Vegetarisch und lecker: Getreidebratlinge Osterhase - Laubach
Vegetarisch und lecker: Getreidebratlinge Osterhase - Laubach
Vegetarisch und lecker: Getreidebratlinge Osterhase - Laubach
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Vegetarisch</strong> <strong>und</strong> <strong>lecker</strong>: <strong>Getreidebratlinge</strong><br />
36<br />
75 g Schrot (Weizen, Grünkern etc.),<br />
75 Hafer,<br />
3/4 l Gemüsebrühe<br />
in 20 Minuten kochen.<br />
Eine gewürfelte Zwiebel andünsten, mit<br />
2 Eßl. Mehl,<br />
gehackte Petersile,<br />
75 g gemahlene Sonnenblumenkerne<br />
unter den Schrotbrei rühren.<br />
Abkühlen lassen.<br />
Bratlinge formen.<br />
Bei mittlerer Hitze ca. 10 Minuten goldbraun braten.<br />
Guten Appetit wünscht Eleonore Gördes-Faber<br />
<strong>Osterhase</strong><br />
Der <strong>Osterhase</strong> ist im mitteleuropäischen Brauchtum ein Hase, der zu<br />
Ostern Eier bemalt <strong>und</strong> im Garten versteckt. Die Ostereier werden am<br />
Morgen des Ostersonntags von den Kindern gesucht.<br />
Der <strong>Osterhase</strong> ist jedoch nicht der einzige Überbringer der<br />
Ostereier. In der Schweiz diente der Kuckuck als Eierlieferant. In<br />
Teilen von Westfalen <strong>und</strong> Hessen hat der Fuchs, in Thüringen der<br />
Hahn diese Aufgabe übernommen<br />
Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Osterhase</strong>)<br />
Osterkaninchennasenbeutler<br />
Ausgabe Nr. 33, März/April 2007<br />
Da in Australien der Hase - eigentlich das Kaninchen, die<br />
Unterscheidung fällt aber nicht nur Australiern schwer- allgemein als<br />
Schädling angesehen wird, wird der<br />
<strong>Osterhase</strong> dort teilweise durch den<br />
Kaninchennasenbeutler (Macrotis lagotis),<br />
ein Beuteltier, ersetzt, mit dem leichter<br />
Positives assoziiert werden kann. .Seit<br />
den 1970er-Jahren gibt es Bemühungen,<br />
Kaninchennasenbeutler aus Schokolade<br />
(„Easter Bilbies“) als einheimische<br />
Alternative zum <strong>Osterhase</strong>n anzubieten.<br />
Die Einkünfte dieser Schoko-<br />
Kaninchennasenbeutler werden teilweise<br />
1<br />
für Maßnahmen zum Schutz der Art ver-<br />
Macrotis lagotis<br />
wendet.<br />
Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Kaninchennasenbeutler)
Rätsel<br />
Der Schwarze Ritter<br />
Ich bin ein schwarzer Ritter,<br />
Doch hab' ein weißes Roß,<br />
Mein Sporen schmeckt ihm bitter,<br />
Sein Zorn darob ist groß.<br />
Es möchte mich zermalmen,<br />
Schlägt nach mir kreuz <strong>und</strong> quer,<br />
Doch ob sein Zorn mag qualmen,<br />
Es kümmert mich nicht sehr;<br />
Sitz' auf der Croupe hinten,<br />
Wenn mich sein Schlag sucht vorn,<br />
Bin auf dem Hals zu finden,<br />
Sucht hinten mich sein Zorn;<br />
Und will sich's müde legen,<br />
So sporn' ich's wieder auf,<br />
Bin immerdar verwegen,<br />
Bin immer oben drauf.<br />
Wer bin ich?<br />
Des Rätsels Lösung<br />
Des Rätsels Lösung<br />
der letzten Ausgabe<br />
Es müssen nur drei<br />
Kettenglieder geöffnet werden.<br />
Die 7 Taler reichen also<br />
aus.<br />
2<br />
Die Lösung gibt es wie immer in der nächsten Ausgabe<br />
Stadtführung mit <strong>und</strong> ohne Schlitzohren<br />
Eine Stadtführung in Hann. Münden / City aus der Sicht eines<br />
“Zimmermanns” unternahm der Heimat-<strong>und</strong> Verkehrsverein am 28.<br />
Januar 2007.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt sollte dieses Mal auf die unterschiedlichen<br />
Baukonstruktionen, gelegt werden, die durch die jeweilige<br />
Epoche, aber auch durch die Herkunft der Erbauer beeinflusst<br />
wurden. Leider war die Zeit zu kurz, um mehr Informationen darüber<br />
zu erhalten. Unsere Stadtführerin, die standesgemäß eine<br />
Zimermannskluft trug, hatte darüber hinaus viele Geschichten <strong>und</strong><br />
Anekdoten aus dem Leben <strong>und</strong> Treiben der Zimmerleute <strong>und</strong> der alten<br />
Mündener zu berichten.<br />
Unter anderem wissen wir jetzt, wie die Bezeichnung “Schlitzohr”<br />
entstand. Zimmermännern, die etwas unrechtes getan hatten, wurde<br />
der Ohrring abgerissen, damit jeder sehen konnte: Hier ist ein<br />
Schlitzohr, also Vorsicht! Übrigens war der Ohrring für die Kosten<br />
der Beerdigung eines Zimmermanns vorgesehen.<br />
Ein netter Sonntagnachmittag, der seinen Abschluss im<br />
“Ratskeller” oder bei einem Cappuccino im “Cafe an der<br />
Werrabrücke” fand.<br />
Die nächste Stadtführung ist für den Herbst vorgesehen!<br />
Meiko Maeser<br />
35
Veranstaltungskalender<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Datum Veranstaltung Veranstalter<br />
INHALT NHALT<br />
SEITE EITE<br />
April<br />
<strong>Osterhase</strong>/Osterkaninchennasenbeutler 1<br />
06.04.<br />
07.04.<br />
18:00 Uhr Karfreitags-Gottesdienst mit Kapellengemeinde<br />
Pastor Göttges<br />
19:30 Uhr Osterfeuer vor der Freiwillige<br />
Wildhecke<br />
Feuerwehr<br />
Rätsel / Des Rätsels Lösung Inhaltsverzeichnis Trommelstock unter Druck 2<br />
3<br />
4<br />
08.04. 05:30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst Superintendent<br />
Vom Skifahren 5<br />
in den Wallanlagen- in Hann.Münden Henning<br />
Dorfchronik 1. Quartal 2007 7<br />
mit Abschlussandacht in St. Blasius.<br />
Das letzte Hausschwein in <strong>Laubach</strong> 8<br />
08.04.<br />
21.04.<br />
29.04.<br />
01.05.<br />
13:30 Uhr Ostersonntags-Gottesdienst Superintendent<br />
mit Abendmahl<br />
Henning<br />
9:00 Uhr Dorfplatz <strong>Laubach</strong> putzt sich Ortsrat<br />
Konfirmationen St. Blasius (ev. luth.) Kapellengemeinde<br />
<strong>Laubach</strong>er Konfirmand: Yannik Sander<br />
Mai<br />
11:00 Uhr Maibaum-Fest am Dorfplatz Heimat- <strong>und</strong><br />
Verkehrsverein<br />
<strong>Laubach</strong>treffen 2007 Niedrigst-Energie-Haus in <strong>Laubach</strong> Günther Kaerger Birte <strong>und</strong> Nadine im “Kasten” Kyrill <strong>und</strong> seine Folgen Ortsbürgermeister grüßt<br />
Ortsheimatpfleger<br />
9<br />
9<br />
10<br />
12<br />
14<br />
16<br />
04.04. Brenntage<br />
Wanderweg 27 17<br />
12.04.<br />
Etwas Neues vom Werrakraftwerk 18<br />
06.04. 13:30 Uhr Konfirmationen (ev. ref.) in Kapellengemeinde Ansprache des Ortsbürgermeisters 20<br />
der <strong>Laubach</strong>er Kirche.<br />
Konfirmandinnen: Laura Heumann <strong>und</strong><br />
Leonie Lotze<br />
Der Kapellenvorstand informiert Aktuelles aus dem Ortsrat 22<br />
22<br />
12.04.<br />
23.06.-<br />
24.06.<br />
14:30 Uhr 25 Jahre Frauensingkreis<br />
Juni<br />
Altherren-Fußballturnier zum 60.<br />
Vereinsjubiläum<br />
Frauensingkreis<br />
TSV “Werra”<br />
<strong>Laubach</strong><br />
Vom Dorf bis zur Landeshoheit Impressum Vor 105 / 120 / 140 Jahren Schulaufsatz von 1974 25<br />
30<br />
31<br />
32<br />
29.06.-<br />
34<br />
01.07.<br />
<strong>Laubach</strong>treffen im Elsass<br />
Ansprechpartner: Irene Grages, 32437<br />
Heimat- <strong>und</strong><br />
Verkehrsverein<br />
Veranstaltungskalender Stadtführung mit <strong>und</strong> ohne 34<br />
35<br />
Die Kirmes findet am 01. <strong>und</strong> 02. September statt. Kochrezept - Gemüsebratlinge 36<br />
3
Trommelstock unter Druck<br />
Nicht alle Probleme lassen sich mit Geld lösen, manche vielleicht.<br />
Der Trommelstock stand “unter Druck”, d.h. es gab massive<br />
Probleme mit dem Druck.<br />
Nach über sieben Jahren rechnet gegen Ende jedes Quartals ein<br />
Großteil der <strong>Laubach</strong>er damit, dass demnächst das Blatt im<br />
Briefkasten liegt. Einige geben sogar zu, dass sie die handlichen<br />
Heftchen sammeln, sozusagen als eine Art Dorfchronik. Das freut<br />
uns!<br />
Bis zum 30. Trommelstock, der dank eines Sponsors in Farbe erstellt<br />
wurde, hat es mit der Vervielfältigung immer irgendwie<br />
geklappt. Auch das Verteilen war <strong>und</strong> ist dank fleißiger<br />
<strong>Laubach</strong>erinnen nie eine besondere Hürde gewesen. Mecker gab es<br />
schon mal, wenn jemand nur ein Exemplar bekommen hatte, obwohl<br />
er doch zwei bestellt hatte. Wo der Sohn in Hemeln oder die Tochter<br />
in Buxtehude auch eins möchte. Über solche Rückmeldungen freuen<br />
wir uns!<br />
Probleme beim Drucken gab es leider mehrfach. Die dem<br />
Trommelstock über Jahre von einer öffentlichen Einrichtung<br />
dankenswerterweise zur Verfügung gestellte Druckmaschine steht<br />
nicht mehr zur Verfügung. Sie hat den Geist aufgegeben. Ein<br />
Kopierer ist nicht die Lösung für eine Auflage von 220 Exemplaren.<br />
Für den 31. Trommelstock wurde eine Notlösung gef<strong>und</strong>en. Als dann<br />
die Druckvorlage für die 32. Ausgabe fertig war, haben wir in allerletzter<br />
Not unsere finanziellen Reserven angegriffen <strong>und</strong> uns einem<br />
kommerziellen Anbieter anvertraut. Für etwas über 170 Euro war<br />
dann auch die Druckqualität der Bilder deutlich besser. Aber auf<br />
Dauer ist so etwas nicht machbar. Eine Alternative wäre die ausschließliche<br />
Veröffentlichung des Trommelstocks auf der <strong>Laubach</strong>seite<br />
im Internet. Dann käme man ja ohne den lästigen Druck (<strong>und</strong> das<br />
Falten <strong>und</strong> Heften) aus. Aber wir würden viele internetlose Leser<br />
nicht erreichen.<br />
Für die nächsten Ausgaben, auch die 33., die Euch jetzt vorliegt,<br />
wurde eine Zwischenlösung gef<strong>und</strong>en. Aber langfristig streben wir<br />
die Fühler nach einem eigenen Druckers aus.<br />
Leser, die hierfür das nunmehr sehr leere Sparschwein anfüttern<br />
Die Redaktion des Trommelstock freut sich natürlich immer über alte<br />
Schulaufsätze. Wer noch seine alten Aufsätze aufgehoben hat, wird<br />
hiermit herzlich gebeten, uns diese zur Verfügung zu stellen.<br />
Redaktion<br />
4 33
32<br />
möchten, können sich beim Trommelstock melden. Auch kleine<br />
Spenden sind willkommen.<br />
Isolde Salisbury<br />
Vom Skifahren<br />
Es passiert nicht oft, dass in <strong>Laubach</strong> ein Pastor für seine Predigt<br />
Applaus erhält. Dieses Kompliment bekam Ernst-Ullrich Göttges am<br />
18. Februar nach seiner in Reimen vorgetragenen<br />
“Karnevalspredigt”!<br />
Hier Auszüge aus dieser gereimten Predigt:<br />
Ich will Euch in Bewegung bringen, einmal locken,<br />
nicht auf dieser Schwermut rumzuhocken,<br />
sondern mal den Schwung fürs Leben zu erahnen,<br />
<strong>und</strong> dem Gefühl der Freude einen kleinen Weg zu bahnen.<br />
Dazu mit Verlaub, müsst ihr mal aufstehen, wenn ihr könnt<br />
Dann zeig ich Euch was, das man den Tiefschwung nönnt.<br />
Ich habs grad kürzlich selber erst gelernt,<br />
im Schnee der Berge weit von hier entfernt.<br />
Beim Skifahren nämlich lernt man das was feeling ist,<br />
Gefühl für sich <strong>und</strong> die Bewegung mit der Du vollkommen einig bist.<br />
So, nun lasst mal alles stehen <strong>und</strong> liegen<br />
Wir werden uns jetzt in den Knien wiegen.<br />
Das ist das A <strong>und</strong> O beim Sport auf Brettern<br />
Ihr müsst nur aufstehen – doch nicht auf die Stühle klettern.<br />
Pardon – ich sehe schon, das ist nicht der Sport für jedermann<br />
Drum bitt ich aufzustehen nur die <strong>und</strong> den, der wirklich kann.<br />
Danke – doch die sollen mal locker stehen<br />
Um mir recht aufmerksam aufs Knie zu sehn.<br />
Und wenn ihr meint, ihr habt es gerafft,<br />
folgt meiner Beuge einfach wie ihrs schafft.<br />
Runter, runter immer munter, tiefer wenn es geht<br />
Und denkt euch dabei, dass ihr am Hang der Piste steht.<br />
5
Sodann, noch mal die Knie immer tiefer biegen,<br />
nicht zu weit, sonst werden wir auf der Nase liegen<br />
Und dann – mit einem kurzen Ruck steh aufrecht – gerade<br />
Und legt dich geschmeidig in die Kurvenlage.<br />
Und du wirst merken – wie von ganz allein<br />
Zieht der Schwung Dich links ums Bein<br />
In jenem eleganten Kurvenbogen<br />
In den Dich das Gefühl <strong>und</strong> der Tiefschwung zogen!<br />
Wenn Sie meinen, machen wir das gleich noch mal<br />
Zur anderen Seite - Sie haben die Wahl.<br />
Doch will ich Sie nicht überfordern<br />
Sie können bei mir auch Einzelst<strong>und</strong>en ordern.<br />
Setzen Sie sich gerne wieder hin,<br />
so ohne Schnee macht das hier eh nur wenig Sinn.<br />
Aber was ich eigentlich sagen wollte<br />
Das die Bewegung vom Gefühl her kommen sollte.<br />
Nur dann macht diese Übung Sinn<br />
Wenn ich mit der Bewegung eingeschmolzen bin.<br />
Dann sieht das Skifahren aus wie Tanzen, Wiegen<br />
Und ist es dem Fahrer wie dem Gaffer ein Vergniegen.<br />
Was will der Tiefschwung also uns nun sagen:<br />
Nun wenn ich vom innersten Gefühl her bin getragen<br />
Dann kann ich Sachen machen, wagen<br />
die vorher noch im Reich der Träume lagen.<br />
Ich will mal ehrlich mit Euch sein – ihr seid ja so verschwiegen:<br />
Bei mir wird’s noch ewig dauern, bis mir der Tiefschwung wird im<br />
Blute liegen.<br />
Aber wer das wirklich vom Gefühl her kann<br />
Der ist am Lebensglück viel dichter dran.<br />
Gott hat das Gute doch in uns angelegt,<br />
die Sehnsucht, die uns Mut macht <strong>und</strong> bewegt<br />
dass das Leben auch in schweren Zeiten<br />
uns immer noch wird zum Guten leiten<br />
VOR OR 140 JAHREN JAHREN<br />
26.5.1867, 2 Hühnerfeld <strong>und</strong> Kaufunger Wald<br />
Über den sonst so wonnigen Monat Mai wird in diesem Jahre oft<br />
der Kopf geschüttelt, denn man sollte meinen, man wäre mitten im<br />
Winter. Das Hühnerfeld, sowie die Höhen des Kaufunger- <strong>und</strong><br />
Rheinhardswaldes waren mit Schnee bedeckt <strong>und</strong> gewährten durch<br />
ihren Contrast mit dem Grün der tiefer liegenden Wiesen <strong>und</strong> Wälder<br />
einen eigenthümlichen Anblick. Hoffentlich kehrt eine erquickende<br />
Wärme bald zurück <strong>und</strong> entschädigt für die ausgestandenen<br />
Unannehmlichkeiten.<br />
Vor 120 Jahren<br />
26.6.1887, 2 <strong>Laubach</strong><br />
Schöffengericht Münden, 23. Juni. Philippine G-. aus <strong>Laubach</strong>,<br />
eine 13 1/2 jährige Fabrikarbeiterin, “fand” im Portemonnaie des<br />
Einwohners Wessel ebenda 6 M; desgleichen stattete sie dem<br />
Hühnerstall des P. Kulle einen Besuch ab <strong>und</strong> ließ 5 Eier in ihrer<br />
Tasche verschwinden, auch bei der Wirthin Roß entwandte sie 2 Eier.<br />
Von dem Gelde kaufte sie sich u. A. ein Corsett <strong>und</strong> einen Nähkasten.<br />
In Anbetracht der großen Jugend der Angeklagten kommt sie diesmal<br />
noch mit einem Verweis davon.<br />
Vor 120 Jahren<br />
28.6.1887, 2 <strong>Laubach</strong><br />
Gesang-Verein Harmonia <strong>Laubach</strong> (mit Wappen!).<br />
Am 3. <strong>und</strong> 4. Juli 1887: Fahnenweihe, wozu fre<strong>und</strong>lichst einladet<br />
der Vorstand<br />
Vor 105 Jahren<br />
Vor 105 Jahren<br />
18.1.1902, 3 Ziegelei / Eisenbahn<br />
Zugverspätung. Der heute Vormittag 9.04 Uhr von Hedemünden<br />
kommende Schnellzug hatte in der Nähe der Ziegelei bei <strong>Laubach</strong> 18<br />
Minuten auf freier Strecke halten müssen. Eine Buche, welche nicht<br />
weit vom Eisenbahndamm gefällt werden sollte, war nämlich, die<br />
Telegraphendrähte mit sich reißend, auf das Geleis gestürzt. Der<br />
Schnellzug konnte durch den Bahnwärter rechtzeitig benachrichtig<br />
<strong>und</strong> zum Halten gebracht werden.<br />
6 31
http://www.his-data.de/territor/d/milreg45/gb/<br />
britzone,rahmen.htm<br />
*1949-2005:<br />
Internet (12.3.2007)<br />
http://www.biologie.de/biowiki/Regierungsbezirk_Hildesheim<br />
*1991:<br />
“Ratsbeschluss des Rates der Stadt Münden vom 7.6.1990”<br />
(1.) “Geschichte an den drei Flüssen” Johann Dietrich von Pezold /<br />
Hann. Münden 2001 Seite 9 + 10<br />
(2.) Zeitung HNA 28.02.2004 “Goethe schrieb Hannöverisch<br />
Münden” / Walter Henckel<br />
Anmerkung: der amtliche Name der Stadt war über Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
“Münden”. Der schon lange umgangssprachliche Gebrauch des<br />
Stadtnamens “Hannoversch Münden bzw. Hann. Münden” lässt sich<br />
auf die entsprechenden Postverkehr-Anordnungen der<br />
Oberpostdirektion Hannover von 1870 bzw. 1906 zurückführen.<br />
*1.1.2005<br />
Internet (12.03.2007)<br />
http://www.mi.niedersachsen.de/master/<br />
C3249655_N2194898_L20_D0_I522.html<br />
30<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber i.S.d.PrR : Ernst Grages<br />
Mitwirkende bei dieser Ausgabe: Heiko Bete<br />
Wolfgang Bienert<br />
Eleonore Gördes-Faber<br />
Irene & Ernst Grages<br />
Erich Kremer<br />
Meiko Maeser<br />
Christian Menz<br />
Isolde & Jerry Salisbury<br />
Elke Sparbier<br />
Layout: Christian Menz<br />
Auflage: 220 Exemplare<br />
Internet: trommelstock@laubach-werra.de<br />
http://www.laubach-werra.de<br />
Dies Gefühl liegt uns leider nicht im Blut<br />
Uns fehlt so oft der rechte Mut<br />
So wie mir beim Skifahren der Schwung nicht kommt<br />
Uns der Glaube an das Gute selten frommt.<br />
Beim Skifahren hab ich’s gespürt<br />
Der Tiefschwung mit Gefühl zur Kurve führt<br />
Drum lasst Euch das vom Fachmann sagen<br />
Ihr müsst mehr aus der Hüfte wagen<br />
Die Knie weich, die Augen zu <strong>und</strong> durch<br />
Das nimmt viel von der Angst <strong>und</strong> Lebensfurcht<br />
Ich weiß – das kann man üben<br />
Drum lasst Euch nicht die Freude trüben.<br />
Und die Moral von der Geschicht:<br />
Vergesst das Denken, aber niemals die Gefühle nicht<br />
Ich werde von nun an weniger denken,<br />
sondern Eure Sinne auf das Skifahren lenken<br />
wir werden Gottesdienst mit Skikurs machen –<br />
ich sag Euch – da gibt’s viel mehr zu lachen<br />
auf den richtigen Schwung im Leben kommt es an<br />
dann auch – dass Glauben Freude sein <strong>und</strong> bleiben kann.<br />
Lasst Euch bloß nicht unterkriegen<br />
Mit weichem Knie, Herz <strong>und</strong> Verstand<br />
werdet ihr im Leben immer richtig liegen.<br />
Es war nicht einfach, den Predigttext von 7 auf 2 DIN A4 Seiten zu<br />
reduzieren. Wer Interesse an dem kompletten Gedicht hat, bitte melden.<br />
Ernst Grages<br />
Dorfchronik 1. Quartal 2007<br />
01.01.2007 Silvester: ohne besondere Vorkommnisse beginnt das<br />
neue Jahr in <strong>Laubach</strong><br />
18.01.2007 Kultur: Kulturausschusssitzung des Ortsrats<br />
18.01.2007 Wetter: Der Sturm “Kyrill” hinterläßt auch in <strong>Laubach</strong><br />
seine Schäden (siehe TS-Artikel)<br />
7<br />
20.01.2007 Vereine: JHV der Freiwilligen Feuerwehr *<br />
26.01.2007 Vereine: JHV des Gesangsvereins “MGV Harmonia” *
28.01.2007 Kultur: Der Heimat- <strong>und</strong> Verkehrsverein hat wieder eine<br />
Stadtführung durch Hann. Münden organisiert.<br />
01.02.2007 Personen: Der ehemalige Ortsheimatpfleger Günter<br />
Kaerger ist verstorben (siehe TS-Nachruf)<br />
01.02.2007 Personen: Nach 6 Jahren verlassen Irmela <strong>und</strong> Felix von<br />
Mehrveldt <strong>Laubach</strong> in Richtung Ostfriesland. Mit ihrem<br />
großen Engagement haben sie in der kurzen Zeit viel zum<br />
Dorfleben beigetragen.<br />
11.02.2007 Kultur: Winterwanderung der CDU<br />
23.02.2007 Vereine: JHV des Heimat- <strong>und</strong> Verkehrsvereins. Bestätigt<br />
wurde der alte Vorstand. 2007 neu gewählt: Christiane<br />
Langlotz als Beisitzerin <strong>und</strong> Grete Bete als<br />
Kassenprüferin. Kernthemen: Jahresbericht 2006 <strong>und</strong> das<br />
<strong>Laubach</strong>treffen 2007 im Elsass.<br />
24.02.2007 Vereine: JHV des Sportvereins TSV Werra-<strong>Laubach</strong><br />
02.03.2007 Personen: Goldene Hochzeit von Alwine <strong>und</strong> Gerhard<br />
Pawollek<br />
11.03.2007 Kultur: Wanderung des Heimat- <strong>und</strong> Verkehrsvereins<br />
(Wanderweg 27)<br />
30.03.2007 Vereine: JHV der CDU<br />
Wolfgang Bienert<br />
*Hinweis: Die Aufstellung erhebt keinen Anspruch auf<br />
Vollständigkeit. Hier fehlende Termine oder Berichte zu<br />
den Terminen haben dem Trommelstock bei<br />
Redaktionsschluss leider nicht vorgelegen.<br />
Das letzte Hausschwein in <strong>Laubach</strong><br />
Früher hat fast jede Familie in <strong>Laubach</strong> ihr Hausschwein gemästet<br />
<strong>und</strong> im Herbst “verwurstet”. Ab November wurde jeden Samstag irgendwo<br />
im Dorf geschlachtet. Mitunter wurde der Schlachteplatz<br />
sogar vor dem Haus auf der Strasse eingerichtet. Wenn<br />
Schlachtebrühe in der Nachbarschaft ausgeschenkt wurde, stand sonntags<br />
8oft Schlachtesuppe auf dem Speiseplan. Alle Teile des Schweins<br />
bis auf das Quieken wurden durch einkochen, einpökeln, einsalzen,<br />
eintrocknen <strong>und</strong> räuchern haltbar gemacht. Dadurch waren die<br />
/ Seite 39 / Buch im Stadtarchiv Kassel.<br />
*1807-1813:<br />
Archivalien Nr. B 2640 “Statistische Erfassung der Ortschaften<br />
des Kantons Münden 1808-1812”<br />
Archiv der Stadt Hann. Münden<br />
*1814:<br />
“Kurhessischer Staats- <strong>und</strong> Adreß Kalender auf das Jahr 1818”<br />
/ Seite 64, 162 / Buch im Stadtarchiv Kassel.<br />
*1821:<br />
(1.) “Gr<strong>und</strong>riß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945,<br />
Reihe A: Preußen,<br />
Band 11: Hessen-Nassau” / Thomas Klein, Marburg 1979 /<br />
Seite 27 + 77 / Buch in der Murhard Bibliothek der Stadt Kassel<br />
(2.) Quelle wie 1567 (1.) / Seite 549 + 550<br />
(3.) “Kurhessisches Staats- <strong>und</strong> Adreß Handbuch auf das Jahr 1831”<br />
/ Seite 135, 136<br />
Buch im Stadtarchiv Kassel / Zitat Seite 136: “<strong>Laubach</strong>, mit<br />
der Zelle (Ziegelei)“.<br />
*1832:<br />
“Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover”,<br />
Hannover 1848 / Seite 74 + 77<br />
Buch im Archiv der Stadt Hann.Münden.<br />
*1852:<br />
“Gr<strong>und</strong>riß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815-1945,<br />
Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover” / I. G<strong>und</strong>ermann + W.<br />
Hubatsch, Marburg 1981 / Seite 52, 173, 180, 184, 185, 213<br />
Buch im Archiv der Stadt Hann.Münden.<br />
*1866:<br />
Quelle wie 1852<br />
*1885:<br />
Seite 371, 392<br />
Quelle wie 1852<br />
*1885-1945:<br />
Internet (04.03.2007)<br />
Seite 445, 511, 595<br />
http://www.verwaltungsgeschichte.de/ortsbuchla.html /<br />
*1932 + 33:<br />
Quelle wie 1852<br />
*1945-1949:<br />
Internet (07.03.2007)<br />
Seite 595<br />
29
(2.) “<strong>Laubach</strong> im Werratal. Aus der Geschichte eines Dorfes” /<br />
Günther Kaerger / Münden 1972 / Seite 11<br />
*1458:<br />
Quelle wie 1379 (2.) Seite 29<br />
*1494:<br />
(1.) Quelle wie 1353 Seite 138<br />
(2.) “Stammbuch der Althessischen Ritterschaft” / Rudolf von<br />
Buttlar-Elberberg / Cassel 1888.<br />
Seite: von Buttlar Tafel II / Buch in der Murhard Bibliothek der<br />
Stadt Kassel.<br />
Zitat: “Georg der Ältere von Buttlar (1408-1489), Hofdiener des<br />
Landgrafen von Hessen, erwarb 1451 die Herrschaft<br />
Ziegenberg als Pfandschaft, 1464 das Schloß Ludwigstein als<br />
Pfand, kauft 1486 Ziegenberg für 9000 Goldgulden”.<br />
*1500:<br />
Quelle wie 1379 (2.) Seite 29<br />
*1567:<br />
(1.) “Geschichte des Landes Hessen” Karl E. Demandt, Marburg<br />
1972 / Seite 263<br />
Buch im Archiv der Stadt Hann.Münden.<br />
(2.) “Der Ökonomische Staat Landgraf Wilhelms IV. Landbuch <strong>und</strong><br />
Ämterbuch”<br />
Kersten Krüger / Marburg 1977 / Seite 383 / Buch im<br />
Stadtarchiv der Stadt Kassel.<br />
Zitat (1585 Niedern Fürstenthumbs Heßen): “Dorffer in unsers gnedigen<br />
fursten <strong>und</strong> hern landtsfurstlicher obrigkeitt gelegenn, denen<br />
vom adell zustenndigk: <strong>Laubach</strong>: Buttlar, 7 Hausgeses,<br />
Gericht: Buttlar, Peinlichkeit: Buttlar, Pfarnn filial Ziegenhein.”<br />
*1648:<br />
(1.) Quelle wie 1567 (1.) Seite 263<br />
(2.) “Hochfürstlich Hessen Casselischer Staats- <strong>und</strong> Adress<br />
Calender auf das Jahr Christi 1785<br />
Seite 123 / Buch im Stadtarchiv Kassel.<br />
(3.) “Landgräfl. Hessen Casselischer Staats- <strong>und</strong> Adress Calender<br />
auf das Jahr Christi 1799<br />
28<br />
Seite 37 / Buch im Stadtarchiv Kassel.<br />
*1803:<br />
“Kurhessischer Staats- <strong>und</strong> Adreß Kalender auf das Jahr 1805”<br />
<strong>Laubach</strong>er, was Fleisch anbetraf, weitgehend Selbstversorger.<br />
Das Schweinehalten ging Hand in Hand mit dem Kartoffelanbau.<br />
Die schönsten Knollen wurden als Speiseware aussortiert <strong>und</strong><br />
verkauft oder eingekellert. Auch die Saatkartoffeln für das nächste<br />
Jahr wurden ausgewählt. Den Rest bekam das Hausschwein.<br />
Zusätzlich erhielt es Garten- <strong>und</strong> Küchereste, Schrot, Futterrüben <strong>und</strong><br />
Kleegras. Im Frühjahr kam der gesammelte Stallmist zurück auf das<br />
Feld.<br />
Innerhalb der letzten 20 Jahre ist die Tradition, ein eigenes<br />
Hausschwein für den eigenen Verbrauch zu mästen, nach <strong>und</strong> nach<br />
aus dem Dorf verschw<strong>und</strong>en - bis auf ein Schwein. Noch ist in<br />
<strong>Laubach</strong> Schlachtebrühe vom Hausschwein zu haben.<br />
Jerry Salisbury<br />
<strong>Laubach</strong>treffen 2007 in <strong>Laubach</strong>/Elsass<br />
In diesem Jahr treffen sich die <strong>Laubach</strong>er vom 29.Juni – 1. Juli im elsässischen<br />
<strong>Laubach</strong>, nördlich von Straßburg. Alle, die gern an der<br />
Fahrt teilnehmen möchten, können sich bei Irene Grages Tel. 32437<br />
bis zum 15. April anmelden. Das vorläufige Programm stelle ich allen<br />
Interessierten zur Verfügung. Die Preise für den Aufenthalt stehen<br />
inzwischen auch fest. Zum <strong>Laubach</strong>treffen 2003 bei uns hatten wir<br />
auch französische Gäste, <strong>und</strong> jetzt freuen sie sich darauf, die<br />
Gastgeber für ein internationales Treffen zu sein. Die Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Ausrichtung einer solchen Veranstaltung ist ja bekanntlich mit<br />
großem Aufwand verb<strong>und</strong>en, deshalb ist es wichtig, uns so frühzeitig<br />
wie möglich anzumelden, damit die Zimmerplanung gelingen kann.<br />
Es ist immer wieder ein Erlebnis, einen Ort <strong>und</strong> eine Gegend von<br />
Einheimischen gezeigt zu bekommen <strong>und</strong> <strong>Laubach</strong>er in irgendeinem<br />
<strong>Laubach</strong> zu treffen.<br />
Irene Grages<br />
Das erste Niedrigst-Energie-Haus in <strong>Laubach</strong><br />
9<br />
In <strong>Laubach</strong> gibt es einige Niedrig-Energie-Häuser, die so gut wärmegedämmt<br />
sind, dass sie sich sehr sparsam heizen lassen. Sie brauchen
im Jahr weniger als 1000 Liter Heizöl. Es handelt sich größtenteils<br />
um neuere Häuser, die ab den 90er Jahren gebaut wurden. Einige ältere<br />
Häuser wurden nachträglich energietechnisch nachgerüstet. Auch<br />
in <strong>Laubach</strong>, <strong>und</strong> zwar im Buschweg gibt es aber ein Haus, das nur ca.<br />
ein Drittel des Energiebedarfs dieser Häuser benötigt. Es handelt sich<br />
um ein Niedrigst-Energie-Haus, ein so genanntes “3 Liter” Haus.<br />
Gemeint ist, dass es jährlich die Wärme von 3 Liter Heizöl pro<br />
Quadratmeter Wohnfläche braucht. Das Haus fällt besonders bei richtig<br />
knackig kaltem Wetter auf, wenn bei allen anderen Häusern ein<br />
Rauchstreifen aus dem Schornstein zu sehen ist. Bei dem Niedrigst-<br />
Energie-Haus ist nicht einmal ein Schornstein zu sehen, geschweige<br />
denn ein Rauchstreifen. Es wird nicht mehr mit Öl beheizt, sondern<br />
mit einer Luft-Wärmepumpe, die zwar mit Strom betrieben wird, aber<br />
zum Sondertarif. Eine Fußbodenheizung sichert eine effiziente<br />
Wärmeverteilung bei einer niedrigen Vorlauftemperatur. Eine beachtliche<br />
Wanddämmungs-Stärke von 41 cm verringert den Wärmeverlust<br />
auf einem Minimum. Weil das Haus luftdicht gebaut ist, sorgt eine<br />
Lüftungsanlage für Frischluft.<br />
Sicherlich sind die anfänglichen Kosten eines für ein derartig energieeffizientes<br />
Haus im Anfang höher. Im Fall des Niedrigst-<br />
Energie-Hauses betragen die Mehrkosten ca. 10%, aber ein solches<br />
Haus wirkt wie ein Sparkonto, bei dem der Zinsertrag jährlich steigt.<br />
Jerry Salisbury<br />
Günther Kaerger<br />
mehr als ein Forstamtmann<br />
11.11.1916 geboren in Berlin-Steglitz.<br />
1923-1935 Schulzeit in Dessau (Oberprimareife Goethe-Reform-<br />
Realgymnasium).<br />
1935 forstlicher Lehrling im Forstamt Sollwitz <strong>und</strong> Forstschule<br />
in Spangenberg<br />
1937-1947 Arbeitsdienst, Kriegsdienst (Dienstgrad: Hauptmann) <strong>und</strong><br />
Gefangenschaft.<br />
1944-1947<br />
10<br />
Während der Gefangenschaft kam die erste Begegnung<br />
mit der Etymologie.<br />
(Wissenschaft der Wortherkunft, der Wortgeschichte <strong>und</strong><br />
Deutschland), Regierungsbezirk Hildesheim, Landkreis<br />
Münden, Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
01.01.1973 B<strong>und</strong>esland Niedersachsen, Regierungsbezirk<br />
Hildesheim, Landkreis Göttingen, Stadt Münden, Ortsteil<br />
<strong>Laubach</strong>.<br />
01.02.1978 B<strong>und</strong>esland Niedersachsen, Regierungsbezirk<br />
Braunschweig, Landkreis Göttingen, Stadt Münden,<br />
Ortsteil <strong>Laubach</strong>.<br />
01.01.1991 B<strong>und</strong>esland Niedersachsen, Regierungsbezirk<br />
Braunschweig, Landkreis Göttingen, Stadt Hann.<br />
Münden (Hannoversch Münden), Ortsteil <strong>Laubach</strong>.<br />
01.01.2005 B<strong>und</strong>esland Niedersachsen, (Auflösung der<br />
Regierungsbezirke), Landkreis Göttingen, Stadt Hann.<br />
Münden, Ortsteil <strong>Laubach</strong>.<br />
Quellennachweis:<br />
*1353:<br />
(1.) “Regesten der Landgrafen von Hessen Band 2” Karl E.<br />
Demandt, Marburg 1990 / Seite 108 Nr. 130 Buch in der<br />
Murhard Bibliothek der Stadt Kassel.<br />
(2.) “Beiträge zur Geschichte der Werralandschaft, Festschrift zum<br />
60.Geburtstag von Karl August Eckardt” / Historische<br />
Gesellschaft des Werralandes Heft 12 1962 / Albrecht Eckardt<br />
/ Seite 130, 134<br />
Buch in der Murhard Bibliothek der Stadt Kassel.<br />
*1358:<br />
(1.) “Stammbuch der Althessischen Ritterschaft” / Rudolf von<br />
Buttlar-Elberberg / Cassel 1888.<br />
Seite: von Berlepsch Tafel I / Buch in der Murhard-Bibliothek<br />
der Stadt Kassel.<br />
(2.) Quelle wie 1353 (2.) Seite 130, 131<br />
*1379:<br />
(1.) Quelle wie 1353 (2.) Seite 131, 133, 137<br />
(2.) “Land an Werra <strong>und</strong> Meißner, ein Heimatbuch” / Historische<br />
Gesellschaft des Werralandes 1990<br />
Seite 35, 36, 37 / Buch in der Stadtbücherei Witzenhausen<br />
27<br />
*1466-1542:<br />
(1.) Quelle wie 1353 (2.) Seite 141, 144
1821 Kurfürstentum Hessen-Kassel oder Kurhessen, Provinz<br />
Niederhessen, Kreis Witzenhausen, Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1832 Königreich Hannover, Landdrosteibezirk Hildesheim,<br />
Fürstentum Göttingen, Amt Münden, Hausvoigtei<br />
Hedemünden, Gemeindeverband Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1852 Königreich Hannover, Landdrosteibezirk Hildesheim,<br />
Fürstentum Göttingen, Amt Münden, Gemeindeverband Dorf<br />
<strong>Laubach</strong>.<br />
1866 Königreich Preußen, Provinz Hannover, Landdrostei<br />
Hildesheim, Kreis Göttingen, Amt Münden, Gemeinde<br />
<strong>Laubach</strong>.<br />
1885 Königreich Preußen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk<br />
Hildesheim, Landkreis Münden, Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
1919 Freistaat Preußen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk<br />
Hildesheim, Landkreis Münden, Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
1932 Freistaat Preußen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk<br />
Hildesheim, Landkreis Göttingen, Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
1933 Freistaat Preußen, Provinz Hannover, Regierungsbezirk<br />
Hildesheim, Landkreis Münden, Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
1945 Land Preußen faktisches Ende mit der Aufteilung Deutschlands<br />
in Besatzungszonen<br />
(25.2.1947 Formale Auflösung durch Beschluss des Alliierten<br />
Kontrollrats).<br />
08.05.1945-23.05.1949<br />
Control Commission for Germany / British Elements.<br />
(Alliierter Kontrollrat / Britische Zone)<br />
Mai 1945 Britische Zone, Corps District XXX, Military<br />
Government Detachment Hannover, Provinz Hannover,<br />
Regierungsbezirk Hildesheim, Landkreis Münden,<br />
Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
15.04.1946 Britische Zone, Regional Commission Hannover,<br />
Military Government Detachment Hannover, Provinz<br />
Hannover, Regierungsbezirk Hildesheim, Landkreis<br />
Münden, Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
01.11.1946 Britische Zone, Land Niedersachsen (Gründungstag),<br />
26<br />
Regierungsbezirk Hildesheim, Landkreis Münden,<br />
Gemeinde <strong>Laubach</strong>.<br />
23.05.1949 B<strong>und</strong>esland Niedersachsen (Gründung B<strong>und</strong>esrepublik<br />
der ursprünglichen Wortbedeutung) auf der Lagerschule<br />
des Offiziersgefangenenlagers Geryville in Algerien.<br />
(Anmerkung: Beginn seiner Flurnamenforschung)<br />
1947-1950 Vorbereitungsdienst im Forstamt Altenau im Harz.<br />
1950-1956 Forsteinrichtungsamt<br />
1956-1981 Leiter der Revierförsterei Haarth (<strong>Laubach</strong>).<br />
(bis zur Pensionierung)<br />
Ehrenamtliche Tätigkeiten:<br />
1949 “Wanderwege um die Bergstadt Altenau/Oberharz”<br />
(Mitverfasser)<br />
1950 “Chronik des Forstamtes Altenau/Oberharz”<br />
1952<br />
(Mitverfasser).<br />
“Geschichtsfre<strong>und</strong>e der Bergstadt Altenau/Oberharz”<br />
(Mitbegründer)<br />
1956 Heimat- <strong>und</strong> Verkehrsverein <strong>Laubach</strong><br />
1964-65 Vorsitzender, seit 1993 Ehrenmitglied.<br />
1961 “Wanderführer Naturpark Münden”.<br />
1963 Mitarbeiter von Prof. Dr. H. Wesche, Göttingen,<br />
Flurnamenforschung.<br />
(Institut für historische Landesforschung, Göttingen)<br />
1964-1968 Gemeinderat in der selbstständigen politischen Gemeinde<br />
<strong>Laubach</strong>.<br />
seit 1965 Mitarbeiter an den Heimatbeilagen der “Mündenschen<br />
Nachrichten”, der “Mündener Allgemeinen”, “Kaufunger<br />
Wald, Land <strong>und</strong> Leute”, sowie des “Werralandes”<br />
1972 “<strong>Laubach</strong>/Werra” aus der Chronik eines Dorfes.<br />
Flurnamen der Flächenstadt Münden, der Flächengemeinde<br />
Staufenberg <strong>und</strong> des Kaufunger Waldes.<br />
1973-1996 Ortsheimatpfleger in Hann. Münden, Ortsteil <strong>Laubach</strong>.<br />
1972 “Heimat- <strong>und</strong> Geschichtsverein Sydekum” in Hann.<br />
Münden (Mitbegründer)<br />
1975 Hessisch-niedersächsischer Arbeitskrei Kaufunger Wald<br />
(Mitbegründer).<br />
Ab 1981 “Hauptberuf” Flurnamenforscher.<br />
11<br />
12.07.1982 Gründer <strong>und</strong> erster Geschäftsführer des Vereins Gustav-<br />
Eberlein-Forschung e.V.
1983 “Der Bildhauer Gustav H. Eberlein”<br />
1994 “Flurnamen Stadt Hann. Münden Gemarkung Münden<br />
Teil 1”<br />
1997 “Flurnamen Stadt Hann. Münden Gemarkung Münden<br />
Teil 2”<br />
2002 “Flurnamen kennen lernen”<br />
Auszeichnungen <strong>und</strong> Ehrungen:<br />
1952 Ehrennadel von Altenau / Harz.<br />
1986 Ehrenplakette der Stadt Hann. Münden.<br />
1992 Reichsb<strong>und</strong> Ehrenschild in Gold.<br />
13.03.1997 Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der<br />
B<strong>und</strong>esrepublik. Begründung: Günther Kaerger hat sich<br />
große Verdienste für die Stadt Hann. Münden <strong>und</strong> ihre<br />
Ortsteile erworben <strong>und</strong> eine Vielzahl von heimatk<strong>und</strong>lichen<br />
Schriften verfasst.<br />
Günther Kaerger verstarb im Alter von 91 Jahren am 01.02.2007.<br />
Er wird uns in guter Erinnerung bleiben. Wir können froh <strong>und</strong><br />
dankbar darüber sein, dass es Günther Kaerger gegeben hat. Dank<br />
seiner bew<strong>und</strong>ernswerten Schaffenskraft entstand <strong>und</strong> verbleibt uns<br />
ein wahrer Schatz von hochqualitativen, wissenschaftlichen Arbeiten.<br />
Ernst Grages<br />
Was machen Birte <strong>und</strong> Nadine im “Kasten”?<br />
Die Antwort könnte lauten: ab <strong>und</strong> zu ein paar “Flaguettes”. Dabei<br />
handelt es sich um eine Spezialität des Mündener Kurbelkastens: geröstetes<br />
Fladenbrot mit einer Füllung aus Schafskäse, Oliven,<br />
Tunfisch oder Salami, Tomate, Salat, – ganz nach Wunsch. Mmmh!<br />
Wer wie die beiden <strong>Laubach</strong>erinnen Birte Sparbier <strong>und</strong> Nadine<br />
Pleitz regelmäßig im Kasten als Thekenkraft arbeitet, kennt natürlich<br />
auch die Küchengeheimnisse <strong>und</strong> beherrscht die Kunst des Flaguette-<br />
Herstellens<br />
12<br />
aus dem Effeff. (Zwei Testesser des Trommelstocks kon-<br />
nten sich in mehreren Anläufen von der Qualität des Produkts<br />
überzeugen. Sie geben aber zu bedenken, dass man auf keinen Fall<br />
Vom Dorf bis zur Landeshoheit<br />
Politische Zugehörigkeiten <strong>Laubach</strong>s<br />
Diese Übersicht für 34346 Hann. Münden, Ortsteil <strong>Laubach</strong>, beinhaltet<br />
nicht die politischen Abhängigkeiten zwischen dem jeweiligen<br />
Land <strong>und</strong> den entsprechenden deutschen Staatsgebilden, denn diese<br />
lassen sich in allgemeinen Geschichtsbüchern nachlesen.<br />
Kritik, Änderungen bzw. Ergänzungen mit Quellenangaben zu<br />
dieser Zeittafel sind jederzeit willkommen.<br />
Ernst Grages, <strong>Laubach</strong> 18.03.2007<br />
1353 Dorf <strong>Laubach</strong> (erste bekannte urk<strong>und</strong>liche Erwähnung)<br />
Eigentum (Erbe) ½ Zehnten für Landgraf von Hessen,<br />
Pfandschaft ½ Zehnten für Conrad von Hoxer (Höxter) <strong>und</strong> die<br />
Zuständigkeit des Kloster Bursfelde mit ½ Vogtei <strong>und</strong> ½<br />
Gericht.<br />
1358 Ganzen Zehnten für Landgraf von Hessen,<br />
Lehnsherren von Berlepsch / Burg Ziegenberg: Lehns Dorf<br />
<strong>Laubach</strong>.<br />
1379 Landgrafschaft Hessen, Landvogtei Werra (2.),<br />
Amt Ziegenberg, Dorf <strong>Laubach</strong><br />
1458 Landgrafschaft Hessen, Fürstentum Niederhessen,<br />
Landvogtei Werra, Amt Ziegenberg, Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1494 Landgrafschaft Hessen, Fürstentum Niederhessen,<br />
Lehnsherren von Buttlar (Ziegenberg): Lehns Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1500 Landgrafschaft Hessen,<br />
Lehnsherren von Buttlar (Ziegenberg): Lehns Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1466-1542 Wüstung <strong>Laubach</strong><br />
1567 (1648) Landgrafschaft Hessen-Kassel,<br />
Lehnsherren von Buttlar (Ziegenberg):<br />
Lehns Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1803 Kurfürstentum Hessen-Kassel oder Kurhessen, Landgrafschaft<br />
Niederhessen, Lehnsherren von Buttlar (Ziegenberg): Lehns<br />
Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
1807-1813 (Napoleon) Königreich Westfalen, Département Fulda,<br />
Distrikt Cassel, Kanton Münden, Dorf <strong>Laubach</strong>.<br />
25<br />
1814 Kurfürstentum Hessen-Kassel oder Kurhessen, Landgrafschaft<br />
Niederhessen, Amt Witzenhausen, Dorf <strong>Laubach</strong>.
auch durch den Kreis Göttingen verlaufen würde. Eine der<br />
Planungsvarianten ist eine Leitungstrasse u.a. durch die<br />
Gemarkungen Wiershausen, Lippoldshausen <strong>und</strong> <strong>Laubach</strong>. Viel mehr<br />
als ein Gedankenspiel ist das zurzeit aber noch nicht.<br />
Bahnlärm<br />
Die DB hat ein b<strong>und</strong>esweites Programm zur Lärmminderung gestartet.<br />
Das Maßnahmenpaket beinhaltet aktive bauliche Maßnahmen<br />
an den Trassen <strong>und</strong> passive für die Anwohner (z.B.<br />
Schallschutzfenster). In diesem Rahmen soll zunächst ein Gutachten<br />
zur Schallsituation an der “alten” Bahntrasse erstellt werden. Davon<br />
betroffen sind neben den Bonaforth <strong>und</strong> Hedemünden auch <strong>Laubach</strong>.<br />
Ob für uns etwas “herauskommt”, bleibt abzuwarten.<br />
Der Amtsschimmel nach DIN 4844-3<br />
Im DGH ist jetzt ein Fluchtwegplan aufgehängt worden.<br />
Unmittelbar neben der Haupteingangstür ist ein leuchtgrünes<br />
Hinweisschild mit zahlreichen <strong>und</strong> recht unübersichtlichen<br />
Informationen angebracht worden. Zu diesem Zweck mussten 2<br />
Fotorahmen (Luftaufnahmen von <strong>Laubach</strong>) entfernt werden. Der<br />
Ortsbürgermeister bittet darum, im Brandfalle das Fluchtwegschild<br />
genau zu beachten, um der Aktion wenigstens noch ein kleines bisschen<br />
Sinn zu geben.<br />
Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung<br />
Erwartet wurde vom Ortsrat auch die Vorlage einer städtischen<br />
Verordnung zur Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung, durch die für das ganze<br />
Stadtgebiet zahlreiche Ge- <strong>und</strong> Verbote verhängt werden sollen, z.B.<br />
ein ganzjähriger Leinenzwang für H<strong>und</strong>e oder das Verbot öffentlicher<br />
Trinkgelage. Dies ist jedoch zunächst von der Tagesordnung der<br />
Ortsratssitzungen genommen wollen, weil in anderen städtischen<br />
Gremien noch zusätzlicher Diskussionsbedarf gesehen wird.<br />
Vorhang im DGH<br />
In der Bürgerfragest<strong>und</strong>e wurde der Zustand des Vorhangs an der<br />
Ostseite der Halle (Glasbausteinwand) bemängelt.<br />
Der Vorhang lässt sich nicht oder kaum auf- <strong>und</strong> zuziehen <strong>und</strong><br />
hängt<br />
24<br />
teils in Fetzen herunter.<br />
Unansehnlich ist der braune Kunststoffvorhang obendrein.<br />
vorher Abendbrot essen sollte.)<br />
Der Arbeitsplatz der beiden <strong>Laubach</strong>erinnen, die Szenekneipe<br />
Kurbelkasten, von den zumeist jugendlichen Besuchern kurz<br />
“Kasten” genannt, wurde vor 15 Jahren von dem <strong>Laubach</strong>er Mike<br />
Förster gegründet. Für viele junge Leute aus <strong>Laubach</strong>, Münden <strong>und</strong><br />
von weiter her ist der “Kasten” ein traditioneller Treffpunkt, besonders<br />
an Wochenenden. Wenn <strong>Laubach</strong>er Eltern zu später St<strong>und</strong>e ihre<br />
Kinder aus dem Kasten abholen, treffen treffen sich <strong>Laubach</strong>er PKWs<br />
mitunter auf der Haarthstraße, Viele Schüler wachsen mit dem Kasten<br />
auf. Sie feiern dort ihren<br />
Schulabschluss <strong>und</strong><br />
bleiben ihrer Kneipe treu,<br />
auch wenn sie woanders<br />
eine Ausbildung oder ein<br />
Studium absolvieren.<br />
Karnevalfeiern (mit<br />
Lehrern) gehören seit<br />
Jahren zum festen<br />
Bestandteil des<br />
Kastenjahres. Sogar bei<br />
geschlossenen<br />
Birte Sparbier (l.) <strong>und</strong> Nadine Pleitz<br />
Veranstaltungen am Vormittag kann man unsere beiden<br />
<strong>Laubach</strong>erinnen im Einsatz sehen. Bei Musikprogrammen oder<br />
Partys gibt es viel zu tun. Für die beiden jungen Frauen, die (neben<br />
ihrer Ausbildung) seit langem im Kasten arbeiten, ist ein normaler<br />
Arbeitseinsatz unter der Woche 5-6 St<strong>und</strong>en lang. Am Wochenende<br />
<strong>und</strong> bei besonderen Anlässen kann es auch mal länger werden.<br />
Dazu braucht man einiges an Durchhaltevermögen. Erste<br />
Voraussetzung, um gut klarzukommen, ist ein “geringes<br />
Schlafbedürfnis”. Das verriet uns eine Kollegin der beiden.<br />
Außerdem sollte man “gutherzig”sein <strong>und</strong> glatt im Umgang. Für unsere<br />
beiden <strong>Laubach</strong>erinnen kein Problem. Man braucht ein offenes<br />
Ohr. Humor ist gefragt, gute Laune eine Selbstverständlichkeit.<br />
Kopfrechnen muss man können! Wachsam muss man sein, Geduld<br />
<strong>und</strong> Ruhe mitbringen. Neben einer guten Auffassungsgabe sind<br />
Routine <strong>und</strong> Geschick gefragt. Teamgeist ist eine<br />
13<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
Überflüssig ist er wahrscheinlich auch. Heiko Bete
Dass die beiden Mädels sich in den unterschiedlichsten<br />
Getränkesorten <strong>und</strong> Mixgetränken auskennen, versteht sich von selbst.<br />
Mit etwas Glück bekommt man sogar ein Kleeblatt auf die Blume<br />
seines Guiness-Biers gesetzt. Diese Kunst hat Thomas Probek, der<br />
Partner von Mike Förster, eingeführt. Zu den Rennern in Sachen<br />
Drinks bei den Jugendlichen gehören derzeit weniger die Fassbiere<br />
als die Mischgetränke, z.B. ½ Bier, ½ Energydrink. Die muss man als<br />
Thekenkraft nicht unbedingt mögen! Nicht zu vergessen ist auch der<br />
berühmte “Saure”, eine Spezialität des Kastens. Über das zu erwartende<br />
(Nicht-)Rauchergesetz ist die Kastenbesetzung geteilter<br />
Meinung. Einige Kastenkräfte freuen sich, andere sind nicht so<br />
begeistert.<br />
Wie hält man so einen langen Abend hinter der Theke durch? Mit<br />
Musik geht alles besser! Jede Thekenkraft hat ihre eigene Hitliste <strong>und</strong><br />
darf ihren eigenen Geschmack einbringen. Der geht von deutschem<br />
Hip-Hop über Silbermond <strong>und</strong> Juli zu Rap <strong>und</strong> Soul. Wer im Kasten<br />
arbeitet, identifiziert sich mit der Philosophie des Kastens. Man<br />
wächst sozusagen hinein, von der einen Thekenseite auf die andere.<br />
Man beteiligt sich an der Planung <strong>und</strong> an der Vorbereitung. Man kennt<br />
die Leute. Man trifft dort Fre<strong>und</strong>e. Kurz: Man bedient nicht nur<br />
einfach.<br />
Isolde Salisbury<br />
Kyrill <strong>und</strong> seine Folgen<br />
Der Orkan Kyrill schlug am 18. Januar 2007 zu. Die Haarthstraße war<br />
über eine Woche gesperrt, bis sie geräumt werden konnte. Die<br />
Kohlenstraße war mehrere Wochen gesperrt. Auch die Bahnlinie war<br />
zeitweise zu. Am Steinberg entstand ein beträchtlicher Schaden. Dort<br />
wurden nach Abschätzung von Susanne Hoffmann vom Stadtwald<br />
Münden ca. 40 ha. Fichtenwald platt gemacht. Das ist eine Fläche so<br />
groß wie die knappe Hälfte der <strong>Laubach</strong>er Feldmark. Auch im Wald<br />
um <strong>Laubach</strong> wurden Bäume entwurzelt, aber die Zerstörung war<br />
nicht großflächig wie am Steinberg. Im Dorf hielt sich der Schaden in<br />
Grenzen.<br />
14<br />
Einige Dachziegel sind weggeflogen, Schuppen wurden abgedeckt,<br />
Schornsteine beschädigt <strong>und</strong> Bäume umgeweht.<br />
Die enormen Mengen umgestürzter Fichten werden Tag <strong>und</strong> Nacht<br />
der <strong>Laubach</strong>er Straße <strong>und</strong> im Falkenhofweg.<br />
Dass sie repariert werden müssen, steht außer Frage. Die Arbeiten<br />
wurden jahreszeitbedingt zurückgestellt, aber bald soll es losgehen.<br />
Halteverbotslinien<br />
Der Kreuzungsbereich <strong>Laubach</strong>er Str./ Talweg ist zuweilen für<br />
Busse oder andere größere Fahrzeuge nicht passierbar, weil dort -<br />
trotz der Enge - Autos geparkt werden. Zur Kenntlichmachung des<br />
Halteverbotes sind vor Jahren Verbotslinien angebracht worden, die<br />
aber kaum mehr zu erkennen sind. Seit geraumer Zeit sollen sie<br />
nachgezogen werden.<br />
Dass dies immer noch nicht erfolgt ist, wird auf “Sand im<br />
Getriebe” zwischen der Stadt <strong>und</strong> den organisatorisch ausgelagerten<br />
kommunalen Diensten (KDM) zurückgeführt. Es bleibt zu hoffen,<br />
dass der Sand bald herausgerieselt ist.<br />
Spielplatzentwicklungsplan<br />
Die Stadt denkt über ihre Spielplätze nach. Die Gedanken kreisen<br />
dabei vor allem ums Geld. Weil <strong>Laubach</strong> aber nur über einen<br />
Spielplatz verfügt, droht hier keine Gefahr. Im Unterschied zu besser<br />
ausgestatteten Nachbardörfern sollen Spiel- <strong>und</strong> Bolzplatz in <strong>Laubach</strong><br />
erhalten bleiben.<br />
Haushalt<br />
2007 muss die Stadt zusätzliche Schulden von 6,2 Mio. EUR<br />
machen. Der Schuldenberg wird damit auf 35 Mio. EUR anwachsen.<br />
Der Ortsrat hat den städtischen Haushalt nur zur Kenntnis zu<br />
nehmen. Investitionen für <strong>Laubach</strong> sind 2007 nicht geplant. Die nächste<br />
größere Investition ist für 2010 vorgesehen, nämlich die<br />
Gr<strong>und</strong>sanierung der Ortsverbindungsstraße nach Oberode.<br />
Pergola<br />
Vor einigen Jahren musste die baufällig gewordene Pergola vor<br />
dem DGH abgerissen werden. Sie wird vermisst.<br />
Die ins Spiel gebrachte Wiedererrichtung in Eigenregie wird von<br />
der Stadt aus rechtlichen <strong>und</strong> Sicherheitsgründen abgelehnt. Der<br />
Neuaufbau muss damit den Weg durch den städtischen Haushalt<br />
gehen. Ein Antrag wurde gestellt.<br />
23<br />
Gasleitung<br />
Die RWE plant eine neue Gasleitung (für russisches Erdgas), die
Der Kapellenvorstand <strong>Laubach</strong> informiert<br />
Am 05.02.07 fand die Trauerfeier für Günther Kaerger in der<br />
<strong>Laubach</strong>er Kirche statt. Aus diesem Anlass teilt der Kapellenvorstand<br />
mit, dass für alle ortsansässigen Gemeindemitglieder die <strong>Laubach</strong>er<br />
Kirche auf Wunsch zur Verfügung steht - auch für<br />
Trauerfeierlichkeiten.<br />
Ernst Grages<br />
Aktuelles aus dem Ortsrat<br />
Gut besucht war die öffentliche Ortsratssitzung am 08.03.07 leider<br />
nicht. Interessant war es trotzdem:<br />
Talwegbeleuchtung<br />
Zum Hintergr<strong>und</strong>: Am Werrahaus befindet sich eine Bushaltstelle,<br />
an der um 6.47 Uhr der erste Bus abfährt (Schulbus nach<br />
Witzenhausen) <strong>und</strong> um 18.47 Uhr der letzte (aus Münden kommend)<br />
hält.<br />
Die Mitfahrer müssen den unbeleuchteten Talweg hinunter – bzw.<br />
heraufgehen. Es sind zwar funktionsfähige Straßenleuchten vorhanden.<br />
Die werden aber aus Kostengründen nicht eingeschaltet – im<br />
Winterhalbjahr ein gefährlicher <strong>und</strong> unhaltbarer Zustand.<br />
Ob <strong>und</strong> wann die Straßenlampen eingeschaltet werden, ist durch<br />
Beschluss des Verwaltungsausschusses festgesetzt worden.<br />
Die dortige Beschlusslage ist eindeutig, aber wohl auf eine<br />
unglückliche Folge von Missverständnissen <strong>und</strong> Unkenntnis zurückzuführen.<br />
Der Missstand ist zwar nicht ganz neu. Die Änderung des<br />
Beschlusses ist aber offenbar schwierig <strong>und</strong> langwierig. Die Überprüfung<br />
des Beschlusses ist nunmehr auf den Weg gebracht – über den<br />
Stadtentwicklungs- <strong>und</strong> den Werksausschuss.<br />
Hoffentlich ist das Problem wenigstens zum nächsten Herbst<br />
gelöst.<br />
22<br />
Unterhaltungsarbeiten, Löcher in den Straßen<br />
An mehreren Stellen im Dorf weisen die Straßen Löcher auf, so in<br />
auf Hochtouren mit Vollernter-Maschinen aufgearbeitet <strong>und</strong> zum<br />
Verkauf an den Straßenseiten gestapelt. Nach Auskunft von Frau offmann<br />
herrscht derzeit noch eine passable Nachfrage nach<br />
Fichtenstammholz, dessen Absatz gute Gewinne verspricht. Die<br />
Verwertung des angefallenen Laubholzes, wenn auch in kleineren<br />
Mengen, kann schwieriger werden.<br />
Wer sich in den Wäldern um <strong>Laubach</strong> umschaut, sieht viel unverwertetes<br />
Laubholz. Trotzdem ist es für privaten Holzk<strong>und</strong>en<br />
schwieriger geworden, an Brennholz zu kommen. Dies hängt mit der<br />
Prioritätensetzung der Forstverwaltung zusammen, deren vorrangiges<br />
Ziel es ist, Holz für industrielle Nutzung bereitzustellen <strong>und</strong><br />
gewinnbringend zu vermarkten.<br />
Für die Umwelt wäre es zweifelsfrei vorteilhafter, möglichst viel<br />
Heizöl <strong>und</strong> Erdgas durch Holz zu ersetzen, weil so die Atmosphäre<br />
mit weit weniger CO2 belastet würde. Jerry Salisbury<br />
15
Ortsbürgermeister grüßt Ortsheimatpfleger<br />
mit einem Gedicht<br />
Der Sparsame<br />
von Eugen Roth<br />
Ein Mensch, in langem Lebenslauf,<br />
Hebt kurzweg alles, alles auf,<br />
Was man vielleicht noch einmal braucht:<br />
Zigarrenkisten, ausgeraucht,<br />
So Wein- wie Apothekerflaschen,<br />
So Packpapier wie Tragetaschen.<br />
Auch hat er Schnüre aller Art<br />
Erst aufgeknüpft, dann aufgespart,<br />
Hat Korken, Klammern, Schrauben,<br />
Gehortet sich nach strenger Regel.<br />
Ihn selber bringt es oft zum Rasen,<br />
Wie alle mit Verpackung aasen;<br />
Er freut sich schon des Augenblicks,<br />
Wo, am berühmten Tage X,<br />
Zusammenbricht das Wirtschaftsw<strong>und</strong>er<br />
Und Sachwert wird, was heute Pl<strong>und</strong>er.<br />
Er sieht im Geist schon das Gebettel<br />
Um Gummischnürchen, leere Zettel,<br />
Und wie er gnädig, fast ein Gott,<br />
Mit Güte heimzahlt allen Spott.<br />
Doch leider, eh er so umworben,<br />
Ist unser guter Mensch gestorben,<br />
Und herzlos werfen seine Erben<br />
Das ganze Zeug zu Schutt <strong>und</strong> Scherben.<br />
Gerd M<strong>und</strong>t <strong>und</strong> Ernst Grages haben beide zu viele Sachen!<br />
Doch was ist ein gravierender Unterschied zwischen den beiden?<br />
Der eine kann nichts wegwerfen, <strong>und</strong> der andere sammelt zu viel!<br />
PS: Liebe Leser, wenn sie auch jemanden im Ort mit einem Gedicht<br />
grüßen möchten, dann informieren Sie doch einfach die<br />
16<br />
Trommelstockredaktion.<br />
Feuerwehrgerätehauses <strong>und</strong> der Neubau der Gr<strong>und</strong>bachbrücke.<br />
Aber nicht nur im Gemeinderat hat er sich für unser Dorf <strong>und</strong> seine<br />
Belange eingesetzt. Er ist auch lange Jahre im Heimat- <strong>und</strong><br />
Verkehrsverein tätig gewesen. Er war eines der Gründungsmitglieder,<br />
eine Zeit lang Vorsitzender <strong>und</strong> seit 1993 Ehrenmitglied.<br />
Daneben war er noch in der Zeit von 1973 bis 1996 , d.h. 23 Jahre,<br />
Ortsheimatpfleger in unserem Ort. In dieser Zeit entstand auch die<br />
Chronik von <strong>Laubach</strong> mit dem Schwerpunkt auf der<br />
Flurnamenforschung.<br />
Ich hatte schon erwähnt, dass der Gemeinderat früher größere<br />
Gestaltungsmöglichkeiten hatte, als es heute der Fall ist. Ich kann mir<br />
auch gut vorstellen, dass Günther Kaeger versucht hat, von diesen<br />
größeren Gestaltungsmöglichkeiten ausgiebig Gebrauch zu machen.<br />
Da er aber einer Fraktion angehörte, die nicht in der Überzahl war,<br />
kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dass es gelegentlich oder vielleicht<br />
auch des öfteren ordentlich “gekracht” hat.<br />
Und damit wäre ich schon bei einer seiner herausragenden<br />
Eigenschaften.<br />
Nämlich - alles direkt <strong>und</strong> ohne Umschweife anzusprechen. Mit so<br />
einer Art umzugehen, ist gewiss nicht jedermanns Sache. Und manch<br />
einer wird so seine Schwierigkeiten damit gehabt haben. Ich persönlich<br />
kann aber sagen, dass mir diese direkte <strong>und</strong> ehrliche Art sehr gut<br />
gefallen hat. Und dass mir diese Art auch immer als Erstes einfällt<br />
<strong>und</strong> auch in Erinnerung bleiben wird, wenn ich daran denke:<br />
Wer war eigentlich Günther Kaerger? Was für einen Eindruck hat<br />
er auf dich gemacht <strong>und</strong> auch welchen Eindruck hat er nachhaltig bei<br />
dir <strong>und</strong> vielleicht auch bei den anderen hinterlassen?<br />
Und auch Ihnen liebe Familie Kaerger wünsche ich, dass es irgendeine<br />
Sache gibt, die Ihnen spontan einfällt, wenn Sie an Ihren Mann<br />
<strong>und</strong> Vater denken. Ein Handeln, eine Begebenheit, eine Eigenschaft,<br />
die ihnen immer in Erinnerung bleibt <strong>und</strong> diese sehr starke <strong>und</strong> prägende<br />
Persönlichkeit für Sie ausgemacht <strong>und</strong> auch liebenswert<br />
gemacht hat. Eine Geste, die nur Ihnen gehört <strong>und</strong> damit für Sie<br />
wichtig <strong>und</strong> bedeutsam ist.<br />
Zum Schluss möchte ich noch sagen: Wir werden Günther Kaerger<br />
immer in dankbarer Erinnerung behalten.<br />
21<br />
Unser tiefes Mitgefühl gilt Ihnen, Frau Kaerger, <strong>und</strong> Ihrer Familie.<br />
Gerd M<strong>und</strong>t
ereits durch Abmessungen <strong>und</strong> Zeichnungen nachgewiesen.<br />
– Während die Arbeiten an dieser Stauanlage noch nicht zu Ende<br />
geführt sind, ist unter Beteiligung des Thüringischen Staates, der<br />
Stadt <strong>und</strong> des Landkreises Eisenach <strong>und</strong> unter Hinzuziehung privaten<br />
Kapitals bei Spichra mit dem Bau eines Werra-Großkraftwerkes begonnen<br />
worden. Durch diese Anlage sollen große Teile<br />
Westthüringens, des Werratales <strong>und</strong> die angrenzenden preußischen<br />
Provinzen mit elektrischem Strom versorgt werden. Dieses<br />
Großkraftwerk soll bis zum Herbst im Rohbau fertig sein. -<br />
- “Beim Bauen muß schauen…“ Bei dem Bau “unseres”<br />
Werrakraftwerkes hat man geschaut. Von welchen Lasten ist u.a. die<br />
hiesige Stadtverwaltung durch Beschäftigung von Arbeitern befreit<br />
worden. Und diese produktive Erwerbslosenfürsorge hat wiederum<br />
das Wirtschaftsleben in unserer Stadt in der Zeit der größten Misere<br />
fruchtbringend gestaltet. Bitte kein ironisches Lächeln!<br />
Es ist eine Tatsache, die zu bedenken ist <strong>und</strong> nicht verkannt werden<br />
darf. Und nun Glück zu! zur völligen Vollendung.<br />
– Inzwischen hat sich im Maschinenhause des Werrakraftwerkes<br />
eine schwerwiegende Störung ereignet, die den täglichen<br />
Probefahrten der einen Turbine vorläufig ein Ende bereitet hat. Bei<br />
einem Probelauf der Maschine wurde Sonnabend eine Spule des<br />
Generators durchschlagen, wodurch deren Neuwicklung im<br />
Sachsenwerk erforderlich geworden ist. F. G. H.<br />
Ansprache des Ortsbürgermeisters<br />
anlässlich der Trauerfeier für Günther Kaerger am 05.02.07<br />
Liebe Familie Kaerger,<br />
wir sind heute hier zusammengekommen, um gemeinsam<br />
Abschied zu nehmen von Ihrem Mann, Vater, Großvater <strong>und</strong><br />
Urgroßvater.<br />
Herr Kaerger war nicht nur mein Vorgänger in der Försterei<br />
Haarth, sondern auch einer meiner Vorgänger im Ortsrat von<br />
<strong>Laubach</strong>. Früher war das noch der Gemeinderat in der selbstständigen<br />
politischen Gemeinde <strong>Laubach</strong> mit viel größeren Kompetenzen <strong>und</strong><br />
Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
20<br />
als wir sie heute haben.<br />
Günther Kaeger hat diesem Gemeinderat von 1964 bis 1968 angehört.<br />
In diese Zeit fiel unter anderem der Bau des<br />
Wanderweg 27<br />
Testwanderung von Mitgliedern des HVV<br />
Nicht sehr lange nach dem Kyrill-Desaster wagte sich eine<br />
Mannschaft des HVV in den <strong>Laubach</strong>er Wald, um den Wanderweg 27<br />
zu testen, der an den Kuhlen beginnt. Es war der 11. März, ein<br />
Sonntag <strong>und</strong> dazu ein richtiger Frühlingstag mit herrlichem<br />
Sonnenwetter! An einigen Wegrändern machten sogar schon die er-<br />
sten knallgelben Blüten des Huflattich auf sich aufmerksam. Die<br />
Wanderer, allen voran die Vorsitzende des HVV, Irene Grages, scheuten<br />
keine Anstrengungen. Sie kämpften sich an den Steinbrüchen entlang<br />
durch dichtes Gestrüpp durch <strong>und</strong> über einige quer liegende<br />
Baumstämme in Richtung Zella. Bald wurden die Hindernisse weniger,<br />
dann kam noch ein bisschen Aufstieg, endlich war die<br />
Spiegelburg in Sicht. Dort wurde der neue Aussichts-Hochstand mit<br />
Blick aufs Römerlager ausgiebig getestet. Ob Kyrill dort auch zugeschlagen<br />
hat? Am Hochstand fehlten zwei Latten. Kurze Pausen mit<br />
Erklärungen zur Holzwirtschaft von Gerd M<strong>und</strong>t gab es an der<br />
Frickeeiche <strong>und</strong> an der Helmutbuche. Krönender Abschluss:<br />
17<br />
Ein<br />
Rucksackfrühstück am Sängerstein mit herrlichem Blick auf<br />
<strong>Laubach</strong>. Redaktion
Etwas Neues vom Werrakraftwerk<br />
25.3.1924 Mündensche Nachrichten<br />
Etwas Neues vom Werrakraftwerk.<br />
“Beim Bauen muß man schauen, um sich nicht zu verhauen, sonst<br />
kommt man in des Elends Klauen.” Dieses Wort von Abraham a<br />
Santa Clara kommt einem in den Sinn, wenn man die Stauanlage<br />
beim “Letzten Heller” betrachtet. Dieses Werk, das die Architektur in<br />
engster Zusammenarbeit mit der Technik geschaffen hat, weist eine<br />
Fülle von Neuem in beiden Wissenschaften auf. Jetzt, nach vierjähriger<br />
intensiver Bauzeit, neigt sie sich ihrem Ende zu. Der Bau hat,<br />
wie noch bekannt sein dürfte, - die Vorarbeiten nicht mitgerechnet –<br />
im Mai 1920 begonnen. Auch der Mai dieses Jahres wird auf dem<br />
Bauplatze noch emsige Tätigkeiten sehen. Mit Ende des Jahres glaubt<br />
man jedoch, geruhsam auf das vollendete Werk sehen zu können. Der<br />
Bau als solcher ist, Nebenarbeiten nicht eingerechnet, so gut wie fertig,<br />
aber seinem eigentlichen Zweck kann er noch nicht vollkommen<br />
genügen, weil sich auch hier die Willkürherrschaft der Feinde im besetzten<br />
Gebiete auswirkt:<br />
Es fehlen nämlich immer noch zwei Generatoren.<br />
Die erste Turbine ist, abgesehen von allen anfänglichen<br />
“Kinderkrankheiten”, betriebsfertig. Ihre aktive Inbetriebnahme wird<br />
sich aber noch einige Tage hinzögern. Das Maschinenhaus, in dem die<br />
drei Turbinen, nebeneinander eingebaut, ihre Kräfte entfalten werden,<br />
ist ein großer, lichter Raum, dem peinliche Sauberkeit den Stempel<br />
aufdrückt. Die großen Generatoren, die hier erforderlich sind, weil es<br />
sich um Niederdruckturbinen handelt, haben eine Stärke von 5000<br />
PS. Bei Hochdruckturbinen (Edertalsperre) der man sich bei starken<br />
Gefäll des Wassers bedient, nimmt man kleinere Generatoren. Die<br />
dritte Turbine tritt nur bei niedrigem Wasserstand in Aktion <strong>und</strong> ist<br />
außerdem kleiner als ihre beiden Nachbarn. Daher wird die<br />
Erzeugung die Erzeugung des elektrischen Stromes in diesem Falle<br />
auch eine geringere sein, was sich aber bei den vielen Werken, die<br />
gleichfalls ihre Elektrizität in das Netz der Edertalsperre liefern, wohl<br />
kaum<br />
18<br />
bemerkbar machen wird. Welche Energie in den gestauten<br />
Wassermassen schlummert, erhellt folgende Zahl :<br />
Das Wasserkraftwerk erzeugt jährlich 13 Millionen<br />
Kilowattst<strong>und</strong>en.<br />
Damit sich jedermann errechnen kann, was 13 Millionen<br />
Kilowattst<strong>und</strong>en bedeuten, sei bemerkt, dass eine Kilowattst<strong>und</strong>e, als<br />
Arbeit gerechnet 367.000 Meter-Kilogramm ergibt <strong>und</strong> 76 Meter-<br />
Kilogramm als eine Pferdekraft (PS) zu rechnen sind. Die für die<br />
Krafterzeugung erforderliche Wassermengen – <strong>und</strong> auch um die<br />
Gewalt des Elementes zu erhöhen – werden durch das Senken zwei<br />
mächtiger Holzylinder, die sofort stauen, was sich bis nach<br />
Hedemünden bemerkbar macht, gewonnen. Um Reparaturen an den<br />
herabgelassenen Walzen vornehmen zu können, sind Vorrichtungen<br />
zu ihrer Trockenlegung getroffen worden.<br />
- Bei dem Bau der Stauanlage hat man auch das volkswirtschaftliche<br />
Interesse gewahrt. In dem einen Pfeiler, dem sog.<br />
Fischpaßpfeiler, ist ein Fischpaß eingebaut worden. Der Paß ist treppenartig<br />
angelegt, mit einem periodischen Gefäll von zehn<br />
Zentimetern <strong>und</strong> ermöglicht den Fischen, sich in andere Gewässer zu<br />
begeben. Außer diesem Fischpaß ist im Landpfeiler ein Durchgang<br />
für Aale geschaffen worden. Es ist den Tieren Gelegenheit gegeben,<br />
zur Laichzeit das Meer zu erreichen. Die Technik hat aber nicht nur<br />
für den Fortzug, sondern auch für die Rückkehr der Fische Sorge getragen.<br />
Der Aalpaß ist z.B. so gebaut, dass es auch der jungen Brut<br />
möglich ist, die Gründe ihrer Vorfahren zu erreichen.<br />
– Das Werrakraftwerk unterscheidet sich wesentlich von der<br />
Edertalsperre. Es ist kein festes Wehr, sondern beweglich<br />
(Walzenstauung). Der Gr<strong>und</strong> ist in dem oft wechselnden<br />
Wasserstands der Werra zu suchen. Die Größe der Variation liegt etwa<br />
zwischen dem Maximum von 200 <strong>und</strong> einem Minimum von 6<br />
cbm Wasser in der Sek<strong>und</strong>e. Diesen Schwankungen ist die<br />
Edertalsperre nicht unterworfen. – Neben dem eigentlichen Flussbett,<br />
das der Stauanlage dienstbar gemacht worden ist, zieht sich ein<br />
zweites, zurzeit noch trockenes, in das eine Schleuse eingebaut wird.<br />
Eine Schiffahrtsschleuse im eigentlichen Sinne wird diese Anlage<br />
nicht, weil sie nur für 150-Tonnen-Kähne ausreicht; dafür können<br />
Flöße <strong>und</strong> Ruderboote die Stadt erreichen. Die Ursache zu diesem<br />
Schleusenbau hat das Kanalprofil Weser-Main gegeben. Wird diese<br />
Fahrstraße über die Werra, weil es näher ist <strong>und</strong> nicht über<br />
19<br />
die Fulda,<br />
weil sie mehr Wasser führt, geleitet, so wird aus dieser kleinen<br />
Schleuse eine große entstehen. Die technische Durchführbarkeit ist