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Hamburger Morgenpost Ausgabe vom 14.11.2014 (Vorschau)

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PANORAMA<br />

Freitag, 14. November 2014 45<br />

MOMENTAUFNAHME<br />

1,96 mHöhenunterschied: So<br />

weit wiekein anderer Mann auf der<br />

Welt mussder NepaleseChandraBahadur<br />

Dangi(75) zu Sultan Kosen(32)<br />

aus der Türkei aufschauen. In London<br />

traf der im „Guinness-Buch der Rekorde“<br />

eingetragene kleinsteMann der<br />

Welt (54,6 Zentimeter) auf den größten<br />

(2,51 Meter).<br />

TELEGRAMM<br />

Jet musste notlanden<br />

Stuttgart – Wegeneines ungewöhnlichen<br />

Geruchs im Cockpit ist eine<br />

Lufthansa-Maschine gestern früh außerplanmäßiginStuttgart<br />

gelandet.<br />

Der Airbus warauf dem Wegvon Manchester<br />

nach München, als dieCrew<br />

eine Notlagegemeldet habe, hieß es.<br />

DieMaschine setztesicher auf,wird<br />

auf technische Probleme überprüft.<br />

Lehrerin fesselte Schüler<br />

Bad Mergentheim – Um ihn zu bestrafen,<br />

soll eine Lehrerin in Ba-Wü<br />

einen Erstklässler mit einem Seil am<br />

Stuhl festgebunden haben. Andere<br />

Erstklässler in der Privatschulemussten<br />

dieganzeStunde lang auf dem blanken<br />

Fußboden knien, so örtliche Medien.<br />

Arzt festgenommen<br />

Neu Delhi – Nach dem Todvon 13<br />

Inderinnen bei einer Massen-Sterilisierung<br />

ist der operierende Arzt in<br />

Zentral-Indien festgenommen worden.<br />

Insgesamt trennteder Arzt bei 83<br />

Frauen dieEileiter durch.<br />

Blindes Vertrauen ins Navi<br />

Garmisch – Ihr Navi hat eine Fahranfängerin<br />

statt nach Garmisch über<br />

100 Kilometer entfernt an den Bodenseegeführt.<br />

DiePolizei musstesie übers<br />

Handyorten.<br />

WITZ DES TAGES<br />

„Hätteich bloß auf meine Mutter gehört<br />

und dich nicht geheiratet“, schluchzt<br />

siebeim ersten Ehekrach. –„Was?<br />

Deine Mutter hat dir abgeraten?“ –„Ja,<br />

vonAnfang an!“ –„Mein Gott,was hab’<br />

ichdieserFrauUnrecht getan...“<br />

E-Mail: panorama@mopo.de<br />

Tel: (040) 80 90 57-341,<br />

ab 19 Uhr:(040) 80 90 57-262<br />

Foto:dpa<br />

Fotos: dpa,Esa<br />

„Philae“ schunkelt<br />

durchs Weltall<br />

Die Größe von „Tschuri“ (r. das erste<br />

Foto nach Landung des Labors) im<br />

Vergleich mit Darmstadt (o.).<br />

Der Brocken zählt mit rund 25 Kubikkilometern<br />

Volumen zu den kleineren<br />

Kometen.<br />

Mini-Laborsteht zwar wackligauf dem Kometen, sendet aber fleißig<br />

Darmstadt – Aufatmen<br />

nach holpriger,aber historischer<br />

Landung: Das<br />

Mini-Labor „Philae“<br />

scheint nach einem wilden<br />

Ritt auf Komet<br />

„Tschuri“ ordentlich zu<br />

arbeiten – die ersten<br />

Aufnahmen hat der<br />

kühlschrankgroße Mini<br />

schon <strong>vom</strong> zerklüfteten<br />

Brocken geschossen,<br />

über die Raumsonde<br />

„Rosetta“ eine halbe<br />

Milliarde Kilometer<br />

weit zur Erde gefunkt.<br />

Gestern früh konnten die<br />

Kontrolleure trotz „Philaes“<br />

wilder Hopser bei<br />

der ersten Landung auf<br />

einem Kometen wieder<br />

Alexander Gerstwill gern zum Mars<br />

Fast ein halbes Jahr<br />

schwebte Alexander Gerst<br />

(38) an Bord der ISSdurchs<br />

All. Was ihn am stärksten<br />

beeindruckte, war etwas,<br />

das gar nicht zu erkennen<br />

ist:„Wasman tatsächlich<br />

da oben<br />

nicht sieht, sind<br />

Grenzen“, sagte er<br />

bei seiner ersten<br />

Pressekonferenz nach der<br />

Heimkehr. „Wenn man runterschaut<br />

auf den kleinen<br />

blauen Planeten“ im endlosen<br />

schwarzen Weltall,<br />

„dann wirkt es grotesk,<br />

dass sich Menschen bekriegen<br />

oder Wälder abbrennen,<br />

die wir zum Überleben<br />

brauchen.“ Zum Mars fliegen?<br />

Da wäre Gerst sofort<br />

Kontakt zum Labor herstellen.<br />

„Die Verbindung<br />

läuftgut“, sagteein Sprecher<br />

im Kontrollzentrum<br />

der Europäischen Weltraumorganisation.<br />

In der<br />

Nacht hatte es wie erwartet<br />

eine Zwangspause<br />

wegen eines Funklochs<br />

gegeben. Das Labor<br />

scheine in einem „sehr<br />

soliden“ Zustand zu sein.<br />

Zwei Mal setzte „Philae“<br />

auf dem Boden des<br />

Kometen auf, weil zwei<br />

Harpunen zum Verankern<br />

nicht ausgelöst<br />

worden waren. Eine Düse<br />

zum Aufdrücken des<br />

Landers auf dem Kometenfunktioniertenicht.<br />

Das Labor hüpfte einen<br />

Kilometer weit, landete<br />

auf der Seite zwischen<br />

Felsen, nur zwei<br />

seiner drei Beine berühren<br />

die Oberfläche.<br />

„Dass das Mini-Labor<br />

nun aber wieder abhebt,<br />

bezweifle ich sehr“,<br />

meint Paolo Ferri, Chef<br />

des Esa-Flugbetriebs im<br />

Satelliten-Kontrollzentrum<br />

Esoc. „Es ist zur<br />

Ruhe gekommen.“<br />

Auch wenn der Lander<br />

durch die Schräglage<br />

zu wenig Sonnenlicht<br />

bekommt, um per Solarzellen<br />

Energie zu produzieren,<br />

arbeitet er dennoch<br />

fleißig: Neben Fotos<br />

schaffte „Philae“ es,<br />

den Kometen in Teamarbeit<br />

mit der Sonde „Rosetta“<br />

zudurchleuchten.<br />

Forscher wollen mit der<br />

Mission einen Blick auf<br />

die Entstehung des Sonnensystems<br />

vor 4,6 Milliarden<br />

Jahren werfen<br />

und enträtseln, woher<br />

die Bausteine des Lebens<br />

auf der Erde stammen<br />

könnten. Siehoffen,<br />

dass „Philae“ mehrere<br />

Monate lang Daten liefert.<br />

Weil Komet „Tschuri“<br />

immer weiter Richtung<br />

Sonne rast, wird<br />

das Labor irgendwann<br />

den Hitzetod sterben.<br />

Raumsonde „Rosetta“<br />

dagegen könnte überleben,<br />

„Tschuri“ weiter<br />

umkreisen.<br />

dabei. „Wo auch immer wir<br />

uns entscheiden hinzufliegen<br />

–das ist eine interessanteSache.“<br />

Aber erst einmal<br />

ist er froh, wieder auf<br />

der Erde zu sein, freut sich<br />

an alltäglichen Dingen wie<br />

Pizza. „Das Weltall ist großartig.<br />

Aber am besten ist die<br />

Erde. Und wir haben nur<br />

dieseeine.“

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