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<strong>NATUR</strong>-<strong>TOURISMUS</strong><br />
in Lettland
d bezeichnungen<br />
Moor, Sumpf<br />
Gewässer, See<br />
Felder, Wiesen<br />
Wald<br />
Stadt<br />
Ortschaft<br />
Staatsgrenze der Republik<br />
Lettland<br />
Grenze eines<br />
Naturschutzgebiets<br />
Flüsse<br />
Fernstraßen<br />
Eisenbahnlinien<br />
Findling<br />
Höhle<br />
Sehenswürdigkeit<br />
Quelle, Bach<br />
Kirche<br />
Andere Sehenswürdigkeiten<br />
Jahrhundertbaum<br />
Steilhang, Felsen<br />
Gutshof<br />
Museum<br />
Burgberg<br />
Parkplatz<br />
Tankstelle<br />
Bahnhof<br />
Bewirtungseinrichtung<br />
Informationsstelle<br />
Ärztliche (medizinische) Hilfe<br />
Übernachtungsmöglichkeit<br />
Hafen<br />
Zeltplatz, Kamp<br />
Toilette<br />
Auch Lettland folgt den Zeichen der Zeit - es weist Naturshutzgebiet<br />
aus und stellt sie unter besonderem staatlichen Shutz.<br />
Ziel dabei ist es, die Vielfalt in der Natur zu sichern, wissenshaftliche<br />
Forshung zu ermöglichen sowie Ärreale zu erchalten, die für die<br />
Erholung, Bildung und Erziehung der Bevölkerung von<br />
Bedeutung sind.<br />
Die unter Schutz gestellten Gebiete werden eingeteilt in:<br />
Naturreservate, Nationalparks, Biosphären - Reservate, Naturparks,<br />
Naturdenkmäler, Schutzgebiet und geschützte Landschaften.<br />
Foto: A.Gustovskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Herzlich willkommen in Lettland!<br />
Lettland scheint mit positiver Energie geladen, ein Ort, wo das Leben der<br />
Menschen Ausgeglichenheit, Ruhe und Selbstgewißheit ausstrahlt.<br />
Möglicherweise verdankt sich diese Grundstimmung gerade der Natur.<br />
Vergebens sucht man hier nach spektakulären Naturkatastrophen, es gibt<br />
wenig Unmäßiges oder Extremes, das einen Reisenden hier gefährden könnte.<br />
Besucher, da sind wir uns sicher, werden das Land in guter Erinnerung<br />
behalten; sie werden nicht bloß Eindrücke, sondern auch etwas für ihre Seele<br />
und ihr Wissen gewonnen haben. Lettland heißt seine Gäste aus ganzem<br />
Herzen willkommen.<br />
Und das, liebe Reisende, lieber Reisender, erwartet Sie:<br />
Die Ostseeküste mit dem längsten Sandstrand Europas (etwa 400 km) - man<br />
muß schon weit in die Ferne schweifen, um etwas ähnlich Schönes frei<br />
zugänglich zu finden. Hier kann man Aktivurlaub machen, sich mit der traditionellen<br />
Küstenfischerei vertraut machen, Bernstein sammeln und wunderbare<br />
Sonnenauf- und untergänge erleben. Über die gesamte Länge des Küstenstreifens<br />
zeigt sich die Natur von ihrer vielfältigen Seite: breite Strände, kiefernbewachsene<br />
Dünen und sandige Steilhänge. Dort, wo das Meer und die R¥gaer Bucht zusammentreffen,<br />
ist im Verlauf der 11 000-jährigen Entstehungsgeschichte der Ostsee<br />
aus Sandanschwemmungen die Landspitze von Kolka entstanden, die<br />
beansprucht, die Mitte Europas zu sein. Mehrere Strände in Lettland sind mit<br />
dem begehrten Gütesiegel "Blaue Fahne" ausgezeichnet.<br />
Die Wälder sind Lettlands grünes Gold - sie bedecken mehr als 40% des<br />
Landes. Besondere Bedeutung kommt aber auch den Feuchtgebieten und Mooren<br />
zu; sie stellen mehr als ein Zehntel der Fläche Lettlands und sind unverzichtbar<br />
für die Sicherung der natürlichen Vielfalt.<br />
Die Gewässer sind Lettlands blaues Gold und haben in der Natur und der<br />
Kulturgeschichte des Landes stets eine herausgehobene Rolle gespielt. Der größte<br />
Strom des Baltikums ist die Daugava, auch als Schicksalsfluß Lettlands empfunden<br />
und oft als “Mutter” verehrt. In Kuld¥ga kann man den breitesten Wasserfall<br />
Europas besichtigen - die Ventas rumba (249 m). Der Nebenfluß der Venta, die<br />
Abava, hat ein Urstromtal, das wegen seiner Schönheit "Kurländische Schweiz"<br />
genannt wird. Die malerische Salaca ist einer der beliebtesten Flüsse für<br />
Wasserwanderungen, aber auch bedeutender Laichort der Lachse. Es gibt keine<br />
andere Gegend in Lettland, der mehr Besucher verzeichnet als das Urstromtal der<br />
Gauja. Hier konzentriert sich eine große Anzahl geologischer Objekte, die die<br />
Entwicklung der Natur und der Umgebung dokumentieren.<br />
Eine ganze Region Lettlands wird "Land der blauen Seen" genannt - Latgale.<br />
Nicht umsonst: unübersehbar bestimmen Seen und Seen-Gruppen das<br />
Landschaftsbild.<br />
Eine im europäischen Maßstab bedeutsame Vogelzugroute führt großteils<br />
über die Küstenniederung. Den etwa einen Kilometer breiten Streifen zwischen<br />
dem Papes-See und der Ostsee überqueren zwischen August und November etwa<br />
10 Mio. Tiere. Als Zwischenstation auf der Wanderung der Fledermäuse ist Pape<br />
sogar weltweit einmalig. Lettland ist aber auch als Land der Störche bekannt.<br />
Vielleicht erzählt man deshalb hier besonders gerne, daß die großen, weißen<br />
Vögel die Babies bringen...<br />
Seit jüngstem ist man in Lettland stolz auf die gelungene Wiederansiedlung<br />
von Tierarten. In ganz Südkurzeme dehnt sich das erneuerte<br />
Verbreitungsgebiet des Europäischen Laubfrosches weiter aus. Erfolgreich passen<br />
sich in Pape die nächsten Verwandten des europäischen Urpferds Tarpan, die<br />
Konik-polski-Pferde, dem Leben in freier Wildbahn an. In den weitläufigen<br />
Zoogehegen in Kalvene lebt die größte Kiang-Population Europas. In L¥gatne<br />
grast schon seit längerem eine Wisent-Herde, und es wird daran gedacht, die<br />
Großwild-Population weiter zu vermehren.<br />
Und das ist keineswegs alles. Jeder genauere Blick in die Natur Lettlands kann<br />
Überraschendes und Wundervolles erschließen. Und wer weiß - vielleicht legt<br />
dies auch bei Ihnen eine neue, positive Schwingung frei...<br />
inhalt<br />
2-3<br />
Das Papes-See und seine gebiet<br />
4-5<br />
Der Nationalpark Sl¥tere<br />
6-7<br />
Der Nationalpark µemeri<br />
8-9<br />
Der Naturpark "Urstromtal Abava"<br />
10-11<br />
Der Engures-See-Naturpark<br />
12-13<br />
Der Nationalpark Gauja<br />
14-15<br />
Der Naturpark "Daugava-Schleifen"<br />
16-17<br />
Natur-Tourismus in Lettland -<br />
eine Übersichtskarte<br />
18-19<br />
Das Naturreservat Teiãi<br />
20-21<br />
Das Biosphären-Reservat Zieme∫vidzeme<br />
22-23<br />
Der Naturpark "Tïrvete"<br />
24-25<br />
Unterwegs auf der Abava<br />
26-27<br />
Die unbekannte Schönheit Lettlands<br />
entdecken: per Fahrrad durch Sïlija<br />
28-29<br />
Moorwandern in den Reservaten<br />
Teiãi und Krustkalni<br />
30<br />
Zehnmal ein Muß für Natur-Touristen<br />
31<br />
Die zehn schöne Naturpfade in Lettland<br />
32<br />
Hinweise für Natur-Touristen<br />
Im Text verwendete Abkürzungen:<br />
TIC - Fremdenverkehrsbüro<br />
AC - Besucherzentrum<br />
IC - Informationsstelle<br />
O - Ost-, Osten<br />
W - West-, Westen<br />
N - Nord-, Norden<br />
NO - Nordosten<br />
NW - Nordwesten<br />
S - Süd-, Süden<br />
SO - Südosten<br />
SW - Südwesten<br />
NP - Nationalpark<br />
WWF - World Wildlife Fund<br />
SNP - Nationalpark Sl¥tere<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 1
Foto: WWF<br />
Foto: WWF<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DAS PAPES-SEE UND SEINE GEBIET L<br />
Der flache Papes-See und seine Ufer sind ein hervorragender<br />
Nistplatz für Wasservögel und ziehen deshalb mehrere<br />
Dutzend auch europa- und weltweit seltener Arten an. Das<br />
Gewässer erstreckt sich über eine Fläche von 3 878 ha, und<br />
seine Gegebenheiten entsprechen der Ramsar-Konvention<br />
zum Schutz von Feuchtgebieten für Wat- und Wasservögel.<br />
Besonders bedeutsam ist der Landstreifen zwischen Meer und<br />
See. Im Herbst kann es Tage geben, an denen nicht nur bis zu<br />
einer Million Vögel auf ihrem Zug diese Stelle passieren,<br />
sondern - weltweit einmalig - auch Riesenscharen von<br />
Fledermäusen. In der Umgebung des Sees hat man insgesamt<br />
271 Vogelarten nachgewiesen. Seit 1966 arbeitet hier eine<br />
ornithologische Station, die jeden Herbst an die 54 000 Vögel<br />
beringt. Im Naturschutzgebiet nisten so seltene Arten<br />
wie Wachtelkönig, Seggen-Rohrsänger, Rohrdommel,<br />
Zwergdommel u. a., und im Nida-Moor - Wiesenweihe,<br />
Goldregenpfeifer, Regenbrachvogel.<br />
VOGEL-BEOBACHTUNGSTURM AM SÜDENDE DES SEES<br />
Im Herzen dieses Schutzgebiets liegt der Papes-See; bei dem<br />
Flachgewässer handelt es sich um das Relikt einer Lagune, wie<br />
es für die lettische Ostseeküste charakteristisch ist. Der See<br />
wächst zu, der Großteil seiner Fläche ist schilfbestanden. Nur<br />
800 m trennen ihn vom Meeresufer, von Sandstrand und<br />
Dünen. Auf diesem schmalen Streifen Land ist ein einzigartiges<br />
Biotop entstanden. Das leicht salzhaltige Wasser des Sees<br />
bedingt eine besondere Vegetation mit mehreren seltenen<br />
Pflanzenarten. Zum Papes-See-Naturschutzgebiet gehören<br />
ferner das Nidas-Moor (gleichfalls Überbleibsel einer Lagune),<br />
die Hochdünenkette Japplermalciems-Pape, der Kieselstrand in<br />
Nida, das Kalni‰˙i-Naturschutzgebiet mit seltenen<br />
Pflanzenarten und die Fischersiedlungen in Nida, µo¿i (Pape)<br />
und Priediengals, wo alte Gebäude und die Anlage der<br />
Ortschaften erhalten geblieben sind.<br />
DER PAPES-SEE AUS DER VOGELPERSPEKTIVE<br />
Um das Zuwachsen der Ufers zu verhindern, zäunte man im<br />
Sommer 1999 auf den Wiesen an der Ostseite des Papes-Sees ein<br />
130 ha großes Arreal ein und setzte dort die nächsten Verwandten<br />
des Urpferdes Tarpan aus - Konik-Polski-Wildpferde. Die Tiere<br />
haben sich den hiesigen Lebensbedingungen gut angepaßt und<br />
bereits die ersten Nachkommen zur Welt gebracht.<br />
Das Wildpferde-Projekt hat der WWF unterstützt; Ziel ist es, einen<br />
Raum zu schaffen, wo der Mensch sich nicht in die Naturabläufe<br />
einmischt, die örtliche Wirtschaft aber eine Chance hat, sich ohne<br />
Raubbau an den natürlichen Ressourcen zu entwickeln.<br />
Ein anderes Konzept zur erfolgreichen Weiterentwicklung dieses<br />
Ansatzes stellt der Öko-Tourismus dar.<br />
Zug- und Nistvögel, Wildpferde, eine einzigartige Natur und<br />
Fischerdörfer mit alten Katen, in denen noch immer die wenigen<br />
verbliebenen Küstenfischer leben - das sind alles bedeutende<br />
Werte. Es lohnt sie kennenzulernen.<br />
WILDPFERD AUS DER HERDE AM PAPES-SEE<br />
2 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: WWF
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Vogel-Beobachtungsturm - mit Unterstützung des<br />
WWF eingerichtet; hier gibt es auch Informationen<br />
zu den typischsten der hier anzutreffenden Vögel.<br />
“Haus der Natur” in Pape - das WWF-"Haus der<br />
Natur" präsentiert eine Ausstellung über die Natur in<br />
der Umgebung des Sees.<br />
Der Naturpfad in Pape - dieser Lehrpfad vom See<br />
zum Nidas-Moor bietet Einblicke in Abläufe der Natur.<br />
Wildpferd-Weide - Besuch zu jeder Jahreszeit<br />
möglich, jedoch nur in Begleitung eines<br />
Fremdenführers.<br />
Die ornitologische Station - die ornithologische<br />
Station ist von August bis Oktober für Besucher<br />
zugänglich; es besteht die Möglichkeit, dem Beringen<br />
von Vögeln beizuwohnen.<br />
Der Leuchtturm Pape - der Leuchtturm wurde<br />
1890 erbaut, kein Zutritt für Besucher.<br />
Das Fisscherhof-Museum “V¥tolnieki” -<br />
das historische Gebäude-Ensemble dient als<br />
Fischerhof-Museum. Das Wohnhaus stammt aus dem<br />
Jahr 1890. Im Kornspeicher ist ein am Strand von Pape<br />
gefundenes, schätzungsweise 1000 Jahre altes Boot des<br />
lettischen Kuren-Stammes zu besichtigen.<br />
Anlegestelle für Fischerboote und Netzhaus in<br />
Japplermalciems - hier kann man geräucherten Fisch<br />
genießen sowie den Fischern bei der Arbeit<br />
zuschauen.<br />
Rucavas TIC:<br />
WWF Dabas mÇja:<br />
ABENDSTIMMUNG AM MEER<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1977 - Papes-See-Naturschutzgebiet<br />
1986 - Kalni‰˙i-Naturschutzgebiet<br />
1988 - Nida-Moor-Naturschutzgebiet<br />
Fläche: 6 000 ha<br />
Unter Schutz gestellt: Pflanzen (Gewöhnlicher Baltischer<br />
Efeu, Gewöhnliche Eibe, Moor-Gagelstrauch); das<br />
Hochmoor-Ökosystem; Zug- und Nistvögelarten (Schwarzstorch,<br />
Wiesenweihe, Goldregenpfeifer, Wachtelkönig,<br />
Seggen-Rohrsänger, Rohrdommel, Sumpfohreule, Kranich,<br />
Zwergdommel u. a.); der Kieselstrand in Nida; das Ökosystem<br />
der großen Dünen; die alten Fischerhöfe in µo¿i (Pape),<br />
Priediengals und Nida.<br />
g anreise<br />
Das Naturschutzgebiet ist im SW Lettlands gelegen, Anfahrt<br />
über die Landstraße LiepÇja-Klaipeda, von LiepÇja aus 30-50<br />
km nach S, von Klaipeda aus 50 km nach N.<br />
Hauptzugang: von der Landstraße aus über die Abzweigung<br />
nach Rucava in Richtung W bis zum Dorf Pape.<br />
Entfernung bis R¥ga - etwa 250 km.<br />
Das Naturschutzgebiet befindet sich auf dem Gebiet der<br />
Gemeinden Rucava und N¥ca, die nächstgelegene<br />
Gemeindeverwaltung befindet sich in Rucava (8 km).<br />
Am bequemsten ist die Anreise von LiepÇja oder Klaipeda<br />
aus mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Jugendherberge (1) mit 30 Betten<br />
• Bauernhöfe (7) mit jeweils 2-10 Betten<br />
• Zeltplatz (1) mit 8-12 Stellplätzen; Zelte müssen mitgebracht werden<br />
a unternehmungen<br />
• Küstennahe Fischerei, Einholen der Schleppnetze, Bootsausflüge<br />
aufs Meer, Räuchern von Fischen (für Gruppen von 3-4 Personen)<br />
• Besichtigung von Wildpferden<br />
• Vogel-Beobachtung<br />
• Wanderungen (für Gruppen von 6-8 Personen)<br />
h kontakte<br />
Fremdenführer: Gunta Timbra Tel.: +371 3494766<br />
Velta Kapplepele (Wildpferd-Weide) Tel.: +371 9489775<br />
Pape ornitologische Station Tel.: +371 3494326<br />
Ökotourismus-Anbieter: E-Mail: ltib@apollo.lv<br />
Infos: Lejaskurzeme TIC Tel.: +371 3480808<br />
Gemeinde N¥ca E-Mail: dzintara_taka@apollo.lv<br />
Zvani¿‰, Rucava, LiepÇjas rajons, LV-3477, Tel.: +371 3494766 E-Mail: rucava.p.p.b@apollo.lv<br />
Papes ciems, LV-3477, Tel.: +371 3494335, E-Mail: wwf@com.latnet.lv, Internet: www.wwf.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 3<br />
Foto: A.Junkurs
Foto: E.Pïterhofs<br />
Foto: A.Junkurs<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER NATIONALPARK SL±TERE L<br />
Die vom Vater der lettischen Seefahrt, Kri‰jÇnis ValdemÇrs, Ende<br />
des 19. Jhds. getroffene Festlegung, der Mittelpunkt Europas liege an<br />
der Kolkas-Spitze, ist nur ein Grund, diese interessante, von Mensch<br />
und Natur gestaltete Gegend aufzusuchen. Ornithologen kennen sie<br />
als hervorragenden Ort für die Beobachtung von Vogelwanderungen:<br />
im Frühjahr, vor dem Flug übers Meer, mögen es auf einen<br />
Schlag bis zu 150 000 Tiere sein. So kann man hier Mitte April<br />
Bussarde, Adler, Taucher, Gänse, Enten, viele Sperlingsarten und<br />
andere Vögel beieinander sehen. Die Kolkas-Spitze hat sich an einer<br />
Stelle herausgebildet, wo die Ostsee und die Bucht von R¥ga<br />
aufeinandertreffen. Am Strand kann man noch die Reste des alten<br />
Leuchtturms entdecken, während der derzeitige Turm 1884 am Ende<br />
einer Sandbank 6 km vor der Küste errichet worden ist.<br />
KÜSTE BEI DER KOLKAS-SPITZE MIT DEN RUINEN DES ALTEN LEUCHTTURMS<br />
Dieser NP erstreckt sich über eine einzigartige Landschaft im<br />
Norden des Landesteiles Kurzeme; in Lettland kennt man diese als<br />
das Gebiet der Kangari (Dünenketten) und Vigas (Feuchtsenken<br />
zwischen den Dünen). Die besonderen Bedingungen, die diese<br />
Gegend geformt haben, und noch fortwährende Prozesse haben<br />
ein Ensemble vielgestaltiger Ökosysteme entstehen lassen: hier<br />
findet man etwa langgestreckte Moore aller Art, aber auch schmale<br />
Seen oder kilometerlange und uralte Dünen mit verschiedenartiger<br />
Bewaldung. Das Territorium des Parks umfaßt sowohl Mischwälder<br />
gemäßigter Breitengrade als auch Elemente aus Tundra und Taiga.<br />
Dieser Mix natürlicher Voraussetzungen gibt eine günstige<br />
Grundlage für eine vielfältige Fauna und Flora ab.<br />
Von den Zilie kalni (wörtlich: Blauen Bergen) im Süden bis zur<br />
Kolkas-Spitze im Norden bewahrt der NP erdgeschichtliche<br />
Informationen zur Entstehung der Ostsee, die sich bis zur letzten<br />
Eiszeit vor 11 000 Jahren erstrecken. Für Kenner gilt die Region als<br />
eine Art Freilichtmuseum für Relikte verschiedener Erdepochen - so<br />
auch Uferabschnitte des Ancylussees und des Baltischen Eisstausees.<br />
Der Abhang der Zilie kalni mit seinen vielen Schluchten ragt bis zu<br />
50 m über die Ebene auf, die sich bis zum Meer hinstreckt; in<br />
einem weit geschwungenen Bogen verläuft hier die Grenze zwischen<br />
der Dundagas-Höhe und dem Vigas- und Kangari-Gebiet.<br />
Diese Scheide ist in Lettland in Hinblick sowohl auf die Landschaft<br />
als auch auf Geologie und Ökosysteme einzigartig.<br />
WALD AUF DER ANHÖHE DER ZILIE KALNI<br />
Bewahrenswerte Kultur, Arbeit und Natur haben sich an dieser Küste<br />
eng miteinander verwoben; entstanden ist dabei eine unnachahmliche<br />
Komposition mit einem Kolorit, das allein dieser Gegend vorbehalten ist.<br />
Auf einer Strecke von etwa 50 km entlang der Meeresenge von Irbe<br />
befinden sich Küstendörfer mit einzigartiger Kulturgeschichte. Hier hat<br />
eines der kleinsten Völker Europas seine Heimat - die finn-ugrischen<br />
Liven. In Abgeschiedenheit lebend, sind sie nicht in den Letten aufgegangen.<br />
Die hiesigen Fischerfamilien gehen ihrem traditionellen Beruf nach,<br />
und es werden Anstrengungen unternommen, die Kultur der Liven zu<br />
pflegen und für die kommenden Generationen zu bewahren. Zur<br />
Identität des livischen Volkes tragen nicht nur Gebräuche und die Sprache<br />
bei, sondern auch die Anlage der Fischerdörfer, einzelne Gebäude,<br />
geschichtlich bedeutende Stätten und andere kulturhistorische Zeugnisse.<br />
DIE KÜSTE AN DER IRBES-MEERESENGE<br />
4 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: D.Runcis
Foto: A.Junkurs<br />
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
Der Landspitze Kolka - in der näheren Umgebung gibt<br />
es einen Park- und einen Zeltplatz, Wanderpfade, eine<br />
Informationsstelle und andere touristische Einrichtungen.<br />
Der Naturpfad ·l¥tere - ein Besuch dieses Naturpfades zu<br />
jeder Jahreszeit möglich, jedoch nur in Begleitung eines<br />
Fremdenführers.<br />
Der Naturpfad îvaÏi und der Steilküste - ein etwa<br />
300 m langer Naturpfad zum Meer, der zu einer der seltenen<br />
Steilküsten an der Bucht von R¥ga (bis zu 15 m hoch) führt.<br />
Der Leuchtturm ·l¥tere - der 1849 errichtete Leuchtturm ist<br />
der zweitälteste Bau dieser Art in Lettland. Selbst 26 m hoch,<br />
befindet sich dieses touristische Objekt am einstigen Ufer des<br />
Baltischen Eisstausees, 59 m über dem heutigen Meeresspiegel.<br />
Der Leuchtturm Kolka - der 1884 erbaute Leuchtturm steht<br />
im Meer.<br />
Das Geweih-Museum in Vaide - die Geweihsammlung<br />
von E. Hausmanis auf dem Hof "Purvziedi"; Teich, Sauna<br />
und Zeltplatz.<br />
Das Kulturhaus des Liven-Volkes - 1939 mit finnugrischer<br />
Unterstützung aus Finnland, Estland und Ungarn<br />
errichtetes Kulturhaus des Liven-Volkes.<br />
Dorfmitte S¥krags mit acht und Ortschaft Ko‰rags<br />
mit neun Fischerkaten - städtebauliches Kulturdenkmal<br />
von nationalem Rang.<br />
Fischerboote in Mazirbe - hier kann man die<br />
traditionelle Küstenfischerei beobachten und<br />
geräucherten Fisch genießen.<br />
EIN VIGA-SEE IN SL±TERE<br />
SNP Administrative Stelle:<br />
g anreise<br />
Dakterlejas 3, Dundaga, Talsu rajons, LV-3270, Tel.: +371 3281066,<br />
E-Mail: snp@slitere.lv, Internet: www.slitere.gov.lv<br />
Gegründet: 2000 - Nationalpark<br />
Sl¥tere (zuvor Staatliches<br />
Reservat Sl¥tere)<br />
1921 - Naturdenkmal Sl¥tere<br />
Fläche: 16 369 ha<br />
Unter Schutz gestellt:<br />
naturbelassene Wald-Ökosysteme;<br />
Flora (860 Gefäßpflanzen-,<br />
128 Moos- und 195<br />
Flechtenarten) und Fauna<br />
(40 Säugetier-, 129 Nistvögel-,<br />
7 Kriechtier-, 9 Amphibien- und<br />
13 Süßwasserfischarten);<br />
natürliche Regenierung von<br />
Waldbrandflächen; geologische<br />
Objekte in den Zilie kalni<br />
(Kal˙upe-Tal und -Schluchten);<br />
Küsten-Ökosysteme und<br />
Fischerdörfer.<br />
Der Nationalpark Sl¥tere befindet sich im NW Lettlands. Von<br />
R¥ga aus fährt man 150-160 km über die Landstraße Richtung<br />
NW nach Kolka oder Dundaga. Von Ventspils aus sind es 40 km<br />
nach NO.<br />
Der Hauptzugang ist von Kilometer 13 auf der Landstraße<br />
Dundaga-Mazirbe, ferner von Kolka und Mazirbe sowie von<br />
Kilometer 5 auf der Landstraße V¥dale-Mazirbe aus.<br />
Der NP befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Kolka und<br />
Dundaga. Die nächstgelegene Gemeindeverwaltung befindet<br />
sich in Kolka; die Park-Verwaltung hat ihren Sitz in Dundaga.<br />
Die bequemste Anreise ist von R¥ga oder Ventspils aus mit privaten<br />
oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Hotel (1) mit 28 Betten<br />
• Gästehäuser (4) mit jeweils 8-15 Betten<br />
• Bauernhöfe (2) mit jeweils 4-6 Betten<br />
• Zeltplatz (1) mit 4-6 Stellplätzen<br />
a unternehmungen<br />
• Küstennahe Fischerei, Einholen der Netze, Bootausflüge auf<br />
das Meer, Räuchern von Fischen<br />
• Fahrradtouren in Begleitung eines Fremdenführers<br />
• Vogel-Beobachtung<br />
• Forschungspraktika<br />
• Landschaftsmalen<br />
• Fotosafari<br />
• Wandern<br />
h kontakte<br />
e fakten<br />
Fremdenführer: Alanda Pappleli¿a und JÇnis Jansons<br />
Tel.: +371 3281066<br />
Ökotourismus-Anbieter: E-Mail: snp@slitere.lv<br />
Infos: ·l¥teres bÇkas IC Tel.: +371 3249211<br />
Liven-Informationsstelle (L¥vu IC) in Kolka Tel.: +371 3277267<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 5
Foto: A.Liepa<br />
Foto: A.Liepa<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER NATIONALPARK µEMERI L<br />
Der Ka¿iera-See gilt laut Ramsar-Konvention als bedeutsamer<br />
Lebensraum für Wasservögel, bzw. Rastplatz auf ihren<br />
Wanderungen. Die umliegenden Moore sorgen wiederum dafür,<br />
daß die hier nistenden Arten - Seeadler, Uhu, Regenbrachvogel,<br />
Schwarzstorch (7-8 Paare), Kranich, Schreiadler - vergleichsweise<br />
sichere Brutbedingungen vorfinden. So ist das Schutzgebiet<br />
Nistplatz auch für den im übrigen Europa ausgestorbenen<br />
Wachtelkönig.<br />
Ebenso wie Vögel finden auch Säugetiere - Elch, Edelhirsch,<br />
Wildschwein, Wolf - im NP einen gewissen Schutz vor den<br />
Fährnissen der modernen Welt.<br />
Im Ka¿iera-See sind über 20 Fischarten festgestellt worden, ferner<br />
der Großteil der in Lettland beheimateten Amphibien und<br />
Kriechtiere. 1989 wurde das Gewässer in das ICPB (Birdlife<br />
International)-Verzeichnis der bedeutendsten Vogelstätten<br />
Europas aufgenommen.<br />
EIN SCHWARZSTORCHPAAR HAT ZUEINANDER GEFUNDEN<br />
Seit 1999 gehören zum NP µemeri mehrere geschützte Objekte<br />
und Gebiete - das µemeru-Hochmoor, der Ka¿iera-See, das Tal der<br />
Slocene, die Schwefelquellen im Za∫ais purvs (Grünes Moor), alte<br />
Binnenland-Dünen (Za∫Ç kÇpa, KrÇãu-Hügel), der Sandstrand der<br />
Ostsee und die Uferdünen sowie der Valguma-See (in einer 30 m<br />
tiefen Erdfurche). Aufgrund der geomorphologischen<br />
Entstehungsgeschichte sowie des Aufeinandertreffens großer geologischer<br />
Strukturen hat sich in dieser Gegend auf relativ engem<br />
Raum eine einzigartige, nur hier anzutreffende Konzentration von<br />
Ökosystemen herausgebildet. Dies hat eine enorme biologische<br />
Vielfalt gefördert, hier findet sich ein Viertel der in der Roten Liste<br />
Lettlands geführten Pflanzen. Von besonderem Wert ist dieses<br />
Schutzgebiet auch wegen seiner Erreichbarkeit: die aus einem Kurort<br />
hervorgegangene Stadt Japplermala befindet sich gleichsam vor der<br />
Haustür, und R¥ga, die Hauptstadt Lettlands, liegt nur 20 km weiter.<br />
Beim Kerngebiet des NP, dem µemeru-Moor, handelt es sich um ein<br />
Lagunenüberbleibsel des Baltischen Eisstausees - ein Hochmoor des<br />
küstennahen Typs mit einer der größten Moosflächen in Lettland.<br />
Zugleich handelt es sich um ein ornithologisch bedeutsames Biotop.<br />
Der Strandbereich des Nationalparks hat sich seinerseits nach dem<br />
Litorinameer herausgebildet, weshalb hier an einem Ort sowohl<br />
neuzeitliche Ufer-, als auch eigentümliche Moor-, Seen- und<br />
Binnengewässer-Ökosysteme anzutreffen sind.<br />
DAS µEMERU-HOCHMOOR<br />
Aufgrund der Wechselwirkung zwischen dem Grundgestein<br />
dieser Gegend - Dolomit - und den Mooren hat sich ein System<br />
von Schwefelquellen herausgebildet, ein im europäischen<br />
Maßstab einzigartiges Naturdenkmal. Den 1920er Jahren<br />
Grundlage für die Entwicklung von µemeri zum lettischen<br />
Heilkurort schlechthin.<br />
Der Strand in LapmeÏciems und RagAciems vermag mit der<br />
weitaus bekannteren Küste des Landesteiles Vidzeme in<br />
Zvejniekciems, Saulkrasti u. a. durchaus mitzuhalten. Der breite,<br />
feinsandige Strand, die ufernahen, kiefernbestandenen Dünen<br />
und die Erzeugnisse der Küstenfischerei locken Touristen und<br />
Erholungssuchende an.<br />
ZWISCHEN OSTSEE UND KAøIERIS-SEE - RAGACIEMS<br />
6 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: A.Liepa
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
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6<br />
7<br />
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9<br />
Der Brandschutz-Turm - Der Turm ist unerläßlich für den<br />
Brandschutz in der Umgebung des Moores.<br />
Der Schwefel-Weihern - in den Schwefel-Weihern<br />
reagiert saueres Moorwasser auf bloßgelegtes Dolomit<br />
und ermöglicht eine sehr eigenartige Pflanzenwelt.<br />
Bootsstation am Ka¿iera-See - das Gewässer eignet sich<br />
hervorragend zum Angeln, doch ist dieses Vergnügen nur von<br />
Booten der Station aus sowie mit Erlaubnisschein gestattet.<br />
Der Leuchtturm Ragaciems - der Leuchtturm wurde<br />
1939 errichtet und 1947 umgebaut.<br />
Das Wald-Haus (“MeÏa mÇja”) - Nationalpark-<br />
Verwaltung und Besucherzentrum.<br />
Das Sanatorium "µemeri" - eine der berühmtesten<br />
Kurheilstätten Lettlands.<br />
Der Bohlenweg in den Großen µemeru-Moor - ein<br />
besonders eingerichteter 3 km langer Bohlenweg durch einen<br />
der interessantesten Bereiche des Großen µemeru-Moors.<br />
Das Strand “GausÇ jappledze” bei Ragaciems -<br />
wörtlich: Geruhsame Strandmeile, ein einsamer, von<br />
Aktivurlaubern jedoch geschätzter Bereich des NP.<br />
Der Bohlenweg in den Schwarzerlen-Sumpf -<br />
ein 600 m langer Bohlenweg unweit der NP-Verwaltung,<br />
der in einen Schwarzerlen-Sumpf führt und eine eigenartige,<br />
von Schwefellquellen bestimmte Natur erschließt.<br />
BOHLENWEG IM µEMERU-HOCHMOOR<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1997 - Nationalpark µemeri<br />
Davor - 1977 Naturschutzgebiet Ka¿iera-See<br />
1977 Naturschutzgebiet Großes µemeru-Moor<br />
1977 Naturschutzgebiet Slocenes-Tal<br />
Fläche: 38 165 ha<br />
Unter Schutz gestellt: Naturobjekte (Moore, die küstennahen<br />
Flachseen, der Meeresküste, die Auen der Flußtäler, Dünen,<br />
Schwefelquellen, Feuchtwälder und die allgemeine biologische<br />
Vielfalt); das kulturgeschichtliche Erbe (die Fischerdörfer an der<br />
Küste und die hier traditionell ausgeübten Berufe, ein Burgberg<br />
und alte Siedlungsstätten); der Kurbetrieb (der Kurort µemeri,<br />
Schwefel-Heilquellen und Heilschlamm).<br />
g anreise<br />
Der NP befindet sich am SW-Rand der R¥gaer Bucht zwischen<br />
Japplermala und Tukums, die Entfernung von R¥ga (über Japplermala)<br />
beträgt 35 km. Zugang von µemeri, Tukums, LapmeÏciems oder<br />
Kalnciems (von der Landstraße R¥ga-LiepÇja) aus. Die nächstgelegenen<br />
Gemeindeverwaltungen befinden sich in µemeri und<br />
LapmeÏciems. Die bequemste Anreise ist mit den Elektrozügen<br />
der Strecke R¥ga-µemeri oder mit privaten oder öffentlichen<br />
Straßenverkehrsmitteln von R¥ga oder Jelgava aus.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Jugendherberge (1) mit 30 Betten<br />
• Bauernhöfe (7) mit jeweils 2-10 Betten<br />
• Zeltplatz (1) mit 8-12 Stellplätzen, Zelte müssen selber mitgebracht<br />
werden<br />
a unternehmungen<br />
• Küstennahe Fischerei, Einholen der Schleppnetze,<br />
Bootsfahrten auf das Meer, Räuchern von Fischen<br />
• Angebote der Dabas skola (Naturschule)<br />
• Ausritte<br />
• Angeln<br />
• Beobachten von Vögeln und Fledermäusen<br />
• Wanderungen<br />
h kontakte<br />
Fremdenführer: Tel.: +371 7765387<br />
Ökotourismus-Anbieter: Tel.: +371 7765387<br />
Infos: Tukums TIC Tel.: +371 3124451<br />
Japplermala TIC Tel.: +371 7764276<br />
µemeri NP:<br />
“MeÏa mÇja”, Japplermala-µemeri, LV-2012, Tel. +371 7765386, E-Mail: kemeri@vdc.lv , Internet: www.kemeri.gov.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 7<br />
Foto: A.Liepa
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: A.Gustovskis<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER <strong>NATUR</strong>PARK "URSTROMTAL ABAVA" L<br />
DAS URSTROMTAL DER ABAVA, VE˛UP±TE<br />
In dieser Gegend hat die traditionelle Beschäftigung des<br />
Menschen mit Landwirtschaft wenig auf die Natur eingewirkt: ein<br />
im europäischen Vergleich einzigartiger Umstand. Die Vielfalt der<br />
Gräserarten in der Auenzone und an den Uferabhängen des<br />
Abava-Urstromtals ist enorm - hier wachsen 30 Pflanzenarten, die<br />
in der Roten Liste Lettlands verzeichnet sind. Was die Flora angeht,<br />
gilt diese Gegend als eine der reichhaltigsten des Landes. Bei der<br />
Bewirtschaftung der Wiesen wird auf die flickenteppichartige<br />
Landschaft und die Vielfalt der Ökosysteme Rücksicht genommen.<br />
Der Fluß, kleine Seen und Einzelgehöfte, Baumgruppen und<br />
Weiden bilden einen für Lettland charakteristischen ländlichen<br />
Raum, den man in Ländern mit intensiv betriebener<br />
Agrarwirtschaft so nicht zu Gesicht bekommt.<br />
In diesem Naturpark trifft man aber auch auf Standorte von<br />
Pflanzen, die für Lettland nicht charakteristisch sind.<br />
Beispielsweise den âuÏu-Sumpf - dieses kalziphile Übergangsmoor<br />
weist das einzige natürliche Vorkommen des Strauch-Fingerkrauts<br />
im Lande auf.<br />
REBSTÖCKE UNTER BALTISCHEM HIMMEL<br />
Dieser Naturpark umfaßt das vom Schmelzwasser der<br />
eiszeitlichen Gletscher geschaffene Urstromtal der Abava,<br />
mitunter eine der schönsten Landschaften Lettlands. Nicht<br />
umsonst wird diese Gegend seit jeher als "Kurzemes ·veice"<br />
("Kurländische Schweiz") bezeichnet. Die 129 km lange Abava ist<br />
ein Nebenfluß der Venta; schroffe, von Schluchten durchzogene<br />
Terassenabhänge bilden ihre Ufer. Mancherorts bieten sich<br />
Sandsteinfelsen und -höhlen dar, Quellen treten zutage, und<br />
auch Wasserfälle sind keine Seltenheit. Allein im unmittelbaren<br />
Flußtal sind 11 Objekte zu schützenswerten geologischen<br />
Naturdenkmälern erklärt worden.<br />
Alle Letten kennen die “Abavas rumba”, einen der schönsten<br />
Wasserfälle im Landesteil Kurzeme, und die MÇras kambari -<br />
geheimnisumwitterte Sandsteinnischen und -grotten.<br />
Insgesamt stehen in diesem Naturpark 30 archäologische, 13<br />
Bau- und 17 Kunst-denkmäler unter staatlichem Schutz.<br />
AN DER ABAVA URSTROMTAL<br />
Für das Urstromtal ist eine kleinflächig gestaltete Landschaft<br />
mit Tannen-, Edellaub-, Kiefern- und Birkenwäldern,<br />
Wacholder-Hainen, Wiesen und Feldern typisch. Schon in der<br />
Steinzeit siedelten Menschen an der Abava; es gibt kaum ein<br />
anderes Gebiet in Lettland, das anhaltender kultiviert worden<br />
ist. Auch die weltweit nördlichste Anpflanzung von Wein unter<br />
freiem Himmel befindet sich hier. Auf die lange Siedlungsgeschichte<br />
geht eine hohe Dichte an kulturgeschichtlichen<br />
Objekten in dieser Gegend zurück.<br />
Aber auch heutzutage sind die Landwirte im Abava-Tal aktiv -<br />
schon seit längerem betreiben mehrere Bauernhöfe biologische<br />
Landwirtschaft, ländlichen Tourismus, die Bewahrung von<br />
kulturgeschichtlichem Erbe und Traditionen. Es werden ökologische<br />
Lebensmittel erzeugt, und Naturprodukte und -heilverfahren<br />
für die menschliche Genesung eingesetzt.<br />
Auf die heutigen Aktivitäten blicken aus luftiger Höhe die alten<br />
Burgberge in Kandava, Buse und Sabile herab.<br />
8 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: A.Gustovskis
Foto: R.Jansons<br />
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
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9<br />
Das Strauch-Fingerkrauten-Moor - ein 1 km von<br />
Kandava entferntes Moor mit einem Vorkommen des<br />
Strauch-Fingerkrauts, schwefelhaltigen Quellen und<br />
Süßwasserkalk-Fund- stellen.<br />
Der Burgberg Buse - dieser Burgberg war bereits vor<br />
3000 Jahren besiedelt. Im 10.-14. Jhd. befand sich hier<br />
ein für den Landesteil Kurzeme bedeutsames<br />
wirtschaftliches und politisches Zentrum.<br />
Der Weinberg Sabile - Das Guinness Buch der Rekorde<br />
verzeichnet den Berg als weltweit nördlichste<br />
Weinanpflanzung in freier Natur.<br />
Das Wasserfall Abava - hier stürzt das Wasser der<br />
Abava über eine cirka 2 m hohe Dolomitschwelle.<br />
Der Mühle Svente - Wagemutige können sich in Nähe<br />
der Mühle mittels eines Seilzuges über die Abava hieven.<br />
MÇras kambari - Höhlen und Grotten, die sich im<br />
Sandstein des Abava-Urstromtales herausgebildet haben;<br />
Opferstätten der Vorfahren.<br />
Lielrendas Velna laiva (wörtlich: Teufelsboot zu<br />
Lielrenda) - so nennt sich die aus Steinen<br />
aufgeschichtete frühgeschichtliche Grabstätte, wie sie für<br />
die Ostseefinnen charakteristisch ist. Womöglich das<br />
südlichst gelegene Objekt dieser Art überhaupt<br />
Die Wasserfalls ±vande - zwei 9 m breite und 1,7, bzw.<br />
2 m hohe Wasserfälle in einer prächtigen Schlucht mit<br />
freigelegtem Dolomitgestein aus dem Mitteldevon.<br />
Der Felsen Lïjïji - bei den Felsen handelt es um einen<br />
freigelegten Sandstein-Steilhang<br />
Kuld¥ga TIC:<br />
g anreise<br />
Gegründet:<br />
1999 - Naturpark "Abavas senleja"<br />
1927 - Schwefelquellen-Wald in<br />
Kandava, 1957 - Komplexes<br />
Naturschutzgebiet<br />
Fläche: 14 933 ha<br />
Unter Schutz gestellt:<br />
das kulturgeschichtliche Erbe<br />
des Abava-Urstromtals;<br />
die Graspflanzen des Flußufers<br />
und der Talaue; geologische<br />
Objekte - freigelegtes Gestein,<br />
Höhlen, Wasserfälle, Quellen<br />
(Abavas rumba, MÇras kambari,<br />
Zviedru cepure, der Weinberg,<br />
die Aclejas-Quellen);<br />
das Vorkommen des Strauch-<br />
Fingerkrauts im kalziphilen<br />
âuÏu-Übergangsmoor.<br />
Der Naturpark befindet sich in Mittel-Kurzeme und erstreckt sich<br />
über ca. 70 km von Kandava im O bis zum Fluß Venta im W; von R¥ga<br />
aus fährt man über die Landstraße R¥ga-Ventspils etwa 70 km in<br />
Richtung W oder von Kuld¥ga aus ungefähr 25 km in Richtung NO<br />
nach Renda. Ausgangspunkte für einen Besuch könnten die historische<br />
Bebauung in Kandava oder der alte Ortskern in Sabile sein,<br />
aber auch Renda und die Kreuzung der Landstraßen nach Matkule<br />
und VÇne. Vom entferntesten Punkt sind es etwa 160 km bis R¥ga. Der<br />
Park befindet sich auf dem Gebiet von 8 Gemeinden. Die nächstgelegenen<br />
Gemeindeverwaltungen sind in Kandava, Sabile, Valgale und<br />
Renda. Am bequemsten ist die Anfahrt mit privaten oder öffentlichen<br />
Straßenverkehrsmitteln no R¥ga, Ventspils oder Kuld¥ga aus.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Hotel (1) mit 15 Betten<br />
• Jugendherberge (1) mit 50 Betten<br />
• Gästehäuser (5) mit jeweils 6-16 Betten<br />
• Bauernhöfe (7) mit jeweils 3-25 Betten<br />
• Zeltplätze (6) mit jeweils 20-30 und mehr Stellplätzen<br />
a unternehmungen<br />
• Boots- und Kanufahrten<br />
• Ausritte<br />
• Radwandern<br />
• Wanderungen auf den örtlichen Naturpfaden<br />
• Angeln<br />
• Landschaftsmalen/Fotografieren<br />
• Skifahren<br />
h kontakte<br />
e fakten<br />
Fremdenführer: Sabile TIC Tel.+371 3252344<br />
Kandavas novada muzejs Tel.+371 3182040<br />
Ökotourismus-Anbieter: Tel.+371 3347280<br />
Infos: Kuld¥ga TIC Tel.+371 3322259<br />
Renda IC Tel.+371 3347188<br />
MIT DEM KANU DURCH DIE SCHNELLEN DER ABAVA<br />
Bazn¥cas iela 5, Kuld¥ga, LV-3301, Tel./Fax: +371 3322259, E-Mail: tourinfo@kuldiga.lv , Internet: www.kuldiga.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 9
Foto: A.Liepa<br />
Foto: Gemeinderat Mïrsrags<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER ENGURES-SEE-<strong>NATUR</strong>PARK L<br />
Der Engures-See ist das größte Gewässer des Lagunen-Typus in<br />
Lettland und einer der wichtigsten Nistorte für Vögel, die schon seit<br />
Jahrzehnten hier beobachtet und beringt werden. Speziell zu diesem<br />
Zweck ist eine schwimmende ornithologische Station sowie ein Turm<br />
gebaut worden, die eine ständige Erkundung der See-Fauna<br />
ermöglichen. Gerade wenn künftig immer mehr Natur-Touristen<br />
ihren Weg hierher finden, gilt es beraits heute eine Hauptregel zu<br />
beherzigen: den Besuch vorher abstimmen und Rücksicht auf die<br />
Tiere, aber auch die Arbeit der Wissenschafler nehmen. Salzgrasland<br />
ist ein weiteres eigentümliches Naturobjekt des Parks. Die Existenz<br />
dieser Wiesen ist eng mit dem küstennahen Wasserstand in der Bucht<br />
verbunden, weshalb an dieser Stelle das Meer bis zur Tiefenlinie von<br />
10 m ebenfalls unter Schutz steht. Touristen sind auch im Museum<br />
"Saieta nams" in Mïrsrags willkommen, das eine einzigartige<br />
Sammlung von Runen beherbergt. Manche davon sind mythologischer<br />
Natur, andere dienten den Ahnen als Erkennungszeichen.<br />
DER ENGURES-SEE - EIN BELIEBTER ORT ZUM BEOBACHTEN VON ZUGVÖGELN<br />
Die naturtouristischen Hauptattraktionen des Schutzgebiets<br />
sind mit dem See verbunden. Deshalb ist es außerordentlich<br />
wichtig sicherzustellen, daß Besucher in geordneter Weise zu<br />
den dafür freigegebenen Objekten auf dem Gewässer oder an<br />
dessen Ufer gelangen können. Am See sind fünf Bootsstationen<br />
eingerichtet, die während der Saison Touristen zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Eine Besichtigung des Parks könnte mit einer Wanderung auf<br />
dem Ufer-Naturpfad beginnen, der zu den lagunenseetypischen<br />
Ökosystemen und Naturobjekten führt. Daran ließe sich eine<br />
Bootsfahrt auf dem See anschließen, um Vögel zu beobachten, zu<br />
fotografieren, zu angeln oder aktive Erholung auszuüben. Das<br />
Gewässer weist sieben Inseln auf.<br />
Nach einer solchen Erholungspause könnte es zu Pferd weitergehen.<br />
In Begleitung kundiger örtlicher Fremdenführer bietet sich<br />
Natur-Touristen schließlich die Möglichkeit, abends ein<br />
Lagerfeuer zu entfachen und Zelte aufzuschlagen, um am nächsten<br />
Morgen in aller Frühe die ans Seeufer herangetretenen Tiere<br />
beobachten zu können.<br />
SALZGRASLAND AM DORF MîRSRAGS<br />
DIE "DZEDRU"-BOOTSSTATION BEI µÌπCIEMS<br />
Das unter besonderem Schutz stehende Naturobjekt<br />
Salzgrasland und der dazugehörige Meeresbereich schmiegen<br />
sich eng an das Dorf Mïrsrags und den Hafen an. Eine<br />
außergewöhnliche Natur und die traditionelle Beschäftigung der<br />
hiesigen Menschen haben zu einem einzigartigen Miteinander<br />
gefunden. Über Dorf und Meeresufer ragt der Leuchtturm von<br />
Mïrsrags auf.<br />
Das Salzgrasland stellt eine Besonderheit dieser Küste dar, die seltenen,<br />
in Europa unter Schutz stehenden Pflanzenarten einen<br />
Standort und etwa 60 Vogelarten ein Zuhause bietet.<br />
Um Natur-Touristen diese unverwechselbare Gegend richtig und<br />
vollwertig nahezubringen, werden Pfade angelegt, die den Hafen<br />
Mïrsrags mit der Yacht-Anlegestelle, dem Museum, dem<br />
Leuchtturm, den Salzwiesen, dem Wald und dem Strand<br />
verknüpfen.<br />
So mancher Besucher wird aber bestimmt auch Gefallen daran<br />
finden, von den hier zubereiteten Meeresgaben zu kosten.<br />
10 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: J.Sma∫inskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Vogel-Beobachtungsturm - errichtet von der<br />
Ornithologischen Forschungsstelle Engure zur<br />
Beobachtung von Vögeln in der warmen Jahreszeit.<br />
Der Leuchtturm Mïrsrags - der 1875 erbaute<br />
Leuchtturm kann zu jeder Jahreszeit besucht werden,<br />
allerdings nur in Begleitung eines Fremdenführers.<br />
Schwimmende Station der Ornithologischen<br />
Forschungsstelle Engure - Zutritt nur in Begleitung<br />
eines Fremdenführers; man kann dem Beringen von<br />
Vögeln beiwohnen.<br />
Bïrzciems - typisches Fischerdorf an der Küste; hier<br />
bietet sich an, geräucherten Fisch zu probieren oder beim<br />
Fischen zuzuschauen.<br />
Museum "Saieta nams" - ein privates Museum mit<br />
einer Ausstellung zur Geschichte von Mïrsrags und einer<br />
bemerkenswerten Sammlung von mythologischen und<br />
Namens-Zeichen der Ahnen.<br />
Die Ornitologische Forshungsstelle Engure - die<br />
Ornithologische Forschungsstelle Engure hält erschöpfende<br />
Auskünfte zu den hier lebenden Vögeln parat.<br />
Yachthafen Engure - Anlegestellen für mehrere<br />
Segelboote.<br />
Bootsstationen - um den See herum sind fünf<br />
Bootsstationen für aktive Erholung und Angeln<br />
eingerichtet.<br />
DER LEUCHTTURM WACHT ÜBER MîRSRAGS<br />
Gemeinde Mïrsrags TIC:<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1998 - Engures-See-Naturpark<br />
1957 - Ornithologisches Schutzgebiet Engures-See<br />
1987 - Zoologisches Schutzgebiet der Meeresküste bei Mïrsrags<br />
Fläche: 18 000 ha und die angrenzende Ostsee bis zur 10-<br />
Meter-Isobathe<br />
Unter Schutz gestellt: der größte See des Lagunen-Typus in<br />
Lettland; die benachbarten Ökosysteme und die dort wachsenden<br />
Pflanzen (etwa 800 Arten); das Salzgrasland; im See und an der<br />
Küste nistende seltene, darunter 44 in Europa bedrohte Vogelarten;<br />
die Kultur der Fischerdörfer im Bereich des Naturparks.<br />
g anreise<br />
Der Naturpark befindet sich an der W-Seite der Bucht von R¥ga;<br />
von R¥ga aus fährt man über die Landstraße R¥ga-Kolka 70-75 km<br />
nach NW, von Tukums aus - 25-30 km in Richtung N, und von<br />
Talsi aus - 40-45 km nach O. Die Hauptzugang ist von der<br />
Landstraße R¥ga-Kolka aus in Engure oder Mïrsrags oder vom Dorf<br />
µapple∫ciems am Westufer des Sees aus. Das Schutzgebiet befindet sich<br />
auf dem Territorium von vier Gemeinden, die nächstgelegenen<br />
Gemeindeverwaltungen befinden sich in Engure, Mïrsrags und<br />
µapple∫ciems. Am bequemsten ist die Anreise von R¥ga oder Talsi aus<br />
mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Hotel (1) mit 30 Betten<br />
• Gästehäuser (3) mit jeweils 4-20 Betten<br />
• Jugendherbergen (5) mit jeweils 15-100 Betten<br />
• Bauernhöfe (3) mit jeweils 5-8 Betten<br />
• Campinghütten-Plätze (2) mit jeweils 50-100 Betten<br />
a unternehmungen<br />
• Küstennahe Fischerei, Einholen der Schleppnetze, Bootsfahrten<br />
auf das Meer, Räuchern von Fischen (in Gruppen zu 3-4 Personen)<br />
• Ausritte<br />
• Vogel-Beobachten<br />
• Bootsfahrten auf dem See<br />
• Angeln<br />
• Wanderungen in kleineren Gruppen<br />
• Naturerkundung<br />
• Foto-Safari<br />
• Radwandern<br />
h kontakte<br />
Fremdenführer: Ornithologische Forschungsstelle<br />
(Engures OrnitoloÆisko pït¥jumu centrs) Tel.: +371 3161198<br />
Ökotourismus-Anbieter:<br />
Roberts ·ili¿‰ Handy: +371 9474420<br />
E-Mail: dianarub@e-apollo.lv Handy: +371 6405712<br />
Info: Talsu TIC Tel.: +37132 24165<br />
Tukuma TIC Tel.: +371 3124451, µapple∫ciema IC Tel.: +371 3234632<br />
Dzintarzemes-9, Mïrsrags, Talsu raj., LV-3284, Tel.+371 3235407, E-Mail: dianarub@e-apollo.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 11<br />
Foto: Gemeinderat Mïrsrags
Foto: J. Sma∫inskis<br />
Foto: J. Sma∫inskis<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER NATIONALPARK GAUJA L<br />
DAS URSTROMTAL DER GAUJA<br />
Den Nationalpark kann auch als Freilichtausstellung kulturgeschichtlicher<br />
Objekte gelten: hier befinden sich allein 221<br />
Kulturdenkmäler, zusammen mit historisch bedeutsamen Objekten<br />
sind es sogar mehr als 500. Nirgends in Lettland gibt es auf vergleichsweise<br />
kleiner Fläche mehr Burgberge als hier. Gewiß hate die mittelalterlichen<br />
Feste in Turaida beachtenswert, doch ein besonders originelles<br />
geschichtliches Objekt ist die Årai‰u-Seesiedlung.<br />
Nach 10 Jahren archäologischer Ausgrabungen sind auf der kleinen<br />
Insel des gleichnamigen Sees Behausungen des Lettgaller-Stammes<br />
aus dem 9.-10. Jhd. möglichst orginalgetreu rekonstruiert worden.<br />
Zusammen mit anderen Kultur- und historischen Objekten der<br />
näheren Umgebung bilden sie den Museumspark Årai‰i.<br />
DIE SEE-SIEDLUNG ÅRAI·I UND UMGEBUNG<br />
Das Terrain des in Lettland äußerst beliebten Nationalparks ist vor etwa 380<br />
Mio. Jahren entstanden. Die letzten großen Veränderungen liegen jedoch etwa<br />
12 Jahr-tausende zurück. Seit dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher hat<br />
der Fluß Gauja ein Urstromtal geschaffen, das im Baltikum seinesgleichen sucht<br />
- mit vielen Seitenschluchen und Tälern von Nebenflüssen, Steilhängen,<br />
Gesteinsaufdeckungen, Höhlen, Sandstein- und Dolomitfelsen. Einige hundert<br />
solcher Objekte gibt es im Nationalpark, durch den die Gauja auf einem Fünftel<br />
ihrer Gesamtlänge in einem weiten, bis zu 85 m tiefen Tal fließt. Hier setzte der<br />
Tourismus ein, noch bevor man an die Notwendigkeit des Naturschutzes dachte.<br />
Die Gegend wurde als "Vidzemes ·veice" ("Livländische Schweiz") bekannt, und<br />
bereits im 19. Jhd. legte man hier "Alpen"-Pfade und Rastplätze an. Das Interesse<br />
von Touristen und Erholungssuchenden nahm ständig zu, und erst der Status als<br />
Nationalpark führte dazu, daß der Besucherstrom allmählich in naturverträgliche<br />
Bahnen gelenkt wurde. Jetzt ist der Aspekt der Wissensvermittlung<br />
stärker in den Vordergrund gerückt. Nirgendwo sonst in Lettland kann<br />
Reisespaß dermaßen naturnah und zugleich so vielfältig sein wie hier. Ein Blick<br />
auf das Angebot: der Lehr- und Erholungspark in L¥gatne mit seinen<br />
Wildfreigehegen und den botanischen, Natur- und Märchenpfaden; das<br />
Museumsreservat Turaida; der Museumspark Årai‰i; Bootstouren; Ausritte und<br />
Radwanderungen. Die empfindlichsten Naturgebiete bleiben allerdings<br />
geschützt - 4% der Fläche des Nationalparks Gauja sind strikte Reservate und<br />
somit für Besucher gesperrt.<br />
Der Lehr- und Freizeitpark L¥gatne geht auf das Jahr 1975<br />
zurück und ist in Lettland wegen seiner Wildgehege populär.<br />
Hier sind nicht nur die bekannten einheimischen Waldtiere -<br />
Edelhirsche, Wildschweine, Luchse, Otter - untergebracht, sondern<br />
auch eine Bärenfamilie und eine Wisent-Herde. Insgesamt<br />
lassen sich hier und in der Umgebung 48 Tier- sowie eine große<br />
Anzahl von Vogelarten feststellen.<br />
Für Ausbildungszwecke schätzen Studenten und Schülern den<br />
botanischen Pfad. Bodenerhebungen der Umgebung, natürlichen<br />
Gegebenheiten und weitläufigen Wäldern verdankt sich<br />
hier eine große biologische Vielfalt. Auch Jahrhundertbäume<br />
und eigenartige Baum-zusammenwüchse fesseln das Interesse.<br />
Einen Blick über die weiten Wälder bietet der Aussichtsturm in<br />
L¥gatne. Ein Pfad - NeskartÇs dabas taka -, der unberührte Natur<br />
nahebringt.<br />
NACHWUCHS IN DER FAMILIE PETZ<br />
12 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: J. Sma∫inskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
Gauja NP Besuchcentrum - das Besucherzentrum<br />
bietet Ausstellungen zum Nationalpark, Fremdenführer,<br />
Reiseführer, Karten und Vorlesungen für Schüler an.<br />
Gauja NP Administration - die Verwaltung informiert<br />
über Naturschutz und Bewirtschaftung des Parks;<br />
Fremdenführer.<br />
Touristische Pfade - Botanik, Märchen, Natur,<br />
Wandern u. a.: das sind Stichworte, unter denen im<br />
Nationalpark Gauja Wanderwege zu finden sind.<br />
Lagerplätze für Bootswanderungen - entlang der<br />
Gauja und einiger ihrer Nebenflüsse ist eine Reihe von<br />
Lagerplätzen für Wasserwanderer eingerichtet.<br />
Die Seilbahn - eine luftige Überquerung des Urstromtals<br />
per Seilbahn.<br />
Fähre auf der Gauja bei L¥gatne - gelangt im<br />
Sommer als historische Attraktion zum Einsatz.<br />
Der Lehr- und Erholungspark L¥gatne - der 1975<br />
eingerichtete Lehr- und Erholungspark lockt mit<br />
mehreren Wildfreigehegen sowie Wanderpfaden für<br />
Touristen und Besucher.<br />
Aussichtsturm in L¥gatne - erhebt sich über die<br />
Wipfel der umliegenden Wälder.<br />
Das Museumreservat Turaida - teils erbautes, teils<br />
erneuertes Ensemble mittelalterlicher Gebäude auf dem<br />
Burgberg zu Turaida.<br />
Das Siedlung- und Museumpark Årai‰i -<br />
eine rekonstruierte Siedlung von Blockhäusern<br />
der alten Lettgaller im Årai‰u-See.<br />
UngurmuiÏa (dtsch: Gut Orellen) - ein wiederhergestelltes,<br />
unweit des Ungura-Sees landschaftlich<br />
schön gelegenes Anwesen aus dem 18.-20. Jhd.<br />
Der Felsen ZvÇrte - bei diesem Felsen handelt es sich<br />
um ein interessantes und geschütztes geologisches Objekt<br />
am Ufer der Amata; hier beginnt auch einer der<br />
beliebtesten Wanderpfade im NP Gauja.<br />
h kontakte<br />
Fremdenführer:<br />
Gauja NP Besucherzentrum Tel.+371 7971345<br />
Ökotourismus-Anbieter: E-Mail: ic@gnp.lv<br />
Infos: Sigulda TIC Tel.+371 7971335, E-Mail: info@sigulda.lv<br />
Cïsu TIC Tel. +371 4121815, E-Mail: info@cesis.lv<br />
Valmiera TIC Tel. +371 4233660, E-Mail: tic@valmiera.gov.lv<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1973<br />
1922 - Schutz der Wälder<br />
1957 - Schutz des Urstromtals<br />
der Gauja<br />
Fläche: 91 745 ha<br />
Unter Schutz gestellt:<br />
die Natur und Landschaften<br />
des Urstromtales; geologische<br />
Objekte und Gewässer; das<br />
kulturgeschichtliche Erbe.<br />
g anreise<br />
Von R¥ga aus über die Landstraße<br />
R¥ga-Pleskava (deutsch: Pskow)<br />
50 km in Richtung NO bis<br />
Sigulda, wo sich das Besucherzentrum<br />
des Gaujas NP befindet.<br />
Das eigentliche Territorium des<br />
Parks ist von mehreren Seiten her<br />
zugänglich: so von Sigulda und Valmiera aus, aber auch von der<br />
Landstraße R¥ga-Pleskava aus im Abschnitt von Sïn¥te bis<br />
Bïrzkrogs und von der Landstraße R¥ga-Valmiera aus im<br />
Abschnitt von MurjÇ¿i bis Kocïni.<br />
Anfahrt mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln<br />
sowie den Bahnlinien R¥ga-Sigulda-Cïsis-Valmiera.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Es besteht ein breites Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten<br />
- von Hotels bis Zeltplätzen.<br />
• Reisegruppen verschiedenster Größen können untergebracht<br />
werden.<br />
• Reservierungen nehmen die oben angeführten<br />
Fremdenverkehrsbüros (TIC) vor.<br />
a unternehmungen<br />
• Flußabfahrten per Boot, Kanu oder Floß (Im Frühjahr mit<br />
dem Boot unterwegs auf der Amata und Brasla)<br />
• Radwandern<br />
• Wandern auf touristischen Pfaden<br />
• Angeln in Flüssen und Seen<br />
• Ausritte<br />
• Aktive Erholung am Wasser, Turnen und Spielen in freier Natur<br />
• Fotografieren und Landschaftsmalen<br />
• Ski-Langlauf und -Abfahrten<br />
BURGANLAGE TURAIDA IM URSTROMTAL DER GAUJA<br />
Gauja NP Besucherzentrum:<br />
Bazn¥cas iela 3, Sigulda, LV 2150, Tel.: +371 7971345, Fax.: +371 7971344, E-Mail: ic@gnp.lv, Internet: www.gnp.gov.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 13<br />
Foto: J. Sma∫inskis
Foto: D.Gruberts<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER <strong>NATUR</strong>PARK "DAUGAVA-SCHLEIFEN" L<br />
DIE LANDSCHAFT DES DAUGAVA- URSTROMTALS<br />
AM VERVERU-STEILHANG<br />
Der Adamovas-Pfad ist auf dem rechten Uferhang des Urstromtales<br />
angelegt. Beginn ist die Aussichtstelle unweit der Ortseinfahrt KrÇslava<br />
aus Richtung Daugavpils. Den Pfad haben Dozenten und Studenten<br />
der Hochschule Daugavpils geschaffen, und er steht unter Aufsicht des<br />
Fremdenverkehrsbüros für KrÇslava und Umgebung. Die Wanderung<br />
führt zu mehreren geologischen Objekten und historischen Stätten<br />
und eröffnet schöne Ausblicke auf die Landschaft. Hier erhebt sich der<br />
Adamovas-Burgberg, während im Talgrund mehrere Bäche durch<br />
vielgestaltige Schluchten den Weg in die Daugava finden.<br />
Beeindruckende Eichen klammern sich mit ihren Wurzeln am Abhang<br />
fest. Der Pfad ist nur 1,4 km lang, doch ist er mit Sehenswürdigkeiten<br />
überaus dicht gespickt (Quellmulden, Schluchten, offengelegtes<br />
Urgestein, Hangabgleitungen, Findlinge, eigentümliche Bäume, seltene<br />
und geschützte Pflanzen) und lenkt zu Stellen, von denen aus<br />
sich atemberaubende Panoramablicke ergeben.<br />
DIE SCHLUCHT DES FLÜßCHENS POGUπANKA<br />
Auf dem 25 km langen Abschnitt zwischen Jezupova und KrÇslava<br />
weist das Tal der Daugava eine sehr eigentümliche und wertvolle Natur<br />
auf. Hier weckselt der Strom innerhab eines siebent kilometer breiten<br />
Shreifen neunmal die Richtung: mit der Elernes-, der Buti‰˙u-, der<br />
Rozali‰˙u-, der Ververu-, der Daugavsargu-, der Rud¿as-, der Zvainieku-,<br />
der Sker‰kÇnu- und der Priedaines-Schleife (“Priedaines loks”). Das davon<br />
geprägte Tal gilt als erdgeschichtlich ältestes seiner Art in Lett-land. Es<br />
bietet sich für wissenschaftliche Erkundungen geradezu an und ist<br />
Standort interessanter geologischer Objekte: offengelegtes Urgestein,<br />
Schluchten, Steilhänge des Urstromtals, Findlinge (der Adamovas- und<br />
der Ververu-Steilhang, RobeÏakmens, Aufdeckung 350 Mio. Jahre alten<br />
Oberdevon-Sandsteins). Von Uferformationen wie dem Ververu-<br />
Steilhang aus ergeben sich Ausblicke auf eine wunderbare Landschaft.<br />
Der Verlauf der Daugava in O-W-Richtung hat günstige Voraussetzungen<br />
für eine vielfältige Pflanzenwelt geschaffen. 47% des Gesamtgebietes sind<br />
waldbestanden. Auf dem nördlichen Flußufer dominieren Feuchtwiesen,<br />
auf dem südlichen - Trockenwiesen. Mit 755 Arten beherbergt der<br />
Naturpark eine der größten Farn- und Samenpflanzenpopulationen<br />
Lettlands. Es sind insgesamt vier Natur-Wanderpfade eingerichtet - sie<br />
sind die wichtigste Infrastruktur des Öko-Tourismus, der auf dem rechten<br />
Flußufer insgesamt bessere Voraussetzungen findet. Was menschengeschaffene<br />
Objekte angeht, verdient das Modell der mittalterlichen<br />
Feste Dinaburg am Ufer der Daugava Erwähnung: seinem Vorbild zwar<br />
nur im Maßstab 1:40 nachgebaut, ist es noch immer eindrucksvoll genug.<br />
Im Naturpark "Daugavas loki" ist Vasargeli‰˙i ein besonderer<br />
Anziehungspunkt. Hier ermöglicht eine herrliche Aussicht auf<br />
mehrere Flußbiegungen und die umliegende Kulturlandschaft.<br />
Hier finden sich aber auch Hängetäler; diese visuell sehr eigenartigen<br />
geologischen Formationen ähneln einem Trog, der zur<br />
Daugava hin ausgerichtet ist, aber auf der zweiten, über der Talaue<br />
liegenden Terasse abschließt, ohne den Fluß zu erreichen. Unweit<br />
ragt auch der Sandari‰˙u-Steilhang auf - einer der höchsten in der<br />
Vasargeli‰˙u-Biegung und eine 30 m hohe natürliche<br />
Aussichtsstelle. 400 m vom Fluß entfernt befindet sich auf der<br />
Auenterasse einer der größten Findling.<br />
WIESEN AM SLUTI·µU-STEILHANG<br />
14 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: J.Sma∫inskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1 Das Nachbildung des Burg Dinaburga -<br />
eine vom Kunsthandwerker Igors ManÏoss geschaffene<br />
Nachbildung der Burg Dinaburga im Maßstab 1:40;<br />
als kulturgeschichtliches Objekt eingetragen in<br />
die Liste der Baudenkmäler des Staates Lettland.<br />
2 Der Park des Gutes Juzefova - der Park des Gutes<br />
Juzefova ist Ende des 19. Jhds. auf einer Fläche von 5,8 ha<br />
angelegt worden und Standort von 17 exotischen Baumund<br />
Straucharten. Das Territorium des Naturparks<br />
"Daugavas loki" schließt sich hier an.<br />
3 Der Naturkunde-Lehrpfad Markova - zur Vertiefung<br />
des Umweltwissens 1994 eingerichtet, erschließt der<br />
Naturkunde-Lehrpfad auf 1,6 km Länge die Vielfalt der<br />
Natur im Urstromtal der Daugava und kulturgeschichtliche<br />
Denkmäler und bietet herrliche Ausblicke auf die Landschaft.<br />
4 Der Landshaftspfad Adamova - auf dem rechten<br />
Uferhang der Daugava angelegt, führt dieser Pfad zu<br />
mehreren Aussichtsstellen.<br />
5 Der Pfad am Naujene-Burgberg - der Pfad am<br />
Naujenes-Burgberg ist von August bis Oktober für<br />
Besucher zugänglich; es besteht die Möglichkeit, dem<br />
Beringen von Vögeln beizuwohnen.<br />
6 Der kulturhistorische Pfad Juzefova - auch als<br />
Marijas taka bekannt, beginnt dieser Pfad im Park des Gutes<br />
Juzefova und führt durch eine eigentümliche Schlucht.<br />
7 Der Vasargeli‰˙i-Steilhang - der Vasargeli‰˙u-Steilhang<br />
bietet einen weiten Blick über die Windungen der Daugava.<br />
8 Das Dorf Sluti‰˙i - der Weiler ist seit dem 15.-16. Jhd.<br />
besiedelt; besonders bemerkenswert: die durchbrochenen<br />
Fassadenverzierungen an Giebeln, Türen und Fenstern. Seit<br />
1998 steht das Dorf als volkskundliches Denkmal unter Schutz.<br />
MODELL DER MITTELALTERLICHEN FESTE DINABURGA<br />
h kontakte<br />
Fremdenführer: Bruno Jansons Tel. +371 5443278<br />
Ökotourismus-Anbieter:<br />
saimniec¥ba “Klajumi” Handy: +371 9472638<br />
kerami˙is Valdis Pauli¿‰ Handy: +371 9128695<br />
Infos: Daugavpils novada TIC Tel.: +371 5422818<br />
E-Mail: tourinfo@daugavpils.apollo.lv<br />
Naujene, Skolas iela 15, Naujene, Tel. +371 5492312<br />
KrÇslava Regionale TIC:<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1990<br />
Fläche: 12 968,5 ha<br />
Unter Schutz gestellt:<br />
Landschaften; geologische<br />
Objekte des Flußtales;<br />
die biologische Vielfalt;<br />
kulturgeschichtliche Denkmäler.<br />
g anreise<br />
Der Naturpark ist zwischen<br />
Daugavpils und KrÇslava gelegen.<br />
Entfernung von R¥ga - etwa<br />
250 km; man fährt zuerst in<br />
Richtung SO nach Daugavpils,<br />
dann weiter nach O bis KrÇslava.<br />
Hauptzugang - von KrÇslava aus<br />
nach W oder von Naujene<br />
(Rayon Daugavpils) aus nach O.<br />
Der Naturpark befindet sich auf<br />
dem Gebiet der Rayons Daugavpils<br />
und KrÇslava, die nächstgelegenen Gemeindeverwaltungen<br />
haben ihren Sitz in KrÇslava und Naujene. Am bequemsten ist<br />
die Anreise mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln<br />
über die Landstraße R¥ga-Daugavpils-KrÇslava; es gibt<br />
auch die Bahnverbindung R¥ga-Daugavpils-Indra.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Hotels (2) mit 50 Betten<br />
• Herbergen (2) mit jeweils 40 bis 200 Betten<br />
• Gästehäuser (7) mit jeweils 3 bis 15 Betten<br />
• Zeltplätze (3) mit jeweils 5 bis 15 Stellplätzen<br />
(KrÇslavas novada TIC verleiht Zelte für 15 Personen)<br />
a unternehmungen<br />
• Wandern auf Naturpfaden<br />
• Boots- und Floßfahrten<br />
• Radwandern<br />
• Ausritte<br />
• Töpferwerkstätten (auch Besucher dürfen ihre<br />
Kunstfertigkeit unter Beweis stellen)<br />
• Landschaftsmalen<br />
• Angeln<br />
• Eisangeln<br />
• Skifahren<br />
Br¥v¥bas 13, KrÇslava, LV-5601, Tel/Fax.: +371 5624074, E-Mail: ep@kraslava.vp.gov.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 15<br />
Foto: J.Sma∫inskis
4<br />
<strong>NATUR</strong>-<strong>TOURISMUS</strong> IN LETTLAND<br />
3<br />
N<br />
DAS PAPES-SEE<br />
UND SEINE<br />
GEBIET<br />
BALTIJAS JÌRA<br />
(Ostsee)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
3<br />
DER <strong>NATUR</strong>PARK<br />
"URSTROMTAL ABAVA"<br />
Zehnmal ein Muß für Natur-Touristen<br />
Der Engures-See und die angrenzende Küste<br />
Ventas rumba<br />
Die Westküste von Kurzeme<br />
Der Papes-See und die nahegelegene Küste<br />
Senãu ozols (Ahneneiche) in Kaive<br />
Offengelegtes Urgestein aus dem Devon<br />
Die Weißstorch-Kolonie<br />
Der Gomelis, die ±de¿as- und die Nag∫u-Teiche<br />
Die Seen-Platte in Latgale<br />
Das Urstromtal der Daugava<br />
2<br />
Maßstab 1:1 250 000<br />
DER NATIONALPARK<br />
SL±TERE<br />
1<br />
1<br />
2<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
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7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
DER<br />
ENGURES-SEE-<br />
<strong>NATUR</strong>PARK<br />
DER NATIONALPARK<br />
µEMERI<br />
5<br />
10 schöne Naturpfade in Lettland<br />
Der Naturpfad ·l¥tere<br />
Wanderwege im "Laumas"-Naturpark<br />
Der Bernsteinpfad<br />
Randu Wiesen-Pfad<br />
Der Amata-Pfad<br />
Der Naturpfad am Burgberg Drusku<br />
Die Naturpfade am Ska¿aiskalns<br />
Der Informationspfad “Daugavas grava”<br />
Pilskalnes Siguldi¿a Naturpfad<br />
Der Adamovas-Naturpfad<br />
1<br />
DER <strong>NATUR</strong>PARK<br />
"TîRVETE"<br />
R¥gas l¥cis<br />
(R¥gaer Bucht)<br />
1<br />
2<br />
3<br />
3 Empfolene<br />
touristic Routen<br />
Unterwegs auf der Abava<br />
Per Fahrrad durch Sïlija<br />
Moorwandern in den<br />
Reservaten Teiãi und<br />
Krustkalni<br />
4
7<br />
6<br />
7<br />
DAS BIOSPHÄREN-<br />
RESERVAT<br />
ZIEMEπVIDZEME<br />
5<br />
DER NATIONALPARK<br />
GAUJA<br />
8<br />
LITAUEN<br />
Naturschutzgebiete<br />
ESTLAND<br />
3<br />
DAS <strong>NATUR</strong>-<br />
RESERVAT<br />
TEIâI<br />
9<br />
2<br />
6<br />
DER <strong>NATUR</strong>PARK<br />
"DAUGAVA-SCHLEIFEN"<br />
8<br />
10<br />
10<br />
9<br />
RUSSLAND<br />
WEISSRUSSLAND
Foto: U.Bergmanis<br />
Foto: U.Bergmanis<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DAS <strong>NATUR</strong>RESERVAT TEIâI L<br />
Das Teiãu-Moor liegt auf der Ebene von Jersika im ostlettischen<br />
Tiefland. Es ist das größte Moosmoor des Baltikums und steht als<br />
Naturreservat unter besonders strengem Schutz des Staates.<br />
Nach dem völligen Abtauen der eiszeitlichen Gletscher kamen auf<br />
dem Gebiet des heutigen Reservats vor 10 bis 12 000 Jahren wellenförmige,<br />
von Eismassen und Schmelzwasser gestaltete Erhebungen<br />
zum Vorschein - gestreckte, wallartige Hügel, die längliche Inseln<br />
und Halbinseln bildeten. Aufgrund übermäßiger Feuchtigkeit entstanden<br />
in den dazwischenliegenden Senken zunächst flache Seen,<br />
die sich später jedoch allmählich vereinten und zuwuchsen. Dies<br />
hat schließlich über mehrere Jahrtausende hinweg eine Torfschicht<br />
entstehen lassen, die heute stellenweise 9 m dick ist.<br />
Der größte Teil des Teiãu-Sumpfs ist Moosmoor, doch es gibt auch<br />
kleinere Übergangs- und Grasmoorflächen. Zwei für Hochmoore<br />
typische Gelände-Mikroprofile sind hier anzutreffen: verschieden<br />
ausgeprägte Mooshügel zum einen, Morast- und Wasserlöcher<br />
zum anderen. Das Teiãu-Moor gehört zum aufgewölbten Typus,<br />
einzelne Kuppeln können sich bis zu 7 m über den übrigen Sumpf<br />
erheben. Das Moor weist 18 größere Seen auf, die sich überwiegend<br />
am Fuße solcher Kuppeln befinden.<br />
STEINADLER IM RESERVAT TEIâI<br />
Das Reservat Teiãi steht für die Moor- und Waldflora<br />
Ostlettlands. Insgesamt hat man hier 674 Blütenpflanzen- und<br />
Farnarten festgestellt (darunter 38 geschützte) sowie 212<br />
Moosarten (darunter 22 geschützte). Das Teiãu-Moor ist der einzige<br />
Ort Lettlands mit einem Vorkommen des Weichen Torf- und des<br />
Felsen-Klaffmooses. Zu den Pflanzen, die hier unter besonderem<br />
Schutz stehen, zählen ferner Gelber Frauenschuh, das Süßgras<br />
Cinna latifolia, Blaßgelber Wasserschlauch u. a.<br />
Darüber hinaus lassen sich im Reservat 46 für die Fauna Lettlands<br />
typische Säugetierarten nachweisen, darunter auch in Europa<br />
bedrohte Spezien: Altwelt-Biber, Nordluchs, Europäischer Fischotter,<br />
Wolf oder Braunbär. Ferner ist das Schutzgebiet ein wichtiger<br />
Lebensraum für Wirbellose (insgesamt hat man hier 2 878 Arten<br />
gefunden), vor allem jedoch für Moor-Schmetterlingsarten, von<br />
denen 26 als Überbleibsel der Eiszeit gelten.<br />
DAS TEIâU-MOOR<br />
WASSERLÖCHER IM TEIâU-MOOR<br />
Der Teiãu-Sumpf ist ein international bedeutsamer Lebensraum<br />
für durchziehende und nistende Wasservögel. Von den in Europa<br />
bedrohten Arten hat man hier 52 festgestellt, darunter<br />
Schwarzstorch, Schreiadler, Steinadler, Regenbrachvogel, Goldregenpfeifer,<br />
Bruchwasserläufer, Kranich. Anzutreffen ist der<br />
Prachttaucher, den auch das Emblem des Reservats zeigt. Das<br />
Schutzgebiet ist für Birkhähne ein wichtiges Balzgelände und bietet<br />
Kranichen (200-1200 Tieren) und (hauptsächlich Bläss- und Saat-)<br />
Gänsen auf der Frühjahrs- und Herbstwanderung die Möglichkeit der<br />
Rast und Nahrungsaufnahme.<br />
Unter den größeren Inseln des Teiãu-Moors - RÇksala, Ap‰usala, Siksala<br />
- ist die letztgenannte von besonderer Bedeutung: hier hat sich die<br />
Ortschaft einer alten russisch-orthodoxen Gemeinde erhalten. In einigen<br />
der Häuser wohnen noch die Nachfahren der Strenggläubigen.<br />
Touristen zieht auf dieser Insel jedoch vor allem der 28 m hohe<br />
Aussichtsturm an: von hier aus schweift ein weiter Blick über das Arreal.<br />
Für Besucher, die sich eingehender für die einzigartige Natur interessieren,<br />
sind besondere Bohlenwege durch das Moor eingerichtet.<br />
18 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: A.Avoti¿‰
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Vogel-Beobachtungsturm - eine 28 m hohe<br />
Aussichtsstelle auf einer Insel im Moor.<br />
Siksala - eine alte Siedlung russisch-orthodoxer Gläubiger,<br />
gegründet auf der Flucht vor der Verfolgung durch den<br />
Zaren.<br />
Der Moospfad - der Lehrpfad führt auf 6 km Länge durch<br />
das größte, von Menschenhand weitestgehend unberührte<br />
Moosmoor Lettlands.<br />
Besuchsordnung!<br />
Ein Besuch des Naturreservats Teiãi ist nur<br />
in Begleitung von Mitarbeitern des Reservats<br />
zu den dafür besonders vorgesehenen<br />
Stellen erlaubt.<br />
EIN BIRKHAHN BALZT IM RESERVAT TEIâI<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1982<br />
1986 - das Reservat Teiãi wird in das Europäische Verzeichnis<br />
bedeuten der Vogelstätten aufgenommen und<br />
1995 zum Feuchtgebiet internationaler Bedeutung gemäß der<br />
Ramsar-Konvention erklärt.<br />
Fläche: 19 337 ha (davon 14 896 ha Moor, 3 895 ha Wald, 393<br />
ha Gewässer, 153 ha Wiesen)<br />
Unter Schutz gestellt: das größte, von Menschenhand<br />
weitestgehend unberührte Moosmoor Lettlands mit den für<br />
diese Vegetationsform charakteristischen Pflanzen- und<br />
Tierarten sowie seltenen Sumpfvögeln.<br />
g anreise<br />
Das Reservat befindet sich im Ostlettland, von R¥ga aus etwa 190 km<br />
in Richtung O, auf dem Gebiet der Rayons Madona und Jïkabpils;<br />
die nächstgelegene Gemeindeverwaltung befindet sich in Varak∫Çni<br />
(10 km). Mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln<br />
fährt man zunächst über die A6 von R¥ga nach P∫avi¿as und von<br />
dort aus in Richtung NO nach πaudona. Man kann jedoch auch mit<br />
Bahn und Fahrrad anreisen. Zuerst fährt man auf der Strecke R¥ga-<br />
Jïkabpils-Rïzekne mit dem Zug bis Ata‰iene oder Stirniene und setzt<br />
von dort aus den Weg per Velo nach Mïtriena oder Murmastiene<br />
fort nach πaudona. Alternativ kann man die Bahnlinie R¥ga-<br />
P∫avi¿as-Madona benutzen: dann heißt es, den Zug in MÇrciena zu<br />
verlassen und von dort aus nach πaudona und Mïtraina zu strampeln.<br />
Weitere Anreisemöglichkeiten: von Rïzekne aus etwa 60 km in<br />
Richtung W, von Madona aus ungefähr 25 km in Richtung S.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• 5 Betten in dem Administrative Haus des Naturreservat Teiãi<br />
• Gästehaus (1) mit 6 Betten<br />
a unternehmungen<br />
• Wanderungen<br />
• Naturkundliche Beschäftigung mit Feuchtgebiet- und Moor-<br />
Ökosystemen<br />
• Vogel-Beobachtung<br />
• Fotografieren<br />
h kontakte<br />
Infos: Das Naturreservat Teiãi Infocentrum<br />
Tel.: +371 4848291<br />
E-Mail: pasts@teici.lv<br />
Internet: www.teici.gov.lv<br />
Das Naturreservat Teiãi:<br />
Aiviekstes 3, πaudona, Madonas rajons, LV 4862, Tel.: +371 4848291, E-Mail: pasts@teici.lv, Internet: www.teici.gov.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 19<br />
Foto: A.Egl¥tis
Foto: A.Soms<br />
Foto: A.Soms<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DAS BIOSPHÄREN-RESERVAT ZIEMEπVIDZEME L<br />
MOORE SICHERN DIE BIOLOGISCHE VIELFALT<br />
Für Vögel ist das Territorium des Reservats ein bedeutender<br />
Rastplatz auf ihren alljährlichen Wanderungen. Hier nisten<br />
massenweise Kraniche und mehrere Gänsearten, hier kann man<br />
in freier Natur die rasanten Flüge des Eisvogels über den Flüssen<br />
beobachten. Viele Geheimnisse verbergen sich noch unter der<br />
küstennahen Meeresoberfläche. Deshalb hat die Helsinki-<br />
Kommission das Ostseebecken zwischen der estnisch-lettischen<br />
Grenze und der Ortschaft Dze¿i bis zu einer Tiefe von 10 m zur<br />
besonders schutzwürdigen Zone erklärt.<br />
Viele der genannten Attraktionen des Reservats erschließen sich<br />
bei einer Bootsfahrt. Die dabei zu beobachtende biologische<br />
Vielfalt ist ein Grund, weshalb der Hauptfluß dieser Region, die<br />
Salaca, äußerst beliebtes Ziel für Unternehmungen auf dem<br />
Wasser ist; die Bewältbarkeit für jeden Ruderer (auch Anfänger) -<br />
ein anderer. Denjenigen, die sich besonders für Fortbewegung<br />
und Erholung im Rahmen einer Bootsfahrt interessieren, sei der<br />
eigens für diesen Fluß verfaßte Reiseführer ans Herz gelegt -<br />
No Burtniekiem l¥dz japplerai (Von Burtnieki bis zum Meer).<br />
KREUZKRÖTE<br />
Zum Biosphären-Reservat Zieme∫vidzeme (Nordvidzeme)<br />
gehören das Einzugsgebiet des Flusses Salaca, des Burtnieku-Sees<br />
und mehrerer zur Ostsee fließender kleinerer Flüsse, ferner ein<br />
Abschnitt an der Ostseite der Bucht von R¥ga auf einer Länge von<br />
60 km und bis zur Tiefenlinie von 10 m. Die Vielfalt der Natur<br />
wird hier vor allem durch eines der größten unberührten<br />
Hochmoorarreale im Baltikum gewährleistet, das sich beiderseits<br />
der estnisch-lettischen Grenze ausdehnt und auf längere Sicht als<br />
grenzübergreifendes Naturschutzgebiet im Gespräch ist. In der<br />
Salaca laicht 1/16 aller Wildlachse der Ostsee. Das von<br />
eiszeitlichen Gletschern geschaffene Drumlin-Feld von Burtnieki<br />
mit seinen langestreckten Hügeln gehört zu den ausgedehntesten<br />
seiner Art in Europa. An der Bucht von R¥ga wiederum<br />
schließt das Reservat sowohl Sandstrände als auch für die<br />
Ostseeküste ungewöhnliche Sandsteinaufdeckungen ein. Hier<br />
erstreckt sich ferner das größte Salzgraslandgebiet Lettlands; in<br />
den sog. Randu p∫avas sind 650 Pflanzenarten festgestellt worden.<br />
DIE SALACA IM FRÜHJAHR<br />
Für die biologische Vielfalt im Reservat stehen die unberührten<br />
Moosmoore, aber auch die Züge von Hunderten von Kranichen<br />
und Tausenden von Gänsen. Im Sommer kann man oft den eigenartigen<br />
Gesang des Wachtelkönigs hören. An der Grenze zu<br />
Estland gilt das Auftreten von Braunbären schon nicht mehr als<br />
ungewöhnlich - ebenso wie Wolfsgeheul in mondbeschienenen<br />
Winternächten.<br />
In den Flüssen hat eine beachtliche Population an Bibern und<br />
Ottern ein Zuhause gefunden. Für die hiesige Arten-Vielfalt<br />
sprechen anderswo selten gewordene Kreuzkröten-Vorkommen<br />
ebenso wie die Weißstorch-Kolonie südlich von Vecate, wo über<br />
30 Paare ihre Nester gebaut haben.<br />
20 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: J.Sma∫inskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
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Der Naturpark Ska¿aiskalns - Kurbads, dem Hünen<br />
lettischer Märchen, sowie Wichteln sind in diesem<br />
Naturpark Wanderwege mit entsprecheden Holzskulpturen<br />
gewidmet; auch die Ne∫˙u-Felsen und der Echo-Berg<br />
Ska¿aiskalns lohnen einen Besuch.<br />
Das Weißstorch-Kolonie - in der Gegend von Vecate<br />
nistet die größte Weißstorch-Wohngemeinschaft Lettlands.<br />
Randu Wiesen - auf den Salzwiesen an der O-Seite der<br />
R¥gaer Bucht findet man auf einer Fläche von 200 ha ein<br />
Drittel aller im Lande festgestellten Pflanzenarten;<br />
außerdem handelt es sich um einen international<br />
anerkannten Rast- und Nistort für Vögel.<br />
Der Stein-Strand Vidzeme - auf der Strecke zwischen<br />
Tappleja und Meleki eine eigenartige Küste mit steinübersätem<br />
Strand und zahlreichen ins Meer hineinragenden<br />
Landspitzen; ferner die Manti¿u-Felsen und im N die<br />
Veczemju-Steilküste, in die die Brandung Höhlen,<br />
Nischen und Grotten gegraben hat.<br />
Der Kulthöhlen des Liven-Volkes am Fluß Svïtupe -<br />
mit 47 m eine der längsten natürlichen Höhlen in<br />
Lettland, alte Kultstätte des Liven-Volkes.<br />
Der Waldpfad Mur‰i - naturkundlicher Waldpfad.<br />
Der geologische Pfad Jïãi - der Pfad führt nicht nur zu<br />
Findlingen und dem Garais-Berg, sondern auch zur Wassermühle<br />
in Jïãi und einem Bauernhof aus den 1930er Jahren.<br />
Der Moospfad NiedrÇji-Pilkas - Pfad und Aussichtsplattform<br />
in einem für diese Gegend typischen Moor<br />
nördlich von PÇle.<br />
Das Waldmuseum und Lehrpfad in µirbiÏi -<br />
Museum und Lehrpfad unweit von Vitrupe gewähren einen<br />
Einblick in das Waldleben und traditionelle Waldberufe<br />
h kontakte<br />
SCHWALBENHANG AM UFER DER SALACA<br />
Umwelt-Fremdenführer:<br />
Tel.: +371 4071408, E-Mail: biosfera@latnet.lv<br />
Infos:<br />
LimbaÏu TIC Tel.: +371 4070608, E-Mail: lemisele@e-apollo.lv<br />
Valmieras TIC Tel.: +371 4207120, E-Mail: tic@valmiera.gov.lv<br />
Valkas TIC Tel.: +371 4781364, E-Mail: maris.ozols@e-apollo.lv<br />
Rapplejienas TIC Tel.: +371 4263278, E-Mail: gunakb@e-apollo.lv<br />
g anreise<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1997<br />
(davor 1957 - Naturschutzgebiet<br />
Steinige Küste Vidzeme,<br />
1962 - Naturschutzgebiet Randu<br />
p∫avas,<br />
1977 - Komplexes Naturschutzgebiet<br />
Tal der Salaca,<br />
1990 - Regionales Naturschutzgebiet<br />
Nordvidzeme).<br />
Fläche: 4 500 km 2 Land,<br />
167,5 km 2 Meer<br />
Unter Schutz gestellt:<br />
das Einzugsgebiet des<br />
Burtnieku-Sees und der Salaca; die<br />
Hochmoore;<br />
die Küste von Nordvidzeme;<br />
die biologische Vielfalt;<br />
kulturgeschichtliche Objekte;<br />
naturbelassene Ökosysteme.<br />
Von R¥ga aus auf der Landstraße R¥ga-Tallinn 100 km nach N<br />
bis Salacgr¥va; man kann aber auch zunächst nach NO bis<br />
Valmiera fahren (110 km) und den Weg dann entweder auf der<br />
Landstraße Valmiera-Mazsalaca in Richtung NW oder auf der<br />
Landstraße Valmiera-Rapplejiena nach N fortsetzen. Von Estland<br />
aus auf der Landstraße Tallinn-R¥ga ab AinaÏi, auf der<br />
Landstraße Tartu-R¥ga ab Valka.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Hotels (8) mit etwa 200 Betten<br />
• Campinghütten-Plätze (3) mit ungefähr 210 Betten<br />
• Gästehäuser (13) mit cirka 230 Betten<br />
• Bauernhöfe (15) mit etwa 210 Betten<br />
• Zeltplätze; da die Anzahl der angebotenen Stellplätze sehr groß ist,<br />
ist Zelten nur auf den dafür ausgewiesenen Plätzen erlaubt.<br />
• Jugendherbergen (12) mit ungefähr 650 Betten<br />
a unternehmungen<br />
• Unterwegs auf Naturpfaden<br />
• Radwandern<br />
• Ausflüge aufs Meer an Bord eines Fischkutters<br />
• Genehmigungspflichtiges Angeln<br />
• Erkunden von Vögeln und seltenen Pflanzen<br />
• Naturfotografie<br />
• Landschaftsmalen<br />
• Bootstouren<br />
• Ausritte<br />
Salacgr¥va TIC:<br />
Salacgr¥va, R¥gas 10 a, LimbaÏu raj., LV-4033, Tel. +371 4041254, E-Mail: saltic@latnet.lv, Internet: www.biosfera.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 21<br />
Foto: J.Sma∫inskis
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DER <strong>NATUR</strong>PARK "TîRVETE" L<br />
DER BURGBERG TîRVETE<br />
Der gestaltete Bereich des Schutzgebiets ist als Landschaftspark<br />
angelegt. Er zieht durch gut gewählte Aussichtsstellen und attraktive<br />
Rastplätze an, aber auch durch die Holzskulpturen, die<br />
Gestalten aus den Märchen von A.Brigadere verkörpern. Die Pfade<br />
sind überdies mit Trimm-, Turn- und Spielgelegenheiten für Groß<br />
und Klein ausgestattet. Ein weites Panorama erschließt der 40 m<br />
hohen Aussichtsturm. An dessen Fuß erhebt sich ein neugebautes<br />
Blockhaus, das das Heimatkunde-Museum zu Tïrvete beherbergt.<br />
Besonders malerische Ausblicke bieten die Wanderwege, die über<br />
unzählige Holzbrücken hinweg das Tal der Tïrvete entlangführen.<br />
Auf den Ufer- und Hangterassen erstrecken sich artenreiche<br />
Naturwiesen; hier findet man mehrere nur in dieser Region beheimatete<br />
Pflanzen.<br />
Im Gulbju (Schwanen)-Stausee auf dem Gelände des Parks ist ein Steg<br />
und ein Vogel-Beobachtungshäuschen eingerichtet. In dem Gewässer<br />
beißen Hecht, Schleie und Karpfen an, man kann Bootsfahrten<br />
unternehmen und die umliegende Natur auf Film bannen.<br />
Der Park dient erfolgreich als Informationsquelle zu Natur und<br />
Kulturlandschaft. Ein besonderer Vogelpfad erwartet den Touristen,<br />
und es wird die Möglichkeit geboten, in Begleitung von Natur-<br />
Fremdenführer Ausflüge zu unternehmen.<br />
MÄRCHENGESTALT IM <strong>NATUR</strong>PARK "TîRVETE"<br />
Die Gegend um Tïrvete hebt sich deutlich von den flachen Weiten des<br />
Landesteils Zemgale ab. Die Hügellandschaft ist nicht nur ein Natur-<br />
Kleinod, sondern auch geschichtsträchtiger Boden. Besondere Umstände<br />
hatten hier im 12. und 13. Jhd. ein bedeutendes Verwaltungs- und<br />
Wirtschaftszentrum der alten Semgaller entstehen lassen. Davon zeugen<br />
mehrere steile Hügel, auf denen sich damals die hölzernen Burgen, rituelle<br />
Stätten und Befestigungsanlagen dieses lettischen Stammes befanden.<br />
Von späteren Zeiten künden steinerne Ruinen deutscher Kreuzritterfesten.<br />
Vieles an historischen Informationen hat man jetzt auch für Touristen<br />
aufbereitet. Erst in vergleichsweise junger Vergangenheit entdeckte man<br />
das malerische Tal des Flusses Tïrvete für Tourismus und Erholung. Den<br />
Anfang machte ein bedeutendes Sanatorium (nunmehr Reha-Zentrum).<br />
Es folgten ein Waldlandschafts-Park und thematische Pfade, die sowohl<br />
die interessanten Natur- und geschichtlichen Objekte der Gegend<br />
verknüpfen, als auch an die Lebensleistung von Anna Brigadere erinnern.<br />
Der Namen der in der lettischen Literatur immens populären<br />
Schriftstellerin ist wie kein anderer mit Tïrvete verbunden.<br />
Das Flußtal der Tïrvete - die Schluchten, Hügel und umliegenden<br />
Kiefernhaine beeindrucken jeden Besucher. Überhaupt - auch den<br />
größten Teil des Parkes bedecken Wälder, die einen Kiefern-Altbestand<br />
von besonderer Bedeutung einschließen. Es handelt sich dabei um einen<br />
exzellenten, genetisch wichtigen Forst, der für einen in Lettland seltenen<br />
Wald-Typus steht. Einzelne Bäume haben hier eine Höhe von 40 m<br />
erreicht (Landesrekord) und sind bis zu 300 Jahre alt, womit sie im<br />
Baltikum zu den Veteranen zählen. Dieser Bestand ist das Prunkstück des<br />
Naturparks. Kaum angekommen, verspürt der Besucher den Duft des<br />
mächtigen Forstes, mit jedem Atemzug nimmt er die Kraft der wahrlich<br />
erhabenen Kiefern auf. In Nähe des Sanatoriums hat man bedeutende<br />
dendrologische Anpflanzungen vorgenommen, die diesen Ort für<br />
Touristen noch vielfältiger und attraktiver werden lassen.<br />
TîRVETE FLUßTAL<br />
22 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: J.Sma∫inskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
b touristische objekte<br />
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Das Geschichtmuseum Tïrvete - das örtliche Heimatkunde-<br />
Museum mit Zeugnissen aus der Geschichte von Tïrvete.<br />
Der Burgberg Tïrvete - auch Cukurkalns (wörtlich:<br />
Zuckerberg) genannt; ein alter Burgberg, der 19 m hoch<br />
aufragt und eine historisch bedeutsame Rolle gespielt hat.<br />
Der Burgberg Klosterkalns - der Burgberg ist die<br />
andere Siedlungsstätte der Semgaller in dieser Gegend.<br />
Die Burgruine des Kreuz-Ordens Meister - hier ließ<br />
der deutsche Ordensmeister Eberhard von Munheim<br />
(Monheim) 1339 eine Burg errichten, die allerdings bald<br />
darauf zerstört wurde.<br />
Der Schwedenberg - bei dem Heiligen oder Schwedenberg<br />
handelt es sich um den größten der hiesigen Burgberge;<br />
im 13. Jhd. diente er den Kreuzrittern als Stützpunkt.<br />
Das Museum “Spr¥d¥‰i” - im Haus der Schriftstellerin<br />
Anna Brigadere ist ein ihr gewidmetes Museum<br />
untergebracht.<br />
Das Sanatorium Tïrvete - 1931 als Sanatorium erbaut,<br />
beherbergt das Gebäude heute das Reha-Zentrum für Kurzeme.<br />
Naturpfade - mehrere Wanderwege, gesäumt von<br />
eigens geschaffenen Holzskulpturen, die Gestalten aus<br />
dem Märchenstück "Spr¥d¥tis" (deutsch: Däumling)<br />
von A. Brigadere verkörpern.<br />
Kinderspielplätze und "Dorf der Zwerge" -<br />
Turn- und Klettergeräte sowie kleine Holzhütten.<br />
Vogelhaus und -steg, Vogelpfad.<br />
Aussichtsturm - Blick über die Baumwipfel hinweg aus<br />
40 m Höhe.<br />
IM "DORF DER ZWERGE"<br />
e fakten<br />
Gegründet: 1957 wurde mit der Einrichtung des Naturparks<br />
begonnen.<br />
Fläche: 1 210 ha<br />
Unter Schutz gestellt: Landschaften; der Kiefern-Altbestand;<br />
die Wiesen der Flußterassen; kulturhistorische Einzel-<br />
Denkmäler und Objekt-Ansammlungen; Naturpfade.<br />
g anreise<br />
Von R¥ga aus fährt man zuerst nach Jelgava und dann über<br />
Kro¿auce oder Za∫enieki 75-80 km in Richtung SW; von LiepÇja<br />
aus nach O oder von Ventspils aus über Dobele in Richtung SO<br />
(160-170 km). Die nächstgelegene Gemeindeverwaltung befindet<br />
sich in Tïrvete.<br />
f übernachtungsmöglichkeiten<br />
• Jugendherbergen (2) mit bis zu 100 Betten<br />
• Gästehäuser (2) mit jeweils 4-12 Betten<br />
• Zeltplatz (1) mit bis zu 50 Stellplätzen; Zelte müssen selber<br />
mitgebracht werden<br />
a unternehmungen<br />
• Wandern auf Naturpfaden<br />
• Fahrradausflüge<br />
• Wettbewerbe im Orientierungslauf<br />
• Angeln<br />
• Beobachten von Vögeln<br />
• Fotografieren<br />
• Landschaftsmalen<br />
• Fahrten mit Ruder- oder Tretbooten<br />
• Ausritte<br />
h kontakte<br />
Fremdenführer: Verwaltung (Dabas parka adminstrÇcija)<br />
Tel.: +371 3763385, E-Mail: visvaldis@tervete.apollo.lv<br />
Parkverwalter Handy: +371 9436569<br />
"Stiftung für die Entwicklung von Tïrvete" (SO "Tïrvetes<br />
att¥st¥bas fonds") E-Mail: att.fonds@tervete.apollo.lv<br />
Infos: Dobeles rajona TIC Tel.: +371 3725474<br />
Jelgavas TIC Tel.: +371 3023874, E-Mail: ticjelgav@tvnet.lv<br />
Jelgavas pilsïtas un rajona TIC, Tel.: +371 3022751, E-Mail: ric@rjp.lv<br />
Tïrvetes TIC:<br />
“Pagasta ïka” Tïrvete, Dobeles rajons, LV-3728, Tel. +371 3763472, +371 3763385, E-Mail: tervetepag@apollo.lv<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 23<br />
Foto: D.Draveniece
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
UNTERWEGS AUF DER ABAVA<br />
Der Naturpark “Abavas senleja” und seine nähere Umgebung bilden das<br />
zweitgrößte Stromtal Lettlands. Nach Gauja und Amata ist der Fluß auf der<br />
Strecke zwischen dem Findling Velnakmens (wörtlich: Teufelsstein) unterhalb<br />
von Kandava bis zur Einmündung in die Venta eines der beliebtesten<br />
Ziele für Wasserwanderer. Im Sommer sind die Ufer der Abava stark<br />
zugewachsen, und Übernachtungen sind nur auf eigens eingerichteten<br />
Zeltplätzen oder Gästehäusern möglich. Der Fluß strömt gemählich daher;<br />
vor allem vor der Einmündung in die Venta treten gelegentlich Schnellen<br />
und Furten auf, die jedoch selbst von unerfahrenen Wasserwanderern<br />
leicht zu bewältigen sind. Die einzige nennenswerte Herausforderung ist<br />
die “Abavas rumba”, eine etwa 1 m hohe Dolomitschwelle über die gesamte<br />
Breite des Flusses. Die Hauptströmung fließt am linken Ufer. Um das Boot<br />
nicht zu gefährden, sollte man sich an dieser Stelle dementsprechend links<br />
halten. Auf einer Länge von 200 m schließt sich dann eine schnelle Passage<br />
mit unruhigem Wasser an. Möchte man hingegen den Wasserfall umgehen<br />
und das Boot tragen, so ist dafür das rechte Ufer geeigneter.<br />
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Velna ala (Teufel Höhle)<br />
Velnakmens (Teufelstein)<br />
Der Berg Grei∫i<br />
“Zviedru cepure” (Schwedenmütze)<br />
Der Burgberg Sabile<br />
Der Weinberg Sabile<br />
Das Wasserfall Abava<br />
Die Mühle Svente<br />
MÇras kambari<br />
Zwei Wasserfälle auf ±vande<br />
- Wasser-Tour<br />
Der Karte liegt der Straßenatlas Lettland<br />
im zugrunde (JÇ¿a sïta, 2001/2002)<br />
Die beliebtesten Tages-Touren sind: Velnakmens – “Abavas rumba”;<br />
“Abavas rumba” – Renda sowie von Renda bis zur Einmündung der Abava<br />
in die Venta. Rechnet man hingegen eine Übernachtung am Flußufer ein,<br />
führt die malerischste Fahrt von Renda zu den Nabas-Seen.<br />
Beiderseits der Abava liegen zahlreiche kulturgeschichtliche und<br />
Naturobjekte. Am besten lernt man das Tal bei einer geführten Bootstour<br />
oder anhand des Kartenmaterials kennen, das die Kanu-Verleihstationen<br />
bereithalten. Die vorbeigleitende Landschaft und eine reichhaltige Flora<br />
sind die Hauptanziehungspunkte eine Fahrt auf der Abava. Aber auch<br />
wer sich für Wirtschafts- und Kulturgeschichte interessiert, kommt hier<br />
auf seine Kosten – die vielen Sehenswürdigkeiten reichen von<br />
altehrwürdigen Burgbergen bis zu Bio-Bauernhöfen unserer Tage. Die<br />
Ausführungen der örtlichen Fremdenführer vermitteln einen lebendigen<br />
Eindruck von der Blütezeit dieser Region im 17. und 18. Jhd., als die<br />
Herzöge von Kurland im Abava-Tal erfolgreich für die Ansiedlung von<br />
Manufaktur und Industrie sorgten.<br />
24 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D
Foto: J.Sma∫inskis<br />
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
i tour-beschreibung<br />
Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />
Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />
Kandava (Brücke) – “Plosti”...................15,0 km ...Gefälle 4,7 m<br />
“Plosti” - VeÆi (Brücke)...........................19,0 km ...Gefälle 7,0 m<br />
VeÆi (Brücke) – Renda,<br />
Campingplatz “Avoti”...............................14,0 km ...Gefälle 4,0 m<br />
Eine etwa 50 km lange, auf zwei Tage angelegte Wasserwanderung,<br />
bei der sowohl Kanus als auch gewöhnliche Ruderboote<br />
benutzt werden können. Auch Schlauchboote sind geeignet,<br />
doch dann fällt der erste Abschnitt recht langsam aus. Die Strecke<br />
weist die niedrigste Schwierigkeitsstufe auf und stellt keine<br />
besonderen technischen Anforderungen. Um die nachfolgenden<br />
Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, müssen in einzelnen Fällen<br />
kleinere Strecken auch zu Fuß zurückgelegt werden.<br />
b touristische objekte<br />
• Teufel Höhle - die 8,5 m lange Höhle befindet sich in<br />
einer Schlucht unweit des Findlings Velnakmens. Sagen<br />
berichten, der Teufel habe sie gegraben, um der Abava mit<br />
dem Erdreich den Weg zu versperren.<br />
• Teufelstein - der 2 m hohe Findling ist eine alte Kultstätte;<br />
sein Umfang beträgt 15 m.<br />
• Der Berg Grei∫i - am Fuß des 83 m hohen Hügels verläuft<br />
die Landstraße Kandava-Sabile; von hier aus ergibt sich ein<br />
schöner Ausblick in das Tal der Abava.<br />
• “Schwedenmütze” - der Legende nach sei die kleine<br />
baumbestandene Erhebung inmitten eines Feldes im Verlauf<br />
des Schwedisch-polnischen Krieges im 16. Jhd. entstanden.<br />
An dieser Stelle sollen die Schweden eine Schlacht und 200<br />
Mann verloren haben, woraufhin die Überlebenden mit<br />
ihren Mützen Erde zusammengetragen hätten, um ihre<br />
gefallenen Kameraden zu begraben.<br />
• Der Burgberg Sabile - der Burgberg bietet wunderbare<br />
Ausblicke auf die Altstadt von Sabile und das Abava-Tal; im<br />
12.-13. Jhd. befand sich hier das Verwaltungszentrum der<br />
Region.<br />
DER ±VANDE-WASSERFALL IM FRÜHLING<br />
UNTERWEGS ZUR VENTA: MIT DEM KANU AUF DER ABAVA<br />
• Der Weinberg Sabile - Das Guinness Buch der Rekorde<br />
verzeichnet den Berg als weltweit nördlichste<br />
Weinanpflanzung unter freiem Himmel.<br />
• Die Mühle Svente - bei den Ruinen einer alten Mühle<br />
können sich Wagemutige mittels eines Seilzuges über die<br />
Abava hieven.<br />
• Das Wasserfall Abava - das Wasser der Abava stürzt an<br />
dieser Stelle über eine etwa 1 m hohe Dolomitschwelle; ein<br />
beliebter Rastplatz für Wasserwanderer•<br />
• MÇras Groten und Höhlen – das System von mehreren<br />
Höhlen und Grotten diente den Vorfahren als Opferstätte.<br />
• ±vande Wasserfällen - zwei Wasserfälle auf dem Flüßchen<br />
±vande bilden die sogenannte “Rendas rumba” – der obere<br />
(1,7 m hoch und 5,0 m breit) liegt beim Hof “KrÇces”,<br />
der untere (2,0 m hoch und 9,0 m breit) in der Ortsmitte<br />
von Renda.<br />
c praktische hinweise<br />
Sabiles TIC - Tel.: +371 3252344<br />
Gemeinderat Renda IC (Rendas pagasta padome) –<br />
Tel. +371 3347188<br />
Busverkehr auf der Strecke Kandava-Sabile-Kuld¥ga.<br />
Bei der Ankunft ist es ratsam, sich über die Abfahrtszeiten<br />
am Abreisetag zu erkundigen.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten und andere Angebote:<br />
• Gästehaus "Klubi¿‰ Abava" - Übernachtungen und<br />
Veranstaltungen in einfachen Verhältnissen,<br />
Tel.: + 371 3247381<br />
• Hof "Avoti" – Verleih von Kanus und anderen touristischen<br />
Ausrüstungsgegenständen, Gepäck- und Boot-Transporte,<br />
Touren-Vorschläge, Fremdenführer, Zeltplatz am Fluß,<br />
Sauna, Angel-Beratung, Handy: +371 9283765,<br />
Internet: www.laivas.lv.<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 25<br />
Foto: A.Gustovskis
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
DIE UNBEKANNTE SCHÖNHEIT LETTLANDS ENTDECKEN: PER FAHRRAD DURCH SîLIJA<br />
In den letzten Jahren haben die Kommunen in der Region Sïlija ihre<br />
Anstrengungen im touristischen Bereich verstärkt. Neben den<br />
üblicherweise bekannten Landesteilen Kurzeme, Vidzeme, Latgale<br />
und Zemgale das fünfte ethnografische Gebiet Lettlands, ist diese<br />
Gegend nicht nur für Ausländer, sondern sogar für viele Einheimische<br />
noch weitgend unbekannt.<br />
Wanderpfade an den Ufern der Daugava und der Grenze zu Litauen<br />
sollen Touristen anlocken. Als Anziehungspunkte dienen ehemalige<br />
Gutshöfe, Parkanlagen und geschützte Naturgebiete.<br />
Die Gesamtlänge dieser Radtour beträgt 270 km, sie schließt jedoch Pfade<br />
mit ein, die zu Fuß zu bewältigen sind (die längste Strecke - 15,5 km). Die<br />
Route führt von Daugavpils nach Aizkraukle und erschließt die schönsten<br />
Winkel von Sïlija. Die Bodenerhebungen schrecken zwar nicht mit<br />
dem höchsten Schwierigkeitsgrad, doch muß man damit rechnen, daß<br />
der Großteil der Stecke in hügeligen Gelände zurückzulegen sein wird.<br />
Die Gegend hebt sich durch landschaftliche Reize hervor und eine kulturell-wirtschaftliche<br />
Gestaltung des ländlichen Raums, zu der der Begriff<br />
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12<br />
"Flicken-teppich" am besten paßt. Wer Lettland nur ein wenig besser<br />
kennt, dem ist die Aug‰zemes-Höhe oder der Sïlijas-Hügelzug ein<br />
Begriff. Und es will schon etwas heißen, wenn die Grenzregion zu<br />
Litauen oft genug nicht weniger gepriesen wird als die malerische<br />
Gegend um Vecpiebalga im Landesteil Vidzeme oder die gewiß be- eindruckende<br />
Ostseeküste.<br />
Je nach Übung kann die Reisedauer 3-5 Tage betragen. Der<br />
Gruppengröße werden durch die Sicherheit bei der Fortbewegung im<br />
öffentlichen Straßenverkehr Grenzen gesetzt. Empfehlenswert ist eine<br />
Teilnehmerzahl von 8-10 Personen; wird diese jedoch überschritten,<br />
sollte man auf Streckenabschnitten mit hohem<br />
Verkehrsaufkommen die Gruppe aufteilen. Der Leiter der Gruppe<br />
sollte Orientierungsvermögen aufweisen.<br />
In einzelnen Fällen ist die Besichtigung von Objekten dieser Tour ist<br />
nur zu Fuß möglich; nicht immer können die Fahrräder dabei an einer<br />
beaufsichtigten Stelle zurückgelassen werden. Es empfehlen sich daher<br />
Sicherungsmaßnahmen wie das Zusammenschließen der Velos.<br />
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Vogelkolonie in Daugavpils<br />
Svente-See<br />
Naturpfad Eg∫ukalns (Berg)<br />
Burgberg Tim‰Çni<br />
Burgberg ArÇji<br />
Naturpfad “Pilskalnes Siguldi¿a”<br />
Bauerhof “DriÆenes”<br />
Sidrabi¿u Burgberg<br />
Siedlungsstätte Putnu sala<br />
Naturpfad Akme¿up¥te<br />
Gutshofpark Bebrene<br />
Kanal Vilkupe-Eglaine<br />
RadÏupes Velnala (Teufel Höhle)<br />
Wanderpfad Akn¥stes saltavots<br />
Vecmelderi Quellen<br />
KlaucÇni un PriekulÇni Seen<br />
Kleinbahn in Vies¥te<br />
E.Papplepola Weingarten<br />
Findling Ådmi¿kalni<br />
Schlucht Kubu∫up¥te<br />
- Fahrradroute<br />
Der Karte liegt die Straßenkarte Baltikum<br />
zugrunde (JÇ¿a sïta, 2000/2001)<br />
4<br />
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1
Foto: D.Gruberts<br />
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
i tour-beschreibung<br />
Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />
Daugavpils - Svente.............................................................8,0 km<br />
Sventes-See - Anwesen "Ilzes" in ·ïdere ...........................22,0 km<br />
Museum "Ilzes" - Pilskalne ................................................14,0 km<br />
Pilskalne - Bebrene ............................................................18,0 km<br />
Bebrene - Asare..................................................................19,0 km<br />
Herzog-Jakob-Kanal - Akn¥ste ...........................................15,5 km<br />
Akn¥ste - Elk‰¿i - KlaucÇni ...............................................26,0 km<br />
KlaucÇni - Vies¥te...............................................................15,0 km<br />
Vies¥te - VÇrnava - Piksteri................................................17,0 km<br />
Piksteri - Ådmi¿kalns - Talsi¿i..........................................25,5 km<br />
Talsi¿i - Lauce - Bahnhof Aizkraukle................................22,0 km<br />
Die Länge der reinen Fahrradstrecke auf dieser Tour beträgt 202 km.<br />
Es kommen mehrere Naturpfade verschiedener Länge sowie die<br />
Besichtigung einzelner, von der Hauptroute abgelegener Objekte<br />
hinzu, die zu Fuß bewältigt werden müssen. Je nach Interesse<br />
könnte die Gesamtlänge der Tour also bis zu 270 km betragen.<br />
b touristische objekte<br />
• Svente See - botanisches Schutzgebiet, der größte See in<br />
Sïlija (738,8 ha) mit klarem Wasser und kaum zugewachsener<br />
Uferzone. Ein landschaftliches Kleinod und für mehrere<br />
Vogelarten von Bedeutung.<br />
• Holzschnitzungs in ·ïdere - Meister A. Sietkovskis<br />
schnitzt in ·ïdere eigenwillige Löffel. In einem kleinen<br />
Privatmuseum stellt er seine Schöpfungen aus: wiedererkennbare<br />
Situationen und Personen in Holz, Geschirr aus<br />
Baumverwachsungen, gedrechselte Gegenstände, vor allem<br />
aber Löffel aus dem Holz von 54 verschiedenen Baumarten.<br />
• Naturpfad Pilskalnes Siguldi¿a - Naturpfade in einer<br />
vom subglazialen Wasser geschaffenen Talfurche. Für Kinder<br />
der 1,6 km lange "Spr¥d¥‰a" (deutsch: Däumling)-Pfad, ferner<br />
ein dendrologischer Wanderweg (3,8 km) sowie ein Pfad, der<br />
Geologie, Landschaft und geschichtliche Objekte erschließt (8 km).<br />
• Kanal Vilkupe-Eglaine - der Versuch des Herzogs Jakob<br />
von Kurland, 1666 zwischen den Becken der beiden größten<br />
Flüsse Lettlands eine Verbindung herzustellen; sein Ziel: einen<br />
Teil der Warenströme von R¥ga weg in seine eigene Hauptstadt<br />
Jelgava umzuleiten.<br />
HERBST IM TAL DER DVIETE<br />
ABENDSTIMMUNG AN DER DAUGAVA<br />
• Naturpfad Akme¿up¥te - am Rande des Dorfes Bebrene<br />
schlängelt sich dieser Naturpfad 1,5 km weit am Ufer der<br />
Dviete entlang.<br />
• Pfad Akn¥stes saltavots - der 1,5 km lange Pfad führt am<br />
Ufer des Suseja-Urstromtals entlang und passiert eine archäologische<br />
Stätte, in der sich Kulturschichten eines alten<br />
Burgbergs und einer napoleonischen Befestigungsanlage<br />
begegnen.<br />
• Quellen Vecmelderi - am rechten Ufer der Suseja gelegen,<br />
zählen sie zu den größten Quellen Lettlands.<br />
• Evalda Papplepola Weingarten - diese Weinanpflanzung ist<br />
derzeit die umfangreichste Lettlands, im Laufe von 30 Jahren<br />
sind hier mehr als 100 Sorten ausprobiert worden; die<br />
Terassen sind in reiner Handarbeit entstanden.<br />
• Kubu∫up¥te Schluchte “Wassersclucker” - der wohl eindrucksvollste<br />
unterirdische Fluß Lettlands im LiepjÇ¿u-Hain<br />
am Rande der Landstraße nach Sece. Durch den rissigen<br />
Dolomit verschwindet alles Wasser des Flusses im Untergrund.<br />
c praktische hinweise<br />
Daugavpils novada TIC: Mihoelsa iela 49, Daugavpils<br />
Tel. +371 5411313<br />
Jïkabpils TIC: Vecpilsïtas laukums 3, Jïkabpils<br />
Tel. +371 5233822<br />
Anfahrt mit der Bahn nach Daugavpils. Rückreise ab<br />
Aizkraukle, wo alle Fern- und Elektrozüge halten.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten und andere Angebote<br />
• Urlaubslager Svente, Tel.: +371 5497290<br />
• Urlaubslager Dubezers, Tel.: +371 5462296<br />
• Urlaubslager "Zvani¿‰" in Ilapplekste, Tel.: +371 5462175<br />
• Wohnheim des Technikums in Bebrene, Tel.: +371 5464230<br />
• Campingplatz "Pïrl¥te" am Vies¥tes-See, Zelt-Stellplätze, Sauna,<br />
Bootsverleih, Tel.: +371 5245430<br />
• Bauernhof "Dzelmes" am Klauces-See, Handy: +371 9275994<br />
• Zelt-Stellplätze beim Hof "Ielejas" am Saukas-See, Tel.: +371 5271746<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 27<br />
Foto: D.Gruberts
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
MOORWANDERN IN DEN RESERVATEN TEIâI UND KRUSTKALNI<br />
Das größte Moosmoor des Baltikums ist eine der unberührtesten<br />
Gegenden in Lettland. In den einander benachbarten Reservaten<br />
Teiãi und Krustkalni hat man jedoch die Möglichkeit dafür<br />
geschaffen, daß Urlauber diese ursprüngliche Natur kennenlernen<br />
können. Einzelne Stellen - unter besonderem Schutz stehende<br />
Arreale - dürfen jedoch nur in Begleitung von Mitarbeitern des<br />
Reservats nach rechtzeitiger telefonischer Voranmeldung aufgesucht<br />
werden.<br />
Die Tour ist auf drei Tage angelegt, das tägliche Wanderpensum<br />
kann bis zu acht Stunden betragen. Die Reihenfolge der Etappen<br />
kann sich je nach Ankunftsort oder Besucher-Auslastung des<br />
Reservats ändern. Es sind drei Ausflüge möglich: das Reservat<br />
Krustkalni (mit Fremdenführer, zwei Stunden) und eine Töpfer-<br />
Werkstatt; der Teiãu-Moorpfad und der Aussichtsturm auf Siksala<br />
(mit Fremdenführer, dreieinhalb Stunden); der Eichenhain in<br />
Barkava und Vogel-Beobachtung.<br />
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Mit Rücksicht auf den Naturschutz und das reale Angebot an<br />
Unterkünften sollte die Gruppengröße 15 Personen nicht überschreiten,<br />
optimal sind 7-10 Teilnehmer.<br />
Vogel-Liebhabern sei empfohlen, ihre eigene optische Ausrüstung<br />
mitbringen. Wasserdichtes Schuhwerk ist absolut unerläßlich.<br />
Vögel sind im Reservat Teiãi eine der Hauptattraktionen für Natur-<br />
Touristen. Eine Beobachtung der Tiere - sei es beim Abheben aus<br />
den saftigen Wiesen, sei es beim Anflug - ist fast überall möglich.<br />
Dies gilt vor allem während der Anfütterzeit und der Wanderung,<br />
wenn ein Zug nach dem anderen den Himmel überquert.<br />
Der O-Rand des Reservats Teiãi kann auf einer Zickzack-Route über<br />
Schotter- und Feldwege verschiedener Güte erwandert werden. Die<br />
Grenzzeichen des Schutzgebiets werden verhindern, daß man sich<br />
ins Moor verirrt. Es gilt nämlich die eiserne Vorschrift - im Teiãu-<br />
Sumpf selbst darf man nur in Begleitung eines örtlichen<br />
Fremdenführers unterwegs sein.<br />
Teiãi Naturreservat Besucherzentrum<br />
Aussichtsturm<br />
Mazais Plenc¥tis<br />
Svïtavots (KrÇku Quelle)<br />
Dappleku-See<br />
Br¥vnieki-KolberÆi Töpferwerkstatt<br />
Jahrhunderteiche neben Rijzemïm<br />
Jahrhunderteiche neben JaunÇrïm<br />
Burgberg Sildi<br />
Siksala Moorinsel<br />
Barkavas Eichen-Heim<br />
Bahnhof Stirnienes<br />
- Wanderroute<br />
Der Karte liegt die Straßenatlas Lettland<br />
zugrunde (JÇ¿a sïta, 2001/2002)<br />
28 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
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Foto: J.Sma∫inskis<br />
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
i tour-beschreibung<br />
Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />
MÇrciena - Reservat Krustkalni ..............................................5 km<br />
MÇrciena - πaudona ...............................................................9 km<br />
πaudona - Br¥vnieki-KolberÆi.................................................7 km<br />
Töpferwerkstatt - Mïtriena ....................................................5 km<br />
Mïtriena - Siksala (Moor-Bohlenweg) - Åri¿i .....................13 km<br />
Åri¿i - Ata‰iene.....................................................................16 km<br />
Ata‰iene - Bahnhof Stirniene...............................................16 km<br />
Bahnhof Stirniene - Eichenhain in Barkava .......................22 km<br />
Die Länge der Tour beträgt insgesamt 93 km, Wanderabschnitte<br />
lassen sich mit Fahrradstrecken kombinieren. Zwischenetappen<br />
können mit dem Auto zurückgelegt werden.<br />
b touristische objekte<br />
• Infozentrum des Naturreservats Teiãi in πaudona -<br />
im Infozentrum werden Interessenten mit der Geschichte,<br />
den Naturobjekten und den Hauptanliegen des<br />
Schutzgebiets vertrautgemacht zum Reservat.<br />
Ausgangspunkt der meisten Wandertouren.<br />
• Hügelzug Madona-Trepe - ein 50 km langer Hügelzug,<br />
die höchste Erhebung in der Gegend; Kalksteineinschlüsse<br />
und verlassene Torfgruben tragen zur natürliche Vielfalt bei.<br />
• Reservat Krustkalni - für Besucher dieses Reservats<br />
sind Pfade und Rastplätze angelegt, die Ausblicke auf den<br />
Dreima¿u-See und die am Uferhang entspringende Quelle<br />
Svïtavots bieten.<br />
• PelïãÇres-Sumpf - mit Teiãi-Sumpf eines der größten<br />
Moosmoore Lettlands, südlich von Teiãu-Sumpf gelegen;<br />
ein Nistplatz für Regenbrachvogel, Uferschnepfe,<br />
Goldregenpfeifer, Kranich, Raubwürger; aber auch der<br />
Prachttaucher ist hier gesichtet worden.<br />
• Jahrhunderteichen - bei den Höfen "Rijzemes" und<br />
"JaunÇres" unweit von Mïtriena. Als sei es ein Park, haben<br />
sich auch eine prächtige Linde und Ulme dazugesellt.<br />
DAS RESERVAT KRUSTKALNI LOCKT FOTOGRAFEN AN<br />
BLICK VOM TURM AUS AUF DIE UMGEBUNG VON SIKSALA<br />
• Teiãi-Moor - das Teiãu-Moor kann in Begleitung<br />
eines Fremdenführers von einem Bohlenweg aus<br />
besichtigt werden.<br />
• Siksala Moor-Insel - eine aus Gletscherablagerungen<br />
gebildete Erhebung, jetzt Insel in einer Moorsenke; in der<br />
Vergangenheit Zufluchtsort russisch-orthodoxer Gläubiger<br />
an schwer zugänglicher Stelle.<br />
• Barkava Eichenhein - ein wenig berührter, genetisch<br />
hochwertiger Eichenhain mit Schwarzerlen-Einsprengseln.<br />
Botanisches Schutzgebiet (44,1 ha). Hier nisten<br />
Schwarzstorch und Mittelspecht.<br />
• Töpfer-Werkstatt - das Atelier von Baiba Dumpe auf<br />
dem landwirtschaftlichen Betrieb "Br¥vnieki-KolberÆi".<br />
Hier kann man sich auch selbst in diesem Metier<br />
versuchen oder sich von der Künstlerin eine Sammlung<br />
von Keramik- Gegenständen des 19. und 20. Jhds. und<br />
das töpferische Schaffen im Landesteil Vidzeme<br />
erläutern lassen.<br />
c praktische hinweise<br />
Infozentrum des Naturreservats Teiãi<br />
(Teiãu dabas rezervÇta informÇcijas centrs)<br />
Tel.: +371 4848291, Fax: +371 4848161, Aiviekstes iela 3,<br />
πaudona, Madonas raj., LV-4862, E-Mail: pasts@teici.lv<br />
Öffentliche Straßenverkehrsmittel von R¥ga, P∫avi¿as,<br />
Rïzekne und Madona aus. Anreise mit der Bahn auf der Linie<br />
nach Rïzekne, Ausstieg in Ata‰iene oder Stirniene.<br />
Übernachtungsmöglichkeiten und andere Angebote<br />
• Im Gebäude der Reservatsverwaltung in πaudona -<br />
5 Betten<br />
• Gästehaus "Bïrzi" in Murmastiene - sechs Betten, Küche,<br />
Sauna, Tel.: +371 4862231<br />
• Diensthotel der Landwirtschaftschule in Barkava,<br />
Dzirnavu iela 1, Tel.: +371 4836501<br />
• Töpfer-Werkstatt von Baiba Dumpe auf dem<br />
landwirtschaftlichen Betrieb "Br¥vnieki-KolberÆi",<br />
Tel.: +371 7450463, Handy: +371 9187910<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 29<br />
Foto: J.Sma∫inskis
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
Zehnmal ein Muß für Natur-Touristen<br />
Der Engures-See und die<br />
angrenzende Küste<br />
Der größte und aus ornithologischer<br />
Sicht bedeutendste See des<br />
Lagunen-Typs in Lettland, Heimat<br />
für etwa 40 in Europa seltene<br />
und bedrohte Vogelarten. Die<br />
Ostseeküste bei Engure ist einer<br />
der bedeutendsten Mauserstellen<br />
für Schellenten an der gesamten<br />
R¥gaer Bucht.<br />
www.tukums.lv/turisms<br />
Ventas rumba<br />
Der mächtigste und populärste<br />
Wasserfall Lettlands auf der<br />
Venta in Kuld¥ga; mit 1,9 m ist<br />
er zwar nicht der höchste, mit<br />
249 m jedoch der breiteste<br />
Wasserfall Europas. An dieser<br />
Stelle steht das Tal des drittgrößten Flusses im Lande unter<br />
Naturschutz.<br />
www.kuldiga.lv<br />
Die Westküste von Kurzeme<br />
Ein etwa 250 km langer Strand mit weißem<br />
Sand und vielgestaltigem Uferbereich.<br />
Besonders beliebt ist die malerische Steilküste<br />
bei Japplerkalne. Durch die quartäre<br />
Aufschüttung, die stellenweise bis zu 16 m<br />
hoch ist, haben sich einige küstennahe Flüsse<br />
heckenrosen- und schwarzerlenbestandene<br />
Täler gegraben. Auf Erholungssuchende üben<br />
die breiten Sandstrände freilich eine größere<br />
Anziehungskraft aus.<br />
www.ventspils.tourism.lv<br />
Der Papes-See und die<br />
nahegelegene Küste<br />
Es gibt kaum einen anderen Ort<br />
in Lettland, der für die<br />
Beobachtung von Vögeln<br />
während der Herbstwanderung,<br />
aber auch von Fledermauszügen<br />
besser geeignet wäre als dieser. Der WWF ist hier sowohl bei der<br />
Sicherung der biologischen Vielfalt als auch der Entwicklung des<br />
Öko-Tourismus besonders aktiv.<br />
www.wwf.lv<br />
Senãu ozols (Ahneneiche) in Kaive<br />
Obgleich Lettland von der Fläche her vergleichsweise<br />
klein ist, finden sich innerhalb<br />
seiner Grenzen mehr als 2000<br />
staatlich geschützte Jahrhundertbäume. In<br />
der Gemeinde Sïme im Rayon Tukums<br />
steht die mächtigste Eiche des Baltikums -<br />
der Jahrhundertbaum von Kaive. Er weist<br />
einen Umfang von 10,1 m und eine Höhe<br />
von 18,7 m auf. Von der Krone ist allerdings<br />
nur noch wenig erhalten geblieben.<br />
www.tukums.lv/turisms<br />
Offengelegtes Urgestein aus<br />
dem Devon<br />
Unter geologischen Gesichtspunkten<br />
ist Lettland gleichsam<br />
ein Naturkunde-Museum für den<br />
Devon. An mehreren Orten des<br />
Landes kann man 350 Mio. Jahre<br />
altes Urgestein bestaunen, es ist, wenn man so will, Symbol für den<br />
Fortbestand Lettlands. Die touristisch interessantesten Objekte<br />
befinden sich in Urstromtal der Gauja (hier vor allem im Abava-Tal).<br />
www.gnp.gov.lv<br />
Die Weißstorch-Kolonie<br />
Im Biosphären-Reservat Zieme∫vidzeme,<br />
unweit von Mat¥‰i,<br />
befindet sich an der Landstraße<br />
Valmiera-Mazsalaca die am<br />
weitesten nördlich siedelnde<br />
Weißstorch-Kolonie Europas. Aber<br />
nicht nur hier bekommt man Störche zu Gesicht - sie wohnen in der<br />
ganzen Umgebung und zeigen damit ökologische Reinheit und natürliche<br />
Vielfalt an. Auch Schwarzstörche kann man hier entdecken.<br />
www.biosfera.lv<br />
Der Gomelis, die ±de¿as- und<br />
die Nag∫u-Teiche<br />
Gomelis ist der flache, teilweise<br />
zugewachsene und unberührte<br />
Bereich des LubÇns-Sees im Landesteil<br />
Latgale. Im Frühjahr ist er einer<br />
der besten Orte zum Beobachten<br />
von Vögeln in Lettland. Dasselbe gilt<br />
für die nahegelegenen ±de¿as- und Nag∫u-Fischteiche, die allerdings nur<br />
mit Erlaubnis der Besitzer oder Pächter aufgesucht werden können. Ein<br />
Teil des Gebiets steht unter Naturschutz; Wanderwege sind vorhanden.<br />
Tel: +371 9165392<br />
Die Seen-Platte in Latgale<br />
Die Hochebene von Latgale und die gesamte<br />
Region hier zeichnen sich durch Hunderte<br />
großer und kleiner Seen aus - das landschaftliche<br />
Charakteristikum dieser Gegend.<br />
Hügel mit oder ohne Baumbestand,<br />
Gewässer in den Senken, Wiesen und kurvenreiche<br />
weiße Schotterwege verweben<br />
sich zu einem malerischen Flickenteppich.<br />
Hier befinden sich der tiefste See und der<br />
relativ höchste Berg Lettlands.<br />
Tel: +371 4631255<br />
Das Urstromtal der Daugava<br />
Einer der schönsten Flecken<br />
unberührter Natur in Lettland<br />
und die älteste Talbildung, deren<br />
Beginn vor 13-15 Jahrtausenden<br />
liegt. Panoramablicke auf zehn<br />
prächtige Schleifen, biologische<br />
Vielfalt und kulturgeschichtliche Objekte machen diese Gegend<br />
zu einem unvergeßlichen Erlebnis.<br />
Tel: +371 5624074<br />
30 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Foto: A.Liepa<br />
Foto: A.Gustovskis<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: WWF<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: Å.Daugule<br />
Foto: A.Junkurs<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: J.Sma∫inskis
F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />
Die zehn schöne Naturpfade in Lettland<br />
Der Naturpfad ·l¥tere<br />
Erst kürzlich eingerichtet, führt<br />
dieser 1,2 km lange Pfad in<br />
einen Bereich des Nationalparks<br />
Sl¥tere, der für Touristen bislang<br />
gesperrt war. Hier lassen sich<br />
mehrere Biotope von europäischer<br />
Bedeutung besichtigen: der alte Baumbestand am ehemaligen<br />
Ufer des Baltischen Eisstausees; Kalk-Gras-Moore; Edellaub-<br />
Feuchtwälder; mineralstoffreiche Quellaustritte u. a.<br />
Tel: +371 3281006<br />
Wanderwege im "Laumas"-Naturpark<br />
Der "Laumas"-Naturpark ist ein private<br />
Einrichtung. Originelle Installationen<br />
und Geräte erschließen die<br />
Natur und traditionelle ländliche<br />
Beschäftigungen. Neben einem<br />
Sport- und einem Pflanzen-Pfad gibt<br />
es als wichtigste Attraktion den<br />
Bienen-Weg - man erfährt Interessantes aus dem Leben der emsigen Insekten,<br />
kann einen sicheren Blick auf sie werfen, Wachskerzen gießen oder<br />
Honigerzeugnisse aus ökologischer Produktion erwerben. Fahrradverleih.<br />
Tel: +371 9477731<br />
Der Bernsteinpfad<br />
Der Mittelteil des Bernsteinpfades führt<br />
auf etwa 20 km Länge von Sarai˙i zum<br />
Leuchtturm Akme¿rags. Da die Route<br />
nur aus einzelnen Objekten und<br />
Markierungen besteht, empfiehlt sich die<br />
Begleitung eines örtlichen Fremdenführers.<br />
Besichtigt werden können das<br />
Naturschutzgebiet Ziemupe und mehrere interessante Objekte - die Auzu∫u-<br />
Jahrhundertlinde (eine der größten ihrer Art in Lettland), der Leuchtturm in<br />
Akme¿rags, Wacholder-Haine, der eigentümliche Ufern-Kiefernwald u.a.<br />
Tel: +371 9432314<br />
Randu Wiesen-Pfad<br />
Ein einzigartiger Abschnitt an der<br />
O-Küste der R¥gaer Bucht zwischen<br />
KuiviÏi und AinaÏi, wo auf einer Fläche<br />
von 200 ha ein Drittel aller<br />
Pflanzenarten Lettlands zu finden ist.<br />
In der flachen Landschaft erstrecken<br />
sich parallel zur Küste verschieden tiefe<br />
Senken und niedrige Dünen, in die sich mancherorts Buchten und Lagunen<br />
drängen. Die Bodenerhebungen und das Meerwasser schaffen für die Pflanzen<br />
vielfältige Lebensbedingungen. Eine Aussichtsplattform ist eingerichtet.<br />
Tel: +371 4071408<br />
Der Amata-Pfad<br />
Dieser Pfad führt an der Amata,<br />
einem Nebenfluß der Gauja, entlang,<br />
und zwar von der Brücke<br />
auf der Landstraße L¥gatne-KÇr∫i<br />
zum ZvÇrtas-Felsen. Hier kommen<br />
vor allem diejenigen auf<br />
ihre Kosten, die sich für<br />
Geologie, Geographie und Naturprozesse interessieren. Auf kurzer<br />
Strecke finden sich zehn Gesteinsaufdeckungen. Es gibt auch<br />
Aussichststellen; Wasserwanderer nutzen gerne die Zeltplätze.<br />
Tel: +371 7971345<br />
Foto: A.Junkurs<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: A.Junkurs<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Der Naturpfad am Burgberg Drusku<br />
Der Pfad führt durch das Gebiet der<br />
geschützten Landschaften um Veclaicene;<br />
die schroffen Hügel, Taleinschnitte<br />
und kleinen Seen sind typisch<br />
für die subglaziale Vertiefung in der<br />
Region Korneti-Pe∫∫i. Unweit befindet<br />
sich die höchste Erhebung in der<br />
Hochebene von Alappleksne - der Dïli¿kalns (271 m). Vom Burgberg Druski, der als<br />
steilster Lettlands gilt, ergeben sich schöne Ausblicke auf die Umgebung. Man<br />
kann auch den höchsten Berg im Baltikum sehen, den Munamägi (Estland).<br />
Tel: +371 4366160<br />
Die Naturpfade am Ska¿aiskalns<br />
Zwei Pfade durch den Ska¿aiskalns-Park, die<br />
zu den beliebtesten in Vidzeme gehören und<br />
nach dem Hünen Kurbads und den Zwergen<br />
benannt sind. Entsprechende Holzskulpturen<br />
säumen den Weg zu den Höhlen<br />
Velna ala und SkÇbumba∫∫as ala sowie den<br />
Ne∫˙u-Felsen. Vom namensgebenden Berg<br />
Ska¿aiskalns aus ergibt sich ein sehr beeindruckendes<br />
Echo. Die Pfade erschließen das<br />
Tal der Salaca in seiner ganzen Pracht.<br />
Tel: +371 6429500<br />
Der Informationspfad<br />
“Daugavas grava”<br />
Der romantische Wanderweg ist in<br />
der Stadt Aizkraukle am Rande des<br />
P∫avi¿u-Stausees angelegt und führt<br />
durch die Schluchten Kalna Ziedu<br />
grava un ZvaigϿu grava um den<br />
Kalnu-Ziedu-Burgberg herum. Die<br />
Strecke schließt das Heimatkunde-Museum Aizkraukle mit seinen<br />
Ausstellungen zum Daugava-Tal ein - man kann hier einen Eindruck davon<br />
gewinnen, wie der Strom vor dem Bau des Waserkraftwerks ausgesehen hat.<br />
Tel: +371 5123351<br />
Pilskalnes Siguldi¿a Naturpfad<br />
Drei Pfade unterschiedlicher Länge. Der<br />
"Däumling"-Pfad für Kinder mit seinen 32<br />
Holzskulpturen windet sich 1,6 km weit.<br />
Der geologisch-dendrologische Weg ist 3,8<br />
km lang, und der Landschaftspfad führt 8<br />
km weit durch ein Tal, das von subglazialem<br />
Schmelzwasser geschaffen worden<br />
ist. Hier finden sich aber auch<br />
Zeugnisse aus der jüngeren Geschichte.<br />
Tel: +371 5462296<br />
Der Adamovas-Naturpfad<br />
In dieser Gegend befinden sich<br />
auf relativ engem Raum mehrere<br />
interessante Naturobjekte.<br />
Deshalb hat man hier einen<br />
1,8 km langer Pfad angelegt,<br />
der durch schroffe Schluchten<br />
zu einzigartigen Bäumen führt,<br />
so zu einer mehrstämmigen Espe und einebensolchen Linde,<br />
einer Jahrhunderteiche, aber auch zu geschützten Pflanzen.<br />
Aussichtsstellen bieten Blicke ins malerische Daugava-Tal.<br />
Tel: +371 5624074<br />
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 31<br />
Foto: A.Salaka<br />
Foto: J.Sma∫inskis<br />
Foto: D.Gruberts<br />
Foto: D.Gruberts<br />
Foto: J.Sma∫inskis
N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />
HINWEISE FÜR <strong>NATUR</strong>-TOURISTEN<br />
Entscheidend im Natur-Tourismus ist es,<br />
sich verantwortlich zu verhalten, was<br />
den Ort und die Menschen angeht, die<br />
man aufsucht. Auch wenn der Besucher,<br />
so gesehen, möglichst unmerklich<br />
bleiben sollte, heißt dies noch lange<br />
nicht, daß er keine Rechte hat. Deshalb<br />
einige Regeln zum beiderseitigen<br />
Nutzen von Tourist und Natur.<br />
Das Verhalten im Wald<br />
• Sofern dem keine anderslautenden<br />
rechtlichen Bestimmungen entgegenstehen,<br />
hat der Tourist das<br />
Recht, sich in öffentlichen Wäldern<br />
aufzuhalten und frei zu bewegen,<br />
sowie wilde Beeren, Früchte, Nüsse,<br />
Pilze und Heilkräuter zu sammeln.<br />
• Dasselbe gilt für einen privaten<br />
Wald, solange der Besitzer oder<br />
Verfügungsberechtigte diesen nicht<br />
mit deutlichen Warnschildern<br />
entsprechend eingegrenzt hat.<br />
• Bei einem Aufenthalt im Wald ist<br />
der Tourist verpflichtet, die<br />
Brandschutzbe-stimmungen<br />
einzuhalten, den Boden und die<br />
Einrichtungen des Waldes zu schonen,<br />
keinen Abfall zu hinterlassen,<br />
die Ordnung für die Nutzung von<br />
Rastplätzen einzuhalten, keine<br />
Vogelnester und Ameisenhaufen zu<br />
zerstören oder auf andere Weise den<br />
Pflanzen und Tieren des Waldes zu<br />
schaden.<br />
• Der Tourist hat das Recht, frei und<br />
kostenlos den sog. Leinpfad (tauvas<br />
josla) zu benutzen. Dessen Breite<br />
beträgt an privaten Gewässern 4 m,<br />
an den übrigen Binnengewässern -<br />
10 m, und am Meeresufer - 20 m.<br />
Mit dem Fahrrad unterwegs<br />
• Mitzuführen ist ein Ausweis, der die<br />
Befähigung zum Führen eines<br />
Fahrrads bescheinigt.<br />
• Das Fahrrad muß sich in einem einwandfreien<br />
technischen Zustand<br />
befinden und ähnlich wie in<br />
Deutschland ausgestattet sein:<br />
Bremsen, Klingel, weißer Reflektor<br />
vorne, roter Reflektor hinten, jeweils<br />
zwei gelbe Reflektoren in den<br />
Speichen der beiden Räder, bzw. an<br />
den Pedalen.<br />
• Bei Nutzung der Fahrbahn, des<br />
Seitenstreifens oder des Gehweges<br />
während der dunklen Stunden ist<br />
auf unbeleuchteten Wegstrecken<br />
oder bei schlechten<br />
Sichtverhältnissen die Lichtanlage<br />
anzustellen (Scheinwerfer weiß,<br />
Rücklicht rot).<br />
• Radfahrer dürfen Straßen in einer<br />
Reihe möglichst nahe am rechten<br />
Rand des Fahrstreifens benutzen.<br />
Sofern sie keine Fußgänger behindern,<br />
dürfen sie auch den Gehweg<br />
befahren.<br />
Bevor man die Angel auswirft<br />
• In den Gewässern Lettlands darf jedermann<br />
angeln, der einen<br />
Angelschein erworben hat. Diesen<br />
kann man in den lokalen<br />
Postämtern oder Geschäften für<br />
Angelzubehör erstehen. Für Stellen,<br />
an denen Angeln genehmigungspflichtig<br />
ist, ist zusätzlich eine<br />
entsprechende Lizenz erforderlich.<br />
• Personen, die nicht älter als 16<br />
Jahre, bzw. über 65 Jahre alt sind,<br />
brauchen keinen Angelschein,<br />
müssen jedoch ihr Alter anhand<br />
eines Ausweises jederzeit belegen<br />
können.<br />
• In privaten Seen oder Seen, die sich<br />
auf privaten Grundstücken befinden<br />
und in denen der Staat kein<br />
Fischfangrecht hat, kann der<br />
Eigentümer das Angelrecht selbst<br />
wahrnehmen oder auch anderen<br />
natürlichen oder jurististischen<br />
Personen gestatten, es auszuüben.<br />
• Für Gewässer in Gebieten, die unter<br />
besonderem Naturschutz stehen,<br />
gelten die Angelverordnung und die<br />
Bestimmungen zum Schutz und<br />
Nutzung der betreffenden Gebiete.<br />
• Der Angler darf den Leinpfad (tauvas<br />
josla) kostenlos nutzen; die<br />
Breite dieses Streifens beträgt am<br />
Meeresufer 20 m, an privaten<br />
Gewässern - 4 m, und an allen<br />
anderen Gewässern - 10 m.<br />
• Als Fang darf der Angler pro Mal<br />
behalten:<br />
- Äschen, Alande (Orfe), Bachund<br />
Regenbogenforellen, Hechte,<br />
Schleie, Rapfen, Döbel, Große<br />
Maränen (Bodenrenken, Große<br />
Schwebrenken, Wandermaränen,<br />
Lavarete), Quappen (Rutten,<br />
Trüschen), Zährten, Zander und<br />
Aale - jeweils fünf Exemplare;<br />
- Welse - drei Exemplare;<br />
- Fische aller anderen Arten, für<br />
die keine Angellizenz erforderlich<br />
ist - ohne Beschränkung des<br />
Gewichts oder der Anzahl;<br />
Was man sonst noch wissen sollte<br />
• In den Wäldern Lettlands kommen<br />
Zecken vor, weshalb eine FSME-<br />
Schutzimpfung anzuraten ist. Es<br />
empfiehlt sich, im Wald enganliegende<br />
Kleidung zu tragen, diese<br />
anschließend ausschütteln und sich<br />
selbst auf eventuelle Zeckenbisse zu<br />
untersuchen.<br />
• Baden sollte man nur an Stellen, die<br />
dafür hergerichtet sind.<br />
• Vom Verzehr unbekannter Pflanzen<br />
oder Pilze wird abgeraten.<br />
• Über mögliche Verstösse gegen die<br />
Bestimmungen für ein<br />
Naturschutzgebiet und andere<br />
Vorschriften ist die zuständige<br />
örtliche Umweltbehörde oder die<br />
Verwaltung des Naturschutzgebiets<br />
zu unterrichten.<br />
Liebe Natur-Touristen,<br />
denken Sie stets daran, daß Ihnen der<br />
Besuch von Gebieten ermöglicht wird,<br />
die unter besonderem Schutz stehen.<br />
Hier befinden sich Naturobjekte von<br />
nationaler Bedeutung - zeigen Sie<br />
also Verantwortung und üben<br />
Sie entsprechende Rücksicht.<br />
Wir wünschen Ihnen spannende und angenehme Natur-Reisen in Lettland!<br />
32 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D
LETTLAND - ALLGEMEINE FAKTEN<br />
Fläche 64 589 km 2<br />
Gesamtlänge der Außengrenzen 1 862 km<br />
Länge der Küste 494 km<br />
Kulturgeschichtliche Landesteile Kurzeme, Zemgale, Vidzeme, Latgale<br />
Hauptstadt R¥ga (757 Tsd. Einwohner)<br />
Größere Städte (Einwohnerzahl in Tsd.) Daugavpils (114), LiepÇja (89), Jelgava (63), Japplermala (56), Ventspils (44), Rïzekne (39)<br />
Größter See LubÇns - 80,7 km 2<br />
Tiefster See Dr¥dzis - 63,1 m<br />
Längster Fluß Daugava - 1 005 km (innerhalb der Grenzen Lettlands - 352 km)<br />
Höchste Erhebung Gaizi¿‰ - 312 m<br />
Einwohnerzahl 2,36 Mio., darunter 55,7% Letten, 32,3% Russen, 3,9% Weißrussen, 2,9% Ukrainer, 2,2% Polen,<br />
1,3% Litauer und 1,7% andere Nationalitäten<br />
Wichtige historische Ereignisse<br />
1201 - Bischof Albert von Buxhoeveden gründet R¥ga, die heutige Hauptstadt Lettlands.<br />
13.-16. Jhd. - Deutsche Kreuzritter herrschen in Lettland.<br />
16.-17. Jhd. - Einige Landesteile geraten unter polnischer und schwedischer Herrschaft.<br />
18.-19. Jhd. - Das russische Zarenreich hat sich Lettland einverleibt.<br />
1918 - Lettland erklärt sich zur unabhängigen Republik.<br />
1940 - Die Sowjetunion okkupiert Lettland.<br />
1941 - Deutsche Besatzung.<br />
1990 - Das Parlament der damaligen Sowjetrepublik Lettland verabschiedet eine Unabhängigkeitserklärung.<br />
1991 - Die internationale Staatenwelt erkennt die wiederhergestellte Souveränität Lettlands an.<br />
1995 - Der Europarat nimmt Lettland als Mitglied auf.<br />
1999 - Lettland wird zu Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Union eingeladen.<br />
Klima In Lettland herrscht ein gemäßigtes Klima. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen für 2001 Januar -0,6°C,<br />
Februar -3,0°C, März 0,1°C, April 7,3°C, Mai 11,9°C, Juni 14,8°C, Juli 21,3°C, August 17,6°C, September 12,5°C,<br />
Oktober 8,9°C, November 1,8°C, Dezember -5,5°C.<br />
Zeitzone MEZ + 1 Stunde<br />
Sprache Lettisch ist Amtssprache; Englisch, Russisch und Deutsch sind aber verbreitet.<br />
Geld Die nationale Währung ist der Lats (Ls., LVL); ein Lats hat 100 Santimi (Einzahl Santims).<br />
1 Euro entspricht 0,595 LVL (25.09.2002).<br />
Staatsform Lettland ist eine demokratische, parlamentarische Republik. Die gesetzgebende Körperschaft ist die Saeima; ihr<br />
gehören 100 Abgeordnete an, die vom Volk gewählt werden. Die Regierung besteht aus 14 Mitgliedern unter Leitung eines<br />
Ministerpräsidenten. Das Parlament bestimmt auch den Staatspräsidenten.<br />
Religion Lutheraner, Katholiken und Russisch-Orthodoxe bilden die größten Konfessionen in Lettland.<br />
Telefon Die Vorwahl für Lettland lautet +371.<br />
Notrufe Feuerwehr - 01, Polizei - 02, ärztliche Hilfe - 03, Gas-Notdienst - 04.<br />
Anreise Fähren von Deutschland und Schweden aus bringen Sie nach Lettland; sie können aber auch fliegen oder mit dem<br />
Auto auf dem Landweg kommen. Näheres dazu unter www.latviatourism.lv oder beim Baltischen Informations- und<br />
Tourismusbüro, Salzmannstr. 152, D-48159 Münster, Tel. +49 251 2150742, Fax +49 251 2150743,<br />
E-Mail info@baltic-info.de, www.gobaltic.de.<br />
Natur-Tourismus in Lettland<br />
Finanzierung: Stiftung Umweltschutz Lettland<br />
Ministerium für Umweltschutz und regionale Entwicklung<br />
Herausgebe: © Fremdenverkehrsamt Lettland<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Fremdenverkehr am Ministerium für Umweltschutz und regionale Entwicklung<br />
Erstellung: Vereinigung Ökotourismus Lettland<br />
Verfasser: Andris Junkurs<br />
Beratung: Juris Sma∫inskis, Alanda Pappleli¿a, DiÇna Rubene, DÇvis Gruberts, Anda Salaka, Andis Liepa, Linda Mierlauka,<br />
Daina Vinklere, ValdemÇrts ·∫auksti¿‰ und Mitarbeiter des WWF-Lettland<br />
Anita Namatïva und Mitarbeiter des Naturreservats Teiãi<br />
Ilze Stabulniece und Mitarbeiter des Fremdenverkersbüros für KrÇslava Umgebung<br />
Mitarbeiter an der Abteilung für Naturerkundung und - Information des Nationalparks Gauja<br />
Andris UrtÇns und Mitarbeiter des Biosphären - Reservats Zieme∫vidzeme<br />
Redaktion: OjÇrs Roz¥tis<br />
Übersetzung ins Deutsche: OjÇrs J. Roz¥tis<br />
Titelfoto: Valdis Semjonovs<br />
Kartenmaterial: “Datorkarte” Gmbh., “Kar‰u izdevniec¥ba JÇ¿a sïta” Gmbh.<br />
Grafische Gestaltung: JÇnis Blanks<br />
Druck: “Remarks - R” Gmbh.<br />
Benutztes Quellenmaterial: “Naturschätze Lettlands”, © Ministerium für Umweltschutz und regionale Entwicklung, 2000<br />
2002 ISBN 9984-737-03-9
www.latviatourism.lv