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10:00 abraxas - a-guide.

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Ein rundum positives Bild zu malen – wäre das eine lösbare Aufgabe für dich?<br />

Meine Bilder sind positiv!<br />

Ich meine etwas durchweg Schönes, eine Idylle, die nicht gestört ist.<br />

Ich glaube, jede Idylle ist gestört. Weil eine Idylle arrangiert ist, das macht<br />

sie zur Fassade.<br />

Hat das Bedrohliche in deinen Bildern mit der Kindheit in Augsburg zu tun?<br />

Bilder entstehen, wenn man Erlebnisse reflektiert und ordnet, insofern<br />

spielt die Kindheit und Jugend in Augsburg eine große Rolle. Meine Bilder<br />

handeln immer von der Sehnsucht nach einer Idylle, die es gar nicht gibt.<br />

Da wären wir schon am richtigen Ort …<br />

Bist du einfach aus Augsburg gegangen oder bist du geflohen?<br />

Geflohen nicht, ich musste mich ja nicht verstecken. Ich bin aus Langeweile<br />

gegangen und weil mir klar wurde, dass ich vieles, was mir vorschwebte,<br />

nicht realisieren konnte. Das hatte mit diesen Ameisen-Machtstrukturen zu<br />

tun, die zwar funktionieren, wo man sich aber fragt: Brauche ich das?<br />

Ordne ich mich ein? Was keine Kritik an der Stadt ist, die Tore sind ja offen.<br />

Wäre Augsburg ein besserer Ort, wenn nicht ständig junge Kreative die Stadt verlassen<br />

würden?<br />

Das mag sein. Ich kenne, wenn es reicht, hundert Kreative, die gegangen<br />

sind. Umso mehr Respekt vor denen, die ausharren und sich immer wieder<br />

was einfallen lassen! Es gibt aber auch Gestalten in Augsburg, die leider an<br />

Berlin ist hype<br />

Von Max Stumpf<br />

titelthema 24<br />

Unser Berlin-Korrespondent Max Stumpf traf sich in Berlin-Mitte mit einem der laut Zeit-Magazin 2/20<strong>10</strong> erfolgreichsten deutschen Maler. Auch der stammt<br />

– natürlich – aus Augsburg. Martin Eder (41) malt surrealistisch-naive Bilder voll Finsternis, Nacktheit und latenter Gewalt. Der Durchbruch kam auf dem<br />

amerikanischen Markt, heute zählt er zu den wichtigsten deutschen Gegenwartskünstlern – und sein Alter Ego »Richard Ruin« singt düstere Songs.<br />

Eder stammt aus Batzenhofen. Er absolvierte in Augsburg die FH für Gestaltung, studierte Kunst in Nürnberg und Kassel, war Meisterschüler bei Eberhard<br />

Bosslet in Dresden. In Berlin lebt er seit 15 Jahren. Seit zwölf Jahren ist er mit der aus Ottmarshausen stammenden Kostümbildnerin Dinah liiert, seit einem<br />

Jahr auch Vater. Zum Interview lädt er nach Mitte in sein geräumiges Atelier und erweist sich als freundlicher Zeitgenosse, der trotz beachtlicher Körperlänge<br />

im Kleinauto anrollt. Und schwäbelt.

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