07.07.2012 Aufrufe

Post Merger Integration - Roland Berger Strategy Consultants

Post Merger Integration - Roland Berger Strategy Consultants

Post Merger Integration - Roland Berger Strategy Consultants

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Roland</strong> BeRgeR <strong>Strategy</strong> conSultantS<br />

content<br />

Fresh thinking for decision makers<br />

<strong>Post</strong> <strong>Merger</strong> <strong>Integration</strong><br />

(PMI) sichert den erfolg<br />

von Zusammenschlüssen<br />

|ǀZentral ist das Kulturund<br />

Synergiemanagement<br />

|ǀauf die richtigen Köpfe,<br />

Maßnahmen und Pläne<br />

kommt es an |ǀDenn die<br />

chance des gelingens gibt<br />

es nur einmal<br />

novemBeR 2011


Mehrere Phasen kennzeichnen<br />

den Prozess Professionellen<br />

synergieManageMents<br />

er beginnt bei der Bestimmung wirksamer Stellhebel<br />

("discovery") und führt bis zur Implementierung der maßnahmen<br />

("Realization"). Besonders kritisch sind die<br />

drei Zwischenphasen: nomination, Selection<br />

und alignment<br />

alIgnmenT<br />

den optimalen ablauf zu bestimmen<br />

heißt, das Richtige zur richtigen Zeit<br />

zu tun und die Wirkungszusammenhänge<br />

unterschiedlicher maßnahmen<br />

zu identifizieren.<br />

✗ ✔<br />

✔<br />

SeleCTIon<br />

die Synergiehebel müssen, gemessen<br />

an ihrer finanziellen Wirkung,<br />

ihrer Umsetzungsgeschwindigkeit<br />

und ihres nachhaltigen effekts ausgewählt<br />

und an die jeweilige Unternehmenskultur<br />

angepasst werden.<br />

nomInaTIon<br />

erfolgreiches Synergiemanagement<br />

braucht klare verantwortlichkeiten<br />

und eine transparente Umsetzungshierarchie.<br />

deshalb ist die Benennung<br />

eines PmI-managers so wichtig.


google verleibt sich Motorola Mobility ein. Bierriese SaBMiller startet feindliche Übernahme<br />

von australiens nummer eins Foster's. Fiat übernimmt die Mehrheit an chrysler. uS-Pharmadienstleister<br />

express Scripts schluckt rivalen Medco Health Solutions. Microsoft kauft Skype,<br />

und Volkswagen holt mit Man zum großen Schlag auf dem internationalen nutzfahrzeugmarkt<br />

aus – die Meldungen zum geschäft mit Übernahmen und Fusionen überschlagen sich<br />

in der Wirtschaftspresse, als gäbe es kein Morgen mehr.<br />

rezessionsängste treiben die Spekulation und schüren Befürchtungen eines ausverkaufs<br />

europäischer Blue chips an zahlungskräftige Investoren aus boomenden Schwellenländern.<br />

Für seinen energiekonzern drohe die gefahr einer feindlichen Übernahme, schreckte der<br />

scheidende rWe-chef Jürgen großmann seine aktionäre auf. Daimler-chef Dieter Zetsche<br />

stellt nervöse anteilseigner vorsorglich ruhig: er sehe keine gefahr für eine feindliche Übernahme.<br />

"Wir werden internationaler", verkündet Hessens früherer Ministerpräsident roland<br />

Koch, gerade an der Spitze des Baukonzerns Bilfinger <strong>Berger</strong> angekommen. Für Übernahmen<br />

will er in den nächsten zwei Jahren eine Milliarde euro bereitstellen.<br />

Von Katerstimmung also keine Spur. laut thomson Financial betrug das weltweite Volumen<br />

der Fusionen und Übernahmen (M&a) im ersten Halbjahr 2011 rund 900 Milliarden euro –<br />

ohne dass dabei die geschäfte des Private-equity-Sektors bereits mit eingerechnet wären.<br />

Das sind 50 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Besonders in die Segmente automotive,<br />

Investitionsgüter, Business Services sowie Konsum kommt nach einschätzung von roland<br />

<strong>Berger</strong> <strong>Strategy</strong> consultants Bewegung. Knappe angebote an nationalen objekten führen zu<br />

mehr grenzüberschreitenden aktionen. Das spektakulärste Vorhaben scheiterte nur knapp<br />

am einspruch des uS-Justizministeriums. Der amerikanische netzanbieter at&t darf die<br />

telekom-tochter t-Mobile uSa aus angst vor einem marktbeherrschenden telefonriesen<br />

nicht für 39 Milliarden Dollar übernehmen – vorerst nicht.<br />

doCh FaST eBenSo häUFIg, WIe ÜBeRnahmen<br />

STaTTFInden, SCheITeRn SIe aUCh<br />

"traumhochzeiten" wie einst die von Daimler und chrysler gibt es schon lange nicht mehr.<br />

Die Mängelliste ist lang: Der Preis stimmt nicht, rechtliche Barrieren werden unterschätzt,<br />

latente gefahren entweder nicht erkannt oder kleingeredet. Interviews im rahmen der Studie<br />

"Synergiemanagement in <strong>Post</strong> <strong>Merger</strong> <strong>Integration</strong>s" von roland <strong>Berger</strong> <strong>Strategy</strong> consultants<br />

zeigen: 84 Prozent der Befragten halten die unternehmenskultur für ein "wichtiges" oder<br />

gar "sehr wichtiges" Instrument für das erreichen von Synergien, aber nur die Hälfte davon<br />

glaubt, dass dieses Kriterium im Übernahmeprozess entsprechend berücksichtigt wird.<br />

Vieles scheitert, bevor es richtig anfängt: 2010 kamen nach analysen von roland <strong>Berger</strong> nur<br />

knapp 74 Prozent der teils vollmundig angekündigten Übernahmen zustande. 2008 waren<br />

es noch mehr als 80 Prozent gewesen – aber auch das ist noch lange keine garantie, dass<br />

aus "1 + 1" mehr als "2" wird.<br />

Der größte Stolperstein: falsches <strong>Integration</strong>s- und Synergiemanagement. Der Studie von<br />

roland <strong>Berger</strong> zufolge verbinden 80 Prozent der befragten experten gescheiterte akquisitionen<br />

zuallererst damit. Weitere gründe, aber bei weitem nicht so wichtig: Der Kultur-<br />

ConTenT<br />

gloBaleSFUSIonSvolUmen In den eRSTen<br />

SeChS monaTen 2011<br />

900<br />

000<br />

�000<br />

000<br />

Das sind 50 Prozent mehr als im<br />

vergangenen Jahr.<br />

Quelle: thomson Financial<br />

<strong>Post</strong> merger <strong>Integration</strong><br />

euro


<strong>Roland</strong> BeRgeR <strong>Strategy</strong> conSultantS<br />

dReI geheImTIPPS<br />

eRFolgReICheR<br />

PoST meRgeR InTegRaTIon<br />

nomination:<br />

Den richtigen Kopf ernennen<br />

✗ ✔<br />

✔<br />

Selection:<br />

Die richtigen Maßnahmen bestimmen<br />

alignment:<br />

Den richtigen ablauf festlegen<br />

schock raubt alle energie, überhöhte Übernahmepreise oder das ego der beteiligten Vorstände<br />

führen dazu, dass das fusionierte unternehmen seine neuen chancen nicht ausspielen<br />

kann. Manchmal fehlt es an allen ecken und enden: an einem strukturierten Prozess, an<br />

Führung, an Zeit, an Personal. Vor allem: es mangelt an der Fähigkeit, Synergien weit im<br />

Voraus zu bestimmen und sie anschließend für mehr effizienz und Wettbewerbsfähigkeit in<br />

der richtigen reihenfolge und zur richtigen Zeit zu heben. und: Weil es vorher oft keinen Plan<br />

für später gibt, regiert hinterher vielfach das chaos.<br />

umgekehrt gilt: <strong>Post</strong> <strong>Merger</strong> <strong>Integration</strong> (PMI) antizipiert und eliminiert frühzeitig aus der<br />

erfahrung erkennbare Schwachpunkte und Fehlerquellen. Kern dieses Prozesses ist das<br />

Synergiemanagement. Professionell eingesetzt, ermöglicht es messbare Fortschritte bei<br />

der Suche nach sowie der Priorisierung und umsetzung von werthaltigen gemeinsamkeiten.<br />

Das gesamte change Management baut darauf auf. Zeit für experimente gibt es meistens<br />

nicht: unternehmen, die sich zusammentun, haben in der regel eine chance – aber die nur<br />

einmal. ein neuer Beratungsansatz von roland <strong>Berger</strong> Strategie consultants soll genau die<br />

einmalige chance nutzen. er beruht auf den erkenntnissen aus einer Vielzahl nationaler und<br />

internationaler Projekte. Die breit angelegte Studie untermauert das Wissen zusätzlich. auch<br />

wenn sich die größe der unternehmen, ihre Branchen und ihre Kulturen zum teil deutlich<br />

unterscheiden, so lässt sich die Systematik des roland <strong>Berger</strong> ansatzes individuell adaptieren<br />

und fast überall anwenden.<br />

FÜnF PhaSen kennZeIChnen den PRoZeSS PRoFeSSIonellen<br />

SyneRgIemanagemenTS<br />

er beginnt bei der Bestimmung wirksamer Stellhebel ("Discovery") und führt bis zur<br />

Implementierung der Maßnahmen ("realization"). Besonders kritisch sind die drei<br />

Zwischenphasen. Häufig unterschätzt, hängt es vor allem von ihnen ab, ob die betroffenen<br />

unternehmen ihre Ziele erreichen – oder sich im Wust ihrer lastenhefte verzetteln und<br />

ganz aufreiben:<br />

"nomination": erfolgreiches Synergiemanagement braucht klare Verantwortlichkeiten und<br />

eine transparente umsetzungshierarchie. Im Idealfall steht ein PMI-Manager an der Spitze<br />

mit unmittelbarem Zugang zum topmanagement. Über das Steuerungskomitee leitet er die<br />

<strong>Integration</strong>steams der ersten Stunde.<br />

"selection": Dabei geht es um die auswahl von Synergien nach ihrer finanziellen Wirkung,<br />

ihrer umsetzungsgeschwindigkeit und ihres nachhaltigen effekts – angepasst an die jeweilige<br />

unternehmenskultur.<br />

"alignment": Das Setzen der Maßnahmen in die optimale reihenfolge: das richtige<br />

zur richtigen Zeit. und: Das Identifizieren von Wirkungszusammenhängen unterschiedlicher<br />

Maßnahmen. Sie können sich entweder ausschließen oder ergänzen.<br />

Dabei haben unternehmen überwiegend kein erkenntnis-, sondern ein umsetzungsproblem.<br />

Sie wissen um ihre Schwächen. Doch häufig fehlt es an Wissen, erfahrung und ressourcen,<br />

um unter teils immensem Zeitdruck das richtige zu tun. Fast jede zweite an der roland


<strong>Berger</strong> Studie "operations efficiency radar 2010" beteiligte Firma verspricht sich profitables<br />

Wachstum durch Zukäufe. aber vier von zehn sehen auch: Ihre PMI-Fähigkeiten reichen teils<br />

bei Weitem nicht aus. Die Vorbereitung auf mögliche Fusionen leidet darunter ebenso wie<br />

später die umsetzung des Zusammenschlusses, wenn fremde Welten und unterschiedliche<br />

auffassungen zum ersten Mal frontal aufeinanderprallen, Sprach- und Verständnisprobleme<br />

wie Sand im getriebe mahlen und alle früheren gedankenspiele über den Haufen werfen.<br />

unrealistische Zeitvorgaben, eitles gerangel um Kompetenzen, titel und Ämter, mangelnde<br />

ressourcen und nachlässiges controlling zertrümmern den Prozess. ein strukturiertes<br />

<strong>Integration</strong>s- und Synergiemanagement sieht anders aus. es definiert und operationalisiert<br />

Synergien bereits vor der Übernahme oder Fusion. es folgt einem Masterplan, unterliegt<br />

strengen, jedoch transparenten Führungsprinzipien, stellt sich jederzeit einem Monitoring<br />

mit anschließend messbarer ergebniskontrolle. Vor allem: es nimmt die gesamte Mannschaft<br />

mit.<br />

nomInaTIon: PmI BRaUChT FÜhRUng<br />

Hinter allem steckt ein kluger Kopf. PMI-Manager stammen aus dem top-Management. Sie<br />

sind ausgezeichnete Kommunikatoren, erfahren, tolerant, umsichtig und entscheidungsstark.<br />

Sie verfügen im unternehmen über ein dichtes Informations- und Beziehungsnetz,<br />

erfreuen sich allgemeiner anerkennung und werden wegen ihres unabhängigen geistes<br />

respektiert. noch wichtiger: Sie werden frühzeitig in alle akquisitions- und Fusionspläne eingebunden.<br />

und, das zeigt die Studie von roland <strong>Berger</strong>: Sie sind bei umfangreichen <strong>Integration</strong>en<br />

mit nichts anderem beschäftigt, konzentrieren sich also zu 100 Prozent auf diese<br />

aufgabe, bei teilintegrationen mindestens zu 50 Prozent. PMI-Manager berichten im Idealfall<br />

direkt an den jeweiligen Vorstandsvorsitzenden. "So gewinnt man die nötige Freiheit und<br />

das Standing in der organisation", sagt PMI-Manager georg Schulz vom internationalen<br />

Baustoffkonzern Holcim. Schulz muss es wissen: Wachstum generiert sein unternehmen<br />

vornehmlich durch Zukäufe.<br />

Was sich wie das vermeintlich austauschbare Profil für jedwede Spitzenkraft der Wirtschaft<br />

liest, ist für die PMI ein wesentliches Moment. alle erfahrungen zeigen: Je höher das Synergiemanagement<br />

im unternehmen angesiedelt ist, je früher der PMI-Manager in die<br />

akquisitionsbemühungen involviert ist und je stärker er sich und seine expertise einbringen<br />

kann, desto größer sind die erfolgsaussichten. "ein hauptamtlicher PMI-Manager ist ein klarer<br />

erfolgsfaktor", sagt beispielsweise reinhard Fasshauer, leiter Konzern-Projektportfoliomanagement<br />

beim Finanzdienstleister talanx und steht mit dieser ansicht nicht allein.<br />

Drei von vier befragten Managern in der roland <strong>Berger</strong> Studie sind der Überzeugung, PMI-<br />

Manager sollten sich ihrer aufgabe als Vollzeitstelle widmen können. Doch nur in einem<br />

Drittel der Fälle, so die untersuchung, ist dies der Fall. auch rolf erfurt, Director operations<br />

& Performance Improvement beim kanadischen Flugzeugbauer Bombardier, weiß um die<br />

Bedeutung einer solchen Position: "nur wenn der PMI-Manager schon früh dabei ist, kann er<br />

Synergien später heben." Fast jeder zweite teilnehmer an der Studie von roland <strong>Berger</strong><br />

kommt zu demselben Schluss: Bei erfolgreichen Übernahmen war der PMI-Manager bereits<br />

vor dem Start der Verhandlungen nominiert worden.<br />

ConTenT<br />

vollZeIT PmI-manageR<br />

geWÜnSChT<br />

71%<br />

anSPRUCh<br />

<strong>Post</strong> merger <strong>Integration</strong><br />

37%<br />

WIRklIChkeIT<br />

71 Prozent der Studienteilnehmer<br />

wünschen sich Vollzeit-PMI-Manger,<br />

aber nur 37 Prozent sehen dies in<br />

die heutige Praxis umgesetzt.


<strong>Roland</strong> BeRgeR <strong>Strategy</strong> conSultantS<br />

dIe SChlÜSSel ZUR<br />

veRWIRklIChUng deR<br />

SyneRgIen<br />

WIrKungSgraD<br />

geScHWInDIgKeIt<br />

nacHHaltIgKeIt<br />

Kultur<br />

SeleCTIon: neUeS SChema BeWeRTeT SyneRgIen<br />

Wie aber können wirkungsvolle Synergiemaßnahmen systematisch identifiziert werden?<br />

entlang der Wertschöpfungskette? oder geordnet nach umsatzpotenzialen, Kosteneinsparungen<br />

oder Verbesserungsmöglichkeiten im Produktportfolio?<br />

roland <strong>Berger</strong> hat ein neues Schema zur auswahl von Maßnahmen entwickelt, das eine an<br />

die individuelle Situation angepasste Bewertung erlaubt. es unterscheidet zwischen top<br />

oder Flop und ist anwendbar auf alle Bereiche im unternehmen, entlang und quer zur Wertschöpfungskette.<br />

Vier Kriterien sind dabei maßgeblich und der Schlüssel für die Verwirklichung<br />

von Synergien:<br />

Wirkungsgrad: Welche (monetäre) Höhe erreicht die Synergie?<br />

geschwindigkeit: Wie schnell können Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten?<br />

nachhaltigkeit: Handelt es sich um einen einmaleffekt oder um dauerhafte einsparungen?<br />

kultur: Stößt die Maßnahme bei den Mitarbeitern auf Verständnis?<br />

Die roland <strong>Berger</strong> Studie belegt: erfolgreiche PMI-Projekte spiegeln die relevanz des Kriterienquartetts<br />

bei der auswahl von Synergiehebeln wider; sie kommen dort wesentlich<br />

häufiger zum einsatz. Mehr noch: Sie sind erfolgsentscheidend.<br />

entscheidend ist darüber hinaus: Die Suche erfasst beide lager einer allianz – eine Forderung,<br />

die selbstverständlicher erscheint, als sie in Wirklichkeit ist. laut roland <strong>Berger</strong> Studie<br />

ist ein Drittel der erfolglosen Übernahmen auf mangelnde Kooperation im Synergiemanagement<br />

zurückzuführen. Bei erfolgreichen unternehmen kommt dies so gut wie gar nicht vor<br />

(5 Prozent). In der regel fallen entscheidungen über das, was gemacht werden soll, von<br />

oben nach unten – ein Prozess, der nach allen erfahrungen in wenigen Wochen abgeschlossen<br />

ist. Wie es dann gemacht wird, geschieht von unten nach oben – was Monate dauern<br />

kann. erst danach folgt die Priorisierung möglicher Maßnahmen. Faustregel: Schnell und einfach<br />

geht vor langsam und kompliziert, umsetzungsgeschwindigkeit schlägt im ersten<br />

Schritt Kostenoptimierung. Vorrang hat, was Kunden und Mitarbeiter bei laune hält. rasche<br />

umsatzgewinne können Skeptiker ruhigstellen, Befürworter zusätzlich motivieren und<br />

Ängste um arbeitsplätze beseitigen. risikoabschläge helfen, überhöhte erwartungen auf<br />

ein realistisches Maß zu reduzieren.<br />

alIgnmenT: aUF dIe mISChUng kommT eS an<br />

Kostenbetrachtung ist im Synergiemanagement ein wichtiger Punkt. Doch schnelles geld ist<br />

nicht alles. "eine alleinige Betrachtung finanzieller Synergien ist nicht ausreichend", sagt<br />

Joachim Hofmann, PMI-Manager beim deutschen leitungsbauer Sag. Synergien zur Steigerung<br />

der Produktionseffizienz oder die organisation globaler Produktionsnetzwerke können<br />

schneller auf das neue Firmengebilde durchschlagen als etwa die vielbeschworene vertikale<br />

<strong>Integration</strong> oder das ausmerzen indirekter Kosten.<br />

Häufig unterschätzt, aber ebenso erfolgskritisch sind die gegenseitigen abhängigkeiten<br />

einzelner Maßnahmen voneinander und ihre Beziehungen untereinander. eine von roland


<strong>Berger</strong> entwickelte Matrix verdeutlicht, welche dieser Hebel für sich alleine stehen und<br />

welche nur in Verbindung mit einem anderen funktionieren. So ist das thema globale Produktionspräsenz<br />

stärker mit vertikaler <strong>Integration</strong> sowie Planung und Management verbunden<br />

als mit dem Hebel Produktionseffizienz. Für die wiederum sind naturgemäß die indirekten<br />

Kosten der bedeutendste Hebel.<br />

gg<br />

Das tiefe Wissen vom Zusammenspiel der Hebel erhöht deren Wirkungsgrad. Die Voraussetzung:<br />

Jede Maßnahme wird frühzeitig auf ihre Praxistauglichkeit getestet. Dabei darf<br />

nicht vergessen werden, dass unruhe in der Belegschaft, die nicht selten vom frischen Wind<br />

aus der Führungszentrale kalt erwischt wird, die gesamten <strong>Integration</strong>sbemühungen lähmen<br />

oder gar torpedieren kann. Besonders leistungsträger fühlen sich leicht überfahren<br />

und außen vor – und gehen. Mitsamt ihrem Know-how. "Der größte Fehler", so Sag-Manager<br />

Hoffmann, "ist es, die Mitarbeiter in diesem Prozess nicht mitzunehmen."<br />

Mindestens genauso schlimm: Übernahmen oder Fusionen sind meist auf Kante genäht.<br />

Das überfordert häufig die organisation. Statt mitzugehen, schaltet sie ab – oder sie blockiert.<br />

Betreiber von Zusammenschlüssen stehen teils unter enormem erfolgszwang.<br />

Karrieren hängen davon ab. Druck erzeugt gegendruck. es geht um einfluss, es geht um<br />

Jobs, und es geht um geld, viel geld. und Zeit ist geld.<br />

Doch überstürzte aktionen wirken genauso kontraproduktiv wie falsche Versprechungen.<br />

Sie verprellen Mitarbeiter und verunsichern andere Stakeholder. Die erfahrung lehrt:<br />

Synergien, die sich spätestens nach zwei Jahren nicht eingestellt haben, sind nur noch<br />

schwer zu realisieren. Der zeitliche rahmen von PMI-Projekten sollte deshalb zwar nicht<br />

übertrieben eng gezogen, aber auch nicht zu weit ausgedehnt sein. ein idealer Zeitplan<br />

legt detailliert fest, was wann kommt. Dazu kennzeichnet er die abhängigkeiten einzelner<br />

Maßnahmen voneinander und weist klar aus, wer in der organisation für was verantwortlich<br />

ist. Meilensteine gliedern den Weg in überschaubare etappen.<br />

ein konkreter Zeitplan hat dabei einen Vorgänger: den <strong>Integration</strong>splan aus der Due<br />

Diligence, also der Phase, in der die Daten eines Investitions-, Übernahme- oder Fusionskandidaten<br />

sorgfältig, systematisch und detailliert erhoben, geprüft und analysiert werden<br />

beziehungsweise das Zielobjekt seine Daten offenlegt. Was auf dem Papier ganz leicht<br />

aussieht, ist in Wirklichkeit ein Kraftakt, der manche unternehmensorganisation an den<br />

rand ihrer leistungsfähigkeit zwingt – und oft darüber hinaus. umstrukturierungen, neuaufstellungen,<br />

Veränderungen, wohin man sieht – und das alles bei voller Fahrt voraus.<br />

So intensiv die unternehmen an der Vollendung ihres Zusammenschlusses arbeiten, so<br />

diszipliniert und konsequent sie dabei sind, mögliche Synergien für eine dauerhaft erfolgreiche<br />

arbeit zu heben, so grau ist in aller regel alle theorie. Fallstricke lauern überall.<br />

Zeitpläne sind deshalb auch dazu da, angepasst zu werden. unverrückbar dagegen sind die<br />

Meilensteine des PMI-Verfahrens, schon allein der eigenen glaubwürdigkeit zuliebe. Wer davon<br />

ablässt, stellt womöglich das ganze Projekt zur Disposition.<br />

ConTenT<br />

<strong>Post</strong> merger <strong>Integration</strong><br />

FÜR WeITeRe FRagen STehen WIR Ihnen<br />

jedeRZeIT geRne ZUR veRFÜgUng:<br />

Thomas Rinn, Partner<br />

+49 711 3275-7349<br />

thomas_rinn@de.rolandberger.com<br />

Oliver Knapp, Partner<br />

+49 711 3275-7213<br />

oliver_knapp@de.rolandberger.com<br />

Christian Böhler, Senior Consultant<br />

+49 89 9230-8017<br />

christian_boehler@de.rolandberger.com<br />

think:act content<br />

Herausgeber:<br />

Prof. Dr. Burkhard Schwenker, Dr. Martin C. Wittig<br />

Projektmanagement: Dr. Katherine Nölling<br />

Gestaltung: <strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> Media Design<br />

<strong>Roland</strong> <strong>Berger</strong> <strong>Strategy</strong> <strong>Consultants</strong> GmbH<br />

Am Sandtorkai 41<br />

20457 Hamburg<br />

+49 40 37631-4421<br />

news@rolandberger.com<br />

www.think-act.info


Sie möchten schneller informiert sein?<br />

Schicken Sie uns Ihre E-Mail-Adresse an<br />

global_marketing@de.rolandberger.com<br />

und die nächste "think:act CONTENT"<br />

erreicht Sie bereits vorab!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!