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Schwerpunkt<br />

Forschung und Innovation<br />

Text<br />

Christina Leitner<br />

Spurensuche jenseits<br />

des Tellerrands<br />

Aufbewahren, Katalogisieren und Forschen – die Funktionen<br />

eines Museums gehen weit über die reine Präsentation von<br />

Kunstschätzen hinaus. Doch gerade die Forschung kommt wegen<br />

fehlender Ressourcen oft zu kurz. Ein Förderungsprojekt unterstützt<br />

Ausstellungshäuser bei ihrer Arbeit abseits der Besucher.<br />

mit dieser Neuorganisation eine Vorreiterrolle<br />

in Europa eingenommen hat, arbeitet<br />

die Projektleiterin Gudrun Swoboda eng<br />

mit Wissenschaftlern aus Deutschland,<br />

der Schweiz und Italien zusammen. Die<br />

Fördergelder ermöglichen es, zusätzliche<br />

Mitarbeiter einzusetzen. „Es ist eine<br />

Bereicherung jemanden zu haben, der Zeit<br />

hat, um sich gezielt mit der Forschung zu<br />

beschäftigen“, so Swoboda.<br />

KHM<br />

Von der höfischen Privatsammlung zum öffentlichen Gut: Diese Collage zum Forschungsprojekt<br />

des KHM symbolisiert die Übersiedlung der kaiserlichen Galerie in das Belvedere 1781.<br />

Die Arbeitswelt ist zum Dorf geworden:<br />

Globaler Wissensaustausch und multinationale<br />

Projekte gehören heute zum<br />

„daily Business“. Auch Museen haben<br />

längst mit dem verstaubten Image als Konservierungsstätten<br />

aufgeräumt und in der<br />

Forschung die Notwendigkeit von Kooperationen<br />

erkannt. Gerade bei sensiblen<br />

I n f o r m at i o n<br />

„forMuse“ – die zweite<br />

Ausschreibung<br />

Noch bis zum 26. April läuft die zweite Ausschreibung<br />

für das Förderprogramm „forMuse<br />

– Forschung an Museen“ des BMWF. Zielgruppe<br />

sind kleinere und mittlere Häuser, die beim<br />

Auf- und Ausbau ihrer Forschungskompetenzen<br />

unterstützt werden sollen. Pro Projekt<br />

werden maximal 10.000 Euro gefördert. Neben<br />

der konkreten Beschreibung der geplanten Forschungsmaßnahmen<br />

ist ein detaillierter Zeit-,<br />

Arbeits- und Kostenplan für die Einreichung<br />

erforderlich.<br />

www.formuse.at<br />

Themen wie der NS-Geschichte kann die<br />

Auseinandersetzung mit dem sozialen<br />

und (inter)kulturellen Kontext gar eine<br />

Voraussetzung für die richtige Präsentation<br />

sein. Doch wie so oft scheitert die<br />

Umsetzung groß angelegter Vorhaben an<br />

den Finanzen. Diese Löcher will das Förderprogramm<br />

„forMuse“ nun zumindest<br />

teilweise auffüllen.<br />

Bei der ersten Ausschreibung 2009<br />

kamen 12 Häuser zum Zug, darunter<br />

renommierte Namen wie das Joanneum<br />

Graz oder das Kunsthistorische Museum<br />

(KHM). „Der erste Call war möglichst<br />

breit angelegt, die Projekte sollten nach<br />

dem Leuchtturm-Prinzip vorangehen“,<br />

sagt Ursula Brustmann, die zuständige<br />

Programmleiterin im Wissenschafts- und<br />

Forschungsministerium (BMWF).<br />

Auch eine Einreichung des KHM,<br />

die sich mit dem Übergang der kaiserlichen<br />

Gemäldegalerie um 1800 zu einem<br />

öffentlichen Museum beschäftigt, wurde<br />

ausgewählt. Um zu ergründen, ob Wien<br />

Zweite Runde<br />

Eine zweite Ausschreibung, die noch<br />

bis Ende April 2010 läuft, richtet sich an<br />

mittlere und kleine Häuser. Während man<br />

im ersten Anlauf rund 2 Mio. Euro zu<br />

verteilen hatte, um der heimischen Museumsforschung<br />

unter die Arme zu greifen,<br />

beläuft sich das abgespeckte Förderbudget<br />

auf 100.000 Euro.<br />

Maximal 10.000 Euro stehen pro Projekt<br />

zur Verfügung, da mussten sich auch<br />

die Ansprüche an die Einreichungen wandeln.<br />

Ein klassisches Beispiel für einen<br />

Förderantrag wäre laut Brustmann die<br />

Entwicklung eines konkreten Leitbildes.<br />

Schriftlich formulierte Ziele und Schwerpunkte<br />

könnten als strategischer Fahrplan<br />

ein wichtiger Schritt für das Selbstbild<br />

eines Museums sein, sagt sie. „Die Frage<br />

ist, ob das reicht, wenn man nicht ermöglicht,<br />

dass eine zusätzliche Kraft kommen<br />

kann. Gerade kleinere Häuser verfügen oft<br />

über wenige, ohnehin ausgelastete Mitarbeiter“,<br />

so Swoboda.<br />

Trotz Sparkurs sei durch „forMuse“<br />

Bewegung in die Museumsszene gekommen,<br />

sagt Brustmann: „Unsere Rückmeldungen<br />

bestätigen, dass viele Häuser<br />

begonnen haben, sich forschungsbedingt<br />

Gedanken zu machen.“<br />

26 April 10

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