Rachels Weg - Aktion Mensch

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Die Erlaubnis zur Prostitution oder Sexarbeit ist auf der ganzen Welt ein umstrittenes Thema. In einigen Teilen Australiens ist Sexarbeit straffrei, in anderen hingegen strafbar. In Deutschland ist seit 2002 ein Gesetz in Kraft, dass Prostitution als Dienstleis- tung regelt und somit nicht mehr als Straftat ansieht. Pye, eine Freundin von Rachel, erklärt, wie anders die Situation hingegen in Schweden ist: Findet ihr es richtig, Prostitution zu legalisieren? Wie verändert sich damit die Situation für die Sexarbeitenden? Warum kämpfen Rachel und die anderen für mehr Rechte? Rachel: „Es ist erschreckend: Die Diskriminierung hört nie auf. Dadurch fühle ich mich wie ein Mensch zweiter Klasse und mundtot gemacht.“ Warum glaubt ihr, arbeitet Rachel (immer noch) als Sexarbeiterin, auch wenn es mancherorts verboten ist? „Das schwedische Modell geht davon aus, dass es keine freiwil- lige Sexarbeit gibt. Bezahlte sexuelle Dienste zählen als Gewalt gegen Frauen. Klienten machen sich strafbar. Wir schalten keine Anzeigen, die Zeitungen wären anklagbar. Wir mieten keine Wohnungen, der Vermieter wäre anklagbar. Gemeinsam zu arbeiten gilt als Zuhälterei. Infolgedessen sind wir sehr iso- liert.“ (Pye) Selbstbestimmung / gesellschaftliches Engagement Gleich zu Beginn des Films sagt Rachel: „Sexuelles Empowerment treibt mich voran, denn ich glaube, dass jeder Mensch das Recht hat, sich sexuell zu verwirklichen. Das schließt auch Menschen mit Behinderung ein.“ (Rachel) Für welche Themen und Gruppen setzt sich Rachel explizit ein? Warum ist ihr diese zusätzliche Arbeit so wichtig? Könnt ihr das nachvollziehen, nachdem ihr einen Einblick in ihr Leben erhalten habt? Was versteht ihr unter dem Begriff Selbstbestimmung? Glaubt ihr, Selbstbestimmung ist in unserer heutigen Zeit selbstverständlich? Ist es für euch einfach, selbstständig zu leben? Mit Empowerment meint sie Maßnahmen, die den Grad an Selbstbestimmung von Menschen mit oder ohne Behinderung erhöhen. An anderer Stelle bedauert Rachel aber auch, wie wenig Betroffene sich aktiv für die Rechte einsetzen: „Ich hätte gern ein Jahr, in dem ich einfach arbeiten könnte und mich um nichts kümmern müsste, aber das geht nicht, denn es gibt nur einige, die sich engagieren.“ (Rachel) Engagiert ihr euch, ähnlich wie Rachel, für eine Sache? Was ist euch wichtig? Für was würdet ihr euch engagieren? Findet ihr es wichtig, dass sich Menschen engagieren? Wie selbstverständlich ist soziales Engagement in unserer Gesellschaft? Welche Vereine oder Initiativen kennt ihr aus eurem Umfeld? 3
(Sexuelle) Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung / Aufklärung und Toleranz Denise, eine Kollegin von Rachel, lebt selbst von Geburt an mit Bewegungsstörungen. Sie vermittelt interessierte Menschen mit Behin- derung an Sexarbeitende und weist im Film darauf hin: „Man nimmt fälschlicherweise an, dass Menschen mit Behinderung nett, ruhig und freundlich wären. Sexuelle Selbstbestimmung stellt die letzte große Herausforderung dar. Menschen mit Behinderung wollen Anschluss, sie brauchen Intimität und Berührung.“ Wie könnte man es schaffen, diese Vorurteile auszuräumen? Wie fandet ihr die Parade, an der sich viele Menschen mit Behinderung beteiligten? Wart ihr über deren Offenheit erstaunt? Wie wird in eurem Umfeld über Sexualität gesprochen? Habt ihr das Gefühl, frei darüber sprechen zu können? Um dem Thema mehr Öffentlichkeit zu verschaffen, gestaltete die Fotografin Belinda Mason eine Fotoreihe unter dem Titel „Intimate Encounters“. Im Film sagt sie dazu: „Intimate Encounters zeigt Sexualität und Behinderung. Wenn all die Leidenschaft in ein ein- ziges Bild passen müsste, wie würde dieses Bild aussehen?“ Die Reaktionen in Australien waren sehr umstritten. Es kam sogar zu Verboten in einigen Teilen des Landes. Wie findet ihr die Bilder, die im Film zu sehen sind? Wie würdet ihr sie beschreiben? Glaubt ihr, sie helfen, Verständnis für dieses Thema zu entwickeln? Welche Reaktionen bekäme eine ähnliche Ausstellung in Deutschland? Wie aufgeschlossen glaubt ihr ist Deutschland in Bezug auf dieses Thema? Kennt ihr ähnliche Kampagnen? Die Hälfte von Rachels Klienten sind Menschen mit Behinde- rung. Deshalb gründete sie zusammen mit anderen Aktiven den gemeinnützigen Verein ‚Touching Base‘. Warum ist den Kunden der Kontakt zu Rachel so wichtig? Welche Erfahrungen machen sie im Zusammensein mit ihr? Glaubt ihr, Touching Base könnte auch über die Grenzen Sydneys und Australiens hinweg erfolgreich sein? Gibt es etwas Ähnliches schon in Deutschland? 4
Seite 1 und 2: Unterrichtsmaterialien Rachels Weg
Seite 3: Rachels Weg ist ein Film… … üb
Seite 7 und 8: Kameraführung / Intimität Die Kam
Seite 9: Impressum Autorin: Claudia Ziegenfu

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