DAS VERZEICHNIS BODEN - EstrichTechnik
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Bei manchen Natursteinfliesen kann es durch Feuchtigkeit zu Verfärbungen kommen,<br />
die sich eventuell, nach längerer Zeit angleichen können. Auch die Rakelspuren eines<br />
Mittelbettklebers können sich durchaus abzeichnen. Der Planer muss sich hier auf<br />
das Fachwissen und die Erfahrung des Verlegers verlassen können aber auch eventuelle<br />
Einwände beachten. Es kann sinnvoll sein, die Rückseite der Fliesen (besonders<br />
bei hellen Marmorsorten) mit speziellen Dichtungsmitteln zu behandeln. Die Verlegung<br />
im Dünnbett verringert die Probleme, setzt aber kalibrierte Fliesen und einen<br />
durch Spachtelung eingeebneten Estrich voraus. Die Verlegung im Dünnbett ist ohne<br />
Spachtelung nicht möglich.<br />
Feuchtigkeit im Gestein und Mörtelbett verdunstet nicht als reines Wasser, sondern<br />
es handelt sich um eine gesättigte Lösung. Beim Verdunsten bleiben die Salze zurück<br />
und bilden „Ausblühungen“.<br />
Bei manchen Gesteinen und Oberflächenarten kann es durch farbige Flüssigkeiten<br />
(Rotwein, Kaffee) zu nicht reversiblen Flecken kommen. Dagegen sind auf die<br />
Gesteinsart abgestimmte Schutzmaßnahmen möglich bzw. erforderlich. Diese sollten<br />
erst nach vollständiger Trocknung aufgebracht werden.<br />
Bezeichnung<br />
Die verwendeten Handelsbezeichnungen sind üblicherweise keine geologisch exakten<br />
Bezeichnungen. Herkunft und Gesteinsart sind daraus oft nicht zu erkennen. Oft<br />
ist die Bezeichnung im geologischen Sinne auch falsch. Die Naturstein CD des Natursteinverbandes<br />
kann da helfen (www.natursteinverband.de). Es gibt auch einige<br />
Internetseiten (z.B. www.graniteland.com.).<br />
Geltung der ATV<br />
Die Verlegung von industriell gefertigten Natursteinfliesen und Platten, Riemchen<br />
und Mosaik gehört zu ATV DIN 18352 „Fliesen und Plattenarbeiten“. Für andere Platten<br />
aus Naturwerksteinen gilt ATV DIN 18332 „Naturwerksteinarbeiten“ und ATV<br />
18333 „Betonwerksteinarbeiten“.<br />
Temperaturdehnung<br />
Die lineare Temperaturdehnung schwankt je nach Gestein zwischen ca. 0,002 mm/m<br />
K und 0,01 mm/mK. Die dadurch verursachten Spannungen beanspruchen den Haftverbund<br />
und den Estrich.<br />
Man beachte dazu den Wärmedehnungskoeffizienten des Estrichs:<br />
Bei CAF 0,015 mm/mK<br />
bei CA 0,012 mm/mK<br />
bei CT 0,012 mm/mK<br />
Bei Heizestrichen wird von einer Verlegung im Verband abgeraten. Ferner muss man<br />
auf die richtige Anlage und Dimensionierung von Bewegungsfugen besonders achten.<br />
Die Anforderungen der Hinweisblätter sollte bei Naturstein als Mindestanforderung<br />
verstanden werden und mit dem Verleger und Natursteinlieferanten im Einzelfall<br />
individuell festgelegt werden. Bewegungsfugen sind nicht gerade schön und deshalb<br />
bei Planern nicht beliebt. Trotzdem muss man Planern raten, lieber mehr Fugen<br />
vorzusehen. Ein Riss im System Estrich und Naturstein ist nicht vernünftig zu reparie-<br />
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