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Die „Percussiongruppe <strong>RBZ1</strong> “ spielt<br />
am 09. Mai beim Solidaritätskonzert<br />
für die Erdbebenopfer in Chile<br />
Als wir noch Berufliche Schule<br />
am Königsweg waren, bereicherte<br />
einmal im Jahr zum<br />
Schulfest im Sommer eine Lehrer<br />
Combo das Programm...bereicherte<br />
und erheiterte manchmal.<br />
Nein, wir wurden wohlwollend<br />
von unseren Zuhörern gefeiert,<br />
egal was schief lief. Zugaben<br />
konnten nur in Wiederholungen<br />
bestehen, denn wir haben jeweils<br />
erst im Frühling angefangen zu<br />
proben, und dann 3 bis 4 Stücke<br />
spielen können. Wer ist „wir“ und<br />
was spielten „wir“? Die Musiklehrer<br />
am Standort Königsweg Werner<br />
Böhmler und Ulrike Woldag<br />
haben es auf sich genommen,<br />
uns, jeweils 5 bis 10 Kollegen verschiedenster<br />
Schularten und Fächer,<br />
fit für die Schulfestbühne zu<br />
machen. Es gibt zum Glück Kollegen,<br />
die schon virtuos Instrumente<br />
spielten, andere wurden zu<br />
Sängern oder erhielten Hilfe beim<br />
Trommeln. So wurden von Jahr<br />
zu Jahr wechselnde Ensembles gebildet,<br />
mit einem mehr oder weniger<br />
festen Stamm. Zur Gründungsfeier<br />
des <strong>RBZ1</strong> in den<br />
Räumen der IHK durften wir<br />
nicht nur dem gesamten Kollegium,<br />
sondern auch Thorsten Albig<br />
und Herrn Klug vorspielen.<br />
In Kiel gibt es seit vielen Jahren<br />
die Gruppe „Projekt Canto“,<br />
ein Chor, der mit lateinamerikanischen<br />
Musikern zur Weihnachtszeit<br />
in Kiel und Umgebung<br />
Kirchenkonzerte gibt. Schwerpunktmäßig<br />
wird die Misa Criolla,<br />
also die Kreolische Messe von<br />
Ariel Ramirez, sowie dessen Weihnachtskonzert<br />
Navidad Nuestra<br />
gegeben. Holger Schwarz, der Tenor<br />
und Chorleiter, hält zu vielen<br />
lateinamerikanischen Musikern<br />
Kontakt und auch der Chor selbst<br />
besteht zu einem großen Teil aus<br />
Sängern aus diversen lateinamerikanischen<br />
Ländern. Als erst Haiti<br />
und kurz darauf Chile Erdbebenopfer<br />
zu verzeichnen hatte, gab es<br />
große persönliche Betroffenheit<br />
unter den Chormitgliedern und<br />
schnell entstand die Idee, hier irgendwie<br />
helfen und unterstützen<br />
zu wollen. Was kann ein Chor am<br />
besten? Singen. Und so begann eilig<br />
die Planung zu einem Solidaritätskonzert<br />
in der Räucherei. Die<br />
Chileninnen in Kiel taten sich zusammen<br />
und stellten traditionelles<br />
chilenisches Essen her, die<br />
Musikerkontakte wurden genutzt,<br />
um ein abwechslungsreiches Programm<br />
gestalten zu können, Presse<br />
wurde informiert und die<br />
entsprechenden Kontakte zu Landespolitikern<br />
und dem chilenischen<br />
Generalkonsulat wurden<br />
genutzt, Räume, Infrastruktur,<br />
Werbung, Proben, viele Telefonate<br />
und e-mails wurden gebraucht,<br />
um alles unter einen Hut zu kriegen.<br />
Muttertag 2010, der 09. Mai,<br />
gegen 17.00 Uhr begegneten sich<br />
nun die zwei Gruppen. Wir, die<br />
Mitglieder der Percussiongruppe<br />
<strong>RBZ1</strong> kommen etwas verunsichert<br />
und mit Lampenfieber in<br />
der Räucherei an. Sind wir überhaupt<br />
gut genug? Blamieren wir<br />
uns? Was könnte alles schief laufen?<br />
Auf Wohlwollen wie bei unseren<br />
Schülern können wir hier<br />
nicht bauen...erst mal im hinteren<br />
Bereich des Kommunikationszentrums<br />
proben, letzte<br />
Änderungen...das hat dann irgendwie<br />
beruhigt, es klappte<br />
halbwegs. Die Bühne angucken,<br />
kurz mal drauf stellen und erschreckt<br />
hören müssen, wie professionell<br />
die anderen Musiker<br />
sind. Ein Zurück gibt es nun<br />
nicht mehr. Augen zu und durch.<br />
Soundcheck. Klappt. Wir bekommen<br />
Gutscheine für ein Getränk...später,<br />
jetzt sind wir viel<br />
zu aufgeregt zum Trinken. Aber<br />
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