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*13 Prumbach - Hagia Chora Journal

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Im Jahre 1986 arbeitete ich an der geomantischen Analyse eines<br />

kelto-romanischen Tempels in Kornelimünster/Rhld. Die Spuren<br />

führten bald nach Aachen und Leiden und, in der anderen<br />

Richtung, zur Insel Reichenau im Bodensee und weiter bis nach<br />

Ravenna in Italien. Bei diesen Arbeiten tauchte immer wieder die<br />

Zahl 33 auf, die nicht nur in der christlich-gnostischen Lehre,<br />

sondern auch in den klassischen Geheimwissenschaften eine kosmische<br />

Größe ist. So erhielt diese Energieleitbahn, die die genannten<br />

Orte vom Tempel der Göttin Sunuxsal aus in einem<br />

Winkel von 33° zu Nord verbindet, den Namen „kosmische 33°-<br />

Linie“ oder kurz „Cosmic Line“.<br />

Einige Jahre später traf ich den englischen Geomanten Peter<br />

Dawkins. Er sprach von seiner Forschungsarbeit zur Grail Line<br />

(Gralslinie), einer mythischen Energielinie, die in der schottischen<br />

See ihren Anfang nimmt und im Golf du Lion endet und deren<br />

Mitte die Stadt Bourges ist. Dawkins hat in den letzten zehn Jahren<br />

jedes Energiezentrum dieser Leitbahn besucht und geomantisch<br />

bearbeitet. 1990 entdeckte ich, daß die Cosmic Line und die<br />

Grail Line Teile eines größeren Ganzen waren. Sie waren die<br />

Basiskoordinaten des komplexesten aller sphärischen geometrischen<br />

Körper, des Pentagondodekaeders.<br />

Wie kam es zu dieser Entdeckung? Sakrale Geometrie ist ein<br />

Teil des geomantischen Handwerks. Cosmic Line und Grail Line<br />

trafen sich nördlich von Schottland in einem Winkel von 18° .<br />

Diese 18° sind ein Teilwinkel des Pentagramms, so bilden 4 × 18°<br />

= 72° den Eckwinkel eines Fünfecks. Die beiden Linien mussten<br />

also zu den inneren Diagonalen eines Pentagons gehören. Der<br />

das Pentagon umschreibende Kreis wurde durch den Mittelpunkt<br />

Bourges und den Schnittpunkt der beiden Linien bei Schottland<br />

bestimmt. Das Ergebnis war sehr überraschend. Denn plötzlich<br />

gab es nicht nur eine Grail Line und eine Cosmic Line in Europa,<br />

sondern achtzehn weitere Leitbahnen.<br />

Verbindet man in einem Fünfeck jede Ecke mit jeder und die<br />

Ecken zusätzlich mit dem Mittelpunkt, entsteht aus den Verbindungslinien<br />

im Zentrum ein neues Fünfeck, das nun seinerseits<br />

wieder unterteilt werden kann – und so fort bis in alle Ewigkeit.<br />

Fünfecke vervielfältigen sich aber nicht nur selbst ins unendlich<br />

Kleine und Große, die Maßverhältnisse ihrer fünf Diagonalen<br />

entsprechen dem Goldenen Schnitt oder dem Göttlichen Maß,<br />

wie es früher hieß. Das mag einer der Gründe sein, warum Fünfecke<br />

und Pentagramme von der Geometrie bis zur Magie immer<br />

als etwas Besonderes angesehen wurden.<br />

Suche nach Belegen in der ganzen Welt<br />

Die weitere Arbeit war nur noch auf einem Globus möglich, da<br />

auf normalen Landkarten Strecken über 50 Kilometer zu verzerrt<br />

sind. Das europäische Fünfeck hatte eine enorme Größe. Seine<br />

Eckpunkte lagen in der schottischen See, bei Kaliningrad an der<br />

Ostsee, an der Stiefelspitze Italiens, im Atlasgebirge in Marokko<br />

sowie im Atlantik im westeuropäischen Meeresbecken. Verlängert<br />

man die Kanten dieses Fünfecks, so ensteht ein Pentagramm, also<br />

ein Fünfstern, dessen Spitzen die Ecken eines neuen Fünfecks<br />

bilden. Dessen Ecken finden sich in der polaren Barentssee, im<br />

Kaspischen Meer, im Tschadsee in der Sahel, im Kapverdischen<br />

Becken vor der afrikanischen Westküste und vor der Küste<br />

Labradors in Kanada. Dieses amero-euro-afrikanische Fünfeck<br />

passt genau zwölfmal auf den Globus. Es bildet so ein Pentagondodekaeder<br />

und damit gleichzeitig ein Ikosaeder, denn die Mittelpunkte<br />

der Pentagramme sind die Eckpunkte des Ikosaeders.<br />

Diese Entdeckung war außergewöhnlich. Eine Abweichung des<br />

Winkels der beiden Ausgangslinien um nur 1° oder die Veränderung<br />

des Radius um nur einen Millimeter kann schon nicht mehr<br />

zu diesem Ergebnis führen. Dass die Basiskoordinaten, die Grail<br />

Line und die Cosmic Line, unabhänig voneinander von zwei<br />

Geomanten entwickelt wurden, kann die Glaubwürdigkeit nur<br />

bestärken. Neun Jahre dauerte es, um Belege für andere Eckpunkte<br />

dieses kosmischen (Erden-)Körpers, die im geomantischen<br />

Sinne als Leitbahnen subtiler Kräfte angesehen werden können,<br />

zu sammeln.<br />

Der Grundriss der französischen Stadt Bourges wurde aus dem wiederentdeckten,<br />

erdumfassenden Dodekaeder entwickelt.<br />

Der Begriff „Energieleitbahn“ wirft die Frage auf, was Energie<br />

eigentlich ist. Nun, ich verstehe Energie als eine Bewegung, die<br />

man nicht direkt sehen, aber oft fühlen kann. Wir fühlen z.B.<br />

den Wind auf der Haut und sehen die Wolken, nicht aber die<br />

Luft, die Träger des Windes ist. Funksignale sehen wir erst, wenn<br />

sie als Bilder oder Töne aus dem Fernseher kommen. Energien<br />

sind also unsichtbare Bewegungen von Kraft. Leitbahnen sind<br />

Wege dieser Kraft – Windschneisen, Funktrassen etc. In der<br />

Geomantie spricht man z.B. von Leylines. Das sind gerade verlaufende<br />

Energielinien, die – soweit sie denn noch intakt sind –<br />

eine lebensfördernde Wirkung auf Mensch und Umwelt haben.<br />

Ähnlich den Funktrassen besitzen sie „Relaisstationen“, oft in<br />

Form von sakralen Bauwerken oder stehenden Steinen (Ley heißt<br />

im Mittelhochdeutschen soviel wie „großer Stein“ oder „Fels“ =<br />

Loreley). Wie gesagt sind die Kräfte einer Leyline normalerweise<br />

unsichtbar, es sei denn, man ist von Natur aus hellsichtig oder<br />

beherrscht eine andere Form der hellen Wahrnehmung, oder aber<br />

– und dieser Weg steht jedem Menschen offen – man hat das<br />

Basishandwerk des Geomanten erlernt – das Rutengehen. Die<br />

pentagonalen Energieleitbahnen als Ausdruck einer kosmischen<br />

Geometrie sind auch auf der Oberfläche der Erde verortet und<br />

damit für den Menschen nachvollziehar – und das offenbar seit<br />

Tausenden von Jahren.<br />

Ältere Verweise auf ein Fünfeck-System<br />

Da die Platonischen Körper eine kosmische Realität sind und wir<br />

Geomantinnen und Geomanten den Kosmos als ewig sehen, waren<br />

diese Körper immer und werden sie immer sein. Sollten nicht<br />

auch andere vor uns ihre Spuren gefunden haben? Peter Dawkins’<br />

Grail Line findet sich in einer Skizze von Templerniederlassungen<br />

aus dem 12. Jahrhundert wieder, die 1996 zum ersten<br />

Mal veröffentlicht wurde. Karl der Große verbindet die Städte<br />

Aachen und Ravenna, indem er das zweiunddreißigstrahlige Oktogon<br />

Ravennas in Aachen nachbaut und dann schwarze Granitsäulen<br />

und Mosaiken aus Ravennas Kirchen ausbauen und nach<br />

Aachen bringen läßt. Beide Orte liegen auf der Cosmic Line. Verlängert<br />

man sie nach Norden, kommt man nach Aberdeen. Dort<br />

hat man die ältesten Artefakte aller fünf Platonischen Körper gefunden,<br />

die auf 3000 Jahre v.Chr. datiert werden. Sie sind 2500<br />

Jahre älter als Platons erste Beschreibungen dieser Körper.<br />

42<br />

G E O M A N T I E D E S H A U S E S <strong>Hagia</strong> <strong>Chora</strong> 3 | 1999

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