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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

Forschung an der <strong>Hochschule</strong><br />

Neue Serie: <strong>treffpunkt</strong> forschung<br />

Auf und davon in die weite Welt<br />

Informationen zu Auslandsaufenthalten während des Studiums<br />

Reiseleiter gesucht!<br />

<strong>Hochschule</strong> und Uni bereiten gemeinsame Campus Days vor<br />

Informationen und Meinungen<br />

Dezember 2010<br />

Nummer 57


2 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Editorial<br />

Schwamm drüber<br />

„Reiseleiter gesucht!“, heißt es in diesen Tagen an zwei<br />

<strong>Hochschule</strong>n in Sachsen-Anhalt. Als Teil der Werbekampagne<br />

für die <strong>Hochschule</strong>n in den immer noch neuen Bundesländern<br />

werden <strong>Hochschule</strong> und Uni <strong>Magdeburg</strong> gemeinsame<br />

Campus Days veranstalten (S. 7). Die Vorbereitungen laufen<br />

auf Hochtouren. Auch wenn die Besucher erst im Mai erwartet<br />

werden – es gilt, die Werbung in Niedersachsen und im<br />

Internet vorzubereiten. Demnächst steht der Programmentwurf<br />

für die beiden Tage im Vordergrund.<br />

Ab sofort berichten wir ausgiebiger darüber, was in den<br />

Laboren geschieht. Ein Anfang wird in diesem Heft (S. 4)<br />

allemal sichtbar, nicht zuletzt wegen der Forschungspreise<br />

(S. 5). Die besten Abschlussarbeiten pro Fachbereich wurden<br />

zudem auf dem Forschungsmarkt (S. 8) prämiert. Ausnahmsweise<br />

an dieser Stelle die Namen der sieben Ausgezeichneten:<br />

Stephan Klimek, Mandy Dubberke, Robert Müller,<br />

Sabine Dummert, Susann Sgorzaly (alle <strong>Magdeburg</strong>) sowie<br />

Pia Block und Eduard Reisch (beide <strong>Stendal</strong>).<br />

Wie viele von ihnen ein Auslandssemester absolviert haben,<br />

ist der Redaktion nicht bekannt. Mit zwei Seiten (12/13) in<br />

diesem Heft wollen wir jedoch ein wenig dazu beitragen,<br />

Studierenden den Weg dorthin zu weisen. Der internationale<br />

Gedankenaustausch kann jedenfalls belebend wirken, wie<br />

auf Seite 14 sehr schön zu sehen ist.<br />

Wer nicht länderübergreifend arbeitet, kann immer noch<br />

fachübergreifend tätig werden. Eine besondere Form von<br />

Interdisziplinarität wird bereits erprobt. Wie das geht? Man<br />

lässt am Ende der Vorlesung einfach an der Tafel stehen,<br />

was man geschrieben hat. Wäre ja auch schade um die<br />

viele Arbeit. Betritt die nächste Gruppe den Raum, kann es<br />

losgehen mit der Verbindung fremder Welten. Etwa wenn<br />

Psychologie auf Physik folgt. Das schafft im günstigsten Fall<br />

frische neuronale Verknüpfungen, könnte vielleicht auch<br />

Ärger hervorrufen. Da hilft nur eins, wusste schon Otto<br />

Waalkes im Schwamm-Drüber-Blues: „Steht was Falsches<br />

auf der Tafel, geh mit´m Schwamm drüber!“<br />

Norbert Doktor<br />

Titelfoto<br />

Neues Kabelnetzlabor<br />

Kürzlich wurde im Institut für Elektrotechnik ein Systemintegrationslabor<br />

eingeweiht. Hier können Systemkonfigurationen<br />

zusammengestellt und Messungen vorgenommen<br />

werden, beispielsweise kann so ein komplettes Kabelfernsehnetz<br />

nachgestellt werden. Dr. Dieter Schwarzenau,<br />

Professor für Kommunikationstechnik, hat maßgeblichen<br />

Anteil an der Installation der neuen Anlage. Volker Beuermann<br />

(Foto), Student der Mechatronischen Systemtechnik<br />

im siebten Semester, war am Aufbau beteiligt. Die <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> ist damit die einzige <strong>Hochschule</strong><br />

in Deutschland, die eine solche Anlage besitzt. aw<br />

Inhalt Dezember 2010<br />

Rahmenzielvereinbarung und<br />

hochschulspezifische Zielvereinbarung<br />

Mehr Autonomie für die <strong>Hochschule</strong>....................................3<br />

Titelthema<br />

Neue Serie: Hochschul-Forschung<br />

<strong>treffpunkt</strong> forschung.................................................................4<br />

Dr.-Ing. Stefan Henze erhielt Forschungspreis<br />

Auszeichnung für Forschungsarbeit...................................5<br />

Absolvent Dr. Thomas Hering im Interview<br />

Bessere Chancen durch Promotion.......................................6<br />

Titelthema<br />

<strong>Hochschule</strong> und Uni bereiten Campus Days vor<br />

Reiseleiter gesucht!.............................................................7<br />

9. Forschungsmarkt an der <strong>Hochschule</strong><br />

Wir forschen nicht für die Schublade.................................8<br />

„Versorgungslage Orthopädische Rheumatologie“<br />

Versorgung von Rheuma...................................................9<br />

Das Institut für Industrial Design im MDR<br />

Der „Café Trend Designpreis 2010“................................10<br />

Internationaler Workshop in Ankara<br />

Möglichkeiten von Therapie mit Musik...........................11<br />

Titelthema<br />

Informationen zu Auslandsaufenthalten<br />

Auslandsaufenhalt – auf und davon in die weite Welt....12<br />

Gastdozentin aus San Diego zu Besuch<br />

Bewegte Vorlesung..........................................................14<br />

Prof. Dr. Volker Lüderitz ausgezeichnet<br />

Forschungspreis der <strong>Hochschule</strong>......................................15<br />

140 Erstsemester starteten ihr Studium<br />

Late Summer School – Zweite Runde..............................16<br />

Studierende gewinnen Filmwettbewerb<br />

otto filmt..........................................................................17<br />

Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis<br />

Reformbedarf am Kinderfördergesetz..............................18<br />

Herbstkurs für Mädchen<br />

Lust auf Technik...............................................................19<br />

Nachrichten.....................................................................20<br />

Personalien......................................................................22<br />

Fotostrecke Immatrikulationsfeier....................................23


<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Rahmenzielvereinbarung und hochschulspezifische Zielvereinbarung<br />

Mehr Autonomie für die <strong>Hochschule</strong><br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Studierende,<br />

leider später als erwartet – dies ist sicherlich dem Ministerwechsel<br />

Mitte diesen Jahres geschuldet –, aber noch rechtzeitig<br />

zum Jahresende werden die <strong>Hochschule</strong>n des Landes<br />

mit der Landesregierung die neuen Zielvereinbarungen unterzeichnen.<br />

Diese werden für die Jahre 2011 bis 2013 abgeschlossen<br />

– mit der Forderung nach einer fünfjährigen Laufzeit<br />

konnten sich die <strong>Hochschule</strong>n leider nicht durchsetzen.<br />

Die Zielvereinbarungen unterteilen sich in eine Rahmenzielvereinbarung,<br />

die alle <strong>Hochschule</strong>n mit dem Land abschließen<br />

und den einzelnen Zielvereinbarungen, die jede <strong>Hochschule</strong><br />

gesondert mit dem Land unterzeichnet.<br />

Die Rahmenzielvereinbarung beschreibt die hochschulpolitischen<br />

Entwicklungslinien des Landes insgesamt und dabei<br />

insbesondere das Verhältnis von Staat und <strong>Hochschule</strong>, wobei<br />

festzuhalten ist, dass der Autonomiespielraum für die <strong>Hochschule</strong>n<br />

durch diese Vereinbarung weiter wächst. Deutlich wird dies<br />

z. B. an der Tatsache, dass zukünftig nicht mehr jeder Studiengang<br />

genehmigungspflichtig ist, sondern dass Lehrprofile mit<br />

dem Land vereinbart werden, unter denen dann die <strong>Hochschule</strong><br />

für die Einrichtung oder die Einstellung einzelner Studiengänge<br />

autonom verantwortlich zeichnet. Nicht durchsetzen konnten<br />

sich die <strong>Hochschule</strong>n allerdings mit der Absicht, eine Strukturreform<br />

für die nächsten drei Jahre grundsätzlich auszuschließen.<br />

Die ursprüngliche sehr apodiktische Aussage zu einem diesbezüglichen<br />

Planungsimpuls der Landesregierung im Jahre 2012,<br />

auf dessen Grundlage dann die <strong>Hochschule</strong>n ihre neuen Struktur-<br />

und Entwicklungspläne anzufertigen hätten, wurde ersetzt<br />

durch eine sehr viel „weichere“ Formulierung. Danach würden<br />

auf der Grundlage der demografischen Entwicklung bzw. der<br />

Studienanfänger externe Expertisen (z. B. durch den Wissenschaftsrat)<br />

eingeholt, auf deren Grundlage dann über eventuelle<br />

strukturelle Veränderungen verhandelt wird.<br />

In den hochschulspezifischen Zielvereinbarungen, die im<br />

Augenblick noch verhandelt werden, wollen wir neben den<br />

Routine-Aufgaben die Dinge platzieren, die uns ein besonderes<br />

Anliegen sind. Stichworte sind hier das Hochschulmarketing,<br />

die Qualität der Lehre, Alumni-Arbeit, die Förderung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses, insbesondere<br />

in Kooperation mit der Otto-von-Guericke- Universität,<br />

aber auch der weitere Ausbau unseres bisher<br />

schon beachtlichen Weiterbildungsangebotes und<br />

vor allen Dingen das Kompetenzzentrum Frühkindliche<br />

Bildung am Standort <strong>Stendal</strong>.<br />

Grundlage all dessen bleibt aber die Stabilisierung der<br />

Studierendenzahlen, wobei ein nochmaliger Rückblick<br />

auf die Anfängerzahlen zum laufenden Wintersemester<br />

nicht nur für unsere <strong>Hochschule</strong>, sondern für alle<br />

<strong>Hochschule</strong>n des Landes ein erfreuliches Bild offenbart,<br />

das auch den Mittelfluss durch den Hochschulpakt<br />

gewährleistet. Denn die Zielzahlen wurden deutlich<br />

übertroffen und die Perspektiven für das nächste<br />

Jahr sind – auch angesichts des doppelten Abiturientenjahrgangs<br />

in Niedersachsen – durchaus positiv anzusehen.<br />

Bastian Ehl<br />

An unserer <strong>Hochschule</strong> hat sich in den letzten Jahren der Bereich<br />

Forschung und Drittmittelprojekte sehr erfreulich entwickelt.<br />

Ausdruck hierfür ist z. B. die Aufnahme in die European<br />

University Association (EUA), da das Aufnahmekriterium für<br />

Fachhochschulen eben die Drittmittelstärke ist. Leider können<br />

aber die Erfolge im Moment nur über Drittmitteleinnahmen gemessen<br />

und kommuniziert werden. Da es aber bei einem guten<br />

Projekt nicht nur auf die Höhe der Drittmittel ankommt, sondern<br />

auch auf die (schwer zu messende) Wirkung nach außen,<br />

hat unsere <strong>Hochschule</strong> den „<strong>treffpunkt</strong> forschung“ ins Leben<br />

gerufen. Dieser soll den an unseren Aktivitäten in der Forschung<br />

Interessierten in kurzer und verständlicher Form wichtige<br />

Projekte und Termine aus diesen Bereichen nahe bringen.<br />

Hierfür wird nicht nur eine neue Forschungsseite im <strong>treffpunkt</strong><br />

<strong>campus</strong> eingerichtet, sondern auch ein Forschungskolloquium<br />

und das Internetangebot auf unserer Homepage.<br />

Dies alles wird zum Forum für die Forschenden an unserer<br />

<strong>Hochschule</strong> entwickelt und hilft damit, die Transparenz unserer<br />

Forschungsaktivitäten nachhaltig zu verbessern. Die Kommission<br />

für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer<br />

wird für die inhaltliche Ausgestaltung als Beirat fungieren<br />

(siehe hierzu auch Seite 4 in diesem Heft).<br />

Abschließend noch ein Wort zu unserer Partnerhochschule in<br />

Amman. Die Deutsch-Jordanische Universität hat vor einigen<br />

Wochen in Anwesenheit der neuen Generalsekretärin des DAAD,<br />

Frau Dr. Rüland, und der Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz<br />

(HRK), Frau Prof. Wintermantel, die erste Studierendengeneration<br />

graduiert. Damit ist die Gründungsphase abgeschlossen<br />

und mit dem Bezug des neuen Campus im nächsten Jahr<br />

wird die <strong>Hochschule</strong> sich weiter entwickeln können. Und dass<br />

dies alles unter starker Mitwirkung der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong> geschieht, wird nicht nur in Jordanien, sondern auch in<br />

der deutschen Hochschulöffentlichkeit sehr positiv vermerkt.<br />

In diesem Sinne möchte ich Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein frohes neues Jahr wünschen.<br />

Andreas Geiger<br />

3


4 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

<strong>treffpunkt</strong> forschung<br />

Neue Serie: Hochschul-Forschung<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

mit der aktuellen Ausgabe unseres Hochschulmagazins starten<br />

wir die Seite „<strong>treffpunkt</strong> forschung“. Hier wird Ihnen<br />

eine feste Rubrik für die ForscherInnen und deren Aktivitäten<br />

an unserer <strong>Hochschule</strong> geboten. Es ist unser Ziel, MitarbeiterInnen<br />

und Studierende unserer <strong>Hochschule</strong>, aber auch<br />

interessierte Leser außerhalb über interessante Projekte<br />

und wichtige Termine im Bereich Forschung zu informieren.<br />

Heute berichten wir z.B. über das Projekt „Industrielabore“,<br />

das einen wichtigen Beitrag zum Aufbau interdisziplinär<br />

ausgerichteter Forschungsschwerpunkte mit hohem Transferpotenzial<br />

im Ingenieurbereich liefert. Auch die Themen<br />

im Rahmen des regelmäßig durchgeführten „Forschungskolloquiums“<br />

haben es in sich. Hier werden Vorträge über<br />

spannende Projekte und deren Ergebnisse angeboten, zu<br />

denen Sie herzlich eingeladen sind.<br />

Anregungen zur inhaltlichen Ausgestaltung der Seite nehmen<br />

wir gerne entgegen. Wenden Sie sich dazu an mich oder an<br />

Beatrice Manske, Leiterin des Technologie- und Wissenstransferzentrums<br />

unserer <strong>Hochschule</strong>. Unsere Kontaktdaten finden<br />

Sie hier: www.hs-magdeburg.de/forschung.<br />

Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre!<br />

Industrielabore an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

Jan Mugele<br />

Industrielabore sind Forschungs- und Dienstleistungseinrichtungen<br />

mit dem Charakter einer Versuchswerkstatt. Insbesondere<br />

für Unternehmen der regionalen Wirtschaft erfüllen<br />

sie eine zentrale Funktion in den Bereichen Forschung<br />

und Entwicklung. Industrielabore bieten Zugang zu bedarfsorientierter,<br />

industrienaher Forschung und unterstützen<br />

Unternehmen mit Beratung, prototypischer Erprobung und<br />

diversen Verfahrensentwicklungen.<br />

Vier Industrielabore (IL) gibt es an der <strong>Hochschule</strong><br />

• IL „Innovative Fertigungsverfahren“<br />

Leiter: Prof. Dr. Harald Goldau;<br />

Fachbereich IWID; Institut für Maschinenbau<br />

• IL „Leichtbau und innovative Werkstoffe“<br />

Leiter: Prof. Dr. Jürgen Häberle;<br />

Fachbereich IWID; Institut für Maschinenbau<br />

• IL „Zerstörungsfreie Prüfung – Qualitätssicherung“<br />

Leiter: Prof. Dr. Johann Hinken;<br />

Fachbereich IWID; Institut für Elektrotechnik<br />

• IL „Nachwachsende Rohstoffe – Innovative Werkstoffe“<br />

Leiter: Dr. Peter Gerth;<br />

Fachbereich IWID; Institut für Maschinenbau<br />

Die Industrielabore zeichnen sich aufgrund der Kompetenzbündelung<br />

hervorragender Wissenschaftler durch ein<br />

hohes Forschungspotenzial aus. Ergebnisse, die im Rahmen<br />

der fachübergreifenden Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

erzielt wurden, sind auf die Bedürfnisse aus der<br />

Wirtschaft zugeschnitten. Damit wird im Besonderen der<br />

Technologietransfer befördert.<br />

Was kann man in Industrielaboren tun?<br />

• Bearbeitung komplexer Fragestellungen aus der Industrie<br />

• Arbeit an konkreten industrietypischen Bauteilen und<br />

nicht an herkömmlich eingesetzten Labormodellen<br />

• Anwendung industrierelevanter innovativer Prozesse<br />

und Verfahren<br />

• Einsatz von Maschinen, Anlagen und Geräten aus der<br />

Industrie bzw. von Prototypen für die Industriepraxis<br />

• Überführung und Anpassung der Arbeitsergebnisse in<br />

das Partnerunternehmen<br />

Können Studentinnen und Studenten in den<br />

Industrielaboren mitarbeiten?<br />

Ein wichtiges Ziel der Industrielabore ist die Einbindung des<br />

wissenschaftlichen Nachwuchses in die Projektbearbeitung<br />

und somit dessen Heranführen an innovative, praktische Verfahren<br />

und Geräte. Durch gezielte praxisnahe Projektarbeit<br />

wird der studentische Nachwuchs effektiv gefördert und somit<br />

der Weg in den beruflichen Start in einem Unternehmen<br />

geebnet. Die Erfahrungen dieser Forschungskooperationen<br />

mit der Wirtschaft haben gezeigt, dass IngenieurabsolventInnen<br />

sich häufig für einen Arbeitsplatz im Lande entscheiden,<br />

nachdem sie die Arbeitsbedingungen und die persönlichen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten in den regional ansässigen Unternehmen<br />

kennen gelernt haben.<br />

Projektleiter und Ansprechpartner für alle Industrielabore:<br />

Prof. Dr. Heribert Münch und Beatrice Manske<br />

Ergebnisse aus Forschungssemestern<br />

und Forschungsprojekten<br />

Im Dezember startet die <strong>Hochschule</strong> mit einer neuen öffentlichen<br />

Veranstaltungsreihe. Unter dem Motto „<strong>treffpunkt</strong><br />

forschung“ werden Ergebnisse aus Forschungssemestern<br />

und Forschungsprojekten öffentlich vorgestellt. Beginn war<br />

am 7. Dezember.<br />

Weitere Termine,<br />

immer 17 Uhr im Hörsaal 1:<br />

• 18. Januar 2011:<br />

„Die Information ist der Rohstoff!“<br />

– Die Projektierung eines Geoinformationssystems<br />

für eine „Energieeffiziente Stadt <strong>Magdeburg</strong>“<br />

Prof. Dr. Manfred Voigt,<br />

FB Wasser- und Kreislaufwirtschaft<br />

• 15. Februar 2011:<br />

„Sehen“ mit Mikrowellen<br />

– neue Verfahren zur Zerstörungsfreien<br />

Prüfung von Kunststoffen<br />

Dr. Gerald Buss, Projekt MINTECO


Dr.-Ing. Stefan Henze erhielt Forschungspreis des Landes Sachsen-Anhalt<br />

Auszeichnung für Forschungsarbeit<br />

Bastian Ehl<br />

Dr.-Ing. Stefan Henze, Vertretungsprofessor<br />

am Fachbereich Bauwesen der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>, erhielt den Forschungspreis<br />

für angewandte Forschung des Landes<br />

Sachsen-Anhalt. Ausgezeichnet wurde er für<br />

seine Forschungsarbeit „Entwicklung einer<br />

modularen Fachwerkkonstruktion aus Hochleistungsbeton<br />

zur Substitution kosten- und<br />

ressourcenintensiven Stahls im Bauwesen“.<br />

Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert.<br />

Neben ihm wurden die Junior-Professorin Dr. Ulrike Krewer<br />

von der Otto-von-Guericke-Universität und Dr. Volker Schmidt<br />

vom Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle<br />

von der Kultusministerin Prof. Dr. Birgitta Wolff mit dem Forschungspreis<br />

für Grundlagenforschung ausgezeichnet. Krewer<br />

überzeugte mit dem Thema „Systematische Analyse und Optimierung<br />

portabler Direkt-Methanol-Brennstoffzellen“ und<br />

Schmidt mit der „Herstellung, Charakterisierung und theoretische<br />

Modellierung von halbleitenden Nanodrähten“.<br />

Die Verleihung der Forschungspreise fand am 23. November<br />

2010 im Audimax der <strong>Hochschule</strong> statt. Der Rektor Prof. Dr.<br />

Andreas Geiger begrüßte die Gäste: „Ich freue mich, dass wir<br />

die erste Fachhochschule Sachsen-Anhalts sind, die in der European<br />

University Association aufgenommen wurde.“ Diese<br />

ist der größte Verband europäischer <strong>Hochschule</strong>n. „Ich freue<br />

mich außerdem über die positive Entwicklung des Stellenwerts<br />

für Forschung an Fachhochschulen. Wir sind bereit, unseren<br />

Beitrag an Forschungs- und wissenschaftlichem Nachwuchs<br />

zu leisten.“ Prof. Dr. Geiger bemängelte allerdings die Aufteilung<br />

der Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />

(DFG). Demnach müsse die Forschung an Fachhochschulen<br />

noch immer fast vollständig ohne den Zuschuss der DFG aus-<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Der Juryvorsitzender Thomas Reitmann und die Preisträger Dr.-Ing. Stefan Henze, Prof. Dr. Ulrike Krewer und Volker Schmidt.<br />

kommen. Er hofft, dass sich das in den kommenden Jahren<br />

ändern werde. Die Kultusministerin bestätigte die Zukunftsfähigkeit<br />

der Bildung in Sachsen-Anhalt.<br />

Der Dekan des Fachbereichs Bauwesen Prof. Dr.-Ing. Ireneusz<br />

Danielewicz erwähnte in seiner Laudatio auf den Preisträger<br />

der <strong>Hochschule</strong>, dass dieser schon mehrere Patente erworben<br />

habe. Durch seine Forschungsarbeit habe er sich in der Praxis<br />

bereits hohes Ansehen erarbeitet.<br />

Dr.-Ing. Stefan Henze erklärte, dass es dank intensiver Forschungsarbeiten<br />

mittlerweile möglich sei, Hochleistungsbetone<br />

mit einer stahlähnlichen Druckfestigkeit herzustellen.<br />

Die Vorteile gegenüber Stahl sind eine Kostenersparnis von<br />

bis zu 80 Prozent und eine sofortige Verfügbarkeit. Auch<br />

der ökologische Aspekt ist in Zeiten des bewussteren Umgangs<br />

mit der Umwelt und deren Ressourcen wichtig. Bei<br />

der Herstellung von einem Kubikmeter Hochleistungsbeton<br />

werden nur ca. fünf Prozent der Energie benötigt und es<br />

entstehen 60 Prozent weniger CO2-Emissionen, verglichen<br />

mit der Erzeugung eines Kubikmeters Stahl. Da Hochleistungsbeton<br />

aber eine relativ geringe Zugfestigkeit hat, kann<br />

Stahl nur anwendungsbezogen durch ihn ersetzt werden. In<br />

Zusammenarbeit mit der Max Bögl Bauunternehmung wurde<br />

ein, dem „Lego-Prinzip“ entsprechendes, Fachwerk aus<br />

Hochbeton entwickelt. Die Kernidee dabei ist, die Knotenpunkte<br />

durch die Einschaltung eines Knotens aufzulösen.<br />

So kann die Konstruktion auch an unterschiedliche Randbedingungen<br />

angepasst werden und eine Serienfertigung<br />

ist ebenfalls möglich. Demzufolge wäre eine wirtschaftliche<br />

Konkurrenzfähigkeit erreicht.<br />

Kathrin Königl<br />

5


6 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Absolvent Dr. Thomas Hering im Interview<br />

Bessere Chancen durch Promotion<br />

Um bestimmte berufliche Ziele zu erreichen,<br />

sind auch nach dem Studium<br />

einige Anstrengungen und Arbeit zu investieren.<br />

Genauso ging es Dr. Thomas<br />

Hering (37), ausgebildeter Krankenpfleger<br />

und Rettungsassistent. Seit 2003<br />

ist er außerdem Absolvent des Studienganges<br />

Gesundheitsförderung und<br />

-management (Diplom) der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Etwas mehr als<br />

sechs Jahre wissenschaftliche Mitarbeit<br />

und eine integrierte zweieinhalbjährige<br />

Promotion im Fach Psychologie schlossen<br />

sich an. Seit Februar 2010 hat er eine<br />

Anstellung im Ministerium für Gesundheit<br />

und Soziales des Landes Sachsen-<br />

Anhalt, die er ohne die Promotion wahrscheinlich<br />

nicht erhalten hätte.<br />

Herr Dr. Hering, konnten Sie als Fachhochschulabsolvent<br />

mit Diplom so einfach<br />

promovieren?<br />

Fachhochschulen besitzen selbst kein Promotionsrecht.<br />

Auch an Universitäten kann man als Fachhochschulabsolvent<br />

nicht ohne Weiteres promovieren. Ich erhielt die Zulassung<br />

für ein Promotionsstudium an der Freien Universität<br />

Berlin demnach mit Auflagen. Dazu zählten unter anderem<br />

ein Begleitstudium im Umfang von zwanzig Semesterwochenstunden,<br />

drei Prüfungen und die Abgabe der Promotionsschrift<br />

innerhalb von drei Jahren. Über meine damalige Vorgesetzte<br />

Frau Professor Beerlage, die auch Zweitgutachterin meiner<br />

Dissertation war, bekam ich Kontakt zu meinem Erstgutachter<br />

an der Universität. Ohne die Unterstützung von Frau Professor<br />

Beerlage wäre ich heute nicht promoviert.<br />

Wie haben Sie alle Verpflichtungen vereinbaren<br />

können?<br />

Ich musste im Semester regelmäßig pendeln. Ungefähr einen<br />

halben Tag pro Woche habe ich in Berlin studiert, neben meiner<br />

Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Es ist auf jeden<br />

Fall zu schaffen, aber sicher nicht einfach. Glücklicherweise<br />

war die Fragestellung der Promotion stark an das Forschungsprojekt<br />

angelehnt, in dem ich arbeitete. Dadurch ergaben sich<br />

große Überschneidungsbereiche. Als Mitarbeiter hatte ich außerdem<br />

große inhaltliche Freiräume. Beides konnte ich gut für<br />

meine Promotion nutzen.<br />

Welche beruflichen Chancen ergeben sich<br />

aus Ihrer Promotion?<br />

Die beruflichen Chancen sind mit einer Promotion deutlich<br />

besser – vor allem für Fachhochschulabsolventen mit Diplom.<br />

Mit meinem ersten Abschluss hatte ich beispielsweise nicht<br />

die Möglichkeit im höheren Dienst zu arbeiten. Für Bachelor-<br />

Absolventen ist aber auch der Master-Abschluss an einer<br />

Universität oder einer Fachhochschule mit entsprechender<br />

Akkreditierung interessant. Auch damit erhöht man seine<br />

Chancen auf entsprechend höherwertige Stellen.<br />

Wie ging es nach der Promotion weiter?<br />

Seit Anfang Februar 2010 arbeite ich im Ministerium für Gesundheit<br />

und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt. Ich bin<br />

dort im Referat „Gesundheitsziele, umweltbezogener Gesundheitsschutz<br />

und Versorgungsziele“ tätig.<br />

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?<br />

Ich leiste zum Beispiel Zuarbeiten für Berichte oder Anfragen<br />

verschiedener Institutionen im Bereich Gesundheitsförderung<br />

und Prävention. In meinem Referat werden auch sogenannte<br />

Grundsatzfragen der Gesundheitsabteilung bearbeitet. Dazu<br />

zählen unter anderem Haushaltsangelegenheiten und die inhaltliche<br />

Bündelung von Stellungnahmen, die von mehreren<br />

Referaten erarbeitet werden, zum Beispiel im Vorfeld von Fachministerkonferenzen<br />

oder Ausschusssitzungen des Landtages.<br />

Ich bin zusätzlich in Arbeitsgruppen im Bereich Gesundheitsförderung<br />

und Prävention auf Länder- und Bundesebene tätig.<br />

Was raten Sie Studierenden, die sich einen<br />

ähnlichen Beruf vorstellen können?<br />

Sie benötigen einen bestimmten Notendurchschnitt, um den<br />

Master studieren zu können oder mit FH-Diplom zu promovieren.<br />

Außerdem ist es hilfreich, Kontakte zu Professorinnen<br />

und Professoren zu knüpfen, die einen fordern, beispielsweise<br />

im Rahmen der Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft.<br />

Natürlich ist es auch gut, Praktika zu absolvieren. Das Ministerium<br />

für Gesundheit und Soziales bietet beispielsweise die<br />

Möglichkeit längerfristiger Praktika an, wo die Praktikanten<br />

eigene Teilprojekte bearbeiten können und Einblick in die Arbeit<br />

einer obersten Landesbehörde bekommen.<br />

Die Fragen stellte Anja Wrzesinski<br />

Bastian Ehl


<strong>Hochschule</strong> und Uni <strong>Magdeburg</strong> bereiten gemeinsame Campus Days vor<br />

Reiseleiter gesucht!<br />

Am 13. und 14. Mai 2011 ist es soweit.<br />

Das neue, gemeinsame Projekt der<br />

Otto-von-Guericke-Universität <strong>Magdeburg</strong><br />

und der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>,<br />

die Campus Days 2011,<br />

finden statt. Dafür werden ab sofort<br />

Reiseleiter gesucht. Wieso das so ist<br />

und was die Reiseleiter tun können, haben<br />

wir kurz zusammengefasst.<br />

Was sind die Campus Days?<br />

Bislang gab es Tage der offenen Tür und Hochschulinformationstage.<br />

Mit dem neuen Begriff werden beide Formate<br />

griffig zusammengefasst.<br />

Warum gemeinsam mit der Uni, machen wir<br />

uns da nicht Konkurrenz?<br />

Im Gegenteil. Wenn Uni und <strong>Hochschule</strong> gemeinsam mit der<br />

Stadt <strong>Magdeburg</strong> für ein Studium in der Landeshauptstadt<br />

werben, hilft das allen Beteiligten. Die demografische Situation<br />

führt dazu, dass aus Sachsen-Anhalt weniger potenzielle<br />

Studierende kommen. Es ist also sinnvoll, zum Beispiel in Niedersachsen<br />

zu werben. Dort gibt es wie in Bayern außerdem<br />

2011 einen doppelten Abiturjahrgang.<br />

Was ist mit <strong>Stendal</strong>?<br />

Dort findet am 7. Mai der Tag der offenen Tür beziehungsweise<br />

der Campus Day statt.<br />

Wie kam es zu der Idee?<br />

Im Rahmen der Hochschulinitiative „Studieren in Fernost“<br />

finden regelmäßig Wettbewerbe statt, an denen die 44 <strong>Hochschule</strong>n<br />

aus den neuen Bundesländern mit neuen Konzepten<br />

teilnehmen. 2010 erhielten die Uni <strong>Magdeburg</strong> und die<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> einen der vier Preise für die<br />

Idee, an zwei Tagen Campus Days zu veranstalten, Reiseleiter<br />

einzusetzen und auf einer Extra-Webseite dafür zu werben.<br />

Was genau findet in <strong>Magdeburg</strong> statt?<br />

Am Programm wird ab Januar konkret gearbeitet. Der derzeitige<br />

Plan sieht Folgendes vor: Am Freitag wird es Angebote ähnlich<br />

wie an Schnuppertagen geben, also mit Lehrveranstaltungen,<br />

dazu kommen geöffnete Labore sowie die zentrale Informationsstelle<br />

auf dem Campus. Eventuell gibt es am Abend ein Konzert.<br />

Der Samstag steht den Gästen wie gewohnt zur Verfügung<br />

– mit Infos rund um das<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Studium und Einblicken in alle Fachbereiche. Extratouren durch<br />

<strong>Magdeburg</strong> mit Bussen und auf der Elbe gibt es an beiden Tagen.<br />

Wer oder was sind Reiseleiter?<br />

Wer auf fremdes Terrain kommt, ist froh, wenn ihm geholfen<br />

wird, wenn jemand da ist, der die Besonderheiten erklärt und<br />

die „Geheimtipps“ verrät. Das können Studentinnen und Studenten<br />

sicher am besten.<br />

Brauchen Reiseleiter eine Ausbildung?<br />

Nein, alle Studentinnen und Studenten können Reiseleiter/in<br />

werden. Sie sollten aber Stadt und Campus beziehungsweise<br />

<strong>Hochschule</strong> kennen. Und ein bisschen mögen.<br />

Was gibt es zu tun?<br />

Interessierte sollten sich schnellstmöglich anmelden und sich<br />

überlegen, was sie im Mai anbieten können. Das kann die<br />

Führung über den Campus sein. Es kann ein Platz in der WG<br />

sein, ein Frühstück, eine Radtour. Jeder entscheidet selbst<br />

über sein Angebot.<br />

Wo muss man sich anmelden?<br />

Für das Projekt entsteht eine eigene Webseite. Auf reisebuero-fernost.de<br />

gibt es die entsprechende Eingabemaske.<br />

Außerdem wird dort erklärt, welche attraktiven Gewinnmöglichkeiten<br />

es gibt. Wer sich bald einträgt, nimmt nämlich an<br />

Verlosungen teil. Das gilt auch für die Reiseleiter der Uni.<br />

Was geschieht danach?<br />

Von Anfang Februar bis Mai wird das Projekt besonders in Niedersachsen<br />

beworben. Das geschieht an Schulen, aber selbstverständlich<br />

auch online. Die Interessierten können sich dann auf<br />

der Seite anmelden und sich einen Reiseleiter aussuchen. Ist der<br />

Kontakt erfolgt, vereinbaren Reiseleiter und Gast das gemeinsame<br />

Vorgehen. Außerdem gibt es Gewinnspiele für unsere Gäste,<br />

sie können Infomaterial bestellen oder herunterladen usw.<br />

Womit können die Campus Days noch unterstützt<br />

werden?<br />

Zum Beispiel, indem Freunde und Bekannte dazu eingeladen<br />

werden – gern auch über die sozialen Netzwerke. Wer die<br />

Gelegenheit hat und sich nicht davor scheut, kann natürlich<br />

auch seine Heimatschule besuchen: Infomaterial gibt es in<br />

der Pressestelle (Haus 3, Tel.: 0391-886 4144).<br />

Norbert Doktor<br />

7


8 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

9. Forschungsmarkt an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

Wir forschen nicht für die Schublade<br />

„Forschung und Praxis für Gesundheit und Gesellschaft“<br />

war das Motto des 9. Forschungsmarktes.<br />

Die Organisation der Veranstaltung<br />

am 3. November 2010 übernahm das Technologie-<br />

und Wissenstransferzentrum (TWZ) der<br />

<strong>Hochschule</strong>.<br />

„Der Forschungsmarkt bietet eine Möglichkeit, […] sich<br />

über die Forschungs- und Transferaktivitäten in der <strong>Hochschule</strong><br />

zu informieren und Kontakte zu potenziellen Partnern<br />

zu knüpfen“, so der Prorektor für Forschung, Entwicklung<br />

und Technologietransfer Prof. Dr. Jan Mugele. In den Jahren<br />

zuvor lag der Fokus auf den Ingenieurwissenschaften. Nun<br />

wurde der Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen in den<br />

Vordergrund gerückt. Beatrice Manske, Leiterin des TWZ, erklärt:<br />

„Wir wollten aus den Fachbereichen Sozial- und Gesundheitswesen<br />

sowie Angewandte Humanwissenschaften<br />

einmal alle Facetten zeigen.“ Dabei bekamen sie Unterstützung<br />

von HochschulabsolventInnen. Stefanie Vogel und Bianca<br />

Nentwig übersetzten die Vorträge in Gebärden. Carlos<br />

Martinez und Stefanie Szibor begleiteten die Veranstaltung<br />

musikalisch.<br />

„Ein wichtiges Ziel der <strong>Hochschule</strong> ist, die Wirkung in der Region<br />

durch verstärkte Zusammenarbeit einzelner Disziplinen<br />

zu intensivieren“, erklärte Mugele in seiner Eröffnungsrede. So<br />

wurde an diesem Tag der Bogen zwischen dem Sozial- und Gesundheitswesen<br />

und den Ingenieurwissenschaften gespannt.<br />

Die Pause nutzten die Gäste, um sich die Ausstellung der interdisziplinären<br />

Forschungsprojekte sowie des Career Centers<br />

anzusehen.<br />

Der Forschungspreis der <strong>Hochschule</strong> ging an Prof. Dr. Volker<br />

Lüderitz. Außerdem wurden die besten Abschlussarbeiten aus<br />

den sieben Fachbereichen prämiert. Nach einer persönlichen<br />

Laudatio der begutachtenden Dozenten, nahmen die Preisträger<br />

ihre mit 500 Euro dotierten Auszeichnungen entgegen.<br />

Freiwillige Projektarbeit stärkt Zusammenarbeit der Fachbereiche<br />

Vom Clay-Modell zum „Auto“<br />

In der April-Ausgabe 2010 der <strong>treffpunkt</strong><br />

<strong>campus</strong> wurde bereits über die Clay-Werkstatt<br />

am Institut für Industrial Design berichtet.<br />

Der Leiter Holger Thies erzählte von<br />

dem damaligen Projekt, eines der Clay-Modelle<br />

im „Zentrum für Faserbunde“ mit Glasfaser<br />

weiterzuverarbeiten. Mittlerweile ist<br />

dieses Projekt abgeschlossen und aus einem<br />

Modell aus Industrieton (Clay) wurde die<br />

Anmutung eines kleinen Automobils.<br />

Bastian Ehl<br />

Bastian Ehl<br />

Tanja Mattews<br />

„Wachgeküsst_Remake von alten Automobil-Marken“ war<br />

das Thema der Projektarbeit, bei dem im Wintersemester 09/10<br />

Automobil-Modelle in der Clay-Werkstatt entstanden sind. Eines<br />

der 1:4 Modelle wurde danach in Eigeninitiative weiterverarbeitet.<br />

Der Student Michael Schemet machte es sich zur Aufgabe,<br />

ein stabileres Modell aus glasfaserverstärktem Kunststoff herzustellen.<br />

Unterstützt wurde er von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Häberle,<br />

dem Leiter des Industrielabors „funktionsoptimierter Leichtbau“<br />

sowie von Dipl.-Ing. Silke Richter, die für die Labortätigkeiten<br />

verantwortlich ist.<br />

Ungefähr sechs Monate dauerten die Arbeiten an diesem Modell<br />

ehe es sich als Auto mit „Blechcharakter“, der richtigen Lichtbrechung<br />

und Spiegelung entpuppte. Im September wurde es auf<br />

der Composites Europe 2010 in Essen ausgestellt, eine Messe für<br />

den Bereich faserverstärkter Kunststoffe. Hier diente das Modell<br />

als „Blickfang, um mit dem Fachpublikum näher ins Gespräch zu<br />

kommen“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Adrian Binsau, der die Projektarbeit<br />

am Institut für Maschinenbau begleitete.<br />

Dieses Projekt ist ein gutes Beispiel für die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit zwischen den Instituten Maschinenbau und<br />

Industrial Design des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften<br />

und Industriedesign.<br />

Tanja Mattews


Orthopädie und Rheuma – wer hier spontan<br />

an alte Menschen, Stützstrümpfe und Wärmedecken<br />

denkt, der hat weit gefehlt. Seit<br />

September 2009 arbeitet ein kleines Team<br />

aus Studierenden der Rehabilitationspsychologie<br />

zusammen mit Prof. Dr. Matthias<br />

Morfeld am Standort <strong>Stendal</strong> an der Erhebung<br />

der rheumatologischen Versorgung<br />

durch die Facharztgruppe der Orthopäden.<br />

Ziel ist es, die deutschlandweite Versorgung<br />

von Rheuma durch Orthopäden in allen Gesundheitssektoren<br />

zu erheben. Dies bedeutet<br />

sowohl niedergelassenen Orthopäden,<br />

Akutkrankenhäuser, Rehabilitationskliniken<br />

als auch Universitäten und Universitätskliniken<br />

zu befragen. Dazu wurden insgesamt<br />

mehr als 5.000 Fragebögen auf postalischem<br />

und digitalem Wege versandt.<br />

„Es war uns wichtig, möglichst viele Einrichtungen zu erreichen,<br />

die rheumatische Patienten behandeln. Darum gehörte<br />

zur eigentlichen Erhebung auch eine lange Vorlaufphase, in der<br />

wir den Fragebogen mit Experten entworfen und die zu befragenden<br />

Einrichtungen recherchiert haben“, sagt Anke Friedrichs,<br />

die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Projektteams.<br />

Das Projekt mit dem Namen „Versorgungslage Orthopädische<br />

Rheumatologie“ wurde im Auftrag des Berufsverbands<br />

der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, der<br />

Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische<br />

Chirurgie und der Assoziation Rheuma Orthopädie zusammen<br />

mit der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> geplant und<br />

durchgeführt. Wiebke Stritter, eine der beiden wissenschaftlichen<br />

Hilfskräfte, sagt: „Das Besondere ist, dass wir den<br />

europäischen Krankheitsbegriff von Rheuma in unserem<br />

Fragebogen verwenden, der sich nicht wie in Deutschland<br />

üblich auf entzündliche Gelenkerkrankungen beschränkt,<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Projektgruppe arbeitet an Erhebung der „Versorgungslage Orthopädische Rheumatologie“<br />

Versorgung von Rheuma<br />

sondern auch degenerative<br />

und funktionelle Erkrankungen<br />

einschließt.“<br />

Vorwiegend werden in<br />

Deutschland rheumatische<br />

Erkrankungen durch Internisten<br />

versorgt. Auch die<br />

Forschung ist sehr auf die<br />

internistische Facharztgruppe<br />

fokussiert. Daten<br />

über die orthopädischrheumatische<br />

Versorgung<br />

finden sich kaum in der<br />

einschlägigen Fachliteratur.<br />

Unter Einbezug der europäischen<br />

Definition von<br />

Rheuma ist der Orthopäde,<br />

der sich im Allgemeinen<br />

mit Erkrankungen des Bewegungssystems,<br />

also der<br />

Knochen, Gelenke, Muskeln<br />

und Sehnen beschäftigt, jedoch ebenso an der Versorgung<br />

rheumatischer Patienten beteiligt wie der Innere Mediziner.<br />

Kerstin Seela<br />

Wer versorgt wen, wie viel und wie lange? Solche Fragen<br />

wurden in dem eineinhalbjährigen Projekt beantwortet. Diese<br />

Schwerpunkte waren vor allem wichtig zu erfassen, da rheumatische<br />

Beschwerden viele Beeinträchtigungen verursachen,<br />

die sich sowohl auf körperliche, psychische als auch soziale<br />

Funktionen auswirken können. Aufgrund ihres chronischen<br />

Verlaufs stellen sie eine erhebliche Teilhabebeeinträchtigung<br />

dar, die sich durch alle Gesundheitsbereiche ziehen kann. André<br />

Strahl erinnert sich: „Nachdem der Fragebogenrücklauf etwas<br />

schleppend angefangen hat, sind wir mit den vorläufigen<br />

Ergebnissen nun mehr als zufrieden. Auch die Berechnungen,<br />

die wir anstellen konnten, sind nicht nur für uns, sondern auch<br />

für die niedergelassenen Orthopäden mehr als bereichernd.“<br />

Offizieller Schlusspunkt des Projektes bildete der 38. Kongress<br />

der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh e.V.) in<br />

Hamburg vom 15. bis 18. September 2010. Hier präsentierten<br />

Prof. Dr. Matthias Morfeld und seine Arbeitsgruppe erste Ergebnisse<br />

vor den anwesenden Orthopäden UND Internisten.<br />

„Es gibt noch viel zu tun, aber ich sehe zuversichtlich in die<br />

Zukunft“, so Matthias Morfeld im Anschluss seiner Präsentation.<br />

„Wir haben hier zum ersten Mal substanzielle Daten der<br />

orthopädisch-rheumatischen Versorgung erhoben und besitzen<br />

einen reichhaltigen Pool an Daten, der jetzt noch weiter<br />

bearbeitet und vertiefend ausgewertet werden muss. Was sich<br />

zukünftig abzeichnen wird, ist, dass die generelle Versorgung<br />

aller Menschen mit Rheuma sowohl von Orthopäden als auch<br />

Internisten bestritten werden wird. Diese beiden Facharztgruppen<br />

müssen kollegial miteinander umgehen und eine fachübergreifende<br />

Sicht der Behandlung einnehmen.“ Zurzeit arbeitet<br />

die Arbeitsgruppe noch immer unermüdlich daran, Daten zu<br />

sichten und den endgültigen Abschlussbericht zu erstellen.<br />

André Strahl und Prof. Dr. Matthias Morfeld<br />

9


10 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Das Institut für Industrial Design stellte sich im MDR vor<br />

Der „Café Trend Designpreis 2010“<br />

Jedes Jahr verleiht der MDR den „Café Trend<br />

Designpreis“. In diesem Jahr war auch die<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> mit im Rennen.<br />

Constanze Geyer, Studentin am Fachbereich<br />

Ingenieurswissenschaften und Industriedesign,<br />

war zusammen mit fünf anderen<br />

kreativen Mitstreitern nominiert. Ihr flexibler<br />

Schienbeinprotektor für den Mountainbikebereich<br />

„exos“ schaffte es leider nicht,<br />

den Preis mit nach Hause<br />

zu nehmen. Aber wie<br />

man so schön sagt: „Dabei<br />

sein ist alles.“ Und<br />

sowohl für Constanze<br />

als auch für das Institut<br />

für Industrial Design<br />

war dies eine gute Erfahrung.<br />

Innerhalb der Sendung „Café<br />

Trend“, die jeden Samstag im<br />

MDR ausgestrahlt wird, wurden<br />

Woche für Woche die Nominierten<br />

für den Designpreis 2010<br />

vorgestellt. Dabei präsentierte<br />

sich zunächst das jeweilige Institut<br />

und dann der Student oder<br />

die Studentin mit seinem bzw.<br />

ihrem Produkt. Prof. Hagen Kluge<br />

vom Institut für Industrial Design<br />

erzählt: „Es war eine gute<br />

Sache, um den Bekanntheitsgrad<br />

zu erhöhen und die Stärken des<br />

Instituts aufzuzeigen. Wir gehen<br />

davon aus, dass solche Maßnahmen<br />

auch zu höheren Bewerberzahlen<br />

führen.“<br />

Alle sechs <strong>Hochschule</strong>n des MDR-Sendegebietes, die Produkt-<br />

bzw. Industriedesign anbieten, nahmen an diesem Wettbewerb<br />

teil. Dazu gehören Dresden, Halle, Dessau, Weimar, Schneeberg<br />

und eben <strong>Magdeburg</strong>. Innerhalb des Instituts für Industrial Design<br />

wurde die sehr gut benotete Arbeit von Constanze Geyer<br />

ausgewählt, um sich im Wettbewerb behaupten zu können.<br />

Die Idee für ihren Schienbeinprotektor ist im Rahmen des Projektes<br />

„Einteiler“ bei Prof. Andreas Mühlenberend entstanden.<br />

Dort sollten komplexe Produkte erstellt werden, die durch<br />

Zweikomponentenspritzguss, also in einem Arbeitsgang, herstellbar<br />

sind. „Da ich schon lange in der Sportbranche tätig bin,<br />

habe ich mir auch hierfür ein naheliegendes Thema gewählt, in<br />

dessen Bereich ich mich gut auskenne, somit auch Schwachstellen<br />

erkenne und welches mir Spaß am Gestalten bringt“,<br />

sagt Constanze.<br />

Ihr Schienbeinprotektor ist nicht nur kreativ in seiner Idee,<br />

sondern auch innovativ in seiner Anwendung. Da er in einer<br />

Ebene produziert ist, passe er sich den verschiedensten Be-<br />

dingungen an. Nach der Benutzung kehre er wieder in seine<br />

Ausgangsform zurück, beschreibt die Studentin detailliert.<br />

Die Herstellung werde durch Zweikomponentenspritzguss<br />

einfacher sowie kostengünstiger und der Schutz durch stabile<br />

Verstrebungen im Inneren erreicht. Ein Kautschukbett<br />

gewährleiste eine gute Stoßdämpfung und Polsterung.<br />

Constanze hat für die handwerkliche Arbeit ca. eine Woche<br />

gebraucht. Der Designprozess an sich ist dabei viel umfangreicher.<br />

Der Bau des Endmodells<br />

brachte einige Schwierigkeiten<br />

mit sich: “Das größte Problem<br />

war es, mit neuen Materialien zu<br />

arbeiten, die im Modellbau recht<br />

selten vorkommen, vor allem der<br />

Silikonkautschuk, der als Polsterung<br />

die harten Verstrebungen<br />

schützt. Hier musste ich zu Beginn<br />

viel experimentieren.“<br />

Am 28. Oktober 2010 fand die<br />

Preisverleihung im feierlichen<br />

Rahmen der Eröffnung der „Designers‘<br />

Open“ in Leipzig statt.<br />

Es wurde ein interessanter und<br />

spannender Abend für Constanze,<br />

an dem sie kreative Gespräche<br />

mit den anderen Mitstreitern<br />

geführt und einen Einblick in<br />

deren Arbeitsweise erhalten hat.<br />

Den „Café Trend Designpreis<br />

2010“ konnte an dem Abend<br />

Jörg Bachmann von der Fakultät<br />

für angewandte Kunst in Schneeberg<br />

mitnehmen. Er bekam letztendlich<br />

die meisten Stimmen im<br />

Zuschauervoting für „swing bag“, „ein Papierkorb, der Einkaufstüten<br />

ein zweites Leben verschafft“.<br />

mgpics<br />

Auch wenn Constanze nicht den Preis mit nach Hause nehmen<br />

konnte, ist sie dennoch gut gelaunt: „Alle Arbeiten sind<br />

so unterschiedlich. Jedes Produkt geht in eine andere Richtung<br />

und besitzt einen hohen Innovationsgrad. Deshalb war<br />

es im Endeffekt auch nicht wichtig wer gewinnt, sondern<br />

dass die Produkte gezeigt werden und Aufmerksamkeit erwecken.“<br />

Und das hat sie mit ihrem Schienbeinprotektor auf<br />

jeden Fall geschafft, denn sie wurde schon von zwei Firmen<br />

angeschrieben, die Interesse an ihrem Schoner haben. Vielleicht<br />

ergibt sich daraus bald eine Zusammenarbeit.<br />

Im Moment ist Constanze dabei, ihre Bachelor-Arbeit zu beenden.<br />

Danach möchte sie „in der Sportindustrie tätig sein und<br />

gestalten“. Mit ihrem flexiblen Schienbeinprotektor hat sie damit<br />

schon einen guten Schritt in die richtige Richtung gemacht.<br />

Tanja Mattews


<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Internationaler Workshop in der türkischen Hauptstadt Ankara<br />

Möglichkeiten von Therapie mit Musik<br />

Unter dem Titel „New Therapy Approaches<br />

in Countering the Negative Effects of Terrorism.<br />

Music Therapy against the negative<br />

Effects of Terrorism“ fand vom 14. bis 16.<br />

September 2010 ein internationaler Workshop<br />

in der türkischen Hauptstadt Ankara<br />

statt. Zu diesem waren auch die beiden Professorinnen<br />

Manuela Schwartz und Susanne<br />

Metzner als einzige Vertreterinnen deutscher<br />

<strong>Hochschule</strong>n eingeladen.<br />

Direkt neben dem großen und hochmodernen Turkish Armed<br />

Forces Rehabilitation and Care Centre fanden sich im Konferenzzentrum<br />

des Bilkent Hotels, auf Einladung des türkischen<br />

Militärs und finanziert vom NATO Science for Peace and Security<br />

Programme, internationale ReferentInnen aus ganz<br />

Europa (England, Belgien, Estland, Griechenland, Nordirland,<br />

Niederlande, Spanien, Polen, Albanien, Tschechien, Schweiz)<br />

und den USA, aber auch aus Asien, darunter Kasachstan, Ukraine<br />

und vor allen Dingen aus der Türkei zusammen. Den<br />

Organisatoren Mehmet Ali Yildirim und Deniz Basugur, beide<br />

Mitglieder des türkischen Militärs, war es wichtig, musiktherapeutische<br />

Ansätze bei der Behandlung der negativen<br />

Effekte von Terrorismus kennenzulernen und zu diskutieren.<br />

(www.musictherapy2010arw.com/)<br />

Dieses ambitionierte Ziel konnte nicht in jedem der insgesamt<br />

fast 30 Beiträge in zwei Tagen deutlich gemacht werden.<br />

Jedoch zeigte sich eine ganze Bandbreite musiktherapeutischer<br />

Konzepte zur Behandlung posttraumatischer Belastungssyndrome<br />

und zur Prävention, sodass die anwesenden<br />

türkischen Psychologen, Psychiater, Mediziner sowie die<br />

Musikwissenschaftler und Musikpädagogen und schließlich<br />

FB SGW<br />

auch Angehörige des Pflege- und Rehabilitationspersonals<br />

neben den ebenfalls anwesenden ranghohen militärischen<br />

Vertretern einen Eindruck der vielfältigen Möglichkeiten von<br />

Therapie mit Musik bekamen.<br />

Während die meisten Vorträge, die übrigens simultan gedolmetscht<br />

wurden, theoretische, methodologische, praktische<br />

oder klientenorientierte Aspekte betonten, stellten Susanne<br />

Metzner „Musical Sounds: Seeds of Utopia“ und Manuela<br />

Schwartz „Terrorism and Violence in Modern Music“ ganz<br />

die Musik in den Mittelpunkt ihrer Vorträge und beleuchteten<br />

eher die musikpsychologischen und musiksoziologischen<br />

sowie die gesellschaftlichen, kulturellen und künstlerischen<br />

Dimensionen des Themas. Besonders zu erwähnen<br />

sind auch die Vorträge von Julie Sutton und Iain McDougall<br />

„A Music Project with a Group of Severely Traumatised<br />

Young Men in a ‚Flashpoint’ Area of Belfast“, von Christiane<br />

Kalliodi „The Greek December 2008 Events. A Police<br />

Murder, the Riots and a Music Therapists Tightrope Walk“<br />

oder auch von Malle Luik aus Estland „Music Therapy as a<br />

Part of Social Rehabilitation at Prison“, da diese ReferentInnen<br />

neben den fachlichen Aspekten auch die persönliche<br />

Betroffenheit der Therapeuten in den Blick nahmen, was<br />

gerade im Zusammenhang mit Gewalterfahrung und Terrorismus<br />

ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist.<br />

Der Workshop wurde im Übrigen als Keimzelle für die künftige<br />

Etablierung von Musiktherapie in der Praxis und der<br />

Ausbildung in der Türkei gesehen. Eine Veröffentlichung der<br />

Vorträge in einem von der NATO in mehr als zehn Sprachen<br />

herausgegebenen Tagungsband ist vorgesehen.<br />

Manuela Schwartz und Susanne Metzner<br />

11


12 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Informationen zu Auslandsaufenthalten während des Studiums<br />

Auslandsaufenhalt – auf und<br />

Die Reise in ein fremdes Land ist abenteuerlich<br />

und spannend. Noch aufregender wird<br />

es jedoch, wenn dieser Aufenthalt mehrere<br />

Wochen oder Monate dauert und man sein<br />

Traumland auf eine ganz besondere Art und<br />

Weise erleben und entdecken kann: als Studierender<br />

oder PraktikantIn.<br />

Diese Erfahrung reizt und wird während des Studiums oftmals<br />

von den <strong>Hochschule</strong>n unterstützt. Doch auch wenn ein<br />

Auslandsaufenthalt nicht im Regelstudienplan vorgesehen<br />

ist, können Mittel und Wege gefunden werden, dies trotzdem<br />

umzusetzen. Denn das Kennenlernen von anderen Kulturen,<br />

das Erlernen einer fremden Sprache im Umfeld von Muttersprachlern,<br />

das Knüpfen internationaler Kontakte und Freund-<br />

Fördermöglichkeiten<br />

PROMOS/DAAD<br />

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) wird<br />

seine Stipendienprogramme für kürzere Auslandsaufenthalte<br />

ab 2011 komplett umstellen.<br />

Für die bisherigen DAAD-Kurzprogramme für<br />

Bachelor- /Masterstudierende<br />

• Semesterstipendium (Studium),<br />

• Kurzstipendium im Rahmen auslandsorientierter Praktika,<br />

• Studienreisen (Deutsche ins Ausland),<br />

• Anfertigung von Abschlussarbeiten,<br />

• Fachkurse,<br />

• Sprachkurse<br />

können sich Studierende zukünftig nur noch direkt an den<br />

deutschen <strong>Hochschule</strong>n um eine Förderung bewerben. Bewerben<br />

können sich Studierende, die zum Zeitpunkt der<br />

Bewerbung mindestens im zweiten Semester sind. Die Unterlagen<br />

müssen spätestens drei Monate vor dem geplanten<br />

Auslandsaufenthalt im International Office eingereicht werden.<br />

Ansprechpartner sind die Mitarbeiterinnen des International<br />

Office, Marita Sand und Caroline Montwé.<br />

photocase<br />

schaften sowie die Förderung der eigenen Selbstständigkeit<br />

und Offenheit sind nicht nur für die persönliche Entwicklung<br />

wichtig, sondern auch für den akademischen und beruflichen<br />

Werdegang. Selbst die finanzielle Hürde ist schon lange keine<br />

unüberwindbare Barriere mehr, während des Studiums eine<br />

bestimmte Zeit im Ausland zu verbringen. Es gibt zahlreiche<br />

Stipendien und Förderprogramme, die ein Praktikum, Studium<br />

oder einen Sprachkurs im Ausland unterstützen.<br />

Ihr habt vielleicht gerade erst angefangen an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> zu studieren und seid noch nicht sicher, ob<br />

Ihr den Schritt ins Ausland wagen wollt? Dieser kleine Überblick<br />

über Ansprechpartner an der <strong>Hochschule</strong>, Fördermöglichkeiten<br />

und weitere interessante Informationen soll Euch helfen,<br />

die Entscheidung ein wenig leichter zu gestalten.<br />

Aktuelle Detailinformationen zu den beim DAAD verbleibenden<br />

Programmen – das sind vor allem die Jahresstipendien – gibt es<br />

in der Broschüre „Studium, Forschung und Lehre im Ausland –<br />

Fördermöglichkeiten für Deutsche“. Die Broschüre ist in der Infothek<br />

des Zentrums für Auslandsbeziehungen in der Bibliothek der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> (Haus 1, 1. Etage) sowie im International<br />

Office in <strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong> einsehbar oder auf<br />

den Webseiten des DAAD abrufbar: http://www.daad.de/ausland/<br />

foerderungsmoeglichkeiten/stipendiendatenbank/00658.de.html<br />

Auslands-BAföG<br />

Studierende aller Fachrichtungen, die bereits Inlands-BAföG erhalten,<br />

und die während des Studiums ein Pflichtpraktikum oder<br />

ein Auslandsstudium absolvieren, können möglichst sechs Monate<br />

vor ihrer Abreise das Auslands-BAföG beantragen. Studierende,<br />

die kein Inlands-BAföG erhalten, sollten sich beim Studentenwerk<br />

vorab beraten lassen, ob es sich für sie lohnt, einen Antrag<br />

auf Auslands-BAföG zu stellen. Diese finanzielle Unterstützung ist<br />

ab dem zweiten Studienjahr möglich.<br />

Unter www.studentenwerke.de und www.auslandsbafoeg.de<br />

gibt es weitere Informationen zu den jeweiligen Zuständigkeiten<br />

der Ämter für Ausbildungsförderung, die bei den Studentenwerken<br />

angesiedelt sind und sich nach dem gewünschten<br />

Hochschulort richten.


davon in die weite Welt<br />

Ansprechpartner für Outgoings<br />

International Office/Zentrum für Auslandsbeziehungen und<br />

internationales Hochschulmarketing<br />

Standort <strong>Magdeburg</strong><br />

Auslandsstudium (Nicht-EU-Länder)<br />

Auslandspraktika<br />

Sprachkurse<br />

Leiterin Marita Sand<br />

Haus 4, Zimmer 2.20<br />

Tel.: 0391/886 4252<br />

marita.sand@hs-magdeburg.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Montag & Donnerstag: 11:00-12:00 Uhr<br />

Dienstag & Mittwoch: 14:00-15:00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Auslandsstudium (EU-Länder)<br />

Nancy Brosig<br />

Haus 4, Zimmer 2.19<br />

Tel.: 0391/886 4229<br />

nancy.brosig@hs-magdeburg.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Dienstag: 14:00-15:00 Uhr<br />

Donnerstag: 11:00-12:00 Uhr<br />

Ulrike Bollinger (22),<br />

Gesundheitsförderung und -management:<br />

„Ich möchte zwei Semester in Schweden studieren. Ich habe<br />

bei Freunden gesehen, dass ihr Auslandsaufenthalt sie sehr<br />

zum Positiven verändert hat und sie dadurch ihren Horizont<br />

erweitern konnten. Leider ist in meinem Studiengang kein<br />

Auslandssemester vorgesehen. Deshalb muss ich mein Studium<br />

verlängern, kann mir aber Credits anrechnen lassen.“<br />

Markus Lohmann (22),<br />

Mechatronische Systemtechnik<br />

„Ich möchte gern nach Schweden, Lettland oder in die Ukraine<br />

gehen – je nachdem, ob ich Russisch oder Englisch vertiefen<br />

möchte. Ich möchte gern im Ausland studieren, weil ich<br />

die Hoffnung habe, dass ich so technisches Vokabular in einer<br />

anderen Sprache erlernen kann, was für meinen Studiengang<br />

relevant ist.“<br />

Standort <strong>Stendal</strong><br />

Caroline Montwé<br />

Tel.: 03931/21 87 4831<br />

caroline.montwe@hs-magdeburg.de<br />

Sprechzeiten:<br />

Montag bis Freitag: 10:00-11:30 Uhr<br />

Dienstag & Donnerstag: 14:00-15:00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

ECTS-Beauftragte<br />

für deutsche Studierende<br />

Für alle Studiengänge der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

gibt es ECTS-Beauftragte. ECTS ist die Abkürzung für European<br />

Credit Transfer System. Das bedeutet, dass diese Beauftragten<br />

die Studierenden in allen Fragen der Auswahl von Lehrveranstaltungen<br />

bei Auslandsaufenthalten und der Anerkennung<br />

von Leistungen, die im Ausland erbracht wurden, akademisch<br />

beraten und informieren. Die Namen der Ansprechpartner der<br />

einzelnen Studiengänge können im International Office oder in<br />

den Sekretariaten der Fachbereiche erfragt werden.<br />

Informationsveranstaltung<br />

Ferndurst & Wissensweh<br />

28. Januar 2010, 18.00 Uhr<br />

Seminarraum der Universitätsbibliothek<br />

Umfrage beim International Day 2010 an der <strong>Hochschule</strong><br />

Warum möchtet ihr ins Ausland gehen?<br />

Sabine Füssel (24),<br />

Journalistik/Medienmanagement<br />

„In meinem Studiengang ist es Pflicht, im vierten Semester<br />

ins Ausland zu gehen. Ich werde also im Februar 2011<br />

für acht Monate nach Barcelona gehen, um dort zu studieren.<br />

Anschließend werde ich noch ein Praktikum machen.<br />

So kann ich eine neue Sprache fließend lernen und eine<br />

andere Kultur erleben.“<br />

Andreas Dörenbecher (20),<br />

Wirtschaftsingenieurwesen<br />

„Ich möchte ein Praktikum oder ein Auslandssemester in den<br />

USA machen, da ich in New York geboren bin und mich mit<br />

dem Land sehr verbunden fühle. Ich denke, dass so ein Auslandsaufenthalt<br />

eine viel bessere Sicht auf bestimmte Dinge<br />

gibt, zum Beispiel, in Bezug auf mein Studium, auf die amerikanische<br />

Wirtschaft und den dortigen Maschinenbau.“<br />

13


14 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Zweite Ethikkonferenz 2010 der Wirtschaftsakademie Sachsen-Anhalt<br />

Schnell, schnell auf die Insel<br />

Der Ethikpreis 2010 der Wirtschaftsakademie<br />

Sachsen-Anhalt wurde am 28. Oktober 2010<br />

an das Kinderprojekt „wikiwiki mamokupuni“<br />

der Energieversorgung Halle verliehen.<br />

In der Laudatio, die Prof. Dr. Andreas Geiger<br />

vor einem 70-köpfigen Publikum hielt, würdigte<br />

er im Namen der Wirtschaftsakademie<br />

das unternehmerische Engagement im Ein-<br />

Gastdozentin aus San Diego zu Besuch<br />

Bewegte Vorlesung<br />

Am 21. Oktober 2010 präsentierte Jamie<br />

Moody, Gastdozentin der San Diego State<br />

University, Ergebnisse des Forschungsprojektes<br />

„Move“ zur Prävention von Übergewicht<br />

und Adipositas an der San Diego<br />

State University.<br />

IHK<br />

klang mit Ethik, nachhaltiger<br />

Entwicklung und gesellschaftlich<br />

verantwortlichem<br />

Handeln im Unternehmen.<br />

Seit 2008 ist die reisende Insel „wikiwiki<br />

mamokupuni“ der Energieversorgung<br />

Halle in Kindereinrichtungen,<br />

Schulen und Vereinen von Halle unterwegs,<br />

seit 2009 auch im Saalekreis.<br />

Als Spielparcours konzipiert, fördert<br />

die Insel neben Gesundheit und Beweglichkeit<br />

vor allem das Spielvergnügen<br />

und die Kreativität der<br />

Jüngsten. Wikiwiki mamokupuni, so<br />

der Name, bedeutet auf hawaiianisch<br />

„schnell, schnell auf die Insel“.<br />

Neben der Preisverleihung gab es Fachbeiträge u. a. von Dr.<br />

Reiner Haseloff, Minister für Wirtschaft und Arbeit des Landes<br />

Sachsen-Anhalt, und Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser,<br />

die ihre Positionen zum Thema „Unverzichtbarkeit von Ethik<br />

in der Wirtschaft“ darstellten.<br />

Frank Paasche<br />

Seit 1993 kooperieren der Fachbereich<br />

Sozial- und Gesundheitswesen der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> und<br />

die School of Public Health der San Diego<br />

State University. Der Fachvortrag<br />

fand großes Interesse bei Studierenden,<br />

Dozenten, ehemaligen PraktikantInnen<br />

und Praxispartnern. In den einzelnen<br />

Etappen der Langzeitstudie, in deren<br />

Fokus sozial benachteiligte Familien<br />

standen, haben im Zeitraum von 2003<br />

bis 2010 insgesamt 15 Studierende des<br />

Studienganges Gesundheitsförderung<br />

und -management im Rahmen von<br />

Praktika mitgewirkt. Der prozentuale<br />

Anteil von Übergewichtigen ist in den<br />

USA deutlich höher als in Deutschland.<br />

Aber auch in Deutschland nimmt die<br />

Verbreitung von Übergewicht zu. Im europäischen Vergleich<br />

liegt Deutschland bereits an der Spitze. Die zukünftigen Experten<br />

der Gesundheitsförderung erlebten eine bewegte Pause<br />

im Hörsaal und bekamen neue Impulse für Interventionen<br />

in diesem aktuellen Handlungsfeld der Prävention.<br />

FB SGW<br />

Dr. Kerstin Baumgarten


Prof. Dr. Volker Lüderitz ausgezeichnet<br />

Forschungspreis<br />

der <strong>Hochschule</strong><br />

Bastian Ehl<br />

Prof. Dr. rer. nat. habil. Volker Lüderitz, Dekan<br />

des Fachbereichs Wasser- und Kreislaufwirtschaft<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong>, wurde am 3. November 2010 in<br />

Abwesenheit mit dem Forschungspreis der<br />

<strong>Hochschule</strong> des Jahres 2010 ausgezeichnet.<br />

Entgegengenommen hat die Auszeichnung Prof. Dr. rer. nat. habil.<br />

Frido Reinstorf. Der Preis wurde vom Prorektor für Forschung,<br />

Entwicklung und Technologietransfer Prof. Dr. Jan Mugele überreicht.<br />

Lüderitz selbst war zu diesem Zeitpunkt auf einem Forschungsworkshop<br />

zur Wasserbewirtschaftung an der Erasmus<br />

Partner-Universität La Laguna auf Teneriffa. „Ich bedauere es<br />

natürlich, den Preis nicht persönlich entgegengenommen zu haben.<br />

Schließlich wird man damit nur einmal im Leben beehrt,<br />

aber ich konnte meinen spanischen Kollegen so kurzfristig und<br />

nach so langer Planung nicht absagen.“<br />

Den Forschungsschwerpunkt seiner jetzt ausgezeichneten Arbeiten<br />

bildet „Die Sanierung und Regeneration von aquatischen<br />

Ökosystemen für ihren Schutz und ihre multifunktionalen Nutzbarkeit<br />

und die Reinigung des Wassers mit Hilfe von ingenieurökologischen<br />

Methoden unter dem besonderen Gesichtspunkt<br />

der Ressourcenschonung und Kostenoptimierung“. Mit anderen<br />

Worten bedeutet dies, einen Weg zu finden, der die extrem kostenintensiven<br />

Verfahren zur Reinigung von Wasser komprimiert.<br />

Prof. Dr. Lüderitz kann bereits über 100 Veröffentlichungen<br />

verzeichnen, davon war er an sechs Buchveröffentlichungen<br />

beteiligt. Seit 1991 agierte er als Vertretungsprofessor an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>, 1993 wurde er zum Professor<br />

berufen. Zuvor studierte er von 1981 bis 1988 Biologie<br />

an der Humboldt-Universität zu Berlin, inklusive Promotion.<br />

Lüderitz lehrt Hydrobiologie und Gewässerökologie mit den<br />

Schwerpunkten Renaturierung und Revitalisierung von Gewässern,<br />

Naturschutz und Wasserwirtschaft sowie Ökotechnologie<br />

der Wasseraufbereitung. Sein momentaner Forschungsgegenstand<br />

sind die wissenschaftlichen Aspekte der Umsetzung der<br />

Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.<br />

Kathrin Königl<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

<strong>campus</strong>geflüster<br />

Jaqueline Hahnebach (22)<br />

aus Langewiesen in Thüringen<br />

studiert Rehabilitationspsychologie<br />

im ersten Semester am<br />

Standort <strong>Stendal</strong><br />

Warum hast Du Dich<br />

für ein Studium an<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>entschieden?<br />

Als ich meinem Studienberater<br />

sagte, dass ich in der Beratung arbeiten<br />

möchte, sagte er: „Dann müssen Sie in <strong>Stendal</strong> Rehabilitationspsychologie<br />

studieren.“ Da es diesen Studiengang nur<br />

hier gibt, war die Entscheidung schnell gefallen.<br />

Was gefällt Dir besonders an der <strong>Hochschule</strong>?<br />

Sie ist klein, angenehm und überschaubar, was mir schon am<br />

Tag der offenen Tür sehr sympathisch war.<br />

Was sollte Deiner Meinung nach an der<br />

<strong>Hochschule</strong> verbessert werden?<br />

Die Mensa braucht unbedingt zwei bis drei Uhren und es wäre<br />

eine sehr große Erleichterung, wenn Studierende mit Beeinträchtigungen<br />

auch am Standort <strong>Stendal</strong> einen Ansprechpartner<br />

hätten.<br />

Du bist Rollstuhlfahrerin. Findest Du die<br />

<strong>Hochschule</strong> rollstuhlgerecht?<br />

Im Großen und Ganzen ist sie das. Man sollte allerdings auch<br />

mit dem Rollstuhl ohne Probleme wirklich alle Türen öffnen<br />

können (Haus 2, Mensa).<br />

Was wirst Du nach Deinem Studium machen?<br />

Mal schauen, was die Zeit und das Studium so mit sich bringen.<br />

Für längere Zeit im Ausland zu leben und zu arbeiten,<br />

würde mich jedoch sehr reizen. Vielleicht findet sich aber<br />

auch irgendwo in Deutschland eine spannende Arbeitsstelle<br />

oder ich mache einen europäischen Freiwilligendienst.<br />

Was machst Du in Deiner Freizeit?<br />

Studieren. Nein, stimmt nicht immer. Lesen, Musik hören, die<br />

thüringische Heimat besuchen.<br />

Die Fragen stellte Kathrin Königl<br />

15


16 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

140 Erstsemester starteten ihr Studium bereits Ende September<br />

Late Summer School – Zweite Runde<br />

Während die Einen die letzten freien Tage<br />

vor dem neuem Studium genossen, machten<br />

sich die besonders Neugierigen bereits<br />

am 17. September 2010 auf den Weg zur<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Die zweite<br />

Late Summer School (LSS) startete mit<br />

überraschend großem Andrang. Die Anzahl<br />

der Teilnehmer hat sich im Vergleich zum<br />

letzten Jahr mehr als verdoppelt. Das war<br />

nicht zuletzt dem Fachbereich Ingenieurwissenschaften<br />

und Industriedesign (IWID)<br />

zu verdanken, der zu seiner LSS-Premiere<br />

gleich 80 Zusagen verzeichnen konnte.<br />

Im letzten Jahr ging die Late Summer School in die erste<br />

Runde. Die Idee dafür hatte Prof. Dr. Ilona Wuschig, Rektoratsbeauftragte<br />

für Internationalisierung am Fachbereich<br />

Kommunikation und Medien, die das Programm für das Studienfach<br />

Journalistik/Medienmanagement startete. Auch<br />

das International Office beteiligte sich im vergangenen<br />

Jahr, um den Start für die Incomings an der <strong>Hochschule</strong> im<br />

fremden Land zu erleichtern. In diesem Jahr gab es Zuwachs<br />

durch den Fachbereich IWID und den Studiengang Internationale<br />

Fachkommunikation.<br />

Insgesamt galt es in diesem Jahr 140 Teilnehmer zu koordinieren.<br />

Die Fachbereiche stellten vormittags jeweils<br />

eigene Programme. Am Nachmittag standen fachübergreifende<br />

Angebote auf dem Plan, zum Beispiel Kurse wie<br />

Zeit- und Selbstmanagement. Außerdem konnten die Teilnehmer<br />

an den restlichen Nachmittagen in Gruppen möglichst<br />

unterschiedlicher Fächer und Nationen ein Thema zu<br />

<strong>Magdeburg</strong>, Sachsen-Anhalt oder Deutschland erarbeiten,<br />

das am letzten Tag der LSS vorgestellt wurde.<br />

Bastian Ehl<br />

Die Late Summer School vereint<br />

Teilnehmer verschiedener Nationen<br />

und Altersgruppen.<br />

Jingjun Yao aus Ningbo in China studiert<br />

ebenfalls Journalistik/Medienmanagement. Für<br />

zwei Semester wird sie in <strong>Magdeburg</strong> bleiben.<br />

Philipp Opava wollte in der Nähe seiner<br />

Heimat Gardelegen studieren und hat<br />

sich in der LSS auf sein Maschinenbaustudium<br />

vorbereitet.<br />

Birte Sosna, Studiengang Journalistik/<br />

Medienmanagement, ist 35 Jahre alt, verheiratet<br />

und hat bereits zwei Kinder. Ursprünglich<br />

kommt sie aus Husum in Schleswig-Holstein,<br />

lebt jedoch seit neun Jahren<br />

in <strong>Magdeburg</strong>.<br />

Dazu gab es Exkursionsangebote nach Wernigerode und Berlin.<br />

In Berlin bekamen die Journalisten dank Prof. Dr. Wuschig<br />

zudem die Möglichkeit, mit dem früheren Staatssekretär im<br />

Bundesverkehrsministerium Ulrich Kasparick und mit dem<br />

frontal21-Redakteur Reinhard Laska zu diskutieren.<br />

Die ersten Eindrücke waren geteilt: „Das Thema fand ich erst<br />

nicht so interessant, aber unsere Gruppe war sehr kreativ<br />

und wir hatten unheimlich viel Spaß“, erzählt Birte im Hinblick<br />

auf ihre Projektarbeit zum Thema „Imagekampagne –<br />

‚Willkommen im Land der Frühaufsteher‘“. Philipp hingegen<br />

musste feststellen, dass seine Gruppe das Thema „Ost/West“<br />

nicht gründlich genug ausgearbeitet hatte. Auf zukünftige<br />

Präsentationen will er sich deshalb besser vorbereiten. Jingjuns<br />

Gruppe habe auf die Projektarbeit gleich verzichtet.<br />

Woran es genau gehapert hat, kann sie jedoch nicht sagen.<br />

Auch die Freizeit gestaltete sich bei ihnen unterschiedlich. Als<br />

Mutter von zwei Kindern hat sich Birte um ihre Familie gekümmert.<br />

Jingjun nutzte ihre freie Zeit, um mit ihren neuen Freunden<br />

Partys zu feiern und ausgiebig shoppen zu gehen. Die erste<br />

Lektion dabei: Sonntags sind die Geschäfte in Deutschland<br />

geschlossen. Philipp blieb nicht viel Freizeit: „Ich habe meinen<br />

Neustart ins Studentenleben organisiert und war arbeiten.“<br />

Auch wenn Birte, Philipp und Jingjun unterschiedliche Interessen<br />

pflegen, die Fragen, die sie sich vorab stellten, waren<br />

die Gleichen: „Wie viele werden es wohl sein und wie finde<br />

ich den Anschluss?“. Doch es zeigte sich, dass weder Alter<br />

noch Sprache eine Rolle spielen, denn schon beim „Kennenlern-Grillen“<br />

knüpften sie die ersten Kontakte. Das Fazit ist<br />

bei allen gleich: Auch wenn es viel zu tun gibt, ist die Late<br />

Summer School ein guter Start in das Studium.<br />

Tanja Mattews


Studierende gewinnen Filmwettbewerb<br />

otto filmt<br />

Bastian Ehl<br />

Im Rahmen der Imagekampagne „Ottostadt<br />

<strong>Magdeburg</strong>“ wurden Studierende der Stadt<br />

aufgerufen, ihre persönlichen Eindrücke und<br />

Ideen zur Ottostadt in Form von bewegten<br />

Bildern kreativ umzusetzen. Ende Oktober<br />

2010 empfing <strong>Magdeburg</strong>s Oberbürgermeister<br />

Dr. Lutz Trümper die Sieger des „otto<br />

filmt“-Wettbewerbs zur Preisverleihung.<br />

„Grüß Gott aus Maaagdeburg, der Stadt im grünen Herzen<br />

Sachsens.“ Nicht nur die Begrüßung und die Aussprache des<br />

Stadtnamens wirken für <strong>Magdeburg</strong>er befremdlich, auch die<br />

örtliche Zuordnung gelingt nicht. Mit diesen Worten beginnt<br />

der Beitrag „Fast Forward“ von Marian Ködel und Marco<br />

Schulze, Journalistik-Studenten der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong>, die bei „otto filmt“ den ersten Platz und damit<br />

1.000 Euro Preisgeld gewonnen haben. Der Film begleitet<br />

einen Wahl-<strong>Magdeburg</strong>er, der anfangs nicht viel über diese<br />

Stadt weiß. Wie schön sein neues Zuhause ist, findet er bei<br />

einer ausgiebigen Joggingrunde durch die Landeshauptstadt<br />

Sachsen-Anhalts heraus. „<strong>Magdeburg</strong> lebt, lacht und lohnt<br />

sich – genau das zeigt unser Film“, so Marco Schulze. Den<br />

westdeutschen Jogger mimte hierbei übrigens ihr Kommilitone<br />

und gebürtige <strong>Magdeburg</strong>er Kevin Röhler.<br />

Der zweite Platz des Filmwettbewerbs ging an Stefan Belling,<br />

der an der Otto-von-Guericke-Universität Medienwissenschaften<br />

studiert und mit einem klassischen Imagefilm überzeugte.<br />

Gleich zwei dritte Plätze wurden an Studentinnen der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> vergeben – das Preisgeld in<br />

Höhe von 500 Euro wurde geteilt. Eine der Drittplatzierten ist<br />

Bianca Prußat, die Gebärdensprachdolmetschen studiert und<br />

ihren Film „Otto ist gehörlos“ passend dazu in Gebärdensprache<br />

und ohne Ton gestaltete. Den zweiten dritten Platz<br />

erreichten die Journalistik-Studentinnen Constanze Arnold<br />

und Jana Dornfeld mit ihrem Beitrag „Lebensraum <strong>Magdeburg</strong>“,<br />

der individuelle Sichtweisen von drei <strong>Magdeburg</strong>ern<br />

auf ihre Stadt vorstellt.<br />

Wer nun neugierig geworden ist, kann sich die Videos auf<br />

www.magdeburg.de anschauen. Viel Spaß!<br />

Anja Wrzesinski<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

<strong>campus</strong>geflüster<br />

Nina Falter (26) kommt<br />

aus Aachen und studiert<br />

Gebärdensprachdolmetschen<br />

im dritten Semester<br />

Warum hast Du Dich<br />

für ein Studium an<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>entschieden?<br />

Als ich im April 2009 die<br />

<strong>Hochschule</strong> besuchte und diesen<br />

unfassbar grünen Campus sah, der in Sonne<br />

getaucht war, wollte ich unbedingt angenommen werden.<br />

Außerdem wurde mir das Studium durch die günstigen Bedingungen<br />

(keine Studiengebühren, niedrige Semesterbeiträge)<br />

schmackhaft gemacht.<br />

Was gefällt Dir besonders an der <strong>Hochschule</strong>?<br />

Die Abgeschiedenheit des Campus. Die Umgebung ist einfach<br />

toll und die Mischung aus alten und neuen Gebäuden gefällt<br />

mir, als ehemalige Bauzeichnerin, besonders gut.<br />

Was sollte Deiner Meinung nach an der<br />

<strong>Hochschule</strong> verbessert werden?<br />

Gebt uns unsere Pausen wieder! Die Neuregelung der Pausen<br />

nervt. Früher wusste man, wann wer Pause hat und wann<br />

man wen wo finden kann. Es war gemeinschaftlicher, man<br />

konnte auch mit Kommilitonen aus anderen Studiengängen<br />

gemeinsam Mittag essen. Außerdem fehlen noch ein paar<br />

coole Sitzgelegenheiten auf dem Campus. Die Anschaffung<br />

dieser Stahlbänke versteht doch keiner.<br />

Wie bist Du dazu gekommen, Gebärdensprachdolmetschen<br />

zu studieren?<br />

In meinem früheren Beruf als Bauzeichnerin war ich relativ<br />

unglücklich. Ich wollte nicht mein Leben hinter dem Schreibtisch<br />

verbringen. Nachdem ich 2008 einen Gebärdensprachkurs<br />

anfing, stand für mich fest, dass ich das machen will.<br />

Du engagierst Dich im Studentencafé Frösi.<br />

Wie würdest Du die Atmosphäre dort beschreiben?<br />

Gemütlich. Ich glaube, die Frösi ist der Ort an der <strong>Hochschule</strong>,<br />

an dem man sich am besten für den alltäglichen Kaffee aufhalten<br />

kann. Wir tun natürlich auch alles, damit das so bleibt.<br />

Was könnte man am Frösi verbessern?<br />

Ich denke, man merkt, dass das Herzblut der Frösianer in die<br />

Frösi fließt, daher ist es in meinen Augen kaum zu verbessern.<br />

Geht es lediglich um die Ausstattung, wäre ich für noch chilligere<br />

Couchecken und einen neuen Boden.<br />

Die Fragen stellte Kathrin Königl<br />

17


18 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Austausch zwischen Politik, Wissenschaft und Praxis an der <strong>Hochschule</strong> in <strong>Stendal</strong><br />

Reformbedarf am Kinderfördergesetz<br />

Am 13. Oktober 2010 fand an der <strong>Hochschule</strong><br />

in <strong>Stendal</strong> ein Austauschtreffen<br />

zum Kinderfördergesetz (KiFöG) in Sachsen-Anhalt<br />

mit dem Sozialministerium<br />

statt. Auf Anregung durch Thomas Gericke,<br />

dem Leiter des Referats „Kinder“ im<br />

Ministerium für Gesundheit und Soziales,<br />

wurden mit den Studierenden des Studienganges<br />

„Bildung, Erziehung und Betreuung<br />

im Kindesalter – Leitung von Kindertageseinrichtungen“<br />

und deren Lehrenden<br />

Dr. Frauke Mingerzahn, Prof. Dr. Annette<br />

Schmitt und Hertha Schnurrer, Fragen zur<br />

Änderung des KiFöGs diskutiert.<br />

In Vorbereitung auf dieses Treffen haben die Studierenden<br />

jahrgangsübergreifend in Lehrveranstaltungen während der<br />

Blockwoche Reformbedarfe identifiziert und für alle Einrichtungsformen<br />

Änderungsvorschläge erarbeitet.<br />

Die Studierenden haben in der Diskussion auf die vielfältigen<br />

Aufgaben der pädagogischen Fachkräfte und auf die<br />

Funktionen frühkindlicher Bildung hingewiesen. Für die<br />

Umsetzung der Aufgaben müssen bessere Voraussetzungen<br />

für ein gutes System der frühkindlichen Bildung geschaffen<br />

werden. Alle Studierenden machten in der Diskussion<br />

mit Herrn Gericke mit Nachdruck darauf aufmerksam, dass<br />

Investitionen in die frühkindliche Bildung eine wichtige Investition<br />

in die Zukunft unseres Landes sei.<br />

In den Kindertageseinrichtungen leisten engagierte pädagogische<br />

Fachkräfte qualifizierte Bildungs- und Erziehungsarbeit.<br />

Sie unterstützen Familien mit bedarfsgerechten<br />

Angeboten zur Stärkung der elterlichen Kompetenzen und<br />

schaffen Netzwerke, die Familien nachhaltig unterstützen.<br />

Die Arbeit in den heutigen Kindertageseinrichtungen ist<br />

durch kontinuierliche Beziehungen zu Kindern und Eltern<br />

gekennzeichnet und fordert von den ErzieherInnen ein großes<br />

Maß an Professionalität.<br />

Damit die pädagogischen Fachkräfte den heutigen Anforderungen<br />

an den Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers gerecht<br />

werden können, müssen die Rahmenbedingungen auf<br />

den Prüfstand gestellt werden. Folgende Verbesserungsvorschläge<br />

wurden unter anderem diskutiert:<br />

• Änderung der Fachkraft-Kind-Relation in allen<br />

Kindertageseinrichtungen<br />

FB AHW<br />

• Anpassung der Arbeitszeit der LeiterInnen an die veränderten<br />

Arbeitsaufgaben und Verantwortungsbereiche<br />

• Erhöhung der mittelbaren Arbeitszeit (Vor- und Nachbereitungszeit)<br />

für die Absicherung der Elternarbeit, Teamarbeit,<br />

Beobachtung und Dokumentation<br />

• Reformen im Bereich der Ausbildung von ErzieherInnen<br />

• Tarifliche Eingruppierung von pädagogischen Fachkräften<br />

• Aufnahme von Rahmenbedingungen und Aufgaben des<br />

Hortes als sozialpädagogische Einrichtung<br />

• Die Berücksichtigung der Integration in allen Kindertageseinrichtungen,<br />

vor allem vor dem Hintergrund der<br />

Debatte um Inklusion.<br />

Um den Erzieherberuf als auch das Berufsbild attraktiver werden<br />

zu lassen, muss die Vergütung entsprechend der gesetzlichen<br />

Regelung geprüft werden.<br />

Der Ausbau der Ganztagsangebote für alle Kinder, unabhängig<br />

vom Erwerbsstatus der Eltern, ist ein Muss gerade für Kinder<br />

aus sozial schwachen Familien. Hier geht es um gleiche<br />

Bildungschancen für alle und um die Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf. Dies war einstimmiger Tenor aller Beteiligten.<br />

Außerdem ist den Beteiligten bewusst, dass der Austausch ein<br />

wichtiger Weg zur schrittweisen Verbesserung sowohl von Bildungschancen<br />

der Kinder von Anfang an als auch der Arbeitsbedingungen<br />

für Pädagogen im Bereich „Frühkindliche Bildung“<br />

ist. Thomas Gericke begrüßte die konstruktiven Vorschläge und<br />

verwies auf die finanzielle Situation der Kommunen. Er betonte,<br />

dass der Gesetzgeber sich dem gestiegenen Anspruch an die<br />

Qualität der frühkindlichen Bildung bewusst sei und dass das<br />

Ministerium Veränderungsbedarf sehe.<br />

Der Vorschlag zu weiteren Beratungen zwischen Ministerium,<br />

Kita-Praxis und Wissenschaft wurde von beiden Seiten begrüßt<br />

und ist für Januar 2011 vorgesehen.<br />

Heidrun Skowronek, Katrin Becker und Carola Kirsche


Herbstkurs für Mädchen<br />

Lust auf Technik<br />

Bastian Ehl<br />

Nur wenige Frauen finden sich in den technischen<br />

und naturwissenschaftlichen Berufen<br />

wieder. Dem will die <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong> entgegenwirken und rief Schülerinnen<br />

der Klassenstufen 11 und 12 auf, sich<br />

während der Herbstferien über die ingenieurwissenschaftlichen<br />

Studiengänge an der<br />

<strong>Hochschule</strong> zu informieren.<br />

Vom 19. bis 21. Oktober 2010 schnupperten Mädchen der<br />

gymnasialen Oberstufe im Herbstkurs in die Fachbereiche Ingenieurwissenschaften<br />

und Industriedesign sowie Wasser- und<br />

Kreislaufwirtschaft hinein. Vielleicht konnte bei einigen die Begeisterung<br />

für ein technisches Studium geweckt werden.<br />

Am ersten Tag besuchten acht Schülerinnen aus Aschersleben,<br />

Ebendorf, <strong>Magdeburg</strong>, Schönebeck, <strong>Stendal</strong> und Wernigerode<br />

das Institut für Maschinenbau und erhielten nach der Führung<br />

im Jahrtausendturm im Elbauenpark einen Einblick in einige Labore<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Dipl.-Phys. Hans-Siegmar<br />

Glüge erklärte den jungen Damen die Vorgehensweise im<br />

Studium allgemein: 1. Vorlesungen vermitteln das theoretische<br />

Wissen, 2. Seminare mit Übungsaufgaben festigen dieses Wissen<br />

und 3. wird bei den praktischen Versuchen in den Laboren dieses<br />

Wissen angewandt. Weiter erklärte er: „Als Ingenieur müssen<br />

sie zweckmäßig arbeiten, z. B. mit wenig Materialaufwand und<br />

wenig Energie ein neues Produkt herstellen.“ Dipl.-Ing. Dirk<br />

Sude, Laboringenieur im Institut für Maschinenbau, zeigte den<br />

Schülerinnen u. a. die Funktionen der 5Achs-CNC-Simultan-Fräsmaschine<br />

und Dipl.-Ing. (FH) Friedhelm Fechtner, ebenfalls Laboringenieur,<br />

beschrieb den Interessierten die Arbeitsweise einer<br />

3D-Koordinaten-Meßmaschine. Maria Landgraf vom Gymnasium<br />

Stephaneum in Aschersleben sagte: „Ich interessiere mich<br />

für Mathe und Physik und bastele gern an meinem Computer<br />

herum.“ Um sich zu erkundigen, nehme sie am Herbstkurs teil.<br />

Stolz fügte sie hinzu: „Ich nehme sogar an allen drei Tagen teil.“<br />

Am 20. Oktober erfuhren sieben junge Mädchen dann alles über<br />

Themen wie Blitze und regenerative Energien am Institut für<br />

Elektrotechnik. Einen Tag später ging es für sieben Schülerinnen<br />

der Oberstufe, darunter auch eine Teilnehmerin aus Hannover,<br />

um Recycling von Papier und Untersuchungen von Trinkwasser<br />

am Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft. Wer den<br />

Herbstkurs verpasst hat, der sollte sich den Girls Day am 14.<br />

April 2011 vormerken.<br />

Antje Mutzeck<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

<strong>campus</strong>geflüster<br />

Nico Dapprich (22) aus<br />

Münster studiert Betriebswirtschaftslehre<br />

im fünften Semester am<br />

Standort <strong>Stendal</strong><br />

Warum hast Du Dich<br />

für ein Studium an<br />

der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>entschieden?<br />

Ich habe mich relativ spontan<br />

für die <strong>Hochschule</strong> entschieden,<br />

da ich erst einen Monat wieder in<br />

Deutschland war und die Studienbedingungen hier hervorragend<br />

sind. Ich komme aus Münster, dort sind überfüllte<br />

Hörsäle Standard. Das kam für mich nicht in Frage.<br />

Was gefällt Dir besonders an der <strong>Hochschule</strong>?<br />

Dass ich viel mitgestalten kann, ich baue z. B. momentan eine<br />

kleine Bar mit einer Kommilitonin an unserem Campus auf.<br />

Außerdem ist es nicht so unpersönlich wie an anderen <strong>Hochschule</strong>n<br />

oder Unis.<br />

Was sollte Deiner Meinung nach an der<br />

<strong>Hochschule</strong> verbessert werden?<br />

Die Verbindung zwischen <strong>Magdeburg</strong> und <strong>Stendal</strong> müsste etwas<br />

gestärkt werden. Ansonsten habe ich nichts zu meckern.<br />

Du bist weit gereist. Was macht für Dich das<br />

Reisen aus?<br />

Ja, das kann man schon sagen. Das Interessanteste ist für<br />

mich, unvorbereitet irgendwo hinzufliegen und mich auf die<br />

Leute dort einstellen zu müssen. Als ich beispielsweise von<br />

Bali nach Perth geflogen bin, waren dort alle Zimmer ausgebucht.<br />

Am Ende habe ich mir mit einem Schweizer und einem<br />

Franzosen ein Zimmer geteilt. Das Besondere sind die unterschiedlichen<br />

Kulturen und Sitten, ob in Asien, Amerika oder<br />

Ozeanien. Wenn man sich auf andere Menschen einlassen<br />

kann, dann kommt man überall gut zurecht.<br />

Du engagierst Dich im <strong>Stendal</strong>er Studentencafé<br />

Cafete. Wie würdest Du die Atmosphäre<br />

dort beschreiben?<br />

Wie vorhin schon erwähnt, bauen wir die Cafete momentan<br />

komplett um. Es soll eher eine Art Bar entstehen. Ich würde<br />

die Atmosphäre mit den Begriffen studentisch, gemütlich,<br />

günstig, gutgelaunt und lecker beschreiben.<br />

Die Fragen stellte Kathrin Königl<br />

19


20 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Nachrichten<br />

150 Jahre Walzwerksbau in <strong>Magdeburg</strong><br />

Das Buch „150 Jahre Walzwerksbau in <strong>Magdeburg</strong>“ wurde<br />

von den Mitautoren Prof. Dr.-Ing. habil. Adolf Neubauer<br />

und Dipl.-Betriebswirt Joachim Schulz feierlich an<br />

den Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> Prof. Dr.<br />

Andreas Geiger übergeben.<br />

Es behandelt die Geschichte des Walzwerksbaus in <strong>Magdeburg</strong>.<br />

Das zehnköpfige Autorenteam berichtet über technische<br />

Innovationen, über die Menschen, die sie geschaffen<br />

haben, über die Episoden und über das Spannungsfeld<br />

zwischen den wechselvollen geschichtlichen Prozessen<br />

und der Entwicklung des <strong>Magdeburg</strong>er Walzwerksbaus.<br />

Willkommen an Bord<br />

Inzwischen ist die Welcome on board-Veranstaltung zur Begrüßung<br />

der neuberufenen Professorinnen und Professoren<br />

eine geschätzte Tradition geworden.<br />

Am 27. Oktober 2010 gaben die Hochschulleitung, die<br />

Dezernentinnen und Dezernenten sowie die Leiterinnen<br />

der Zentralen Einrichtungen den Neuberufenen kompaktes<br />

Wissen zu den Verwaltungsabläufen und -vorschriften<br />

innerhalb der <strong>Hochschule</strong> an die Hand. Das Tagesprogramm<br />

ermöglichte nicht nur in diesem Zusammenhang<br />

einen erleichterten Einstieg: Eingeschlossen war das<br />

Kennenlernen beider Hochschulstandorte und natürlich<br />

auch das der Kollegen.<br />

Norbert Doktor<br />

Uwe Kühnel<br />

Um die Vielzahl der neuen Informationen und der dazugehörigen<br />

Ansprechpartner auch zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar<br />

zu halten, gab es als Zugabe für jeden Neuankömmling<br />

eine zusammenfassende Broschüre, das Vademecum.<br />

Foto: l. n. r.: Prof. Dr. Anne Lequy (Prorektorin für Studium<br />

und Lehre), Dr. Jan Pinseler, Dr. Bernd Neitz, Prof. Dr. Annette<br />

Schmidt, Uwe Zischkale, Prof. Steffi Hußlein, Prof. Dr. Jan Mugele<br />

(Prorektor für Forschung, Entwicklung und Technologietransfer),<br />

Dr. Ingrid Fehlhauer-Lenz, Dr. Stefan Henze<br />

Jugendvideopreis mit Hochschulbeteiligung<br />

Im Oktober 2010 ging der 16. Jugendvideopreis Sachsen-<br />

Anhalt vor rund 400 Zuschauern über die Bühne des Theaters<br />

der Altmark in <strong>Stendal</strong>. 95 Filme waren zum Wettbewerb<br />

eingegangen, an denen sich rund 600 Jugendliche zwischen<br />

sechs und 27 Jahren vor und hinter der Kamera beteiligt haben.<br />

In der Kategorie der „Newcomer“ ging der erste Preis an<br />

den 21-jährigen Journalistik/Medienmanagement-Studenten<br />

aus <strong>Stendal</strong> Florian Ziegler für seinen Spielfilm „Verlassene<br />

Welt“. In dem Film flieht der 12-Jährige, von den Eltern vernachlässigte,<br />

Moritz in eine Fantasiewelt voller Agenten und<br />

Gauner. In der Kategorie „Fortgeschrittene“ siegte Christian<br />

Huck, Absolvent des Studienganges Journalistik/Medienmanagement.<br />

Der 26-jährige <strong>Magdeburg</strong>er gewann mit seinem<br />

vierminütigen Kurzfilm „Vis-à-vis“. Der in seiner Kameraarbeit<br />

herausragende Film erzählt einen Moment im Leben<br />

eines alten Musikers, der in seinem Spiegelbild den eigenen<br />

Verfall vor Augen hat.<br />

Campus Spezialisten des Monats<br />

Hochschulinitiative<br />

Die Hochschulinitiative Neue Bundesländer kürt jeden<br />

Monat ihre Campus Spezialisten. Im Oktober 2010 freute<br />

sich das Team der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>: Stephanie<br />

Goetze, Beate Straube und Juliane Karl. Sie betreuen<br />

seit April 2009 das Edelprofil der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

auf studiVZ. Dort stehen sie den neugierigen<br />

Schülern mit Rat und Tat zur Seite und informieren über<br />

das Studium, die <strong>Hochschule</strong> oder die Stadt <strong>Magdeburg</strong>.


„Wir haben uns sehr über den Preis gefreut. Seit anderthalb<br />

Jahren kümmern wir uns um das Edelprofil und sind<br />

jetzt zum ersten Mal Campus Spezialisten geworden, was<br />

natürlich eine schöne Bestätigung für uns ist“, erzählt Stephanie<br />

erfreut. Als kleine Belohnung für ihre Arbeit bekam<br />

jede einen Amazon-Gutschein und eine rosafarbene Krone<br />

auf einem Foto des Edelprofils. Aus Zeitgründen mussten<br />

Beate Straube und Juliane Karl inzwischen das Team<br />

verlassen. Mit Irene Schenk hat sich jedoch schnell eine<br />

Nachfolgerin gefunden.<br />

Zusatzangebot in <strong>Stendal</strong><br />

Im Sommer haben 22 Studierende des dualen Bachelorstudienganges<br />

BWL am Fachbereich Wirtschaft der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> die Ausbildereignungsprüfung bei der<br />

IHK <strong>Magdeburg</strong> erfolgreich bestanden. Die Dozentin Katja<br />

Bläsche hatte die Studierenden der Matrikel 2007 in einem<br />

Kurs darauf vorbereitet. Dieser war gemeinsam von der Studiengangsleitung<br />

des dualen Studienganges und dem Büro<br />

für Weiterbildung am Standort <strong>Stendal</strong> initiiert worden. Die<br />

Verantwortlichen an der <strong>Hochschule</strong> freuen sich, diesen Kurs<br />

als Zusatzqualifikation für ihre Studierenden nun regelmäßig<br />

anbieten zu können. So läuft derzeit bereits der zweite Kurs<br />

mit 20 TeilnehmerInnen. Diese werden im Januar 2011 ihre<br />

Prüfung ablegen.<br />

Verleihung des DAAD-Preises<br />

für ausländische Studierende<br />

Im Rahmen der Immatrikulationsfeier der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

wurde am 4. Oktober 2010 der DAAD-Preis für<br />

hervorragende Leistungen ausländischer Studierender verliehen.<br />

In diesem Jahr hat die ukrainische Studentin Snezhana Weston<br />

vom Fachbereich Wasser- und Kreislaufwirtschaft das Preisgeld<br />

in Höhe von 1.000 Euro entgegengenommen.<br />

Die 35-Jährige studiert im siebten Semester Statistik und verdiente<br />

sich den Preis für ihre herausragenden Studienleistungen<br />

sowie für ihr gesellschaftliches und interkulturelles Engagement.<br />

Bastian Ehl<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Alles Wissenswerte in Kurzform<br />

Fachkongress BauScan 2010 an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

FB Bauwesen<br />

Am 4. und 5. November 2010 fand an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

der Fachkongress BauScan 2010 statt. Diese war<br />

die Erstveranstaltung in <strong>Magdeburg</strong> zum Thema Laserscanning<br />

– einem modernen und innovativen Erfassungs-, Mess- und<br />

Dokumentationsverfahren in der Architektur und im Bauwesen.<br />

Die gemeinsamen Veranstalter des zweitägigen Fachkongresses<br />

waren der Fachbereich Bauwesen (Prof. Dr.-Ing. Tobias<br />

Scheffler und Dipl.-Ing. (FH) Michael Jakobi) sowie die Firma<br />

Laserscanning Europe GmbH, <strong>Magdeburg</strong> (Dipl.-Ing. (FH) Eric<br />

Bergholz). Während sich das Laserscanning für Vermessungsingenieure<br />

in den letzten Jahren zu einem Standardverfahren<br />

etabliert hat, sollte der Fachkongress ein Forum für potenzielle<br />

Anwender bzw. Nutzer dieser Technologie aus anderen ingenieurtechnischen<br />

Bereichen bieten.<br />

Es wurden Fachvorträge zu den verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

des Laserscannings angeboten, unter anderem BIM (Building<br />

Information Modeling), VR (Virtual Reality), Bauwerksüberwachung<br />

oder Anlagenbau. Ergänzend fand ein Ausstellerforum mit<br />

Firmenausstellungen von Hard- und Softwareherstellern statt. Mit<br />

insgesamt 110 TeilnehmerInnen aus fünf Ländern (Deutschland,<br />

Belgien, Niederlande, Österreich und Ungarn) kann die BauScan<br />

2010 als großer Erfolg gewertet werden. „Die positive Resonanz<br />

ist Ansporn für uns, für das Jahr 2012 eine Folgeveranstaltung zu<br />

planen – vielleicht mit dem Ziel der Installation einer dauerhaften<br />

und regelmäßigen Fachtagung an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong>“, so Prof. Dr.-Ing. Tobias Scheffler.<br />

TM<br />

21


22 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong> stellt vor<br />

Neues Personal an der <strong>Hochschule</strong><br />

Björn Stockleben<br />

Seit Juli 2010 unterstützt Björn Stockleben (32) das Projektteam des neuen Master-Studienganges<br />

Cross Media als wissenschaftlicher Koordinator im Bereich Management an der<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Der 32-Jährige ist für die Erstellung des Curriculums für den<br />

Management-Bereich zuständig, betreut Lehrbeauftragte sowie Studierende, und erstellt Studieninhalte.<br />

Er studierte von 1997 bis 2003 Medienwissenschaften mit den Nebenfächern<br />

Informatik und Medientechnik (Magister) an der <strong>Hochschule</strong> für Bildende Künste und der<br />

Technischen Universität in Braunschweig. Bevor der gebürtige Peiner an die <strong>Hochschule</strong><br />

wechselte, war er sechs Jahre als leitender Projektingenieur bei den Innovationsprojekten des<br />

Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) tätig. Seit 2008 nimmt er außerdem einen Lehrauftrag<br />

für Medientheorie an der <strong>Hochschule</strong> Bremen wahr. In seiner Freizeit engagiert sich Björn<br />

Stockleben beim Christlichen Verein Junger Menschen, der internationale Jugendarbeit und<br />

-begegnungen fördert. Zusätzlich leitet er seit vier Jahren die Jury des Nokia Ubimedia Awards<br />

in Tampere, der jährlich im Rahmen der MindTrek-Konferenz, der größten Konferenz für Social<br />

Media und 2.0 im nordischen Raum, vergeben wird. Außerdem erschien 2005 sein Sprachführer<br />

für Mooré, der Sprache Burkina Fasos. aw<br />

Carlo Bzdok<br />

Carlo Bzdok (29) arbeitet seit Juli 2010 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich<br />

Ingenieurwissenschaften und Industriedesign der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Er ist<br />

bei dem Projekt „Medizintechnik – Innovative Fertigungsverfahren, neue Technologien und<br />

nachhaltige Produkte der Medizintechnik“ unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Harald Goldau<br />

tätig. Hierbei soll eine neue Generation künstlicher Gelenke, am Beispiel des Kniegelenkimplantates,<br />

geschaffen werden, die in ihren Gebrauchseigenschaften den bisherigen Implantaten<br />

deutlich überlegen sind. Eine ähnliche Thematik griff der 29-Jährige in diesem Jahr<br />

in seiner Master Thesis im Studiengang Engineeringdesign auf. In seiner Abschlussarbeit<br />

„Generierung einer neuen Maschinengeneration präferiert für die Medizintechnik“ stellte<br />

er ein Maschinen- und Designkonzept vor, das die beiden Bearbeitungsverfahren Fräsen<br />

und Finishen in einer Maschine kombiniert. Gegenwärtige Implantate könnten so mit einer<br />

besseren Oberflächenqualität und Formgenauigkeit hergestellt werden. Folglich würden<br />

weniger Operationen die Kosten im Gesundheitswesen minimieren und die Lebensqualität<br />

der Patienten erhöhen. Vor dem Master-Studium absolvierte Carlo Bzdok den Studiengang<br />

Technische Betriebswirtschaft (Diplom) an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>.<br />

aw<br />

Janine Weigt<br />

Janine Weigt (25) ist seit September 2010 als Sachbearbeiterin für Lehraufträge und Stellenausschreibungen<br />

im Personaldezernat sowie als Sekretärin der Dezernentin Marion C. Meyer<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> tätig. Die gebürtige Mesebergerin kümmert sich zum<br />

einen um die Ausstellung und Abrechnung von Lehraufträgen. Zum anderen veröffentlicht sie<br />

Stellenausschreibungen, leitet die Bewerbungen an die Fachbereiche weiter und verschickt<br />

in deren Auftrag Einladungen oder Absagen an die Interessenten. „Eine Stelle im Personalbereich<br />

war immer mein Traumjob. Daher bin ich froh, dass ich diese Stelle bekommen habe.<br />

Weiterhin wurde ich im Team des Personaldezernats sofort sehr gut aufgenommen und eingebunden“,<br />

so Janine Weigt. Sie absolvierte von 2002 bis 2005 eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten<br />

im Landesverwaltungsamt in <strong>Magdeburg</strong>. Danach war sie fünf Jahre<br />

bei der Kommunalen Beschäftigungsagentur Schönebeck tätig, wo sie den Arbeitslosengeld<br />

II-Bereich betreute. Zwischenzeitlich begann sie eine Feldwebellaufbahn im Personalbereich<br />

bei der Bundeswehr in Burg, kehrte jedoch nach dreieinhalb Monaten an ihren Arbeitsplatz<br />

in Schönebeck zurück. Seit 2008 holt die 25-Jährige neben ihrer Berufstätigkeit die Fachhochschulreife<br />

für Wirtschaft und Verwaltung innerhalb eines Fernstudiums nach. aw


IMPRESSUM<br />

Etwa 1.400 neue Studierende an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

Feierliche Immatrikulation<br />

Am 4. Oktober 2010 wurden etwa 1.400 neue Studentinnen und<br />

Studenten an beiden Standorten der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<br />

<strong>Stendal</strong> feierlich immatrikuliert. In <strong>Magdeburg</strong> kamen die Erstsemester<br />

samt Verwandten und Freunden auf der Seebühne im<br />

Elbauenpark zusammen. Die Studierenden in <strong>Stendal</strong> versammelten<br />

sich mit ihrem Besuch im Theater der Altmark. Die am meisten<br />

nachgefragten Studiengänge waren Soziale Arbeit mit 1.566<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

Herausgeber: Der Rektor der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

ISSN 1614-8770<br />

Redaktion: Norbert Doktor (verantwortlich), Anja Wrzesinski,Tanja Mattews, Kathrin Königl, Antje Mutzeck<br />

Layout und Bildredaktion: Bastian Ehl<br />

Druck: Harzdruckerei<br />

Auflage: 3.000<br />

Titelfoto: Bastian Ehl<br />

Für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Diese Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion wieder. Kürzungen behält sich die Redaktion vor.<br />

<strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> – Pressestelle<br />

Breitscheidstraße 2, 39114 <strong>Magdeburg</strong><br />

Fon: (0391) 886 41 44 Fax: (0391) 886 41 45<br />

Web: www.hs-magdeburg.de E-Mail: pressestelle@hs-magdeburg.de<br />

Bastian Ehl<br />

Offizieller Förderer:<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010<br />

Bewerbern und Journalistik/Medienmanagement, der ca. 800<br />

Bewerbungen zählte. Auch zahlreiche ausländische Studierende<br />

entschieden sich für ein Vollzeitstudium oder Austauschsemester<br />

an der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong>. Die ca. 120 Incomings<br />

kommen unter anderem aus Peru, Russland, China (VR), Frankreich,<br />

Spanien, Italien, Belgien, den Niederlanden, Finnland, den<br />

USA, Rumänien, Tschechien, der Slowakei oder Jordanien. pm<br />

Bastian Ehl<br />

Bastian Ehl<br />

23<br />

Redaktionsschluss für die<br />

nächste Ausgabe: 24. Januar 2011


24 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

dezember 2010

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