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NATUR-TOURISMUS

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<strong>NATUR</strong>-<strong>TOURISMUS</strong><br />

in Lettland


d bezeichnungen<br />

Moor, Sumpf<br />

Gewässer, See<br />

Felder, Wiesen<br />

Wald<br />

Stadt<br />

Ortschaft<br />

Staatsgrenze der Republik<br />

Lettland<br />

Grenze eines<br />

Naturschutzgebiets<br />

Flüsse<br />

Fernstraßen<br />

Eisenbahnlinien<br />

Findling<br />

Höhle<br />

Sehenswürdigkeit<br />

Quelle, Bach<br />

Kirche<br />

Andere Sehenswürdigkeiten<br />

Jahrhundertbaum<br />

Steilhang, Felsen<br />

Gutshof<br />

Museum<br />

Burgberg<br />

Parkplatz<br />

Tankstelle<br />

Bahnhof<br />

Bewirtungseinrichtung<br />

Informationsstelle<br />

Ärztliche (medizinische) Hilfe<br />

Übernachtungsmöglichkeit<br />

Hafen<br />

Zeltplatz, Kamp<br />

Toilette<br />

Auch Lettland folgt den Zeichen der Zeit - es weist Naturshutzgebiet<br />

aus und stellt sie unter besonderem staatlichen Shutz.<br />

Ziel dabei ist es, die Vielfalt in der Natur zu sichern, wissenshaftliche<br />

Forshung zu ermöglichen sowie Ärreale zu erchalten, die für die<br />

Erholung, Bildung und Erziehung der Bevölkerung von<br />

Bedeutung sind.<br />

Die unter Schutz gestellten Gebiete werden eingeteilt in:<br />

Naturreservate, Nationalparks, Biosphären - Reservate, Naturparks,<br />

Naturdenkmäler, Schutzgebiet und geschützte Landschaften.<br />

Foto: A.Gustovskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Herzlich willkommen in Lettland!<br />

Lettland scheint mit positiver Energie geladen, ein Ort, wo das Leben der<br />

Menschen Ausgeglichenheit, Ruhe und Selbstgewißheit ausstrahlt.<br />

Möglicherweise verdankt sich diese Grundstimmung gerade der Natur.<br />

Vergebens sucht man hier nach spektakulären Naturkatastrophen, es gibt<br />

wenig Unmäßiges oder Extremes, das einen Reisenden hier gefährden könnte.<br />

Besucher, da sind wir uns sicher, werden das Land in guter Erinnerung<br />

behalten; sie werden nicht bloß Eindrücke, sondern auch etwas für ihre Seele<br />

und ihr Wissen gewonnen haben. Lettland heißt seine Gäste aus ganzem<br />

Herzen willkommen.<br />

Und das, liebe Reisende, lieber Reisender, erwartet Sie:<br />

Die Ostseeküste mit dem längsten Sandstrand Europas (etwa 400 km) - man<br />

muß schon weit in die Ferne schweifen, um etwas ähnlich Schönes frei<br />

zugänglich zu finden. Hier kann man Aktivurlaub machen, sich mit der traditionellen<br />

Küstenfischerei vertraut machen, Bernstein sammeln und wunderbare<br />

Sonnenauf- und untergänge erleben. Über die gesamte Länge des Küstenstreifens<br />

zeigt sich die Natur von ihrer vielfältigen Seite: breite Strände, kiefernbewachsene<br />

Dünen und sandige Steilhänge. Dort, wo das Meer und die R¥gaer Bucht zusammentreffen,<br />

ist im Verlauf der 11 000-jährigen Entstehungsgeschichte der Ostsee<br />

aus Sandanschwemmungen die Landspitze von Kolka entstanden, die<br />

beansprucht, die Mitte Europas zu sein. Mehrere Strände in Lettland sind mit<br />

dem begehrten Gütesiegel "Blaue Fahne" ausgezeichnet.<br />

Die Wälder sind Lettlands grünes Gold - sie bedecken mehr als 40% des<br />

Landes. Besondere Bedeutung kommt aber auch den Feuchtgebieten und Mooren<br />

zu; sie stellen mehr als ein Zehntel der Fläche Lettlands und sind unverzichtbar<br />

für die Sicherung der natürlichen Vielfalt.<br />

Die Gewässer sind Lettlands blaues Gold und haben in der Natur und der<br />

Kulturgeschichte des Landes stets eine herausgehobene Rolle gespielt. Der größte<br />

Strom des Baltikums ist die Daugava, auch als Schicksalsfluß Lettlands empfunden<br />

und oft als “Mutter” verehrt. In Kuld¥ga kann man den breitesten Wasserfall<br />

Europas besichtigen - die Ventas rumba (249 m). Der Nebenfluß der Venta, die<br />

Abava, hat ein Urstromtal, das wegen seiner Schönheit "Kurländische Schweiz"<br />

genannt wird. Die malerische Salaca ist einer der beliebtesten Flüsse für<br />

Wasserwanderungen, aber auch bedeutender Laichort der Lachse. Es gibt keine<br />

andere Gegend in Lettland, der mehr Besucher verzeichnet als das Urstromtal der<br />

Gauja. Hier konzentriert sich eine große Anzahl geologischer Objekte, die die<br />

Entwicklung der Natur und der Umgebung dokumentieren.<br />

Eine ganze Region Lettlands wird "Land der blauen Seen" genannt - Latgale.<br />

Nicht umsonst: unübersehbar bestimmen Seen und Seen-Gruppen das<br />

Landschaftsbild.<br />

Eine im europäischen Maßstab bedeutsame Vogelzugroute führt großteils<br />

über die Küstenniederung. Den etwa einen Kilometer breiten Streifen zwischen<br />

dem Papes-See und der Ostsee überqueren zwischen August und November etwa<br />

10 Mio. Tiere. Als Zwischenstation auf der Wanderung der Fledermäuse ist Pape<br />

sogar weltweit einmalig. Lettland ist aber auch als Land der Störche bekannt.<br />

Vielleicht erzählt man deshalb hier besonders gerne, daß die großen, weißen<br />

Vögel die Babies bringen...<br />

Seit jüngstem ist man in Lettland stolz auf die gelungene Wiederansiedlung<br />

von Tierarten. In ganz Südkurzeme dehnt sich das erneuerte<br />

Verbreitungsgebiet des Europäischen Laubfrosches weiter aus. Erfolgreich passen<br />

sich in Pape die nächsten Verwandten des europäischen Urpferds Tarpan, die<br />

Konik-polski-Pferde, dem Leben in freier Wildbahn an. In den weitläufigen<br />

Zoogehegen in Kalvene lebt die größte Kiang-Population Europas. In L¥gatne<br />

grast schon seit längerem eine Wisent-Herde, und es wird daran gedacht, die<br />

Großwild-Population weiter zu vermehren.<br />

Und das ist keineswegs alles. Jeder genauere Blick in die Natur Lettlands kann<br />

Überraschendes und Wundervolles erschließen. Und wer weiß - vielleicht legt<br />

dies auch bei Ihnen eine neue, positive Schwingung frei...<br />

inhalt<br />

2-3<br />

Das Papes-See und seine gebiet<br />

4-5<br />

Der Nationalpark Sl¥tere<br />

6-7<br />

Der Nationalpark µemeri<br />

8-9<br />

Der Naturpark "Urstromtal Abava"<br />

10-11<br />

Der Engures-See-Naturpark<br />

12-13<br />

Der Nationalpark Gauja<br />

14-15<br />

Der Naturpark "Daugava-Schleifen"<br />

16-17<br />

Natur-Tourismus in Lettland -<br />

eine Übersichtskarte<br />

18-19<br />

Das Naturreservat Teiãi<br />

20-21<br />

Das Biosphären-Reservat Zieme∫vidzeme<br />

22-23<br />

Der Naturpark "Tïrvete"<br />

24-25<br />

Unterwegs auf der Abava<br />

26-27<br />

Die unbekannte Schönheit Lettlands<br />

entdecken: per Fahrrad durch Sïlija<br />

28-29<br />

Moorwandern in den Reservaten<br />

Teiãi und Krustkalni<br />

30<br />

Zehnmal ein Muß für Natur-Touristen<br />

31<br />

Die zehn schöne Naturpfade in Lettland<br />

32<br />

Hinweise für Natur-Touristen<br />

Im Text verwendete Abkürzungen:<br />

TIC - Fremdenverkehrsbüro<br />

AC - Besucherzentrum<br />

IC - Informationsstelle<br />

O - Ost-, Osten<br />

W - West-, Westen<br />

N - Nord-, Norden<br />

NO - Nordosten<br />

NW - Nordwesten<br />

S - Süd-, Süden<br />

SO - Südosten<br />

SW - Südwesten<br />

NP - Nationalpark<br />

WWF - World Wildlife Fund<br />

SNP - Nationalpark Sl¥tere<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 1


Foto: WWF<br />

Foto: WWF<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DAS PAPES-SEE UND SEINE GEBIET L<br />

Der flache Papes-See und seine Ufer sind ein hervorragender<br />

Nistplatz für Wasservögel und ziehen deshalb mehrere<br />

Dutzend auch europa- und weltweit seltener Arten an. Das<br />

Gewässer erstreckt sich über eine Fläche von 3 878 ha, und<br />

seine Gegebenheiten entsprechen der Ramsar-Konvention<br />

zum Schutz von Feuchtgebieten für Wat- und Wasservögel.<br />

Besonders bedeutsam ist der Landstreifen zwischen Meer und<br />

See. Im Herbst kann es Tage geben, an denen nicht nur bis zu<br />

einer Million Vögel auf ihrem Zug diese Stelle passieren,<br />

sondern - weltweit einmalig - auch Riesenscharen von<br />

Fledermäusen. In der Umgebung des Sees hat man insgesamt<br />

271 Vogelarten nachgewiesen. Seit 1966 arbeitet hier eine<br />

ornithologische Station, die jeden Herbst an die 54 000 Vögel<br />

beringt. Im Naturschutzgebiet nisten so seltene Arten<br />

wie Wachtelkönig, Seggen-Rohrsänger, Rohrdommel,<br />

Zwergdommel u. a., und im Nida-Moor - Wiesenweihe,<br />

Goldregenpfeifer, Regenbrachvogel.<br />

VOGEL-BEOBACHTUNGSTURM AM SÜDENDE DES SEES<br />

Im Herzen dieses Schutzgebiets liegt der Papes-See; bei dem<br />

Flachgewässer handelt es sich um das Relikt einer Lagune, wie<br />

es für die lettische Ostseeküste charakteristisch ist. Der See<br />

wächst zu, der Großteil seiner Fläche ist schilfbestanden. Nur<br />

800 m trennen ihn vom Meeresufer, von Sandstrand und<br />

Dünen. Auf diesem schmalen Streifen Land ist ein einzigartiges<br />

Biotop entstanden. Das leicht salzhaltige Wasser des Sees<br />

bedingt eine besondere Vegetation mit mehreren seltenen<br />

Pflanzenarten. Zum Papes-See-Naturschutzgebiet gehören<br />

ferner das Nidas-Moor (gleichfalls Überbleibsel einer Lagune),<br />

die Hochdünenkette Japplermalciems-Pape, der Kieselstrand in<br />

Nida, das Kalni‰˙i-Naturschutzgebiet mit seltenen<br />

Pflanzenarten und die Fischersiedlungen in Nida, µo¿i (Pape)<br />

und Priediengals, wo alte Gebäude und die Anlage der<br />

Ortschaften erhalten geblieben sind.<br />

DER PAPES-SEE AUS DER VOGELPERSPEKTIVE<br />

Um das Zuwachsen der Ufers zu verhindern, zäunte man im<br />

Sommer 1999 auf den Wiesen an der Ostseite des Papes-Sees ein<br />

130 ha großes Arreal ein und setzte dort die nächsten Verwandten<br />

des Urpferdes Tarpan aus - Konik-Polski-Wildpferde. Die Tiere<br />

haben sich den hiesigen Lebensbedingungen gut angepaßt und<br />

bereits die ersten Nachkommen zur Welt gebracht.<br />

Das Wildpferde-Projekt hat der WWF unterstützt; Ziel ist es, einen<br />

Raum zu schaffen, wo der Mensch sich nicht in die Naturabläufe<br />

einmischt, die örtliche Wirtschaft aber eine Chance hat, sich ohne<br />

Raubbau an den natürlichen Ressourcen zu entwickeln.<br />

Ein anderes Konzept zur erfolgreichen Weiterentwicklung dieses<br />

Ansatzes stellt der Öko-Tourismus dar.<br />

Zug- und Nistvögel, Wildpferde, eine einzigartige Natur und<br />

Fischerdörfer mit alten Katen, in denen noch immer die wenigen<br />

verbliebenen Küstenfischer leben - das sind alles bedeutende<br />

Werte. Es lohnt sie kennenzulernen.<br />

WILDPFERD AUS DER HERDE AM PAPES-SEE<br />

2 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: WWF


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Vogel-Beobachtungsturm - mit Unterstützung des<br />

WWF eingerichtet; hier gibt es auch Informationen<br />

zu den typischsten der hier anzutreffenden Vögel.<br />

“Haus der Natur” in Pape - das WWF-"Haus der<br />

Natur" präsentiert eine Ausstellung über die Natur in<br />

der Umgebung des Sees.<br />

Der Naturpfad in Pape - dieser Lehrpfad vom See<br />

zum Nidas-Moor bietet Einblicke in Abläufe der Natur.<br />

Wildpferd-Weide - Besuch zu jeder Jahreszeit<br />

möglich, jedoch nur in Begleitung eines<br />

Fremdenführers.<br />

Die ornitologische Station - die ornithologische<br />

Station ist von August bis Oktober für Besucher<br />

zugänglich; es besteht die Möglichkeit, dem Beringen<br />

von Vögeln beizuwohnen.<br />

Der Leuchtturm Pape - der Leuchtturm wurde<br />

1890 erbaut, kein Zutritt für Besucher.<br />

Das Fisscherhof-Museum “V¥tolnieki” -<br />

das historische Gebäude-Ensemble dient als<br />

Fischerhof-Museum. Das Wohnhaus stammt aus dem<br />

Jahr 1890. Im Kornspeicher ist ein am Strand von Pape<br />

gefundenes, schätzungsweise 1000 Jahre altes Boot des<br />

lettischen Kuren-Stammes zu besichtigen.<br />

Anlegestelle für Fischerboote und Netzhaus in<br />

Japplermalciems - hier kann man geräucherten Fisch<br />

genießen sowie den Fischern bei der Arbeit<br />

zuschauen.<br />

Rucavas TIC:<br />

WWF Dabas mÇja:<br />

ABENDSTIMMUNG AM MEER<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1977 - Papes-See-Naturschutzgebiet<br />

1986 - Kalni‰˙i-Naturschutzgebiet<br />

1988 - Nida-Moor-Naturschutzgebiet<br />

Fläche: 6 000 ha<br />

Unter Schutz gestellt: Pflanzen (Gewöhnlicher Baltischer<br />

Efeu, Gewöhnliche Eibe, Moor-Gagelstrauch); das<br />

Hochmoor-Ökosystem; Zug- und Nistvögelarten (Schwarzstorch,<br />

Wiesenweihe, Goldregenpfeifer, Wachtelkönig,<br />

Seggen-Rohrsänger, Rohrdommel, Sumpfohreule, Kranich,<br />

Zwergdommel u. a.); der Kieselstrand in Nida; das Ökosystem<br />

der großen Dünen; die alten Fischerhöfe in µo¿i (Pape),<br />

Priediengals und Nida.<br />

g anreise<br />

Das Naturschutzgebiet ist im SW Lettlands gelegen, Anfahrt<br />

über die Landstraße LiepÇja-Klaipeda, von LiepÇja aus 30-50<br />

km nach S, von Klaipeda aus 50 km nach N.<br />

Hauptzugang: von der Landstraße aus über die Abzweigung<br />

nach Rucava in Richtung W bis zum Dorf Pape.<br />

Entfernung bis R¥ga - etwa 250 km.<br />

Das Naturschutzgebiet befindet sich auf dem Gebiet der<br />

Gemeinden Rucava und N¥ca, die nächstgelegene<br />

Gemeindeverwaltung befindet sich in Rucava (8 km).<br />

Am bequemsten ist die Anreise von LiepÇja oder Klaipeda<br />

aus mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Jugendherberge (1) mit 30 Betten<br />

• Bauernhöfe (7) mit jeweils 2-10 Betten<br />

• Zeltplatz (1) mit 8-12 Stellplätzen; Zelte müssen mitgebracht werden<br />

a unternehmungen<br />

• Küstennahe Fischerei, Einholen der Schleppnetze, Bootsausflüge<br />

aufs Meer, Räuchern von Fischen (für Gruppen von 3-4 Personen)<br />

• Besichtigung von Wildpferden<br />

• Vogel-Beobachtung<br />

• Wanderungen (für Gruppen von 6-8 Personen)<br />

h kontakte<br />

Fremdenführer: Gunta Timbra Tel.: +371 3494766<br />

Velta Kapplepele (Wildpferd-Weide) Tel.: +371 9489775<br />

Pape ornitologische Station Tel.: +371 3494326<br />

Ökotourismus-Anbieter: E-Mail: ltib@apollo.lv<br />

Infos: Lejaskurzeme TIC Tel.: +371 3480808<br />

Gemeinde N¥ca E-Mail: dzintara_taka@apollo.lv<br />

Zvani¿‰, Rucava, LiepÇjas rajons, LV-3477, Tel.: +371 3494766 E-Mail: rucava.p.p.b@apollo.lv<br />

Papes ciems, LV-3477, Tel.: +371 3494335, E-Mail: wwf@com.latnet.lv, Internet: www.wwf.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 3<br />

Foto: A.Junkurs


Foto: E.Pïterhofs<br />

Foto: A.Junkurs<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER NATIONALPARK SL±TERE L<br />

Die vom Vater der lettischen Seefahrt, Kri‰jÇnis ValdemÇrs, Ende<br />

des 19. Jhds. getroffene Festlegung, der Mittelpunkt Europas liege an<br />

der Kolkas-Spitze, ist nur ein Grund, diese interessante, von Mensch<br />

und Natur gestaltete Gegend aufzusuchen. Ornithologen kennen sie<br />

als hervorragenden Ort für die Beobachtung von Vogelwanderungen:<br />

im Frühjahr, vor dem Flug übers Meer, mögen es auf einen<br />

Schlag bis zu 150 000 Tiere sein. So kann man hier Mitte April<br />

Bussarde, Adler, Taucher, Gänse, Enten, viele Sperlingsarten und<br />

andere Vögel beieinander sehen. Die Kolkas-Spitze hat sich an einer<br />

Stelle herausgebildet, wo die Ostsee und die Bucht von R¥ga<br />

aufeinandertreffen. Am Strand kann man noch die Reste des alten<br />

Leuchtturms entdecken, während der derzeitige Turm 1884 am Ende<br />

einer Sandbank 6 km vor der Küste errichet worden ist.<br />

KÜSTE BEI DER KOLKAS-SPITZE MIT DEN RUINEN DES ALTEN LEUCHTTURMS<br />

Dieser NP erstreckt sich über eine einzigartige Landschaft im<br />

Norden des Landesteiles Kurzeme; in Lettland kennt man diese als<br />

das Gebiet der Kangari (Dünenketten) und Vigas (Feuchtsenken<br />

zwischen den Dünen). Die besonderen Bedingungen, die diese<br />

Gegend geformt haben, und noch fortwährende Prozesse haben<br />

ein Ensemble vielgestaltiger Ökosysteme entstehen lassen: hier<br />

findet man etwa langgestreckte Moore aller Art, aber auch schmale<br />

Seen oder kilometerlange und uralte Dünen mit verschiedenartiger<br />

Bewaldung. Das Territorium des Parks umfaßt sowohl Mischwälder<br />

gemäßigter Breitengrade als auch Elemente aus Tundra und Taiga.<br />

Dieser Mix natürlicher Voraussetzungen gibt eine günstige<br />

Grundlage für eine vielfältige Fauna und Flora ab.<br />

Von den Zilie kalni (wörtlich: Blauen Bergen) im Süden bis zur<br />

Kolkas-Spitze im Norden bewahrt der NP erdgeschichtliche<br />

Informationen zur Entstehung der Ostsee, die sich bis zur letzten<br />

Eiszeit vor 11 000 Jahren erstrecken. Für Kenner gilt die Region als<br />

eine Art Freilichtmuseum für Relikte verschiedener Erdepochen - so<br />

auch Uferabschnitte des Ancylussees und des Baltischen Eisstausees.<br />

Der Abhang der Zilie kalni mit seinen vielen Schluchten ragt bis zu<br />

50 m über die Ebene auf, die sich bis zum Meer hinstreckt; in<br />

einem weit geschwungenen Bogen verläuft hier die Grenze zwischen<br />

der Dundagas-Höhe und dem Vigas- und Kangari-Gebiet.<br />

Diese Scheide ist in Lettland in Hinblick sowohl auf die Landschaft<br />

als auch auf Geologie und Ökosysteme einzigartig.<br />

WALD AUF DER ANHÖHE DER ZILIE KALNI<br />

Bewahrenswerte Kultur, Arbeit und Natur haben sich an dieser Küste<br />

eng miteinander verwoben; entstanden ist dabei eine unnachahmliche<br />

Komposition mit einem Kolorit, das allein dieser Gegend vorbehalten ist.<br />

Auf einer Strecke von etwa 50 km entlang der Meeresenge von Irbe<br />

befinden sich Küstendörfer mit einzigartiger Kulturgeschichte. Hier hat<br />

eines der kleinsten Völker Europas seine Heimat - die finn-ugrischen<br />

Liven. In Abgeschiedenheit lebend, sind sie nicht in den Letten aufgegangen.<br />

Die hiesigen Fischerfamilien gehen ihrem traditionellen Beruf nach,<br />

und es werden Anstrengungen unternommen, die Kultur der Liven zu<br />

pflegen und für die kommenden Generationen zu bewahren. Zur<br />

Identität des livischen Volkes tragen nicht nur Gebräuche und die Sprache<br />

bei, sondern auch die Anlage der Fischerdörfer, einzelne Gebäude,<br />

geschichtlich bedeutende Stätten und andere kulturhistorische Zeugnisse.<br />

DIE KÜSTE AN DER IRBES-MEERESENGE<br />

4 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: D.Runcis


Foto: A.Junkurs<br />

F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Der Landspitze Kolka - in der näheren Umgebung gibt<br />

es einen Park- und einen Zeltplatz, Wanderpfade, eine<br />

Informationsstelle und andere touristische Einrichtungen.<br />

Der Naturpfad ·l¥tere - ein Besuch dieses Naturpfades zu<br />

jeder Jahreszeit möglich, jedoch nur in Begleitung eines<br />

Fremdenführers.<br />

Der Naturpfad îvaÏi und der Steilküste - ein etwa<br />

300 m langer Naturpfad zum Meer, der zu einer der seltenen<br />

Steilküsten an der Bucht von R¥ga (bis zu 15 m hoch) führt.<br />

Der Leuchtturm ·l¥tere - der 1849 errichtete Leuchtturm ist<br />

der zweitälteste Bau dieser Art in Lettland. Selbst 26 m hoch,<br />

befindet sich dieses touristische Objekt am einstigen Ufer des<br />

Baltischen Eisstausees, 59 m über dem heutigen Meeresspiegel.<br />

Der Leuchtturm Kolka - der 1884 erbaute Leuchtturm steht<br />

im Meer.<br />

Das Geweih-Museum in Vaide - die Geweihsammlung<br />

von E. Hausmanis auf dem Hof "Purvziedi"; Teich, Sauna<br />

und Zeltplatz.<br />

Das Kulturhaus des Liven-Volkes - 1939 mit finnugrischer<br />

Unterstützung aus Finnland, Estland und Ungarn<br />

errichtetes Kulturhaus des Liven-Volkes.<br />

Dorfmitte S¥krags mit acht und Ortschaft Ko‰rags<br />

mit neun Fischerkaten - städtebauliches Kulturdenkmal<br />

von nationalem Rang.<br />

Fischerboote in Mazirbe - hier kann man die<br />

traditionelle Küstenfischerei beobachten und<br />

geräucherten Fisch genießen.<br />

EIN VIGA-SEE IN SL±TERE<br />

SNP Administrative Stelle:<br />

g anreise<br />

Dakterlejas 3, Dundaga, Talsu rajons, LV-3270, Tel.: +371 3281066,<br />

E-Mail: snp@slitere.lv, Internet: www.slitere.gov.lv<br />

Gegründet: 2000 - Nationalpark<br />

Sl¥tere (zuvor Staatliches<br />

Reservat Sl¥tere)<br />

1921 - Naturdenkmal Sl¥tere<br />

Fläche: 16 369 ha<br />

Unter Schutz gestellt:<br />

naturbelassene Wald-Ökosysteme;<br />

Flora (860 Gefäßpflanzen-,<br />

128 Moos- und 195<br />

Flechtenarten) und Fauna<br />

(40 Säugetier-, 129 Nistvögel-,<br />

7 Kriechtier-, 9 Amphibien- und<br />

13 Süßwasserfischarten);<br />

natürliche Regenierung von<br />

Waldbrandflächen; geologische<br />

Objekte in den Zilie kalni<br />

(Kal˙upe-Tal und -Schluchten);<br />

Küsten-Ökosysteme und<br />

Fischerdörfer.<br />

Der Nationalpark Sl¥tere befindet sich im NW Lettlands. Von<br />

R¥ga aus fährt man 150-160 km über die Landstraße Richtung<br />

NW nach Kolka oder Dundaga. Von Ventspils aus sind es 40 km<br />

nach NO.<br />

Der Hauptzugang ist von Kilometer 13 auf der Landstraße<br />

Dundaga-Mazirbe, ferner von Kolka und Mazirbe sowie von<br />

Kilometer 5 auf der Landstraße V¥dale-Mazirbe aus.<br />

Der NP befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinden Kolka und<br />

Dundaga. Die nächstgelegene Gemeindeverwaltung befindet<br />

sich in Kolka; die Park-Verwaltung hat ihren Sitz in Dundaga.<br />

Die bequemste Anreise ist von R¥ga oder Ventspils aus mit privaten<br />

oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Hotel (1) mit 28 Betten<br />

• Gästehäuser (4) mit jeweils 8-15 Betten<br />

• Bauernhöfe (2) mit jeweils 4-6 Betten<br />

• Zeltplatz (1) mit 4-6 Stellplätzen<br />

a unternehmungen<br />

• Küstennahe Fischerei, Einholen der Netze, Bootausflüge auf<br />

das Meer, Räuchern von Fischen<br />

• Fahrradtouren in Begleitung eines Fremdenführers<br />

• Vogel-Beobachtung<br />

• Forschungspraktika<br />

• Landschaftsmalen<br />

• Fotosafari<br />

• Wandern<br />

h kontakte<br />

e fakten<br />

Fremdenführer: Alanda Pappleli¿a und JÇnis Jansons<br />

Tel.: +371 3281066<br />

Ökotourismus-Anbieter: E-Mail: snp@slitere.lv<br />

Infos: ·l¥teres bÇkas IC Tel.: +371 3249211<br />

Liven-Informationsstelle (L¥vu IC) in Kolka Tel.: +371 3277267<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 5


Foto: A.Liepa<br />

Foto: A.Liepa<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER NATIONALPARK µEMERI L<br />

Der Ka¿iera-See gilt laut Ramsar-Konvention als bedeutsamer<br />

Lebensraum für Wasservögel, bzw. Rastplatz auf ihren<br />

Wanderungen. Die umliegenden Moore sorgen wiederum dafür,<br />

daß die hier nistenden Arten - Seeadler, Uhu, Regenbrachvogel,<br />

Schwarzstorch (7-8 Paare), Kranich, Schreiadler - vergleichsweise<br />

sichere Brutbedingungen vorfinden. So ist das Schutzgebiet<br />

Nistplatz auch für den im übrigen Europa ausgestorbenen<br />

Wachtelkönig.<br />

Ebenso wie Vögel finden auch Säugetiere - Elch, Edelhirsch,<br />

Wildschwein, Wolf - im NP einen gewissen Schutz vor den<br />

Fährnissen der modernen Welt.<br />

Im Ka¿iera-See sind über 20 Fischarten festgestellt worden, ferner<br />

der Großteil der in Lettland beheimateten Amphibien und<br />

Kriechtiere. 1989 wurde das Gewässer in das ICPB (Birdlife<br />

International)-Verzeichnis der bedeutendsten Vogelstätten<br />

Europas aufgenommen.<br />

EIN SCHWARZSTORCHPAAR HAT ZUEINANDER GEFUNDEN<br />

Seit 1999 gehören zum NP µemeri mehrere geschützte Objekte<br />

und Gebiete - das µemeru-Hochmoor, der Ka¿iera-See, das Tal der<br />

Slocene, die Schwefelquellen im Za∫ais purvs (Grünes Moor), alte<br />

Binnenland-Dünen (Za∫Ç kÇpa, KrÇãu-Hügel), der Sandstrand der<br />

Ostsee und die Uferdünen sowie der Valguma-See (in einer 30 m<br />

tiefen Erdfurche). Aufgrund der geomorphologischen<br />

Entstehungsgeschichte sowie des Aufeinandertreffens großer geologischer<br />

Strukturen hat sich in dieser Gegend auf relativ engem<br />

Raum eine einzigartige, nur hier anzutreffende Konzentration von<br />

Ökosystemen herausgebildet. Dies hat eine enorme biologische<br />

Vielfalt gefördert, hier findet sich ein Viertel der in der Roten Liste<br />

Lettlands geführten Pflanzen. Von besonderem Wert ist dieses<br />

Schutzgebiet auch wegen seiner Erreichbarkeit: die aus einem Kurort<br />

hervorgegangene Stadt Japplermala befindet sich gleichsam vor der<br />

Haustür, und R¥ga, die Hauptstadt Lettlands, liegt nur 20 km weiter.<br />

Beim Kerngebiet des NP, dem µemeru-Moor, handelt es sich um ein<br />

Lagunenüberbleibsel des Baltischen Eisstausees - ein Hochmoor des<br />

küstennahen Typs mit einer der größten Moosflächen in Lettland.<br />

Zugleich handelt es sich um ein ornithologisch bedeutsames Biotop.<br />

Der Strandbereich des Nationalparks hat sich seinerseits nach dem<br />

Litorinameer herausgebildet, weshalb hier an einem Ort sowohl<br />

neuzeitliche Ufer-, als auch eigentümliche Moor-, Seen- und<br />

Binnengewässer-Ökosysteme anzutreffen sind.<br />

DAS µEMERU-HOCHMOOR<br />

Aufgrund der Wechselwirkung zwischen dem Grundgestein<br />

dieser Gegend - Dolomit - und den Mooren hat sich ein System<br />

von Schwefelquellen herausgebildet, ein im europäischen<br />

Maßstab einzigartiges Naturdenkmal. Den 1920er Jahren<br />

Grundlage für die Entwicklung von µemeri zum lettischen<br />

Heilkurort schlechthin.<br />

Der Strand in LapmeÏciems und RagAciems vermag mit der<br />

weitaus bekannteren Küste des Landesteiles Vidzeme in<br />

Zvejniekciems, Saulkrasti u. a. durchaus mitzuhalten. Der breite,<br />

feinsandige Strand, die ufernahen, kiefernbestandenen Dünen<br />

und die Erzeugnisse der Küstenfischerei locken Touristen und<br />

Erholungssuchende an.<br />

ZWISCHEN OSTSEE UND KAøIERIS-SEE - RAGACIEMS<br />

6 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: A.Liepa


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Der Brandschutz-Turm - Der Turm ist unerläßlich für den<br />

Brandschutz in der Umgebung des Moores.<br />

Der Schwefel-Weihern - in den Schwefel-Weihern<br />

reagiert saueres Moorwasser auf bloßgelegtes Dolomit<br />

und ermöglicht eine sehr eigenartige Pflanzenwelt.<br />

Bootsstation am Ka¿iera-See - das Gewässer eignet sich<br />

hervorragend zum Angeln, doch ist dieses Vergnügen nur von<br />

Booten der Station aus sowie mit Erlaubnisschein gestattet.<br />

Der Leuchtturm Ragaciems - der Leuchtturm wurde<br />

1939 errichtet und 1947 umgebaut.<br />

Das Wald-Haus (“MeÏa mÇja”) - Nationalpark-<br />

Verwaltung und Besucherzentrum.<br />

Das Sanatorium "µemeri" - eine der berühmtesten<br />

Kurheilstätten Lettlands.<br />

Der Bohlenweg in den Großen µemeru-Moor - ein<br />

besonders eingerichteter 3 km langer Bohlenweg durch einen<br />

der interessantesten Bereiche des Großen µemeru-Moors.<br />

Das Strand “GausÇ jappledze” bei Ragaciems -<br />

wörtlich: Geruhsame Strandmeile, ein einsamer, von<br />

Aktivurlaubern jedoch geschätzter Bereich des NP.<br />

Der Bohlenweg in den Schwarzerlen-Sumpf -<br />

ein 600 m langer Bohlenweg unweit der NP-Verwaltung,<br />

der in einen Schwarzerlen-Sumpf führt und eine eigenartige,<br />

von Schwefellquellen bestimmte Natur erschließt.<br />

BOHLENWEG IM µEMERU-HOCHMOOR<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1997 - Nationalpark µemeri<br />

Davor - 1977 Naturschutzgebiet Ka¿iera-See<br />

1977 Naturschutzgebiet Großes µemeru-Moor<br />

1977 Naturschutzgebiet Slocenes-Tal<br />

Fläche: 38 165 ha<br />

Unter Schutz gestellt: Naturobjekte (Moore, die küstennahen<br />

Flachseen, der Meeresküste, die Auen der Flußtäler, Dünen,<br />

Schwefelquellen, Feuchtwälder und die allgemeine biologische<br />

Vielfalt); das kulturgeschichtliche Erbe (die Fischerdörfer an der<br />

Küste und die hier traditionell ausgeübten Berufe, ein Burgberg<br />

und alte Siedlungsstätten); der Kurbetrieb (der Kurort µemeri,<br />

Schwefel-Heilquellen und Heilschlamm).<br />

g anreise<br />

Der NP befindet sich am SW-Rand der R¥gaer Bucht zwischen<br />

Japplermala und Tukums, die Entfernung von R¥ga (über Japplermala)<br />

beträgt 35 km. Zugang von µemeri, Tukums, LapmeÏciems oder<br />

Kalnciems (von der Landstraße R¥ga-LiepÇja) aus. Die nächstgelegenen<br />

Gemeindeverwaltungen befinden sich in µemeri und<br />

LapmeÏciems. Die bequemste Anreise ist mit den Elektrozügen<br />

der Strecke R¥ga-µemeri oder mit privaten oder öffentlichen<br />

Straßenverkehrsmitteln von R¥ga oder Jelgava aus.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Jugendherberge (1) mit 30 Betten<br />

• Bauernhöfe (7) mit jeweils 2-10 Betten<br />

• Zeltplatz (1) mit 8-12 Stellplätzen, Zelte müssen selber mitgebracht<br />

werden<br />

a unternehmungen<br />

• Küstennahe Fischerei, Einholen der Schleppnetze,<br />

Bootsfahrten auf das Meer, Räuchern von Fischen<br />

• Angebote der Dabas skola (Naturschule)<br />

• Ausritte<br />

• Angeln<br />

• Beobachten von Vögeln und Fledermäusen<br />

• Wanderungen<br />

h kontakte<br />

Fremdenführer: Tel.: +371 7765387<br />

Ökotourismus-Anbieter: Tel.: +371 7765387<br />

Infos: Tukums TIC Tel.: +371 3124451<br />

Japplermala TIC Tel.: +371 7764276<br />

µemeri NP:<br />

“MeÏa mÇja”, Japplermala-µemeri, LV-2012, Tel. +371 7765386, E-Mail: kemeri@vdc.lv , Internet: www.kemeri.gov.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 7<br />

Foto: A.Liepa


Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: A.Gustovskis<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER <strong>NATUR</strong>PARK "URSTROMTAL ABAVA" L<br />

DAS URSTROMTAL DER ABAVA, VE˛UP±TE<br />

In dieser Gegend hat die traditionelle Beschäftigung des<br />

Menschen mit Landwirtschaft wenig auf die Natur eingewirkt: ein<br />

im europäischen Vergleich einzigartiger Umstand. Die Vielfalt der<br />

Gräserarten in der Auenzone und an den Uferabhängen des<br />

Abava-Urstromtals ist enorm - hier wachsen 30 Pflanzenarten, die<br />

in der Roten Liste Lettlands verzeichnet sind. Was die Flora angeht,<br />

gilt diese Gegend als eine der reichhaltigsten des Landes. Bei der<br />

Bewirtschaftung der Wiesen wird auf die flickenteppichartige<br />

Landschaft und die Vielfalt der Ökosysteme Rücksicht genommen.<br />

Der Fluß, kleine Seen und Einzelgehöfte, Baumgruppen und<br />

Weiden bilden einen für Lettland charakteristischen ländlichen<br />

Raum, den man in Ländern mit intensiv betriebener<br />

Agrarwirtschaft so nicht zu Gesicht bekommt.<br />

In diesem Naturpark trifft man aber auch auf Standorte von<br />

Pflanzen, die für Lettland nicht charakteristisch sind.<br />

Beispielsweise den âuÏu-Sumpf - dieses kalziphile Übergangsmoor<br />

weist das einzige natürliche Vorkommen des Strauch-Fingerkrauts<br />

im Lande auf.<br />

REBSTÖCKE UNTER BALTISCHEM HIMMEL<br />

Dieser Naturpark umfaßt das vom Schmelzwasser der<br />

eiszeitlichen Gletscher geschaffene Urstromtal der Abava,<br />

mitunter eine der schönsten Landschaften Lettlands. Nicht<br />

umsonst wird diese Gegend seit jeher als "Kurzemes ·veice"<br />

("Kurländische Schweiz") bezeichnet. Die 129 km lange Abava ist<br />

ein Nebenfluß der Venta; schroffe, von Schluchten durchzogene<br />

Terassenabhänge bilden ihre Ufer. Mancherorts bieten sich<br />

Sandsteinfelsen und -höhlen dar, Quellen treten zutage, und<br />

auch Wasserfälle sind keine Seltenheit. Allein im unmittelbaren<br />

Flußtal sind 11 Objekte zu schützenswerten geologischen<br />

Naturdenkmälern erklärt worden.<br />

Alle Letten kennen die “Abavas rumba”, einen der schönsten<br />

Wasserfälle im Landesteil Kurzeme, und die MÇras kambari -<br />

geheimnisumwitterte Sandsteinnischen und -grotten.<br />

Insgesamt stehen in diesem Naturpark 30 archäologische, 13<br />

Bau- und 17 Kunst-denkmäler unter staatlichem Schutz.<br />

AN DER ABAVA URSTROMTAL<br />

Für das Urstromtal ist eine kleinflächig gestaltete Landschaft<br />

mit Tannen-, Edellaub-, Kiefern- und Birkenwäldern,<br />

Wacholder-Hainen, Wiesen und Feldern typisch. Schon in der<br />

Steinzeit siedelten Menschen an der Abava; es gibt kaum ein<br />

anderes Gebiet in Lettland, das anhaltender kultiviert worden<br />

ist. Auch die weltweit nördlichste Anpflanzung von Wein unter<br />

freiem Himmel befindet sich hier. Auf die lange Siedlungsgeschichte<br />

geht eine hohe Dichte an kulturgeschichtlichen<br />

Objekten in dieser Gegend zurück.<br />

Aber auch heutzutage sind die Landwirte im Abava-Tal aktiv -<br />

schon seit längerem betreiben mehrere Bauernhöfe biologische<br />

Landwirtschaft, ländlichen Tourismus, die Bewahrung von<br />

kulturgeschichtlichem Erbe und Traditionen. Es werden ökologische<br />

Lebensmittel erzeugt, und Naturprodukte und -heilverfahren<br />

für die menschliche Genesung eingesetzt.<br />

Auf die heutigen Aktivitäten blicken aus luftiger Höhe die alten<br />

Burgberge in Kandava, Buse und Sabile herab.<br />

8 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: A.Gustovskis


Foto: R.Jansons<br />

F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

Das Strauch-Fingerkrauten-Moor - ein 1 km von<br />

Kandava entferntes Moor mit einem Vorkommen des<br />

Strauch-Fingerkrauts, schwefelhaltigen Quellen und<br />

Süßwasserkalk-Fund- stellen.<br />

Der Burgberg Buse - dieser Burgberg war bereits vor<br />

3000 Jahren besiedelt. Im 10.-14. Jhd. befand sich hier<br />

ein für den Landesteil Kurzeme bedeutsames<br />

wirtschaftliches und politisches Zentrum.<br />

Der Weinberg Sabile - Das Guinness Buch der Rekorde<br />

verzeichnet den Berg als weltweit nördlichste<br />

Weinanpflanzung in freier Natur.<br />

Das Wasserfall Abava - hier stürzt das Wasser der<br />

Abava über eine cirka 2 m hohe Dolomitschwelle.<br />

Der Mühle Svente - Wagemutige können sich in Nähe<br />

der Mühle mittels eines Seilzuges über die Abava hieven.<br />

MÇras kambari - Höhlen und Grotten, die sich im<br />

Sandstein des Abava-Urstromtales herausgebildet haben;<br />

Opferstätten der Vorfahren.<br />

Lielrendas Velna laiva (wörtlich: Teufelsboot zu<br />

Lielrenda) - so nennt sich die aus Steinen<br />

aufgeschichtete frühgeschichtliche Grabstätte, wie sie für<br />

die Ostseefinnen charakteristisch ist. Womöglich das<br />

südlichst gelegene Objekt dieser Art überhaupt<br />

Die Wasserfalls ±vande - zwei 9 m breite und 1,7, bzw.<br />

2 m hohe Wasserfälle in einer prächtigen Schlucht mit<br />

freigelegtem Dolomitgestein aus dem Mitteldevon.<br />

Der Felsen Lïjïji - bei den Felsen handelt es um einen<br />

freigelegten Sandstein-Steilhang<br />

Kuld¥ga TIC:<br />

g anreise<br />

Gegründet:<br />

1999 - Naturpark "Abavas senleja"<br />

1927 - Schwefelquellen-Wald in<br />

Kandava, 1957 - Komplexes<br />

Naturschutzgebiet<br />

Fläche: 14 933 ha<br />

Unter Schutz gestellt:<br />

das kulturgeschichtliche Erbe<br />

des Abava-Urstromtals;<br />

die Graspflanzen des Flußufers<br />

und der Talaue; geologische<br />

Objekte - freigelegtes Gestein,<br />

Höhlen, Wasserfälle, Quellen<br />

(Abavas rumba, MÇras kambari,<br />

Zviedru cepure, der Weinberg,<br />

die Aclejas-Quellen);<br />

das Vorkommen des Strauch-<br />

Fingerkrauts im kalziphilen<br />

âuÏu-Übergangsmoor.<br />

Der Naturpark befindet sich in Mittel-Kurzeme und erstreckt sich<br />

über ca. 70 km von Kandava im O bis zum Fluß Venta im W; von R¥ga<br />

aus fährt man über die Landstraße R¥ga-Ventspils etwa 70 km in<br />

Richtung W oder von Kuld¥ga aus ungefähr 25 km in Richtung NO<br />

nach Renda. Ausgangspunkte für einen Besuch könnten die historische<br />

Bebauung in Kandava oder der alte Ortskern in Sabile sein,<br />

aber auch Renda und die Kreuzung der Landstraßen nach Matkule<br />

und VÇne. Vom entferntesten Punkt sind es etwa 160 km bis R¥ga. Der<br />

Park befindet sich auf dem Gebiet von 8 Gemeinden. Die nächstgelegenen<br />

Gemeindeverwaltungen sind in Kandava, Sabile, Valgale und<br />

Renda. Am bequemsten ist die Anfahrt mit privaten oder öffentlichen<br />

Straßenverkehrsmitteln no R¥ga, Ventspils oder Kuld¥ga aus.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Hotel (1) mit 15 Betten<br />

• Jugendherberge (1) mit 50 Betten<br />

• Gästehäuser (5) mit jeweils 6-16 Betten<br />

• Bauernhöfe (7) mit jeweils 3-25 Betten<br />

• Zeltplätze (6) mit jeweils 20-30 und mehr Stellplätzen<br />

a unternehmungen<br />

• Boots- und Kanufahrten<br />

• Ausritte<br />

• Radwandern<br />

• Wanderungen auf den örtlichen Naturpfaden<br />

• Angeln<br />

• Landschaftsmalen/Fotografieren<br />

• Skifahren<br />

h kontakte<br />

e fakten<br />

Fremdenführer: Sabile TIC Tel.+371 3252344<br />

Kandavas novada muzejs Tel.+371 3182040<br />

Ökotourismus-Anbieter: Tel.+371 3347280<br />

Infos: Kuld¥ga TIC Tel.+371 3322259<br />

Renda IC Tel.+371 3347188<br />

MIT DEM KANU DURCH DIE SCHNELLEN DER ABAVA<br />

Bazn¥cas iela 5, Kuld¥ga, LV-3301, Tel./Fax: +371 3322259, E-Mail: tourinfo@kuldiga.lv , Internet: www.kuldiga.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 9


Foto: A.Liepa<br />

Foto: Gemeinderat Mïrsrags<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER ENGURES-SEE-<strong>NATUR</strong>PARK L<br />

Der Engures-See ist das größte Gewässer des Lagunen-Typus in<br />

Lettland und einer der wichtigsten Nistorte für Vögel, die schon seit<br />

Jahrzehnten hier beobachtet und beringt werden. Speziell zu diesem<br />

Zweck ist eine schwimmende ornithologische Station sowie ein Turm<br />

gebaut worden, die eine ständige Erkundung der See-Fauna<br />

ermöglichen. Gerade wenn künftig immer mehr Natur-Touristen<br />

ihren Weg hierher finden, gilt es beraits heute eine Hauptregel zu<br />

beherzigen: den Besuch vorher abstimmen und Rücksicht auf die<br />

Tiere, aber auch die Arbeit der Wissenschafler nehmen. Salzgrasland<br />

ist ein weiteres eigentümliches Naturobjekt des Parks. Die Existenz<br />

dieser Wiesen ist eng mit dem küstennahen Wasserstand in der Bucht<br />

verbunden, weshalb an dieser Stelle das Meer bis zur Tiefenlinie von<br />

10 m ebenfalls unter Schutz steht. Touristen sind auch im Museum<br />

"Saieta nams" in Mïrsrags willkommen, das eine einzigartige<br />

Sammlung von Runen beherbergt. Manche davon sind mythologischer<br />

Natur, andere dienten den Ahnen als Erkennungszeichen.<br />

DER ENGURES-SEE - EIN BELIEBTER ORT ZUM BEOBACHTEN VON ZUGVÖGELN<br />

Die naturtouristischen Hauptattraktionen des Schutzgebiets<br />

sind mit dem See verbunden. Deshalb ist es außerordentlich<br />

wichtig sicherzustellen, daß Besucher in geordneter Weise zu<br />

den dafür freigegebenen Objekten auf dem Gewässer oder an<br />

dessen Ufer gelangen können. Am See sind fünf Bootsstationen<br />

eingerichtet, die während der Saison Touristen zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Eine Besichtigung des Parks könnte mit einer Wanderung auf<br />

dem Ufer-Naturpfad beginnen, der zu den lagunenseetypischen<br />

Ökosystemen und Naturobjekten führt. Daran ließe sich eine<br />

Bootsfahrt auf dem See anschließen, um Vögel zu beobachten, zu<br />

fotografieren, zu angeln oder aktive Erholung auszuüben. Das<br />

Gewässer weist sieben Inseln auf.<br />

Nach einer solchen Erholungspause könnte es zu Pferd weitergehen.<br />

In Begleitung kundiger örtlicher Fremdenführer bietet sich<br />

Natur-Touristen schließlich die Möglichkeit, abends ein<br />

Lagerfeuer zu entfachen und Zelte aufzuschlagen, um am nächsten<br />

Morgen in aller Frühe die ans Seeufer herangetretenen Tiere<br />

beobachten zu können.<br />

SALZGRASLAND AM DORF MîRSRAGS<br />

DIE "DZEDRU"-BOOTSSTATION BEI µÌπCIEMS<br />

Das unter besonderem Schutz stehende Naturobjekt<br />

Salzgrasland und der dazugehörige Meeresbereich schmiegen<br />

sich eng an das Dorf Mïrsrags und den Hafen an. Eine<br />

außergewöhnliche Natur und die traditionelle Beschäftigung der<br />

hiesigen Menschen haben zu einem einzigartigen Miteinander<br />

gefunden. Über Dorf und Meeresufer ragt der Leuchtturm von<br />

Mïrsrags auf.<br />

Das Salzgrasland stellt eine Besonderheit dieser Küste dar, die seltenen,<br />

in Europa unter Schutz stehenden Pflanzenarten einen<br />

Standort und etwa 60 Vogelarten ein Zuhause bietet.<br />

Um Natur-Touristen diese unverwechselbare Gegend richtig und<br />

vollwertig nahezubringen, werden Pfade angelegt, die den Hafen<br />

Mïrsrags mit der Yacht-Anlegestelle, dem Museum, dem<br />

Leuchtturm, den Salzwiesen, dem Wald und dem Strand<br />

verknüpfen.<br />

So mancher Besucher wird aber bestimmt auch Gefallen daran<br />

finden, von den hier zubereiteten Meeresgaben zu kosten.<br />

10 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: J.Sma∫inskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Vogel-Beobachtungsturm - errichtet von der<br />

Ornithologischen Forschungsstelle Engure zur<br />

Beobachtung von Vögeln in der warmen Jahreszeit.<br />

Der Leuchtturm Mïrsrags - der 1875 erbaute<br />

Leuchtturm kann zu jeder Jahreszeit besucht werden,<br />

allerdings nur in Begleitung eines Fremdenführers.<br />

Schwimmende Station der Ornithologischen<br />

Forschungsstelle Engure - Zutritt nur in Begleitung<br />

eines Fremdenführers; man kann dem Beringen von<br />

Vögeln beiwohnen.<br />

Bïrzciems - typisches Fischerdorf an der Küste; hier<br />

bietet sich an, geräucherten Fisch zu probieren oder beim<br />

Fischen zuzuschauen.<br />

Museum "Saieta nams" - ein privates Museum mit<br />

einer Ausstellung zur Geschichte von Mïrsrags und einer<br />

bemerkenswerten Sammlung von mythologischen und<br />

Namens-Zeichen der Ahnen.<br />

Die Ornitologische Forshungsstelle Engure - die<br />

Ornithologische Forschungsstelle Engure hält erschöpfende<br />

Auskünfte zu den hier lebenden Vögeln parat.<br />

Yachthafen Engure - Anlegestellen für mehrere<br />

Segelboote.<br />

Bootsstationen - um den See herum sind fünf<br />

Bootsstationen für aktive Erholung und Angeln<br />

eingerichtet.<br />

DER LEUCHTTURM WACHT ÜBER MîRSRAGS<br />

Gemeinde Mïrsrags TIC:<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1998 - Engures-See-Naturpark<br />

1957 - Ornithologisches Schutzgebiet Engures-See<br />

1987 - Zoologisches Schutzgebiet der Meeresküste bei Mïrsrags<br />

Fläche: 18 000 ha und die angrenzende Ostsee bis zur 10-<br />

Meter-Isobathe<br />

Unter Schutz gestellt: der größte See des Lagunen-Typus in<br />

Lettland; die benachbarten Ökosysteme und die dort wachsenden<br />

Pflanzen (etwa 800 Arten); das Salzgrasland; im See und an der<br />

Küste nistende seltene, darunter 44 in Europa bedrohte Vogelarten;<br />

die Kultur der Fischerdörfer im Bereich des Naturparks.<br />

g anreise<br />

Der Naturpark befindet sich an der W-Seite der Bucht von R¥ga;<br />

von R¥ga aus fährt man über die Landstraße R¥ga-Kolka 70-75 km<br />

nach NW, von Tukums aus - 25-30 km in Richtung N, und von<br />

Talsi aus - 40-45 km nach O. Die Hauptzugang ist von der<br />

Landstraße R¥ga-Kolka aus in Engure oder Mïrsrags oder vom Dorf<br />

µapple∫ciems am Westufer des Sees aus. Das Schutzgebiet befindet sich<br />

auf dem Territorium von vier Gemeinden, die nächstgelegenen<br />

Gemeindeverwaltungen befinden sich in Engure, Mïrsrags und<br />

µapple∫ciems. Am bequemsten ist die Anreise von R¥ga oder Talsi aus<br />

mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Hotel (1) mit 30 Betten<br />

• Gästehäuser (3) mit jeweils 4-20 Betten<br />

• Jugendherbergen (5) mit jeweils 15-100 Betten<br />

• Bauernhöfe (3) mit jeweils 5-8 Betten<br />

• Campinghütten-Plätze (2) mit jeweils 50-100 Betten<br />

a unternehmungen<br />

• Küstennahe Fischerei, Einholen der Schleppnetze, Bootsfahrten<br />

auf das Meer, Räuchern von Fischen (in Gruppen zu 3-4 Personen)<br />

• Ausritte<br />

• Vogel-Beobachten<br />

• Bootsfahrten auf dem See<br />

• Angeln<br />

• Wanderungen in kleineren Gruppen<br />

• Naturerkundung<br />

• Foto-Safari<br />

• Radwandern<br />

h kontakte<br />

Fremdenführer: Ornithologische Forschungsstelle<br />

(Engures OrnitoloÆisko pït¥jumu centrs) Tel.: +371 3161198<br />

Ökotourismus-Anbieter:<br />

Roberts ·ili¿‰ Handy: +371 9474420<br />

E-Mail: dianarub@e-apollo.lv Handy: +371 6405712<br />

Info: Talsu TIC Tel.: +37132 24165<br />

Tukuma TIC Tel.: +371 3124451, µapple∫ciema IC Tel.: +371 3234632<br />

Dzintarzemes-9, Mïrsrags, Talsu raj., LV-3284, Tel.+371 3235407, E-Mail: dianarub@e-apollo.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 11<br />

Foto: Gemeinderat Mïrsrags


Foto: J. Sma∫inskis<br />

Foto: J. Sma∫inskis<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER NATIONALPARK GAUJA L<br />

DAS URSTROMTAL DER GAUJA<br />

Den Nationalpark kann auch als Freilichtausstellung kulturgeschichtlicher<br />

Objekte gelten: hier befinden sich allein 221<br />

Kulturdenkmäler, zusammen mit historisch bedeutsamen Objekten<br />

sind es sogar mehr als 500. Nirgends in Lettland gibt es auf vergleichsweise<br />

kleiner Fläche mehr Burgberge als hier. Gewiß hate die mittelalterlichen<br />

Feste in Turaida beachtenswert, doch ein besonders originelles<br />

geschichtliches Objekt ist die Årai‰u-Seesiedlung.<br />

Nach 10 Jahren archäologischer Ausgrabungen sind auf der kleinen<br />

Insel des gleichnamigen Sees Behausungen des Lettgaller-Stammes<br />

aus dem 9.-10. Jhd. möglichst orginalgetreu rekonstruiert worden.<br />

Zusammen mit anderen Kultur- und historischen Objekten der<br />

näheren Umgebung bilden sie den Museumspark Årai‰i.<br />

DIE SEE-SIEDLUNG ÅRAI·I UND UMGEBUNG<br />

Das Terrain des in Lettland äußerst beliebten Nationalparks ist vor etwa 380<br />

Mio. Jahren entstanden. Die letzten großen Veränderungen liegen jedoch etwa<br />

12 Jahr-tausende zurück. Seit dem Abschmelzen der eiszeitlichen Gletscher hat<br />

der Fluß Gauja ein Urstromtal geschaffen, das im Baltikum seinesgleichen sucht<br />

- mit vielen Seitenschluchen und Tälern von Nebenflüssen, Steilhängen,<br />

Gesteinsaufdeckungen, Höhlen, Sandstein- und Dolomitfelsen. Einige hundert<br />

solcher Objekte gibt es im Nationalpark, durch den die Gauja auf einem Fünftel<br />

ihrer Gesamtlänge in einem weiten, bis zu 85 m tiefen Tal fließt. Hier setzte der<br />

Tourismus ein, noch bevor man an die Notwendigkeit des Naturschutzes dachte.<br />

Die Gegend wurde als "Vidzemes ·veice" ("Livländische Schweiz") bekannt, und<br />

bereits im 19. Jhd. legte man hier "Alpen"-Pfade und Rastplätze an. Das Interesse<br />

von Touristen und Erholungssuchenden nahm ständig zu, und erst der Status als<br />

Nationalpark führte dazu, daß der Besucherstrom allmählich in naturverträgliche<br />

Bahnen gelenkt wurde. Jetzt ist der Aspekt der Wissensvermittlung<br />

stärker in den Vordergrund gerückt. Nirgendwo sonst in Lettland kann<br />

Reisespaß dermaßen naturnah und zugleich so vielfältig sein wie hier. Ein Blick<br />

auf das Angebot: der Lehr- und Erholungspark in L¥gatne mit seinen<br />

Wildfreigehegen und den botanischen, Natur- und Märchenpfaden; das<br />

Museumsreservat Turaida; der Museumspark Årai‰i; Bootstouren; Ausritte und<br />

Radwanderungen. Die empfindlichsten Naturgebiete bleiben allerdings<br />

geschützt - 4% der Fläche des Nationalparks Gauja sind strikte Reservate und<br />

somit für Besucher gesperrt.<br />

Der Lehr- und Freizeitpark L¥gatne geht auf das Jahr 1975<br />

zurück und ist in Lettland wegen seiner Wildgehege populär.<br />

Hier sind nicht nur die bekannten einheimischen Waldtiere -<br />

Edelhirsche, Wildschweine, Luchse, Otter - untergebracht, sondern<br />

auch eine Bärenfamilie und eine Wisent-Herde. Insgesamt<br />

lassen sich hier und in der Umgebung 48 Tier- sowie eine große<br />

Anzahl von Vogelarten feststellen.<br />

Für Ausbildungszwecke schätzen Studenten und Schülern den<br />

botanischen Pfad. Bodenerhebungen der Umgebung, natürlichen<br />

Gegebenheiten und weitläufigen Wäldern verdankt sich<br />

hier eine große biologische Vielfalt. Auch Jahrhundertbäume<br />

und eigenartige Baum-zusammenwüchse fesseln das Interesse.<br />

Einen Blick über die weiten Wälder bietet der Aussichtsturm in<br />

L¥gatne. Ein Pfad - NeskartÇs dabas taka -, der unberührte Natur<br />

nahebringt.<br />

NACHWUCHS IN DER FAMILIE PETZ<br />

12 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: J. Sma∫inskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

Gauja NP Besuchcentrum - das Besucherzentrum<br />

bietet Ausstellungen zum Nationalpark, Fremdenführer,<br />

Reiseführer, Karten und Vorlesungen für Schüler an.<br />

Gauja NP Administration - die Verwaltung informiert<br />

über Naturschutz und Bewirtschaftung des Parks;<br />

Fremdenführer.<br />

Touristische Pfade - Botanik, Märchen, Natur,<br />

Wandern u. a.: das sind Stichworte, unter denen im<br />

Nationalpark Gauja Wanderwege zu finden sind.<br />

Lagerplätze für Bootswanderungen - entlang der<br />

Gauja und einiger ihrer Nebenflüsse ist eine Reihe von<br />

Lagerplätzen für Wasserwanderer eingerichtet.<br />

Die Seilbahn - eine luftige Überquerung des Urstromtals<br />

per Seilbahn.<br />

Fähre auf der Gauja bei L¥gatne - gelangt im<br />

Sommer als historische Attraktion zum Einsatz.<br />

Der Lehr- und Erholungspark L¥gatne - der 1975<br />

eingerichtete Lehr- und Erholungspark lockt mit<br />

mehreren Wildfreigehegen sowie Wanderpfaden für<br />

Touristen und Besucher.<br />

Aussichtsturm in L¥gatne - erhebt sich über die<br />

Wipfel der umliegenden Wälder.<br />

Das Museumreservat Turaida - teils erbautes, teils<br />

erneuertes Ensemble mittelalterlicher Gebäude auf dem<br />

Burgberg zu Turaida.<br />

Das Siedlung- und Museumpark Årai‰i -<br />

eine rekonstruierte Siedlung von Blockhäusern<br />

der alten Lettgaller im Årai‰u-See.<br />

UngurmuiÏa (dtsch: Gut Orellen) - ein wiederhergestelltes,<br />

unweit des Ungura-Sees landschaftlich<br />

schön gelegenes Anwesen aus dem 18.-20. Jhd.<br />

Der Felsen ZvÇrte - bei diesem Felsen handelt es sich<br />

um ein interessantes und geschütztes geologisches Objekt<br />

am Ufer der Amata; hier beginnt auch einer der<br />

beliebtesten Wanderpfade im NP Gauja.<br />

h kontakte<br />

Fremdenführer:<br />

Gauja NP Besucherzentrum Tel.+371 7971345<br />

Ökotourismus-Anbieter: E-Mail: ic@gnp.lv<br />

Infos: Sigulda TIC Tel.+371 7971335, E-Mail: info@sigulda.lv<br />

Cïsu TIC Tel. +371 4121815, E-Mail: info@cesis.lv<br />

Valmiera TIC Tel. +371 4233660, E-Mail: tic@valmiera.gov.lv<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1973<br />

1922 - Schutz der Wälder<br />

1957 - Schutz des Urstromtals<br />

der Gauja<br />

Fläche: 91 745 ha<br />

Unter Schutz gestellt:<br />

die Natur und Landschaften<br />

des Urstromtales; geologische<br />

Objekte und Gewässer; das<br />

kulturgeschichtliche Erbe.<br />

g anreise<br />

Von R¥ga aus über die Landstraße<br />

R¥ga-Pleskava (deutsch: Pskow)<br />

50 km in Richtung NO bis<br />

Sigulda, wo sich das Besucherzentrum<br />

des Gaujas NP befindet.<br />

Das eigentliche Territorium des<br />

Parks ist von mehreren Seiten her<br />

zugänglich: so von Sigulda und Valmiera aus, aber auch von der<br />

Landstraße R¥ga-Pleskava aus im Abschnitt von Sïn¥te bis<br />

Bïrzkrogs und von der Landstraße R¥ga-Valmiera aus im<br />

Abschnitt von MurjÇ¿i bis Kocïni.<br />

Anfahrt mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln<br />

sowie den Bahnlinien R¥ga-Sigulda-Cïsis-Valmiera.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Es besteht ein breites Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten<br />

- von Hotels bis Zeltplätzen.<br />

• Reisegruppen verschiedenster Größen können untergebracht<br />

werden.<br />

• Reservierungen nehmen die oben angeführten<br />

Fremdenverkehrsbüros (TIC) vor.<br />

a unternehmungen<br />

• Flußabfahrten per Boot, Kanu oder Floß (Im Frühjahr mit<br />

dem Boot unterwegs auf der Amata und Brasla)<br />

• Radwandern<br />

• Wandern auf touristischen Pfaden<br />

• Angeln in Flüssen und Seen<br />

• Ausritte<br />

• Aktive Erholung am Wasser, Turnen und Spielen in freier Natur<br />

• Fotografieren und Landschaftsmalen<br />

• Ski-Langlauf und -Abfahrten<br />

BURGANLAGE TURAIDA IM URSTROMTAL DER GAUJA<br />

Gauja NP Besucherzentrum:<br />

Bazn¥cas iela 3, Sigulda, LV 2150, Tel.: +371 7971345, Fax.: +371 7971344, E-Mail: ic@gnp.lv, Internet: www.gnp.gov.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 13<br />

Foto: J. Sma∫inskis


Foto: D.Gruberts<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER <strong>NATUR</strong>PARK "DAUGAVA-SCHLEIFEN" L<br />

DIE LANDSCHAFT DES DAUGAVA- URSTROMTALS<br />

AM VERVERU-STEILHANG<br />

Der Adamovas-Pfad ist auf dem rechten Uferhang des Urstromtales<br />

angelegt. Beginn ist die Aussichtstelle unweit der Ortseinfahrt KrÇslava<br />

aus Richtung Daugavpils. Den Pfad haben Dozenten und Studenten<br />

der Hochschule Daugavpils geschaffen, und er steht unter Aufsicht des<br />

Fremdenverkehrsbüros für KrÇslava und Umgebung. Die Wanderung<br />

führt zu mehreren geologischen Objekten und historischen Stätten<br />

und eröffnet schöne Ausblicke auf die Landschaft. Hier erhebt sich der<br />

Adamovas-Burgberg, während im Talgrund mehrere Bäche durch<br />

vielgestaltige Schluchten den Weg in die Daugava finden.<br />

Beeindruckende Eichen klammern sich mit ihren Wurzeln am Abhang<br />

fest. Der Pfad ist nur 1,4 km lang, doch ist er mit Sehenswürdigkeiten<br />

überaus dicht gespickt (Quellmulden, Schluchten, offengelegtes<br />

Urgestein, Hangabgleitungen, Findlinge, eigentümliche Bäume, seltene<br />

und geschützte Pflanzen) und lenkt zu Stellen, von denen aus<br />

sich atemberaubende Panoramablicke ergeben.<br />

DIE SCHLUCHT DES FLÜßCHENS POGUπANKA<br />

Auf dem 25 km langen Abschnitt zwischen Jezupova und KrÇslava<br />

weist das Tal der Daugava eine sehr eigentümliche und wertvolle Natur<br />

auf. Hier weckselt der Strom innerhab eines siebent kilometer breiten<br />

Shreifen neunmal die Richtung: mit der Elernes-, der Buti‰˙u-, der<br />

Rozali‰˙u-, der Ververu-, der Daugavsargu-, der Rud¿as-, der Zvainieku-,<br />

der Sker‰kÇnu- und der Priedaines-Schleife (“Priedaines loks”). Das davon<br />

geprägte Tal gilt als erdgeschichtlich ältestes seiner Art in Lett-land. Es<br />

bietet sich für wissenschaftliche Erkundungen geradezu an und ist<br />

Standort interessanter geologischer Objekte: offengelegtes Urgestein,<br />

Schluchten, Steilhänge des Urstromtals, Findlinge (der Adamovas- und<br />

der Ververu-Steilhang, RobeÏakmens, Aufdeckung 350 Mio. Jahre alten<br />

Oberdevon-Sandsteins). Von Uferformationen wie dem Ververu-<br />

Steilhang aus ergeben sich Ausblicke auf eine wunderbare Landschaft.<br />

Der Verlauf der Daugava in O-W-Richtung hat günstige Voraussetzungen<br />

für eine vielfältige Pflanzenwelt geschaffen. 47% des Gesamtgebietes sind<br />

waldbestanden. Auf dem nördlichen Flußufer dominieren Feuchtwiesen,<br />

auf dem südlichen - Trockenwiesen. Mit 755 Arten beherbergt der<br />

Naturpark eine der größten Farn- und Samenpflanzenpopulationen<br />

Lettlands. Es sind insgesamt vier Natur-Wanderpfade eingerichtet - sie<br />

sind die wichtigste Infrastruktur des Öko-Tourismus, der auf dem rechten<br />

Flußufer insgesamt bessere Voraussetzungen findet. Was menschengeschaffene<br />

Objekte angeht, verdient das Modell der mittalterlichen<br />

Feste Dinaburg am Ufer der Daugava Erwähnung: seinem Vorbild zwar<br />

nur im Maßstab 1:40 nachgebaut, ist es noch immer eindrucksvoll genug.<br />

Im Naturpark "Daugavas loki" ist Vasargeli‰˙i ein besonderer<br />

Anziehungspunkt. Hier ermöglicht eine herrliche Aussicht auf<br />

mehrere Flußbiegungen und die umliegende Kulturlandschaft.<br />

Hier finden sich aber auch Hängetäler; diese visuell sehr eigenartigen<br />

geologischen Formationen ähneln einem Trog, der zur<br />

Daugava hin ausgerichtet ist, aber auf der zweiten, über der Talaue<br />

liegenden Terasse abschließt, ohne den Fluß zu erreichen. Unweit<br />

ragt auch der Sandari‰˙u-Steilhang auf - einer der höchsten in der<br />

Vasargeli‰˙u-Biegung und eine 30 m hohe natürliche<br />

Aussichtsstelle. 400 m vom Fluß entfernt befindet sich auf der<br />

Auenterasse einer der größten Findling.<br />

WIESEN AM SLUTI·µU-STEILHANG<br />

14 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: J.Sma∫inskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1 Das Nachbildung des Burg Dinaburga -<br />

eine vom Kunsthandwerker Igors ManÏoss geschaffene<br />

Nachbildung der Burg Dinaburga im Maßstab 1:40;<br />

als kulturgeschichtliches Objekt eingetragen in<br />

die Liste der Baudenkmäler des Staates Lettland.<br />

2 Der Park des Gutes Juzefova - der Park des Gutes<br />

Juzefova ist Ende des 19. Jhds. auf einer Fläche von 5,8 ha<br />

angelegt worden und Standort von 17 exotischen Baumund<br />

Straucharten. Das Territorium des Naturparks<br />

"Daugavas loki" schließt sich hier an.<br />

3 Der Naturkunde-Lehrpfad Markova - zur Vertiefung<br />

des Umweltwissens 1994 eingerichtet, erschließt der<br />

Naturkunde-Lehrpfad auf 1,6 km Länge die Vielfalt der<br />

Natur im Urstromtal der Daugava und kulturgeschichtliche<br />

Denkmäler und bietet herrliche Ausblicke auf die Landschaft.<br />

4 Der Landshaftspfad Adamova - auf dem rechten<br />

Uferhang der Daugava angelegt, führt dieser Pfad zu<br />

mehreren Aussichtsstellen.<br />

5 Der Pfad am Naujene-Burgberg - der Pfad am<br />

Naujenes-Burgberg ist von August bis Oktober für<br />

Besucher zugänglich; es besteht die Möglichkeit, dem<br />

Beringen von Vögeln beizuwohnen.<br />

6 Der kulturhistorische Pfad Juzefova - auch als<br />

Marijas taka bekannt, beginnt dieser Pfad im Park des Gutes<br />

Juzefova und führt durch eine eigentümliche Schlucht.<br />

7 Der Vasargeli‰˙i-Steilhang - der Vasargeli‰˙u-Steilhang<br />

bietet einen weiten Blick über die Windungen der Daugava.<br />

8 Das Dorf Sluti‰˙i - der Weiler ist seit dem 15.-16. Jhd.<br />

besiedelt; besonders bemerkenswert: die durchbrochenen<br />

Fassadenverzierungen an Giebeln, Türen und Fenstern. Seit<br />

1998 steht das Dorf als volkskundliches Denkmal unter Schutz.<br />

MODELL DER MITTELALTERLICHEN FESTE DINABURGA<br />

h kontakte<br />

Fremdenführer: Bruno Jansons Tel. +371 5443278<br />

Ökotourismus-Anbieter:<br />

saimniec¥ba “Klajumi” Handy: +371 9472638<br />

kerami˙is Valdis Pauli¿‰ Handy: +371 9128695<br />

Infos: Daugavpils novada TIC Tel.: +371 5422818<br />

E-Mail: tourinfo@daugavpils.apollo.lv<br />

Naujene, Skolas iela 15, Naujene, Tel. +371 5492312<br />

KrÇslava Regionale TIC:<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1990<br />

Fläche: 12 968,5 ha<br />

Unter Schutz gestellt:<br />

Landschaften; geologische<br />

Objekte des Flußtales;<br />

die biologische Vielfalt;<br />

kulturgeschichtliche Denkmäler.<br />

g anreise<br />

Der Naturpark ist zwischen<br />

Daugavpils und KrÇslava gelegen.<br />

Entfernung von R¥ga - etwa<br />

250 km; man fährt zuerst in<br />

Richtung SO nach Daugavpils,<br />

dann weiter nach O bis KrÇslava.<br />

Hauptzugang - von KrÇslava aus<br />

nach W oder von Naujene<br />

(Rayon Daugavpils) aus nach O.<br />

Der Naturpark befindet sich auf<br />

dem Gebiet der Rayons Daugavpils<br />

und KrÇslava, die nächstgelegenen Gemeindeverwaltungen<br />

haben ihren Sitz in KrÇslava und Naujene. Am bequemsten ist<br />

die Anreise mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln<br />

über die Landstraße R¥ga-Daugavpils-KrÇslava; es gibt<br />

auch die Bahnverbindung R¥ga-Daugavpils-Indra.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Hotels (2) mit 50 Betten<br />

• Herbergen (2) mit jeweils 40 bis 200 Betten<br />

• Gästehäuser (7) mit jeweils 3 bis 15 Betten<br />

• Zeltplätze (3) mit jeweils 5 bis 15 Stellplätzen<br />

(KrÇslavas novada TIC verleiht Zelte für 15 Personen)<br />

a unternehmungen<br />

• Wandern auf Naturpfaden<br />

• Boots- und Floßfahrten<br />

• Radwandern<br />

• Ausritte<br />

• Töpferwerkstätten (auch Besucher dürfen ihre<br />

Kunstfertigkeit unter Beweis stellen)<br />

• Landschaftsmalen<br />

• Angeln<br />

• Eisangeln<br />

• Skifahren<br />

Br¥v¥bas 13, KrÇslava, LV-5601, Tel/Fax.: +371 5624074, E-Mail: ep@kraslava.vp.gov.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 15<br />

Foto: J.Sma∫inskis


4<br />

<strong>NATUR</strong>-<strong>TOURISMUS</strong> IN LETTLAND<br />

3<br />

N<br />

DAS PAPES-SEE<br />

UND SEINE<br />

GEBIET<br />

BALTIJAS JÌRA<br />

(Ostsee)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

3<br />

DER <strong>NATUR</strong>PARK<br />

"URSTROMTAL ABAVA"<br />

Zehnmal ein Muß für Natur-Touristen<br />

Der Engures-See und die angrenzende Küste<br />

Ventas rumba<br />

Die Westküste von Kurzeme<br />

Der Papes-See und die nahegelegene Küste<br />

Senãu ozols (Ahneneiche) in Kaive<br />

Offengelegtes Urgestein aus dem Devon<br />

Die Weißstorch-Kolonie<br />

Der Gomelis, die ±de¿as- und die Nag∫u-Teiche<br />

Die Seen-Platte in Latgale<br />

Das Urstromtal der Daugava<br />

2<br />

Maßstab 1:1 250 000<br />

DER NATIONALPARK<br />

SL±TERE<br />

1<br />

1<br />

2<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

DER<br />

ENGURES-SEE-<br />

<strong>NATUR</strong>PARK<br />

DER NATIONALPARK<br />

µEMERI<br />

5<br />

10 schöne Naturpfade in Lettland<br />

Der Naturpfad ·l¥tere<br />

Wanderwege im "Laumas"-Naturpark<br />

Der Bernsteinpfad<br />

Randu Wiesen-Pfad<br />

Der Amata-Pfad<br />

Der Naturpfad am Burgberg Drusku<br />

Die Naturpfade am Ska¿aiskalns<br />

Der Informationspfad “Daugavas grava”<br />

Pilskalnes Siguldi¿a Naturpfad<br />

Der Adamovas-Naturpfad<br />

1<br />

DER <strong>NATUR</strong>PARK<br />

"TîRVETE"<br />

R¥gas l¥cis<br />

(R¥gaer Bucht)<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3 Empfolene<br />

touristic Routen<br />

Unterwegs auf der Abava<br />

Per Fahrrad durch Sïlija<br />

Moorwandern in den<br />

Reservaten Teiãi und<br />

Krustkalni<br />

4


7<br />

6<br />

7<br />

DAS BIOSPHÄREN-<br />

RESERVAT<br />

ZIEMEπVIDZEME<br />

5<br />

DER NATIONALPARK<br />

GAUJA<br />

8<br />

LITAUEN<br />

Naturschutzgebiete<br />

ESTLAND<br />

3<br />

DAS <strong>NATUR</strong>-<br />

RESERVAT<br />

TEIâI<br />

9<br />

2<br />

6<br />

DER <strong>NATUR</strong>PARK<br />

"DAUGAVA-SCHLEIFEN"<br />

8<br />

10<br />

10<br />

9<br />

RUSSLAND<br />

WEISSRUSSLAND


Foto: U.Bergmanis<br />

Foto: U.Bergmanis<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DAS <strong>NATUR</strong>RESERVAT TEIâI L<br />

Das Teiãu-Moor liegt auf der Ebene von Jersika im ostlettischen<br />

Tiefland. Es ist das größte Moosmoor des Baltikums und steht als<br />

Naturreservat unter besonders strengem Schutz des Staates.<br />

Nach dem völligen Abtauen der eiszeitlichen Gletscher kamen auf<br />

dem Gebiet des heutigen Reservats vor 10 bis 12 000 Jahren wellenförmige,<br />

von Eismassen und Schmelzwasser gestaltete Erhebungen<br />

zum Vorschein - gestreckte, wallartige Hügel, die längliche Inseln<br />

und Halbinseln bildeten. Aufgrund übermäßiger Feuchtigkeit entstanden<br />

in den dazwischenliegenden Senken zunächst flache Seen,<br />

die sich später jedoch allmählich vereinten und zuwuchsen. Dies<br />

hat schließlich über mehrere Jahrtausende hinweg eine Torfschicht<br />

entstehen lassen, die heute stellenweise 9 m dick ist.<br />

Der größte Teil des Teiãu-Sumpfs ist Moosmoor, doch es gibt auch<br />

kleinere Übergangs- und Grasmoorflächen. Zwei für Hochmoore<br />

typische Gelände-Mikroprofile sind hier anzutreffen: verschieden<br />

ausgeprägte Mooshügel zum einen, Morast- und Wasserlöcher<br />

zum anderen. Das Teiãu-Moor gehört zum aufgewölbten Typus,<br />

einzelne Kuppeln können sich bis zu 7 m über den übrigen Sumpf<br />

erheben. Das Moor weist 18 größere Seen auf, die sich überwiegend<br />

am Fuße solcher Kuppeln befinden.<br />

STEINADLER IM RESERVAT TEIâI<br />

Das Reservat Teiãi steht für die Moor- und Waldflora<br />

Ostlettlands. Insgesamt hat man hier 674 Blütenpflanzen- und<br />

Farnarten festgestellt (darunter 38 geschützte) sowie 212<br />

Moosarten (darunter 22 geschützte). Das Teiãu-Moor ist der einzige<br />

Ort Lettlands mit einem Vorkommen des Weichen Torf- und des<br />

Felsen-Klaffmooses. Zu den Pflanzen, die hier unter besonderem<br />

Schutz stehen, zählen ferner Gelber Frauenschuh, das Süßgras<br />

Cinna latifolia, Blaßgelber Wasserschlauch u. a.<br />

Darüber hinaus lassen sich im Reservat 46 für die Fauna Lettlands<br />

typische Säugetierarten nachweisen, darunter auch in Europa<br />

bedrohte Spezien: Altwelt-Biber, Nordluchs, Europäischer Fischotter,<br />

Wolf oder Braunbär. Ferner ist das Schutzgebiet ein wichtiger<br />

Lebensraum für Wirbellose (insgesamt hat man hier 2 878 Arten<br />

gefunden), vor allem jedoch für Moor-Schmetterlingsarten, von<br />

denen 26 als Überbleibsel der Eiszeit gelten.<br />

DAS TEIâU-MOOR<br />

WASSERLÖCHER IM TEIâU-MOOR<br />

Der Teiãu-Sumpf ist ein international bedeutsamer Lebensraum<br />

für durchziehende und nistende Wasservögel. Von den in Europa<br />

bedrohten Arten hat man hier 52 festgestellt, darunter<br />

Schwarzstorch, Schreiadler, Steinadler, Regenbrachvogel, Goldregenpfeifer,<br />

Bruchwasserläufer, Kranich. Anzutreffen ist der<br />

Prachttaucher, den auch das Emblem des Reservats zeigt. Das<br />

Schutzgebiet ist für Birkhähne ein wichtiges Balzgelände und bietet<br />

Kranichen (200-1200 Tieren) und (hauptsächlich Bläss- und Saat-)<br />

Gänsen auf der Frühjahrs- und Herbstwanderung die Möglichkeit der<br />

Rast und Nahrungsaufnahme.<br />

Unter den größeren Inseln des Teiãu-Moors - RÇksala, Ap‰usala, Siksala<br />

- ist die letztgenannte von besonderer Bedeutung: hier hat sich die<br />

Ortschaft einer alten russisch-orthodoxen Gemeinde erhalten. In einigen<br />

der Häuser wohnen noch die Nachfahren der Strenggläubigen.<br />

Touristen zieht auf dieser Insel jedoch vor allem der 28 m hohe<br />

Aussichtsturm an: von hier aus schweift ein weiter Blick über das Arreal.<br />

Für Besucher, die sich eingehender für die einzigartige Natur interessieren,<br />

sind besondere Bohlenwege durch das Moor eingerichtet.<br />

18 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: A.Avoti¿‰


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Vogel-Beobachtungsturm - eine 28 m hohe<br />

Aussichtsstelle auf einer Insel im Moor.<br />

Siksala - eine alte Siedlung russisch-orthodoxer Gläubiger,<br />

gegründet auf der Flucht vor der Verfolgung durch den<br />

Zaren.<br />

Der Moospfad - der Lehrpfad führt auf 6 km Länge durch<br />

das größte, von Menschenhand weitestgehend unberührte<br />

Moosmoor Lettlands.<br />

Besuchsordnung!<br />

Ein Besuch des Naturreservats Teiãi ist nur<br />

in Begleitung von Mitarbeitern des Reservats<br />

zu den dafür besonders vorgesehenen<br />

Stellen erlaubt.<br />

EIN BIRKHAHN BALZT IM RESERVAT TEIâI<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1982<br />

1986 - das Reservat Teiãi wird in das Europäische Verzeichnis<br />

bedeuten der Vogelstätten aufgenommen und<br />

1995 zum Feuchtgebiet internationaler Bedeutung gemäß der<br />

Ramsar-Konvention erklärt.<br />

Fläche: 19 337 ha (davon 14 896 ha Moor, 3 895 ha Wald, 393<br />

ha Gewässer, 153 ha Wiesen)<br />

Unter Schutz gestellt: das größte, von Menschenhand<br />

weitestgehend unberührte Moosmoor Lettlands mit den für<br />

diese Vegetationsform charakteristischen Pflanzen- und<br />

Tierarten sowie seltenen Sumpfvögeln.<br />

g anreise<br />

Das Reservat befindet sich im Ostlettland, von R¥ga aus etwa 190 km<br />

in Richtung O, auf dem Gebiet der Rayons Madona und Jïkabpils;<br />

die nächstgelegene Gemeindeverwaltung befindet sich in Varak∫Çni<br />

(10 km). Mit privaten oder öffentlichen Straßenverkehrsmitteln<br />

fährt man zunächst über die A6 von R¥ga nach P∫avi¿as und von<br />

dort aus in Richtung NO nach πaudona. Man kann jedoch auch mit<br />

Bahn und Fahrrad anreisen. Zuerst fährt man auf der Strecke R¥ga-<br />

Jïkabpils-Rïzekne mit dem Zug bis Ata‰iene oder Stirniene und setzt<br />

von dort aus den Weg per Velo nach Mïtriena oder Murmastiene<br />

fort nach πaudona. Alternativ kann man die Bahnlinie R¥ga-<br />

P∫avi¿as-Madona benutzen: dann heißt es, den Zug in MÇrciena zu<br />

verlassen und von dort aus nach πaudona und Mïtraina zu strampeln.<br />

Weitere Anreisemöglichkeiten: von Rïzekne aus etwa 60 km in<br />

Richtung W, von Madona aus ungefähr 25 km in Richtung S.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• 5 Betten in dem Administrative Haus des Naturreservat Teiãi<br />

• Gästehaus (1) mit 6 Betten<br />

a unternehmungen<br />

• Wanderungen<br />

• Naturkundliche Beschäftigung mit Feuchtgebiet- und Moor-<br />

Ökosystemen<br />

• Vogel-Beobachtung<br />

• Fotografieren<br />

h kontakte<br />

Infos: Das Naturreservat Teiãi Infocentrum<br />

Tel.: +371 4848291<br />

E-Mail: pasts@teici.lv<br />

Internet: www.teici.gov.lv<br />

Das Naturreservat Teiãi:<br />

Aiviekstes 3, πaudona, Madonas rajons, LV 4862, Tel.: +371 4848291, E-Mail: pasts@teici.lv, Internet: www.teici.gov.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 19<br />

Foto: A.Egl¥tis


Foto: A.Soms<br />

Foto: A.Soms<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DAS BIOSPHÄREN-RESERVAT ZIEMEπVIDZEME L<br />

MOORE SICHERN DIE BIOLOGISCHE VIELFALT<br />

Für Vögel ist das Territorium des Reservats ein bedeutender<br />

Rastplatz auf ihren alljährlichen Wanderungen. Hier nisten<br />

massenweise Kraniche und mehrere Gänsearten, hier kann man<br />

in freier Natur die rasanten Flüge des Eisvogels über den Flüssen<br />

beobachten. Viele Geheimnisse verbergen sich noch unter der<br />

küstennahen Meeresoberfläche. Deshalb hat die Helsinki-<br />

Kommission das Ostseebecken zwischen der estnisch-lettischen<br />

Grenze und der Ortschaft Dze¿i bis zu einer Tiefe von 10 m zur<br />

besonders schutzwürdigen Zone erklärt.<br />

Viele der genannten Attraktionen des Reservats erschließen sich<br />

bei einer Bootsfahrt. Die dabei zu beobachtende biologische<br />

Vielfalt ist ein Grund, weshalb der Hauptfluß dieser Region, die<br />

Salaca, äußerst beliebtes Ziel für Unternehmungen auf dem<br />

Wasser ist; die Bewältbarkeit für jeden Ruderer (auch Anfänger) -<br />

ein anderer. Denjenigen, die sich besonders für Fortbewegung<br />

und Erholung im Rahmen einer Bootsfahrt interessieren, sei der<br />

eigens für diesen Fluß verfaßte Reiseführer ans Herz gelegt -<br />

No Burtniekiem l¥dz japplerai (Von Burtnieki bis zum Meer).<br />

KREUZKRÖTE<br />

Zum Biosphären-Reservat Zieme∫vidzeme (Nordvidzeme)<br />

gehören das Einzugsgebiet des Flusses Salaca, des Burtnieku-Sees<br />

und mehrerer zur Ostsee fließender kleinerer Flüsse, ferner ein<br />

Abschnitt an der Ostseite der Bucht von R¥ga auf einer Länge von<br />

60 km und bis zur Tiefenlinie von 10 m. Die Vielfalt der Natur<br />

wird hier vor allem durch eines der größten unberührten<br />

Hochmoorarreale im Baltikum gewährleistet, das sich beiderseits<br />

der estnisch-lettischen Grenze ausdehnt und auf längere Sicht als<br />

grenzübergreifendes Naturschutzgebiet im Gespräch ist. In der<br />

Salaca laicht 1/16 aller Wildlachse der Ostsee. Das von<br />

eiszeitlichen Gletschern geschaffene Drumlin-Feld von Burtnieki<br />

mit seinen langestreckten Hügeln gehört zu den ausgedehntesten<br />

seiner Art in Europa. An der Bucht von R¥ga wiederum<br />

schließt das Reservat sowohl Sandstrände als auch für die<br />

Ostseeküste ungewöhnliche Sandsteinaufdeckungen ein. Hier<br />

erstreckt sich ferner das größte Salzgraslandgebiet Lettlands; in<br />

den sog. Randu p∫avas sind 650 Pflanzenarten festgestellt worden.<br />

DIE SALACA IM FRÜHJAHR<br />

Für die biologische Vielfalt im Reservat stehen die unberührten<br />

Moosmoore, aber auch die Züge von Hunderten von Kranichen<br />

und Tausenden von Gänsen. Im Sommer kann man oft den eigenartigen<br />

Gesang des Wachtelkönigs hören. An der Grenze zu<br />

Estland gilt das Auftreten von Braunbären schon nicht mehr als<br />

ungewöhnlich - ebenso wie Wolfsgeheul in mondbeschienenen<br />

Winternächten.<br />

In den Flüssen hat eine beachtliche Population an Bibern und<br />

Ottern ein Zuhause gefunden. Für die hiesige Arten-Vielfalt<br />

sprechen anderswo selten gewordene Kreuzkröten-Vorkommen<br />

ebenso wie die Weißstorch-Kolonie südlich von Vecate, wo über<br />

30 Paare ihre Nester gebaut haben.<br />

20 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: J.Sma∫inskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

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Der Naturpark Ska¿aiskalns - Kurbads, dem Hünen<br />

lettischer Märchen, sowie Wichteln sind in diesem<br />

Naturpark Wanderwege mit entsprecheden Holzskulpturen<br />

gewidmet; auch die Ne∫˙u-Felsen und der Echo-Berg<br />

Ska¿aiskalns lohnen einen Besuch.<br />

Das Weißstorch-Kolonie - in der Gegend von Vecate<br />

nistet die größte Weißstorch-Wohngemeinschaft Lettlands.<br />

Randu Wiesen - auf den Salzwiesen an der O-Seite der<br />

R¥gaer Bucht findet man auf einer Fläche von 200 ha ein<br />

Drittel aller im Lande festgestellten Pflanzenarten;<br />

außerdem handelt es sich um einen international<br />

anerkannten Rast- und Nistort für Vögel.<br />

Der Stein-Strand Vidzeme - auf der Strecke zwischen<br />

Tappleja und Meleki eine eigenartige Küste mit steinübersätem<br />

Strand und zahlreichen ins Meer hineinragenden<br />

Landspitzen; ferner die Manti¿u-Felsen und im N die<br />

Veczemju-Steilküste, in die die Brandung Höhlen,<br />

Nischen und Grotten gegraben hat.<br />

Der Kulthöhlen des Liven-Volkes am Fluß Svïtupe -<br />

mit 47 m eine der längsten natürlichen Höhlen in<br />

Lettland, alte Kultstätte des Liven-Volkes.<br />

Der Waldpfad Mur‰i - naturkundlicher Waldpfad.<br />

Der geologische Pfad Jïãi - der Pfad führt nicht nur zu<br />

Findlingen und dem Garais-Berg, sondern auch zur Wassermühle<br />

in Jïãi und einem Bauernhof aus den 1930er Jahren.<br />

Der Moospfad NiedrÇji-Pilkas - Pfad und Aussichtsplattform<br />

in einem für diese Gegend typischen Moor<br />

nördlich von PÇle.<br />

Das Waldmuseum und Lehrpfad in µirbiÏi -<br />

Museum und Lehrpfad unweit von Vitrupe gewähren einen<br />

Einblick in das Waldleben und traditionelle Waldberufe<br />

h kontakte<br />

SCHWALBENHANG AM UFER DER SALACA<br />

Umwelt-Fremdenführer:<br />

Tel.: +371 4071408, E-Mail: biosfera@latnet.lv<br />

Infos:<br />

LimbaÏu TIC Tel.: +371 4070608, E-Mail: lemisele@e-apollo.lv<br />

Valmieras TIC Tel.: +371 4207120, E-Mail: tic@valmiera.gov.lv<br />

Valkas TIC Tel.: +371 4781364, E-Mail: maris.ozols@e-apollo.lv<br />

Rapplejienas TIC Tel.: +371 4263278, E-Mail: gunakb@e-apollo.lv<br />

g anreise<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1997<br />

(davor 1957 - Naturschutzgebiet<br />

Steinige Küste Vidzeme,<br />

1962 - Naturschutzgebiet Randu<br />

p∫avas,<br />

1977 - Komplexes Naturschutzgebiet<br />

Tal der Salaca,<br />

1990 - Regionales Naturschutzgebiet<br />

Nordvidzeme).<br />

Fläche: 4 500 km 2 Land,<br />

167,5 km 2 Meer<br />

Unter Schutz gestellt:<br />

das Einzugsgebiet des<br />

Burtnieku-Sees und der Salaca; die<br />

Hochmoore;<br />

die Küste von Nordvidzeme;<br />

die biologische Vielfalt;<br />

kulturgeschichtliche Objekte;<br />

naturbelassene Ökosysteme.<br />

Von R¥ga aus auf der Landstraße R¥ga-Tallinn 100 km nach N<br />

bis Salacgr¥va; man kann aber auch zunächst nach NO bis<br />

Valmiera fahren (110 km) und den Weg dann entweder auf der<br />

Landstraße Valmiera-Mazsalaca in Richtung NW oder auf der<br />

Landstraße Valmiera-Rapplejiena nach N fortsetzen. Von Estland<br />

aus auf der Landstraße Tallinn-R¥ga ab AinaÏi, auf der<br />

Landstraße Tartu-R¥ga ab Valka.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Hotels (8) mit etwa 200 Betten<br />

• Campinghütten-Plätze (3) mit ungefähr 210 Betten<br />

• Gästehäuser (13) mit cirka 230 Betten<br />

• Bauernhöfe (15) mit etwa 210 Betten<br />

• Zeltplätze; da die Anzahl der angebotenen Stellplätze sehr groß ist,<br />

ist Zelten nur auf den dafür ausgewiesenen Plätzen erlaubt.<br />

• Jugendherbergen (12) mit ungefähr 650 Betten<br />

a unternehmungen<br />

• Unterwegs auf Naturpfaden<br />

• Radwandern<br />

• Ausflüge aufs Meer an Bord eines Fischkutters<br />

• Genehmigungspflichtiges Angeln<br />

• Erkunden von Vögeln und seltenen Pflanzen<br />

• Naturfotografie<br />

• Landschaftsmalen<br />

• Bootstouren<br />

• Ausritte<br />

Salacgr¥va TIC:<br />

Salacgr¥va, R¥gas 10 a, LimbaÏu raj., LV-4033, Tel. +371 4041254, E-Mail: saltic@latnet.lv, Internet: www.biosfera.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 21<br />

Foto: J.Sma∫inskis


Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DER <strong>NATUR</strong>PARK "TîRVETE" L<br />

DER BURGBERG TîRVETE<br />

Der gestaltete Bereich des Schutzgebiets ist als Landschaftspark<br />

angelegt. Er zieht durch gut gewählte Aussichtsstellen und attraktive<br />

Rastplätze an, aber auch durch die Holzskulpturen, die<br />

Gestalten aus den Märchen von A.Brigadere verkörpern. Die Pfade<br />

sind überdies mit Trimm-, Turn- und Spielgelegenheiten für Groß<br />

und Klein ausgestattet. Ein weites Panorama erschließt der 40 m<br />

hohen Aussichtsturm. An dessen Fuß erhebt sich ein neugebautes<br />

Blockhaus, das das Heimatkunde-Museum zu Tïrvete beherbergt.<br />

Besonders malerische Ausblicke bieten die Wanderwege, die über<br />

unzählige Holzbrücken hinweg das Tal der Tïrvete entlangführen.<br />

Auf den Ufer- und Hangterassen erstrecken sich artenreiche<br />

Naturwiesen; hier findet man mehrere nur in dieser Region beheimatete<br />

Pflanzen.<br />

Im Gulbju (Schwanen)-Stausee auf dem Gelände des Parks ist ein Steg<br />

und ein Vogel-Beobachtungshäuschen eingerichtet. In dem Gewässer<br />

beißen Hecht, Schleie und Karpfen an, man kann Bootsfahrten<br />

unternehmen und die umliegende Natur auf Film bannen.<br />

Der Park dient erfolgreich als Informationsquelle zu Natur und<br />

Kulturlandschaft. Ein besonderer Vogelpfad erwartet den Touristen,<br />

und es wird die Möglichkeit geboten, in Begleitung von Natur-<br />

Fremdenführer Ausflüge zu unternehmen.<br />

MÄRCHENGESTALT IM <strong>NATUR</strong>PARK "TîRVETE"<br />

Die Gegend um Tïrvete hebt sich deutlich von den flachen Weiten des<br />

Landesteils Zemgale ab. Die Hügellandschaft ist nicht nur ein Natur-<br />

Kleinod, sondern auch geschichtsträchtiger Boden. Besondere Umstände<br />

hatten hier im 12. und 13. Jhd. ein bedeutendes Verwaltungs- und<br />

Wirtschaftszentrum der alten Semgaller entstehen lassen. Davon zeugen<br />

mehrere steile Hügel, auf denen sich damals die hölzernen Burgen, rituelle<br />

Stätten und Befestigungsanlagen dieses lettischen Stammes befanden.<br />

Von späteren Zeiten künden steinerne Ruinen deutscher Kreuzritterfesten.<br />

Vieles an historischen Informationen hat man jetzt auch für Touristen<br />

aufbereitet. Erst in vergleichsweise junger Vergangenheit entdeckte man<br />

das malerische Tal des Flusses Tïrvete für Tourismus und Erholung. Den<br />

Anfang machte ein bedeutendes Sanatorium (nunmehr Reha-Zentrum).<br />

Es folgten ein Waldlandschafts-Park und thematische Pfade, die sowohl<br />

die interessanten Natur- und geschichtlichen Objekte der Gegend<br />

verknüpfen, als auch an die Lebensleistung von Anna Brigadere erinnern.<br />

Der Namen der in der lettischen Literatur immens populären<br />

Schriftstellerin ist wie kein anderer mit Tïrvete verbunden.<br />

Das Flußtal der Tïrvete - die Schluchten, Hügel und umliegenden<br />

Kiefernhaine beeindrucken jeden Besucher. Überhaupt - auch den<br />

größten Teil des Parkes bedecken Wälder, die einen Kiefern-Altbestand<br />

von besonderer Bedeutung einschließen. Es handelt sich dabei um einen<br />

exzellenten, genetisch wichtigen Forst, der für einen in Lettland seltenen<br />

Wald-Typus steht. Einzelne Bäume haben hier eine Höhe von 40 m<br />

erreicht (Landesrekord) und sind bis zu 300 Jahre alt, womit sie im<br />

Baltikum zu den Veteranen zählen. Dieser Bestand ist das Prunkstück des<br />

Naturparks. Kaum angekommen, verspürt der Besucher den Duft des<br />

mächtigen Forstes, mit jedem Atemzug nimmt er die Kraft der wahrlich<br />

erhabenen Kiefern auf. In Nähe des Sanatoriums hat man bedeutende<br />

dendrologische Anpflanzungen vorgenommen, die diesen Ort für<br />

Touristen noch vielfältiger und attraktiver werden lassen.<br />

TîRVETE FLUßTAL<br />

22 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: J.Sma∫inskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

b touristische objekte<br />

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Das Geschichtmuseum Tïrvete - das örtliche Heimatkunde-<br />

Museum mit Zeugnissen aus der Geschichte von Tïrvete.<br />

Der Burgberg Tïrvete - auch Cukurkalns (wörtlich:<br />

Zuckerberg) genannt; ein alter Burgberg, der 19 m hoch<br />

aufragt und eine historisch bedeutsame Rolle gespielt hat.<br />

Der Burgberg Klosterkalns - der Burgberg ist die<br />

andere Siedlungsstätte der Semgaller in dieser Gegend.<br />

Die Burgruine des Kreuz-Ordens Meister - hier ließ<br />

der deutsche Ordensmeister Eberhard von Munheim<br />

(Monheim) 1339 eine Burg errichten, die allerdings bald<br />

darauf zerstört wurde.<br />

Der Schwedenberg - bei dem Heiligen oder Schwedenberg<br />

handelt es sich um den größten der hiesigen Burgberge;<br />

im 13. Jhd. diente er den Kreuzrittern als Stützpunkt.<br />

Das Museum “Spr¥d¥‰i” - im Haus der Schriftstellerin<br />

Anna Brigadere ist ein ihr gewidmetes Museum<br />

untergebracht.<br />

Das Sanatorium Tïrvete - 1931 als Sanatorium erbaut,<br />

beherbergt das Gebäude heute das Reha-Zentrum für Kurzeme.<br />

Naturpfade - mehrere Wanderwege, gesäumt von<br />

eigens geschaffenen Holzskulpturen, die Gestalten aus<br />

dem Märchenstück "Spr¥d¥tis" (deutsch: Däumling)<br />

von A. Brigadere verkörpern.<br />

Kinderspielplätze und "Dorf der Zwerge" -<br />

Turn- und Klettergeräte sowie kleine Holzhütten.<br />

Vogelhaus und -steg, Vogelpfad.<br />

Aussichtsturm - Blick über die Baumwipfel hinweg aus<br />

40 m Höhe.<br />

IM "DORF DER ZWERGE"<br />

e fakten<br />

Gegründet: 1957 wurde mit der Einrichtung des Naturparks<br />

begonnen.<br />

Fläche: 1 210 ha<br />

Unter Schutz gestellt: Landschaften; der Kiefern-Altbestand;<br />

die Wiesen der Flußterassen; kulturhistorische Einzel-<br />

Denkmäler und Objekt-Ansammlungen; Naturpfade.<br />

g anreise<br />

Von R¥ga aus fährt man zuerst nach Jelgava und dann über<br />

Kro¿auce oder Za∫enieki 75-80 km in Richtung SW; von LiepÇja<br />

aus nach O oder von Ventspils aus über Dobele in Richtung SO<br />

(160-170 km). Die nächstgelegene Gemeindeverwaltung befindet<br />

sich in Tïrvete.<br />

f übernachtungsmöglichkeiten<br />

• Jugendherbergen (2) mit bis zu 100 Betten<br />

• Gästehäuser (2) mit jeweils 4-12 Betten<br />

• Zeltplatz (1) mit bis zu 50 Stellplätzen; Zelte müssen selber<br />

mitgebracht werden<br />

a unternehmungen<br />

• Wandern auf Naturpfaden<br />

• Fahrradausflüge<br />

• Wettbewerbe im Orientierungslauf<br />

• Angeln<br />

• Beobachten von Vögeln<br />

• Fotografieren<br />

• Landschaftsmalen<br />

• Fahrten mit Ruder- oder Tretbooten<br />

• Ausritte<br />

h kontakte<br />

Fremdenführer: Verwaltung (Dabas parka adminstrÇcija)<br />

Tel.: +371 3763385, E-Mail: visvaldis@tervete.apollo.lv<br />

Parkverwalter Handy: +371 9436569<br />

"Stiftung für die Entwicklung von Tïrvete" (SO "Tïrvetes<br />

att¥st¥bas fonds") E-Mail: att.fonds@tervete.apollo.lv<br />

Infos: Dobeles rajona TIC Tel.: +371 3725474<br />

Jelgavas TIC Tel.: +371 3023874, E-Mail: ticjelgav@tvnet.lv<br />

Jelgavas pilsïtas un rajona TIC, Tel.: +371 3022751, E-Mail: ric@rjp.lv<br />

Tïrvetes TIC:<br />

“Pagasta ïka” Tïrvete, Dobeles rajons, LV-3728, Tel. +371 3763472, +371 3763385, E-Mail: tervetepag@apollo.lv<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 23<br />

Foto: D.Draveniece


N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

UNTERWEGS AUF DER ABAVA<br />

Der Naturpark “Abavas senleja” und seine nähere Umgebung bilden das<br />

zweitgrößte Stromtal Lettlands. Nach Gauja und Amata ist der Fluß auf der<br />

Strecke zwischen dem Findling Velnakmens (wörtlich: Teufelsstein) unterhalb<br />

von Kandava bis zur Einmündung in die Venta eines der beliebtesten<br />

Ziele für Wasserwanderer. Im Sommer sind die Ufer der Abava stark<br />

zugewachsen, und Übernachtungen sind nur auf eigens eingerichteten<br />

Zeltplätzen oder Gästehäusern möglich. Der Fluß strömt gemählich daher;<br />

vor allem vor der Einmündung in die Venta treten gelegentlich Schnellen<br />

und Furten auf, die jedoch selbst von unerfahrenen Wasserwanderern<br />

leicht zu bewältigen sind. Die einzige nennenswerte Herausforderung ist<br />

die “Abavas rumba”, eine etwa 1 m hohe Dolomitschwelle über die gesamte<br />

Breite des Flusses. Die Hauptströmung fließt am linken Ufer. Um das Boot<br />

nicht zu gefährden, sollte man sich an dieser Stelle dementsprechend links<br />

halten. Auf einer Länge von 200 m schließt sich dann eine schnelle Passage<br />

mit unruhigem Wasser an. Möchte man hingegen den Wasserfall umgehen<br />

und das Boot tragen, so ist dafür das rechte Ufer geeigneter.<br />

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Velna ala (Teufel Höhle)<br />

Velnakmens (Teufelstein)<br />

Der Berg Grei∫i<br />

“Zviedru cepure” (Schwedenmütze)<br />

Der Burgberg Sabile<br />

Der Weinberg Sabile<br />

Das Wasserfall Abava<br />

Die Mühle Svente<br />

MÇras kambari<br />

Zwei Wasserfälle auf ±vande<br />

- Wasser-Tour<br />

Der Karte liegt der Straßenatlas Lettland<br />

im zugrunde (JÇ¿a sïta, 2001/2002)<br />

Die beliebtesten Tages-Touren sind: Velnakmens – “Abavas rumba”;<br />

“Abavas rumba” – Renda sowie von Renda bis zur Einmündung der Abava<br />

in die Venta. Rechnet man hingegen eine Übernachtung am Flußufer ein,<br />

führt die malerischste Fahrt von Renda zu den Nabas-Seen.<br />

Beiderseits der Abava liegen zahlreiche kulturgeschichtliche und<br />

Naturobjekte. Am besten lernt man das Tal bei einer geführten Bootstour<br />

oder anhand des Kartenmaterials kennen, das die Kanu-Verleihstationen<br />

bereithalten. Die vorbeigleitende Landschaft und eine reichhaltige Flora<br />

sind die Hauptanziehungspunkte eine Fahrt auf der Abava. Aber auch<br />

wer sich für Wirtschafts- und Kulturgeschichte interessiert, kommt hier<br />

auf seine Kosten – die vielen Sehenswürdigkeiten reichen von<br />

altehrwürdigen Burgbergen bis zu Bio-Bauernhöfen unserer Tage. Die<br />

Ausführungen der örtlichen Fremdenführer vermitteln einen lebendigen<br />

Eindruck von der Blütezeit dieser Region im 17. und 18. Jhd., als die<br />

Herzöge von Kurland im Abava-Tal erfolgreich für die Ansiedlung von<br />

Manufaktur und Industrie sorgten.<br />

24 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D


Foto: J.Sma∫inskis<br />

F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

i tour-beschreibung<br />

Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />

Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />

Kandava (Brücke) – “Plosti”...................15,0 km ...Gefälle 4,7 m<br />

“Plosti” - VeÆi (Brücke)...........................19,0 km ...Gefälle 7,0 m<br />

VeÆi (Brücke) – Renda,<br />

Campingplatz “Avoti”...............................14,0 km ...Gefälle 4,0 m<br />

Eine etwa 50 km lange, auf zwei Tage angelegte Wasserwanderung,<br />

bei der sowohl Kanus als auch gewöhnliche Ruderboote<br />

benutzt werden können. Auch Schlauchboote sind geeignet,<br />

doch dann fällt der erste Abschnitt recht langsam aus. Die Strecke<br />

weist die niedrigste Schwierigkeitsstufe auf und stellt keine<br />

besonderen technischen Anforderungen. Um die nachfolgenden<br />

Sehenswürdigkeiten aufzusuchen, müssen in einzelnen Fällen<br />

kleinere Strecken auch zu Fuß zurückgelegt werden.<br />

b touristische objekte<br />

• Teufel Höhle - die 8,5 m lange Höhle befindet sich in<br />

einer Schlucht unweit des Findlings Velnakmens. Sagen<br />

berichten, der Teufel habe sie gegraben, um der Abava mit<br />

dem Erdreich den Weg zu versperren.<br />

• Teufelstein - der 2 m hohe Findling ist eine alte Kultstätte;<br />

sein Umfang beträgt 15 m.<br />

• Der Berg Grei∫i - am Fuß des 83 m hohen Hügels verläuft<br />

die Landstraße Kandava-Sabile; von hier aus ergibt sich ein<br />

schöner Ausblick in das Tal der Abava.<br />

• “Schwedenmütze” - der Legende nach sei die kleine<br />

baumbestandene Erhebung inmitten eines Feldes im Verlauf<br />

des Schwedisch-polnischen Krieges im 16. Jhd. entstanden.<br />

An dieser Stelle sollen die Schweden eine Schlacht und 200<br />

Mann verloren haben, woraufhin die Überlebenden mit<br />

ihren Mützen Erde zusammengetragen hätten, um ihre<br />

gefallenen Kameraden zu begraben.<br />

• Der Burgberg Sabile - der Burgberg bietet wunderbare<br />

Ausblicke auf die Altstadt von Sabile und das Abava-Tal; im<br />

12.-13. Jhd. befand sich hier das Verwaltungszentrum der<br />

Region.<br />

DER ±VANDE-WASSERFALL IM FRÜHLING<br />

UNTERWEGS ZUR VENTA: MIT DEM KANU AUF DER ABAVA<br />

• Der Weinberg Sabile - Das Guinness Buch der Rekorde<br />

verzeichnet den Berg als weltweit nördlichste<br />

Weinanpflanzung unter freiem Himmel.<br />

• Die Mühle Svente - bei den Ruinen einer alten Mühle<br />

können sich Wagemutige mittels eines Seilzuges über die<br />

Abava hieven.<br />

• Das Wasserfall Abava - das Wasser der Abava stürzt an<br />

dieser Stelle über eine etwa 1 m hohe Dolomitschwelle; ein<br />

beliebter Rastplatz für Wasserwanderer•<br />

• MÇras Groten und Höhlen – das System von mehreren<br />

Höhlen und Grotten diente den Vorfahren als Opferstätte.<br />

• ±vande Wasserfällen - zwei Wasserfälle auf dem Flüßchen<br />

±vande bilden die sogenannte “Rendas rumba” – der obere<br />

(1,7 m hoch und 5,0 m breit) liegt beim Hof “KrÇces”,<br />

der untere (2,0 m hoch und 9,0 m breit) in der Ortsmitte<br />

von Renda.<br />

c praktische hinweise<br />

Sabiles TIC - Tel.: +371 3252344<br />

Gemeinderat Renda IC (Rendas pagasta padome) –<br />

Tel. +371 3347188<br />

Busverkehr auf der Strecke Kandava-Sabile-Kuld¥ga.<br />

Bei der Ankunft ist es ratsam, sich über die Abfahrtszeiten<br />

am Abreisetag zu erkundigen.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten und andere Angebote:<br />

• Gästehaus "Klubi¿‰ Abava" - Übernachtungen und<br />

Veranstaltungen in einfachen Verhältnissen,<br />

Tel.: + 371 3247381<br />

• Hof "Avoti" – Verleih von Kanus und anderen touristischen<br />

Ausrüstungsgegenständen, Gepäck- und Boot-Transporte,<br />

Touren-Vorschläge, Fremdenführer, Zeltplatz am Fluß,<br />

Sauna, Angel-Beratung, Handy: +371 9283765,<br />

Internet: www.laivas.lv.<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 25<br />

Foto: A.Gustovskis


N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

DIE UNBEKANNTE SCHÖNHEIT LETTLANDS ENTDECKEN: PER FAHRRAD DURCH SîLIJA<br />

In den letzten Jahren haben die Kommunen in der Region Sïlija ihre<br />

Anstrengungen im touristischen Bereich verstärkt. Neben den<br />

üblicherweise bekannten Landesteilen Kurzeme, Vidzeme, Latgale<br />

und Zemgale das fünfte ethnografische Gebiet Lettlands, ist diese<br />

Gegend nicht nur für Ausländer, sondern sogar für viele Einheimische<br />

noch weitgend unbekannt.<br />

Wanderpfade an den Ufern der Daugava und der Grenze zu Litauen<br />

sollen Touristen anlocken. Als Anziehungspunkte dienen ehemalige<br />

Gutshöfe, Parkanlagen und geschützte Naturgebiete.<br />

Die Gesamtlänge dieser Radtour beträgt 270 km, sie schließt jedoch Pfade<br />

mit ein, die zu Fuß zu bewältigen sind (die längste Strecke - 15,5 km). Die<br />

Route führt von Daugavpils nach Aizkraukle und erschließt die schönsten<br />

Winkel von Sïlija. Die Bodenerhebungen schrecken zwar nicht mit<br />

dem höchsten Schwierigkeitsgrad, doch muß man damit rechnen, daß<br />

der Großteil der Stecke in hügeligen Gelände zurückzulegen sein wird.<br />

Die Gegend hebt sich durch landschaftliche Reize hervor und eine kulturell-wirtschaftliche<br />

Gestaltung des ländlichen Raums, zu der der Begriff<br />

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26 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

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"Flicken-teppich" am besten paßt. Wer Lettland nur ein wenig besser<br />

kennt, dem ist die Aug‰zemes-Höhe oder der Sïlijas-Hügelzug ein<br />

Begriff. Und es will schon etwas heißen, wenn die Grenzregion zu<br />

Litauen oft genug nicht weniger gepriesen wird als die malerische<br />

Gegend um Vecpiebalga im Landesteil Vidzeme oder die gewiß be- eindruckende<br />

Ostseeküste.<br />

Je nach Übung kann die Reisedauer 3-5 Tage betragen. Der<br />

Gruppengröße werden durch die Sicherheit bei der Fortbewegung im<br />

öffentlichen Straßenverkehr Grenzen gesetzt. Empfehlenswert ist eine<br />

Teilnehmerzahl von 8-10 Personen; wird diese jedoch überschritten,<br />

sollte man auf Streckenabschnitten mit hohem<br />

Verkehrsaufkommen die Gruppe aufteilen. Der Leiter der Gruppe<br />

sollte Orientierungsvermögen aufweisen.<br />

In einzelnen Fällen ist die Besichtigung von Objekten dieser Tour ist<br />

nur zu Fuß möglich; nicht immer können die Fahrräder dabei an einer<br />

beaufsichtigten Stelle zurückgelassen werden. Es empfehlen sich daher<br />

Sicherungsmaßnahmen wie das Zusammenschließen der Velos.<br />

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Vogelkolonie in Daugavpils<br />

Svente-See<br />

Naturpfad Eg∫ukalns (Berg)<br />

Burgberg Tim‰Çni<br />

Burgberg ArÇji<br />

Naturpfad “Pilskalnes Siguldi¿a”<br />

Bauerhof “DriÆenes”<br />

Sidrabi¿u Burgberg<br />

Siedlungsstätte Putnu sala<br />

Naturpfad Akme¿up¥te<br />

Gutshofpark Bebrene<br />

Kanal Vilkupe-Eglaine<br />

RadÏupes Velnala (Teufel Höhle)<br />

Wanderpfad Akn¥stes saltavots<br />

Vecmelderi Quellen<br />

KlaucÇni un PriekulÇni Seen<br />

Kleinbahn in Vies¥te<br />

E.Papplepola Weingarten<br />

Findling Ådmi¿kalni<br />

Schlucht Kubu∫up¥te<br />

- Fahrradroute<br />

Der Karte liegt die Straßenkarte Baltikum<br />

zugrunde (JÇ¿a sïta, 2000/2001)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1


Foto: D.Gruberts<br />

F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

i tour-beschreibung<br />

Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />

Daugavpils - Svente.............................................................8,0 km<br />

Sventes-See - Anwesen "Ilzes" in ·ïdere ...........................22,0 km<br />

Museum "Ilzes" - Pilskalne ................................................14,0 km<br />

Pilskalne - Bebrene ............................................................18,0 km<br />

Bebrene - Asare..................................................................19,0 km<br />

Herzog-Jakob-Kanal - Akn¥ste ...........................................15,5 km<br />

Akn¥ste - Elk‰¿i - KlaucÇni ...............................................26,0 km<br />

KlaucÇni - Vies¥te...............................................................15,0 km<br />

Vies¥te - VÇrnava - Piksteri................................................17,0 km<br />

Piksteri - Ådmi¿kalns - Talsi¿i..........................................25,5 km<br />

Talsi¿i - Lauce - Bahnhof Aizkraukle................................22,0 km<br />

Die Länge der reinen Fahrradstrecke auf dieser Tour beträgt 202 km.<br />

Es kommen mehrere Naturpfade verschiedener Länge sowie die<br />

Besichtigung einzelner, von der Hauptroute abgelegener Objekte<br />

hinzu, die zu Fuß bewältigt werden müssen. Je nach Interesse<br />

könnte die Gesamtlänge der Tour also bis zu 270 km betragen.<br />

b touristische objekte<br />

• Svente See - botanisches Schutzgebiet, der größte See in<br />

Sïlija (738,8 ha) mit klarem Wasser und kaum zugewachsener<br />

Uferzone. Ein landschaftliches Kleinod und für mehrere<br />

Vogelarten von Bedeutung.<br />

• Holzschnitzungs in ·ïdere - Meister A. Sietkovskis<br />

schnitzt in ·ïdere eigenwillige Löffel. In einem kleinen<br />

Privatmuseum stellt er seine Schöpfungen aus: wiedererkennbare<br />

Situationen und Personen in Holz, Geschirr aus<br />

Baumverwachsungen, gedrechselte Gegenstände, vor allem<br />

aber Löffel aus dem Holz von 54 verschiedenen Baumarten.<br />

• Naturpfad Pilskalnes Siguldi¿a - Naturpfade in einer<br />

vom subglazialen Wasser geschaffenen Talfurche. Für Kinder<br />

der 1,6 km lange "Spr¥d¥‰a" (deutsch: Däumling)-Pfad, ferner<br />

ein dendrologischer Wanderweg (3,8 km) sowie ein Pfad, der<br />

Geologie, Landschaft und geschichtliche Objekte erschließt (8 km).<br />

• Kanal Vilkupe-Eglaine - der Versuch des Herzogs Jakob<br />

von Kurland, 1666 zwischen den Becken der beiden größten<br />

Flüsse Lettlands eine Verbindung herzustellen; sein Ziel: einen<br />

Teil der Warenströme von R¥ga weg in seine eigene Hauptstadt<br />

Jelgava umzuleiten.<br />

HERBST IM TAL DER DVIETE<br />

ABENDSTIMMUNG AN DER DAUGAVA<br />

• Naturpfad Akme¿up¥te - am Rande des Dorfes Bebrene<br />

schlängelt sich dieser Naturpfad 1,5 km weit am Ufer der<br />

Dviete entlang.<br />

• Pfad Akn¥stes saltavots - der 1,5 km lange Pfad führt am<br />

Ufer des Suseja-Urstromtals entlang und passiert eine archäologische<br />

Stätte, in der sich Kulturschichten eines alten<br />

Burgbergs und einer napoleonischen Befestigungsanlage<br />

begegnen.<br />

• Quellen Vecmelderi - am rechten Ufer der Suseja gelegen,<br />

zählen sie zu den größten Quellen Lettlands.<br />

• Evalda Papplepola Weingarten - diese Weinanpflanzung ist<br />

derzeit die umfangreichste Lettlands, im Laufe von 30 Jahren<br />

sind hier mehr als 100 Sorten ausprobiert worden; die<br />

Terassen sind in reiner Handarbeit entstanden.<br />

• Kubu∫up¥te Schluchte “Wassersclucker” - der wohl eindrucksvollste<br />

unterirdische Fluß Lettlands im LiepjÇ¿u-Hain<br />

am Rande der Landstraße nach Sece. Durch den rissigen<br />

Dolomit verschwindet alles Wasser des Flusses im Untergrund.<br />

c praktische hinweise<br />

Daugavpils novada TIC: Mihoelsa iela 49, Daugavpils<br />

Tel. +371 5411313<br />

Jïkabpils TIC: Vecpilsïtas laukums 3, Jïkabpils<br />

Tel. +371 5233822<br />

Anfahrt mit der Bahn nach Daugavpils. Rückreise ab<br />

Aizkraukle, wo alle Fern- und Elektrozüge halten.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten und andere Angebote<br />

• Urlaubslager Svente, Tel.: +371 5497290<br />

• Urlaubslager Dubezers, Tel.: +371 5462296<br />

• Urlaubslager "Zvani¿‰" in Ilapplekste, Tel.: +371 5462175<br />

• Wohnheim des Technikums in Bebrene, Tel.: +371 5464230<br />

• Campingplatz "Pïrl¥te" am Vies¥tes-See, Zelt-Stellplätze, Sauna,<br />

Bootsverleih, Tel.: +371 5245430<br />

• Bauernhof "Dzelmes" am Klauces-See, Handy: +371 9275994<br />

• Zelt-Stellplätze beim Hof "Ielejas" am Saukas-See, Tel.: +371 5271746<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 27<br />

Foto: D.Gruberts


N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

MOORWANDERN IN DEN RESERVATEN TEIâI UND KRUSTKALNI<br />

Das größte Moosmoor des Baltikums ist eine der unberührtesten<br />

Gegenden in Lettland. In den einander benachbarten Reservaten<br />

Teiãi und Krustkalni hat man jedoch die Möglichkeit dafür<br />

geschaffen, daß Urlauber diese ursprüngliche Natur kennenlernen<br />

können. Einzelne Stellen - unter besonderem Schutz stehende<br />

Arreale - dürfen jedoch nur in Begleitung von Mitarbeitern des<br />

Reservats nach rechtzeitiger telefonischer Voranmeldung aufgesucht<br />

werden.<br />

Die Tour ist auf drei Tage angelegt, das tägliche Wanderpensum<br />

kann bis zu acht Stunden betragen. Die Reihenfolge der Etappen<br />

kann sich je nach Ankunftsort oder Besucher-Auslastung des<br />

Reservats ändern. Es sind drei Ausflüge möglich: das Reservat<br />

Krustkalni (mit Fremdenführer, zwei Stunden) und eine Töpfer-<br />

Werkstatt; der Teiãu-Moorpfad und der Aussichtsturm auf Siksala<br />

(mit Fremdenführer, dreieinhalb Stunden); der Eichenhain in<br />

Barkava und Vogel-Beobachtung.<br />

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Mit Rücksicht auf den Naturschutz und das reale Angebot an<br />

Unterkünften sollte die Gruppengröße 15 Personen nicht überschreiten,<br />

optimal sind 7-10 Teilnehmer.<br />

Vogel-Liebhabern sei empfohlen, ihre eigene optische Ausrüstung<br />

mitbringen. Wasserdichtes Schuhwerk ist absolut unerläßlich.<br />

Vögel sind im Reservat Teiãi eine der Hauptattraktionen für Natur-<br />

Touristen. Eine Beobachtung der Tiere - sei es beim Abheben aus<br />

den saftigen Wiesen, sei es beim Anflug - ist fast überall möglich.<br />

Dies gilt vor allem während der Anfütterzeit und der Wanderung,<br />

wenn ein Zug nach dem anderen den Himmel überquert.<br />

Der O-Rand des Reservats Teiãi kann auf einer Zickzack-Route über<br />

Schotter- und Feldwege verschiedener Güte erwandert werden. Die<br />

Grenzzeichen des Schutzgebiets werden verhindern, daß man sich<br />

ins Moor verirrt. Es gilt nämlich die eiserne Vorschrift - im Teiãu-<br />

Sumpf selbst darf man nur in Begleitung eines örtlichen<br />

Fremdenführers unterwegs sein.<br />

Teiãi Naturreservat Besucherzentrum<br />

Aussichtsturm<br />

Mazais Plenc¥tis<br />

Svïtavots (KrÇku Quelle)<br />

Dappleku-See<br />

Br¥vnieki-KolberÆi Töpferwerkstatt<br />

Jahrhunderteiche neben Rijzemïm<br />

Jahrhunderteiche neben JaunÇrïm<br />

Burgberg Sildi<br />

Siksala Moorinsel<br />

Barkavas Eichen-Heim<br />

Bahnhof Stirnienes<br />

- Wanderroute<br />

Der Karte liegt die Straßenatlas Lettland<br />

zugrunde (JÇ¿a sïta, 2001/2002)<br />

28 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

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Foto: J.Sma∫inskis<br />

F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

i tour-beschreibung<br />

Entfernungen auf den einzelnen Etappen:<br />

MÇrciena - Reservat Krustkalni ..............................................5 km<br />

MÇrciena - πaudona ...............................................................9 km<br />

πaudona - Br¥vnieki-KolberÆi.................................................7 km<br />

Töpferwerkstatt - Mïtriena ....................................................5 km<br />

Mïtriena - Siksala (Moor-Bohlenweg) - Åri¿i .....................13 km<br />

Åri¿i - Ata‰iene.....................................................................16 km<br />

Ata‰iene - Bahnhof Stirniene...............................................16 km<br />

Bahnhof Stirniene - Eichenhain in Barkava .......................22 km<br />

Die Länge der Tour beträgt insgesamt 93 km, Wanderabschnitte<br />

lassen sich mit Fahrradstrecken kombinieren. Zwischenetappen<br />

können mit dem Auto zurückgelegt werden.<br />

b touristische objekte<br />

• Infozentrum des Naturreservats Teiãi in πaudona -<br />

im Infozentrum werden Interessenten mit der Geschichte,<br />

den Naturobjekten und den Hauptanliegen des<br />

Schutzgebiets vertrautgemacht zum Reservat.<br />

Ausgangspunkt der meisten Wandertouren.<br />

• Hügelzug Madona-Trepe - ein 50 km langer Hügelzug,<br />

die höchste Erhebung in der Gegend; Kalksteineinschlüsse<br />

und verlassene Torfgruben tragen zur natürliche Vielfalt bei.<br />

• Reservat Krustkalni - für Besucher dieses Reservats<br />

sind Pfade und Rastplätze angelegt, die Ausblicke auf den<br />

Dreima¿u-See und die am Uferhang entspringende Quelle<br />

Svïtavots bieten.<br />

• PelïãÇres-Sumpf - mit Teiãi-Sumpf eines der größten<br />

Moosmoore Lettlands, südlich von Teiãu-Sumpf gelegen;<br />

ein Nistplatz für Regenbrachvogel, Uferschnepfe,<br />

Goldregenpfeifer, Kranich, Raubwürger; aber auch der<br />

Prachttaucher ist hier gesichtet worden.<br />

• Jahrhunderteichen - bei den Höfen "Rijzemes" und<br />

"JaunÇres" unweit von Mïtriena. Als sei es ein Park, haben<br />

sich auch eine prächtige Linde und Ulme dazugesellt.<br />

DAS RESERVAT KRUSTKALNI LOCKT FOTOGRAFEN AN<br />

BLICK VOM TURM AUS AUF DIE UMGEBUNG VON SIKSALA<br />

• Teiãi-Moor - das Teiãu-Moor kann in Begleitung<br />

eines Fremdenführers von einem Bohlenweg aus<br />

besichtigt werden.<br />

• Siksala Moor-Insel - eine aus Gletscherablagerungen<br />

gebildete Erhebung, jetzt Insel in einer Moorsenke; in der<br />

Vergangenheit Zufluchtsort russisch-orthodoxer Gläubiger<br />

an schwer zugänglicher Stelle.<br />

• Barkava Eichenhein - ein wenig berührter, genetisch<br />

hochwertiger Eichenhain mit Schwarzerlen-Einsprengseln.<br />

Botanisches Schutzgebiet (44,1 ha). Hier nisten<br />

Schwarzstorch und Mittelspecht.<br />

• Töpfer-Werkstatt - das Atelier von Baiba Dumpe auf<br />

dem landwirtschaftlichen Betrieb "Br¥vnieki-KolberÆi".<br />

Hier kann man sich auch selbst in diesem Metier<br />

versuchen oder sich von der Künstlerin eine Sammlung<br />

von Keramik- Gegenständen des 19. und 20. Jhds. und<br />

das töpferische Schaffen im Landesteil Vidzeme<br />

erläutern lassen.<br />

c praktische hinweise<br />

Infozentrum des Naturreservats Teiãi<br />

(Teiãu dabas rezervÇta informÇcijas centrs)<br />

Tel.: +371 4848291, Fax: +371 4848161, Aiviekstes iela 3,<br />

πaudona, Madonas raj., LV-4862, E-Mail: pasts@teici.lv<br />

Öffentliche Straßenverkehrsmittel von R¥ga, P∫avi¿as,<br />

Rïzekne und Madona aus. Anreise mit der Bahn auf der Linie<br />

nach Rïzekne, Ausstieg in Ata‰iene oder Stirniene.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten und andere Angebote<br />

• Im Gebäude der Reservatsverwaltung in πaudona -<br />

5 Betten<br />

• Gästehaus "Bïrzi" in Murmastiene - sechs Betten, Küche,<br />

Sauna, Tel.: +371 4862231<br />

• Diensthotel der Landwirtschaftschule in Barkava,<br />

Dzirnavu iela 1, Tel.: +371 4836501<br />

• Töpfer-Werkstatt von Baiba Dumpe auf dem<br />

landwirtschaftlichen Betrieb "Br¥vnieki-KolberÆi",<br />

Tel.: +371 7450463, Handy: +371 9187910<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 29<br />

Foto: J.Sma∫inskis


N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

Zehnmal ein Muß für Natur-Touristen<br />

Der Engures-See und die<br />

angrenzende Küste<br />

Der größte und aus ornithologischer<br />

Sicht bedeutendste See des<br />

Lagunen-Typs in Lettland, Heimat<br />

für etwa 40 in Europa seltene<br />

und bedrohte Vogelarten. Die<br />

Ostseeküste bei Engure ist einer<br />

der bedeutendsten Mauserstellen<br />

für Schellenten an der gesamten<br />

R¥gaer Bucht.<br />

www.tukums.lv/turisms<br />

Ventas rumba<br />

Der mächtigste und populärste<br />

Wasserfall Lettlands auf der<br />

Venta in Kuld¥ga; mit 1,9 m ist<br />

er zwar nicht der höchste, mit<br />

249 m jedoch der breiteste<br />

Wasserfall Europas. An dieser<br />

Stelle steht das Tal des drittgrößten Flusses im Lande unter<br />

Naturschutz.<br />

www.kuldiga.lv<br />

Die Westküste von Kurzeme<br />

Ein etwa 250 km langer Strand mit weißem<br />

Sand und vielgestaltigem Uferbereich.<br />

Besonders beliebt ist die malerische Steilküste<br />

bei Japplerkalne. Durch die quartäre<br />

Aufschüttung, die stellenweise bis zu 16 m<br />

hoch ist, haben sich einige küstennahe Flüsse<br />

heckenrosen- und schwarzerlenbestandene<br />

Täler gegraben. Auf Erholungssuchende üben<br />

die breiten Sandstrände freilich eine größere<br />

Anziehungskraft aus.<br />

www.ventspils.tourism.lv<br />

Der Papes-See und die<br />

nahegelegene Küste<br />

Es gibt kaum einen anderen Ort<br />

in Lettland, der für die<br />

Beobachtung von Vögeln<br />

während der Herbstwanderung,<br />

aber auch von Fledermauszügen<br />

besser geeignet wäre als dieser. Der WWF ist hier sowohl bei der<br />

Sicherung der biologischen Vielfalt als auch der Entwicklung des<br />

Öko-Tourismus besonders aktiv.<br />

www.wwf.lv<br />

Senãu ozols (Ahneneiche) in Kaive<br />

Obgleich Lettland von der Fläche her vergleichsweise<br />

klein ist, finden sich innerhalb<br />

seiner Grenzen mehr als 2000<br />

staatlich geschützte Jahrhundertbäume. In<br />

der Gemeinde Sïme im Rayon Tukums<br />

steht die mächtigste Eiche des Baltikums -<br />

der Jahrhundertbaum von Kaive. Er weist<br />

einen Umfang von 10,1 m und eine Höhe<br />

von 18,7 m auf. Von der Krone ist allerdings<br />

nur noch wenig erhalten geblieben.<br />

www.tukums.lv/turisms<br />

Offengelegtes Urgestein aus<br />

dem Devon<br />

Unter geologischen Gesichtspunkten<br />

ist Lettland gleichsam<br />

ein Naturkunde-Museum für den<br />

Devon. An mehreren Orten des<br />

Landes kann man 350 Mio. Jahre<br />

altes Urgestein bestaunen, es ist, wenn man so will, Symbol für den<br />

Fortbestand Lettlands. Die touristisch interessantesten Objekte<br />

befinden sich in Urstromtal der Gauja (hier vor allem im Abava-Tal).<br />

www.gnp.gov.lv<br />

Die Weißstorch-Kolonie<br />

Im Biosphären-Reservat Zieme∫vidzeme,<br />

unweit von Mat¥‰i,<br />

befindet sich an der Landstraße<br />

Valmiera-Mazsalaca die am<br />

weitesten nördlich siedelnde<br />

Weißstorch-Kolonie Europas. Aber<br />

nicht nur hier bekommt man Störche zu Gesicht - sie wohnen in der<br />

ganzen Umgebung und zeigen damit ökologische Reinheit und natürliche<br />

Vielfalt an. Auch Schwarzstörche kann man hier entdecken.<br />

www.biosfera.lv<br />

Der Gomelis, die ±de¿as- und<br />

die Nag∫u-Teiche<br />

Gomelis ist der flache, teilweise<br />

zugewachsene und unberührte<br />

Bereich des LubÇns-Sees im Landesteil<br />

Latgale. Im Frühjahr ist er einer<br />

der besten Orte zum Beobachten<br />

von Vögeln in Lettland. Dasselbe gilt<br />

für die nahegelegenen ±de¿as- und Nag∫u-Fischteiche, die allerdings nur<br />

mit Erlaubnis der Besitzer oder Pächter aufgesucht werden können. Ein<br />

Teil des Gebiets steht unter Naturschutz; Wanderwege sind vorhanden.<br />

Tel: +371 9165392<br />

Die Seen-Platte in Latgale<br />

Die Hochebene von Latgale und die gesamte<br />

Region hier zeichnen sich durch Hunderte<br />

großer und kleiner Seen aus - das landschaftliche<br />

Charakteristikum dieser Gegend.<br />

Hügel mit oder ohne Baumbestand,<br />

Gewässer in den Senken, Wiesen und kurvenreiche<br />

weiße Schotterwege verweben<br />

sich zu einem malerischen Flickenteppich.<br />

Hier befinden sich der tiefste See und der<br />

relativ höchste Berg Lettlands.<br />

Tel: +371 4631255<br />

Das Urstromtal der Daugava<br />

Einer der schönsten Flecken<br />

unberührter Natur in Lettland<br />

und die älteste Talbildung, deren<br />

Beginn vor 13-15 Jahrtausenden<br />

liegt. Panoramablicke auf zehn<br />

prächtige Schleifen, biologische<br />

Vielfalt und kulturgeschichtliche Objekte machen diese Gegend<br />

zu einem unvergeßlichen Erlebnis.<br />

Tel: +371 5624074<br />

30 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Foto: A.Liepa<br />

Foto: A.Gustovskis<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: WWF<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: Å.Daugule<br />

Foto: A.Junkurs<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: J.Sma∫inskis


F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D<br />

Die zehn schöne Naturpfade in Lettland<br />

Der Naturpfad ·l¥tere<br />

Erst kürzlich eingerichtet, führt<br />

dieser 1,2 km lange Pfad in<br />

einen Bereich des Nationalparks<br />

Sl¥tere, der für Touristen bislang<br />

gesperrt war. Hier lassen sich<br />

mehrere Biotope von europäischer<br />

Bedeutung besichtigen: der alte Baumbestand am ehemaligen<br />

Ufer des Baltischen Eisstausees; Kalk-Gras-Moore; Edellaub-<br />

Feuchtwälder; mineralstoffreiche Quellaustritte u. a.<br />

Tel: +371 3281006<br />

Wanderwege im "Laumas"-Naturpark<br />

Der "Laumas"-Naturpark ist ein private<br />

Einrichtung. Originelle Installationen<br />

und Geräte erschließen die<br />

Natur und traditionelle ländliche<br />

Beschäftigungen. Neben einem<br />

Sport- und einem Pflanzen-Pfad gibt<br />

es als wichtigste Attraktion den<br />

Bienen-Weg - man erfährt Interessantes aus dem Leben der emsigen Insekten,<br />

kann einen sicheren Blick auf sie werfen, Wachskerzen gießen oder<br />

Honigerzeugnisse aus ökologischer Produktion erwerben. Fahrradverleih.<br />

Tel: +371 9477731<br />

Der Bernsteinpfad<br />

Der Mittelteil des Bernsteinpfades führt<br />

auf etwa 20 km Länge von Sarai˙i zum<br />

Leuchtturm Akme¿rags. Da die Route<br />

nur aus einzelnen Objekten und<br />

Markierungen besteht, empfiehlt sich die<br />

Begleitung eines örtlichen Fremdenführers.<br />

Besichtigt werden können das<br />

Naturschutzgebiet Ziemupe und mehrere interessante Objekte - die Auzu∫u-<br />

Jahrhundertlinde (eine der größten ihrer Art in Lettland), der Leuchtturm in<br />

Akme¿rags, Wacholder-Haine, der eigentümliche Ufern-Kiefernwald u.a.<br />

Tel: +371 9432314<br />

Randu Wiesen-Pfad<br />

Ein einzigartiger Abschnitt an der<br />

O-Küste der R¥gaer Bucht zwischen<br />

KuiviÏi und AinaÏi, wo auf einer Fläche<br />

von 200 ha ein Drittel aller<br />

Pflanzenarten Lettlands zu finden ist.<br />

In der flachen Landschaft erstrecken<br />

sich parallel zur Küste verschieden tiefe<br />

Senken und niedrige Dünen, in die sich mancherorts Buchten und Lagunen<br />

drängen. Die Bodenerhebungen und das Meerwasser schaffen für die Pflanzen<br />

vielfältige Lebensbedingungen. Eine Aussichtsplattform ist eingerichtet.<br />

Tel: +371 4071408<br />

Der Amata-Pfad<br />

Dieser Pfad führt an der Amata,<br />

einem Nebenfluß der Gauja, entlang,<br />

und zwar von der Brücke<br />

auf der Landstraße L¥gatne-KÇr∫i<br />

zum ZvÇrtas-Felsen. Hier kommen<br />

vor allem diejenigen auf<br />

ihre Kosten, die sich für<br />

Geologie, Geographie und Naturprozesse interessieren. Auf kurzer<br />

Strecke finden sich zehn Gesteinsaufdeckungen. Es gibt auch<br />

Aussichststellen; Wasserwanderer nutzen gerne die Zeltplätze.<br />

Tel: +371 7971345<br />

Foto: A.Junkurs<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: A.Junkurs<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Der Naturpfad am Burgberg Drusku<br />

Der Pfad führt durch das Gebiet der<br />

geschützten Landschaften um Veclaicene;<br />

die schroffen Hügel, Taleinschnitte<br />

und kleinen Seen sind typisch<br />

für die subglaziale Vertiefung in der<br />

Region Korneti-Pe∫∫i. Unweit befindet<br />

sich die höchste Erhebung in der<br />

Hochebene von Alappleksne - der Dïli¿kalns (271 m). Vom Burgberg Druski, der als<br />

steilster Lettlands gilt, ergeben sich schöne Ausblicke auf die Umgebung. Man<br />

kann auch den höchsten Berg im Baltikum sehen, den Munamägi (Estland).<br />

Tel: +371 4366160<br />

Die Naturpfade am Ska¿aiskalns<br />

Zwei Pfade durch den Ska¿aiskalns-Park, die<br />

zu den beliebtesten in Vidzeme gehören und<br />

nach dem Hünen Kurbads und den Zwergen<br />

benannt sind. Entsprechende Holzskulpturen<br />

säumen den Weg zu den Höhlen<br />

Velna ala und SkÇbumba∫∫as ala sowie den<br />

Ne∫˙u-Felsen. Vom namensgebenden Berg<br />

Ska¿aiskalns aus ergibt sich ein sehr beeindruckendes<br />

Echo. Die Pfade erschließen das<br />

Tal der Salaca in seiner ganzen Pracht.<br />

Tel: +371 6429500<br />

Der Informationspfad<br />

“Daugavas grava”<br />

Der romantische Wanderweg ist in<br />

der Stadt Aizkraukle am Rande des<br />

P∫avi¿u-Stausees angelegt und führt<br />

durch die Schluchten Kalna Ziedu<br />

grava un ZvaigϿu grava um den<br />

Kalnu-Ziedu-Burgberg herum. Die<br />

Strecke schließt das Heimatkunde-Museum Aizkraukle mit seinen<br />

Ausstellungen zum Daugava-Tal ein - man kann hier einen Eindruck davon<br />

gewinnen, wie der Strom vor dem Bau des Waserkraftwerks ausgesehen hat.<br />

Tel: +371 5123351<br />

Pilskalnes Siguldi¿a Naturpfad<br />

Drei Pfade unterschiedlicher Länge. Der<br />

"Däumling"-Pfad für Kinder mit seinen 32<br />

Holzskulpturen windet sich 1,6 km weit.<br />

Der geologisch-dendrologische Weg ist 3,8<br />

km lang, und der Landschaftspfad führt 8<br />

km weit durch ein Tal, das von subglazialem<br />

Schmelzwasser geschaffen worden<br />

ist. Hier finden sich aber auch<br />

Zeugnisse aus der jüngeren Geschichte.<br />

Tel: +371 5462296<br />

Der Adamovas-Naturpfad<br />

In dieser Gegend befinden sich<br />

auf relativ engem Raum mehrere<br />

interessante Naturobjekte.<br />

Deshalb hat man hier einen<br />

1,8 km langer Pfad angelegt,<br />

der durch schroffe Schluchten<br />

zu einzigartigen Bäumen führt,<br />

so zu einer mehrstämmigen Espe und einebensolchen Linde,<br />

einer Jahrhunderteiche, aber auch zu geschützten Pflanzen.<br />

Aussichtsstellen bieten Blicke ins malerische Daugava-Tal.<br />

Tel: +371 5624074<br />

N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D 31<br />

Foto: A.Salaka<br />

Foto: J.Sma∫inskis<br />

Foto: D.Gruberts<br />

Foto: D.Gruberts<br />

Foto: J.Sma∫inskis


N A T U R - T O U R I S M U S I N L E T T L A N D<br />

HINWEISE FÜR <strong>NATUR</strong>-TOURISTEN<br />

Entscheidend im Natur-Tourismus ist es,<br />

sich verantwortlich zu verhalten, was<br />

den Ort und die Menschen angeht, die<br />

man aufsucht. Auch wenn der Besucher,<br />

so gesehen, möglichst unmerklich<br />

bleiben sollte, heißt dies noch lange<br />

nicht, daß er keine Rechte hat. Deshalb<br />

einige Regeln zum beiderseitigen<br />

Nutzen von Tourist und Natur.<br />

Das Verhalten im Wald<br />

• Sofern dem keine anderslautenden<br />

rechtlichen Bestimmungen entgegenstehen,<br />

hat der Tourist das<br />

Recht, sich in öffentlichen Wäldern<br />

aufzuhalten und frei zu bewegen,<br />

sowie wilde Beeren, Früchte, Nüsse,<br />

Pilze und Heilkräuter zu sammeln.<br />

• Dasselbe gilt für einen privaten<br />

Wald, solange der Besitzer oder<br />

Verfügungsberechtigte diesen nicht<br />

mit deutlichen Warnschildern<br />

entsprechend eingegrenzt hat.<br />

• Bei einem Aufenthalt im Wald ist<br />

der Tourist verpflichtet, die<br />

Brandschutzbe-stimmungen<br />

einzuhalten, den Boden und die<br />

Einrichtungen des Waldes zu schonen,<br />

keinen Abfall zu hinterlassen,<br />

die Ordnung für die Nutzung von<br />

Rastplätzen einzuhalten, keine<br />

Vogelnester und Ameisenhaufen zu<br />

zerstören oder auf andere Weise den<br />

Pflanzen und Tieren des Waldes zu<br />

schaden.<br />

• Der Tourist hat das Recht, frei und<br />

kostenlos den sog. Leinpfad (tauvas<br />

josla) zu benutzen. Dessen Breite<br />

beträgt an privaten Gewässern 4 m,<br />

an den übrigen Binnengewässern -<br />

10 m, und am Meeresufer - 20 m.<br />

Mit dem Fahrrad unterwegs<br />

• Mitzuführen ist ein Ausweis, der die<br />

Befähigung zum Führen eines<br />

Fahrrads bescheinigt.<br />

• Das Fahrrad muß sich in einem einwandfreien<br />

technischen Zustand<br />

befinden und ähnlich wie in<br />

Deutschland ausgestattet sein:<br />

Bremsen, Klingel, weißer Reflektor<br />

vorne, roter Reflektor hinten, jeweils<br />

zwei gelbe Reflektoren in den<br />

Speichen der beiden Räder, bzw. an<br />

den Pedalen.<br />

• Bei Nutzung der Fahrbahn, des<br />

Seitenstreifens oder des Gehweges<br />

während der dunklen Stunden ist<br />

auf unbeleuchteten Wegstrecken<br />

oder bei schlechten<br />

Sichtverhältnissen die Lichtanlage<br />

anzustellen (Scheinwerfer weiß,<br />

Rücklicht rot).<br />

• Radfahrer dürfen Straßen in einer<br />

Reihe möglichst nahe am rechten<br />

Rand des Fahrstreifens benutzen.<br />

Sofern sie keine Fußgänger behindern,<br />

dürfen sie auch den Gehweg<br />

befahren.<br />

Bevor man die Angel auswirft<br />

• In den Gewässern Lettlands darf jedermann<br />

angeln, der einen<br />

Angelschein erworben hat. Diesen<br />

kann man in den lokalen<br />

Postämtern oder Geschäften für<br />

Angelzubehör erstehen. Für Stellen,<br />

an denen Angeln genehmigungspflichtig<br />

ist, ist zusätzlich eine<br />

entsprechende Lizenz erforderlich.<br />

• Personen, die nicht älter als 16<br />

Jahre, bzw. über 65 Jahre alt sind,<br />

brauchen keinen Angelschein,<br />

müssen jedoch ihr Alter anhand<br />

eines Ausweises jederzeit belegen<br />

können.<br />

• In privaten Seen oder Seen, die sich<br />

auf privaten Grundstücken befinden<br />

und in denen der Staat kein<br />

Fischfangrecht hat, kann der<br />

Eigentümer das Angelrecht selbst<br />

wahrnehmen oder auch anderen<br />

natürlichen oder jurististischen<br />

Personen gestatten, es auszuüben.<br />

• Für Gewässer in Gebieten, die unter<br />

besonderem Naturschutz stehen,<br />

gelten die Angelverordnung und die<br />

Bestimmungen zum Schutz und<br />

Nutzung der betreffenden Gebiete.<br />

• Der Angler darf den Leinpfad (tauvas<br />

josla) kostenlos nutzen; die<br />

Breite dieses Streifens beträgt am<br />

Meeresufer 20 m, an privaten<br />

Gewässern - 4 m, und an allen<br />

anderen Gewässern - 10 m.<br />

• Als Fang darf der Angler pro Mal<br />

behalten:<br />

- Äschen, Alande (Orfe), Bachund<br />

Regenbogenforellen, Hechte,<br />

Schleie, Rapfen, Döbel, Große<br />

Maränen (Bodenrenken, Große<br />

Schwebrenken, Wandermaränen,<br />

Lavarete), Quappen (Rutten,<br />

Trüschen), Zährten, Zander und<br />

Aale - jeweils fünf Exemplare;<br />

- Welse - drei Exemplare;<br />

- Fische aller anderen Arten, für<br />

die keine Angellizenz erforderlich<br />

ist - ohne Beschränkung des<br />

Gewichts oder der Anzahl;<br />

Was man sonst noch wissen sollte<br />

• In den Wäldern Lettlands kommen<br />

Zecken vor, weshalb eine FSME-<br />

Schutzimpfung anzuraten ist. Es<br />

empfiehlt sich, im Wald enganliegende<br />

Kleidung zu tragen, diese<br />

anschließend ausschütteln und sich<br />

selbst auf eventuelle Zeckenbisse zu<br />

untersuchen.<br />

• Baden sollte man nur an Stellen, die<br />

dafür hergerichtet sind.<br />

• Vom Verzehr unbekannter Pflanzen<br />

oder Pilze wird abgeraten.<br />

• Über mögliche Verstösse gegen die<br />

Bestimmungen für ein<br />

Naturschutzgebiet und andere<br />

Vorschriften ist die zuständige<br />

örtliche Umweltbehörde oder die<br />

Verwaltung des Naturschutzgebiets<br />

zu unterrichten.<br />

Liebe Natur-Touristen,<br />

denken Sie stets daran, daß Ihnen der<br />

Besuch von Gebieten ermöglicht wird,<br />

die unter besonderem Schutz stehen.<br />

Hier befinden sich Naturobjekte von<br />

nationaler Bedeutung - zeigen Sie<br />

also Verantwortung und üben<br />

Sie entsprechende Rücksicht.<br />

Wir wünschen Ihnen spannende und angenehme Natur-Reisen in Lettland!<br />

32 F R E M D E N V E R K E H R S A M T L E T T L A N D


LETTLAND - ALLGEMEINE FAKTEN<br />

Fläche 64 589 km 2<br />

Gesamtlänge der Außengrenzen 1 862 km<br />

Länge der Küste 494 km<br />

Kulturgeschichtliche Landesteile Kurzeme, Zemgale, Vidzeme, Latgale<br />

Hauptstadt R¥ga (757 Tsd. Einwohner)<br />

Größere Städte (Einwohnerzahl in Tsd.) Daugavpils (114), LiepÇja (89), Jelgava (63), Japplermala (56), Ventspils (44), Rïzekne (39)<br />

Größter See LubÇns - 80,7 km 2<br />

Tiefster See Dr¥dzis - 63,1 m<br />

Längster Fluß Daugava - 1 005 km (innerhalb der Grenzen Lettlands - 352 km)<br />

Höchste Erhebung Gaizi¿‰ - 312 m<br />

Einwohnerzahl 2,36 Mio., darunter 55,7% Letten, 32,3% Russen, 3,9% Weißrussen, 2,9% Ukrainer, 2,2% Polen,<br />

1,3% Litauer und 1,7% andere Nationalitäten<br />

Wichtige historische Ereignisse<br />

1201 - Bischof Albert von Buxhoeveden gründet R¥ga, die heutige Hauptstadt Lettlands.<br />

13.-16. Jhd. - Deutsche Kreuzritter herrschen in Lettland.<br />

16.-17. Jhd. - Einige Landesteile geraten unter polnischer und schwedischer Herrschaft.<br />

18.-19. Jhd. - Das russische Zarenreich hat sich Lettland einverleibt.<br />

1918 - Lettland erklärt sich zur unabhängigen Republik.<br />

1940 - Die Sowjetunion okkupiert Lettland.<br />

1941 - Deutsche Besatzung.<br />

1990 - Das Parlament der damaligen Sowjetrepublik Lettland verabschiedet eine Unabhängigkeitserklärung.<br />

1991 - Die internationale Staatenwelt erkennt die wiederhergestellte Souveränität Lettlands an.<br />

1995 - Der Europarat nimmt Lettland als Mitglied auf.<br />

1999 - Lettland wird zu Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Union eingeladen.<br />

Klima In Lettland herrscht ein gemäßigtes Klima. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen für 2001 Januar -0,6°C,<br />

Februar -3,0°C, März 0,1°C, April 7,3°C, Mai 11,9°C, Juni 14,8°C, Juli 21,3°C, August 17,6°C, September 12,5°C,<br />

Oktober 8,9°C, November 1,8°C, Dezember -5,5°C.<br />

Zeitzone MEZ + 1 Stunde<br />

Sprache Lettisch ist Amtssprache; Englisch, Russisch und Deutsch sind aber verbreitet.<br />

Geld Die nationale Währung ist der Lats (Ls., LVL); ein Lats hat 100 Santimi (Einzahl Santims).<br />

1 Euro entspricht 0,595 LVL (25.09.2002).<br />

Staatsform Lettland ist eine demokratische, parlamentarische Republik. Die gesetzgebende Körperschaft ist die Saeima; ihr<br />

gehören 100 Abgeordnete an, die vom Volk gewählt werden. Die Regierung besteht aus 14 Mitgliedern unter Leitung eines<br />

Ministerpräsidenten. Das Parlament bestimmt auch den Staatspräsidenten.<br />

Religion Lutheraner, Katholiken und Russisch-Orthodoxe bilden die größten Konfessionen in Lettland.<br />

Telefon Die Vorwahl für Lettland lautet +371.<br />

Notrufe Feuerwehr - 01, Polizei - 02, ärztliche Hilfe - 03, Gas-Notdienst - 04.<br />

Anreise Fähren von Deutschland und Schweden aus bringen Sie nach Lettland; sie können aber auch fliegen oder mit dem<br />

Auto auf dem Landweg kommen. Näheres dazu unter www.latviatourism.lv oder beim Baltischen Informations- und<br />

Tourismusbüro, Salzmannstr. 152, D-48159 Münster, Tel. +49 251 2150742, Fax +49 251 2150743,<br />

E-Mail info@baltic-info.de, www.gobaltic.de.<br />

Natur-Tourismus in Lettland<br />

Finanzierung: Stiftung Umweltschutz Lettland<br />

Ministerium für Umweltschutz und regionale Entwicklung<br />

Herausgebe: © Fremdenverkehrsamt Lettland<br />

in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Fremdenverkehr am Ministerium für Umweltschutz und regionale Entwicklung<br />

Erstellung: Vereinigung Ökotourismus Lettland<br />

Verfasser: Andris Junkurs<br />

Beratung: Juris Sma∫inskis, Alanda Pappleli¿a, DiÇna Rubene, DÇvis Gruberts, Anda Salaka, Andis Liepa, Linda Mierlauka,<br />

Daina Vinklere, ValdemÇrts ·∫auksti¿‰ und Mitarbeiter des WWF-Lettland<br />

Anita Namatïva und Mitarbeiter des Naturreservats Teiãi<br />

Ilze Stabulniece und Mitarbeiter des Fremdenverkersbüros für KrÇslava Umgebung<br />

Mitarbeiter an der Abteilung für Naturerkundung und - Information des Nationalparks Gauja<br />

Andris UrtÇns und Mitarbeiter des Biosphären - Reservats Zieme∫vidzeme<br />

Redaktion: OjÇrs Roz¥tis<br />

Übersetzung ins Deutsche: OjÇrs J. Roz¥tis<br />

Titelfoto: Valdis Semjonovs<br />

Kartenmaterial: “Datorkarte” Gmbh., “Kar‰u izdevniec¥ba JÇ¿a sïta” Gmbh.<br />

Grafische Gestaltung: JÇnis Blanks<br />

Druck: “Remarks - R” Gmbh.<br />

Benutztes Quellenmaterial: “Naturschätze Lettlands”, © Ministerium für Umweltschutz und regionale Entwicklung, 2000<br />

2002 ISBN 9984-737-03-9


www.latviatourism.lv

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