Das Super-Stadion. Kommission wählte einstimmig. - Klagenfurt

28 188 / 10. März ‘05
Reportage
Fastenzeit: Kirchenaltäre
verdecken Fastentücher
Vorhänge, die in der vorösterlichen
Fastenzeit den
Altar verhüllen (nachgewiesen
seit dem 10. Jahrhundert),
werden als symbolischer
Ausdruck der
Trennung der büßenden
Sünder von der Kirche interpretiert.
Durch das „Fasten der Augen“
soll das Schöne und Trostspendende
dem Gläubigen kurzfristig
entzogen und die Konzentration
auf das Leiden Christi gelenkt
werden. Mit dem Sieg
Christi über Tod und Vernichtung
in der Osternacht werden
die Fastentücher wieder entfernt.
Gemalte Fastentücher, oft auch
als Hungertücher bezeichnet,
fanden besonders in Österreich
Verbreitung, während in
Deutschland bestickte Fastentücher
bevorzugt wurden.
Eines der künstlerisch wertvollsten
Fastentücher Österreichs ist
das von Konrad von Friesach
geschaffene Gurker Fastentuch
(es entstand 1458). Gleichzeitig
ist es das größte und älteste von
neun in Kärnten vollständig erhaltenen
Fastentüchern.
Auch das im Museum für Volkskunde
in Wien aufbewahrte Fastentuch
(aus dem Jahr 1640)
stammt vermutlich aus Kärnten.
Mit der Zeit der Aufklärung endete
die Herstellung kunstvoller
Fastentücher.
Domkirche
Eine 35 Meter lange, elf Meter
breite und acht Meter hohe
Stoff-Installation von Armin
Guerino läßt derzeit die barocke
Pracht im Klagenfurter Dom
verschwinden und sorgt für „optische
Enthaltsamkeit. Während
der 40-tägigen Fastenzeit und
der 50-tägigen Osterzeit wird in
den Sonntagsgottesdiensten
ausschließlich Musik aus der
Zeit nach 1950 zu hören sein.
BIS zum Gründonnerstag lädt wieder das Fastentuch
(Foto oben) in der Kirche St. Martin in
Klagenfurt zum Verweilen, Betrachten und Besinnen
ein. Die Kirche ist den ganzen Tag bis zur
Abendmesse geöffnet. Zu empfehlen ist ein Besuch
an einem sonnigen Vormittag oder zu den
heiligen Messen (wochentags außer Freitag um
18 Uhr, Sonntag 7 und 10 Uhr, Ausnahme am
ersten Freitag im Monat, da wird auch am
Abend eine Messe gelesen).
Foto: Cech
DIESES Fastentuch (Foto links) ist auch heuer
in der Christkönigskirche am Lendkanal zu sehen.
Das Fastentuch stammt von einem unbekannten
Künstler aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.
Er bemühte sich, auch die Architektur
der Renaissance festzuhalten. Seit 20 Jahren
ist das Schmuckstück in Klagenfurt, es
kommt aus der Kirche Maria am Bichl bei Spittal/Drau.
In der Christkönigskirche ist jeden
Sonntag um 10 Uhr die heilige Messe, während
der Bürozeiten ist ein Besuch jederzeit möglich
(über das Diözesanhaus, Tarviser Straße 30).
Foto: Puch
Die Stadtzeitung mit amtlichen Nachrichten