Sonderausgabe SAP. - Banken+Partner
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UNTERNEHMEN<br />
Rieker: Das hängt von der Lösung ab, die die Banken im Einsatz<br />
haben. Sie haben recht, die Einführung eines neuen Produktes<br />
kann durchaus Monate dauern. Wir haben aber auch<br />
Kreditinstitute, die mit unseren <strong>SAP</strong>-Lösungen neue Angebote<br />
binnen weniger Tage einführen. Das hängt damit zusammen,<br />
dass wir viele Prozesse vordefiniert haben und den Banken<br />
einen Produktkonfigurator anbieten können. Auf diese Weise<br />
lassen sich Produktinnovationen über Produktlinien hinweg als<br />
Product-Bundles schnell und in verschiedenen Varianten auf<br />
den Markt bringen. Das ist heute in dieser Form in vielen Häusern<br />
noch nicht möglich. Wir können das, weil wir eine Plattform<br />
anbieten, auf der die verschiedenen Produktlinien abgewickelt<br />
werden können.<br />
Viele Banken möchten aber gerne unabhängig sein von ihren<br />
Softwarelieferanten, nicht auf Anpassungen warten müssen,<br />
sondern auch einmal selbst schnell Hand anlegen können.<br />
Geht das?<br />
Rieker: Standardsoftware zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
man durch Parametrisierung den Banken die Wahlfreiheit gibt,<br />
wie gewisse Prozesse abgebildet werden sollen. Da kann eine<br />
Bank sehr schnell Produkte und Prozesse ändern und eigene<br />
Ideen umsetzen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt unserer<br />
Software ist, dass über offene Schnittstellen kundenspezifische<br />
Erweiterungen adaptiert werden können.<br />
„Multi-Channel-Plattformen sind das<br />
Zukunftsthema schlechthin.“<br />
Falk Rieker, Global Head of IBU Banking, <strong>SAP</strong><br />
Schnelligkeit ist auch ein Aspekt der immer neuen regulatorischen<br />
Anforderungen und Anpassungen, die Kreditinstitute<br />
in ihrer IT-Landschaft verankern müssen. Überholen die immer<br />
neuen Anforderungen eigentlich die Umsetzung?<br />
Leicht: Regulatorische Fragen<br />
beherrschen die gesamte<br />
Bankenwelt – es ist das Thema<br />
mit der Priorität Eins. Wir bieten<br />
eine offene Architektur, die<br />
es Kreditinstituten ermöglicht,<br />
schnell, offen und global zu agieren. Dabei gilt es unterschiedliche<br />
Facetten zu berücksichtigen. Die Fragen, die es bei jeder<br />
dieser Anpassungen zu klären gilt, sind, wie groß sind die Anforderungen,<br />
wie genau sind diese zum Zeitpunkt X bereits definiert,<br />
welche Eingriffe erfordern sie und in welchen Modulen<br />
werden diese Anpassungen abgebildet? Basel III hat beispielsweise<br />
eine ganz andere Dimension als Fatca (Foreign Account<br />
Tax Compliance Act). Manche regulatorische Anforderung zieht<br />
sich über Jahre hin wie die internationale Rechnungslegungsvorschriften<br />
IFRS oder SEPA. Manchmal ist es aber auch nur ein<br />
Formular, das lokal angepasst werden soll.<br />
Rieker: Als globaler Anbieter sind wir mit den unterschiedlichsten<br />
Anforderungen auf globaler, regionaler und lokaler<br />
Ebene konfrontiert. Um diese bestmöglich umsetzen zu können,<br />
arbeiten wir eng mit Partnern zusammen.<br />
Wie sieht die Aufgabenteilung zwischen Ihnen und Ihren Partnern<br />
aus?<br />
Rieker: Wir arbeiten auf der einen Seite mit Implementierungspartnern<br />
zusammen. Das sind solche Unternehmen, die<br />
unsere <strong>SAP</strong>-Lösungen bei den Kreditinstituten vor Ort einführen.<br />
Auf der anderen Seite kooperieren wir mit anderen Software-Anbietern,<br />
da wir den Bedarf der Banken und Sparkassen<br />
alleine nicht decken können. So bieten für die Kreditwirtschaft<br />
etwa zwei Dutzend Partner-Produkte an, die komplementär zu<br />
unseren stehen und über offene Schnittstellen ohne großen<br />
Aufwand eingebunden werden können. Unser gemeinsames<br />
Produktportfolio stimmen wir auf die Nachfrage ab. Je mehr<br />
modulare, aufeinander abgestimmte Komponenten ein Institut<br />
einsetzt, desto größer sind die Skaleneffekte.<br />
Welche Lösungen fragen die Kreditinstitute aktuell besonders<br />
stark nach?<br />
Rieker: Da gibt es drei große Bereiche. Zum einen das Thema<br />
Multi-Channel-Plattform, also die zur Verfügungstellung von<br />
Produkten, Services und Informationen über mehrere Vertriebskanäle<br />
hinweg. Auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Sicht<br />
auf den Kunden liegen bei den Banken noch große Effizienzpotenziale.<br />
Das zweite große Thema ist die strategische Weiterentwicklung<br />
der Kernbankensysteme.<br />
Hier liegt auch bei uns<br />
ein großer Fokus. Und schließlich<br />
haben die Kreditinstitute großen<br />
Beratungs- und Innovationsbedarf<br />
in den Bereichen Finance<br />
und Riskmanagement. Hier greifen zahlreiche regulatorische<br />
Anforderungen. Auch in diesem Bereich schlummern noch viele<br />
Optimierungsmöglichkeiten.<br />
Haben Sie aktuell einen Schwerpunkt in Ihren Entwicklungen<br />
für Banken?<br />
Rieker: Die Nachfrage nach Multi-Channel-Lösungen ist in<br />
den vergangenen 18 Monaten global stark gestiegen. Daher<br />
liegt hier ein Entwicklungsschwerpunkt. Der Treiber für die<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
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