Ein Abend im Zeichen des Sports - Natalie Geisenberger
Ein Abend im Zeichen des Sports - Natalie Geisenberger
Ein Abend im Zeichen des Sports - Natalie Geisenberger
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Lokales<br />
Mittwoch, 28. Mai 2008 | Nr. 122 SPORT<br />
9<br />
.<br />
Training für die<br />
Lachmuskeln<br />
Die kriegen halt wenig mit von<br />
dem, was ich sage.<br />
FLORIAN BUSCH ÜBER GESPRÄCHE<br />
MIT BERLINER TEAMKOLLEGEN<br />
EIN ABEND IM ZEICHEN DES SPORTS<br />
Alle waren sie da, die beliebtesten Sportlerinnen und Sportler <strong>des</strong> Landkreises Miesbach. Im Wofen <strong>des</strong> Bauernhof-Museums<br />
nahmen sie Trophäen und Glückwünsche entgegen – und bewiesen, dass sie den Titel Sympathieträger wirklich verdienen.<br />
Für mich ist das eher Schmeißfliegengewicht.<br />
SABINE WITTMANN ÜBER DIE NEUE<br />
GEWICHTSKLASSE VON RAMONA HAGN,<br />
DIE VOM FLIEGENGEWICHT IN DIE 44-<br />
KILOGRAMM-KLASSE GEWECHSELT IST<br />
Brotzeit machen konnten – gemeinsam mit den Sekretärinnen<br />
der He<strong>im</strong>atzeitung, Angela W<strong>im</strong>mer (r.) und Delia Manhart<br />
(2.v.r.) – auch unsere Gewinner aus der Leserschaft.<br />
<strong>Ein</strong>e schönere Art zu sterben<br />
kann es wahrscheinlich auch<br />
nicht geben.<br />
ALEXANDRA GRAUVOGL<br />
ZU DEM SATZ „SPORT IST MORD“<br />
Im Moment wär’s der Nachtisch.<br />
AMELIE KOBER AUF DIE FRAGE,<br />
WELCHE KLEINEN DINGE DES<br />
ALLTAGS SIE GLÜCKLICH MACHEN<br />
Das war ein Glücksfall, dass ich<br />
noch den Kopf frei hatte.<br />
NATALIE GEISENBERGER ÜBER IHREN<br />
KOPFSPONSOR, DIE KREISSPARKASSE<br />
MIESBACH-TEGERNSEE<br />
Wenn Ihr das nicht essen dürft,<br />
nehm’ ich ihn auch gern wieder<br />
mit.<br />
SABINE WITTMANN VERTEILT<br />
EIS-GUTSCHEINE AN DIE<br />
NACHWUCHS-SIEGER<br />
Da überträgt Eurosport aber<br />
den Giro d’Italia.<br />
RAD-PROFI CHRISTIAN GRASMANN, ALS<br />
ER ERZÄHLT, DASS SEINE HEIMAT-<br />
GEMEINDE IRSCHENBERG IN EINEM<br />
FERNSEHBEITRAG VORKOMMT<br />
Der Doppelbock steht ja nicht<br />
auf der Dopingliste.<br />
LANDRAT JAKOB KREIDL NACH EINER<br />
BESICHTIGUNG DER NEUEN BRAUEREI<br />
DES BAUERNHOF-MUSEUMS<br />
Also doch: <strong>Natalie</strong> <strong>Geisenberger</strong>,<br />
erklärte Dirndl-Gegnerin,<br />
streifte sich für die Sportlergala<br />
eines über.<br />
Sie wurden gewählt: Amelie Kober, Julia Dietsch, Florian Busch, Fabian Bonleitner, Christian Grasmann, Alexandra Grauvogl,<br />
Viktoria Rebensburg (h.v.l.), Ramona Hagn, Elmar Sternath und <strong>Natalie</strong> <strong>Geisenberger</strong> (v.v.l.).<br />
FOTOS: THOMAS PLETTENBERG<br />
Dirndl-Dominanz<br />
Nicht nur die ersten Plätze bei der Leserwahl waren fest in Frauenhand<br />
Schliersee – Im Training jagt<br />
sie dem Leder hinterher, nur<br />
wenige hundert Meter weiter<br />
tut Franck Ribéry dasselbe.<br />
Julia Dietsch ist Junioren-<br />
Fußballerin be<strong>im</strong> FC Bayern<br />
München. Wenn Ramona<br />
Hagn auf die Waage steigt,<br />
springt der Zeiger nicht einmal<br />
auf die 50-Kilogramm-<br />
Marke. Die 16-Jährige kann<br />
trotzdem einen erwachsenen<br />
Mann auf die Matte legen –<br />
mit wenigen Handgriffen. Sie<br />
ist Ringerin, die beste der Jugend<br />
deutschlandweit.<br />
Bei der Sportlerehrung der<br />
He<strong>im</strong>atzeitung und der Weißbierbrauerei<br />
Hopf waren die<br />
Männer <strong>im</strong> Hintertreffen. Redakteurin<br />
Sabine Wittmann<br />
gratulierte sechs Sportlerinnen<br />
– und vier Sportlern. In<br />
der Kategorie der Erwachsenen<br />
waren die Stockerlplätze<br />
fest in Frauenhand. Das Siegerfoto<br />
dominierten Dirndl.<br />
Da sprach sogar Eishockey-<br />
Spieler Florian Busch lieber<br />
vom „Potenzial“ <strong>des</strong> Damen-<br />
Eishockeys. Allerdings nicht,<br />
ohne die Bemerkung hinterher<br />
zu schieben: „Mit langen<br />
Haaren, das ist halt mal was<br />
anderes zum Zuschauen.“<br />
Egal, ob mit Hemd oder<br />
Bluse, viel haben alle von den<br />
Zeitungslesern Gewählten<br />
gemein. Sie sind erfolgreiche<br />
Sportler: In 21 Partien schoss<br />
Julia Dietsch 15 Tore, die Valleyerin<br />
spielt <strong>im</strong> Mittelfeld.<br />
Mit einer Bronzemedaille <strong>im</strong><br />
Koffer kehrte die Skicrosserin<br />
Alexandra Grauvogl von der<br />
WM 2007 nach Bad Wiessee<br />
zurück. Florian Busch feierte<br />
mit den Eisbären Berlin die<br />
Meisterschaft – zum dritten<br />
Mal.<br />
Sie sind ehrgeizig, arbeiten<br />
hart für ihre Ziele: 17 000 Kilometer<br />
legt Christian Grasmann<br />
je<strong>des</strong> Jahr bei Radrennen<br />
zurück. Und 20 000 Kilometer<br />
<strong>im</strong> Training. Neben all<br />
Fröhlich und entspannt geht es zu, wenn die Landkreis-Sportler gemeinsam feiern – mit Familien,<br />
Freunden und der Prominenz aus der Lokalpolitik.<br />
seinen sportlichen Verpflichtungen<br />
möchte Haushams<br />
Ski-Talent Fabian Bonleitner<br />
2009 Abitur machen. Und<br />
wer glaubt, Rodlerin <strong>Natalie</strong><br />
<strong>Geisenberger</strong> legt <strong>im</strong> Sommer<br />
eine Pause ein, der irrt: Statt<strong>des</strong>sen<br />
ruft der Kraftraum.<br />
Und sie haben alle die Bodenhaftung<br />
und den Bezug<br />
zur He<strong>im</strong>at nicht verloren:<br />
„Ich bin total gerne dahe<strong>im</strong>“,<br />
erzählt die Kreutherin Viktoria<br />
Rebensburg. Was sich bei<br />
seinem früheren Verein TEV<br />
Miesbach so tut, verfolgt Florian<br />
Busch von der Bun<strong>des</strong>hauptstadt<br />
aus in der Zeitung<br />
und <strong>im</strong> Internet. „Es ist<br />
schön, wenn man weiß, dass<br />
man eine He<strong>im</strong>at hat. Wo<br />
man unterstützt wird, auch<br />
wenn es nicht so gut läuft“,<br />
findet Fabian Bonleitner.<br />
Wie sehr ihnen die Sportler<br />
aus dem eigenen Landkreis<br />
am Herzen liegen, beweisen<br />
die Leser der He<strong>im</strong>atzeitung<br />
seit 23 Jahren bei der Wahl<br />
zum Sportler <strong>des</strong> Jahres. Heuer<br />
haben sie mehr Coupons<br />
als jemals zuvor an die Redaktion<br />
geschickt: 12 578.<br />
JULIA WÖLKART<br />
Wäre der gesamte Landkreis eine große<br />
Fußballmannschaft, hätte er einen neuen<br />
Spielführer. <strong>Ein</strong>gekauft für viele St<strong>im</strong>mzettel<br />
be<strong>im</strong> FC Landtag. Jakob Kreidl ist seit<br />
wenigen Wochen neuer Landrat <strong>des</strong> Landkreises<br />
Miesbach. Und Schirmherr der Wahl<br />
zum Sportler <strong>des</strong> Jahres <strong>des</strong> Miesbacher<br />
Merkur, der Tegernseer Zeitung und <strong>des</strong><br />
Holzkirchner Merkur sowie der Weißbierbrauerei<br />
Hopf. Als sie ihn gefragt habe, ob<br />
er die Tradition seines Vorgängers Norbert<br />
Kerkel fortsetzen wolle, habe Kreidl „überhaupt<br />
nicht gezögert“, berichtete Sportredakteurin<br />
Sabine Wittmann – und zog dem<br />
neuen Schirmherrn die Spielführerbinde<br />
über den Trachtenjanker.<br />
Wäre der gesamte Landkreis eine große<br />
Fußballmannschaft, hätte er einen Star und<br />
Publikumsliebling verloren. Wäre er wie der<br />
FC Bayern München ohne Luca Toni, wie<br />
Werder Bremen ohne Diego. Norbert Kerkel<br />
hat nicht mehr als Landrat kandidiert. Bei<br />
der Sportlergala <strong>im</strong> Museum von Markus<br />
Wasmeier wurde er – aus gesundheitlichen<br />
Gründen in Abwesenheit – noch einmal gewürdigt.<br />
Auf einem Fußballtrikot haben<br />
sich viele Sportlerinnen und Sportler <strong>des</strong><br />
Landkreises verewigt.<br />
Kreidl versprach dem Sport „Ehrengeleitschutz“<br />
und würdigte in seiner Ansprache<br />
Profis in ihrem Metier: Markus<br />
Wasmeier (l.) und Physiotherapeut<br />
Martin Auracher.<br />
Spielführer-Binde überm Trachtenjanker: Anpfiff für Jakob Kreidl<br />
Der neue Kapitän <strong>des</strong> Landkreises:<br />
Landrat Jakob Kreidl.<br />
die ehrenamtliche Vereinsarbeit: „Ob Vorsitzender,<br />
Kassier oder Trainer: Sie alle tragen<br />
dazu bei, dass Jugendliche für Sport<br />
begeistert und gefördert werden.“ Miesbach<br />
nannte Kreidl einen „Landkreis der<br />
Premieren-Lächeln: Zum ersten<br />
Mal holte Ramona Hagn<br />
be<strong>im</strong> Nachwuchs Platz eins.<br />
Ohne Mikrofon, aber sehr charmant löcherte Toni Engelhard<br />
die Geehrten – hier Julia Dietsch – mit Fragen.<br />
Der alte Spielführer Norbert Kerkel erhält von<br />
Sabine Wittmann ein Trikot mit Unterschriften.<br />
Superlative“. Sport würde hier in einer Breite<br />
betrieben wie kaum anderswo – <strong>im</strong> Sommer<br />
wie <strong>im</strong> Winter. In 115 Vereinen mit<br />
rund 45 000 Mitgliedern. Das Ergebnis: <strong>Ein</strong>e<br />
Menge Spitzensportler.<br />
jw<br />
Du bist <strong>im</strong>mer noch größer als<br />
der Toni.<br />
FRANZ SCHNITZENBAUMER ZU<br />
ELMAR STERNATH, DER IM ROLLSTUHL<br />
AUF DIE BÜHNE KAM. DER SCHLIERSEER<br />
BÜRGERMEISTER MISST ÜBRIGENS<br />
SELBST HÖCHSTENS 1,70 METER.<br />
Das ist der Sportler, der nicht<br />
kapiert, dass ich mit ihm nie<br />
eine Radtour machen werde.<br />
SABINE WITTMANN KÜNDIGT<br />
RAD-PROFI CHRISTIAN GRASMANN AN<br />
Ich weiß wirklich nicht, wer mir<br />
eine Waffe geben kann.<br />
POLIZEIMEISTER-ANWÄRTERIN NATALIE<br />
GEISENBERGER ÜBER EIN PRAKTIKUM<br />
AM FLUGHAFEN – MIT DIENSTWAFFE<br />
100 Gramm Trüffel-Pralinen jeden<br />
Sonntag.<br />
HANDBIKER ELMAR STERNATH AUF DIE<br />
FRAGE, WELCHEN LUXUS<br />
ER SICH AB UND AN GÖNNE
8 Lokales SPORT<br />
Mittwoch, 28. Mai 2008 | Nr. 122<br />
.<br />
SEKT STATT MINERALDRINK, ABENDGARDEROBE STATT TRIKOT<br />
Vor Wasis Wofen gaben sich Sportler und weitere Landkreis-Prominenz ein Stelldichein. Zeit für Gespräche und<br />
Fachs<strong>im</strong>peleien. Erinnerungen wurden ausgetauscht, Neuigkeiten verraten, Anekdoten erzählt.<br />
<strong>Ein</strong>e einzigartige Kulisse bot das altbayerische Dorf <strong>im</strong> Schlierseer Ortsteil Neuhaus für die Sportlergala 2008. Mit Sekt, Bier<br />
und belegten Broten wurde der Festabend <strong>im</strong> Garten eingeläutet.<br />
FOTOS: THOMAS PLETTENBERG<br />
Nostalgische Fahrt: Christian Grasmann dreht auf einem Fahrrad – Marke Historisch Wertvoll<br />
und Museumsinventar – seine Runden über das Gelände.<br />
FOTO: ANDREAS LEDER<br />
„Wir sind Vorbilder, aber keine Moralapostel“<br />
Über das schwierige Verhältnis von Sport und Politik <strong>im</strong> Schatten der Olympischen Spiele in China<br />
VON JULIA WÖLKART<br />
Schliersee – Sie verstehen<br />
sich gut, sie duzen sich, sie<br />
haben schon viel gemeinsam<br />
auf die Beine gestellt. Heute<br />
sitzen sie sich an einem Biertisch<br />
gegenüber, unterhalten<br />
sich, lachen: Christian Grasmann<br />
und Hans Schönauer,<br />
der Rad-Profi und der Bürgermeister<br />
von Irschenberg. Im<br />
Garten <strong>des</strong> Bauernhof-Museums<br />
in Schliersee tummelte<br />
sich bei der Sportlergala der<br />
He<strong>im</strong>atzeitung und der Weißbierbrauerei<br />
Hopf die Landkreis-Prominenz<br />
– die sportliche<br />
und die politische.<br />
Skistar Viktoria Rebensburg<br />
applaudierte dem Trompeter,<br />
an ihrer Seite klatschte<br />
Josef Bierschneider in die<br />
Hände, der Rathaus-Chef ihrer<br />
He<strong>im</strong>atgemeinde Kreuth.<br />
Wenige Meter entfernt begrüßten<br />
sich <strong>Natalie</strong> <strong>Geisenberger</strong><br />
und Ingrid Pongratz<br />
mit einer Umarmung. Die<br />
Rodlerin und die Bürgermeisterin<br />
der Kreisstadt verbindet<br />
ein fast freundschaftliches<br />
Verhältnis. Sport und Politik:<br />
Im Landkreis Miesbach trübt<br />
nichts dieses Verhältnis.<br />
In der Welt schon. Olympia<br />
ist in aller Munde. Nicht wegen<br />
der sportlichen Höchstleistungen,<br />
die Teilnehmer<br />
aus unterschiedlichsten Kulturen<br />
und Ländern dort Seite<br />
an Seite erbringen. Die olympischen<br />
Spiele sind in aller<br />
Munde wegen der Auffassung<br />
<strong>des</strong> Gastgebers China über<br />
Menschenrechte und deren<br />
<strong>Ein</strong>haltung – vor allem gegenüber<br />
Tibet. Sollen Sportler die<br />
Sommerspiele 2008 <strong>des</strong>halb<br />
boykottieren? Wohl eine der<br />
am meisten diskutierten Fragen<br />
derzeit. Sabine Wittmann,<br />
Sportredakteurin der<br />
He<strong>im</strong>atzeitung, gab in ihrer<br />
Rede eine Antwort: nein.<br />
Das Internationale Olympische<br />
Komitee (IOC) hat Peking<br />
zum Austragungsort best<strong>im</strong>mt.<br />
In „eine undankbare,<br />
<strong>Ein</strong>mal lächeln fürs Fotoalbum: Fritz Schäffler, Abteilungsleiter der Ringer be<strong>im</strong> TV Miesbach,<br />
knipst Nachwuchs-Gewinnerin Ramona Hagn <strong>im</strong> Kreis ihrer Familie.<br />
schwierige Rolle“ seien die<br />
Sportler durch diesen Entschluss<br />
gedrängt worden, erklärte<br />
Sabine Wittmann. In<br />
eine politische. Auf ein für<br />
ihn ungewohntes Terrain, wie<br />
Christian Grasmann zugibt.<br />
Trotzdem findet der Radprofi:<br />
„<strong>Ein</strong> Sportler muss seine eigene<br />
Meinung vertreten können.“<br />
Wie das funktionieren<br />
soll, weiß nicht einmal das<br />
IOC. Das Komitee lasse die<br />
Olympiateilnehmer „schmäh-<br />
lich alleine“, kritisierte Sabine<br />
Wittmann. Nach eindeutigen<br />
Verhaltensregeln suchen<br />
Sportler vergebens.<br />
Wer die Sommerspiele in<br />
Peking boykottiert, zahlt einen<br />
hohen Preis. „Für einen<br />
Sportler bedeuten die Olympischen<br />
Spiele das Höchste,<br />
das Größte“, sagte die Redakteurin.<br />
Es sei das, worauf ein<br />
Profi-Sportler zeit seines Lebens<br />
hinarbeite, viele Entbehrungen<br />
in Kauf nehme, sich<br />
<strong>Ein</strong> junger und zwei alte Hasen: Fabian Bonleitner, Haushams<br />
Bürgermeister Hugo Schreiber und sein Gmunder Kollege<br />
Georg von Preysing (v.l.).<br />
und seinen Körper schinde.<br />
<strong>Ein</strong> Start bei den Olympischen<br />
Winterspielen in Vancouver<br />
2010? „Das ist mein<br />
absolutes Ziel“, meint die<br />
Skicrosserin Alexandra Grauvogl.<br />
„Das ist für jeden ein<br />
Traum“, sagt Viktoria Rebensburg.<br />
Für einen Landkreis-Sportler<br />
wird dieser Traum bereits<br />
in Kürze wahr: Elmar Sternath<br />
reist mit seinem Handbike<br />
zu den Paralympics nach<br />
Peking. „Mein Alltag besteht<br />
jetzt nur noch aus vier Dingen:<br />
essen, schlafen arbeiten<br />
und trainieren“, erzählte der<br />
Otterfinger. Nebenher geht er<br />
auf Sponsoren-Jagd. 20 000<br />
Euro kostet ihn die Vorbereitung.<br />
Sternaths Freude war<br />
groß, als er von Landkreis-<br />
Sportreferent Toni Engelhard<br />
erfuhr: Rund 3500 Euro hat<br />
der Behindertenbeauftragte<br />
Anton Grafwallner für ihn<br />
aufgetan.<br />
Nach Peking reisen tausende<br />
Sternaths. Sportler, die alles<br />
dafür geben, einmal bei<br />
Olympia dabei zu sein. Was<br />
würde es für sie alle wohl bedeuten,<br />
wenn sie sich an einem<br />
Boykott beteiligen, ihre<br />
Medaillen-Hoffnungen aufgeben,<br />
vielleicht für <strong>im</strong>mer begraben<br />
müssten?<br />
Sabine Wittmann findet es<br />
„feige“, die Sportler in Sippenhaft<br />
zu nehmen für die<br />
Politik eines Lan<strong>des</strong> – das sie<br />
als Austragungsort nicht ausgesucht<br />
haben. Feige sei es,<br />
ein Opfer zu verlangen, <strong>des</strong>sen<br />
positive Folgen keineswegs<br />
garantiert sind. „Sportler<br />
sind Vorbilder, aber nicht<br />
die Moralapostel der Nation“,<br />
meint <strong>Natalie</strong> <strong>Geisenberger</strong>.<br />
Frauen-Gespräche: Skicrosserin Alexandra Grauvogl (l.) mit<br />
Mama Roswitha und Fußballerin Julia Dietsch (r.) mit ihrer<br />
besten Freundin Maria Rapp.<br />
Grüppchenbildung: Amelie Kober, <strong>Natalie</strong> <strong>Geisenberger</strong>, Fotograf<br />
Andreas Leder und Elmar Sternath (v.l.).<br />
DIE GEEHRTEN .....................................................................................<br />
Erwachsene:<br />
1. Platz: <strong>Natalie</strong> <strong>Geisenberger</strong>,<br />
Rennrodeln, RRT Miesbach, Vize-<br />
Weltmeisterin, Europameisterin<br />
13 179 Punkte<br />
2. Platz: Viktoria Rebensburg, Ski<br />
alpin, SC Kreuth, Achte der Riesenslalom-Weltmeisterschaft<br />
5418 Punkte<br />
3. Platz: Amelie Kober, Snowboard,<br />
SC Miesbach, Vize-Weltmeisterin<br />
<strong>im</strong> Parallel-Riesenslalom<br />
4944 Punkte<br />
4. Platz: Florian Busch, Eishockey,<br />
Miesbach, Eisbären Berlin, Platz<br />
neun mit der deutschen Nationalmannschaft<br />
bei der Weltmeisterschaft<br />
2471 Punkte<br />
5. Platz: Christian Grasmann,<br />
Radsport, RSV Irschenberg, Sieg<br />
bei der Drei-Bahnen-Tournee, bei<br />
Sechs-Tage-Rennen etabliert,<br />
Sieg be<strong>im</strong> 1. Grand-Prix Irschenberg<br />
1762 Punkte<br />
6. Platz: Alexandra Grauvogl, Skicross,<br />
SC Bad Wiessee, Dritte der<br />
Weltmeisterschaften, beste Deutsche<br />
<strong>im</strong> Weltcup 1666 Punkte<br />
7. Platz: Elmar Sternath, Handbike,<br />
RSLC Holzkirchen, dreifacher<br />
Sieg bei der Weltmeisterschaft <strong>im</strong><br />
<strong>Ein</strong>zel- und Teamfahren sowie <strong>im</strong><br />
Straßenrennen 1302 Punkte<br />
Nachwuchs:<br />
1. Platz: Ramona Hagn, Ringen,<br />
TV Miesbach, zweifache Deutsche<br />
Jugend-Meisterin in der 44 Kilogramm-Klasse<br />
2452 Punkte<br />
2. Platz: Fabian Bonleitner, Ski alpin,<br />
SG Hausham, Deutscher Jugendmeister<br />
<strong>im</strong> Riesenslalom<br />
2222 Punkte<br />
3. Platz: Julia Dietsch, Fußball,<br />
Valley, FC Bayern München, Deutsche<br />
Vizemeisterin mit der B-Jugend<br />
1583 Punkte<br />
Damen-Trio: Gitti Wasmeier, Margit Bonleitner und Elisabeth<br />
Rieder (v.l.) stoßen vor den Türen <strong>des</strong> so genannten Wofen<br />
mit Sprudelwasser an.<br />
Etwas zum Lachen haben Susanne und Franz Schnitzenbaumer,<br />
Schliersees Rathaus-Chef, sowie Tilo Ruttmann und<br />
Markus Alber von der Weißbierbrauerei Hopf (v.l.).<br />
Für St<strong>im</strong>mung sorgten den gesamten <strong>Abend</strong> über die Vier Hinterberger aus Nußdorf. Jeder<br />
Tisch bekam sogar sein eigenes Ständchen. Viktoria Rebensburg hatte es den Musikern besonders<br />
angetan: Ihren Vornamen bauten sie in einem Lied ein.