Betriebskonzept - Gemeinde Herznach
Betriebskonzept - Gemeinde Herznach
Betriebskonzept - Gemeinde Herznach
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zurück in den Stollen<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> (Stand 30.04.2012)<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung ................................................................................................................................................. 2<br />
Das Bergwerkareal .................................................................................................................................. 2<br />
Ziele ‚Zurück in den Stollen‘ .................................................................................................................... 2<br />
Besucherbetrieb ...................................................................................................................................... 3<br />
Bauliche Massnahmen ............................................................................................................................ 3<br />
Fossilienausstellung (bestehender Holzschopf) .................................................................................. 3<br />
Bergwerksilo ........................................................................................................................................ 3<br />
Vorführ- / Seminarraum ...................................................................................................................... 3<br />
WC-Anlagen ......................................................................................................................................... 4<br />
Strecke Stollenbahn ............................................................................................................................. 4<br />
Verlauf ‚Eisenweg‘ ............................................................................................................................... 4<br />
Klopfplatz mit Maschendrahtzaun ...................................................................................................... 4<br />
Besucherzentrum / Alternativer Ausstellungsraum ............................................................................ 4<br />
Versammlungsraum Kornbergstollen.................................................................................................. 4<br />
Areal interner Fussweg mit Treppen ................................................................................................... 4<br />
Wasserfall ............................................................................................................................................ 5<br />
Schmitte............................................................................................................................................... 5<br />
Gartenwirtschaft nicht öffentlich ........................................................................................................ 5<br />
Eingang Stollen .................................................................................................................................... 5<br />
Verhüttungsofen ................................................................................................................................. 6<br />
Schlussbemerkungen ............................................................................................................................... 6<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Verein Eisen und Bergwerke (VEB) Peter Scheuble, Präsident Seite 1
Einleitung<br />
Unter dem Titel ‚Zurück in den Stollen‘ plant, projektiert und realisiert der Verein Eisen und<br />
Bergwerke (VEB) seit dessen Gründung 2004, das ehemalige Eisenerzbergwerk <strong>Herznach</strong><br />
(1937 bis 1967 in Betrieb) zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dies aus<br />
einem statutarischen Auftrag, welchen ‚dreiklang aare jura rhein‘ - der heutige Jurapark<br />
Aargau - als wichtigstes Ziel bei der Vereinsgründung gesetzt hat.<br />
In den vergangenen Jahren wurden erhebliche personelle und finanzielle Ressourcen durch<br />
den Verein generiert und in Projekten umgesetzt:<br />
• Eisenweg; Themenweg zur Geologie und der (historischen) Gewinnung von Eisen im<br />
oberen Fricktal.<br />
• Aufbau, Präparation, Bestimmung und Inventarisierung einer Fossiliensammlung mit<br />
derzeit rund 2‘800 Exemplaren. Rund 90% der Objekte stammen aus <strong>Herznach</strong> und<br />
Umgebung.<br />
• Multimillionär 300: Dokumentation von 300 Millionen Jahren Erdgeschichte in Form<br />
von Gesteinsmustern, präsentiert in einem alten Brunnentrog. Wissenschaftlich<br />
erläutert durch Bildtafeln.<br />
• Verwerfung ‚Wölflinswiler Graben‘: Freigelegter und dokumentierter Aufschluss einer<br />
Jura-Verwerfung.<br />
• Kernbohrung mit Kernentnahme von 35 Meter tiefe in die relevanten Schichten.<br />
• Aufzeichnung von Interviews mit Zeitzeugen, welchen im damaligen Bergwerk<br />
<strong>Herznach</strong> gearbeitet haben. Publikation einer schriftlichen Zusammenfassung in der<br />
Aargauer Zeitung (AZ).<br />
• Bau von 700 Metern Strecke einer Stollenbahn.<br />
Das Bergwerkareal<br />
Das gesamte Gelände des Bergwerkes befindet sich im Eigentum von Ueli Hohl, <strong>Herznach</strong>.<br />
Dieser unterstützt die Pläne und Aktivitäten des Vereins Eisen und Bergwerke (VEB)<br />
vollumfänglich. Nur dadurch ist es überhaupt denkbar, dass der Verein seine Aktivitäten auf<br />
dem Gelände von U. Hohl umsetzen und durchführen kann. Dazu wurde rund um den<br />
Eingang zum Hauptstollen auf einer Fläche von 9281 m2 (GB <strong>Herznach</strong> Nr. 758,<br />
Baurechtsparzelle 758.1) ein selbständiges Baurecht zu Lasten von Ueli Hohl und zu<br />
Gunsten des VEB gewährt. Dies für 75 Jahre und damit bis 2084.<br />
Ziele ‚Zurück in den Stollen‘<br />
Auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerks <strong>Herznach</strong> soll ein regelmässiger<br />
Besucherbetrieb aufgebaut werden, welcher den interessierten Personen die Jura-Geologie,<br />
den Betrieb des damaligen Bergwerks sowie die dabei gefundenen Fossilien näher bringen<br />
soll.<br />
Die Stollen des Bergwerkes sind am verfallen. Bevor dieses einmalige Industrie-Kulturgut<br />
vollständig zerstört ist, soll ein kleiner Teil davon baulich gesichert und für den Besucher<br />
zugänglich gemacht werden.<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Verein Eisen und Bergwerke (VEB) Peter Scheuble, Präsident Seite 2
Besucherbetrieb<br />
Führungen auf dem Bergwerkareal werden sowohl von Ueli Hohl als auch dem VEB<br />
durchgeführt. Eine Besucherführung besteht meist aus 3 Komponenten:<br />
• Besuch der Fossilienausstellung<br />
• Verschiebung zum Stollen<br />
• Besuch des Stollens<br />
Viele Besucher erreichen das Bergwerkgelände auf dem Eisenweg aus Wölflinswil. Diese<br />
absolvieren den Ablauf wie oben in umgekehrter Reihenfolge. Ebenso Besucher, welche mit<br />
dem Auto anreisen und wenn die Anzahl Fahrzeuge die verfügbaren Parkplätze unter dem<br />
Bergwerk Silo übersteigt. In solchen (seltenen) Fällen wird der Parkplatz vor der Firma Hohl<br />
benutzt, welcher nur wenige Meter neben dem Stolleneingang liegt. Schon heute wird rund<br />
um den Silo hin und wieder auf dem Grünstreifen rechter Hand (Richtung Wölflinswil) der<br />
Bergwerkstrasse parkiert. Es ist zu überlegen, ob dies generell verboten werden soll oder<br />
gerade umgekehrt als verkehrsberuhigende Massnahme gesehen werden kann. Jede<br />
optische Verengung der Strasse wirkt geschwindigkeitsreduzierend. Ein Verstoss gegen das<br />
Strassenverkehrsgesetz wäre im Detail zu klären, ist aber auf den ersten Blick nicht<br />
ersichtlich.<br />
Die neu geplanten Aktivitäten auf dem Areal (nachstehend beschrieben) ändern an diesem<br />
Ablauf nichts Wesentliches. Lediglich die ‚Durchlaufzeit‘ wird dadurch deutlich länger.<br />
Bauliche Massnahmen<br />
Diese sind im Situationsplan, der Legende und in einer Kurzbeschreibung dokumentiert<br />
(Anhang). Hier seien diese im Detail erläutert:<br />
Fossilienausstellung (bestehender Holzschopf)<br />
Für diesen Ausstellungsraum besteht ein im Grundbuch eingetragener<br />
Mietvertrag zwischen U. Hohl und dem VEB bis 2022. Enthalten ist darin eine<br />
Ausstellung zu den Themen Geologie, Bergwerk und natürlich eine Präsentation<br />
der Fossiliensammlung mit umfangreichen Animationen und Erläuterungen. Für<br />
die Umbauarbeiten wurde eine Baubewilligung in der Landwirtschaftszone<br />
eingeholt.<br />
Bergwerksilo<br />
Bestehende Nutzung als Wohnung und Bed and Breakfast. Baubewilligt. Keine<br />
Vereinsaktivitäten in diesem Objekt.<br />
Vorführ- / Seminarraum<br />
Derzeit ist keine Realisierung vorgesehen. Sollte sich aber abzeichnen, dass der<br />
Besucherzuspruch grösser als erwartet sein wird, könnte dieser sehr wohl erstellt<br />
werden. Dies auch unter dem Aspekt, dass der heute abgetrennte Raumteil, wo<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Verein Eisen und Bergwerke (VEB) Peter Scheuble, Präsident Seite 3
Audio- visuelle Dokumente gezeigt werden, für eine Ausstellungserweiterung<br />
genutzt wird. Dann würde dieser Teil der Ausstellung in den Vorführraum verlegt<br />
werden. Eine Nutzung käme auch zusammen mit dem Bergwerksilo in Frage.<br />
Zudem sind auf Vorträge organisiert durch den Jurapark Aargau in diesem Raum<br />
denkbar.<br />
WC-Anlagen<br />
Werden noch vor der neuen BNO der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Herznach</strong> in der<br />
Landwirtschaftszone zur Baubewilligung beim Kanton beantragt.<br />
Strecke Stollenbahn<br />
Bereits erstellt. Eine nachträgliche Baubewilligung für die Baute wird nach<br />
Inkrafttreten der neuen BNO eingeholt.<br />
Verlauf ‚Eisenweg‘<br />
Nicht bewilligungspflichtig. Der ‚Eisenweg‘ dient aber als ‚Zubringer‘ für eine<br />
grosse Zahl der Besucher des Bergwerks. Die Querung der Strasse <strong>Herznach</strong> -<br />
Wölflinswil ist nicht ungefährlich. Verkehrs beruhigende Massnahmen kommen<br />
aber gemäss dem für die Neugestaltung der Bergwerkstrasse zuständigen<br />
Planungsbüro nicht in Frage, da dieser Punkt zu weit vom Siedlungsgebiet<br />
entfernt liegt. Es ist angedacht, dass der Verein bei grösserem<br />
Besucheraufkommen vor dieser Wegkreuzung Warntafeln aufstellen wird.<br />
Klopfplatz mit Maschendrahtzaun<br />
Der Klopfplatz wird zusammen mit dem Stollenausbau realisiert, da dort das<br />
Material, welches aus dem Stollen entfernt werden muss, aufbewahrt wird. Der<br />
Klopfplatz soll vor allem den Kindern vorbehalten sein. Erwachsene Besucher und<br />
insbesondere Sammler von Fossilien sind nicht erwünscht. Damit ist auch der<br />
Zaun zu erklären. Solche ‚Fundstellen‘ sprechen sich in diesen Kreisen schnell<br />
herum und es muss daher ein Schutz realisiert werden.<br />
Besucherzentrum / Alternativer Ausstellungsraum<br />
Der Mietvertrag für den Holzschopf (siehe Punkt 1.) ist unkündbar bis April 2022.<br />
Sollte dieser alsdann durch den Grundeigentümer nicht verlängert werden, ist der<br />
Verein auf einen Alternativ-Standort für die Fossilienausstellung angewiesen.<br />
Rechtlich abgesichert ist dabei nur ein Neubau auf der Baurechtsparzelle.<br />
Selbstverständlich würde dieses mit enormen Kosten verbundene Projekt nur<br />
realisiert, wenn dies zwingend notwendig würde.<br />
Versammlungsraum Kornbergstollen<br />
Dieser wird vom Jugendteam <strong>Herznach</strong> betrieben. Sporadische Nutzung auch im<br />
Rahmen der ‚Bergwerkfeste‘, welche der Verein veranstaltet.<br />
Areal interner Fussweg mit Treppen<br />
Dieser dient der Verschiebung der Besucher innerhalb des Bergwerkgeländes<br />
und soll verhindern, dass sich die Besucher auf der Bergwerkstrasse bewegen.<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Verein Eisen und Bergwerke (VEB) Peter Scheuble, Präsident Seite 4
Wasserfall<br />
Optisches Gestaltungselement. Keine baulichen Massnahmen.<br />
Schmitte<br />
Das Gesamtkonzept des Besucherbergwerks soll alle Schritte aufzeigen, die vom<br />
Abbau des Eisenerzes bis zum Schmieden eines fertigen Hufeisens notwendig<br />
sind. Die verfügbare Schmitte ist ca. 1 x 1 Meter gross und wird mit Holzkohle<br />
betrieben. Zum Schutz der Anlage und für das Aufbewahren der Kohle ist ein<br />
kleiner Schopf aus Holz gedacht. Dessen Masse sind noch nicht definiert, werden<br />
sich aber in Grenzen halten.<br />
Gartenwirtschaft nicht öffentlich<br />
Wird vom Silo betrieben. Es sind keine zusätzlichen baulichen Massnahmen<br />
geplant.<br />
Eingang Stollen<br />
Dieser soll so wiederhergestellt werden, wie er noch war, als das Bergwerk in<br />
Betrieb war. Das heisst, dass die nach der Schliessung künstlich geschaffene<br />
Geländeerhebung zwischen Bergwerkstrasse und dem Stolleneingang wieder<br />
abgetragen wird, und eine eben Zufahrt mit der Stollenbahn möglich wird. Hier ein<br />
historisches Foto aus den frühen 70er Jahren:<br />
Der Planungsverlauf wird zeigen, ob dieser Teil der baulichen Massnahmen noch<br />
ausserhalb der neuen BNO und damit in der Landwirtschaftszone baubewilligt<br />
werden muss. Nach heutigem Planungsstand dürfte das Bewilligungsverfahren<br />
gegen Ende 2013 aktuell werden.<br />
Mit der Verlängerung der Stollenbahn bis zum Stolleneingang, wird es auch<br />
notwendig, den Eisenweg vor der Liegenschaft Bergwerkstrasse 275 zu kreuzen.<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Verein Eisen und Bergwerke (VEB) Peter Scheuble, Präsident Seite 5
Es handelt sich hier um eine <strong>Gemeinde</strong>strasse, in welche Schienen eingelassen<br />
werden müssen. Dies in einer Weise, dass der Strassenverkehr (Zufahrt<br />
Anwohner und Firma Hohl AG) nur während der Bauphase beeinträchtigt wird.<br />
Der Verkehr der Bahn selbst über diese Strasse ist natürlich gering. Eine<br />
‚Verkehrsregelung‘ wird durch den Verein sichergestellt, wenn die Bahn die<br />
Strasse quert.<br />
Verhüttungsofen<br />
Gesamtkonzept siehe ‚Schmitte‘. Die Verhüttung von Eisenerz soll in einem so<br />
genannten ‚Rennofen‘ vorgenommen werden. Siehe auch<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Rennofen<br />
Die notwendigen baulichen Massnahmen sind eher gering. Hingegen werden<br />
grosse Mengen Holzkohle für den Betrieb benötigt. Um diese trocken<br />
aufzubewahren, wird ein kleiner Holzschopf benötigt. Die Planung dazu liegt<br />
heute noch nicht vor.<br />
Schlussbemerkungen<br />
Die hier aufgeführten Baulichen Massnahmen geben den heutigen Stand der<br />
Dinge wieder. Bekanntlich hat der Mensch die (für einmal positive) Fähigkeit, aus<br />
Erfahrungen zu lernen. Dies könnte dem Verein Eisen und Bergwerke auch im<br />
Besucherbergwerk <strong>Herznach</strong> wiederfahren. Es muss oder besser darf also damit<br />
gerechnet werden, dass noch weitere Ideen realisiert werden möchten. Der<br />
Verein wäre daher sehr froh, wenn die touristische Nutzung innerhalb der neuen<br />
Bergwerkzone möglichst offen gehalten werden könnte.<br />
<strong>Betriebskonzept</strong> Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Verein Eisen und Bergwerke (VEB) Peter Scheuble, Präsident Seite 6
Bergwerk <strong>Herznach</strong><br />
Legende<br />
1) Fossilienausstellung (bestehend)<br />
2) Bergwerksilo (bestehend)<br />
3) Vorführ-/Seminarraum (neu)<br />
4) WC-Anlagen (neu)<br />
5) Strecke Stollenbahn (bestehend)<br />
6) Verlauf Eisenweg (bestehend)<br />
7) Klopfplatz mit Maschendrahtzaun (neu)<br />
8) Besucherzentrum / alternative Fossilienausstellung (neu; evtl.)<br />
9) Versammlungsraum Kornbergstollen (bestehend)<br />
10) Areal interner Fussweg mit 2 Treppen (neu)<br />
11) Wasserfall (bestehend)<br />
12) Schmitte (neu)<br />
13) Gartenwirtschaft nicht<br />
Öffentlich (bestehend)<br />
14) Eingang Stollen (bestehend<br />
/ neu)<br />
15) Verhüttungsofen (neu)
Erläuterungen<br />
• Die Fossilien-Ausstellung wurde in der Landwirtschafs-Zone<br />
baubewilligt.<br />
• Die WC-Anlage wird 2012 in der Landwirtschaftszone zur<br />
Bewilligung beantragt.<br />
• Der Fussweg mit Treppen soll im Jahr 2012/2013 realisiert werden<br />
• Der Stollenausbau mit Bahnzufahrt ist für 2013/2014 geplant.<br />
• Der Klopfplatz ist für 2014 geplant<br />
• Das Besucherzentrum mit alternative zur Ausstellung ist nicht vor<br />
2021 geplant. Diese ist abhängig von einer Nichtverlängerung des<br />
Mietvertrages (Ablauf 2022) und wird nur im Notfall realisiert.<br />
• Die Realisierung des Vorführ-/Seminarraumes ist offen.<br />
• Die Besucherflüsse erfolgen über den Eisenweg, mit der<br />
Stollenbahn sowie auf dem neu geplanten internen Fussweg.