aus den fachbereichen - Friedrich-Schiller-Universität Jena
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WISS. NACHWUCHS<br />
Empirische Untersuchungen<br />
Foto: M. Schneider<br />
Ekaterina Vakhromeeva <strong>aus</strong> Wladimir (Russland)<br />
ist seit dem 1. Oktober des vergangenen Jahres<br />
DAAD-Stipendiatin und Doktorandin im Fachbereich<br />
Sozialwesen.<br />
Noch bis zum Ende dieses Monats wird die<br />
26-jährige Psychologiestu<strong>den</strong>tin empirische Untersuchungen<br />
für ihre Arbeit zum Thema „Interkulturelle<br />
Toleranz der internationalen Stu<strong>den</strong>ten<br />
in der Hochschule“ an der EAH <strong>Jena</strong> vornehmen.<br />
Die Redaktion sprach mit Ekaterina Vakhromeeva<br />
über ihre Forschung, ihre Zukunftspläne und die<br />
Eindrücke von <strong>Jena</strong>:<br />
Ekaterina, warum bist du für deine Doktorarbeit<br />
ins Ausland gegangen?<br />
Auf Grund des Themas meiner Arbeit bot es sich<br />
an, ins Ausland zu gehen. In Deutschland gibt es<br />
viele <strong>aus</strong>ländische Studierende, deren Befragung<br />
ein wichtiger Teil meiner Forschung ist.<br />
Warum hast du dich für <strong>Jena</strong> entschie<strong>den</strong>?<br />
Für <strong>Jena</strong> habe ich mich entschie<strong>den</strong>, da ich die<br />
Ernst-Abbe-Fachhochschule bereits kannte. Auf<br />
einem Kongress in Wladimir stellte ich Kontakt<br />
zu Prof. Dr. Lakemann her. Später habe ich dann<br />
beim Fachbereich Sozialwesen angefragt, ob ich<br />
hier meine Doktorarbeit schreiben könnte. Durch<br />
eine Empfehlung von Herrn Lakemann wurde mir<br />
dies ermöglicht.<br />
Bei deiner Doktorarbeit beschäftigst<br />
du dich mit interkultureller<br />
Toleranz. Wie kann ich<br />
mir die empirischen Studien vorstellen,<br />
die du dazu vornimmst?<br />
Mit Hilfe von sieben verschie<strong>den</strong>en<br />
Fragebögen, sozusagen<br />
psychologischen Tests, befrage<br />
ich die <strong>aus</strong>ländischen Studieren<strong>den</strong><br />
der Hochschule. In<br />
diesen Tests nehmen sie eine<br />
Selbsteinschätzung über ihre<br />
Situation hier in Deutschland<br />
vor. Sie geben zum Beispiel an,<br />
wie oft sie Kontakt zu ihren<br />
Verwandten haben oder ob sie<br />
an Veranstaltungen für <strong>aus</strong>ländische<br />
Studierende teilnehmen.<br />
Wie viele Studierende möchtest du befragen?<br />
Ich hoffe, ca. 100 Studierende befragen zu können.<br />
Meistens trete ich durch persönlichen Kontakt an<br />
sie heran und frage sie, ob sie mir helfen möchten.<br />
Manchmal habe ich aber auch die Genehmigung für<br />
eine Gruppenanfrage, wie beispielsweise für einen<br />
Deutsch-Kurs hier an der Hochschule.<br />
Was gefällt dir besonders an der EAH <strong>Jena</strong>?<br />
An der EAH <strong>Jena</strong> gefällt mir besonders die Gerätetechnik.<br />
Alles ist hier so modern <strong>aus</strong>gestattet. An<br />
meiner Hochschule in Wladimir ist dies nicht so.<br />
Das gute Angebot an Sport- und Fremdsprachenkursen<br />
finde ich aber auch sehr gut. Ich besuche<br />
hier zum Beispiel noch einen Spanisch-Sprachkurs.<br />
Du hast zunächst angewandte Mathematik und<br />
Informatik studiert und mit Auszeichnung abgeschlossen.<br />
Warum hast du noch ein Psychologiestudium<br />
begonnen?<br />
In Russland entschei<strong>den</strong> meist die Eltern über das<br />
Erststudium. Mein Vater wollte, dass ich etwas<br />
Technisches studiere, also habe ich zunächst Angewandte<br />
Mathematik und Informatik gewählt.<br />
Allerdings wollte ich schon immer gern Dolmetscherin<br />
oder Psychologin wer<strong>den</strong>, deshalb habe ich<br />
ein zusätzliches Psychologiestudium begonnen. Die<br />
Kenntnisse <strong>aus</strong> meinem Mathematikstudium haben<br />
sich für <strong>den</strong> statistischen Teil der Psychologie aber<br />
als sehr nützlich erwiesen. (lacht)<br />
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Wladimir und<br />
<strong>Jena</strong>?<br />
Ja durch<strong>aus</strong>. Beides sind eher kleine Städte. Wladimir<br />
hat 300. 000 Einwohner. Die Stadtstruktur mit<br />
seiner Altstadt im Zentrum ist auch sehr ähnlich.<br />
Hast du in <strong>Jena</strong> schnell Freunde gefun<strong>den</strong>?<br />
Ja, um Kontakt zu knüpfen habe ich einige<br />
Veranstaltungen speziell für <strong>aus</strong>ländische Studierende<br />
besucht. Dort habe ich Leute <strong>aus</strong> <strong>den</strong><br />
unterschiedlichsten Teilen der Welt kennen gelernt,<br />
zum Beispiel <strong>aus</strong> China, Bulgarien oder Syrien.<br />
Außerdem habe ich in meinem Wohnheim ein<br />
Mädchen kennen gelernt, das an dem gleichen<br />
Forschungsprogramm teilnimmt wie ich.<br />
Womit verbringst du deine freie Zeit?<br />
Ich unternehme gern Ausflüge und besuche<br />
Freunde in Deutschland. Letztes Wochenende<br />
war ich zum Beispiel in Chemnitz und auf Schloss<br />
Augustusburg. Zu H<strong>aus</strong>e in Wladimir habe ich<br />
Eiskunstlauf trainiert. Damit möchte ich hier wieder<br />
anfangen, daher habe ich mir vorgenommen,<br />
demnächst regelmäßig in die Eishalle nach Erfurt<br />
zu fahren.<br />
Was planst du für die Zukunft?<br />
Ich bin noch bis zum Frühjahr an der EAH <strong>Jena</strong>,<br />
danach werde ich zurück nach Wladimir gehen<br />
und meine Doktorarbeit been<strong>den</strong>. Die Arbeit mit<br />
<strong>aus</strong>ländischen Studieren<strong>den</strong> werde ich weiterführen<br />
und sicherlich viele Dinge, die ich hier gelernt<br />
habe, umsetzen.<br />
Ekaterina, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Interview: ms<br />
Mittel für Promotionen<br />
Um her<strong>aus</strong>ragende Absolventen unserer Hochschule<br />
in Forschung und Entwicklung weiter zu<br />
qualifizieren, ist die Nachwuchsförderung (über<br />
unser internes Promotionskolleg und Drittmittelprojekte)<br />
ein entschei<strong>den</strong>des Instrument.<br />
An der EAH <strong>Jena</strong> arbeitende, hervorragende Nachwuchswissenschaftler<br />
haben die Möglichkeit, in<br />
Kooperation mit <strong>Universität</strong>en zu promovieren.<br />
Während im letzten Jahr aufgrund der knappen<br />
Mittel keine Ausschreibungen für diese Art der<br />
Promotionsförderung durchgeführt wer<strong>den</strong> konnten,<br />
stehen für das Jahr 2013 wieder Mittel für<br />
halbe Doktoran<strong>den</strong>stellen zur Verfügung.<br />
Deshalb freuen wir uns über die Neuaufnahme von<br />
zwei Promoven<strong>den</strong> in das interne Promotionskolleg<br />
ab dem 01. April 2013. Die nächste Besetzung ist<br />
für Ende des Jahres 2013 geplant (Ausschreibung<br />
ab Mitte 2013).<br />
Ihre wissenschaftliche Fragestellung ist klar und<br />
vielversprechend, kompetente Partner sind ge-<br />
fun<strong>den</strong>? Sie benötigen noch eine Finanzierung?<br />
Wichtig ist auch die Unterstützung bei der Antragstellung.<br />
Für ein persönliches Beratungsgespräch<br />
stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.<br />
Evelyn Jahn, SZT<br />
transfer@fh-jena.de<br />
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