L ic h tb lic k - St. Viktor Xanten
L ic h tb lic k - St. Viktor Xanten
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L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k<br />
Pfingsten 2011
Inhaltsverze<strong>ic</strong>hnis<br />
Weckruf in ein neues Leben................................................................ 3<br />
Vom Kindergarten zum Familienzentrum........................................... 4<br />
Wege zueinander finden – Wege miteinander gehen...........................6<br />
Wo die Glocken hängen …..................................................................6<br />
Aus der Arbeit des Pfarrgemeinderats...............................................10<br />
Propst Manthey bl<strong>ic</strong>kt zurück............................................................12<br />
Berufen zur Caritas............................................................................15<br />
<strong>St</strong>adt der Menschen – <strong>St</strong>adt Gottes....................................................16<br />
M<strong>ic</strong>hael Lemkens im Gespräch mit dem L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k......................... 17<br />
Berlin ist, wenn .................................................................................18<br />
Heiligenhäuschen und Bildstöcke am Wegesrand.............................20<br />
"Gott hilft immer"............................................................................. 23<br />
Sieben Siegel..................................................................................... 24<br />
Bibelabend des <strong>St</strong>. Elisabeth Kindergartens in Birten.......................26<br />
Kurz und knapp................................................................................. 28<br />
Erstkommunionvorbereitung 2012 in der Pfarrei <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong>............. 30<br />
Fronle<strong>ic</strong>hnam am 23. Juni 2011........................................................ 31<br />
Zum Foto auf der Titelseite:<br />
Unser Titelbild (Foto: Andreas Elders/<strong>St</strong>iftsMuseum) zeigt das<br />
Pfingstereignis, wie es der Antwerpener Maler Rudolph Loesen um 1553 für<br />
die Innenseite des rechten Flügels des Marienaltars dargestellt hat.<br />
Zur Rückseite:<br />
Das Foto zeigt die Figur des hl. Antonius (aus dem 19. Jahrhundert) aus der<br />
Antoniuskapelle an der Siegfriedstraße (Foto: Norbert Beuckmann; vgl.<br />
Ber<strong>ic</strong>ht in diesem Heft).<br />
Herausgeber:<br />
Pfarrgemeinde <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> <strong>Xanten</strong><br />
Redaktion: Andreas Becker; Norbert Beuckmann; Hans-Joachim Karth; Margret Hubert; Jochem Int-<br />
Veen; Heinz-Hubert Janßen; Gerd van <strong>Xanten</strong>; Theo Zumkley.<br />
Kontaktadresse:<br />
Gerd van <strong>Xanten</strong>, Kiefernweg 16a, 46509 <strong>Xanten</strong>, 02801 4701,<br />
van-xanten@t-online.de<br />
Layout: Gerd van <strong>Xanten</strong><br />
- 2 -
Weckruf in ein neues Leben<br />
Ostern ist ein Fest des Erwachens.<br />
Das gilt in seinem ursprüngl<strong>ic</strong>hen<br />
Bezug auf Jesus<br />
von Nazareth. Er wird geweckt,<br />
erwacht und steht auf, um in<br />
einer neuen Weise in einen<br />
neuen Tag hinein zu leben – in<br />
einen Tag, der keinen Abend<br />
kennt. Auf einer Tabernakelseite der ehemaligen Klosterkirche in Marienthal<br />
(bei Wesel) – gestaltet von dem Künstler Hein Wimmer –<br />
steht das Wort: Der Pfingsttag kennt keinen Abend, denn seine Sonne,<br />
die Liebe, kennt keinen Untergang. Pfingsten ist das Schlusswort<br />
zu Ostern: Die Jünger des Herrn, wir, die ganze Schöpfung stehen<br />
auf, um in einer neuen Weise in einen neuen Tag hinein zu leben – in<br />
einen Tag, der keinen Abend kennt. Am Beginn des großen Lob- und<br />
Dankgebetes der Pfingstliturgie, in der Präfation, singt der Priester:<br />
Am Pfingsttag erfüllst du deine Kirche mit Leben.<br />
Wir Menschen sind n<strong>ic</strong>ht zu irgendeinem Leben berufen, sondern zu<br />
einem Leben in Fülle. Wir sind eingeladen, ganz Mensch zu werden<br />
und den göttl<strong>ic</strong>hen Kern, der in uns grundgelegt ist, zur Entfaltung zu<br />
bringen. Doch sind wir uns dessen bewusst? Es braucht die Entschiedenheit,<br />
aufwachen zu wollen. Und wir brauchen Hilfestellungen und<br />
Menschen, die uns ermutigen und stärken. Zu laut ist der Ruf nach<br />
konformem Verhalten und Konsumieren in der Gesellschaft. Wir erleben<br />
zur Zeit einen Umbruch, einen Wandel der Verhältnisse und der<br />
Werte wie nie zuvor. Wir sind neu herausgefordert, Antwort zu geben<br />
auf die Hoffnung und Fragen der Menschen heute. Es gilt, Kirche in<br />
der Welt von heute und morgen zu werden. Das können wir n<strong>ic</strong>ht allein.<br />
Dazu brauchen wir die Gemeinde als Ort des Suchens und Fragens,<br />
als Ort des gemeinsamen Lebens und Feierns und vor allem als<br />
Ort der Erfahrung Gottes und seines Geistes, der auch heute genauso<br />
lebendig und wirksam ist wie vor 2000 Jahren. Ich wünsche unserer<br />
Gemeinde, dass wir gemeinsam in den neuen Tag gehen. Mit dem<br />
L<strong>ic</strong>ht von Ostern. Mit der Liebe von Pfingsten. In eine Welt, die ins<br />
Dunkel starrt. Ins Leere.<br />
Propst Alfred Manthey
Vom Kindergarten<br />
zum Familienzentrum<br />
In den Kindertages-Einr<strong>ic</strong>htungen unserer<br />
Propsteigemeinde tut s<strong>ic</strong>h einiges:<br />
Sprachförderung gehört seit eh und<br />
je zu den Aufgaben der Kindergärten<br />
und Tagesstätten. Während in der<br />
Vergangenheit aber jede Einr<strong>ic</strong>htung<br />
diese Aufgabe weitgehend individuell<br />
wahrgenommen hat, werden nun<br />
neue Wege beschritten, die die Mögl<strong>ic</strong>hkeiten<br />
der Bündelung der Kräfte<br />
und Ressourcen nutzen. Die 27 Erzieherinnen<br />
und 3 Kinderpflegerinnen<br />
aller Einr<strong>ic</strong>htungen beginnen mit<br />
einer mehrjährigen Erarbeitung bzw.<br />
Weiterentw<strong>ic</strong>klung von einr<strong>ic</strong>htungsspezifischen<br />
Sprachförderkonzepten<br />
auf einer einheitl<strong>ic</strong>hen theoretischen<br />
Grundlage. Das Projekt, das Gerti<br />
Leurs und M<strong>ic</strong>hael Heiming vom Kindergartenausschuss<br />
des Kirchenvorstands<br />
gemeinsam mit der Referentin<br />
Maria Spreen-Rauscher vorstellten,<br />
wird fachl<strong>ic</strong>h begleitet vom Berufskolleg<br />
Placidahaus, der Schule,<br />
an der viele der in <strong>Xanten</strong> arbeitenden<br />
Erzieherinnen auch schon ausgebildet<br />
worden sind.<br />
Ein weiterer konzeptioneller Schwerpunkt<br />
ist die gemeinsame Entw<strong>ic</strong>klung<br />
eines Familienzentrums. Hierzu<br />
hätte s<strong>ic</strong>h auch jede einzelne Einr<strong>ic</strong>htung<br />
bewerben können. Die Kindertagesstätten<br />
haben s<strong>ic</strong>h jedoch für<br />
den Verbund entschieden, um s<strong>ic</strong>h<br />
als katholische Einr<strong>ic</strong>htungen noch<br />
besser platzieren zu können und um<br />
die vorhandenen Ressourcen besser<br />
ausschöpfen zu können. Zunächst<br />
sollen s<strong>ic</strong>h die Einr<strong>ic</strong>htungen<br />
in <strong>Xanten</strong> (<strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> und <strong>St</strong>. Helena<br />
(Foto), Lüttingen (<strong>St</strong>. Pantaleon; Foto)<br />
und Birten (<strong>St</strong>. Elisabeth) als Familienzentrum<br />
qualifizieren. Die Kindertagesstätten<br />
in Marienbaum und<br />
Vynen sind über Kooperationsvereinbarungen<br />
beteiligt.<br />
Was ist nun ein Familienzentrum?<br />
Hilde Joswig, die Leiterin der Lüttinger<br />
Einr<strong>ic</strong>htung erläutert, wodurch<br />
s<strong>ic</strong>h ein Familienzentrum s<strong>ic</strong>h von einem<br />
Kindergarten unterscheidet:<br />
Die Angebote sollen Familien in ihrem<br />
Alltag noch besser unterstützen,<br />
- 4 -
unabhängig davon ob ihre Kinder in<br />
einer beteiligten Einr<strong>ic</strong>htung sind<br />
oder n<strong>ic</strong>ht. Der Zugang ist für alle Familien<br />
in der Gemeinde (Sozialraum)<br />
frei.<br />
Beratungsangebote sollen für Eltern<br />
niederschwellig zugängl<strong>ic</strong>h sein,<br />
was bedeutet, dass Eltern Beratungsangebote<br />
in den einzelnen Einr<strong>ic</strong>htungen<br />
schneller und unkomplizierter<br />
in Anspruch<br />
nehmen<br />
können (Erziehungsberatung,<br />
Schuldnerberatung,<br />
Schwangerenberatung<br />
usw.). Auch die<br />
Vermittlung von<br />
Tagespflege soll<br />
in den Ablauf mit<br />
integriert werden.<br />
Integration von<br />
Familien mit Migrationshintergrund<br />
soll gelebt<br />
werden (Sprachkurse,<br />
Zusammenführung<br />
durch<br />
Feste oder ähnl<strong>ic</strong>he gemeinsame Aktionen,<br />
z. B. gemeinsames Kochen.<br />
Regelmäßig soll ein offenes Elterncafe<br />
stattfinden (entweder nur zum<br />
Austausch, aber auch mit gezielten<br />
Angeboten durch Referenten zu unterschiedl<strong>ic</strong>hen<br />
Themen). Angebote,<br />
die während der Öffnungszeiten in<br />
den Räumen der Tageseinr<strong>ic</strong>htung<br />
stattfinden, müssen kostenlos sein,<br />
um für alle die gle<strong>ic</strong>hen Chancen zu<br />
gewährleisten.<br />
<strong>St</strong>ärken und Schwächen der Kinder<br />
können in Familienzentren früher erkannt<br />
werden, weil eine engere Koop!eration<br />
mit Fachleuten (z. B. Ergotherapeuten,<br />
Logopäden, Heilpädagogen)<br />
besteht. Das Ziel jedes Familienzentrums<br />
ist, n<strong>ic</strong>ht nur<br />
die Kinder besser zu fördern,<br />
sondern die Familie als Ganzes<br />
zu stärken. In diesem Zusammenhang<br />
soll auch ein bedarfsorientierter<br />
Ausbau der U3-Betreuung erfolgen.<br />
Durch Lenkungsgruppen werden die<br />
verschiedenen Angebote analysiert<br />
und regelmäßig überprüft. Hier werden<br />
auch Schwerpunkte für die einzelnen<br />
Einr<strong>ic</strong>htungen festgelegt.<br />
In regelmäßigen Abständen wird<br />
durch Befragung im festgestellt, welche<br />
Bedürfnisse vor Ort vorhanden<br />
sind. Es wird ein enger Kontakt zu<br />
anderen Institutionen verlangt und<br />
gewünscht. Durch entsprechende<br />
Kooperationsverträge wird die Verbindl<strong>ic</strong>hkeit<br />
für alle Beteiligten gewährleistet.<br />
Öffentl<strong>ic</strong>hkeitsarbeit findet durch eine<br />
eigene Homepage und durch<br />
Flyer statt. Interessierte können s<strong>ic</strong>h<br />
natürl<strong>ic</strong>h auch in den Einr<strong>ic</strong>htungen<br />
persönl<strong>ic</strong>h informieren.<br />
Jochem Int-Veen (Text und Foto)<br />
- 5 -
Osterkerze 2011<br />
Wege zueinander finden –<br />
Wege miteinander gehen<br />
So lautet das Leitmotiv, unter dem<br />
für die Gemeindebezirke <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong><br />
Birten, <strong>St</strong>. Pantaleon<br />
Lüttingen, <strong>St</strong>. Petrus<br />
Obermörmter, <strong>St</strong>.<br />
Martin Vynen, <strong>St</strong>. Willibrord<br />
Wardt und <strong>St</strong>.<br />
<strong>Viktor</strong> <strong>Xanten</strong> in diesem<br />
Jahr die Osterkerzen<br />
gestaltet wurden.<br />
Alle Kerzen zeigen<br />
als Gestaltungselement<br />
die Silhouetten<br />
der sieben Kirchen<br />
und Wege, die die<br />
Kirchen miteinander<br />
verbinden. Alle Gemeindekirchen<br />
gruppieren<br />
s<strong>ic</strong>h um das<br />
Kreuz der Osterker-<br />
ze. Das Kreuz<br />
symbolisiert das<br />
Verbindende, die<br />
R<strong>ic</strong>htung und den<br />
Ursprung des gemeinsamen<br />
Weges.<br />
Die Vertreterinnen<br />
der einzelnen Bezirke<br />
haben aus<br />
den Grundelementen<br />
und dem Leitmotiv<br />
individuelle<br />
und doch gemeinsame<br />
Osterkerzen<br />
geschaffen, die<br />
nun in den Kirchen<br />
bestaunt<br />
werden können.<br />
Angelika Frensch<br />
Fotos der Osterkerzen: links <strong>St</strong>. Pantaleon<br />
Lüttingen (Jochem Int-Veen), rechts<br />
<strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> Birten (Theo Zumkley)<br />
Wo die Glocken hängen …<br />
… das wusste vor einigen Jahrhunderten<br />
vermutl<strong>ic</strong>h n<strong>ic</strong>ht nur der hl.<br />
Norbert, als er <strong>Xanten</strong> den Rücken<br />
kehrte. Und heute wissen s<strong>ic</strong>her alle<br />
Bürgerinnen und Bürger unserer<br />
<strong>St</strong>adt, dass n<strong>ic</strong>ht nur im Dom (dort<br />
übrigens seit dem Wiederaufbau nur<br />
im bzw. am Südturm) und der evangelischen<br />
Kirche am Markt Glocken<br />
hängen.<br />
Natürl<strong>ic</strong>h verfügen auch alle Dorfkirchen<br />
über ein recht eindrucksvolles<br />
Geläute. Kloster Mörmter und die<br />
evangelische Kirche Düsterfeld in<br />
Mörmter verfügen ebenso über Glocken<br />
wie die Fürstenbergkapelle.<br />
Die Glocke der Krankenhauskapelle<br />
ruft zu Gebet und Gottesdienst, während<br />
das Glockenspiel am Rathaus<br />
Bürger und Gäste mit wechselnden<br />
Melodien erfreut.<br />
Aber wann und wie die <strong>Xanten</strong>er<br />
Glocken läuten, das wissen wahrscheinl<strong>ic</strong>h<br />
sogar unter den „alten“<br />
<strong>Xanten</strong>ern nur recht wenige wirkl<strong>ic</strong>h<br />
ganz genau, und es ist auch gar<br />
n<strong>ic</strong>ht so einfach.<br />
Ein Neubürger brachte uns mit einem<br />
Gästebucheintrag auf der Homepage<br />
auf die Spur, als er um entsprechende<br />
Aufklärung bat. Wir kommen<br />
seiner Bitte gerne nach. In diesem<br />
Heft beschäftigen wir uns mit<br />
den Glocken der Kirchen in der<br />
- 6 -
<strong>St</strong>adt. In der nächsten L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k-Ausgabe<br />
gehen wir dann weiter „über<br />
die Dörfer“, beginnend in Marienbaum.<br />
Wer mehr und Genaueres<br />
über die <strong>Xanten</strong>er<br />
Glocken, ihre Gesch<strong>ic</strong>hte<br />
vom Guss bis zum<br />
klingenden Ton und über<br />
die Bedeutung der Glocken<br />
für das Christentum<br />
erfahren möchte,<br />
dem seien Broschüren<br />
empfohlen, die an der<br />
Domkasse bzw. in der<br />
evangelischen Kirche erworben<br />
werden können und auch für<br />
diese kurze Darstellung hilfre<strong>ic</strong>h waren<br />
(s. Literaturhinweis).<br />
Die Glocken des <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong>-Domes<br />
Die Glockenstube des Hauptgeläutes<br />
befindet s<strong>ic</strong>h im knapp 9 m hohen<br />
6. Geschoss des Südturms zwischen<br />
34,20 m und 43,10 m<br />
Höhe. Galerie und Turmhelm<br />
darüber re<strong>ic</strong>hen bis zu einer Höhe<br />
von 71 m (ohne Kreuz).<br />
Der Glockenstuhl wurde nach wissenschaftl<strong>ic</strong>hen<br />
Untersuchungen<br />
des Holzes um das Jahr 1584 erbaut<br />
und trägt insgesamt sechs Glocken:<br />
Große-<strong>Viktor</strong>-Glocke;<br />
2,3 t, Guss: 1450 (Foto links)<br />
Helena-Glocke;<br />
2 t, Guss: 1461<br />
Anna-und-Antonius-Glocke;<br />
1,25 t, Guss: 1495<br />
Johannes-Glocke;<br />
700 kg, Guss: 1450<br />
Kleine-<strong>Viktor</strong>-Glocke;<br />
250 kg, Guss: 1634<br />
Barbara-Glocke;<br />
300 kg, Guss: 1527<br />
Während die drei kleineren Glocken<br />
über einen elektrischen Antrieb verfügen,<br />
werden die drei größeren nach<br />
wie vor von Hand geläutet, die<br />
Große-<strong>Viktor</strong>- und die Helena-Glocke<br />
sogar von jeweils 3 Personen.<br />
Wenn also zu besonderen<br />
Anlässen das<br />
volle Geläute erklingen<br />
soll, ziehen insgesamt<br />
sieben Mitglieder<br />
der 1923 gegründeten<br />
Läuter-Kompanie<br />
im Erdgeschoss<br />
des Südturmsan den<br />
Seilen, um die Glocken<br />
fachgerecht zum<br />
Große <strong>Viktor</strong>-Glocke Schwingen zu bringen.<br />
Vor dem sonntägl<strong>ic</strong>hen<br />
Hochamt an Hochfesten wie<br />
etwa auch jetzt zu Pfingsten können<br />
die Läuter bei ihrer Schweiß treibenden<br />
Arbeit beobachtet werden.<br />
Läuteordnung und Dienst der Läuterkompanie<br />
sind genau geregelt. Ein<br />
Aushang in der südl<strong>ic</strong>hen Westchor-<br />
- 7 -
halle und ein Artikel unserer<br />
Homepage unter www.stviktorxanten<br />
/Pfarrgemeinde/<strong>Xanten</strong><br />
informieren über weitere Einzelheiten.<br />
Die <strong>St</strong>undenglocken<br />
Jetzt wird es etwas kompliziert!<br />
Der Helm des Südturms zeigt an<br />
seiner Ostseite zwei Dachgauben<br />
mit darin hängenden Glocken für die<br />
<strong>St</strong>undenschläge, die elektrisch jeweils<br />
mit einem Hammer angeschlagen<br />
werden.<br />
In der unteren Dachgaube sieht<br />
man die Glocke Martha, die mit einem<br />
Durchmesser von 110 cm und<br />
dem tieferen Ton für die Angabe der<br />
ganzen und halben <strong>St</strong>unden zuständig<br />
ist.<br />
Beide Glocken werden über Eisendrähte<br />
vom Uhrwerk der Turmuhr<br />
(Foto) gesteuert, das s<strong>ic</strong>h in der Uhrenstube<br />
im 5. Geschoss befindet.<br />
Katherina, die kleinere Glocke,<br />
schlägt jeweils zur vollen, halben<br />
und viertel <strong>St</strong>unde. Das Zusammenspiel<br />
beider Glocken zur halben und<br />
vollen <strong>St</strong>unde erfolgt nach einem<br />
komplizierten System und führt,<br />
wenn alles stimmt, zu insgesamt<br />
504 Glockenschlägen an einem Tag<br />
rund um die Uhr. Dabei schlagen zu<br />
den halben <strong>St</strong>unden beide Glocken<br />
im Wechsel, die Summe der Halbstunden-Schläge<br />
kündigt jeweils die<br />
nächste volle <strong>St</strong>unde an. Hier einige<br />
Beispiele für die Anzahl der Glockenschläge:<br />
Alles klar? Wenn n<strong>ic</strong>ht, befinden Sie<br />
s<strong>ic</strong>h bestimmt in guter Gesellschaft.<br />
Hören Sie einfach künftig genau hin!<br />
Einen vollständigen Plan finden Sie<br />
in der angegebenen Literatur sowie<br />
im Aushang der Westchorhalle.<br />
Die Glocke der Fürstenbergkapelle<br />
Die Glocke wurde 1744 gegossen,<br />
Uhrzeit Kleine Große<br />
Glocke Glocke<br />
00:15 12:15 1<br />
00:30 12:30 1<br />
00:45 12:45 3<br />
03:15 15:15 1<br />
03:30 15:30 2 2<br />
03:45 15:45 3<br />
04:00 16:00 4 4<br />
06:15 18:15 1<br />
06:30 18:30 4 3<br />
06:45 18:45 3<br />
07:00 19:00 4 7<br />
11:15 23:15 1<br />
11:30 23:30 6 6<br />
11:45 23:45 3<br />
12:00 00:00 4 12<br />
hat einen Durchmesser von 48 cm<br />
und wiegt 70 kg. Sie wurde im 2.<br />
Weltkrieg zur <strong>St</strong>ahlgewinnung konfisziert,<br />
kam aber unbeschädigt wieder<br />
zurück. Sie kann von Hand geläutet<br />
werden.<br />
Die Glocken der evangelischen<br />
Kirche<br />
Bis zum Jahre 1819 besaß die 1649<br />
eingeweihte evangelische Kirche ledigl<strong>ic</strong>h<br />
eine Bronzeglocke, zunächst<br />
in einem Dachreiter, später ab 1662<br />
- 8 -
in dem angebauten Turm (Foto).<br />
Das war in den Augen der Gemeindeleitung<br />
natürl<strong>ic</strong>h für ein Gotteshaus,<br />
das in Anwesenheit des<br />
großen Kurfürsten eingeweiht worden<br />
war, etwas zu bescheiden. Und<br />
so bemühte man s<strong>ic</strong>h seit 1787 darum,<br />
von der Obrigkeit sog. Beutekanonen<br />
aus gewonnenen Kriegen zu<br />
erhalten, um sie einschmelzen und<br />
Glocken daraus gießen zu können.<br />
So löbl<strong>ic</strong>h dieser Wunsch auch war,<br />
es sollte bis zu seiner Realisierung<br />
noch bis zum Jahre 1819 dauern. Allerdings<br />
muss das neue Geläut alles<br />
andere als gut geklungen haben, sodass<br />
es nach der Premiere wieder<br />
26 Jahre schweigen musste. Die alte<br />
Glocke läutete bis 1845 weiter allein,<br />
bevor der Wunsch nach einem Dreiergeläute<br />
endl<strong>ic</strong>h erfüllt werden konnte,<br />
das die Gemeinde bis zum Jahre<br />
1917 begleitete. Bis auf die erste kleine<br />
Glocke wurden die Glocken abgebaut<br />
und erfuhren nun in der Einschmelzung<br />
für Waffen die Umkehrung<br />
ihres Entstehungssch<strong>ic</strong>ksals.<br />
Ironie der Gesch<strong>ic</strong>hte!<br />
Im April 1926 erhielt die Kirchengemeinde<br />
zwei neue Glocken, die 1941<br />
erneut abgehängt wurden und auf<br />
den Glockenfriedhöfen des Dritten<br />
Re<strong>ic</strong>hes verloren gingen. Erst 1952<br />
und 1961 erhielt das Geläut seinen<br />
alten Dreiklang wieder. Die kleinste<br />
und älteste Glocke blieb über die<br />
Jahrhunderte erhalten und läutet jeden<br />
Abend um 18 und um 21 Uhr sowie<br />
während des Vater-unser-Gebets<br />
in den Gottesdiensten, zu denen<br />
auch die größeren Glocken rufen.<br />
Warum es tägl<strong>ic</strong>h um 21 Uhr läutet,<br />
dazu gibt es eine Legende, die diesen<br />
Brauch begründet haben soll:<br />
Ein kleines Kind verlief s<strong>ic</strong>h bei d<strong>ic</strong>htem<br />
Nebel und fand n<strong>ic</strong>ht nach Hause<br />
zurück. Die verzweifelten<br />
Eltern baten darum, die Glocke<br />
zu läuten. Das geschah, das Kind<br />
konnte s<strong>ic</strong>h am Klang der Glocke<br />
orientieren und fand den Weg zu seinen<br />
Eltern zurück.<br />
Ob die Gesch<strong>ic</strong>hte stimmt? Wie<br />
auch immer, Glocken rufen auch<br />
heute noch die Menschen zum Gottesdienst<br />
und Gebet, zu freudigen<br />
und traurigen Anlässen, künden von<br />
Zeit und Ewigkeit.'<br />
Text und Fotos: Jochem Int-Veen<br />
(Fortsetzung im nächsten L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k)<br />
Literaturhinweis:<br />
Paul Ley und Helmut Kernder: „Mit heiterer<br />
<strong>St</strong>imme“. Die Glocken des <strong>Xanten</strong>er Domes;<br />
Hg. Kath. Propsteigemeinde <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> <strong>Xanten</strong>,<br />
<strong>Xanten</strong> 2005 (an der Domkasse erhältl<strong>ic</strong>h)<br />
350 Jahre evangelische Kirche am Markt zu<br />
<strong>Xanten</strong>, 1649-1999; Hg. Presbyterium der<br />
Evangelischen Gemeinde <strong>Xanten</strong> und<br />
Mörmter (in der evangelischen Kirche<br />
erhältl<strong>ic</strong>h)<br />
- 9 -
Aus der Arbeit des<br />
Pfarrgemeinderats<br />
Auch in diesem Jahr zog s<strong>ic</strong>h der<br />
Pfarrgemeinderat zur Klausurtagung<br />
auf die Wasserburg Kleve-Rindern<br />
zurück. Unter dem Leitwort „Es<br />
gibt verschiedene Gnadengaben,<br />
aber nur den einen Geist“ (1 Kor<br />
12,4) stand mit einem Rückbl<strong>ic</strong>k auf<br />
die Veränderungen der Gemeinde in<br />
den letzten Jahren eine erste Zwischenbilanz<br />
nach dem ersten Jahr<br />
der aktuellen Legislaturperiode an.<br />
Dabei r<strong>ic</strong>htete s<strong>ic</strong>h der Bl<strong>ic</strong>k auf die<br />
inzwischen erfolgte Arbeit in den Arbeitsfeldern,<br />
die auf der letztjährigen<br />
Klausurtagung beschlossen wurden.<br />
Die Frage, mit welchen Veränderungen<br />
s<strong>ic</strong>h unsere Gemeinde in den<br />
nächsten Jahren auseinandersetzen<br />
muss, führte zur Diskussion über die<br />
eingeschlagenen Wege und die angestrebten<br />
Ziele. Beides bedarf<br />
auch in den nächsten Jahren einer<br />
regelmäßigen Überprüfung. Die Bestandsaufnahme<br />
ergab in einigen Arbeitsfeldern<br />
bereits gute Fortschritte,<br />
während in anderen, z. B. im Arbeitsfeld<br />
„Soziales“ aber auch deutl<strong>ic</strong>her<br />
Handlungsbedarf festgestellt wurde.<br />
In der Aussprache wurde auch deutl<strong>ic</strong>h,<br />
dass der Umfang und die Komplexität<br />
manche Aufgaben eine Überforderung<br />
des Pfarrgemeinderats zur<br />
Folge haben kann. Vor diesem Hintergrund<br />
wurde die Bedeutung der<br />
Zusammenarbeit mit den Gemeindeausschüssen<br />
und den kirchl<strong>ic</strong>hen<br />
Verbänden und<br />
Organisationen<br />
als w<strong>ic</strong>htig erkannt.<br />
Die turnusmäßige<br />
Sitzung am<br />
27.April 2011 in<br />
Obermörmter<br />
stand ganz unter<br />
dem Eindruck<br />
der Information,<br />
dass Propst Manthey<br />
am 11. September<br />
seine Tätigkeit<br />
in <strong>Xanten</strong><br />
- 10 -
eenden wird. Der Pfarrgemeinderat<br />
nahm die Nachr<strong>ic</strong>ht mit Respekt vor<br />
der Entscheidung des Propstes,<br />
aber auch mit Bedauern und großer<br />
Betroffenheit zur Kenntnis. Der Pfarrgemeinderat<br />
dankte Propst Manthey<br />
für die überaus gute und von gegenseitigem<br />
Vertrauen getragene Zusammenarbeit.<br />
Man hofft, mit dem<br />
Nachfolger von Propst Manthey ohne<br />
zeitl<strong>ic</strong>he oder inhaltl<strong>ic</strong>he Brüche<br />
an diese gute Arbeit anknüpfen<br />
zu können.<br />
Inhaltl<strong>ic</strong>h gab es mit der Diskussion<br />
über die Initiative Kirche 2011<br />
(vgl. auch Forum unseres Internetauftritts)<br />
und über die in der Kreisdekanatsversammlung<br />
bekannt gegebene<br />
Umstrukturierung der Region<br />
Niederrhein zwei Schwerpunkte.<br />
Von weiteren Zusammenlegungen<br />
ist unsere Pfarrei n<strong>ic</strong>ht betroffen.<br />
Hier wurden die We<strong>ic</strong>henstellungen<br />
bereits 2007 vorgenommen. In der<br />
nächsten Zukunft steht nun die Erstellung<br />
eines Pastoralplans gemeinsam<br />
mit dem Kirchenvorstand an.<br />
Der Pfarrgemeinderat wird s<strong>ic</strong>h dabei<br />
an den Bestandsaufnahmen der<br />
Arbeitsfelder orientieren.<br />
Die nächste Sitzung des Pfarrgemeinderats<br />
findet am 5. Juli in Wardt<br />
statt. Im Mittelpunkt wird im Gespräch<br />
mit Vertretern der Pfarrcaritas<br />
und der überörtl<strong>ic</strong>hen Caritas-Organisation<br />
das Arbeitsfeld „Soziales“<br />
stehen.<br />
Zu den Ergebnissen der Arbeit in<br />
den Arbeitsfeldern lesen Sie bitte<br />
auch unsere Rubrik „Kurz und<br />
knapp“.<br />
Ferienspiele 2011 „König der Löwen“<br />
Auch in diesem Jahr bieten wir in unserer Gemeinde im Rahmen der<br />
<strong>St</strong>adtranderholung für Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren ein Angebot an.<br />
Die Ferienspiele finden in der Zeit vom 25. Juli bis zum 2. August 2011<br />
statt. Es können keine Kindergartenkinder berücks<strong>ic</strong>htigt werden. Die<br />
Anmeldung erfolgt am ersten Ferienspieltag am 10 Uhr in der Turnhalle an<br />
der Rheinstraße/ Bemmelstraße. Eine Voranmeldung ist leider n<strong>ic</strong>ht<br />
mögl<strong>ic</strong>h! Das Thema lautet: „König der Löwen“. Neben Kreativangeboten,<br />
gibt es Spiel, Spaß und gute Laune. Zwei Ausflüge sind geplant. Weitere<br />
Informationen sind der Broschüre der <strong>St</strong>adtranderholung und der Presse zu<br />
entnehmen. Ansprechpartner: Pastoralreferent Lars Lindemann (lars@weblindemann.de<br />
–Tel.: 02801 7131-12).<br />
- 11 -
Propst Manthey<br />
bl<strong>ic</strong>kt zurück<br />
Die Nachr<strong>ic</strong>ht ging wie ein Lauffeuer<br />
durch die Gemeinde. Unsere<br />
Website und danach die Tagespresse<br />
ber<strong>ic</strong>hteten, dass Propst Alfred<br />
Manthey s<strong>ic</strong>h bereits am 11. September<br />
von seinen Ämtern und von der<br />
Propsteigemeinde verabschieden<br />
wird. Künftig möchte er als Seelsorger<br />
im Gemeindedienst arbeiten.<br />
Der L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k Hat Propst Manthey<br />
gebeten, einige Fragen zu beantworten,<br />
die ihm ermögl<strong>ic</strong>hen, über die<br />
Tagesaktualität hinaus von seinen<br />
Erfahrungen in den mehr als 12 Jahren<br />
seiner Tätigkeit in unserer Gemeinde<br />
zu ber<strong>ic</strong>hten.<br />
Wir haben diese Fragen schriftl<strong>ic</strong>h<br />
gestellt, um dem Propst die Mögl<strong>ic</strong>hkeit<br />
zu geben, s<strong>ic</strong>h in Ruhe damit zu<br />
beschäftigen.<br />
Hier nun unsere Fragen und die Antworten<br />
des Propstes:<br />
Woran denken Sie mit Freude und<br />
Zufriedenheit zurück?<br />
Mit der Antwort auf diese Frage<br />
könnte <strong>ic</strong>h locker viele Seiten des<br />
„L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>ks“ füllen. Angefangen vom<br />
Glück und der Zufriedenheit, m<strong>ic</strong>h in<br />
einem der schönsten Berufe verwirkl<strong>ic</strong>hen<br />
zu können über das Gelingen<br />
von Vorhaben und die positive Resonanz<br />
darauf. Schließl<strong>ic</strong>h das große<br />
Vertrauen in der Begegnung unterschiedl<strong>ic</strong>hster<br />
Menschen und der erfahrenen<br />
Freundschaft bis hin zum<br />
„Geschenk“ des <strong>Xanten</strong>er Domes<br />
als Ort des <strong>St</strong>aunens und der Freude<br />
im Glauben. Freude und Zufriedenheit<br />
bilden s<strong>ic</strong>h aus einer Vielzahl<br />
kleiner und kleinster alltägl<strong>ic</strong>her<br />
Erfahrungen, die <strong>ic</strong>h hier n<strong>ic</strong>ht wiedergeben<br />
kann. Besonders hervorheben<br />
möchte <strong>ic</strong>h jedoch die Begegnung<br />
und Zusammenarbeit mit den<br />
jungen Seelsorgern, die mir und unserer<br />
Gemeinde zur Ausbildung oder<br />
zur berufl<strong>ic</strong>hen Begleitung anvertraut<br />
worden sind: den Gemeindepraktikanten,<br />
Diakonen und Kaplänen. Eine<br />
beglückende Erfahrung war auch<br />
das gewachsene Vertrauen in den<br />
beiden Gemeindegremien im Kirchenvorstand<br />
und im Pfarrgemeinderat.<br />
Wo gab es bzw. was waren unerwartete<br />
positive Überraschungen oder<br />
unerwartete Enttäuschungen?<br />
Die stärksten Kontrasterfahrungen<br />
mit positiv überraschenden Entw<strong>ic</strong>klungen<br />
und unerwarteten Enttäuschungen<br />
habe <strong>ic</strong>h im Zusammenhang<br />
des Prozesses zur Zusammenlegung<br />
unserer Gemeinde erlebt.<br />
Das war eine spannende Zeit. Freudige<br />
Überraschungen ergaben s<strong>ic</strong>h<br />
- 12 -
auch durch außergewöhnl<strong>ic</strong>h große<br />
Zuwendungen an die Gemeinde und<br />
die daraus erwachsene Wertschätzung<br />
unserer Propsteigemeinde bei<br />
übergeordneten kirchl<strong>ic</strong>hen und öffentl<strong>ic</strong>hen<br />
Institutionen. Auf der<br />
Kehrseite jedoch auch die unerwartete<br />
Enttäuschung wegen des Neides<br />
und der Missgunst mancher Gemeindeglieder.<br />
Haben s<strong>ic</strong>h (Personal-) Entscheidungen<br />
im Nachhinein als besonders positiv<br />
(oder auch unerwartet negativ)<br />
herausgestellt?<br />
Über Personalentscheidungen<br />
spr<strong>ic</strong>ht ein Dienstvorgesetzter in aller<br />
Öffentl<strong>ic</strong>hkeit n<strong>ic</strong>ht. Es ist in der Kirche<br />
n<strong>ic</strong>ht anders als sonst auch im<br />
Leben: Man muss mit den Pferden<br />
pflügen, die im <strong>St</strong>all stehen. Andere<br />
gibt es n<strong>ic</strong>ht.<br />
Die vor fünf oder sechs Jahren getroffene<br />
Entscheidung, mit allen sieben<br />
Gemeindebezirken auf dem<br />
<strong>St</strong>adtgebiet <strong>Xanten</strong>s eine einzige<br />
Pfarrgemeinde neu zu gründen, war,<br />
wie s<strong>ic</strong>h jetzt immer deutl<strong>ic</strong>her herausstellt,<br />
überzeugend und r<strong>ic</strong>htig.<br />
Die Entscheidung, gegen viele Widerstände<br />
das <strong>St</strong>iftsMuseum <strong>Xanten</strong><br />
zu realisieren, kann ebenfalls gar<br />
n<strong>ic</strong>ht positiv genug bewertet werden.<br />
Was hat Sie im tägl<strong>ic</strong>hen Verwaltungsbetrieb<br />
am meisten belastet?<br />
Haben Sie hier auch etwas besonders<br />
gerne getan? Was würden Sie<br />
– wenn es mögl<strong>ic</strong>h wäre – am liebsten<br />
in der Verwaltung einer Pfarrgemeinde<br />
ändern?<br />
Ich bin schon des öfteren gefragt<br />
worden, ob n<strong>ic</strong>ht die Verwaltungstätigkeiten,<br />
die mit der Gemeindeleitung<br />
verbunden sind, zur Entfremdung<br />
des priesterl<strong>ic</strong>hen Lebens<br />
führen. Die Gefahr ist<br />
zweifellos gegeben. Und es gibt<br />
auch eine Reihe von Vorgängen,<br />
die mir zuwider waren, um die <strong>ic</strong>h<br />
m<strong>ic</strong>h ungern gekümmert habe. Das<br />
gibt es aber auch in jedem anderen<br />
Beruf. Und doch verstehe <strong>ic</strong>h die profanen<br />
Leitungsaufgaben eines Pfarrers<br />
als eine geistl<strong>ic</strong>he Tätigkeit.<br />
S<strong>ic</strong>h um die kirchl<strong>ic</strong>hen Einr<strong>ic</strong>htungen<br />
einer Gemeinde zu sorgen, d. h.<br />
ihre Zwecke zu begründen, die kirchl<strong>ic</strong>hen<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wahrzunehmen, Räume und Gebäude<br />
zu unterhalten, die der Gemeindebegegnung<br />
dienen, mit dem<br />
anvertrauten Geld und Gut fürsorgl<strong>ic</strong>h<br />
umzugehen, so dass es den<br />
Menschen hilft, das bedarf einer besonderen<br />
Spiritualität .<br />
Zuwider und kräftezehrend waren<br />
mir Vorgänge, die mit kleinen oder<br />
größeren Konflikten einhergingen,<br />
weil die Beteiligten in aller Regel<br />
s<strong>ic</strong>h n<strong>ic</strong>ht zuerst am Gemeinwohl der<br />
Gemeinde orientierten, sondern<br />
selbs<strong>tb</strong>ezogen handelten. Und das<br />
oftmals durch viele Instanzen hindurch.<br />
Wünschenswerte Änderungen (nur<br />
eine kleine Auswahl):<br />
der Pfarrer (Propst) muss n<strong>ic</strong>ht zwingend<br />
den Vorsitz im Kirchenvorstand<br />
haben und damit Dienstvorgesetzter<br />
aller Kirchenangestellten sein<br />
im Dombauverein sollte (statt des<br />
Propstes) ein Mitglied des Kirchenvorstandes<br />
„geborenes Vorstandsmitglied“<br />
sein<br />
im zentralen Pfarrbüro einer Großgemeinde<br />
müssen Mitarbeiter(innen) arbeiten,<br />
deren Beschäftigungsumfang,<br />
Besoldung und Qualitätsmerkmal<br />
mit gehobenen Sekretariatsdiensten<br />
vergle<strong>ic</strong>hbar ist<br />
über eine veränderte kirchl<strong>ic</strong>he Trä-<br />
- 13 -
gerstruktur von Einr<strong>ic</strong>htungen<br />
der Propsteigemeinde<br />
(z.B. Kindergärten, Schulen) sollten<br />
die Gremien ernsthaft nachdenken<br />
Gemeinde ausgehen. Andererseits<br />
meine <strong>ic</strong>h, dass wir uns viel stärker<br />
als bisher um eine besondere „Männer-Seelsorge“<br />
kümmern sollten.<br />
Wie haben Sie die Begegnungen mit<br />
Kindern erlebt?<br />
In meiner Kaplanszeit zählten die Begegnungen<br />
mit Kindern und Jugendl<strong>ic</strong>hen<br />
in der Kinder- und Jugendarbeit,<br />
den Lagerfreizeiten, der Messdienerarbeit,<br />
den Kinder- und Jugendgottesdiensten<br />
zu den schönsten<br />
Erlebnissen. Diese „Spielwiese“<br />
habe <strong>ic</strong>h als Pfarrer und Propst sehr<br />
vermisst.<br />
Gab es Orte der Entspannung, des<br />
Rückzugs oder des Abstands vom<br />
Alltag?<br />
Propst Alfred Manthey 2004 mit<br />
Dietmar Heshe, Karsten Weidisch<br />
und Werner Brammen<br />
Wie haben Sie die Rollenwahrnehmung<br />
der „Frauen in der Kirche“ in<br />
<strong>Xanten</strong> erlebt?<br />
In nahezu allen Gemeindeinitiativen<br />
sind Frauen maßgebl<strong>ic</strong>h tätig. Häufig<br />
sind sie sogar die einzigen Träger<br />
von Gemeindediensten, z.B. in der<br />
Pfarrcaritas, der Sakramentenkatechese,<br />
des Besuchsdienstes, in den<br />
Kindertagesstätten, im Pfarrbüro und<br />
in den Kontaktstellen usw. Auch in<br />
der Gremienarbeit nehmen sie besonders<br />
verantwortungsvolle Aufgaben<br />
wahr. Ohne den Dienst und die<br />
Mitwirkung der Frauen würde unser<br />
Gemeindeleben n<strong>ic</strong>ht nur verkümmern,<br />
sondern nahezu erlöschen.<br />
N<strong>ic</strong>ht nur durch die große Zahl der<br />
Frauen in den Gottesdiensten ist zu<br />
vermuten, dass von ihnen auch die<br />
stärksten religiösen Impulse in der<br />
Ja, aber leider viel zu wenig. Vom<br />
geliebten Jahresurlaub einmal abgesehen<br />
habe <strong>ic</strong>h m<strong>ic</strong>h n<strong>ic</strong>ht so gut organisieren<br />
können, um geregelt Abstand<br />
zu gewinnen und mir Ruhezonen<br />
zu verschaffen. Aber auch in kleinen<br />
Dosierungen stellt s<strong>ic</strong>h Frohsinn<br />
ein: ein Spaziergang auf dem Fürstenberg,<br />
ungestörte Lektüre in meiner<br />
Wohnung, den Besuch einer Ausstellung<br />
oder eines Museums, ein<br />
schönes Konzert, ein netter Abend<br />
als Gast in einer fröhl<strong>ic</strong>hen Tischrunde<br />
und n<strong>ic</strong>ht zu vergessen die „geistl<strong>ic</strong>he<br />
<strong>St</strong>unde“ am Morgen und am<br />
Abend.<br />
Der L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k bedankt s<strong>ic</strong>h bei Herrn<br />
Propst Manthey herzl<strong>ic</strong>h für die Unterstützung<br />
bei der Öffentl<strong>ic</strong>hkeitsarbeit<br />
in der Gemeinde.<br />
Wir wünschen ihm für seine Zukunft<br />
alles Gute, die Erfüllung seiner Wünsche<br />
in der neuen Tätigkeit, Gesundheit<br />
und Gottes Segen.<br />
- 14 -
Berufen zur Caritas<br />
Unter dieser Überschrift haben die<br />
deutschen Bischöfe unter Bezugnahme<br />
auf die Enzyklika „deus caritas<br />
est“ die Bedeutung der caritas als tätigen<br />
Dienst am Menschen und damit<br />
als Dritte Säule der Kirche neben<br />
der Verkündigung und der Liturgie<br />
hervorgehoben. Sie stellen die Bedeutung<br />
der caritas als einen Wesensauftrag<br />
der Kirche heraus weil<br />
„Die Kirche darf und will n<strong>ic</strong>ht nur mit<br />
Wort und Zunge lieben sondern in<br />
Tat und Wahrheit“ (1 Joh 3,18).<br />
Diese Zuschreibung bezieht s<strong>ic</strong>h sowohl<br />
auf die Caritasverbände als<br />
Wohlfahrtsverbände mit ihren hauptamtl<strong>ic</strong>hen<br />
Fachkräften als auch auf<br />
die unabhängig davon ehrenamtl<strong>ic</strong>h<br />
tätigen Caritaskonferenzen und<br />
–gruppen in den Gemeinden.<br />
Die Caritas Konferenz in unserer Gemeinde<br />
kann dabei auf eine 90 jährige<br />
Gesch<strong>ic</strong>hte zurückbl<strong>ic</strong>ken, die im<br />
November letzten Jahres Anlass für<br />
eine Jubiläumsfeier war.<br />
Zu den über 120 Gästen gehörten<br />
unter anderem Probst Alfred Mantey,<br />
die Vorsitzende des Diözesanverbandes<br />
der Caritas Konferenzen Elisabeth<br />
Bathen, der Bürgermeister<br />
Christian <strong>St</strong>runk, die Beigeordnete<br />
Karin Welge und n<strong>ic</strong>ht zuletzt die<br />
ehemaligen Versitzenden der Caritaskonferenz<br />
Frau Marlene Terschlüsen<br />
und die Ehrenvorsitzende Käthi<br />
Dupont.<br />
Die Ursprünge der Caritas Konferenz<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> gehen auf die Initiative<br />
eines Kaplan Wimmer zurück,<br />
der 1920 den Elisabeth- Verein gegründet<br />
hat um mit 10 Helfern Armut<br />
und Not zu lindern. Damals standen<br />
noch Sachspenden wie selbstgefertigte<br />
Kleidung und gespendete Lebensmittel<br />
im Vordergrund,<br />
die zu Zeiten des 2. Weltkrieges<br />
auch in Zusammenarbeit mit<br />
dem „Winterhilfsdienst“ organisiert<br />
und an die Menschen in der unmittelbaren<br />
Umgebung verteilt wurden.<br />
Als nach dem Krieg die Grundversorgung<br />
der Menschen hier bei uns<br />
weitgehend ges<strong>ic</strong>hert war, wurden<br />
auch Menschen in der „Ostzone“<br />
und in Polen durch Sachspenden unterstützt.<br />
In der Zwischenzeit hat, wie die jetzige<br />
Vorsitzende Frau M<strong>ic</strong>hels während<br />
der Feier bemerkte „…die Not<br />
ein anderes Ges<strong>ic</strong>ht bekommen….<br />
Durch Arbeitslosigkeit, Überschuldung,<br />
Erkrankung und das Auseinanderbrechen<br />
der Familien sind viele<br />
Menschen an den Rand der Gesellschaft<br />
geraten.“<br />
Die sog. „Hartz IV Gesetze“ haben<br />
die Situation noch weiter verschärft,<br />
weil Menschen bei Eintritt der Arbeitslosigkeit<br />
zum einen viel schneller<br />
verarmen und zum anderen viele<br />
weiter Seite 27<br />
- 15 -
<strong>St</strong>adt der Menschen –<br />
<strong>St</strong>adt Gottes<br />
Unter diesem Motto fanden in der<br />
diesjährigen Fastenzeit an allen Freitagen<br />
um 17:30 Uhr Spätsch<strong>ic</strong>hten<br />
für Familien, Jugendl<strong>ic</strong>he<br />
und Kinder, für Frauen<br />
und Männer in der <strong>St</strong>.<br />
Martin Kirche in Vynen<br />
statt.<br />
Die Spätsch<strong>ic</strong>hten der<br />
„Misereor-Fastenaktion“<br />
luden dazu ein, am Beispiel<br />
biblischer <strong>St</strong>ädte<br />
Probleme und Chancen<br />
des menschl<strong>ic</strong>hen Miteinanders<br />
s<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>ar zu machen<br />
und durch solidarisches<br />
Handeln zu „Bausteinen<br />
für die <strong>St</strong>adt Gottes“<br />
zu werden.<br />
Vorbereitet durch die beiden Familienliturgiekreise,<br />
durch Männer des<br />
Gemeindeausschusses, durch Messdiener,<br />
Frauengemeinschaft und<br />
Jungschützen trafen s<strong>ic</strong>h immer 30<br />
bis 40 Personen zwischen 7 und 80<br />
Jahren, um gemeinsam <strong>St</strong>ille und<br />
Meditation körperl<strong>ic</strong>h zu erleben,<br />
Schriftlesungen und Besinnungstexte<br />
zu hören, miteinander zu singen,<br />
eine Litanei oder ein Fürbittgebet zu<br />
sprechen und so gemeinsam einen<br />
Moment inne zu halten.<br />
Jeder war eingeladen, die Not der<br />
Welt in den Bl<strong>ic</strong>k zu nehmen, Mögl<strong>ic</strong>hkeiten<br />
des eigenen Handelns zu<br />
entdecken und so Baustein für die<br />
neue <strong>St</strong>adt Jerusalem zu werden:<br />
Der Überhebl<strong>ic</strong>hkeit der Menschen,<br />
der Ichbezogenheit, dem sinnlosen<br />
Tod, der Macht, dem Exil, dem rücks<strong>ic</strong>htslosen<br />
Konsum begegnen, indem<br />
Eins<strong>ic</strong>ht und Umkehr gezeigt<br />
wird. Mögl<strong>ic</strong>hkeiten, die s<strong>ic</strong>h in den<br />
farbigen Erinnerungsze<strong>ic</strong>hen<br />
Menschl<strong>ic</strong>hkeit, Solidarität, Gewaltfreiheit,<br />
Einfachheit, Gelassenheit<br />
und Verantwortung widerspiegeln.<br />
In jeder Spätsch<strong>ic</strong>ht wurden in Anlehnung<br />
an die bunten Edelsteine, die<br />
als Grundlage der himmlischen <strong>St</strong>adt<br />
Jerusalem verwendet werden (vgl.<br />
Offb 21,19ff) symbolisch farbige<br />
Glassteine, entsprechend den Erinnerungsze<strong>ic</strong>hen<br />
in ein Altarbild gelegt.<br />
Im abschließenden Kreuzweggebet<br />
am Karfreitag vervollständigten über<br />
70 Gemeindemitglieder das Altarbild<br />
mit weißen <strong>St</strong>einen – dem Symbol<br />
für die neue <strong>St</strong>adt Gottes, für „Das<br />
neue Leben“.<br />
Jesu Tod und Auferstehung als Neubeginn<br />
– diese Gewissheit verdeutl<strong>ic</strong>hten<br />
die Kinder, in dem sie aus<br />
den bunten Edelsteinen ein Kreuz<br />
legten: <strong>St</strong>adt der Menschen – <strong>St</strong>adt<br />
Gottes.<br />
Spätsch<strong>ic</strong>hten in <strong>St</strong>. Martin – ein geglückter<br />
Versuch mit den verschiedensten<br />
Gruppen des Gemeindebezirkes,<br />
miteinander und gemeinsam<br />
Fastenzeit „anders“ zu gestalten und<br />
zu erleben.<br />
Angelika Frensch<br />
- 16 -
Zur Person<br />
M<strong>ic</strong>hael Lemkens im<br />
Gespräch mit dem<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k<br />
Seit fast 100 Tagen ist er nun im<br />
Amt, der neue Leiter der Marienschule;<br />
für den L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k Grund genug,<br />
nach seinen ersten Eindrücken, Taten<br />
und Erlebnissen zu fragen.<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k: Herr Lemkens, wie fühlen<br />
Sie s<strong>ic</strong>h nach den ersten 100 Tagen?<br />
Lemkens: Vor allem fühle <strong>ic</strong>h m<strong>ic</strong>h<br />
zunächst sehr willkommen: da war<br />
die herzl<strong>ic</strong>he Atmosphäre bei meiner<br />
Einführung, die angenehme Aufnahme<br />
im Kollegium, bei den Schülerinnen<br />
und ihren Eltern. Dazu sehr<br />
wohlwollende Begegnungen mit dem<br />
Schulträger und anderen kirchl<strong>ic</strong>hen<br />
Behörden. Ich war gerne in Geldern,<br />
aber <strong>ic</strong>h glaube, dass es eine gute<br />
Entscheidung war, nach <strong>Xanten</strong> zu<br />
gehen.<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k: Worin sehen Sie einen wesentl<strong>ic</strong>hen<br />
Unterschied von Ihrer früheren<br />
zur jetzigen Aufgabe?<br />
Lemkens: Lag meine Arbeit vorher<br />
mehr im Bere<strong>ic</strong>h des Organisierens<br />
und der Planung, so spüre <strong>ic</strong>h nun<br />
die größeren Mögl<strong>ic</strong>hkeiten der Gestaltung.<br />
Auch die Eigenständigkeit<br />
bei der Arbeit, die s<strong>ic</strong>h durch die nun<br />
andere Schulträgerschaft ergibt,<br />
empfinde <strong>ic</strong>h als sehr positiv. Viele<br />
Anforderungen in der Verwaltung<br />
sind hier durch kurze Wege und persönl<strong>ic</strong>he<br />
Kontakte weniger schwierig.<br />
Das Alltagsgeschäft ist deutl<strong>ic</strong>h weniger<br />
durch Formalia belastet, das<br />
fängt bei Dienstreisegenehmigungen<br />
an und hört bei den Finanzen auf. In<br />
der Zentralrendantur treffe <strong>ic</strong>h übrigens<br />
auf eine ganze Reihe <strong>St</strong>raelener,<br />
die <strong>ic</strong>h natürl<strong>ic</strong>h ganz gut kenne.<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k: Sie sind an eine<br />
Schule gekommen, die durch<br />
lange Tradition und ihre kirchl<strong>ic</strong>he<br />
Ausr<strong>ic</strong>htung relativ fest geprägt ist.<br />
Wo sehen Sie für s<strong>ic</strong>h noch Gestaltungsmögl<strong>ic</strong>hkeiten?<br />
Lemkens: Trotz der von Ihnen bereits<br />
genannten Prägungen habe <strong>ic</strong>h<br />
viele Ideen, das Leben in der Schule<br />
positiv zu ändern bzw. zu optimieren:<br />
da ist einmal der Bere<strong>ic</strong>h der individuellen<br />
Förderung, der ständiger<br />
Verbesserung bedarf; da ist die<br />
Schärfung unseres katholischen Profils,<br />
das n<strong>ic</strong>ht nur im Lernen bestehen<br />
sollte, sondern s<strong>ic</strong>h auch im<br />
Handeln zeigen müsste.<br />
Da stellen s<strong>ic</strong>h z. B. Fragen im Zusammenhang<br />
mit der Gestaltung der<br />
Schulgottesdienste.<br />
Dann schwebt mir ein einwöchiges<br />
Sozialpraktikum für alle vor, mit dem<br />
wir in Geldern schon gute Erfahrungen<br />
gemacht haben. Dies sollte s<strong>ic</strong>h<br />
deutl<strong>ic</strong>h vom Betriebspraktikum unterscheiden.<br />
- 17 -
Da gibt es noch Mögl<strong>ic</strong>hkeiten<br />
zur Optimierung des Ganztagsunterr<strong>ic</strong>hts<br />
in all seinen Varianten,<br />
den Arbeitsgemeinschaften,<br />
der Übermittag- und Hausaufgaben-Betreuung,<br />
der Kooperation<br />
mit anderen Schulen, den Museen in<br />
<strong>Xanten</strong>, mit Partnerschaften und<br />
noch vieles mehr.<br />
Einiges ist und bleibt natürl<strong>ic</strong>h gesetzt:<br />
So bleibt die Musik mit S<strong>ic</strong>herheit<br />
eine tragende Säule der Schule.<br />
Der Wahlspruch könnte lauten: Gutes<br />
bewahren, Neues wagen!<br />
Aber noch bin <strong>ic</strong>h dabei, mir einen<br />
soliden Überbl<strong>ic</strong>k zu verschaffen,<br />
um nach den Sommerferien gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten zu planen<br />
und zu handeln; vielle<strong>ic</strong>ht ist da das<br />
Jahr 2017: 200 Jahre Marienschule<br />
– ein mögl<strong>ic</strong>her Eckpunkt.<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k: Und Ihr Privatleben, hat<br />
es s<strong>ic</strong>h geändert?<br />
Lemkens: N<strong>ic</strong>ht so sehr, meine Frau<br />
hält, obwohl <strong>ic</strong>h jetzt später nach<br />
Hause komme, „noch zu mir“. Da<br />
auch die Kinder schon viele Termine<br />
haben, treffen wir uns nun eben erst<br />
am späten Nachmittag zu gemeinsamen<br />
Unternehmungen oder zum<br />
„normalen“ Familienleben. Auch<br />
mein Engagement in der Pfarrgemeinde<br />
<strong>St</strong>raelen möchte <strong>ic</strong>h soweit<br />
mögl<strong>ic</strong>h beibehalten. Allerdings fehlt<br />
mir mehr und mehr die Zeit für den<br />
Sport. Das bedauere <strong>ic</strong>h am meisten.<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k: Vielen Dank für das Gespräch<br />
und alles Gute und Gottes<br />
Segen für Ihre Arbeit in <strong>Xanten</strong>.<br />
Das Interview führten Theo Zumkley und<br />
Jochem Int-Veen (Foto)<br />
Der Glockenturm ist nur 40 Meter hoch und enthält nur vier Glocken, der Innenraum<br />
misst nur 24 mal 24 Meter für nur 13 Bankreihen, nur 220 Sitzplätze<br />
bietet die 1930 fertig gestellte neue Pfarrkirche Heilige Familie in Berlin-<br />
Pankow, in der s<strong>ic</strong>h unser ehemaliges<br />
Gemeindemitglied Walter Plümpe weiter engagiert ...<br />
Aber ein Gemeindeleben voller positiver Überraschungen. Eine kleine Kostprobe<br />
hier in Schlagl<strong>ic</strong>htern:<br />
Berlin ist, wenn ...<br />
> im Sonntagsgottesdienst mehr Kinderwagen als Rollatoren in der Kirche<br />
sind,<br />
> im Kindergottesdienst der Pfarrsaal nur knapp die Generation „1+“ fasst,<br />
> im Kirchenchor eine Buddhistin neben einer unverheirateten Hochschwangeren<br />
singt,<br />
> nach der Komplet in der evangelischen Kirche eine Alleinerziehende (40+)<br />
s<strong>ic</strong>h vom <strong>St</strong>ammtisch verabschiedet, weil sie am nächsten Tag der ev. Communität<br />
Casteller Ring (CRR) in Schwanberg / Bayern als Novizin beitritt,<br />
> die wöchentl<strong>ic</strong>he Chorprobe meist in eine „Rotkäppchen-Sekt-Runde“ übergeht,<br />
weil immer jemand etwas zu feiern hat,<br />
> sieben (!) Chorgruppen s<strong>ic</strong>h bei der Gestaltung von Gottesdiensten und Andachten<br />
(neudeutsch „evensongs“) ablösen: Kinderchor, Jugendchor, Mäd-<br />
- 18 -
chenschola, Frauenschola, Choralschola, Kirchenchor, Singkreis,<br />
> die Gemeinde-Theatergruppe die jährl<strong>ic</strong>he Gemeindeversammlung<br />
mit einem Sketsch eröffnet,<br />
> evangelische und katholische Gemeinden zur Musikkapelle der Heilsarmee<br />
an der Bernauer <strong>St</strong>raße für die Öffnung der Berliner Mauer mit „Großer<br />
Gott wir loben d<strong>ic</strong>h“ danken,<br />
> die Franziskaner vom Pankow in<br />
ihrer Suppenküche (die größte Berlins)<br />
sechs Mal die Woche eine warme<br />
Mahlzeit an alle verteilen, die<br />
kommen – ohne Nachweis der „Berechtigung“,<br />
> die Bistums-Architektin der Gemeinde<br />
an einem Informationsabend<br />
die Gesch<strong>ic</strong>hte und die Sanierungsmaßnahmen<br />
der Pfarrkirche<br />
mit Fotos und Farbmustern erläutert,<br />
> ein geistl<strong>ic</strong>hes Konzert mit einem<br />
Gebet beginnt, das Sonntagsevangelium<br />
einschließt und mit einem Segen<br />
endet,<br />
> für das monatl<strong>ic</strong>he Gemeinde-Informationsheft<br />
40 Cent erbeten werden,<br />
> die Messdienerinnen und Messdiener<br />
– stets zahlre<strong>ic</strong>h am Altar vertreten<br />
– den Gottesdienst mit „Dürer-<br />
Händen“ (aneinander gelegt Handflächen)<br />
verfolgen,<br />
> die meisten Mess-Teilnehmer erst<br />
aufstehen, wenn das Orgelnachspiel<br />
verklungen ist,<br />
> nach der Messe stets ein herzl<strong>ic</strong>hes<br />
Begegnen stattfindet, als ob<br />
man nach langer Zeit seinen besten<br />
Freund wieder sieht,<br />
> beim Gemeindefest ein polnischer<br />
Unser ehemaliges Gemeindemitglied<br />
Walter Plümpe, seit Sommer letzten<br />
Jahres in Berlin.<br />
Im Arm ein Kalenderblatt seiner neuen<br />
Gemeinde Heilige Familie im Prenzlauer<br />
Berg.<br />
In der Hand ein <strong>St</strong>ück bearbeiteten <strong>St</strong>ein<br />
vom <strong>Xanten</strong>er Dom. Ein Fragment, das<br />
stets auf seinem Schreibtisch liegt -<br />
Brücke zum geliebten <strong>Xanten</strong>er Dom.<br />
Kaplan unter einem geliehenen evangelischen Klapp-Zelt gespendete Köstl<strong>ic</strong>hkeiten<br />
aus vielen Küchen kostenlos verteilt,<br />
> eine Mitsängerin misstrauisch googelt, ob es „<strong>Xanten</strong>“ wirkl<strong>ic</strong>h gibt,<br />
> der Pfarrer vor und nach dem Gottesdienst in der Kirche für alle ansprechbar<br />
ist,<br />
> das „Projekt-Orchester“ zur Festmesse am Kirchweihtag vor 80 (!) Jahren<br />
komplett mit ehrenamtl<strong>ic</strong>hen Gemeindemitgliedern besetzt ist,<br />
> ein Rollstuhlfahrer vor den <strong>St</strong>ufen zum Altar die Lesung vorträgt,<br />
- 19 -
eine Mitsängerin (ausgebildete Schauspielerin) auf der anderen <strong>St</strong>raßenseite<br />
einen Luftsprung macht, weil sie ein neu zugezogenes Gemeindemitglied<br />
wiedererkennt<br />
> der Pfarrer nach der Rorate-Messe alle, die Zeit haben, zum Frühstück in<br />
seine Küche einlädt<br />
> von einer 100-Euro-Spende für den Kirchenchor spontan 50 Euro für die<br />
Berliner Obdachlosenhilfe weiter gegeben werden<br />
> die Eintrittskarte für die Karnevals-Feier der Gemeinde „HF (Heilige Familie)<br />
im BROADWAY“ nur 3 Euro (bis 23 Jahre) oder 6 Euro kostet, dafür aber<br />
ein Fingerfood-Beitrag<br />
zum Buffet erwartet wird,<br />
> Klischees von einer<br />
„Diaspora-Gemeinde“<br />
s<strong>ic</strong>h in Luft auflösen<br />
Spontane Einfälle nach<br />
vier Monaten in Berlin.<br />
Überraschungen in der<br />
Pfarrgemeinde Heilige<br />
Familie, Prenzlauer Berg.<br />
Walter Plümpe; Eschengraben<br />
20, 13189 Berlin,<br />
Tel 030 – 47 00 48 40, 7.<br />
Februar 2011<br />
Heiligenhäuschen und Bildstöcke am Wegesrand<br />
Heiligenhäuschen führen aus <strong>Xanten</strong><br />
hinaus<br />
An den früheren Ausfahrtsstraßen<br />
von <strong>Xanten</strong> stehen sie noch, die Heiligenhäuschen:<br />
die Antoniuskapelle<br />
an der Siegfriedstraße, die Holzweg-<br />
Kapelle, das Heiligenhäuschen an<br />
der Orkstraße und die V<strong>ic</strong>torkapelle<br />
an der Rheinstraße.<br />
Die Holzwegkapelle<br />
Aus dem Jahre 1617 stammt die Kapelle<br />
am Holzweg. Von der Entstehungsgesch<strong>ic</strong>hte<br />
des Bauwerkes ist<br />
nur wenig bekannt. Die Kapelle wird<br />
meistens nur beiläufig als Orientierungspunkt<br />
an der Ausfahrtstraße<br />
- 20 -
nach Sonsbeck erwähnt. <strong>St</strong>ifter und<br />
die ursprüngl<strong>ic</strong>he religiöse Nutzung<br />
des Kapellchens bleiben unbekannt.<br />
Selbst der Name des Schutzpatrons<br />
ist nirgendwo zu finden. Die älteste<br />
Darstellung der Kapelle findet s<strong>ic</strong>h<br />
im <strong>St</strong>iftszehntatlas von 1697, einen<br />
Fluratlas, der die Lage der stiftischen<br />
Zehntäcker und deren damalige Besitzer<br />
festhalten sollte. Nach dem<br />
letzten Krieg gingen die Anlieger hin<br />
und versahen die Kapelle mit einem<br />
neuen Anstr<strong>ic</strong>h, so dass sie zu den<br />
Fronle<strong>ic</strong>hnamsprozessionen<br />
schmuck aussah. Doch dann tat s<strong>ic</strong>h<br />
lange n<strong>ic</strong>hts mehr. Die Kapelle verfiel<br />
immer mehr. 1976 stürzte der marode<br />
Dachstuhl ein. Es ist in erster Linie<br />
der Familie Hans und Gerda<br />
Hussmann zu verdanken, dass1977<br />
nach vielen Querelen mit dem Wiederaufbau<br />
begonnen werden konnte.<br />
Im Oktober 1996 brachten Fundamentsanierungen<br />
an der Kapelle weitere<br />
Überraschungen mit s<strong>ic</strong>h. Der<br />
Fundamentsockel des Bauwerks bestand<br />
größtenteils aus Tuffquadern<br />
und n<strong>ic</strong>ht wie vermutet aus Ziegelmauerwerk.<br />
Dieses lässt vermuten,<br />
dass hier schon ein früheres Kapellchen<br />
stand. In den Notizen des <strong>St</strong>iftsdechanten<br />
Arnold Heymer<strong>ic</strong>k wird<br />
über eine Antoniuskapelle außerhalb<br />
des Marstores ber<strong>ic</strong>htet. Da außerhalb<br />
des Marstores keine andere Kapelle<br />
schriftl<strong>ic</strong>h belegt ist, dürfte die<br />
Antoniuskapelle mit der Holzwegkapelle<br />
bzw. ihrem Vorgängerbau identisch<br />
sein. Somit hätte <strong>Xanten</strong> zwei<br />
Antoniuskapellchen.<br />
Dass die Holzwegkapelle n<strong>ic</strong>ht nur<br />
ein kulturhistorisches Denkmal ist,<br />
beweisen die Friedensgebete aus<br />
dem Jahre 1990. Auch noch finden<br />
in der kleinen Kapelle regelmäßig<br />
Rosenkranzandachten statt. Doch leider<br />
ist ein solcher Ort n<strong>ic</strong>ht vor Vandalismus<br />
geschützt. Im Februar<br />
dieses Jahres wurde das an<br />
der Außenwand angebrachte<br />
Kruzifix zerstört. Inzwischen wurde<br />
das Kreuz wiederhergestellt.<br />
Die Antoniuskapelle<br />
an der Siegfriedstraße ist spätgotisch,<br />
die Fassade stammt aus dem<br />
17. Jahrhundert, Im Inneren des Heiligenfiguren<br />
befinden s<strong>ic</strong>h Figuren<br />
aus dem 19. Jahrhundert, Antonius,<br />
<strong>Viktor</strong>, Helena, die Mutter Gottes,<br />
ein Kreuz und eine weitere kleine<br />
Heiligenfigur. Seit einigen Jahren<br />
sorgt Familie Wolferts für frischen<br />
Blumenschmuck.<br />
Der Bildstock an der Orkstraße<br />
Seit über 35 Jahren pflegt Frau Veltjens<br />
den Bilderstock an der Orkstraße.<br />
Ist jemand in der Nachbarschaft<br />
schwer krank oder gestorben, zündet<br />
sie dort eine Kerze an. Im letzten<br />
Jahr hat sie dafür gesorgt, dass die<br />
- 21 -
<strong>St</strong>. V<strong>ic</strong>tor Heiligenhäuschen<br />
An der Rheinstraße befindet s<strong>ic</strong>h<br />
seit 1993 ein neues V<strong>ic</strong>torkapellchen.<br />
Es wurde anlässl<strong>ic</strong>h des 600<br />
jährigen Bestehens der V<strong>ic</strong>torbruderschaft<br />
in Eigenleistung err<strong>ic</strong>htet. In<br />
ihr befindet s<strong>ic</strong>h eine Sandsteinfigur<br />
des heiligen V<strong>ic</strong>tor. Der Grundstein<br />
wurde am 14. Juni 1992 gelegt. In einer<br />
eingemauerten Kartusche befindet<br />
s<strong>ic</strong>h eine Urkunde mit Namen,<br />
die zur Zeit der Grundsteinlegung in<br />
der Bruderschaft, in der <strong>St</strong>adt und im<br />
Land gesellschaftl<strong>ic</strong>he bzw. politische<br />
Ämter innehatten. Die Urkunde<br />
<strong>St</strong>adt diesen Bildstock restaurierte.<br />
Wem er ursprüngl<strong>ic</strong>h gewidmet worden<br />
ist, ist n<strong>ic</strong>ht festzustellen. In diesem<br />
Bildstock befindet s<strong>ic</strong>h eine kleine<br />
Marienstatue. Es ist mittlerweile<br />
die dritte Figur, an die s<strong>ic</strong>h Frau Veltjens<br />
erinnert. Vor ca. 25 Jahren wurde<br />
der Bildstock aufgebrochen und<br />
die Marienstatue entwendet. Doch<br />
die Nachbarschaft spendete Geld,<br />
so dass eine neue Holzfigur in Kevelaer<br />
gekauft werden konnte. Keine<br />
zwei Wochen später wurde auch diese<br />
Figur gestohlen. Seitdem nimmt<br />
eine kleine Gipsmadonna diesen<br />
Platz ein. Der Wunsch von Frau Veltjens<br />
ist, dass irgendwann diese<br />
Gipsmadonna wieder durch eine<br />
schl<strong>ic</strong>hte Holzfigur ersetzt werden<br />
könnte.<br />
endet mit dem Gebet:<br />
Allmächtiger ewiger Gott und Vater,<br />
auf die Fürsprache des hl. V<strong>ic</strong>tors<br />
vertrauend bitten wir: Breite Deine Arme<br />
schützend über unsere Vaterstadt<br />
aus und schenke allen, die an<br />
dieser <strong>St</strong>ätte Deine Hilfe erbitten,<br />
Gnade und Segen in Fülle.<br />
Die ursprüngl<strong>ic</strong>he <strong>Viktor</strong>kapelle<br />
stand auf der anderen <strong>St</strong>raßenseite<br />
und ist im 2. Weltkrieg zerstört worden.<br />
N. Beuckmann<br />
(Reihe wird fortgesetzt.)<br />
- 22 -
„Gott hilft immer!“<br />
So beschreibt Al<strong>ic</strong>e Panczyk, Küsterin<br />
in Lüttingen, ihre Freude über die<br />
wieder hergestellte Figur des hl.<br />
Pantaleon, des Patrons „ihrer“ Kirche.<br />
Sie trauerte am meisten darüber,<br />
dass die etwa hundert Jahre alte und<br />
80 cm hohe Figur des Heiligen beim<br />
Abbau des Weihnachtsschmucks in<br />
der Kirche im Januar 2010 zu Bruch<br />
ging. Eine umstürzende Leiter brachte<br />
auch den hl. Pantaleon zu Fall,<br />
und er zerbrach in mehr als fünfzig<br />
Einzelteile. Zwar wurden Al<strong>ic</strong>e Panczyk<br />
keine großen Hoffnungen auf eine<br />
mögl<strong>ic</strong>he Reparatur gemacht,<br />
aber sie sammelte und hob alle Teile<br />
akribisch auf.<br />
Ob es viele Gottesdiens<strong>tb</strong>esucher<br />
gemerkt haben? Der Sockel rechts<br />
vor dem Altarraum wurde mit einer<br />
Blume „besetzt“, und eine historische<br />
Vortragefahne mit der Darstellung<br />
des Heiligen an der Wand fungierte<br />
ersatzweise äußeres Ze<strong>ic</strong>hen<br />
des Patronziniums.<br />
Seit Mittwoch vor Palmsonntag steht<br />
der hl. Pantaleon nun wieder an seinem<br />
angestammten Platz. Und nur,<br />
wer ganz genau hinsieht, kann die<br />
Spuren des <strong>St</strong>urzes erkennen. Manche<br />
sagen, er sähe besser aus als<br />
vorher, andere, er hätte jetzt einen etwas<br />
skeptischeren Ges<strong>ic</strong>htsausdruck.<br />
Wenn, dann wird er wissen,<br />
warum …<br />
Auch die Restaurierung der Figur ist<br />
der Initiative von Al<strong>ic</strong>e Panczyk zu<br />
verdanken. Nachdem die Bemühungen<br />
um die Beschaffung einer neuen<br />
Figur des Heiligen erfolglos blieben,<br />
stellte sie den Kontakt zur Bewegung<br />
„L<strong>ic</strong>ht und Leben“ her. Hierbei<br />
handelt es s<strong>ic</strong>h um einen weltl<strong>ic</strong>hen<br />
Orden, der 1973 im damals noch<br />
kommunistischen Polen von Kardinal<br />
Karol Wojtyla (dem späteren Papst<br />
Johannes Paul II.) bestätigt wurde.<br />
Während die Ordensarbeit anfängl<strong>ic</strong>h<br />
häufig im Untergrund stattfinden<br />
musste, konnte s<strong>ic</strong>h die Bewegung<br />
nach 1990 weiter ausbreiten und<br />
auch in Deutschland Fuß fassen. In<br />
ihrer Werkstatt im Zentrum Marianum<br />
von Carlsbad, dem Sitz der<br />
deutschen Niederlassung der Bewegung,<br />
brachte eine weltl<strong>ic</strong>he<br />
Schwester und erfahrene Restauratorin,<br />
Frau Jolanta Szewczyk, den Heiligen<br />
wieder in seinen alten Zustand,<br />
zumindest so gut wie.<br />
Und genau so wie Frau Panczyk<br />
freuen s<strong>ic</strong>h die Lüttinger, ihren Patron<br />
wieder in der Kirche zu haben.<br />
Text und Foto: Jochem Int-Veen<br />
- 23 -
Info<br />
Hl. Pantaleon, geboren im 3. Jahrhundert in Nikomedien (heutige Türkei),<br />
dort gestorben im Jahr 305.<br />
Vita:<br />
Über das Leben und <strong>St</strong>erben des heiligen Pantaleon, der zu den vierzehn<br />
Nothelfern zählt, existieren verschiedene Legenden. Alle gemeinsam<br />
ber<strong>ic</strong>hten, dass der Sohn eines Heiden und einer Christin am Hofe des<br />
Kaisers Maximian als Leibarzt tätig gewesen sein soll. In dieser Funktion<br />
baute er eine Freundschaft zu Maximians Gemahlin auf und versuchte, sie<br />
vom Christentum zu überzeugen.<br />
Von nun an unterscheiden s<strong>ic</strong>h die Legenden: Eine ber<strong>ic</strong>htet, ein<br />
missgünstiger Kollege Pantaleons habe ihn bei Maximian verraten, der ihn<br />
daraufhin foltern und töten ließ. Nach einer anderen Überlieferung war es<br />
der Tribun Galerius, der die Gespräche des Arztes mit der Kaiserin mithörte<br />
und ihn daraufhin bei Maximian anzeigte. Dieser sei daraufhin mit seiner<br />
Frau in die Verbannung gegangen. Sein Nachfolger Galerius habe dann<br />
den Mediziner in den Kerker werfen und foltern lassen.<br />
Wieder übereinstimmend ber<strong>ic</strong>hten die Erzählungen, man habe Pantaleon<br />
an einen Ölbaum gebunden, ihm die Hände an den Kopf genagelt und ihm<br />
schließl<strong>ic</strong>h das Haupt abgeschlagen. Vorher jedoch soll der Heiler die<br />
Barmherzigkeit Gottes für seine Henker erfleht haben. Daraufhin habe eine<br />
<strong>St</strong>imme des Himmels ihm erklärt, durch ihn würden viele Erbarmen finden.<br />
Als der Kopf des Märtyrers abgeschlagen war, soll aus seinen Gliedmaßen<br />
kein Blut, sondern Milch geflossen sein.<br />
Das Haupt des Nothelfers ruht seit dem 10. Jahrhundert in Köln.<br />
Namensbedeutung:<br />
"Pantaleon" ist griechisch und bedeutet "der Barmherzige".<br />
Darstellung:<br />
In vornehmem Mantel, mit an den Kopf genagelten Händen an einen<br />
Ölbaum gefesselt, Arzneiflaschen in der Hand, mit Schwert oder Löwen.<br />
Patron:<br />
Der Ärzte, Ammen, Hebammen, Haustiere, gegen Kopfleiden, Auszehrung,<br />
Heuschrecken und Viehkrankheiten.<br />
Quelle:<br />
http://kirchensite.de/fragen-glauben/heiligenkalender/heiligenkalender-einzeldarstellung/datum/<br />
2000/07/27/heiliger-pantaleon/<br />
S i e b e n S i e g e l<br />
Gle<strong>ic</strong>h zweimal zeigen an zentraler<br />
<strong>St</strong>elle Bildwerke im <strong>Xanten</strong>er Dom<br />
ein Lamm, das ein Buch bewacht. In<br />
der Krypta fällt diese Darstellung jedem<br />
ins Auge. Eine weitere ist im<br />
mittleren Chorfenster des Künstlers<br />
Wilhelm Geyer zu sehen.<br />
Das Buch ist mit sieben Siegeln verschlossen.<br />
Die Zahl sieben ist seit<br />
Menschen denken können, von be-<br />
- 24 -
sonderer Bedeutung. N<strong>ic</strong>ht von ungefähr<br />
war die Zahl der Weltwunder auf<br />
sieben begrenzt. In Sagen (Die sieben<br />
Tore Thebens) und in Volksmärchen<br />
(Die sieben Raben) zum Beispiel<br />
begegnet sie uns immer wieder.<br />
Auch in der biblischen Symbolsprache<br />
spielt die Siebenzahl eine große<br />
Rolle: Die sieben Tage der Schöpfung,<br />
die sieben Sakramente, die sieben<br />
letzten Worte Christi, die sieben<br />
Gaben des Heiligen Geistes und<br />
schließl<strong>ic</strong>h auch das Lamm, das<br />
Macht über das das Buch mit den sieben<br />
Siegeln besitzt. Macht über das<br />
Buch wird besonders im zentralen<br />
Glasfenster deutl<strong>ic</strong>h. <strong>St</strong>rahlend steht<br />
das Lamm über dem Buch. Siegel bedeuten<br />
meist, dass es s<strong>ic</strong>h um eine<br />
w<strong>ic</strong>htige Verschlusssache handelt.<br />
Die Redewendung "Das ist für m<strong>ic</strong>h<br />
ein Buch mit sieben Siegeln" weist<br />
auf ein unlösbares Geheimnis hin.<br />
Kein Mensch vermag auch nur eines<br />
dieser sieben Siegel zu brechen. Oft<br />
ist dieses rätselvolle Buch mit den<br />
Schrecken der letzten Tage dieser<br />
Welt in Verbindung gebracht worden.<br />
Das Lamm Gottes, Christus, wird<br />
dann die Siegel öffnen. Die Erwartung<br />
und Hoffnung der Christen ist<br />
es, dass die vielen ungelösten Glaubens-<br />
und Lebensfragen<br />
dann eine erlösende,<br />
befreiende<br />
Antwort finden. Und<br />
wer hätte n<strong>ic</strong>ht solche<br />
Fragen. Sie mögen<br />
für jeden Menschen<br />
anders aussehen.<br />
Es gibt aber<br />
auch Fragen, die viele<br />
s<strong>ic</strong>h stellen: Was<br />
ist mit den Naturkatastrophen,<br />
Tsunami<br />
und Erdbeben z. B.,<br />
bei denen so viele Menschen dahingerafft<br />
werden, Frauen und Männer,<br />
Greise und Kinder? Wie kommt es,<br />
dass Kinder und Jugendl<strong>ic</strong>he in<br />
Scharen aus der Kirche auswandern?<br />
Dass der Priestermangel s<strong>ic</strong>h<br />
von Jahr zu Jahr verstärkt und unsere<br />
Gemeinden vor riesige seelsorgl<strong>ic</strong>he<br />
Probleme stellt? Wo ze<strong>ic</strong>hnen<br />
s<strong>ic</strong>h Lösungen ab, die die geschiedenen<br />
Wiederverheirateten n<strong>ic</strong>ht so unbarmherzig<br />
ausgrenzen? Wie ist es<br />
zu verstehen, dass das Miteinander<br />
der christl<strong>ic</strong>hen Kirchen nur so halbherzig<br />
und zögerl<strong>ic</strong>h auf die Ökumene<br />
zugeht?<br />
Dazu kommen die privaten und sehr<br />
persönl<strong>ic</strong>hen Glaubens- und Lebens-<br />
- 25 -
fragen. Vor Jahren war <strong>ic</strong>h<br />
auf einem Katholikentag mit<br />
dem damaligen Bundesminister<br />
Norbert Blüm und anderen zu einer<br />
Podiumsdiskussion eingeladen.<br />
Der Minister sagte, wenn er einmal<br />
im Himmel sei, werde er Gott viele<br />
Fragen stellen. Ich erinnerte ihn,<br />
dass auch vermutl<strong>ic</strong>h Gott Fragen<br />
an ihn, an uns, habe. Fragen, die<br />
uns beschämen und wahrscheinl<strong>ic</strong>h<br />
erschrecken werden. In vergangenen<br />
Zeiten war in der <strong>St</strong>erbestunde<br />
vieler Menschen ihr letztes Wort:<br />
Mein Jesus, Barmherzigkeit. Es wurde<br />
gesprochen anges<strong>ic</strong>hts der persönl<strong>ic</strong>hen<br />
Unzulängl<strong>ic</strong>hkeiten in jedem<br />
Menschenleben. Hoffnungsvolle<br />
Verheißungen aber werden uns<br />
aufleuchten, wenn am Ende der Zeit<br />
die Siegel gebrochen sind.<br />
Es sind Bibelworte aus der Geheimen<br />
Offenbarung des Johannes: "Er<br />
wird jede Träne aus ihren Augen wischen<br />
und Siehe, <strong>ic</strong>h mache alles<br />
neu". Sie gehören zu den beglückenden<br />
und tröstl<strong>ic</strong>hen Lösewörtern.<br />
Dankbar dürfen wir wenn die Schleier<br />
fallen, einst in deinem L<strong>ic</strong>ht ihre<br />
volle Bedeutung erwarten. Wir sollten<br />
uns die Zeit nehmen, auf das<br />
Lamm mit dem siebenfach versiegelten<br />
Buch zu schauen.<br />
Willi Fährmann<br />
Bibelabend des <strong>St</strong>. Elisabeth Kindergartens<br />
in Birten<br />
„Das ist euch s<strong>ic</strong>herl<strong>ic</strong>h noch n<strong>ic</strong>ht<br />
passiert. Ihr habt am Eingang zur<br />
Kirche ein Glas mit Wasser<br />
erleben, war das Ziel dieses Abends.<br />
Auf Kissen sitzend im Altarraum<br />
wurde das Thema der Bibelwoche<br />
gemeinsam mit Kindern<br />
und Eltern noch einmal<br />
vertieft. Erstaunt waren die<br />
Kinder, als s<strong>ic</strong>h plötzl<strong>ic</strong>h<br />
gebastelte Papierblüten<br />
auf kleinen Wasserte<strong>ic</strong>hen<br />
von selbst öffneten…<br />
In der Mitte der Blume war<br />
nach dem Öffnen zu lesen:<br />
LASS DAS GUTE<br />
BLÜHEN!<br />
bekommen…..“ So begann der<br />
Bibelabend: „ Jesus und das<br />
Wasser“ in der <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> Kirche in<br />
Birten. Kirche einmal ganz anders<br />
Kita <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
Römerstr. 14<br />
46509 <strong>Xanten</strong><br />
Email:<br />
kita.stelisabethbirten@bistum-muenster.de<br />
Homepage: www.kita-stelisabethbirten.de.ms<br />
- 26 -
Fortsetzung Seite 15<br />
vorher erbrachte<br />
Leistungen ganz oder zum Teil weggefallen<br />
sind.<br />
Das führt dann bspw. dazu, das Menschen<br />
keinen <strong>St</strong>rom mehr haben,<br />
weil sie die Nachzahlung n<strong>ic</strong>ht leisten<br />
konnten, das Kinder keine Sportsachen<br />
in der Schule haben oder<br />
n<strong>ic</strong>ht am Klassenausflug teilnehmen<br />
können oder n<strong>ic</strong>ht mehr gewaschen<br />
werden kann, weil die Waschmaschine<br />
defekt und kein Geld für die Reparatur<br />
vorhanden ist.<br />
Im Jahr 2010 hat die Caritas Konferenz<br />
in 265 solcher Fälle durch finanzielle<br />
Unterstützung und Sachleistungen<br />
wie sie z.B. von der Kleiderkammer<br />
der Caritas Konferenz erbracht<br />
werden die Not der Menschen gelindert.<br />
Sie wird dabei in finanzieller Hins<strong>ic</strong>ht<br />
von der Sozialstiftung der <strong>St</strong>adt unterstützt<br />
und arbeitet eng mit der Beratungsstelle<br />
des Caritasverbandes<br />
auf der Kleverstraße zusammen.<br />
Neben der materiellen Unterstützung<br />
leisten die 49 Helfer und Helferinnen<br />
sowie die 11 „grünen Engel“<br />
der Krankenhaushilfe vielfache persönl<strong>ic</strong>he<br />
Hilfen indem sie Alte, Kranke<br />
und Trauernde besuchen,<br />
für Altenheimbewohner einkaufen,<br />
bei Geburten und hohen Geburtstagen<br />
gratulieren und verschiedene<br />
Feiern und eine Wallfahrt<br />
für Senioren organisieren.<br />
Mit ihrer umfassenden Haussammlung<br />
zweimal im Jahr und den dabei<br />
gesammelten Spenden schaffen sie<br />
den finanziellen Grundstock für die<br />
vielfältigen Hilfen. Dabei können<br />
s<strong>ic</strong>h die engagierten Sammler der<br />
Caritas Konferenz auf die Unterstützung<br />
der Spender verlassen. Jährl<strong>ic</strong>h<br />
stellen sie ca. 25 000,- € zur<br />
Verfügung, damit die Helfer helfen<br />
können.<br />
Dabei sind diese Helfer vielfach<br />
schon viele Jahre aktiv. Für 35-jährige<br />
Mitarbeit wurden deshalb auf der<br />
Jubiläumsfeier Elisabeth Scheffler<br />
und Elisabeth Maas geehrt. Schon<br />
10 Jahre aktiv sind Maria Egging<br />
und Elisabeth Krissel.<br />
Für dieses umfassende Engagement<br />
dankte u.a. der Bürgermeister<br />
Christian <strong>St</strong>runk den engagierten<br />
Helfern der Caritas Konferenz und<br />
merkte an :“Unsere <strong>St</strong>adt ist re<strong>ic</strong>h,<br />
weil wir Sie haben.“<br />
Auszug aus Internetseite Caritas:<br />
„Wir helfen in der Not“<br />
Andere Caritasgruppen in <strong>Xanten</strong><br />
Helfen Sie helfen in der Propsteigemeinde <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong>!<br />
Ansprechpartner:<br />
CK – Lüttingen.............................. Anneliese Brauers... ---- Tel. 02801 32 54<br />
CK – Vynen...................................Annliese Vehring..... ------ Tel. 02804 81 83<br />
CK – Wardt....................................Agnes Ritter............ ------------ Tel. 02801 59 87<br />
CK – <strong>Xanten</strong>, Birten, Marienbaum, Obermörmter<br />
Waltraud M<strong>ic</strong>hels..... ------Tel. 02801 32 29<br />
- 27 -
Seit inzwischen einem Jahr gibt es den Internet-Auftritt unserer Propsteigemeinde<br />
im Netz unter www.stviktor-xanten.de. <strong>St</strong>atistisch haben mit einer<br />
Zahl von knapp 23.000 alle <strong>Xanten</strong>er Bürgerinnen und Bürger jeden Alters inzwischen<br />
die Homepage aufgerufen und s<strong>ic</strong>h aktuell informiert. Neu ist seit einiger<br />
Zeit das Forum für den Meinungsaustausch über kontroverse Themen.<br />
Wir freuen uns über jeden Beitrag für das Gästebuch.<br />
Erstkommunion 2011: In unseren sieben Gemeindebezirken sind insgesamt<br />
131 Mädchen und Jungen in diesem Jahr erstmals zur Hl. Kommunion gegangen.<br />
Überall wurden die Erstkommunion-Feiern festl<strong>ic</strong>h und unter großer Beteiligung<br />
der Gemeinde begangen.<br />
Das <strong>St</strong>iftsMuseum <strong>Xanten</strong> beteiligte s<strong>ic</strong>h in diesem Jahr am Internationalen<br />
Museumstag 2011 und lud am 15. Mai zur offenen Sonntagsführung ein. Die<br />
regelmäßigen offenen Führungen jeweils 2. Sonntag des Monats um 14.30<br />
Uhr sind kostenlos (nur der Eintrittspreis ist zu zahlen) und erfahren regen Zuspruch.<br />
<strong>St</strong>iftsMuseum und Römermuseum planen darüber hinaus besondere Angebote<br />
für die Schülerinnen und Schüler <strong>Xanten</strong>er Schulen und natürl<strong>ic</strong>h auch junger<br />
Gäste aus anderen Orten. Der Eintritt für Schülerinnen und Schüler ist<br />
frei. www.stiftsmuseum-xanten.de<br />
Weihbischof Theising hat inzwischen sein <strong>Xanten</strong>er Domizil bezogen. Wir<br />
wünschen ihm und unserer Gemeinde, dass er gemeinsam mit dem Diözesanbischof<br />
die r<strong>ic</strong>htige Wahl für die Nachfolge von Propst Manthey trifft. Einen<br />
n<strong>ic</strong>ht ganz einfachen Termin hatte Bischof Theising am 21. Februar in <strong>Xanten</strong>,<br />
als es in der überfüllten M<strong>ic</strong>haelskapelle um die Neustrukturierung der<br />
Region und den <strong>St</strong>ellenplan für die in der nächsten Zeit neu entstehenden<br />
pastoralen Räume ging. Zwar wird die Propsteigemeinde n<strong>ic</strong>ht unmittelbar betroffen<br />
sein, aber ein Pastoralplan für die seelsorgl<strong>ic</strong>hen Schwerpunkte und<br />
ein Immobilienkonzept sind von den Gremien zu erstellen.<br />
In den Arbeitsfeldern des Pfarrgemeinderats wurde fleißig gearbeitet. Die Arbeitsgruppe<br />
„Glaube und Leben“ lädt zu einer Folge von Glaubensgesprächen<br />
über die Bedeutung von Symbolen und alltägl<strong>ic</strong>hen Begriffen ein. Am 7.<br />
Juli geht es um die „Zahl“, und die Reihe schließt am 22. September mit dem<br />
Thema „Wasser“.<br />
Das Arbeitsfeld „Ökumene“ hat verschiedene Akzente gesetzt. Dazu gehörte<br />
s<strong>ic</strong>her auch der ökumenische Gottesdienst mit der anschließenden Begegnung<br />
der Leitungsgremien beider Kirchengemeinden im Rahmen der Gebetswoche<br />
um die Einheit der Christen am 25. Februar.<br />
Die Sacharbeit im Arbeitsfeld „Kindergarten- und Schulpastoral“ setzte unterschiedl<strong>ic</strong>he<br />
Schwerpunkte in Abhängigkeit der Altersgruppen. Mit den Kinder-<br />
- 28 -
tageseinr<strong>ic</strong>htungen gemeinsam wurden For<strong>tb</strong>ildungsaktivitäten und ein „Oasentag“<br />
für die Erzieherinnen geplant.<br />
Die Lehrkräfte der Schulformen der Sekundarstufen setzten s<strong>ic</strong>h mit den<br />
Mögl<strong>ic</strong>hkeiten und Angeboten des <strong>St</strong>iftsmuseums auseinander (s.o.). Mit den<br />
Grundschulen geht es im Juni um die Vorbereitung der Erstkommunion im<br />
Jahre 2012.<br />
Vierzig Lektorinnen und Lektoren aus allen Gemeindebezirken der Propsteigemeinde<br />
trafen s<strong>ic</strong>h an zwei Februar-Samstagen im Haus M<strong>ic</strong>hael zu einer<br />
Schulungsveranstaltung, zu der die PGR-Arbeitsgruppe „Liturgie“ Markus Nolte<br />
aus Münster als Leiter eingeladen hatte.<br />
Nolte, als Sprecher der WDR-Morgenandachten und Redakteur der Bistumszeitung<br />
„Kirche + Leben“ bekannt, Diplom-Theologe und Journalist, konnte<br />
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem seine Erfahrung als Sprecher<br />
theologischer Texte vermitteln. „Sprechen statt ablesen“ oder „Dem geliehenen<br />
Wort <strong>St</strong>imme verleihen“ waren die Arbeitseinheiten überschrieben,<br />
in denen neben technischen Aspekten wie Atem- und Sprechtechnik immer<br />
wieder deutl<strong>ic</strong>h wurde, dass der Lektorendienst ein anspruchsvolles Amt der<br />
aktiven Teilhabe an der Liturgie darstellt. Die Verkündigung der Schrifttexte<br />
durch Lektoren diene dazu „Gott hörbar zu machen“ und das Wort zu mit der<br />
Gemeinde zu „teilen“, wie Nolte betonte.<br />
Praktische Übungen am Ambo des <strong>St</strong>.-<strong>Viktor</strong>-Doms aktivierten alle Teilnehmerinnen<br />
im Sprechen und Hören der Lesungen des Sonntags. Markus Nolte<br />
gab in klarer aber auch rücks<strong>ic</strong>htsvoller Weise zahlre<strong>ic</strong>he praktische Ratschläge<br />
für den Vortrag, die auch für „alte Hasen“ wertvoll waren.<br />
Lobend stellte er fest, dass unsere Gemeinde über eine große Zahl gut sprechender<br />
Lektorinnen und Lektoren verfügt.<br />
Im Frühjahr eines jeden Jahres erbittet das Bistum Münster von allen Pfarrgemeinden<br />
eine Jahresstatistik zu den zählbaren kirchl<strong>ic</strong>hen Vorgängen des<br />
Vorjahres. Hier eine Auswahl von Vorgängen in unserer Propsteigemeinde,<br />
von der wir meinen, dass unsere Leser daran interessiert sein könnten:<br />
Kirchenmitglieder ........................................ 12.867<br />
Gottesdienstteilnehmer/innen:<br />
Zählung Frühjahr .........................................1.559<br />
Zählung Herbst ............................................ 1.603<br />
Taufen........................................... ............. 81<br />
Erstkommunion ........................................... 128<br />
Trauungen ................................................... 27<br />
Beerdigungen ..............................................128<br />
Austritte aus der röm.-kath. Kirche...............40<br />
- 29 -
Aufnahmen in die röm.-kath. Kirche ............4<br />
(Wiedereintritte) -<br />
Übertritte/Konversionen................ ............................... 1<br />
Im Jahre 2013 jährt s<strong>ic</strong>h die Grundsteinlegung unseres gotischen <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong>-<br />
Domes zum 750. Mal. Die Feier des Domjubiläums bedarf noch der Feinplanung,<br />
aber mit einem wissenschaftl<strong>ic</strong>h-kulturellen, einem musikalischen und<br />
einem spirituellen Schwerpunkt ze<strong>ic</strong>hnen s<strong>ic</strong>h schon die ersten <strong>St</strong>rukturen<br />
ab. Natürl<strong>ic</strong>h soll auch gefeiert werden. Weitere Informationen in den nächsten<br />
L<strong>ic</strong>h<strong>tb</strong>l<strong>ic</strong>k-Ausgaben und auf unserer Website.<br />
Hilfe für den Liturgiekreis Familiengottesdienst <strong>St</strong>.<strong>Viktor</strong> Birten<br />
Der Liturgiekreis Familiengottesdienst <strong>St</strong>.<strong>Viktor</strong> Birten sucht dringend Verstärkung<br />
für die Gestaltung der Familiengottesdienste. Vorkenntnisse sind n<strong>ic</strong>ht<br />
erforderl<strong>ic</strong>h. Wenn Sie Freude an gestalterischer Tätigkeit haben oder einfach<br />
nur interessiert sind, sind Sie herzl<strong>ic</strong>h willkommen. Wir brauchen Sie!<br />
Unterstützen Sie uns!<br />
Näheres bei: Eva Lorenz, 02801 - 3370<br />
Kirchweihfest in <strong>St</strong>. Petrus Obermörmter. Am Erntedankfest den 25.09.11 feiert<br />
der Gemeindebezirk <strong>St</strong>. Petrus Obermörmter das 50 jährige Weihejubiläum<br />
ihrer Petrus Kirche. In der Nacht vom zweiten auf den dritten März 1945<br />
wurde die alte Kirche von der deutschen Wehrmacht gesprengt und völlig zerstört.<br />
Der Gemeinde diente zunächst eine Scheune, dann ein Teil des Pfarrhauses<br />
und ab 1948 die alte Küsterei als Notkirche. Die jetzige Kirche wurde<br />
am 11. November 1961 von Bischof Heinr<strong>ic</strong>h Baaken geweiht. Wir begehen<br />
diesen Tag mit einer feierl<strong>ic</strong>hen Messe mit anschließender Begegnung und einer<br />
Foto- und Dokumenten-Ausstellung.<br />
Zusammengestellt von Jochem Int-Veen, Hubert Janssen, Theo Zumkley<br />
Erstkommunionvorbereitung<br />
2012 in der Pfarrei <strong>St</strong>.<br />
<strong>Viktor</strong><br />
Vor wenigen Wochen sind Kinder<br />
aus den Ortsteilen Obermörmter, Marienbaum,<br />
Vynen, Wardt, Lüttingen,<br />
<strong>Xanten</strong> und Birten zur ersten Heiligen<br />
Kommunion gegangen. Sie wurden<br />
von Katechetinnen und Katecheten<br />
vorbereitet und durch Seelsorger<br />
der Pfarrei begleitet. Anstrengende<br />
Wochen liegen hinter den Familien<br />
und fanden ihren Höhepunkt in den<br />
Erstkommunionfeiern. Allen, die s<strong>ic</strong>h<br />
im Rahmen der Vorbereitung für die<br />
Kinder eingesetzt haben, sei herzl<strong>ic</strong>h<br />
gedankt.<br />
Doch bereits nach dem letzten Dankgottesdienst<br />
gehen die Gedanken<br />
wieder in R<strong>ic</strong>htung der nächsten Erst-<br />
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kommunionvorbereitung. Worauf bereiten<br />
wir die Kinder aber vor? Ist<br />
das Ziel der Vorbereitung die Erstkommunionfeier?<br />
Es wird viel Zeit<br />
und Energie von Haupt- und Ehrendamtl<strong>ic</strong>hen<br />
investiert. Was aber bedeutet<br />
uns als Pfarrgemeinde die<br />
Erstkommunionkatechese?<br />
Wie kann die Vorbereitung<br />
auf das Sakrament der Eucharistie<br />
gestaltet werden?<br />
Die familiäre Situation der<br />
Kinder, die religiöse und<br />
kirchl<strong>ic</strong>he Sozialisation, die<br />
gemeindl<strong>ic</strong>hen <strong>St</strong>rukturen<br />
haben s<strong>ic</strong>h in den letzten<br />
Jahren verändert. Was kann an Gottesdiensterfahrung<br />
noch vorausgesetzt<br />
werden? Wie werden wir den<br />
Familien gerecht, die nach langer<br />
Zeit wieder auf die Gemeinde zukommen,<br />
damit ihr Kind zur Erstkommunion<br />
gehen kann? Was erwarten Eltern,<br />
die regelmäßig am Gemeindeleben<br />
teilnehmen? Sowohl die Gestaltung<br />
der Freizeit der Kinder, als auch<br />
die Berufstätigkeit der Eltern wirken<br />
s<strong>ic</strong>h ebenfalls auf die Vorbereitung<br />
aus. Wie kann eine Kooperation<br />
von Grundschule und Gemeinde<br />
aussehen? Wie sollten<br />
Materialien gestalten sein, dass<br />
Katechetinnen und Katecheten, sowie<br />
Kinder gut damit arbeiten können?<br />
Gemeinsam mit dem Pfarrgemeinderat,<br />
den Gemeindeausschüssen,<br />
den Mitgliedern<br />
des „Arbeitsfeldes<br />
Katechese“, dem Kreis der<br />
Katechetinnen und Ansprechpartnern<br />
aus den<br />
Ortsteilen, den Seelsorgern<br />
und Vertretern der<br />
Grundschulen, soll überlegt werden,<br />
wie zukünftig Kinder auf die Erstkommunion<br />
vorbereitet werden können.<br />
Was s<strong>ic</strong>h bewährt hat, soll fortgeführt<br />
werden. Aber genauso sollen<br />
Antworten auf die offenen Fragen gefunden<br />
werden.<br />
Ansprechpartner: Pastoralreferent<br />
Lars Lindemann (lars@web-lindemann.de<br />
–Tel.: 02801 7131-12)<br />
Fronle<strong>ic</strong>hnam am 23. Juni 2011<br />
Das Fest Fronle<strong>ic</strong>hnam wird in unserer Propsteigemeinde wie in den<br />
letzten Jahren an zwei Orten gefeiert, jeweils um 9:30 Uhr.<br />
Die Gemeindebezirke <strong>St</strong>. Mariae Himmelfahrt Marienbaum, <strong>St</strong>. Martin<br />
Vynen und <strong>St</strong>. Petrus Obermörmter treffen s<strong>ic</strong>h in diesem Jahr zur<br />
gemeinsamen Eucharistiefeier in Vynen an der Kirche (unter dem Baum),<br />
die Prozession schließt s<strong>ic</strong>h an.<br />
Die Gemeindebezirke <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> Birten, <strong>St</strong>. Pantaleon Lüttingen, <strong>St</strong>.<br />
Willibrordt Wardt und <strong>St</strong>. <strong>Viktor</strong> <strong>Xanten</strong> feiern die Eucharistie auf dem<br />
Schützenplatz in Lüttingen. Von hier aus führt die Prozession zur Lüttinger<br />
Kirche.<br />
Sowohl in Vynen als auch in Lüttingen sind im Anschluss an den Segen<br />
alle zur Begegnung bei Speis und Trank eingeladen, und danach natürl<strong>ic</strong>h<br />
zur Mitfeier des traditionellen Gemeindefestes nach Birten.<br />
Achten Sie bitte auf die genauen Informationen in den wöchentl<strong>ic</strong>hen<br />
Mitteilungen!<br />
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Die Figur des<br />
heiligen Antonius<br />
in der<br />
Antoniuskapelle