sichere Zufuhr<br />
einer adäquaten Aminosäuren-Dosis<br />
ohne Harnstoff-<br />
Anstieg. „Carnitin-Responder“<br />
finden sich v.a. bei mangelernährten<br />
Patienten.<br />
Hyperkaliämie- und Hyperphosphatämie-Risiko!<br />
Der Substratbedarf ist nicht nur<br />
vom Schweregrad der Erkrankung,<br />
dem Ernährungszustand<br />
und von im Krankheitsverlauf<br />
auftretenden Komplikationen<br />
abhängig, sondern auch von Art<br />
und Dosis des Nierenersatzverfahrens.<br />
Durch das Nierenersatzverfahren<br />
kommt es zum Verlust<br />
von Aminosäuren, wasserlöslichen<br />
Vitaminen, evtl. Elektrolytstörungen.
Patienten mit CNV<br />
ohne Nierenersatz<br />
therapie<br />
Patienten mit CNV<br />
und mit Nierenersatztherapie<br />
(keine Intensivpatienten)<br />
Patienten mit CNV<br />
und mit Nierenerstztherapie<br />
–<br />
Intradialytische<br />
Ernährung<br />
Onkologische<br />
Patienten<br />
Patienten mit<br />
akuter Pankreatitis(nichtnekrotisierend)<br />
Energiebedarf Bedarf an<br />
Kohlenhydraten (KH)/<br />
Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />
20 – 25 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
30 – 35 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
25 – 35 kcal/ kg/<br />
Tag (bez. auf<br />
Sollgewicht)<br />
25 – 35 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
Kohlenhydrate:<br />
3-5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
0.6 – 1 g/kg/ Tag<br />
Aminosäuren (evtl.<br />
Nephrosteril):<br />
0.8 – 1.2 g/kg/ Tag<br />
(keine Glutamin-Zufuhr<br />
wegen des hohen Stickstoffgehaltes)<br />
L-Carnitin (optional):<br />
0.5 g/Tag<br />
Kohlenhydrate:<br />
3-5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
0.8 – 1.2 g/ kg/ Tag<br />
Aminosäuren:<br />
1.1 – 1.4 g/ kg/ Tag<br />
Erhöhter Bedarf<br />
an Vitaminen/<br />
Mineralstoffen/<br />
Spurenelemente<br />
Doppelter Tagesbedarf<br />
an wasserlösl.<br />
Vitaminen.<br />
Strenge Bilanzierung<br />
der Elektrolyte.<br />
Phosphat-/Kalium-<br />
Restriktion ist oft<br />
notwendig<br />
Strenge Bilanzierung<br />
der Elektrlyte,<br />
„Richtgröße“:<br />
< 32 mmol Phosphat/<br />
Tag<br />
80-110 mmol Na/<br />
Tag<br />
50-65 mmol K/Tag<br />
- 68 -<br />
Flüssigkeitsbedarf Besonderheiten<br />
Nach klinischem<br />
Zustand.<br />
Nach klinischem<br />
Zustand.<br />
In Absprache mit der Dialyse-Praxis Dr. Dannemann/ Dr. Kuan/ Dr. Klingenberg<br />
Kohlenhydrate:<br />
3- max. 5 g/ kg/ Tag<br />
primär Glucose<br />
Fette:<br />
1.2 – 2.0 g/ kg/ Tag<br />
Aminosäuren:<br />
1.0 – 1.5 g/ kg/ Tag, bei<br />
septischen Zuständen bis<br />
1.6 g/ kg/ Tag.<br />
Beginn:<br />
Sofort bei Indikationsstellung,<br />
ggf. Nahrungsaufbau<br />
über 2-4 Tage.<br />
Kohlenhydrate:<br />
max. 4-5 g/ kg/ Tag<br />
Fette:<br />
Bis 2 g/ kg/ Tag (nicht<br />
empfohlen bei schwerer<br />
Sepsis, Lungenversagen)<br />
Aminosäuren:<br />
1.5 – 2 g/ kg/ Tag<br />
Häufig erhebliche<br />
Schwankungen an<br />
Kalium durch Volumenverschiebungen,<br />
Störungen von<br />
Glucose-Stoffwechsel,<br />
pH, Nierenfunktion.<br />
Magnesium-,<br />
Zinkmangel mögl.<br />
Wegen der gestörten Verwertung<br />
von verschiedenen<br />
Nährsubstraten langsamer<br />
Ernährungsaufbau und engmaschiges<br />
Monitoring.<br />
Bei exzessivem Harnstoffanstieg<br />
> 30 mg/dl muss die<br />
Aminosäuren-Zufuhr limitiert<br />
werden.<br />
Kein Überlebensvorteil durch<br />
„Nephro-Lösungen“, da<strong>für</strong><br />
sichere Zufuhr einer adäquaten<br />
Aminosäuren-Dosis ohne<br />
Harnstoff-Anstieg.<br />
„Carnitin-Responder“ finden<br />
sich v.a. bei mangelernährten<br />
Patienten.<br />
Hyperkaliämie- und Hyperphosphatämie-Risiko!<br />
Der Substratbedarf ist nicht nur<br />
vom Schweregrad der Erkrankung,<br />
dem Ernährungszustand<br />
und von im Krankheitsverlauf<br />
auftretenden Komplikationen<br />
abhängig, sondern auch von Art<br />
und Dosis des Nierenersatzverfahrens.<br />
Durch das Nierenersatzverfahren<br />
kommt es zum Verlust<br />
von Aminosäuren, wasserlöslichen<br />
Vitaminen, evtl. Elektrolytstörungen.<br />
30 – 40 ml/ kg/ Tag Möglichst enterale Ernährung<br />
incl. Trinknahrung.<br />
Parenterale Ernährung möglichst<br />
einschleichend beginnen,<br />
alle 8-12 Stunden steigern.<br />
Möglichkeit der „Home parenteral<br />
nutrition“ in Erwägung<br />
ziehen (möglichst über Port!).<br />
Häufig sind Insulinresistenz,<br />
gesteigerte Gluconeogenese,<br />
erhöhte Serumtriglyceride und<br />
gesteigerter Eiweißumsatz<br />
(Verlust der Muskelmasse,<br />
gesteigerte Produktion von<br />
Akutphase-Proteinen).<br />
Kein ausreichender Wirksamkeitsnachweis<br />
<strong>für</strong> Glutamin,<br />
40 – 60 ml/ kg/ Tag<br />
Bei schwerer<br />
Verlaufsform<br />
können bis zu 10 l/<br />
Tag an Flüssigkeit<br />
notwendig werden.<br />
Arginin, Omega-3-Fettsäuren.<br />
Nahrungskarenz innerhalb der<br />
ersten 24-48 Std.<br />
Gesteigerter basaler Energieverbrauch<br />
(1.5 fach). Ausgeprägte<br />
Hyperglykämie (häufig<br />
Insulin-Perfusor notwendig).<br />
Massiver Volumen- und Elektrolytverlust.<br />
Nach klin. Zustand<br />
Kombination aus minimaler<br />
jejunaler enteraler Ernährung<br />
+ PE oder nur<br />
enteraler jejunaler Ernährung<br />
(Oligopeptiddiät).
Perioperative<br />
Patienten<br />
Energiebedarf Bedarf an<br />
Kohlenhydraten (KH)/<br />
Fetten (F)/ Eiweißen (E)<br />
PRÄOPERATIV:<br />
25 – 35 kcal/ kg/<br />
Tag (bez. auf Ist-<br />
Gewicht)<br />
INTRAOPE-<br />
RATIV:<br />
-<br />
POSTOPERATIV<br />
15 – 35 kcal/ kg/<br />
Tag<br />
PRÄOPERATIV:<br />
Kohlenhydrate:<br />
3-5 g/kg/ Tag Glucose<br />
Fette:<br />
1.2 – 1.5 g/kg/Tag<br />
Aminosäuren:<br />
1-1.5 g/kg/Tag<br />
INTRAOPERATIV:<br />
Nur Vollelektrolytlösg.<br />
POSTOPERATIV:<br />
Tag 1:<br />
2 g/kg/Tag Glucose +<br />
0.5 g/kg/Tag Fett +<br />
1-1.5 g/kg/Tag Aminos.<br />
Tag 2:<br />
3 g/kg/Tag Glucose +<br />
1 g/kg/Tag Fett +<br />
1-1.5 g/kg/Tag Aminos.<br />
Tag 3:<br />
4 g/kg/Tag Glucose +<br />
1 g/kg/Tag Fett +<br />
1-1.5 g/kg/Tag Aminos.<br />
Ab Tag 4:<br />
s. präoperativ<br />
Erhöhter Bedarf<br />
an Vitaminen/<br />
Mineralstoffen/<br />
Spurenelemente<br />
POSTOPERATIV:<br />
Bis 1 mmol/ kg/ Tag<br />
Kalium<br />
Bis 1.5 mmol/ kg/<br />
Tag Natrium<br />
0.5 mmol/ kg/ Tag<br />
Phosphat<br />
- 69 -<br />
Flüssigkeitsbedarf Besonderheiten<br />
Nach klinischem<br />
Zustand bzw. nach<br />
Kontrolle der Kreislaufparameter,<br />
der<br />
Diurese und der<br />
Laborparameter<br />
(Vorsicht vor zu<br />
hoher Flüssigkeitszufuhr<br />
während der<br />
postoperativen Ernährung:<br />
hypotone/<br />
isotone Hyperhydratation!<br />
PRÄOPERATIV:<br />
Für schwer mangelernährte<br />
Patienten 3-7 Tage vorher.<br />
Enterale oder orale Ernährungszufuhr<br />
bevorzugen!<br />
POSTOPERATIV:<br />
Für schwer mangelernährte<br />
Patienten oder alle, die in den<br />
ersten 7 Tagen nicht mind. 60%<br />
ihres Ernährungsbedarfs<br />
oral/enteral decken.
10. Arzneistoffe und ihre Kompatibilität mit Ernährungs-/ Infusionslösungen<br />
Inkompatibiltäten sind Unverträglichkeiten von Arzneistoffen, Lösungsmitteln, Hilfsstoffen oder Infusionsmaterialien<br />
untereinander bereits in vitro.<br />
Inkompatibilitäten können sich zeigen durch<br />
a. Ausfällungen aufgrund von Konsistenzveränderungen (z.B. durch Verdünnen oder Mischen).<br />
Sie führen zur Katheterokklusion, zum „Zugehen von Filtern“ oder zum Verstopfen<br />
von Infusionsleitungen.<br />
b. Phasentrennung: in fettemulsionshaltigen i.v. Lösungen kann die Zugabe saurer Glucoselösungen,<br />
mehrwertiger Kationen oder hoher Elektrolytkonzentrationen schon innerhalb<br />
von 12 Stunden zur Phasentrennung führen. Zusätzlich können Trübungen oder Fällungen<br />
auftreten, die in den „milchigen“ Fettgemischen nicht sichtbar sind.<br />
c. Trübungen oder Verfärbungen in Infusionsflaschen/-beuteln, u.a. bedingt durch chemische<br />
Inkompatibilitätsreaktionen (Oxidation, Reduktion, Polymerisation, Komplexbildung)<br />
Viele Inkompatibilitäten laufen jedoch larviert (versteckt) ab. Sie lassen sich dann nur analytisch mit<br />
Hilfe physikalisch-chemischer Methoden im Labor nachweisen. Dazu gehören z.B. auch die Anlagerung<br />
bzw. Einlagerung von Arzneistoffe an Infusionssysteme (Beispiel: Nitrolingual wird an Plastik adsorbiert).<br />
Oft handelt es sich auch um pH-Unverträglichkeiten.<br />
Mögliche Folgen von Inkompatibilitäten:<br />
� Wirkungsverlust durch Hydrolyse, Lichteinwirkungen, pH-Verschiebung, Sauerstoffeinfluss<br />
� Resistenzentwicklungen<br />
� Lokale Gewebsschäden<br />
� Veränderte Pharmakokinetik und –dynamik<br />
� Entstehung von organ- und/oder systemtoxischen Substanzen<br />
� Partikelbelastungen (können zu Phlebitiden, Mikroembolien, allergoiden Reaktionen führen)<br />
� Katheterokklusionen<br />
Vermeidung von Inkompatibilitäten<br />
Allgemein bekannte Richtlinien fordern:<br />
1. höchstens 1 Arzneimittel zur Infusion spritzen!<br />
2. keine Arzneimittel zu komplex zusammengesetzten Lösungen spritzen.<br />
3. Ernährungslösungen immer getrennt von Arzneimitteln über ein separates Lumen verabreichen!<br />
4. Antiinfectiva zeigen häufig eine Vielzahl von Inkompatibilitätsreaktionen. Um die erforderlichen<br />
Blutspiegel zu erreichen, sollten sie daher getrennt appliziert werden.<br />
5. Sauer- und basisch reagierende Arzneistoff-Lösungen bitte immer getrennt applizieren,<br />
nie mischen (s. auch Spalte „pH-Verträglichkeiten“) .<br />
6. Bitte die Verträglichkeit von Arzneistoffen mit Trägerlösungen beachten. Falsch gewählte<br />
Trägerlösungen führen zu chemischen Reaktionen mit Pharmaka oder zu pH-Verschie-<br />
bungen.<br />
Auf der nächsten Seite finden Sie eine Übersicht von Arzneimitteln und ihren (In)Kompatibilitäten mit<br />
Infusions- und Ernährungslösungen. Die Arzneistoffe sind alphabetisch nach ihrem Inhaltsstoff angeordnet.<br />
Legende:<br />
Zwei Arzneistoffe sind kompatibel<br />
Zwei Arzneistoffe sind nicht kompatibel.<br />
Zwei Arzneistoffe sind im Y-Stück kompatibel.<br />
Zwei Arzneistoffe sind im Y-Stück nicht kompatibel.<br />
Der pharmazeutische Hersteller fordert getrennte Gabe, daher Vor- und Nachspülen mit<br />
inerter Trägerlösung.<br />
- 70 -
- 71 -
11. Produktbeschreibungen der empfohlenen Infusions-/ Injektionslösungen<br />
11.1. MAKRONÄHRSTOFFE<br />
11.1.1. Kohlenhydrate<br />
Infusionslösung Zusammensetzung/ Inf.fl. Energiegehalt/ Inf.fl. pH-Wert Theoret. Osmolarität Lagerungshinweis<br />
Glucosteril 10% 500 ml enthalten:<br />
840 kJ/ 500 ml<br />
3.5 – 5.5 555 mOsmol/l keine<br />
50 g Glucose (wasserfrei)<br />
= 200 kcal/ 500 ml<br />
Glucosteril 20% 500 ml enthalten:<br />
1680 kJ/ 500 ml<br />
3.5 – 5.5 1110 mOsmol/l keine<br />
100 g Glucose (wasserfrei)<br />
= 400 kcal/ 500 ml<br />
Glucosteril 40% 500 ml enthalten:<br />
3360 KJ/ 500 ml<br />
3.5 – 4.5 2220 mOsmol/l keine<br />
200 g Glucose (wasserfrei)<br />
= 800 kcal/ 500 ml<br />
11.1.2. Fettemulsionen<br />
Infusionslösung Zusammensetzung/ Inf.fl. Energiegehalt/ Inf.fl. pH-Wert Theoret. Osmolarität Lagerungshinweis<br />
Lipovenös 10% PLR 250 ml enthalten:<br />
1130 kcal/ 250 ml<br />
6.5 – 8.7 272 mOsmol/l Nicht über 25<br />
25 g Sojabohnenöl<br />
6.25 g Glycerol<br />
2 g Phospholipide aus Ei<br />
= 270 kcal/ 250 ml<br />
o C lagern.<br />
Lipovenös 20% PLR 250 ml enthalten:<br />
2100 kJ/ 250 ml<br />
6.5 – 8.7 273 mOsmol/l Nicht über 25<br />
50 g Sojabohnenöl<br />
6.25 g Glycerol<br />
3 g Phospholipide aus Ei<br />
= 500 kcal/ 250 ml<br />
o C lagern.<br />
Lipovenös 20% MCT 250 ml enthalten:<br />
2038 kJ/ 250 ml<br />
6.5 – 8.7 273 mOsmol/l Nicht über 25<br />
25 g Sojabohnenöl<br />
25 g mittelkettige Triglyceride<br />
6.25 g Glycerol<br />
3 g Phospholipide aus Ei<br />
= 488 kcal/ 250 ml<br />
o C lagern.<br />
Omegaven 100 ml enthalten:<br />
470 kJ/ 100 ml<br />
7.5 – 8.7 308 – 376 mOsmol/l Nicht über 25<br />
100 g Öl von Hochseefischen,<br />
(u.a. enthaltend:<br />
1.25–2.82 g Eicosapentaensäure<br />
1.44– 3.09 g Docosahexaensäure<br />
0.015 – 0.0296 g all-rac-α-Tocopherol<br />
(als Antioxidans))<br />
2.5 g Glycerol<br />
1.2 g Eilecithin<br />
= 112 kcal/ 100 ml<br />
o C lagern.<br />
- 72 -
11.1.3. Aminosäuren<br />
Infusionslösung Gesamtaminosäuren Gesamtstickstoff Energiegehalt pH-Wert Theoretische<br />
Osmolarität<br />
Lagerungshinweis<br />
Aminoven 10% 50 g/ 500 ml 8.1 g/ 500 ml 840 kJ/ 500 ml<br />
= 200 kcal/ 500 ml<br />
5.5 – 6.5 990 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />
Dipeptamin 20 g N2-L-Alanyl-L-<br />
36.3 KJ/ 100 ml 5.4 – 6.0 921 mOsmol/l Nicht über 25<br />
Glutamin/ 100 ml:<br />
� 8.2 g L-Alanin<br />
� 13.46 g L-Glutamin<br />
= 8.7 kcal/ 100 ml<br />
o C lagern.<br />
Aminosteril N Hepa 40 g/ 500 ml 6.4 g/ 500 ml 670 kJ/ 500 ml<br />
= 160 kcal/ 500 ml<br />
5.7 – 6.3 770 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />
Nephrotect 50 g/ 500 ml 8.1 g/ 500 ml 800 kJ/ 500 ml<br />
= 200 kcal/ 500 ml<br />
5.5 – 7.0 935 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />
11.1.4. Aminosäuren, Glucose und Elektrolyte<br />
Infusionslösung Gesamtaminosäuren/<br />
Inf.fl.<br />
Gesamtstickstoff/<br />
Inf.fl.<br />
- 73 -<br />
Gehalt an<br />
Glucose/<br />
Inf.fl.<br />
Elektrolyte/<br />
Inf.fl.<br />
Aminoven 3.5% GE 35 g/ l 5.75 g/ l 50 g/ l 50 mmol/ l Na +<br />
Aminomix 1 75 g/ 1500 ml 12.3 g/<br />
1500 ml<br />
300 g/<br />
1500 ml<br />
30 mmol/ l K +<br />
2 mmol/ l Ca ++<br />
3 mmol/ l Mg ++<br />
0.04 mmol/ l Zn ++<br />
46.7 mmol/ l Cl -<br />
15 mmol/ l<br />
Glycerophosphat --<br />
In einem Beutel<br />
(1500 ml):<br />
75 mmol Na +<br />
45 mmol K +<br />
3.75 mmol Ca ++<br />
3.75 mmol Mg ++<br />
0.06 mmol Zn ++<br />
150,17 mmol Cl -<br />
22.5 mmol<br />
Glycerophosphat --<br />
Energiegehalt/<br />
Inf.fl.<br />
1428 kJ/l<br />
= 340 kcal/ l<br />
6300 kJ/<br />
1500 ml =<br />
1500 kcal/<br />
1500 ml<br />
pH-Wert Theoretische<br />
Osmolarität<br />
Lagerungshinweis<br />
4.5 – 5.5 768.54 mOsmol/ l Nicht über 25 o C<br />
lagern.<br />
4.8 – 5.2 1769 mOsmol/l Im Umbeutel vor<br />
Licht geschützt<br />
aufbewahren.
11.2. MIKRONÄHRSTOFFE:<br />
11.2.1. Elektrolyt-Konzentrate<br />
Arzneimittel Inhaltsstoffe/ Amp. Lagerungshinweise<br />
Natriumchlorid-einmolar 20 mmol Natrium<br />
keine<br />
(20 ml)<br />
20 mmol Chlorid<br />
1M-Kaliumchlorid (20 ml) 20 mmol Kalium<br />
20 mmol Chlorid<br />
keine<br />
Calciumgluconat 10% (10 ml) 2.3 mmol Calcium<br />
Mg5-Sulfat 10% (10 ml) 4.05 mmol Magnesium<br />
= 8.11 mval Magnesium<br />
Mg5-Sulfat 50% (10 ml) 20.25 mmol Magnesium<br />
= 40.5 mval Magnesium<br />
Glycerophosphat-Natrium- 40 mmol Natrium<br />
Konzentrat (20 ml)<br />
20 mmol Phosphat<br />
11.2.2. Vitamine<br />
Frekavit fettlöslich:<br />
pH-Wert: 6.5 – 8.7<br />
Lagerungshinweis: Nicht über 25 o Multibionta N:<br />
C lagern.<br />
pH-Wert: ca. 4.3<br />
Lagerungshinweis: Nicht über 8 o C lagern.<br />
- 74 -<br />
keine<br />
keine<br />
keine<br />
Fertigarznei- Vit. A Vit. D Vit. E Vit. K Vit. B1 Vit. B2 Vit. B6 Vit. B12 Vitamin C Folsäure Nicotinamid Pantothenmittelsäure<br />
FETTLÖSLICHE VITAMINE<br />
Frekavit<br />
fettlöslich<br />
0.99 mg 5 µg 10 mg 150 µg<br />
WASSERLÖSLICHE VITAMINE<br />
Multibionta 0.9 mg - 5 mg - 10 mg 7.3 mg 15 mg - 100 mg - 40 mg 25 mg
11.2.3. Spurenelemente<br />
Fertigarzneimittel<br />
SPURENELEMENTE<br />
Kupfer Zink Mangan Jod Molybdän Selen Eisen Chrom Fluor<br />
Inzolen HK 0.95 mg<br />
1.65 mg<br />
0.495 mg<br />
- - - - -<br />
(0.015 mmol) (0.025 mmol) (0.009 mmol)<br />
Tracitrans<br />
1.266 mg<br />
6.6 mg<br />
0.275 mg 0.127 mg<br />
0.02 mg<br />
0.032 mg<br />
1.14 mg<br />
0.010 mg<br />
0.95 mg<br />
(Fresenius) (0.02 mmol) (0.1 mmol) (0.005 mmol) (0.001 mmol) (0.0002 mmol) (0.0004 mmol) (0.02 mmol) (0.0002 mmol) (0.05 mmol)<br />
pH-Wert: 2.0 – 2.7<br />
theoret. Osmolarität: 2031 mOsmol/l<br />
Lagerungshinweis: Nicht über 25 o C lagern.<br />
11.3. Vollelektrolytlösungen<br />
Infusionslösung Zusammensetzung/ Inf.fl. pH-Wert Theoret. Osmolarität Lagerungshinweis<br />
Jonosteril 1000 ml enthalten:<br />
137 mmol Na +<br />
4 mmol K +<br />
1.65 mmol Ca ++<br />
1.25 mmol Mg ++<br />
36.8 mmol Acetat -<br />
110 mmol Cl -<br />
5.0 – 7.0 291 mOsmol/l Nicht über 25 o C lagern.<br />
pH-Wert: 5.0 – 7.0<br />
theoret. Osmolarität: 291 mOsmol/l<br />
- 75 -
12. Abkürzungen:<br />
AGA American Gastroenterologic Association<br />
AKE Arbeitsgemeinschaft Klinische Ernährung (in Österreich)<br />
AMA American Medical Association<br />
ANV Akutes Nierenversagen<br />
AP Alkalische Phosphatase<br />
AS Aminosäuren<br />
ASPEN American Society for Parenteral and Enteral Nutrition<br />
AWMF Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizin. Fachgesellschaften<br />
BGA Blutgasanalyse<br />
BMI Body Mass Index<br />
BZ Blutzucker<br />
CHE Cholinesterase<br />
CNV Chronisches Nierenversagen<br />
COPD chronic obstructive pulmonary disease<br />
DEXA Dual Energy X-Ray Absorptiometry<br />
<strong>DGEM</strong> <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Ernährungsmedizin<br />
DIC Disseminierte intravasale Gerinnung<br />
EKG Elektrokardiogramm<br />
EN Enterale Ernährung<br />
HF Hämofiltration<br />
HPE Heimparenterale Ernährung<br />
Inf.fl. Infusionsflasche<br />
k.A. keine Angabe<br />
kcal Kilokalorie<br />
KDS Kurzdarmsyndrom<br />
KG Körpergewicht<br />
KH Kohlenhydrate<br />
KI Kontraindikation<br />
kJ Kilojoule<br />
LCT Langkettige Fettsäuren<br />
MCT Mittelkettige Triglyceride<br />
MODS Multi Organ Dysfunction Syndrome<br />
N Stickstoff<br />
PE Parenterale Ernährung<br />
PUFA Mehrfach ungesättigte Fettsäuren<br />
RKI Robert-Koch-Institut<br />
ZVD Zentraler Venendruck<br />
ZVK Zentraler Venenkatheter<br />
- 76 -
13. Literatur<br />
Akademie <strong>für</strong> ärztliche Fortbildung,<br />
„Erstvorstellung der parenteralen Leitlinien der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Ernährungsmedizin<br />
(<strong>DGEM</strong>)“, Bochum 16.04.2005<br />
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„Guidelines for the use of parenteral and enteral nutrition in adult and pediatric patients”,<br />
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multizentrische Analyse bei 661 Patienten“, Aktuelle Ernährungsmedizin 30 (2005), 15-22<br />
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„Prävention Gefäßkatheter-assoziierter Infektionen“, Bundesgesundheitsblatt 45 (2002), 907-925<br />
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