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Duale Hochschule Baden-Württemberg Ravensburg - Die Welt

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Juncker die Höhe des aus der Emission von Eurobonds zur Verfügung gestellten Kapitals<br />

auf 40 % - 60 % des BIP zu begrenzen. 126<br />

<strong>Die</strong> bisherigen Staatsanleihen würden dann als sogenannte Junior-Bonds ausgegeben<br />

werden. <strong>Die</strong>s hat zur Folge, dass der Anleger im Falle einer Staatsinsolvenz Geld<br />

verlieren könnte. Im Gegenzug erhält er für das vorhandene Ausfallrisiko einen höheren<br />

Zins. Länder mit einer höheren Risikoprämie würden folglich die Emission von Eurobonds<br />

priorisieren, während Mitgliedsstaaten mit geringeren Risikoprämien eher die Emission<br />

von Junior-Bonds bevorzugen würden.<br />

5.1.2. Möglichkeiten zur Einführung<br />

Als entscheidend für den Ablauf der Einführung wird eine Übergangsphase gesehen.<br />

<strong>Die</strong>se soll fließend von den einfachen Staatsanleihen zu den Eurobonds stattfinden. Durch<br />

diese Maßnahme wird den in Not geratenen Mitgliedsländern Zeit gegeben, um Ihre<br />

finanziellen Aufgaben und Probleme nachhaltig und überlegt zu bekämpfen. So wird vermieden,<br />

dass strenge Entschuldungsprogramme der Regierungen die Wirtschaftssituation<br />

in den betroffenen Ländern erheblich verschlechtern. Da die Risikoprämie der bisher im<br />

Umlauf befindlichen Staatsanleihen deutlich über dem Niveau von möglichen Eurobonds<br />

liegt, besteht die Gefahr von hohen Abschlägen im Kurs der sich im Umlauf befindlichen<br />

Anleihen, da eine Flucht der Anleger in die vermeintlich sichereren Eurobonds wahrscheinlich<br />

ist. <strong>Die</strong>ses Problem soll laut ECON durch eine mögliche Garantie gelöst werden.<br />

127 5.2.<br />

Vorteile von Eurobonds<br />

Als Hauptargument für die Notwendigkeit solcher Anleihen nennen die Befürworter die<br />

hohen Risikoprämien, die die betroffenen Staaten zu zahlen hätten. <strong>Die</strong> Höhe der<br />

Risikoprämien würde aus Marktübertreibungen resultieren und den ohnehin schon<br />

angeschlagenen Staaten durch die hohe Zinsbelastung zusätzliche Probleme bereiten.<br />

<strong>Die</strong> Emission von Eurobonds fördert zudem die Solidarität und die Einheit der<br />

Europäischen Union. Eine erhöhte Solidarität in Krisenzeiten ist vor allem deshalb<br />

notwendig, da ein Insolvenzverfahren keine Option für ein stabilitätsorientiertes Europa<br />

sein kann. <strong>Die</strong> Einführung von Eurobonds gibt den finanziell schwächeren Ländern<br />

stattdessen die Möglichkeit die finanzielle Struktur des Landes nach und nach zu verbessern,<br />

ohne dass durch akute Handlungen und Sparmaßnahmen erhebliche Konjunkturrückschläge<br />

in Kauf genommen werden müssen. Mögliche Lösungsansätze wie die<br />

126 Vgl. DIW zu Grundlinien der Wirtschaftsentwicklung(2011), S.10<br />

127 Vgl. ECON Commitee des Europäischen Parlaments v. 13.01.2011.<br />

33<br />

Beitrag zum Postbank Finance Award 2011

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