Gemeinsam statt einsam! - Qualitätssiegel Betreutes Wohnen
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Best-Practice-Projekte aus Deutschland<br />
der Mieter in Neudorf über 60 Jahre alt. Aus diesem<br />
Grund wurde bereits 1992 ein spezielles Beratungsangebot<br />
für Senioren installiert, bei dem die<br />
Interessenten Beratungsleistungen zur Pflegeversicherung,<br />
zu Hausnotrufsystemen und sonstigen<br />
Hilfsmitteln erhielten. Weitere Dienstleistungen<br />
wurden nach Bedarf vermittelt; zudem wurden die<br />
Mieter/innen bei der altersgerechten Anpassung<br />
von Wohnungen unterstützt.<br />
Die positiven Rückmeldungen zu diesem Angebot<br />
veranlasste die Genossenschaft 2001 einen Nachbarschaftshilfeverein<br />
zu gründen, mit dem Dienstleistungen<br />
und Serviceangebote rund ums <strong>Wohnen</strong><br />
aufgebaut und die nachbarschaftliche Selbsthilfe<br />
gefördert werden sollen. Ziel war die Etablierung<br />
einer starken Quartiersgemeinschaft.<br />
Aus diesem Grund wird mittlerweile eine breite<br />
Palette hauswirtschaftlicher Dienstleistungen über<br />
den Verein angeboten: neben Einkaufs- und Fahrdiensten<br />
sind dies Haushalts- und Umzugshilfen,<br />
Hilfen bei Reparaturen, Besuchsdienste und die<br />
Durchführung gem<strong>einsam</strong>er Aktivitäten (Spaziergänge,<br />
Lesungen, Festivitäten). Diese haushaltsnahen<br />
Dienstleistungen werden mittlerweile von<br />
den Nachbarn selbst und 21 geringfügig beschäftigten<br />
Mitarbeiterinnen erbracht, die insgesamt<br />
rund 200 Haushalte versorgen.<br />
Kern des neuen Gemeinschaftslebens im Quartier<br />
war die Errichtung einer Begegnungsstätte,<br />
in der zahlreiche Aktivitäten <strong>statt</strong>finden. Es gibt<br />
dort Räumlichkeiten, die von den unterschiedlichen<br />
Gruppen genutzt werden können, sowie ein kleines<br />
Internetcafé. Im gleichen Gebäude wurde auch<br />
die Seniorenberatungsstelle untergebracht. Gleichzeitig<br />
wurden altersgerechte Wohnungen geschaffen,<br />
damit Quartiersbewohner bzw. WOGEDU-<br />
Mieter auch im Alter in ihrem Quartier wohnen<br />
bleiben können.<br />
Größe des Projekts<br />
Die Begegnungsstätte und das Büro der Seniorenberatung<br />
befinden sich in einem Bestandsobjekt<br />
der WOGEDU im Duisburger Stadtteil Neudorf.<br />
Warenangebote des täglichen Bedarfs sind in der<br />
unmittelbaren Umgebung nicht erreichbar, abgesehen<br />
von einer Physiotherapiepraxis mit Fußpflege<br />
im selben Haus. Dieses Manko kann jedoch nicht<br />
zuletzt über die Aktivitäten des Nachbarschaftsvereins<br />
kompensiert werden.<br />
In der Projektkonzeption wird insgesamt eine starke<br />
Quartiersorientierung deutlich. Die Begegnungsstätte<br />
steht zwar grundsätzlich allen – also auch<br />
Nicht-Mietern der WOGEDU – offen, das größte<br />
Interesse besteht jedoch bei den aktuellen Mietern.<br />
Auch die Seniorenberatung wurde speziell für die<br />
Mieter der WOGEDU konzipiert. Um Angebote<br />
des Nachbarschaftshilfevereins in Anspruch nehmen<br />
zu können, muss man zum einen Mitglied des<br />
Vereins sein und zum anderen im Bestandsgebiet<br />
der WOGEDU wohnen. Dennoch ist es für eine<br />
Inanspruchnahme von Leistungen nicht zwingend<br />
notwendig, Mieter der WOGEDU zu sein.<br />
Innerhalb des Quartiers bietet die Genossenschaft<br />
allein 1.500 ihrer 4.200 Duisburger Wohnungen<br />
an. Insgesamt sind 60 Wohnungen seniorengerecht<br />
ausge<strong>statt</strong>et, von denen sich 24 Wohnungen<br />
in dem Haus befinden, in dem auch die Begegnungsstätte<br />
und das Seniorenbüro untergebracht<br />
sind. Dieses Objekt kann als der „Kern“ der Strategie<br />
eines quartiersbezogenen gemeinschaftlichen<br />
<strong>Wohnen</strong>s gesehen werden.<br />
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