Jahresbericht 2008 - Westend
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„„Verein Jugendtreff <strong>Westend</strong>“ - art contact project - <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong><br />
und Lehrherren lernen (z.B. Korrespondenzen eigenständig<br />
verfassen, Ansuchen schreiben, Bewerbungen<br />
schreiben usw.). Diese Mitverantwortung geht jetzt<br />
bereits über die Generationen hinaus, d.h. die ersten<br />
Generationen, die im <strong>Westend</strong> ein und aus gegangen<br />
sind, fühlen sich und sind verantwortlich für<br />
die neue „„junge“ Generation. Die „„Alten“ übernehmen<br />
Verantwortungsbereiche und führen diese auch selbständig<br />
aus.<br />
7 PSYCHOSOZIALE BETREUUNG<br />
Die psychosoziale Betreuung wird im <strong>Westend</strong> großgeschrieben.<br />
Nach wie vor gilt die engagierte individuelle<br />
Hilfestellung als wichtiger Baustein einer<br />
erfolgreichen sozialpädagogischen Betreuungsarbeit.<br />
Sie reicht von vertraulichen Einzelgesprächen mit<br />
den Jugendlichen und/oder deren Eltern bis zur<br />
Weitervermittlung an externe soziale und therapeutische<br />
Einrichtungen. Aktive Hilfe wird im Umgang mit<br />
Behörden, Ämtern und Gerichten geleistet. Oft können<br />
Jugendliche so vor extremer Verwahrlosung bewahrt<br />
werden.<br />
Die Problembereiche haben sich in den Jahren seit<br />
Bestehen des <strong>Westend</strong>s kaum geändert, wohl aber<br />
die Schwerpunkte. Während die Schwerpunkte der<br />
psychosozialen Betreuung in den Gründungsjahren<br />
des <strong>Westend</strong>s eindeutig in den Bereichen des<br />
Rechtsradikalismus, des Alkoholismus, der<br />
Aggression und der Jugendkriminalität lagen, stehen<br />
heutzutage eher Pubertätskrisen, Schulprobleme,<br />
Verwahrlosungsgefährdung, sexueller Missbrauch von<br />
Mädchen und von Burschen und das Problem junger<br />
allein erziehender Mütter, deren Kinder den ganzen<br />
Tag nicht beaufsichtigt sind, im Mittelpunkt, und<br />
wieder vermehrt Alkohol- und Drogenprobleme sowie<br />
die Bildung von Jugendbanden.<br />
Folgende Problembereiche spielen im <strong>Westend</strong> eine<br />
Rolle:<br />
• Sexueller Missbrauch von Mädchen<br />
• Sexueller Missbrauch von Burschen<br />
• Persönliche Probleme - Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Pubertätskrisen<br />
• Familiäre Schwierigkeiten - Alleinerziehender<br />
Elternteil, Autoritäts- und Disziplinprobleme,<br />
Ablösungsprobleme<br />
• Schulprobleme - Lernschwierigkeiten,<br />
Konzentrationsstöru ngen, m angelnde M otivation,<br />
• Disziplinprobleme<br />
• Probleme am Arbeitsplatz - häufiger Arbeitsplatzwechsel,<br />
Arbeitslosigkeit, Arbeitssuche, hohe<br />
Fehlzeiten<br />
• Finanzielle Schwierigkeiten - Überschuldung, Armut<br />
• Alkohol- und Drogenprobleme - Mißbrauch und Sucht<br />
• Ausländerfeindlichkeit und rechtsradikale Tendenzen<br />
Jugendkriminalität, Aggression, Diebstahl,<br />
Vandalismus<br />
• Bildung von Jugendbanden<br />
• Zunahme von Kindern aus Migrantenfamilien<br />
kulturelle Missverständnisse<br />
Um den <strong>Westend</strong>besuchern die Möglichkeit zu<br />
geben, bei Problemen mit Drogen und Alkohol möglichst<br />
niederschwellig Kontakt zu kompetenten<br />
Drogenberatungsstellen aufnehmen zu können, besteht<br />
ein regelmäßiger Kontakt zu Rebecca Stemer von der<br />
Beratungsstelle CLEAN. Sie ist die Ansprechpartnerin<br />
für die Jugendlichen, aber auch für das Team, um<br />
kompetente, suchtpräventive Arbeit leisten zu können.<br />
8 PRÄVENTION<br />
Präventiv zu arbeiten heißt, die Jugend frühzeitig<br />
aufzufangen, bevor sie auf der Straße „„landen“, in<br />
einer Jugendbande integriert sind und in eine kriminelle<br />
Bahn abgleiten. Mittlerweile sind die, die<br />
unbeaufsichtigt den Tag auf der Straße verbringen,<br />
durch die Thematik alleinerziehender Mütter nicht<br />
wissen, was sie den ganzen Tag so tun sollen, immer<br />
jünger und wir haben unser Eintrittsalter herabgesetzt,<br />
nämlich ab 11 Jahren, was bereits 20% unserer<br />
Besucheranzahl ausmacht. Weitere 50% sind 13, 14<br />
und 15 Jahre alt und somit ist die Prävention gegeben<br />
und erfolgreich. In diesem Alter, d.h. in der<br />
Pubertät, ist es für den Jugendlichen enorm wichtig,<br />
in welchem Umfeld er sich befindet und ist sehr<br />
gefährdet, wenn er keine Ansprechpartner hat und<br />
keinen Halt findet. Präventiv auf sein Leben gedacht<br />
sollten tausend Fragen beantwortet werden, ihm<br />
Sinnbilder vorgelebt, Visionen gegeben, aber auch<br />
jemand da sein, dem der Jugendliche vertrauen kann,<br />
der ihm Sicherheit gibt, Beständigkeit, Zuversicht,<br />
Verlässlichkeit und Halt. Da sie selbst noch viele<br />
Eigenschaften und Begabungen an sich nicht kennen,<br />
sollen diese geweckt und gefördert werden, um ihr<br />
Selbstvertrauen zu erhöhen. Sie brauchen greifbare,<br />
hautnahe Kontaktpersonen, die für sie zum realen<br />
Leben gehören, Konsequenz und Liebe.<br />
All unsere Angebote und Projekte sind ausgerichtet<br />
auf Prävention und wenn die Kinder und Jugendlichen<br />
ab 5 Jahren zu uns kommen, können wir vielen<br />
Gefahren entgegenwirken. Im Durchschnitt sind die<br />
Jugendlichen 4 - 15 Jahre Stammgast im <strong>Westend</strong>.<br />
So dürfen wir sie durch die Pubertät begleiten<br />
hinaus ins Leben, in die Selbständigkeit und in die<br />
Berufswelt. Nach dieser Zeit kommen sie als Gast<br />
zu uns mit ihren Familien und Kindern und sie wissen,<br />
dass wir immer ein Ansprechpartner in allen<br />
Situationen und Notlagen sind. Die ersten Kinder im<br />
<strong>Westend</strong> sind bereits wieder unsere Besucher, da das<br />
Vertrauen ihrer Eltern, die ehemalige Jugendliche<br />
sind, groß in unsere Arbeit ist. Auch präventive<br />
Integration von Migrantenkindern ist in diesem Alter<br />
weitgehend einfacher als Jugendliche. So lernen Sie<br />
zusammen zu leben, zu wachsen, sich zu entwickeln,<br />
einander zu akzeptieren, von einander zu lernen und<br />
in spielerischer Art und Weise, wie auch in kreativer<br />
Arbeit miteinander zu leben. Integrationsprojekt:<br />
Film „„STRANGE IN TIME“<br />
Friday-Kitz:<br />
Seit September 2000 ist das <strong>Westend</strong> am Nachmittag<br />
für Kinder geöffnet, deren Eltern berufstätig sind.<br />
Die Kinder werden sinnvoll freizeitpädagogisch und<br />
ganzheitlich betreut. Die Nachfrage ist groß, pro<br />
Nachmittag sind durchschnittlich 40 bis 50 Kinder<br />
im <strong>Westend</strong>.<br />
Es ist uns auch möglich Verwahrlosung und<br />
Missbrauch frühzeitig zu erkennen und dementsprechende<br />
Maßnahmen einzuleiten. So haben wir einen<br />
Missbrauchfall von drei Jungen im Alter von acht<br />
bis zehn Jahren aufgedeckt. Der Täter ist verurteilt<br />
worden, die Kinder und die Eltern sind in Betreuung.<br />
Weiters haben wir eine schwere Verwahrlosung von<br />
zwei Kindern festgestellt, auch diese sind in guter<br />
Betreuung. Schon alleine damit ist die Wichtigkeit<br />
dieses „„Kindernachmittages“ erkennbar und aufrecht<br />
zu erhalten.<br />
Es gibt ein spezielles Kinderkreativprogramm und die<br />
positive persönliche Entwicklung ist deutlich sichtbar.<br />
9 PÄDAGOGIK / ERZIEHUNG<br />
Unser Konzept der „Freizeitfamilie“ hat sich<br />
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