WILLIAM SHAKESPEARE - Wolf E. Rahlfs
WILLIAM SHAKESPEARE - Wolf E. Rahlfs
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William Shakespeare „Der Widerspenstigen Zähmung“<br />
BIANCA<br />
Vergnüg' dich nur an meinem Missvergnügen!<br />
(„feierlich“) Ich will hinein – dort will ich ganz allein –<br />
Allein mit mir und meinen Büchern sein. (Ab.)<br />
LUCENTIO (auf der Seite; leise zu Tranio)<br />
Tranio, eine Göttin spricht.<br />
TRANIO (leise zu Lucentio)<br />
Göttin. Unbedingt.<br />
HORTENSIO<br />
Signor Baptista:<br />
Was hat das arme Ding Euch denn getan?<br />
GREMIO<br />
Lasst ihre Schwester doch zur Hölle fahren.<br />
BAPTISTA<br />
Meine Herren, beruhigt Euch! –<br />
Da ich weiß, wie sehr Bianca sich erfreut<br />
An Poesie, Musik und solchem Zeugs,<br />
Will ich mir Lehrmeister im Hause halten,<br />
Die ihre Bildung sorgfältig verwalten.<br />
Kennen Sie da wen, Hortensio?<br />
Oder Sie vielleicht, Signor Gremio?<br />
Und keine Angst: ich bin da großzügig.<br />
Nun, soweit so gut, ich zieh dann meinen Hut. –<br />
Katharina: du bleibst! (Ab.)<br />
KATHARINA (nach einer Weile)<br />
Bevor die Herrn sich nun mit mir befassen,<br />
Möcht’ ich sie doch lieber sich selber überlassen. (Ab.)<br />
GREMIO<br />
Fahr zur Hölle! –<br />
Tja, Hortensio, nun können wir gemeinsam unsre Wunden lecken.<br />
ALLE<br />
Igitt!<br />
GREMIO (fährt unbeeindruckt fort)<br />
Der Kuchen ist noch lang nicht gar. – Lebt wohl. Ich will einen gescheiten Mann<br />
auftreiben, der Bianca unterrichten kann.<br />
HORTENSIO<br />
Das will ich auch. – Doch noch ne Kleinigkeit: wenngleich wir auch bis dato<br />
Konkurrenten waren, so sollten wir uns nun zusammentun, um eine Sache zu befördern.<br />
GREMIO<br />
Ei, was?<br />
Bearbeitung: <strong>Wolf</strong> E. <strong>Rahlfs</strong> auf Basis der Übersetzung von <strong>Wolf</strong> Graf v. Baudissin