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Frau Sein - CH-EABP

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<strong>Frau</strong> <strong>Sein</strong> – Weiblicher Narzissmus 04.03.2011<br />

Die Entwicklung eines Säuglings/Kleinkindes in den ersten drei Lebensjahren<br />

und insbesondere die überaus wichtige Eltern-Kind Beziehung<br />

wurde und wird intensiv erforscht. Viele Studien zeigen auf, wie ein Kind<br />

auf seinem Weg der Entfaltung und Reifung unterstützt oder behindert<br />

werden kann. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für die Atem- und Körperpsychotherapie<br />

und ihre Therapiekonzepte sehr interessant.<br />

Als erstes stelle ich die wichtigsten Entwicklungsschritte anhand der<br />

Entwicklung des Selbstwerts, welcher für mein Thema zentral ist, vor (vgl.<br />

Anhang I).<br />

3.1 Schwangerschaft und Geburt<br />

Im Mutterleib erlebt das Baby bei guten Bedingungen ein ganzheitliches,<br />

kosmisches Aufgehoben und Angenommen sein in der „ursprünglichen<br />

symbiotischen Einheit“ (Grof 1985, S. 109) mit der Mutter. Dies wird auch<br />

als die Phase der „somatischen Omnipotenz“ (Bischof 2003b, S. 1) bezeichnet.<br />

Grof berichtet von Erfahrungen „ozeanischen Bewusstseins“ oder „Aufgehen<br />

im interstellaren Raum“ (im holotropen Atmen das Erleben im<br />

Mutterbauch der „perinatalen Grundmatrix I“) (Grof 1985, S. 112).<br />

Mit der physischen Geburt ist ein Abfall des Selbstwertes verbunden. Grof<br />

beschreibt dies in der Perinatalen Grundmatrix II, Eröffnungsphase, so:<br />

„Hier wird das ursprüngliche Gleichgewicht der intrauterinen Existenz gestört,<br />

zunächst durch alarmierende chemische Signale, dann durch Muskelkontraktionen.<br />

Wenn sich dieses Stadium voll entfaltet, wird der Fötus in periodischen Abständen<br />

durch Gebärmutterspasmen zusammengepresst. Die Cervix ist geschlossen, und der<br />

Weg nach aussen ist noch nicht erkennbar. Sehr charakteristisch für diese Phase<br />

ist das Erlebnis [im holotropen Atmen, Anm. B.O.], in die Mitte einer<br />

dreidimensionalen Spirale, eines Trichters oder eines Strudels erbarmungslos<br />

hineingezogen zu werden. Das symbolische Gegenstück zum voll entwickelten<br />

ersten Stadium der Entbindung ist die Erfahrung der Ausweglosigkeit oder Hölle.“<br />

(Grof 1985, S. 113, 114)<br />

Perinatale Grundmatrix III, Übergangsphase:<br />

„In diesem Stadium setzen sich die Gebärmutterkontraktionen fort, doch im Gegensatz<br />

zum vorhergehenden Stadium ist die Cervix erweitert und ermöglicht dadurch<br />

eine allmähliche Fortbewegung des Fötus durch den Geburtskanal. Damit einher<br />

gehen ein gewaltiger Kampf ums Überleben, massiver mechanischer Druck von<br />

aussen sowie häufig Sauerstoffmangel und drohendes Ersticken. In den letzten<br />

Phasen der Geburt kann der Fötus in enge Berührung mit biologischen Stoffen wie<br />

Blut, Schleim, Fruchtwasser, Urin oder gar Kot kommen.Dazu gehören vor allen<br />

Dingen das Motiv des titanischen Kampfes, sadomasochistische Erlebnisse, heftige<br />

sexuelle Erregung, Erlebnisse mit Dämonen, skatologische Erlebnisse und die<br />

Begegnung mit dem Feuer. Alle diese Elemente sind in den Rahmen des Prozesses<br />

von Tod und Wiedergeburt eingefügt.“ (Grof 1985, S. 116, 117)<br />

Die Perinatale Grundmatrix IV gibt die Erlebnisse der eigentlichen Geburt<br />

des Kindes wieder:<br />

Abschlussarbeit: Brigitte Obrecht Parisi 6

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