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Die Anwendung von Calciumhydroxid-Sol als ... - icvbc

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1. Einführung in die Arbeit<br />

In umfangreichen Untersuchungen und Vorversuchen 7 gelang es die<br />

Zusammensetzung des Materi<strong>als</strong> zu modifizieren und das Penetrationsverhalten<br />

soweit zu verbessern, dass generell eine strukturelle Festigung<br />

<strong>von</strong> Kalkputzen möglich erscheint. Allerdings zeigt sich in der<br />

restauratorischen <strong>Anwendung</strong> die Problemstellung, dass historische<br />

Kalkputze eine besondere Zusammensetzung und Struktur aufweisen.<br />

Deshalb sollen aus diesem Blickwinkel kurz deren spezifischen Merkmale<br />

herausgestellt und erläutert werden.<br />

1.1 Charakteristika <strong>von</strong> historischen Kalkputzen<br />

Aus der Sicht des Denkmalpflegers kann man Putz allgemein <strong>als</strong> der<br />

erhärtete Belag aus Putzmörtel definieren, der an Wänden, Decken und<br />

anderen Bauteilen aufgetragen wird und eine feste Verbindung mit dem<br />

Putzgrund eingeht. Der Putz dient entweder <strong>als</strong> Unterlage für weitere<br />

Beschichtungen oder <strong>als</strong> Außenhaut eines Architekturteils, der damit<br />

entsprechend gestaltet werden kann 8 . Betrachtet man Kalkputze aus<br />

petrographischer Sicht, so gleichen sie einem künstlichen Gestein,<br />

bestehend aus mineralischem Bindemittel und verschiedenen Zuschlägen.<br />

<strong>Die</strong> Aufgabe des Bindemittels ist es, die verschiedenen Zuschlagsmaterialien<br />

miteinander zu verbinden. <strong>Die</strong> meisten mineralischen<br />

Bindemittel werden durch das Brennen aus bestimmten Gesteinen<br />

gewonnen und danach mehlfein gemahlen. Dadurch wird die reagierende<br />

Oberfläche der Bindemittel um ein Vielfaches vergrößert. Mit diesem<br />

hohen Oberflächenanteil reagieren sie dann sehr leicht mit der Luftfeuchtigkeit<br />

und/oder dem Kohlendioxid der Luft 9 .<br />

Als Zuschlagstoffe für historische Kalkputze wurden häufig ungewaschene<br />

regional anstehende Sande, meist glaziale Ablagerungen, verwendet 10 .<br />

Der Zuschlag besteht meist aus Lockersedimenten, deren Korndurch-<br />

7 Siehe hierzu die Diplomarbeit <strong>von</strong> KEEDING 2005, die unzugängliche Chemiesemesterarbeit der<br />

Verfasserin und die Diplomarbeit <strong>von</strong> SCHÖNHOFER 2006.<br />

8 Nach DETTMERING / KOLLMANN 2001, S. 11.<br />

9 ROSS / STAHL 2003, S. 11.<br />

10 WENS 1998, S. 55.<br />

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