Post Merger Integration - Roland Berger Strategy Consultants
Post Merger Integration - Roland Berger Strategy Consultants
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<strong>Roland</strong> BeRgeR <strong>Strategy</strong> conSultantS<br />
content<br />
Fresh thinking for decision makers<br />
<strong>Post</strong> <strong>Merger</strong> <strong>Integration</strong><br />
(PMI) sichert den erfolg<br />
von Zusammenschlüssen<br />
|ǀZentral ist das Kulturund<br />
Synergiemanagement<br />
|ǀauf die richtigen Köpfe,<br />
Maßnahmen und Pläne<br />
kommt es an |ǀDenn die<br />
chance des gelingens gibt<br />
es nur einmal<br />
novemBeR 2011
Mehrere Phasen kennzeichnen<br />
den Prozess Professionellen<br />
synergieManageMents<br />
er beginnt bei der Bestimmung wirksamer Stellhebel<br />
("discovery") und führt bis zur Implementierung der maßnahmen<br />
("Realization"). Besonders kritisch sind die<br />
drei Zwischenphasen: nomination, Selection<br />
und alignment<br />
alIgnmenT<br />
den optimalen ablauf zu bestimmen<br />
heißt, das Richtige zur richtigen Zeit<br />
zu tun und die Wirkungszusammenhänge<br />
unterschiedlicher maßnahmen<br />
zu identifizieren.<br />
✗ ✔<br />
✔<br />
SeleCTIon<br />
die Synergiehebel müssen, gemessen<br />
an ihrer finanziellen Wirkung,<br />
ihrer Umsetzungsgeschwindigkeit<br />
und ihres nachhaltigen effekts ausgewählt<br />
und an die jeweilige Unternehmenskultur<br />
angepasst werden.<br />
nomInaTIon<br />
erfolgreiches Synergiemanagement<br />
braucht klare verantwortlichkeiten<br />
und eine transparente Umsetzungshierarchie.<br />
deshalb ist die Benennung<br />
eines PmI-managers so wichtig.
google verleibt sich Motorola Mobility ein. Bierriese SaBMiller startet feindliche Übernahme<br />
von australiens nummer eins Foster's. Fiat übernimmt die Mehrheit an chrysler. uS-Pharmadienstleister<br />
express Scripts schluckt rivalen Medco Health Solutions. Microsoft kauft Skype,<br />
und Volkswagen holt mit Man zum großen Schlag auf dem internationalen nutzfahrzeugmarkt<br />
aus – die Meldungen zum geschäft mit Übernahmen und Fusionen überschlagen sich<br />
in der Wirtschaftspresse, als gäbe es kein Morgen mehr.<br />
rezessionsängste treiben die Spekulation und schüren Befürchtungen eines ausverkaufs<br />
europäischer Blue chips an zahlungskräftige Investoren aus boomenden Schwellenländern.<br />
Für seinen energiekonzern drohe die gefahr einer feindlichen Übernahme, schreckte der<br />
scheidende rWe-chef Jürgen großmann seine aktionäre auf. Daimler-chef Dieter Zetsche<br />
stellt nervöse anteilseigner vorsorglich ruhig: er sehe keine gefahr für eine feindliche Übernahme.<br />
"Wir werden internationaler", verkündet Hessens früherer Ministerpräsident roland<br />
Koch, gerade an der Spitze des Baukonzerns Bilfinger <strong>Berger</strong> angekommen. Für Übernahmen<br />
will er in den nächsten zwei Jahren eine Milliarde euro bereitstellen.<br />
Von Katerstimmung also keine Spur. laut thomson Financial betrug das weltweite Volumen<br />
der Fusionen und Übernahmen (M&a) im ersten Halbjahr 2011 rund 900 Milliarden euro –<br />
ohne dass dabei die geschäfte des Private-equity-Sektors bereits mit eingerechnet wären.<br />
Das sind 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Besonders in die Segmente automotive,<br />
Investitionsgüter, Business Services sowie Konsum kommt nach einschätzung von roland<br />
<strong>Berger</strong> <strong>Strategy</strong> consultants Bewegung. Knappe angebote an nationalen objekten führen zu<br />
mehr grenzüberschreitenden aktionen. Das spektakulärste Vorhaben scheiterte nur knapp<br />
am einspruch des uS-Justizministeriums. Der amerikanische netzanbieter at&t darf die<br />
telekom-tochter t-Mobile uSa aus angst vor einem marktbeherrschenden telefonriesen<br />
nicht für 39 Milliarden Dollar übernehmen – vorerst nicht.<br />
doCh FaST eBenSo häUFIg, WIe ÜBeRnahmen<br />
STaTTFInden, SCheITeRn SIe aUCh<br />
"traumhochzeiten" wie einst die von Daimler und chrysler gibt es schon lange nicht mehr.<br />
Die Mängelliste ist lang: Der Preis stimmt nicht, rechtliche Barrieren werden unterschätzt,<br />
latente gefahren entweder nicht erkannt oder kleingeredet. Interviews im rahmen der Studie<br />
"Synergiemanagement in <strong>Post</strong> <strong>Merger</strong> <strong>Integration</strong>s" von roland <strong>Berger</strong> <strong>Strategy</strong> consultants<br />
zeigen: 84 Prozent der Befragten halten die unternehmenskultur für ein "wichtiges" oder<br />
gar "sehr wichtiges" Instrument für das erreichen von Synergien, aber nur die Hälfte davon<br />
glaubt, dass dieses Kriterium im Übernahmeprozess entsprechend berücksichtigt wird.<br />
Vieles scheitert, bevor es richtig anfängt: 2010 kamen nach analysen von roland <strong>Berger</strong> nur<br />
knapp 74 Prozent der teils vollmundig angekündigten Übernahmen zustande. 2008 waren<br />
es noch mehr als 80 Prozent gewesen – aber auch das ist noch lange keine garantie, dass<br />
aus "1 + 1" mehr als "2" wird.<br />
Der größte Stolperstein: falsches <strong>Integration</strong>s- und Synergiemanagement. Der Studie von<br />
roland <strong>Berger</strong> zufolge verbinden 80 Prozent der befragten experten gescheiterte akquisitionen<br />
zuallererst damit. Weitere gründe, aber bei weitem nicht so wichtig: Der Kultur-<br />
ConTenT<br />
gloBaleSFUSIonSvolUmen In den eRSTen<br />
SeChS monaTen 2011<br />
900<br />
000<br />
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000<br />
Das sind 50 Prozent mehr als im<br />
vergangenen Jahr.<br />
Quelle: thomson Financial<br />
<strong>Post</strong> merger <strong>Integration</strong><br />
euro
<strong>Roland</strong> BeRgeR <strong>Strategy</strong> conSultantS<br />
dReI geheImTIPPS<br />
eRFolgReICheR<br />
PoST meRgeR InTegRaTIon<br />
nomination:<br />
Den richtigen Kopf ernennen<br />
✗ ✔<br />
✔<br />
Selection:<br />
Die richtigen Maßnahmen bestimmen<br />
alignment:<br />
Den richtigen ablauf festlegen<br />
schock raubt alle energie, überhöhte Übernahmepreise oder das ego der beteiligten Vorstände<br />
führen dazu, dass das fusionierte unternehmen seine neuen chancen nicht ausspielen<br />
kann. Manchmal fehlt es an allen ecken und enden: an einem strukturierten Prozess, an<br />
Führung, an Zeit, an Personal. Vor allem: es mangelt an der Fähigkeit, Synergien weit im<br />
Voraus zu bestimmen und sie anschließend für mehr effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in<br />
der richtigen reihenfolge und zur richtigen Zeit zu heben. und: Weil es vorher oft keinen Plan<br />
für später gibt, regiert hinterher vielfach das chaos.<br />
umgekehrt gilt: <strong>Post</strong> <strong>Merger</strong> <strong>Integration</strong> (PMI) antizipiert und eliminiert frühzeitig aus der<br />
erfahrung erkennbare Schwachpunkte und Fehlerquellen. Kern dieses Prozesses ist das<br />
Synergiemanagement. Professionell eingesetzt, ermöglicht es messbare Fortschritte bei<br />
der Suche nach sowie der Priorisierung und umsetzung von werthaltigen gemeinsamkeiten.<br />
Das gesamte change Management baut darauf auf. Zeit für experimente gibt es meistens<br />
nicht: unternehmen, die sich zusammentun, haben in der regel eine chance – aber die nur<br />
einmal. ein neuer Beratungsansatz von roland <strong>Berger</strong> Strategie consultants soll genau die<br />
einmalige chance nutzen. er beruht auf den erkenntnissen aus einer Vielzahl nationaler und<br />
internationaler Projekte. Die breit angelegte Studie untermauert das Wissen zusätzlich. auch<br />
wenn sich die größe der unternehmen, ihre Branchen und ihre Kulturen zum teil deutlich<br />
unterscheiden, so lässt sich die Systematik des roland <strong>Berger</strong> ansatzes individuell adaptieren<br />
und fast überall anwenden.<br />
FÜnF PhaSen kennZeIChnen den PRoZeSS PRoFeSSIonellen<br />
SyneRgIemanagemenTS<br />
er beginnt bei der Bestimmung wirksamer Stellhebel ("Discovery") und führt bis zur<br />
Implementierung der Maßnahmen ("realization"). Besonders kritisch sind die drei<br />
Zwischenphasen. Häufig unterschätzt, hängt es vor allem von ihnen ab, ob die betroffenen<br />
unternehmen ihre Ziele erreichen – oder sich im Wust ihrer lastenhefte verzetteln und<br />
ganz aufreiben:<br />
"nomination": erfolgreiches Synergiemanagement braucht klare Verantwortlichkeiten und<br />
eine transparente umsetzungshierarchie. Im Idealfall steht ein PMI-Manager an der Spitze<br />
mit unmittelbarem Zugang zum topmanagement. Über das Steuerungskomitee leitet er die<br />
<strong>Integration</strong>steams der ersten Stunde.<br />
"selection": Dabei geht es um die auswahl von Synergien nach ihrer finanziellen Wirkung,<br />
ihrer umsetzungsgeschwindigkeit und ihres nachhaltigen effekts – angepasst an die jeweilige<br />
unternehmenskultur.<br />
"alignment": Das Setzen der Maßnahmen in die optimale reihenfolge: das richtige<br />
zur richtigen Zeit. und: Das Identifizieren von Wirkungszusammenhängen unterschiedlicher<br />
Maßnahmen. Sie können sich entweder ausschließen oder ergänzen.<br />
Dabei haben unternehmen überwiegend kein erkenntnis-, sondern ein umsetzungsproblem.<br />
Sie wissen um ihre Schwächen. Doch häufig fehlt es an Wissen, erfahrung und ressourcen,<br />
um unter teils immensem Zeitdruck das richtige zu tun. Fast jede zweite an der roland
<strong>Berger</strong> Studie "operations efficiency radar 2010" beteiligte Firma verspricht sich profitables<br />
Wachstum durch Zukäufe. aber vier von zehn sehen auch: Ihre PMI-Fähigkeiten reichen teils<br />
bei Weitem nicht aus. Die Vorbereitung auf mögliche Fusionen leidet darunter ebenso wie<br />
später die umsetzung des Zusammenschlusses, wenn fremde Welten und unterschiedliche<br />
auffassungen zum ersten Mal frontal aufeinanderprallen, Sprach- und Verständnisprobleme<br />
wie Sand im getriebe mahlen und alle früheren gedankenspiele über den Haufen werfen.<br />
unrealistische Zeitvorgaben, eitles gerangel um Kompetenzen, titel und Ämter, mangelnde<br />
ressourcen und nachlässiges controlling zertrümmern den Prozess. ein strukturiertes<br />
<strong>Integration</strong>s- und Synergiemanagement sieht anders aus. es definiert und operationalisiert<br />
Synergien bereits vor der Übernahme oder Fusion. es folgt einem Masterplan, unterliegt<br />
strengen, jedoch transparenten Führungsprinzipien, stellt sich jederzeit einem Monitoring<br />
mit anschließend messbarer ergebniskontrolle. Vor allem: es nimmt die gesamte Mannschaft<br />
mit.<br />
nomInaTIon: PmI BRaUChT FÜhRUng<br />
Hinter allem steckt ein kluger Kopf. PMI-Manager stammen aus dem top-Management. Sie<br />
sind ausgezeichnete Kommunikatoren, erfahren, tolerant, umsichtig und entscheidungsstark.<br />
Sie verfügen im unternehmen über ein dichtes Informations- und Beziehungsnetz,<br />
erfreuen sich allgemeiner anerkennung und werden wegen ihres unabhängigen geistes<br />
respektiert. noch wichtiger: Sie werden frühzeitig in alle akquisitions- und Fusionspläne eingebunden.<br />
und, das zeigt die Studie von roland <strong>Berger</strong>: Sie sind bei umfangreichen <strong>Integration</strong>en<br />
mit nichts anderem beschäftigt, konzentrieren sich also zu 100 Prozent auf diese<br />
aufgabe, bei teilintegrationen mindestens zu 50 Prozent. PMI-Manager berichten im Idealfall<br />
direkt an den jeweiligen Vorstandsvorsitzenden. "So gewinnt man die nötige Freiheit und<br />
das Standing in der organisation", sagt PMI-Manager georg Schulz vom internationalen<br />
Baustoffkonzern Holcim. Schulz muss es wissen: Wachstum generiert sein unternehmen<br />
vornehmlich durch Zukäufe.<br />
Was sich wie das vermeintlich austauschbare Profil für jedwede Spitzenkraft der Wirtschaft<br />
liest, ist für die PMI ein wesentliches Moment. alle erfahrungen zeigen: Je höher das Synergiemanagement<br />
im unternehmen angesiedelt ist, je früher der PMI-Manager in die<br />
akquisitionsbemühungen involviert ist und je stärker er sich und seine expertise einbringen<br />
kann, desto größer sind die erfolgsaussichten. "ein hauptamtlicher PMI-Manager ist ein klarer<br />
erfolgsfaktor", sagt beispielsweise reinhard Fasshauer, leiter Konzern-Projektportfoliomanagement<br />
beim Finanzdienstleister talanx und steht mit dieser ansicht nicht allein.<br />
Drei von vier befragten Managern in der roland <strong>Berger</strong> Studie sind der Überzeugung, PMI-<br />
Manager sollten sich ihrer aufgabe als Vollzeitstelle widmen können. Doch nur in einem<br />
Drittel der Fälle, so die untersuchung, ist dies der Fall. auch rolf erfurt, Director operations<br />
& Performance Improvement beim kanadischen Flugzeugbauer Bombardier, weiß um die<br />
Bedeutung einer solchen Position: "nur wenn der PMI-Manager schon früh dabei ist, kann er<br />
Synergien später heben." Fast jeder zweite teilnehmer an der Studie von roland <strong>Berger</strong><br />
kommt zu demselben Schluss: Bei erfolgreichen Übernahmen war der PMI-Manager bereits<br />
vor dem Start der Verhandlungen nominiert worden.<br />
ConTenT<br />
vollZeIT PmI-manageR<br />
geWÜnSChT<br />
71%<br />
anSPRUCh<br />
<strong>Post</strong> merger <strong>Integration</strong><br />
37%<br />
WIRklIChkeIT<br />
71 Prozent der Studienteilnehmer<br />
wünschen sich Vollzeit-PMI-Manger,<br />
aber nur 37 Prozent sehen dies in<br />
die heutige Praxis umgesetzt.
<strong>Roland</strong> BeRgeR <strong>Strategy</strong> conSultantS<br />
dIe SChlÜSSel ZUR<br />
veRWIRklIChUng deR<br />
SyneRgIen<br />
WIrKungSgraD<br />
geScHWInDIgKeIt<br />
nacHHaltIgKeIt<br />
Kultur<br />
SeleCTIon: neUeS SChema BeWeRTeT SyneRgIen<br />
Wie aber können wirkungsvolle Synergiemaßnahmen systematisch identifiziert werden?<br />
entlang der Wertschöpfungskette? oder geordnet nach umsatzpotenzialen, Kosteneinsparungen<br />
oder Verbesserungsmöglichkeiten im Produktportfolio?<br />
roland <strong>Berger</strong> hat ein neues Schema zur auswahl von Maßnahmen entwickelt, das eine an<br />
die individuelle Situation angepasste Bewertung erlaubt. es unterscheidet zwischen top<br />
oder Flop und ist anwendbar auf alle Bereiche im unternehmen, entlang und quer zur Wertschöpfungskette.<br />
Vier Kriterien sind dabei maßgeblich und der Schlüssel für die Verwirklichung<br />
von Synergien:<br />
Wirkungsgrad: Welche (monetäre) Höhe erreicht die Synergie?<br />
geschwindigkeit: Wie schnell können Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten?<br />
nachhaltigkeit: Handelt es sich um einen einmaleffekt oder um dauerhafte einsparungen?<br />
kultur: Stößt die Maßnahme bei den Mitarbeitern auf Verständnis?<br />
Die roland <strong>Berger</strong> Studie belegt: erfolgreiche PMI-Projekte spiegeln die relevanz des Kriterienquartetts<br />
bei der auswahl von Synergiehebeln wider; sie kommen dort wesentlich<br />
häufiger zum einsatz. Mehr noch: Sie sind erfolgsentscheidend.<br />
entscheidend ist darüber hinaus: Die Suche erfasst beide lager einer allianz – eine Forderung,<br />
die selbstverständlicher erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. laut roland <strong>Berger</strong> Studie<br />
ist ein Drittel der erfolglosen Übernahmen auf mangelnde Kooperation im Synergiemanagement<br />
zurückzuführen. Bei erfolgreichen unternehmen kommt dies so gut wie gar nicht vor<br />
(5 Prozent). In der regel fallen entscheidungen über das, was gemacht werden soll, von<br />
oben nach unten – ein Prozess, der nach allen erfahrungen in wenigen Wochen abgeschlossen<br />
ist. Wie es dann gemacht wird, geschieht von unten nach oben – was Monate dauern<br />
kann. erst danach folgt die Priorisierung möglicher Maßnahmen. Faustregel: Schnell und einfach<br />
geht vor langsam und kompliziert, umsetzungsgeschwindigkeit schlägt im ersten<br />
Schritt Kostenoptimierung. Vorrang hat, was Kunden und Mitarbeiter bei laune hält. rasche<br />
umsatzgewinne können Skeptiker ruhigstellen, Befürworter zusätzlich motivieren und<br />
Ängste um arbeitsplätze beseitigen. risikoabschläge helfen, überhöhte erwartungen auf<br />
ein realistisches Maß zu reduzieren.<br />
alIgnmenT: aUF dIe mISChUng kommT eS an<br />
Kostenbetrachtung ist im Synergiemanagement ein wichtiger Punkt. Doch schnelles geld ist<br />
nicht alles. "eine alleinige Betrachtung finanzieller Synergien ist nicht ausreichend", sagt<br />
Joachim Hofmann, PMI-Manager beim deutschen leitungsbauer Sag. Synergien zur Steigerung<br />
der Produktionseffizienz oder die organisation globaler Produktionsnetzwerke können<br />
schneller auf das neue Firmengebilde durchschlagen als etwa die vielbeschworene vertikale<br />
<strong>Integration</strong> oder das ausmerzen indirekter Kosten.<br />
Häufig unterschätzt, aber ebenso erfolgskritisch sind die gegenseitigen abhängigkeiten<br />
einzelner Maßnahmen voneinander und ihre Beziehungen untereinander. eine von roland
<strong>Berger</strong> entwickelte Matrix verdeutlicht, welche dieser Hebel für sich alleine stehen und<br />
welche nur in Verbindung mit einem anderen funktionieren. So ist das thema globale Produktionspräsenz<br />
stärker mit vertikaler <strong>Integration</strong> sowie Planung und Management verbunden<br />
als mit dem Hebel Produktionseffizienz. Für die wiederum sind naturgemäß die indirekten<br />
Kosten der bedeutendste Hebel.<br />
gg<br />
Das tiefe Wissen vom Zusammenspiel der Hebel erhöht deren Wirkungsgrad. Die Voraussetzung:<br />
Jede Maßnahme wird frühzeitig auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Dabei darf<br />
nicht vergessen werden, dass unruhe in der Belegschaft, die nicht selten vom frischen Wind<br />
aus der Führungszentrale kalt erwischt wird, die gesamten <strong>Integration</strong>sbemühungen lähmen<br />
oder gar torpedieren kann. Besonders leistungsträger fühlen sich leicht überfahren<br />
und außen vor – und gehen. Mitsamt ihrem Know-how. "Der größte Fehler", so Sag-Manager<br />
Hoffmann, "ist es, die Mitarbeiter in diesem Prozess nicht mitzunehmen."<br />
Mindestens genauso schlimm: Übernahmen oder Fusionen sind meist auf Kante genäht.<br />
Das überfordert häufig die organisation. Statt mitzugehen, schaltet sie ab – oder sie blockiert.<br />
Betreiber von Zusammenschlüssen stehen teils unter enormem erfolgszwang.<br />
Karrieren hängen davon ab. Druck erzeugt gegendruck. es geht um einfluss, es geht um<br />
Jobs, und es geht um geld, viel geld. und Zeit ist geld.<br />
Doch überstürzte aktionen wirken genauso kontraproduktiv wie falsche Versprechungen.<br />
Sie verprellen Mitarbeiter und verunsichern andere Stakeholder. Die erfahrung lehrt:<br />
Synergien, die sich spätestens nach zwei Jahren nicht eingestellt haben, sind nur noch<br />
schwer zu realisieren. Der zeitliche rahmen von PMI-Projekten sollte deshalb zwar nicht<br />
übertrieben eng gezogen, aber auch nicht zu weit ausgedehnt sein. ein idealer Zeitplan<br />
legt detailliert fest, was wann kommt. Dazu kennzeichnet er die abhängigkeiten einzelner<br />
Maßnahmen voneinander und weist klar aus, wer in der organisation für was verantwortlich<br />
ist. Meilensteine gliedern den Weg in überschaubare etappen.<br />
ein konkreter Zeitplan hat dabei einen Vorgänger: den <strong>Integration</strong>splan aus der Due<br />
Diligence, also der Phase, in der die Daten eines Investitions-, Übernahme- oder Fusionskandidaten<br />
sorgfältig, systematisch und detailliert erhoben, geprüft und analysiert werden<br />
beziehungsweise das Zielobjekt seine Daten offenlegt. Was auf dem Papier ganz leicht<br />
aussieht, ist in Wirklichkeit ein Kraftakt, der manche unternehmensorganisation an den<br />
rand ihrer leistungsfähigkeit zwingt – und oft darüber hinaus. umstrukturierungen, neuaufstellungen,<br />
Veränderungen, wohin man sieht – und das alles bei voller Fahrt voraus.<br />
So intensiv die unternehmen an der Vollendung ihres Zusammenschlusses arbeiten, so<br />
diszipliniert und konsequent sie dabei sind, mögliche Synergien für eine dauerhaft erfolgreiche<br />
arbeit zu heben, so grau ist in aller regel alle theorie. Fallstricke lauern überall.<br />
Zeitpläne sind deshalb auch dazu da, angepasst zu werden. unverrückbar dagegen sind die<br />
Meilensteine des PMI-Verfahrens, schon allein der eigenen glaubwürdigkeit zuliebe. Wer davon<br />
ablässt, stellt womöglich das ganze Projekt zur Disposition.<br />
ConTenT<br />
<strong>Post</strong> merger <strong>Integration</strong><br />
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jedeRZeIT geRne ZUR veRFÜgUng:<br />
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Christian Böhler, Senior Consultant<br />
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think:act content<br />
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Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Dr. Martin C. Wittig<br />
Projektmanagement: Dr. Katherine Nölling<br />
Gestaltung: <strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> Media Design<br />
<strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Strategy</strong> <strong>Consultants</strong> GmbH<br />
Am Sandtorkai 41<br />
20457 Hamburg<br />
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