Fragebogen: 1. Ihre Lieblingsgestalt in der Geschichte? 2. Was ... - DP
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<strong>Fragebogen</strong>:<br />
<strong>1.</strong> <strong>Ihre</strong> <strong>Liebl<strong>in</strong>gsgestalt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong>?<br />
Me<strong>in</strong>e Sympathie gilt <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichte</strong> dem unbekannten Soldaten, dessen Denkmal <strong>in</strong> vielen<br />
Städten und Dörfern steht, und <strong>der</strong> für s<strong>in</strong>nlose Kriege starb.<br />
Müsste ich mich jetzt für e<strong>in</strong>e Person entscheiden, würde ich sagen: Harriet Beecher Stowe,<br />
die amerikanische Autor<strong>in</strong> des Romans „Onkel Toms Hütte“, die das Verbrechen <strong>der</strong><br />
Sklaverei thematisierte, die Weltöffentlichkeit aufrüttelte und e<strong>in</strong>er gerechteren Welt<br />
zuarbeitete.<br />
<strong>2.</strong> <strong>Was</strong> wäre für Sie das größte Unglück?<br />
Das größte Unglück wäre, me<strong>in</strong>en Mann o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er K<strong>in</strong><strong>der</strong> zu verlieren und vielleicht<br />
das Gefühl zu haben, sie nicht immer verstanden zu haben, o<strong>der</strong> ihnen nicht im richtigen<br />
Moment geholfen zu haben.<br />
3. <strong>Ihre</strong> Liebl<strong>in</strong>gstugend?<br />
Me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gstugend ist, an<strong>der</strong>en zuzuhören, zu versuchen, ihre Sorgen und ihre <strong>Geschichte</strong><br />
zu verstehen, und die richtigen Worte zu f<strong>in</strong>den, die ihnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schwierigen Moment<br />
weiterhelfen können. Je mehr Lebenserfahrung man hat, je mehr <strong>Geschichte</strong>n man im Leben<br />
gehört hat, je sensibler lernt man, mit Menschen umzugehen.<br />
4. <strong>Ihre</strong> Liebl<strong>in</strong>gsbeschäftigung?<br />
Me<strong>in</strong>e Liebl<strong>in</strong>gsbeschäftigung ist Schreiben. Reportagen, Leitartikel, Feuilletons,<br />
Kurzgeschichten, Gedichte. Ich möchte mich durch das Schreiben für me<strong>in</strong>e Ideen und<br />
Überzeugungen e<strong>in</strong>setzen, und auch me<strong>in</strong>e Gedanken und Gefühle ausdrücken. Me<strong>in</strong> Beruf ist<br />
demgemäß auch me<strong>in</strong> Hobby. Im Schreiben f<strong>in</strong>de ich meistens e<strong>in</strong>e gewisse <strong>in</strong>nere Ruhe.<br />
5. Ihr Hauptcharakterzug?<br />
Ich brauche e<strong>in</strong>en Ausgleich zwischen dem Kontakt mit Menschen und me<strong>in</strong>er eigenen<br />
<strong>in</strong>neren Ruhe. Ich suche diesen Kontakt mit Menschen als Journalist<strong>in</strong> und Politiker<strong>in</strong>, und<br />
ebenfalls <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Privatleben, <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Familie und <strong>in</strong> zahlreichen guten und wertvollen<br />
Freundschaften, die mich auch <strong>in</strong> schwierigen Momenten wissen lassen, wer ich b<strong>in</strong> und wo<br />
ich stehe.<br />
Gleichzeitig brauche ich aber die Abgeschiedenheit, e<strong>in</strong>e ruhige Lesestunde am Tag, e<strong>in</strong>en<br />
Spaziergang alle<strong>in</strong> mit me<strong>in</strong>em Hund, den Gang zum Grab me<strong>in</strong>er Eltern, das Blättern <strong>in</strong> alten<br />
Fotoalben, die Zeit zum Nachdenken über Verstorbene.<br />
6. <strong>Was</strong> schätzen Sie bei <strong>Ihre</strong>n Freunden am meisten?<br />
Ich schätze es, wenn ich bei me<strong>in</strong>en Freunden ke<strong>in</strong>e Rolle spielen muss, nicht unbed<strong>in</strong>gt stark<br />
se<strong>in</strong> muss, e<strong>in</strong>e Schwäche o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Verletzung zugeben kann, und wenn ich Gehör f<strong>in</strong>de für<br />
e<strong>in</strong> Problem.<br />
Ich schätze es, längere, tiefgründige Gespräche mit Freunden zu führen, am Telefon, während<br />
e<strong>in</strong>er Kaffeestunde o<strong>der</strong> während e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samen Mittagessens im Restaurant.
Ich schätze es ebenfalls, wenn ich Freunde über Jahrzehnte immer wie<strong>der</strong> sehe, wenn sie mich<br />
also durchs Leben begleiten, und wenn man ohne Problem sagen kann: „Weißt du noch…?“<br />
7. Ihr größter Fehler?<br />
Ich kann mich völlig zurückziehen, wenn jemand mich verletzt hat und es fällt mir dann auch<br />
schwer, das Problem anzusprechen und wie<strong>der</strong> positiv auf die betreffende Person zuzugehen<br />
und zu verzeihen. So kann es durchaus vorkommen, dass ich e<strong>in</strong>e Wut o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Frustration<br />
über längere Zeit mit mir herumschleppe, ohne dass die Person, die vielleicht mit betroffen<br />
ist, e<strong>in</strong>e wirkliche Chance auf e<strong>in</strong> klärendes Gespräch von mir bekommt. Manchmal löst sich<br />
me<strong>in</strong>e Wut dann mit <strong>der</strong> Zeit von selber auf, und es kann vorkommen, dass ich dann froh b<strong>in</strong>,<br />
dass es trotz allem nicht zu e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung gekommen ist.<br />
8. <strong>Was</strong> verabscheuen Sie am meisten?<br />
Ich verabscheue falsche und oberflächliche Freundlichkeit, h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> sich Gleichgültigkeit<br />
verbirgt. Ich verabscheue Küsse, die ke<strong>in</strong>e echte Zuneigung dokumentieren, o<strong>der</strong> auch<br />
Opportunismus und Ellbogenverhalten. Ich verabscheue es, wenn Menschen viel reden und<br />
gar nichts zu sagen haben. Ich verabscheue Arroganz, die immer e<strong>in</strong> Zeichen von Schwäche<br />
ist.<br />
9. Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?<br />
Ich kann pr<strong>in</strong>zipiell alle Fehler entschuldigen, wenn sie sich nicht immer wie<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>holen.<br />
Wenn ich allerd<strong>in</strong>gs immer wie<strong>der</strong> am gleichen Punkt verletzt werde, immer wie<strong>der</strong> die<br />
gleichen Enttäuschungen erlebe, fällt es mir auf Dauer schwer, e<strong>in</strong> solches Verhalten zu<br />
entschuldigen.<br />
10. <strong>Was</strong> ist für Sie das vollkommene irdische Glück?<br />
Das vollkommene Glück ist für mich mit e<strong>in</strong>em Menschen, <strong>der</strong> mir nahe steht, e<strong>in</strong> fremdes<br />
Land o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e fremde Stadt zu besuchen, und viele neue E<strong>in</strong>drücke mit ihm zu teilen. E<strong>in</strong>e<br />
Reise mit me<strong>in</strong>em Vater nach Palermo nach dem Abitur, mit me<strong>in</strong>em Mann nach Senegal vor<br />
30 Jahren, e<strong>in</strong>e Kulturreise nach Dresden, ebenfalls mit me<strong>in</strong>em Mann, e<strong>in</strong>e Reise mit me<strong>in</strong>er<br />
Kus<strong>in</strong>e nach New York o<strong>der</strong> mit me<strong>in</strong>em Sohn zur „Love Parade“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, o<strong>der</strong> auch e<strong>in</strong>e<br />
Journalistenreise nach Laos waren für mich wichtige und glückliche Momente.<br />
Allgeme<strong>in</strong> ist Glück auch für mich die Verwirklichung me<strong>in</strong>er Träume; me<strong>in</strong>e erste<br />
Dichterlesung und die Veröffentlichung me<strong>in</strong>es ersten Buches waren sehr glückliche<br />
Momente.<br />
1<strong>1.</strong> Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?<br />
Ich möchte das Talent besitzen, so gute und <strong>in</strong>teressante Bücher zu schreiben, dass sie von<br />
vielen Menschen <strong>in</strong> zahlreichen Län<strong>der</strong>n gelesen werden.<br />
1<strong>2.</strong> <strong>Was</strong> hat Sie bewogen, sich politisch zu engagieren?<br />
Ich b<strong>in</strong> die Tochter e<strong>in</strong>es Politikers und die Politik war von kle<strong>in</strong> auf e<strong>in</strong> wichtiger Teil<br />
me<strong>in</strong>es Lebens. Nach dem Tod me<strong>in</strong>es Vaters wollte ich se<strong>in</strong> Lebenswerk weiterführen und<br />
war ebenfalls <strong>der</strong> Ansicht, dass Frauen an<strong>der</strong>e Erfahrungsbereiche und Denkanstösse mit <strong>in</strong><br />
die Politik br<strong>in</strong>gen können. Ich glaube auch, dass die Frauen die Politik <strong>in</strong> unserem Land<br />
verän<strong>der</strong>t haben und ihre Sichtweisen e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen konnten. Nach zehn Jahren im
hauptstädtischen Geme<strong>in</strong><strong>der</strong>at habe ich das Gefühl, doch verschiedene Ideen im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er<br />
größeren Chancengerechtigkeit für alle e<strong>in</strong>gebracht zu haben.<br />
13. <strong>Was</strong> würden Sie als Erstes unternehmen, wenn Sie <strong>in</strong>s Parlament<br />
kommen?<br />
Ich würde versuchen, mich <strong>in</strong> allen anstehenden Debatten aktiv und dynamisch für alle jene<br />
Menschen, Erwachsene, Jugendliche und K<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong>zusetzen, die vielleicht weniger gut und<br />
nicht immer alle<strong>in</strong> im Leben zurecht kommen. Ich würde mich darüber h<strong>in</strong>aus für e<strong>in</strong>e<br />
dynamische Arbeitsmarktpolitik im Interesse aller Familien e<strong>in</strong>setzen.<br />
Angesichts <strong>der</strong> aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheit würde ich alle Initiativen unterstützen,<br />
die unsere Wirtschaft stabilisieren würden.<br />
14. <strong>Was</strong> würden Sie am liebsten an <strong>der</strong> Politik än<strong>der</strong>n wollen?<br />
Ich würde mir wünschen, mehr mit Politikern sprechen zu können, politisch und menschlich,<br />
was nicht immer <strong>der</strong> Fall ist, weil viele Politiker gestresst s<strong>in</strong>d und auch das<br />
zwischenmenschliche Vertrauen nicht immer gegeben ist, da beson<strong>der</strong>s vor den Wahlen das<br />
Konkurrenzdenken sehr ausgeprägt ist. Viele Politiker verschließen sich, weil sie ke<strong>in</strong><br />
Vertrauen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e haben, und überlegen immer strategisch, wo sie was sagen. Das ist<br />
verständlich, weil Politikern oft die Wörter im Mund verdreht werden. Aber es erschwert den<br />
spontanen menschlichen Kontakt.<br />
15. Ihr Motto?<br />
Mich <strong>in</strong> an<strong>der</strong>e Menschen und ihre Sorgen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zufühlen.