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Adel im Pfälzer rAum - Historischer Verein der Pfalz

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stokratischen Gewand von Georg rixners turnierbuch entworfen ist, 42 sucht und<br />

bezeichnen<strong>der</strong>weise nicht in <strong>der</strong> Ministerialität des Stifts St. Cyriak in Neuhausen<br />

bei Worms, aus <strong>der</strong> das Geschlecht wohl hervorging. 43 herkommen beweist<br />

sich für bischof Philipp in <strong>der</strong> Fruchtbarkeit des stamms, die er an <strong>der</strong> heraldik<br />

des blau, weiß, rot quergeteilten schildes und seiner beizeichen, auch an <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

helm zier <strong>der</strong> „äste“ diskutiert. 44 herkommen offenbart sich für<br />

den Flershe<strong>im</strong>­Bischof <strong>im</strong> Konnubium <strong>der</strong> Söhne und Töchter <strong>der</strong> Urgroßeltern<br />

Bechtolf von Flershe<strong>im</strong> (†1396) und Christina von Meckenhe<strong>im</strong> 45 mit <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>adlig­regionalen<br />

Elite <strong>der</strong> Cronberg, Fleckenstein, Greiffenclau zu Volrads, Helmstatt,<br />

Kämmerer von Worms genannt von dalberg, sickingen und vielen an<strong>der</strong>en<br />

mehr. herkommen fundiert sich für den Familienchronisten <strong>im</strong> Grundbesitz, <strong>der</strong><br />

sich stattlich vor allem um Kaiserslautern, in rheinhessen, in <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>pfalz,<br />

sogar rechts des rheins bei lamperthe<strong>im</strong> konzentrierte. 46 herkommen wird für<br />

Philipp von Flershe<strong>im</strong> kennt lich in den zahlreichen von kaiser, könig, fursten unnd<br />

herrn verliehenen Ämtern (nicht den Lehen!), auch in den ehrlichen ritterspiel in<br />

verren lannden, in den „reisen“ nach <strong>der</strong> ritterschaft, die bewährung in vielfältigen<br />

adligen Kriegsdien sten, in frommen heidenfahrten boten. 47 dieses arsenal<br />

nie<strong>der</strong>adligen selbstver ständnisses 48 versammelt <strong>der</strong> bischof <strong>im</strong> Prooemium und<br />

<strong>im</strong> ersten teil seiner Chronik.<br />

Die best<strong>im</strong>mende personelle Verbindungslinie des zweiten Abschnitts <strong>der</strong> Flershe<strong>im</strong>er<br />

Chronik machen die unmittelbaren agnatischen Vorfahren seit <strong>der</strong> Großeltern­Generation<br />

aus. Bischof Philipp porträtiert dabei herausragende Persönlichkeiten<br />

<strong>der</strong> Familiengeschichte: zunächst Friedrich von Flershe<strong>im</strong> (†1473), den<br />

Großvater, zusammen mit dessen Vetter Friedrich Greiffenclau, <strong>der</strong> nach 1454 als<br />

laienbru<strong>der</strong> in einem Franziskanerkloster bei ragusa lebte, 49 dann Friedrich von<br />

42 Georg ruexner, anfang, urspung und herkommen des thurniers inn teutscher Nation, s<strong>im</strong>mern<br />

1532, fol. 40: Drittes Turnier: Walther von Flershe<strong>im</strong> (Rheinstrom) als alter urteiler bei <strong>der</strong> schau des<br />

turnierzeug.<br />

43 Dazu Breuer, Ministerailität (wie Anm. 13) S. 365­368.<br />

44 zuletzt Werner Paravicini, signes et couleurs au Concile de Constance. le témoignage d’un héraut<br />

d’armes portugais, in: Denise Turrel u.a. (Hgg.), Signes et couleurs des identités politiques du Moyen<br />

Âge à nos jours, Rennes 2008, S. 155­187.<br />

45 Möller, Stamm­Tafeln (wie Anm. 33) Bd. 1, Tfl. 17.<br />

46 Dazu Kurt An<strong>der</strong>mann, Drei unbekannte Urkunden zur Geschichte <strong>der</strong> Familie von Flershe<strong>im</strong>, in:<br />

<strong>Pfälzer</strong> He<strong>im</strong>at 30 (1979) S. 16­20 mit weiterer Literatur.<br />

47 Friedrich von Flershe<strong>im</strong>, so nachmals ritter zum heiligen grabe worden (Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik,<br />

wie Anm. 3, S. 6) gehörte bei <strong>der</strong> Wallfahrt <strong>Pfalz</strong>graf Ludwigs III. nach Jerusalem (1426/27) zur adligen<br />

entourage. das kurze itinerar des geistlichen rates Johannes von Frank furt gedenkt zwar des Flershe<strong>im</strong>ers<br />

nicht; er gehörte aber wohl zu den 21 Adligen <strong>im</strong> kurpfälzischen Gefolge, die Bernhard Kreiß<br />

von Lindenfels in <strong>der</strong> Grabeskirche zu Jerusalem zu Rittern schlug: Marie Luise Bulst­Thiele (Hg.),<br />

Johannes de Francfordia. opuscula. intinerarius. die Pilgerfahrt des <strong>Pfalz</strong>grafen ludwig iii. ins heilige<br />

Land 1426/27. Arenga. Collatio. Ansprachen (Editiones Heidelbergenses 22), Heidelberg 1986, S. 21.<br />

Dazu Werner Paravicini (Hg.), Europäische Reiseberichte des späten Mittelalters. Eine analytische<br />

Bibliographie: Bd. 1: Deutsche Reiseberichte, bearb. von Christian Halm (Kieler Werkstücke D 5),<br />

Frankfurt a. M. 1994, S. 73­75.<br />

48 Dazu vor allem Rabeler, Nie<strong>der</strong>adlige Lebensformen (wie Anm. 1) v. a. S. 411­427. Überdies exemplarisch<br />

auch an drei rheinländischen Nie<strong>der</strong>­ beziehungsweise Stadtadligen: Werner Paravicini, Ritterliches<br />

Rheinland (13. Sigurd Greven­Vorlesung), Köln 2009.<br />

49 Waltz, Flershe<strong>im</strong>er Chronik (wie Anm. 3) S. 6­32.<br />

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