Ausgabe 1004.pdf - Theater-Zytig
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• <strong>Theater</strong> an besonderen Orten<br />
• Bündner <strong>Theater</strong>festival<br />
• aktuelle Produktionen<br />
1004 • April 2010
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02<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Foyer ı Vorhang auf<br />
erinnern<br />
Für angenehme Erinnerungen<br />
muss man im Voraus sorgen.<br />
Paul Hörbiger<br />
Ich weiss ja nicht, wie das Ihnen geht.<br />
In den letzten zwanzig Jahren habe ich<br />
schätzungsweise 700 unterschiedliche<br />
Produktionen gesehen. Zusätzlich habe<br />
ich in einigen mitgewirkt, sei es als Regisseur,<br />
Spieler oder sonstiger Helfer. Bei<br />
einigen tauchen immer wieder Erinnerungsfetzen<br />
auf, an andere kann ich mich<br />
kaum oder gar nicht mehr erinnern. Wirklich<br />
nachhaltig in Erinnerung geblieben<br />
sind mir vielleicht zehn Inszenierungen.<br />
Produktionen, die ich quasi noch vor meinem<br />
inneren Auge habe. Dabei spielt es<br />
eigenartigerweise gar nicht so eine Rolle,<br />
ob ich selber mitgewirkt habe, obschon<br />
dies doch eigentlich eine emotional tiefere<br />
Berührtheit vermuten liesse.<br />
Es gibt <strong>Theater</strong>, die bleiben einem im<br />
Unterbewusstsein haften. Man kann<br />
einzelne Szenen noch fast auswendig,<br />
man weiss gewisse Dinge noch oder sie<br />
rufen auch nach Jahren noch Reaktionen<br />
hervor. Wenn ich zu analysieren versuche,<br />
weshalb das so ist, dann hat es fast<br />
immer damit zu tun, dass etwas an der<br />
Inszenierung einfach anders oder besonders<br />
war. Sei es ein besonders harmonisches<br />
Ensemble, sei es ein durchdachtes<br />
Regiekonzept oder sei es ein spezieller<br />
Spielort. Gerade der letzte Grund macht<br />
es in der Regel Freilichtinszenierungen<br />
leichter, in unserem Gedächtnis haften<br />
zu bleiben. Mitunter wahrscheinlich ein<br />
Grund, weshalb sich diese Sparte derartiger<br />
Beliebtheit erfreut.<br />
In der Erinnerung verblassen für gewöhnlich<br />
negative Vorkommnisse, weshalb<br />
auch eigene Produktionen vielleicht in<br />
einem besseren Licht erscheinen, als<br />
wir sie damals wahrgenommen haben.<br />
Aber gerade ein besonderer Ort für die<br />
Inszenierung bleibt unweigerlich haften<br />
und macht das Ganze nicht nur für die<br />
Beteiligten, sondern auch fürs Publikum<br />
erinnernswert.<br />
Ich weiss, gerade Ortswechsel sind immer<br />
mit einem zum Teil enormen Aufwand<br />
verbunden. Umso mehr Hochachtung habe<br />
ich vor Gruppen, welche diesen Mehraufwand<br />
fast jedes Mal auf sich nehmen. Sie<br />
nehmen in Kauf, auf keine vorhandene<br />
Infrastruktur zurückgreifen zu können. Sie<br />
scheuen weder Kosten noch Mühen und<br />
bauen sich <strong>Theater</strong>räume in Landschaften,<br />
alte Fabrikhallen und in Industriegelände.<br />
Oder sie drehen schon nur die Blickrichtung<br />
in ihrem angestammten Spiellokal,<br />
so dass der Zuschauer plötzlich auf der<br />
Bühne sitzt und von erhöhter Position<br />
dem Spiel im Zuschauerraum folgt.<br />
Inhalt<br />
Vorhang auf<br />
Backstage<br />
Spotlicht<br />
Titelbild:<br />
Die <strong>Theater</strong>lyt Lungern<br />
mit einem der<br />
ungewöhnlichsten<br />
Spielorte: Eine unterirdische<br />
Schiessanlage<br />
Das alles gibt noch einmal mehr zu tun,<br />
als eine Inszenierung ohnehin an Arbeiten<br />
verursacht. Der Lohn ist aber in aller Regel<br />
ein Erlebnis für Ensemble und Publikum,<br />
an das man auch nach Jahren gerne<br />
zurückdenkt. Wie gesagt, die Erinnerung<br />
klammert ja zum Glück den Mehraufwand<br />
relativ rasch wieder aus. Machen doch<br />
auch Sie sich diese Fähigkeit des menschlichen<br />
Gehirns bei der nächsten Inszenierung<br />
zu Nutzen.<br />
Herzlich<br />
Foyer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03<br />
<strong>Theater</strong> an besonderen Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 04<br />
Vom Auszug aus den Häusern<br />
Verbandsnachrichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08<br />
Aktuelle Kurse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08<br />
RZV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09<br />
BVV <strong>Theater</strong>festival Thusis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
VOV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Stückwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Premieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Spielplan April . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Der Vorhang fällt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Termine kommende <strong>Ausgabe</strong>n:<br />
Die <strong>Ausgabe</strong> 1005<br />
der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />
erscheint am<br />
1. Mai 2010<br />
Redaktions- und<br />
Inserateschluss:<br />
5. April 2010<br />
Die <strong>Ausgabe</strong> 1006<br />
der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />
erscheint am<br />
1. Juni 2010<br />
Redaktions- und<br />
Inserateschluss:<br />
5. Mai 2010<br />
Die <strong>Ausgabe</strong> 1007<br />
der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong><br />
erscheint am<br />
1. Juli 2010<br />
Redaktions- und<br />
Inserateschluss:<br />
7. Juni 2010<br />
foto: z-arts.ch<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004<br />
03
Vorhang auf ı <strong>Theater</strong> an besonderen Orten<br />
Der vorliegende Artikel erschien in<br />
der Zeitschrift «Spiel&Bühne» unseres<br />
befreundeten deutschen Verbands BDAT.<br />
Der Abdruck erfolgt mit der freundlichen<br />
Genehmigung des BDAT und des Autors.<br />
Markus Bassenhorst<br />
Im September 2009 inszenierte das<br />
Stadttheater Bern in den Wohnungen<br />
eines heruntergekommenen Vorstadt-<br />
Hochhauses Puccinis Oper «La Bohème».<br />
Das Orchester spielte dazu in einem<br />
Einkaufszentrum und wurde mit hohem<br />
technischem Aufwand zu den Sängern, ins<br />
Internet und zu internationalen Rundfunkund<br />
Fernsehanstalten übertragen. Der<br />
gewählte Ort und die mit ihm verbundene<br />
Thematik des Projekts erschienen den<br />
begeisterten Medien als etwas Besonderes<br />
und bisher nicht Gewagtes.<br />
Wann aber gilt ein Ort, an dem <strong>Theater</strong><br />
gespielt wird, als ein besonderer Ort, und<br />
wodurch zeichnet sich ein nicht-besonderer<br />
Ort aus? Diese Frage kann nur<br />
in Relation zu den historischen, gesellschaftlichen<br />
und politischen Bedingungen,<br />
in denen das <strong>Theater</strong>spiel verortet ist,<br />
beantwortet werden, Mit einem Blick auf<br />
ausgewählte Epochen des europäischen<br />
<strong>Theater</strong>s wird im Folgenden die These<br />
aufgestellt, dass nur aufgrund der Etablierung<br />
fester Bühnen überhaupt erst von<br />
einem Auszug aus den <strong>Theater</strong>häusern<br />
die Frage nach einem <strong>Theater</strong>n an besonderen<br />
Orten relevant und interessant<br />
wird.<br />
04 <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
<strong>Theater</strong> an besonderen Orten ı Vorhang auf<br />
Die ersten festen <strong>Theater</strong><br />
Die Anfänge des europäischen <strong>Theater</strong>s<br />
liegen in kultischen Feiern mit rituellen<br />
Handlungen und spezifischen Formen theatraler<br />
Darstellungen an geheiligten Stätten.<br />
Im frühen Griechenland feierte das<br />
Volk mit Maskentänzen und chorischen<br />
Versen zu Ehren des Gottes Dionysos.<br />
Diese Feiern wurden im 6. Jahrhundert v.<br />
Chr. für staatstragende Zwecke funktionalisiert.<br />
So führte der Tyrann Peisistratos<br />
zu Ehren des Dionysos ein mehrtägiges<br />
Fest ein, in dessen Zentrum Prozessionen,<br />
Rituale und Aufführungen von<br />
<strong>Theater</strong>stücken standen. Hierfür wurden<br />
erstmals in der europäischen Geschichte<br />
Bauten für theatrale Darbietungen<br />
geschaffen. Dies waren Festspieltheater,<br />
in denen Aufführungen gezeigt wurden,<br />
die religiöse, kulturelle und politische<br />
Themen unauflöslich miteinander verbanden.<br />
Diese Freilichttheater besassen<br />
bereits spezielle <strong>Theater</strong>maschinerien,<br />
wie etwa einen Bühnenkran, mit dem<br />
das Niederschweben der Götterboten<br />
dargestellt wurde. Als Massentheater mit<br />
mehreren tausend Zuschauern war der<br />
Ort dieses <strong>Theater</strong>s eine stehende Einrichtung<br />
geworden, in der sich die Bürger<br />
Griechenlands im Rahmen von <strong>Theater</strong>stücken<br />
mit sozialen und politischen Themen<br />
auseinandersetzten. Hier setzte sich<br />
das <strong>Theater</strong> erstmals in der Geschichte<br />
von allgemeiner Volkskultur und rein rituellen<br />
Handlungen ab.<br />
Die Entgrenzung des <strong>Theater</strong>s<br />
an den Höfen<br />
Mit der Wende zur Neuzeit wurden auf<br />
dem europäischen Kontinent die Errungenschaften<br />
der Antike wiederentdeckt.<br />
Erste <strong>Theater</strong>aufführungen fanden seit<br />
1486 auf provisorischen Bühnen in den<br />
Festsälen der Höfe statt. Mit der Wiederentdeckung<br />
der Schriften Vitruvs zur<br />
Architektur wurden erste <strong>Theater</strong> nach<br />
antikem Vorbild gebaut, deren Form prägend<br />
für den <strong>Theater</strong>bau der folgenden<br />
Jahrhunderte wurde. Bemerkenswert<br />
ist, dass hier zum ersten Mal in der<br />
Geschichte Europas geschlossene und<br />
zu verdunkelnde <strong>Theater</strong>bühnen errichtet<br />
wurden. Sie waren mit dynamischen<br />
Kulissen und bemalten Prospekten zur<br />
Schaffung perspektivischer Wirkungen<br />
sowie aufwendiger <strong>Theater</strong>maschinerie<br />
ausgestattet. Diese äusserst spezialisierten<br />
Bühnen schufen illusionistische Verwandlungsräume.<br />
Mit der Verpflichtung<br />
von Autoren, wie etwa Molière, Corneille,<br />
Racine und Goldoni, die Dramen für<br />
das Repertoire der höfischen Bühnen<br />
schrieben, begann die Literarisierung des<br />
<strong>Theater</strong>s, das an den Höfen für mehrere<br />
Jahrhunderte zu stehenden Einrichtungen<br />
wurde.<br />
Generell war theatrales Spiel zentrales<br />
Element höfischer Festkultur. Es diente<br />
der Darstellung von Macht und der Huldigung<br />
der Herrschenden. Der Alltag an<br />
den Höfen und insbesondere das Zeremonielle<br />
wurden wie <strong>Theater</strong>aufführungen<br />
inszeniert und «jeder Festraum wurde<br />
zur Bühne». Das höfische Repräsentationstheater<br />
mit seinen Huldigungsspielen,<br />
Zwischenspielen und musikalischen Tanzeinlagen<br />
nahm spektakuläre Ausmasse<br />
an, für die die Festsäle nicht mehr ausreichten.<br />
Dieser erste Auszug aus den<br />
<strong>Theater</strong>n führte in die Gartenanlagen der<br />
Höfe und repräsentativen Plätze. Barocke<br />
Kulissentheater wurden teils aus gewachsenen<br />
Materialien (Hecken, Baum alleen,<br />
etc.) unter freiem Himmel mit antikisierenden<br />
Aufbauten errichtet. Triumphumzüge<br />
wurden realisiert, bei denen<br />
auf prunkvollen Wagen kostümierte Darsteller<br />
Tänze, Gesänge und Rezitationen<br />
aufführten. Im deutschsprachigen Raum<br />
wurde zur Geburt des bayerischen Thronfolgers<br />
Max Emanuel 1662 ein Fest mit<br />
Triumphzügen, Feuerwerk, mehrtägiger<br />
Jagd, Opernaufführung, Ritterspielen und<br />
einer Flottenschlacht mit Seeungeheuer<br />
auf der Isar inszeniert. Der Drang zu<br />
möglichst spektakulären Inszenierungen<br />
führte im höfischen Kontext zur Entgrenzung<br />
des <strong>Theater</strong>s und fand ihren Höhepunkt<br />
in den Inszenierungen Ludwigs des<br />
XIV. Das gesamte höfische Leben wurde<br />
theatralisiert.<br />
Das <strong>Theater</strong> des Bürgertums<br />
Das finanziell und gesellschaftlich erstarkende<br />
Bürgertum erbaute seit Mitte des<br />
17. Jahrhunderts eigene bürgerliche<br />
<strong>Theater</strong>häuser. Die Absicht dieser Bühnenvorhaben<br />
war es, «den Zuschauer zu<br />
belehren, zu bessern, zu rühren, zu erheben,<br />
zu bilden, zu unterhalten». Wie auch<br />
die höfischen <strong>Theater</strong> waren diese Bühnen<br />
durch eine Rampe sowie einen Portalrahmen<br />
vom Publikum abgetrennt und<br />
verfügten über eine hoch spezialisierte<br />
Bühnentechnik. Das bürgerliche Publikum<br />
sah bis ins 20. Jahrhundert hinein durch<br />
den Rahmen der «Guckkasten-Bühne» im<br />
Sinne naturalistischer <strong>Theater</strong>theorien<br />
einer scheinbar unbemerkt ablaufenden<br />
Handlung zu. Es entstand der Eindruck<br />
einer imaginären «vierten Wand». Die<br />
Darsteller schienen die Zuschauer nicht<br />
zu bemerken und konnten somit ein<br />
glaubwürdiges Spiel präsentieren. Eine<br />
Interaktion zwischen Schauspielern und<br />
Zuschauern war nicht gewollt. Das <strong>Theater</strong><br />
war das zentrale Bildungs- und Erziehungsinstrument<br />
der bürgerlichen Gesellschaft<br />
und die <strong>Theater</strong>bühnen lösten alle<br />
Anforderungen an dieses <strong>Theater</strong>konzept<br />
ein. Bürgerliche Dramenautoren schrieben<br />
ihre Stücke explizit für diese Räume.<br />
Ein Verlassen dieser Bauten schien für<br />
das bürgerliche <strong>Theater</strong> nicht mehr nötig<br />
bzw. möglich.<br />
Mit der Avantgarde gegen die<br />
bürgerlichen <strong>Theater</strong>häuser<br />
Die Avantgarde-Bewegung griff das bürgerliche<br />
<strong>Theater</strong> und zentrale Elemente<br />
des bürgerlichen <strong>Theater</strong>baus seit den<br />
1870er Jahren radikal an. So forderte<br />
sie die Abschaffung der Guckkastenbühne<br />
und der Rampe, da sie den Zuschauer von<br />
den Aktionen der Schauspieler distanzierten<br />
und zur Passivität verdammten. Vorbilder<br />
eines zukunftsweisenden <strong>Theater</strong>s<br />
sahen die Avantgardisten hingegen in den<br />
Bühnen des antiken, des mittelalterlichen<br />
und des volksnahen elisabethanischen<br />
<strong>Theater</strong>s. Sie kritisierten es als «Illusionierungstheater»,<br />
das soziale und psychologische<br />
Wirklichkeiten vortäusche, ohne<br />
sie wirklich zu ändern.<br />
Ausserdem forderten sie, dass theatrale<br />
Kommunikation auf die Interaktion zwischen<br />
Akteuren und Zuschauern verlegt<br />
werden müsse. Um dies zu erreichen,<br />
müsse das <strong>Theater</strong> «entliterarisiert»<br />
werden und sich auf die eigentlichen Elemente<br />
der <strong>Theater</strong>kunst, wie etwa Raum,<br />
Licht, Ton, Bewegung, etc. und deren<br />
Potenziale besinnen. Vorbilder hierfür<br />
sahen sie in unliterarischen Gattungen<br />
der Volkskultur, wie etwa dem Jahrmarkt,<br />
dem Zirkus, dem Varieté und in der Revue.<br />
Um diese Forderungen verstehen zu können,<br />
hilft es, die spezifischen Entfremdungszwänge<br />
der modernen Arbeits- und<br />
Lebensverhältnisse im gesellschaftlichkulturell<br />
überaus angespannten Klima der<br />
Regierungszeit Wilhelms II. zu kennen.<br />
Aus der repressiv-konservativen Politik,<br />
die gepaart war mit euphorischer Fortschrittsgläubigkeit,<br />
entwickelten sich die<br />
Jugend- und Lebensreformbewegungen.<br />
Diese strebten, ebenso wie die künstlerische<br />
Avantgarde, eine Aufhebung der<br />
Trennung von Kunst und Leben sowie<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004<br />
05
Vorhang Auf ı <strong>Theater</strong> an besonderen Orten<br />
der Trennung von Leben und Natur an.<br />
Gemeinsames Ziel war die Schaffung<br />
einer neuen Kultur, in der die Gemeinschaft<br />
Schöpfer und Träger von Kunst und<br />
Kultur war. Hier liegt auch eine Erklärung<br />
für den Zuspruch, den das neuere<br />
Freilichttheater in dieser Zeit erfuhr.<br />
Wurden Naturtheater bereits Mitte des<br />
19. Jahrhunderts aufgrund der dramaturgischen<br />
Indienstnahme der die Spielstätten<br />
umgebenden Natur (Naturstimmungen)<br />
gegründet, wurde das Laienspiel auf<br />
Freilichtbühnen als ideale Umsetzung der<br />
oben genannten Forderungen empfunden.<br />
Die Zielsetzung, Akteure und Zuschauer<br />
miteinander zu vereinen, setzte sich der<br />
Regisseur Max Reinhardt. Nach dem<br />
ersten Weltkrieg liess er einen Zirkus zu<br />
einem <strong>Theater</strong>raum für 3200 Zuschauer<br />
umbauen. In diesem Raum liess er den<br />
Publikumsmassen hunderte von Darstellern,<br />
Chören und Statisten gegenübertreten.<br />
Aus der gemeinsamen künstlerischen<br />
Interaktion der Massen entstand ein<br />
beeindruckendes Gemeinschaftserlebnis.<br />
Das <strong>Theater</strong> wurde im Sinne des Avantgardisten<br />
Georg Fuchs zu einem Fest,<br />
bei dem der Einzelne sich als Teil der<br />
Gemeinschaft erleben konnte.<br />
Reinhardt inszenierte in der Folge in<br />
Ausstellungs- und Festhallen, auf Marktplätzen,<br />
vor Kirchen, in Gärten und<br />
Parkanlagen für ein Massenpublikum.<br />
Shakespeares Sommernachtstraum liess<br />
er in einem Wald und den Kaufmann von<br />
Venedig gar auf einem Platz in Venedig<br />
spielen. Seine «Experimente stellten<br />
eindrucksvoll unter Beweis, dass ein<br />
<strong>Theater</strong>, das Zuschauer und Spieler<br />
zusammenbringen will, nicht unbedingt<br />
auf besondere <strong>Theater</strong>gebäude angewiesen<br />
ist, sondern sich überall da ereignen<br />
kann, wo Menschen sich versammeln».<br />
Dem bürgerlichen <strong>Theater</strong> den Kampf<br />
erklärend, gründete sich 1916 die<br />
Dadaismus-Bewegung. Sie führte happeningartige<br />
Aktionen an Orten durch, an<br />
denen man sich ausdrücklich zu nichttheatralischen<br />
Zwecken versammelte.<br />
Sie trugen das <strong>Theater</strong> an Schauplätze<br />
bürgerlicher Rituale, wie etwa Kirchen<br />
oder Regierungssitze, um so die Rituale<br />
bürgerlicher Kultur zu entlarven. Es ging<br />
ihnen hierbei um die gezielte Provokation<br />
der Seh- und Rezeptionsgewohnheiten<br />
bürgerlichen Publikums.<br />
Die Arbeiterbewegung integrierte das<br />
<strong>Theater</strong>spiel Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
in eine bestehende Festkultur:<br />
<strong>Theater</strong> wurde zu Gewerkschaftsfesten,<br />
Arbeitersportfesten und Maifeiern auf<br />
Radrennbahnen, Messegeländen, in Festhallen,<br />
Stadien und Vergnügungsparks<br />
gespielt. Ziel war die Aktivierung und<br />
Politisierung des proletarischen Publikums.<br />
In hunderten Agitprop-Truppen<br />
spielten proletarische Laiendarsteller<br />
in einfachsten Dekorationen Revuen und<br />
Kabaretts. Diese führten sie in Sälen,<br />
Versammlungslokalen oder Hinterhöfen<br />
auf. Sie schrieben und komponierten<br />
selbst und führten ihre Produktionen in<br />
Saalecken und auf Lastwagen auf. Es gab<br />
keine Raumkonventionen, wie etwa im<br />
bürgerlichen <strong>Theater</strong>, was zu einer enormen<br />
Dynamik, Kreativität und Vielfalt der<br />
<strong>Theater</strong>aktivitäten führte.<br />
<strong>Theater</strong>konzepte nach 1945<br />
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges<br />
war das <strong>Theater</strong> einer allumfassenden<br />
Restauration unterworfen. Man «fixierte<br />
sich auf die Reproduktion klassischer und<br />
gegenwärtiger Literatur und auf die eher<br />
konservative Ausstellung bedeutender<br />
Schauspieler». Erst in den 60er Jahren<br />
fand ein erneuter «Auszug aus den Häusern»<br />
statt, dessen Zielsetzungen sich an<br />
den Ideen und Themen der Avantgarde<br />
anschlossen.<br />
Als «das, was zwischen Zuschauer und<br />
Schauspieler stattfindet» definierte Grotowski<br />
das <strong>Theater</strong>. Die Interaktion zwischen<br />
Akteuren und Zuschauern wurde<br />
wieder zum zentralen Experiment vieler<br />
<strong>Theater</strong>projekte. Neue Räume, die eine<br />
aktive Publikumsbeteiligung ermöglichen<br />
sollten, wurden gebraucht und gefunden.<br />
Spätestens seit den 70er Jahren war die<br />
Eigenständigkeit des <strong>Theater</strong>s als Kunstform,<br />
in der jedes Element einer <strong>Theater</strong>aufführung<br />
(Raum, Licht, Bewegung,<br />
Ton, etc.) als eigenständiges Element und<br />
als Bedeutungsträger zu sehen ist, anerkannt.<br />
Der Bühnenraum wurde als reiner<br />
Kunstraum verstanden und akzeptiert.<br />
Gerade die Besinnung auf die Zeichenhaftigkeit<br />
der Elemente einer <strong>Theater</strong>aufführung<br />
machte die Räume ausserhalb<br />
der Bühnenhäuser für das <strong>Theater</strong>spiel<br />
attraktiv. Man wollte keine Illusionsmaschinerien.<br />
Die Offenlegung der Materialität<br />
neuer Spielräume (wie etwa leer stehende<br />
Fabrikhallen) und die Blossstellung<br />
der Methoden und Techniken des <strong>Theater</strong>s<br />
waren Konzept. Räume, die nicht für<br />
das <strong>Theater</strong> gebaut wurden, boten ideale<br />
Voraussetzungen hierfür. Jeder beliebige<br />
Raum stellte für die <strong>Theater</strong>macher<br />
einen vollständig begeh- und bespielbaren<br />
Kunstraum dar, dessen einzelne Elemente<br />
Die comedia adebar aus Utznach,<br />
die immer wieder mit speziellen Spielorten<br />
überrascht, nicht nur Freilicht.<br />
«durch Aktionen der Schauspieler und/<br />
oder nach Massgabe des Erinnerungs-,<br />
Assoziations-, und Vorstellungsvermögens<br />
des einzelnen Zuschauers mit unterschiedlichem<br />
Bedeutungspotential aufgeladen<br />
werden” konnten.<br />
Man spielte in ausgedienten Werkräumen,<br />
Fabriken, Schlachthöfen, Kinos, Messehallen,<br />
im Strassenbahndepot oder im<br />
Berliner Olympiastadion von 1936. Für<br />
jede Inszenierung wurden neue räumliche<br />
Anordnungen geschaffen.<br />
Auch gründeten sich in den 60er Jahren<br />
Ensembles, die sich als Lebens- und<br />
Arbeitsgemeinschaft verstanden und<br />
damit die zu Beginn des Jahrhunderts<br />
geforderte Aufhebung der Trennung von<br />
Kunst und Leben realisierten. Prominentes<br />
Beispiel ist das Living theatre, dessen<br />
<strong>Theater</strong>experimente fast alle Bereiche<br />
und Orte gesellschaftlichen Lebens<br />
bespielten. Eine örtlich verankerte Bühne<br />
war für diese Gruppen nicht mehr relevant.<br />
Auch die Kunstform des Happenings, das<br />
u. a. aus Impulsen der bildenden Kunst,<br />
dem Dadaismus, der Tanzgymnastik und<br />
aus Schriften des <strong>Theater</strong>machers Artaud<br />
entstand, griff Ideen der Avantgardisten<br />
auf. Das Happening lehnte jede Bedeu-<br />
06 <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
<strong>Theater</strong> an besonderen Orten ı Vorhang auf<br />
tungsproduktion und Sinnhaftigkeit, wie<br />
man es aus dem Bürgerlichen kannte, ab<br />
und fixierte sich auf das Rein-Performative.<br />
Künstlerisches Handeln war hierbei<br />
nicht mehr auf traditionelle Ausstellungsund<br />
Aufführungsorte, Bilder und Kunstobjekte<br />
beschränkt, sondern erstreckte sich<br />
auf beliebige Innen- und Aussenräume,<br />
Stoffe und Gegenstände aller Art. Happenings<br />
wurden überall dort möglich, wo<br />
akustische, visuelle und haptische Reize<br />
die Sinne ohne Vermittlung durch Sprache<br />
angesprochen werden konnten. Künstler<br />
wie Zuschauer waren hierbei gemeinsam<br />
potentiell darstellerische Elemente.<br />
Seit den 70er Jahren wurde, insbesondere<br />
in den <strong>Theater</strong>produktionen Peter<br />
Brooks, deutlich, dass sich ein <strong>Theater</strong>,<br />
das sich vom Leben «draussen» nicht<br />
unterscheide, keinen Sinn mache. Die<br />
spezifische Qualität des <strong>Theater</strong>s erkannte<br />
Brook in dessen Fähigkeit, Leben in<br />
konzentrierter Form zu präsentieren.<br />
Eine Aufgabe, für die die festen <strong>Theater</strong>häuser<br />
bestens gerüstet waren und sind.<br />
Besondere Orte als Frage des Konzepts<br />
In der Gegenwart stellt sich nicht mehr<br />
die Frage, welches die besonderen Orte<br />
des <strong>Theater</strong>s sind, sondern was das<br />
Besondere am <strong>Theater</strong>spiel an diesen<br />
Orten ist. Die Qualität eines »besonderen<br />
Ortes” liegt dabei stets in der Relevanz<br />
des gewählten Ortes für die theaterspezifische<br />
Absicht. <strong>Theater</strong> an «besonderen<br />
Orten» braucht ein überzeugendes<br />
Konzept. Der theatergeschichtliche<br />
Abriss lässt erkennen, dass die Motive<br />
für <strong>Theater</strong>spiel in und ausserhalb fest<br />
etablierter Bühnen zumeist repräsentative,<br />
gesellschaftsspezifische, politischfunktionalisierende,<br />
aber auch, wie etwa<br />
im Agit-Prop-<strong>Theater</strong>, schlicht pragmatische<br />
Zielsetzungen hatten. Gerade in den<br />
letzten 150 Jahren waren es verstärkt<br />
künstlerische Motive. Die Vielfalt der<br />
»besonderen Orte” zeigt, dass <strong>Theater</strong>spiel<br />
prinzipiell überall existieren kann,<br />
seine Form jedoch von den Bedingungen<br />
des jeweiligen gesellschaftlichen Milieus<br />
geprägt wird und gerade hierdurch seine<br />
Relevanz erhält.<br />
Abschliessend soll ein aktuelles Beispiel<br />
gezeigt werden, das auf eine neue<br />
Art dem <strong>Theater</strong> «besondere Orte» im<br />
öffentlichen Raum schafft. Im Projekt<br />
»Grocery Store Musical” des New Yorker<br />
Performers Charlie Todd tritt ein schlicht<br />
gekleideter Kunde an einen Obststand<br />
und beginnt laut eine Musicalmelodie<br />
zu singen. Die Irritation der anderen<br />
Kunden wird grösser, als nacheinander<br />
drei scheinbar unbeteiligte Kunden und<br />
schliesslich ein vermeintlicher Angestellter<br />
in Supermarktschürze in einem<br />
Einkaufswagen stehend mit einstimmen.<br />
Sie vollführen typische Musical-Choreographien<br />
und gehen nach Ende des<br />
gemeinsam gesungenen Liedes wieder<br />
unbeteiligt auseinander.<br />
Die besondere Qualität dieses <strong>Theater</strong>s<br />
an «unvorhersehbaren Orten» liegt in der<br />
temporären Theatralisierung öffentlicher<br />
Räume für den Moment der Darbietung.<br />
Eine Bühne wird ebenso wenig gebraucht<br />
wie eine Akquirierung von Zuschauern,<br />
denn das Event findet «mittendrin» statt.<br />
Das Konzept Todds, der durch die Möglichkeiten<br />
des Web 2.0 weltweit bekannt<br />
ist und vielerorts spezifisch modifiziert<br />
nachgeahmt wird, ist klar: Menschen sollen<br />
in ihren alltäglichen Routinen ertappt,<br />
irritiert und uneingeschränkt positiv<br />
überrascht werden. Den öffentlichen<br />
Raum verzaubert er damit für kurze Zeit<br />
in einen ganz besonderen Ort.<br />
link: www.improeverywhere.com<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004<br />
07
Backstage ı Internationale Ausschreibungen | Regionalverbände<br />
Annette Peter<br />
Erlenstrasse 91| 6020 Emmenbrücke<br />
Tel. 041 280 10 16<br />
Christa Obi, Usterstrasse 65, 8308 Illnau<br />
Tel.: 052 347 20 90, Fax: 052 347 20 91<br />
Telefonisch erreichbar: Mo –Fr von 10–13 Uhr<br />
zsv@volkstheater.ch<br />
Zentralpräsidentin<br />
Geschäftsstelle/<br />
Kursanmeldungen<br />
Regionalsekretariate/Regionalpräsidien/Künstlerische Leitung<br />
Verband Aargauer Volkstheater VAV (AG)<br />
Sekretariat: Corinne Rathgeb, Mühlebuck 45, 5420 Ehrendingen<br />
Tel. 056 222 41 12, corinnerathgeb@hotmail.com<br />
Präsidentin: Vreni Theurillat, Rietereweg 1, 5413 Birmenstorf<br />
Tel. 056 225 16 16<br />
Bernische Gesellschaft für das Volkstheater BGVT (BE/Dt. FR)<br />
Sekretariat: Markus Wehner, Oeliweg 5, 3507 Biglen<br />
Tel. p 031 701 17 17, admin@bgvt.ch<br />
Präsident: Peter Siegenthaler, Mittlere Strasse 27, 3600 Thun<br />
Tel p: 033 222 69 29, Mob: 079 208 27 93, praesidium@bgvt.ch<br />
Bündner Vereinigung für das Volkstheater BVV/UTP/AGT (GR)<br />
Sekretariat: Annina Giovanoli, Alpweg 10, 7023 Haldenstein<br />
Tel. 081 353 45 60, sekretariat@bvv.ch<br />
Präsidentin: Riccarda Sulser, Gemsweg 4, 7000 Chur<br />
Tel. 081 353 42 45, riccarda.sulser@bvv.ch<br />
Vertreterin UTP, AGT: Nesa Valentin, Chasa Ajüz, 7554 Sent,<br />
Tel. 076 508 45 94, nesa.valentin@bvv.ch<br />
Regionalverband Nordwestschweiz NWS (BS/BL/SO)<br />
Sekretariat: Franca Giani, Sunnerain 26, 4513 Langendorf<br />
Tel. 032 623 52 83, gng-zanusi@bluewin.ch<br />
Präsidentin: Mariella Flury, Wangenstrasse 2, 4543 Deitingen<br />
Tel. 032 534 64 78, mariella.flury@volkstheater.ch<br />
Verband Ostschweizer Volkstheater VOV (SG/TG/SH/AI/AR/FL)<br />
Sekretariat: Ilona Hofmeister, Robert Walser Str. 4, 9100 Herisau<br />
Tel. 071 352 37 71, ilona.hofmeister@volkstheater.ch<br />
Präsidentin: Brigitte Schwarz, St. Georgenstrasse 128,<br />
9011 St. Gallen, Tel. 071 222 67 79<br />
Regionalverband Zentralschweizer Volkstheater RZV<br />
(OW/NW/UR/SZ/ZG/LU)<br />
Sekretariat: Steve Volkart, Ennenmatt 30, 6103 Schwarzenberg<br />
Tel./Fax 041 497 40 20, sekretariat@rzv.ch<br />
Präsident: Ferdinand Ottiger, Ennenmatt 28, 6103 Schwarzenberg<br />
Tel. 041 497 01 42, praesident@rzv.ch<br />
Regionalverband Amateurtheater Zürich/Glarus RVA (ZH/GL)<br />
Sekretariat: Elvina Bonfà, Waidstr. 9, 8307 Effretikon<br />
Tel. 052 343 11 22, Tel. G. 0585 580 181, rva@volkstheater.ch<br />
Präsident: Christian Pieth, Forbüelstr. 21, 8707 Uetikon am See<br />
Tel. p 044 920 26 34, Tel. G 055 222 76 76,<br />
christian.pieth@volkstheater.ch<br />
Volkstheatervereinigung Sektion Deutsches Wallis VSDW (VS)<br />
Sekretariat: Hanspeter Brantschen, Am Bach 32, 3920 Zermatt,<br />
Tel. 027 967 13 56, 079 746 48 76, hanspeter.brantschen@bluewin.ch<br />
Präsident: Beni Kreuzer, Beugenstrasse 6, 5647 Oberrüti<br />
Mobile: 079 682 51 05, krenit@bluewin.ch<br />
Künstlerischer Leiter<br />
Ruedi Widtmann, Püntweg 7, 8216 Oberhallau<br />
Tel.: 052 681 18 35, Natel: 079 406 67 23<br />
ZSV Aus- und Weiterbildung<br />
Aktuelle Kurse<br />
Kurs 1004<br />
Und jetzt?<br />
Kursleitung:<br />
Käthi Vögeli<br />
Daten:<br />
samstag, 1. Mai 2010, 14.00 Uhr bis<br />
sonntag, 2. Mai 2010, 16.00 Uhr<br />
Kursort:<br />
altes Zeughaus, 9100 Herisau<br />
Kurskosten:<br />
Fr. 275.– inkl. Verpflegung<br />
Anmeldeschluss: 2. April 2010<br />
Kurs 8000<br />
Produktionsleitung leicht gemacht<br />
Kursleitung:<br />
Dieter Zimmer<br />
Datum: samstag, 12. Juni 2010<br />
Kursort:<br />
Baseltor, 4500 Solothurn<br />
Kurskosten:<br />
Fr. 175.– inkl. Pausen<br />
Anmeldeschluss: 30. April 2010<br />
Kurs 1301<br />
Kindertheaterlager<br />
Kursleitung:<br />
Katrin Janser<br />
Daten:<br />
sonntag, 1. August 2010 bis<br />
samstag, 7. August 2010<br />
Kursort:<br />
Ferienheim Töss, 9427 Wolfhalden AR<br />
Kurskosten:<br />
Fr. 460.– inkl. Verpflegung/Übernachtung<br />
Fr. 440.– für 2. Geschwister<br />
Anmeldeschluss: 20. Juni 2010<br />
Kurs 1101<br />
Stimmgenuss<br />
Kursleitung:<br />
Ruth Wyss<br />
Datum: samstag, 5. Juni 2010<br />
Kursort:<br />
Kulturhaus Aarau, 5000 Aarau<br />
Kurskosten:<br />
Fr. 135.– exkl. Verpflegung<br />
Anmeldeschluss: 6. Mai 2010<br />
Anmeldungen aller Kurse an die Geschäftsstelle des ZSV. Das<br />
ausführliche Kursprogramm kann ebenfalls dort bezogen<br />
werden. Dieses kann auch als pdf-Dokument auf der Website<br />
www.theater-zytig.ch heruntergeladen werden. Die einzelnen<br />
Kursbeschriebe finden Sie auf der Website des ZSV unter<br />
www.volkstheater.ch.<br />
08<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Regionalverbände ı Backstage<br />
Regionalverband Zentralschweizer Volkstheater RZV<br />
Sekretariat: Steve Volkart<br />
Ennenmatt 30, 6103 Schwarzenberg<br />
Tel./Fax 041 497 40 20<br />
eMail: sekretariat@rzv.ch<br />
RZV Versammlung 2010<br />
Vorstellung neuer Mitglieder<br />
Der Vorstand und mit ihm alle <strong>Theater</strong>gruppen freuen sich über<br />
Gruppen, die dem Verband beitreten. Sie können somit von den<br />
vielfältigen Angeboten des RZV profitieren.<br />
Wägitaler <strong>Theater</strong><br />
<strong>Theater</strong> wird im Wägital schon seit den 40er Jahren gespielt.<br />
Die Feldmusik Vorderthal hatte an ihrem alljährlichen Chränzli<br />
schon immer ein <strong>Theater</strong>stück in ihrem Programm. Es spielte in<br />
dieser Zeit immer wieder eine Gruppe, welche vom jeweiligen<br />
Regisseur willkürlich zusammengestellt wurde.<br />
So befand sich auch Hansueli Züger (genannt «Huz» oder<br />
«Huzli») in den 70er Jahren einige Male in dieser Gruppe. Mit<br />
der Zeit wurde es immer schwieriger, wieder neue Leute zum<br />
Spielen zu motivieren.<br />
Anno 1991 sprang Huz in die Bresche und übernahm erstmals<br />
die Regie. Nach der Aufführung des Erfolgsstückes<br />
«s’Verlägeheitschind» 1992 kam Huz auf die Idee, eine <strong>Theater</strong>gruppe<br />
als Verein zu gründen. So rief er seine damaligen Mitspieler<br />
am 7. Januar 1993 zur Gründungssitzung im Restaurant<br />
Sonne zusammen, wobei der Vorstand gegründet wurde.<br />
Nach der 1. GV vom 27. März 1993 im Restaurant Bären zählte<br />
das Wägitaler <strong>Theater</strong> 29 Mitglieder. Welche Freude und Überraschung<br />
für die Gründungsmitglieder!<br />
Ab 1995 beschloss man, nebst dem Dezember-<strong>Theater</strong> für die<br />
Feldmusik im Frühling zusätzlich ein <strong>Theater</strong> aufzuführen, welches<br />
nur von der <strong>Theater</strong>gruppe durchgeführt wird. Für Huz<br />
bedeutete es, zweimal im Jahr ein Stück auswählen, Rollen verteilen,<br />
Regie führen und noch selber die Hauptrolle spielen, und<br />
Proben, Proben, Proben…<br />
Ab 1999 wurde es ihm doch etwas aufwendig, deshalb versuchte<br />
man aus der Reihe des Wägitaler <strong>Theater</strong>s einen 2. Regisseur<br />
zu finden, welcher das <strong>Theater</strong> für die Feldmusik übernehmen<br />
sollte. Dies gelang leider nicht und so entschloss man sich,<br />
nur noch im Frühling unter dem Namen Wägitaler <strong>Theater</strong> zu<br />
spielen. Das Wägitaler <strong>Theater</strong> ist besonders stolz auf seine<br />
heutigen Stammspieler und den Nachwuchs, welcher meistens<br />
jedes Jahr durch junge, oder auch ältere spielfreudige Talente<br />
erweitert wird. Die <strong>Theater</strong>gruppe zählt heute 26 Mitglieder.<br />
Das Wägitaler <strong>Theater</strong> ist auch stolz, in Huzli einen «hauseigenen<br />
Autor» zu haben, von welchem seit 2004 Stücke auf der<br />
eigenen und auch auf anderen Bühnen erfolgreich uraufgeführt<br />
wurden und im In- und Ausland häufig gespielt werden.<br />
Das Wägitaler <strong>Theater</strong> hat sich zum Ziel gesetzt, das Publikum<br />
immer wieder mit hauseigenen Produkten zu überraschen.<br />
Bisherige Uraufführungen (alle aus der Feder von Hansueli<br />
Züger:<br />
2004: Potz tuusig und die einti Nacht (Lustspiel)<br />
2006: Heu- und andere Schrecken (heiteres Volkstück)<br />
2007: Verwandtschaftlich verwandt (Lustspiel)<br />
2008: Alles bio, isch doch logisch! (Lustspiel)<br />
2009: Alimäntepuff (Lustspiel)<br />
Besuchen Sie doch unsere Webseite www.waegitalertheater.ch.<br />
Dort finden Sie immer Aktuelles aus der <strong>Theater</strong>stube. Informationen<br />
zum neuen Stück und laufend lustige und amüsante<br />
Bilder aus den Proben und von den Aufführungen.<br />
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Wägital.<br />
In eigener Sache<br />
Aus produktionstechnischen Gründen kommt es jeweils zur Hauptsaison<br />
zu Rückständen bei der Publikation von Aufführungsbesprechungen.<br />
Da der Rückstand mittlerweile so gross ist, haben<br />
wir im Internet eine neue Rubrik eingerichtet. Wir danken den<br />
betroffenen Gruppen für ihr Verständnis und ihre Geduld. Folgende<br />
Besprechungen warten bei uns auf die Publikation und können von<br />
Interessierten auf der Website bereits gelesen werden:<br />
• Baseldytschi Bihni mit «Glungeni Gaischter» (Hans Stelzer) • Dorftheater<br />
Utzenstorf mit «Chuchi-Gschichte» (Hannes Zaugg-Graf) •<br />
<strong>Theater</strong> Glarus mit «Das Haus in Montevideo» (Gerhard Lengen) •<br />
<strong>Theater</strong>projekt Worb mit «Ladys Night» (Hannes Zaugg-Graf) • <strong>Theater</strong>platz<br />
Effretikon mit «Tequila Sunrise» (Martin Rohner) • <strong>Theater</strong><br />
Ittigen mit «Zum Glück verrückt» (Urs Hirschi) • <strong>Theater</strong> Buochs<br />
mit «Der Besuch der Alten Dame» (Cäsar Rossi) • <strong>Theater</strong> Burgdorf<br />
mit «Der Fels. Das Fest. Der Fluss» (Hugo Kropf) • <strong>Theater</strong> Giswil<br />
mit «Hals über Kopf» (Gerhard Lengen) • Facettenbühne Thun mit<br />
«Zimmer 12a» (Ueli Studer) • <strong>Theater</strong> Holderbank mit «Unerwarteti<br />
Gescht» (Hans Stelzer) • Liebhaberbühne Biel mit «Hansjoggeli, dr<br />
Erbvetter» (Urs Hirschi) • Schemeli Bühne Reinach mit «Schatz,<br />
beherrsch dich» (Hans Stelzer) • Dramatischer Verein Uetikon mit<br />
«läbe und läbe la» (Martin Rohner) • theaterperlen mit «Wer zuletzt<br />
stribt» (Urs Hirschi) • NVB-<strong>Theater</strong> Bern mit «Es wird weh tun» (Urs<br />
Hirschi)<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 09
Backstage ı Regionalverbände<br />
8. Bündner <strong>Theater</strong>festival vom 23. bis 25. April<br />
Bühne frei und Vorhang auf in Thusis<br />
Vom 23. bis 25. April 2010 findet in Thusis das 8. Bündner <strong>Theater</strong>festival<br />
statt.<br />
Laut der OK-Präsidentin Lina Frei haben sich 20 <strong>Theater</strong>gruppen<br />
angemeldet, die Finanzierung steht fest und die Vorbereitungen<br />
laufen auf Hochtouren.<br />
Das Kino Rätia sowie die Aula und die Mehrzweckhalle bieten<br />
die Schauplätze für die verschiedenen Protagonisten. Wie im<br />
Programm ersichtlich präsentieren Schüler-, Jugend-, Seniorenund<br />
Behindertentheater ihre Stücke abwechslungsweise auf den<br />
drei verschiedenen Bühnen in Thusis.<br />
Zwischen den verschiedenen Darbietungen schafft die <strong>Theater</strong>beiz<br />
auf dem Schulhausplatz einen Ort der Begegnung zwischen<br />
Akteuren und Besuchern. Daniela Walliser, Wirtin des Hotels<br />
Campell in Sils i. D. mit ihrer Crew, sorgt während des Festivals<br />
für das kulinarische Wohl.<br />
Junge Talente, erfahrene Schauspieler und provokante, irritierende<br />
Inszenierungen zeichnen das Programm aus.<br />
Mit einem Querschnitt durch das dreisprachige <strong>Theater</strong>schaffen<br />
Graubündens sollen die Tage zu einem Erlebnis werden und als<br />
solches in Erinnerung bleiben.<br />
Für die Protagonisten ein ganz besonderer Anlass, an dem sie<br />
die Möglichkeit haben, sich untereinander auszutauschen, neue<br />
Ideen zu sammeln und sich der Kritik von Kennern zu stellen.<br />
Kein <strong>Theater</strong> ohne Gäste! Die Darsteller wie auch die Veranstalter<br />
freuen sich auf voll besetzte Säle und ein breites, vielfältiges<br />
Publikum.<br />
Merken Sie sich das Festivaldatum, suchen Sie sich im Programmverweis<br />
oder auf www.bvv.ch Ihre Lieblingsstücke aus<br />
und stellen Sie sich Ihr individuelles <strong>Theater</strong>-Wochenende<br />
zusammen.<br />
Der Schauplatz Thusis ist der kulturelle Mittelpunkt in der Region<br />
Heinzenberg/Domleschg. Die Kino-Bühne wird regelmässig<br />
zum Schauplatz für <strong>Theater</strong>, Weltfilmtage und die Alpinen Kulturtage.<br />
Das Kino Rätia stellt ihre Räumlichkeiten nicht zum ersten Mal<br />
für das Bündner <strong>Theater</strong>festival zur Verfügung.<br />
Am Wochenende vom 23. April steht Thusis, dank der idealen<br />
Infrastruktur fürs <strong>Theater</strong>, im Mittelpunkt der <strong>Theater</strong>szene.<br />
Die verschiedenen <strong>Theater</strong>gruppen haben ihre Stücke festivaltauglich<br />
gemacht, haben die Bühnen besichtigt und sind bereit<br />
für ihre Auftritte. Um ihre Inszenierung dem Festival anzupassen,<br />
mussten einige ihr Stück kürzen oder sie standen vor der<br />
Aufgabe, die Sprachbarrieren zu überbrücken. Es nehmen Gruppen<br />
teil, die ihr Stück ausschliesslich fürs Festival proben. Die<br />
Thusner Oberstufenschüler haben ihr Stück sogar eigens fürs<br />
Bündner <strong>Theater</strong>festival geschrieben.<br />
10<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Regionalverbände ı Backstage<br />
Verband Ostschweizer Volkstheater VOV<br />
Sekretariat: Ilona Hofmeister,<br />
Robert Walser Str. 4, 9100 Herisau<br />
Tel. 071 352 37 71<br />
ilona.hofmeister@volkstheater.ch<br />
Meiden Sie Medien? PR-Arbeit in Zeiten des Medienwandels<br />
Programmübersicht<br />
Freitag 23. April 2010<br />
1.1 13.00 MZH <strong>Theater</strong>gruppe Giuvaulta Die etwas andere Dschungelgeschichte D<br />
1.2 14.15 Kino Kindertheater Luna Llena Das goldene Schwert D<br />
1.3 15.15 Aula 1. Sek/Real und 3. Realklasse Wer ist der Täter? D<br />
1.4 16.15 MZH Jugendtheater Davos Von reich zu arm D<br />
18.00 Eröffnungs-Apéro in der <strong>Theater</strong>beiz<br />
1.5 19.00 Aula <strong>Theater</strong> Muntanellas Der neue Mieter D<br />
1.6 20.15 MZH Luca Maurizio Errare humanum est – Computer is the best! D<br />
1.7 21.15 Kino <strong>Theater</strong>gruppe Jenins Zeit im Dunkeln D<br />
1.8 22.45 Aula Dinner for one Dinner for one D<br />
Samstag, 24.April 2010<br />
10.00 Aula Delegiertenversammlung BVV/UTP/AGT<br />
12.00 Mittagessen in der <strong>Theater</strong>beiz<br />
2.1 13.00 MZH <strong>Theater</strong> MiMe In 80 Tagen um die Welt D<br />
2.2 14.15 Kino Gruppa da teater Sent Il barat Rom<br />
2.3 15.30 Aula <strong>Theater</strong>gruppe Valendas Das Jubiläum D<br />
2.4 16.15 MZH Uniun da teater Trun Ils determinai Rom/D<br />
2.5 17.15 Kino MiMeMu Musica in teatro D<br />
17.30 Abendessen in der <strong>Theater</strong>beiz<br />
2.6 19.00 Aula Volksbühne Chur TV Movie Star D<br />
2.7 20.15 Kino <strong>Theater</strong>verein Grüsch Die dritte Kolonne D<br />
2.8 21.45 MZH <strong>Theater</strong>gruppe rhäzüns&bonaduz Lysistrate D<br />
2.9 23.00 Aula Teater Val Alvra La glianga Rom/D<br />
Sonntag 25. April 2010<br />
3.1 11.00 Kino AniMuP CreAzione It<br />
12.00 Mittagessen in der <strong>Theater</strong>beiz<br />
3.2 13.00 Aula Kellerpoche/TGB Freiburg Kleine Eheverbrechen D<br />
3.3 15.00 Kino Seniorentheater Thusis Nei aber au Grosspape! D<br />
16.30 Kino Abschluss Festival 2010<br />
Programmänderungen vorbehalten! Programmdetails www.bvv.ch<br />
Die 4. Präsidentenkonferenz fand in der Rehalp ob Bischofszell<br />
statt. Viele Gäste erwarteten gespannt die Ausführungen von<br />
Hannes Zaugg-Graf, Redaktor der <strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>. Er entführte<br />
uns in die neuen Medien. Die des Facebooks, Twitters, Internets<br />
und E-mails. Dabei zeigte er uns auf, wie diese Medien<br />
als Werbefläche genutzt werden können. Vorwiegend erklärte<br />
Hannes Zaugg, wie diese Medien gratis für unsere Bedürfnisse<br />
angewendet werden. Sicherlich war diese Materie nicht für alle<br />
Anwesenden ganz einfach nachzuvollziehen, da sich die meisten<br />
nicht alltäglich damit befassen.<br />
Die herkömmlichen Medien wie Zeitung, Flyer, Plakate beachtete<br />
Hannes Zaugg in seinem Referat nur am Rande.<br />
Dennoch hat er uns einige Einblicke geben können, wie wir in<br />
Zukunft mit dem Medienwandel mitgehen und diesen auch für<br />
uns zu Nutze machen können.<br />
Vielen Dank für diese Betrachtungen und die Beantwortung<br />
der vorgebrachten Fragen, die sicherlich einige weitergebracht<br />
haben.<br />
Anschliessend an Hannes Zaugg-Grafs Vortrag gingen wir zum<br />
gemütlichen Teil mit Raclette und Austauschen von <strong>Theater</strong>gedanken.<br />
Ein interessanter Abend war es, der uns noch weiter begleiten<br />
wird.<br />
Vielen Dank an Hannes Zaugg und alle Mitwirkenden sowie die<br />
Organisatorin, Brigitte Schwarz.<br />
Markus Staub<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 11
Backstage ı STückwahl<br />
bild: zvg<br />
thearteria Andwil<br />
Yvonne, die Burgunderprinzessin<br />
War die Stückwahl in Andwil nicht so ganz<br />
einfach und haben sich einige Mitglieder<br />
damit nicht identifizieren können? Trauerten<br />
sie einer Komödie nach oder hatten<br />
sie wohl Angst, die Zuschauer könnten<br />
das jetzige Stück nicht goutieren? Oder<br />
wie kann ich mir erklären, dass ich an<br />
der Kasse gewichtig darauf aufmerksam<br />
gemacht worden bin, dass das Stück eher<br />
ein ernsthaftes sei, aber ich nicht bangen<br />
müsse, man könne trotzdem auch lachen!<br />
Wie dem auch sei, es gab Lacher, sicher<br />
auch ab der witzigen, gewohnt schlagfertigen<br />
Inszenierung von Regisseur Christian<br />
Kaeser, mit Bestimmtheit aber auch deshalb,<br />
um damit aus der Bedrücktheit des<br />
Stückes einen Ausweg zu finden, vor den<br />
Peinlichkeiten des vorgehaltenen Spiegels<br />
zu fliehen. Der Autor räumt nämlich<br />
seinen Figuren das Recht auf Individualität<br />
und geistige Freiheit ein und zwar<br />
unabhängig von jeder Konvention. Jedes<br />
Individuum berechtigt er zur lebenslangen<br />
«Unreife», die für ihn die Abwehr<br />
gegen die «reifen» Formen des Lebens<br />
(herrschende Ideologien, Religionen, Nationalismen,<br />
gesellschaftliche Normen) und<br />
der Kunst (literarische und künstlerische<br />
Konventionen) symbolisiert (Quelle: Wikipedia).<br />
Und das wird in Andwil exemplarisch<br />
gezeigt. Grosses Kompliment auch<br />
an dieser Stelle an den Regisseur, meiner<br />
Meinung nach hat er das Ansinnen von<br />
Gombrowicz echt verstanden. Ich habe<br />
nicht gelacht, musste mich gar nach der<br />
Pause auf die hinteren Plätze flüchten,<br />
auf Distanz zum Spiel gehen. Mir ist das<br />
Stück ganz schwer aufgelegen. Ein Indiz<br />
mehr – obwohl ich ja nicht der Seligmachende<br />
bin – dass die Inszenierung absolut<br />
gelungen war.<br />
Die zum Publikum abfallende Bühne war<br />
orange-rot gestrichen. Einem Zeitungsartikel<br />
konnte ich entnehmen, dass der<br />
Regisseur offenbar ein Flair für Orange<br />
hat, denn diese Farbe zieht sich durch<br />
das ganze Stück hindurch, findet sich<br />
auch in den verschiedenen Kostümen der<br />
Spielenden wieder. Ob nur das Flair für<br />
diese Farbe ausschlaggebend war, weiss<br />
ich nicht. Orange steht gemäss Farbenbedeutung<br />
unter anderem für «kontaktfreudig,<br />
selbstsicher, stimmungsaufhellend».<br />
Mit der schrägen Bühne konnte der Kontakt<br />
zum Publikum – das ja des Königs<br />
Volk war – optimal hergestellt werden,<br />
der Hofstaat agierte – trotz Schiefe – sehr<br />
selbstsicher und überheblich darauf und<br />
das Klatschen und Jubeln des Publikums<br />
auf Befehl - was bei einem Teil des Publikums<br />
letztlich als stimmungsmachend<br />
und lustig ankam - war die überhebliche<br />
Verarschung des Volkes durch die Herrschenden.<br />
Einfach genial, diese Symbiose<br />
zwischen Bühnenbild und Stück.<br />
Die Schauspielenden zeigten eine harmonische<br />
Ensembleleistung, niemand<br />
ist extrem aufgefallen, niemand extrem<br />
abgefallen. Natürlich lag der Fokus auf<br />
der Titelfigur. Die Darstellerin hatte nicht<br />
eine einfache Rolle, meisterte sie aber<br />
mit Bravour. Sie war anwesend und doch<br />
abwesend, zeigte Regungen und Emotionen.<br />
Allerdings war sie für meine Begriffe<br />
aber zeitweise dem Irrsinn näher als der<br />
Passivität und Apathie. König und Königin<br />
vermochten ebenfalls zu überzeugen, er<br />
mit dem Gegensatz des absoluten Herrschers<br />
zu seiner Senilität – war er wohl<br />
in Libyen – sie mit ihrer Vornehmheit<br />
und – trotz allem – Menschlichkeit. Vom<br />
Prinzen hätte ich da und dort noch mehr<br />
Nuancen bei den Stimmungen erwartet,<br />
insbesondere dann, wenn seine Emotionen<br />
mit ihm durchgegangen sind. Laut<br />
und schnell allein mag dem Anspruch in<br />
solchen Momenten nicht gerecht werden.<br />
Der Kammerherr war mir in seiner<br />
zeitweisen Dusseligkeit zu klamaukig.<br />
Natürlich ist es schwer, in seiner Rolle<br />
zu bleiben, wenn man die ganzen Lacher<br />
auf seiner Seite hat! Das Trio um den<br />
Prinzen war mir zu wenig verschworen,<br />
hingegen riss mich das ‹Tantentrio› vom<br />
Hocker. Wir alle wissen, dass es unglaublich<br />
schwer ist, im Chor so nuanciert zu<br />
sprechen, dass jedes Wort verstanden<br />
wird und das Ganze nicht zu einem Singsang<br />
verkommt. Eine Glanzleistung der<br />
drei Damen. Alles in allem aber hatte<br />
ich den Eindruck, dass alle Darsteller<br />
dem Regisseur und seiner Inszenierung<br />
gerecht wurden. Sie waren mit Herzblut<br />
dabei, haben ihre Rollen gelebt und nicht<br />
nur gespielt.<br />
Noch etwas zur Sprache. Ich könnte mir<br />
durchaus vorstellen, dass das Stück auch<br />
in Mundart aufgeführt werden könnte. Die<br />
Wirkung wäre womöglich noch grösser,<br />
insbesondere dort, wo die Schriftsprache<br />
nicht optimal beherrscht wird und so<br />
die Aussprache bei gewissen Monologen<br />
oder Dialogen fürs Publikum, das ja im<br />
Normalfall den Text zum ersten Mal hört,<br />
in Unverständlichkeit und fast Gefasel<br />
ausartet.<br />
Mir hat die Aufführung in Andwil bestens<br />
gefallen und ich bin froh, dass ich trotzdem<br />
nicht lachen konnte! Danke für diese<br />
gelungene Vorstellung.<br />
Jörg Emmengger<br />
Die Infos zum Stück<br />
Chuchi Gschichte<br />
Komödie von Hans Petter Blad<br />
nach dem Film «Kitchen Stories»<br />
von Bent Hamer<br />
Dialektfassung: Werner Sutter<br />
Regie: Charles Benoit<br />
Spieldauer: 120 Min., Kostüme/Requisiten:<br />
1935, 1 Bühnenbild, Sprechrollen:<br />
8D/8H, Rechte: www.dtver.de, Gruppe:<br />
www.thearteria.ch<br />
Kurzbeschrieb: Yvonne spricht kein Wort.<br />
Noch nicht einmal der spontane Heiratsantrag<br />
des Kronprizen Philipp entlockt<br />
ihr eine Reaktion. Kein Wunder, dass<br />
das ganze Königreich Kopf steht, als<br />
der Prinz trotzdem die Verlobung verkündigt.<br />
Berauscht von der Faszination dieser<br />
krankhaft schweigenden Unperson, will<br />
er den Krieg eröffnen gegen die Etikette<br />
des Hofs und die Gesetze der Natur. Doch<br />
Yvonnes blosse Anwesenheit versetzt den<br />
Hof in einen Taumel aus Wildheit, Wahn und<br />
Selbsterkenntnis. Schnell wird klar, dass<br />
es nur eine Lösung gibt: Yvonne muss<br />
beseitigt werden.<br />
12<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
<strong>Theater</strong>verein Toffen<br />
Ist das nicht mein Leben?<br />
pd. Ken Harrison, ein Bildhauer in den<br />
besten Jahren, ist nach einem Autounfall<br />
vom Hals abwärts gelähmt. In den ersten<br />
Monaten seines Spitalaufenthaltes<br />
in England versucht er mit bissigem<br />
Humor, seine Situation der Hilflosigkeit<br />
zu meistern. Doch bald fragt er sich, wie<br />
die Zukunft konkret aussehen soll. Der<br />
zuständige Oberarzt klärt ihn schliesslich<br />
auf. Ken wird nie wieder laufen, nie wieder<br />
ein Leben ohne fremde Hilfe führen<br />
können.<br />
In wachen Nächten sieht er sein vergangenes<br />
Leben: Seine kreative Arbeit<br />
als Bildhauer, sein lustvolles Leben mit<br />
seiner Freundin. Schliesslich entscheidet<br />
Ken, dass er ein Leben als Tetraplegiker<br />
nicht weiterführen will und aus der<br />
Klinik entlassen werden möchte, was<br />
einen baldigen Tod zur Folge hätte. Doch<br />
niemand nimmt seinen Wunsch ernst, ja<br />
er wird sogar als psychisch «krank» abgewertet.<br />
Er setzt sich mit seinem Anwalt<br />
in Verbindung, der seine Entscheidung,<br />
Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
nicht mehr behandelt zu werden, vor<br />
Gericht durchsetzen soll. Kens grösster<br />
Gegenspieler ist der Oberarzt, Dr. David<br />
Emerson, der partout nicht akzeptiert,<br />
dass Ken entlassen werden will. Er führt<br />
Psychiater ins Feld, die Kens Unzurechnungsfähigkeit<br />
bescheinigen sollen und<br />
daher nicht selber über sein Leben entscheiden<br />
kann. Auch die Mitarbeiter des<br />
Krankenhauses versuchen zunächst alles,<br />
Ken vom Gedanken des Todes abzubringen.<br />
Sein Anwalt setzt eine Anhörung auf der<br />
Basis des «Habeas Corpus» durch. Es<br />
heisst soviel wie «du sollst deinen eigenen<br />
Körper haben» und bedeutet gesetzlich,<br />
dass man niemandem ohne Prozess<br />
die Freiheit nehmen darf.<br />
Schliesslich kommt es zur alles entscheidenden<br />
Anhörung.<br />
Daten siehe Inserat S. 29 und Spielplan<br />
oder theater-toffen.ch<br />
bild: tom würsten, heitern<br />
Volksbühne Cham<br />
Ewig rauschen die Gelder<br />
Fredy Solenthaler steckt in einer äusserst<br />
heiklen Situation. Er ist seit zwei Jahren<br />
arbeitslos und brachte es nicht übers<br />
Herz, seiner Frau Lydia zu gestehen, dass<br />
er seinen Job verloren hat. Dabei geht es<br />
ihm finanziell durchaus blendend, nachdem<br />
er in seiner Not zufällig eine einträgliche<br />
Lücke im Lokalsystem entdeckt<br />
hat: In schöner Regelmässigkeit trifft ein<br />
Scheck vom Arbeitsamt für seinen früheren<br />
Untermieter Rolf Käppeli ein, obwohl<br />
dieser längst nach Kanada ausgewandert<br />
ist. Fredy kommt auf den Geschmack und<br />
erfindet zahllose weitere Hausbewohner<br />
mit unterschiedlichen Ansprüchen an<br />
das Sozialamt, während Lydia glaubt,<br />
ihr Mann ginge jeden Morgen zur Arbeit<br />
wie sie, füllt Fredy Antragsformulare<br />
aus und erfreut sich der Segnungen des<br />
Sozialamtes: Für das fiktive Heer Hilfebedürftiger<br />
unter seinem Dach kassiert er<br />
Alters-, Invaliden-, Unfall- und Frührente,<br />
Schlechtwetter-, Kranken-, Wohn- und<br />
Kindergeld, sogar die Schulmilch lässt<br />
er nicht aus. Schliesslich droht ihm sein<br />
ausgetüfteltes System über den Kopf zu<br />
wachsen, und so beschliesst Fredy, seine<br />
erfundenen hilfsbedürftigen Hausbewohner,<br />
einen nach dem anderen sterben zu<br />
lassen. Doch es ist bereits zu spät, denn<br />
vor der Tür steht der Aussenprüfer des<br />
Sozialamtes. Nun gilt es, irgendwie den<br />
Schein zu wahren und mit viel Improvisationsvermögen<br />
das komplexe Lügengebäude<br />
vor dem Einsturz zu retten. Es beginnt<br />
eine aberwitzige Verwechslungs- und Verwandlungskomödie<br />
voll von schwarzem<br />
Humor, turbulenter Situationskomik und<br />
den unglaublichsten Wendungen.<br />
Daten siehe Inserat S. 25 und Spielplan<br />
oder volksbuehne.ch<br />
bild: zvg<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 13
ild: zvg<br />
Spotlicht ı Aktuelle Premieren<br />
<strong>Theater</strong> Wolfenschiessen<br />
Chemid einisch verbey<br />
ten ausgesprochen: So geschehen auch<br />
bei der Familie Roth. Ihre letztjährige<br />
Ferienbekanntschaft meldet sich auf<br />
der Durchreise sehr kurzfristig an. So<br />
Chemid Sie einisch verbey wenns heisst:<br />
«<strong>Theater</strong> Wolfenschiessen». Die Aussage:<br />
«Chemid einisch verbey» wird häufig<br />
beim Abschied von Ferienbekanntschafsteht<br />
die Familie Geissberger mit sehr<br />
viel Bagage vor der Tür. Ein, zwei Tage<br />
werden zu einer Woche, und die Familie<br />
Roth fühlt sich in ihrer eigenen Wohnung<br />
fremd. Die Mutter Roth ist nur noch das<br />
Dienstmädchen, und so läuft irgendwann<br />
das Fass über. So wird mit allen möglichen<br />
und unmöglichen Tricks versucht,<br />
den unerwünschten Besuch loszuwerden.<br />
Die Familie Geissberger ist aber nicht<br />
gerade leicht loszuwerden, da braucht<br />
es schon einen genialen Einfall von Sohn<br />
Kevin, um diese Schmarotzer loszuwerden.<br />
Um diese amüsante Komödie hautnah<br />
mitzuerleben, reservieren Sie sich Ihre<br />
Tickets und lassen Ihren Lachmuskeln<br />
freien Lauf. Geniessen Sie einen unterhaltsamen<br />
Abend bei uns. Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch!<br />
Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan<br />
bild: zvg<br />
Schopfbühne Grenchen<br />
Die Frauen von Selzwil<br />
«Ja, unsere Frauen von Selzwil! Das ist<br />
ein Thema für sich.» Was der Gemeindepräsident<br />
von Selzwil bereits zu Beginn<br />
zu Protokoll gibt, wird rasch augenfällig.<br />
Für die Frauen aber ist die Welt in ihrem<br />
kleinen Örtchen Selzwil am Fusse des<br />
Juras in Ordnung. Jedenfalls glauben<br />
sie es, obwohl alle Frauen ihre Männer<br />
bei einem Busunglück vor sechs Jahren<br />
verloren hatten. Seither mussten sie den<br />
Weinanbau aufgeben und eine neue Existenz<br />
aufbauen.<br />
Ihr Schicksal schweisste die Frauen<br />
zu einem Grüppchen unzertrennlicher<br />
Freundinnen zusammen. Regelmässig<br />
trifft man sich zur Chorprobe, um einen<br />
Liederabend auf die Beine zu stellen.<br />
Eine Scheinidylle par excellence: Klatsch<br />
und Tratsch dominieren den eigentlichen<br />
Zweck der Zusammenkünfte, die unerträgliche<br />
Stimme der unbeliebten Annette<br />
Hauri verunmöglicht das Proben, und<br />
bald sind auch ein Lottogewinn von 23,5<br />
Mio. Franken und der plötzliche Fund von<br />
Annettes Leiche und zweier Lottoscheine<br />
Grund für Ablenkung im Hühnerstall.<br />
Spätestens jetzt wird es auch für die<br />
Männer interessant, in das gefährliche<br />
Spiel einzusteigen. Es gilt entweder die<br />
weisse Weste zu wahren oder die eigenen<br />
Interessen zu verfolgen. Und einer von<br />
ihnen ist ein besonders gerissener Schlingel.<br />
Das grösste Problem der Frauen: Wie<br />
stellen sie es an, den Lottogewinn entgegen<br />
zu nehmen, der in Wahrheit der toten<br />
Annette zusteht? Die einzige Lösung: Ihre<br />
Schwester Beatrice muss her, denn sie<br />
sieht Annette zum Verwechseln ähnlich.<br />
Eine Herausforderung für die Frauen –<br />
und schon folgen weitere unerwartete<br />
Komplikationen. Als wären die Probleme<br />
nicht gross genug, taucht plötzlich der<br />
Kommissar auf, der bereits vor sechs<br />
Jahren für das Busunglück ermittelte.<br />
Das hat der Frauenbande gerade noch<br />
gefehlt. Mit einer mittlerweile bewährten<br />
Strategie versuchen sie noch einmal, sich<br />
aus der Schlinge zu retten!<br />
Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />
oder schopfbuehne.ch<br />
14<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
MTM-<strong>Theater</strong> Rothenburg<br />
D‘Muusfalle<br />
pd. Ein Schrei, männliche und weibliche<br />
Stimmen, die aufgeregt alle miteinander<br />
sprechen, das Trillern einer Polizeipfeife,<br />
dann Stille. Aus dem Radio ertönt die<br />
Stimme des Nachrichtensprechers: «Nach<br />
Auskunft der Kantonspolizei fand der<br />
Mord in der Eichenstrasse 10 in Luzern<br />
statt...»<br />
So startet unser neues Stück, ein<br />
Krimi-Klassiker von Agatha Christie:<br />
The Mousetrap, oder eben auf Luzernerisch<br />
«D‘Muusfalle». Die Mausefalle<br />
im übertragenen Sinn ist die Pension<br />
Schönegg, eingeschneit, von der Umwelt<br />
abgeschnitten. Unter dem Besitzerpaar<br />
und den leicht bizarren Gästen befindet<br />
sich ein Mörder. Mehr noch: Aus einem<br />
Notizbuch wissen wir, dass zwei weitere<br />
Morde folgen sollen, hier in der Pension.<br />
Ein Inspektor kämpft sich auf Skiern<br />
durch den Schnee und beginnt fieberhaft<br />
zu ermitteln. Doch seine Untersuchungen<br />
scheinen das Unheil nicht abwenden zu<br />
können.<br />
Was Agatha Christie uns serviert, knistert<br />
vor Spannung und kühlem Humor.<br />
Es ist eine klaustrophobische Szenerie<br />
voller Verdächtigungen und Versteckspielen,<br />
bei der die Nerven der Akteure aufs<br />
Äusserste gespannt werden. Es ist unsere<br />
Ambition, den Zuschauer in diese Stimmung<br />
hineinzuziehen und die Spannung<br />
erleben zu lassen. Unter den erfahrenen<br />
Händen unseres Regisseurs Ferdinand<br />
Ottiger erarbeiten 10 Darstellerinnen und<br />
Darsteller dieses Stück. Ebenfalls zur<br />
Stimmung trägt die Klavierbegleitung von<br />
Daniel Widler bei, eigens für dieses Stück<br />
komponiert und live vorgetragen. Und<br />
immer stellt sich die Frage: Wer ist das<br />
nächste Opfer in dieser Mausefalle?<br />
Da wir im MTM-<strong>Theater</strong> auch immer<br />
einen Hang zum Film haben, zeigen wir<br />
die Vorgeschichte zum Stück in einem<br />
gut dreiminütigen Video, als Einstimmung<br />
am <strong>Theater</strong>abend, aber auch als<br />
Trailer auf unserer Homepage. Wir laden<br />
Sie herzlich ein, den Trailer sofort zu<br />
sehen – und den Rest der Geschichte<br />
live bei uns in Rothenburg zu erleben.<br />
Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan<br />
oder mtm-theater.ch<br />
bild: zvg<br />
<strong>Theater</strong> Rampenlicht Frenkendorf-Füllinsdorf<br />
Krach in Chiozza<br />
pd. Chiozza (heute Chioggia) ist ein kleines<br />
Fischerdorf im Süden der Lagune<br />
von Venedig. Ein paar Frauen sitzen<br />
klöppelnd vor ihren Häusern und unterhalten<br />
sich über ihre bald heimkehrenden<br />
Männer – oder zukünftigen Männer – die<br />
noch auf Fischfang sind. Eine harmlose<br />
Begegnung zwischen dem Taugenichts<br />
Toffolo und Lucietta, der Verlobten des<br />
Fischers Titta Nane, gibt den Frauen nur<br />
weiteres Futter für ihre Klatsch- und<br />
Tratschleidenschaft: Es kommt unter<br />
den Frauen zu Aufruhr, zu gegenseitigen<br />
Beschimpfungen, zu Handgreiflichkeiten,<br />
die es in sich haben…<br />
Als die Männer nach mehrwöchiger Reise<br />
auf See nach Hause kommen, versuchen<br />
die Frauen anfangs zu schweigen, was<br />
nicht gelingt! Im Gegenteil, alsbald werden<br />
die Männer von ihren Frauen in ihre<br />
Ränkespiele eingebunden. Fischer Titta<br />
Nane, der von der angeblichen Affäre<br />
seiner Lucietta Wind bekommt, will von<br />
seiner Verlobten nichts mehr wissen und<br />
geht auf den vermeintlichen Nebenbuhler<br />
Toffolo los.<br />
Gelingt es Gerichtsadjunkt Isidoro, die<br />
Missverständnisse aufzuklären, die<br />
erhitzten Gemüter zu beruhigen und<br />
den Streit im Dorf zu schlichten? Ob er<br />
wohl so nebenbei auch noch sein eigenes<br />
Süppchen kocht?<br />
Eine rasante Komödie von Carlo Goldoni<br />
in temperamentvoller südländischer<br />
Atmosphäre.<br />
Das <strong>Theater</strong> Rampenlicht Frenkendorf-<br />
Füllinsdorf spielt unter der Regie von<br />
Molly Arnold dieses Stück in der Mundart-Neufassung<br />
von Christine Heiniger.<br />
Carlo Goldoni, geb. 1707 in Venedig,<br />
gestorben 86-jährig in Paris. Ursprünglich<br />
Advokat und Notar, später Komödiendichter<br />
und Librettist. Er schrieb an die<br />
200 Stücke in allen dramatischen Gattungen.<br />
Sein Ruhm beruht vorwiegend auf<br />
seinen Lustspielen. Sein Hauptverdienst<br />
besteht in der Einführung des sogenannten<br />
regelmässigen Lustspiels, besonders<br />
der Sitten- und Charakterkomödie. Die<br />
Sitten seiner Zeit und Nation hat er mit<br />
grosser Wahrheit und scharfen Umrissen<br />
in natürlicher Sprache und lebendigem<br />
Dialog gezeichnet.<br />
Weitere bekannte Werke: «Der Diener<br />
zweier Herren», «Das Kaffeehaus», «Die<br />
persische Braut»…<br />
Daten siehe Inserat S. 24 und Spielplan<br />
oder theater-rampenlicht.ch<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 15
Spotlicht ı Aktuelle Premieren<br />
Bild: simoin schwab, bern Bild: simon schwab, bern<br />
Spiegelbühne Spiegel<br />
Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde<br />
theaternotabene Bern<br />
Mit deinen Augen<br />
pd. Anna ist eine Karrierefrau. Sie ist<br />
Anwältin und gönnt sich kaum eine Verschnaufpause.<br />
Von ihrem Mann hat sie<br />
sich getrennt und ihren Sohn sieht sie<br />
nur noch selten. Die meiste Zeit verbringt<br />
sie in ihrer Zweitwohnung, um dort in<br />
Ruhe arbeiten zu können. Eines Tages<br />
klingelt es, und ein fremder Mann steht<br />
vor der Tür und will eingelassen werden.<br />
Es ist Bruno. Ein kauziger Kerl, der auf<br />
pd. Sam Leibowitz ist Taxifahrer und<br />
jüdischer Amerikaner. Er kommt immer<br />
wieder auf verrückte Ideen und als Pazifist<br />
scheut er sich auch nicht vor ausgefallenen<br />
Aktionen, wie zum Beispiel die<br />
Ameisen im Garten mit Sprengstoff zu<br />
bekämpfen. Als der Papst plötzlich in sein<br />
Taxi eingestiegen ist, kommt Sam spontan<br />
auf die Idee, ihn mit nach Hause zu<br />
nehmen. Mit anderen Worten, den Papst<br />
zu entführen. Gedacht getan. Die Aufruhr<br />
bei seiner Frau, seinen Kindern wie auch<br />
in der Gesellschaft ist gross... Irving, sein<br />
Sohn, freut sich über diesen genialen<br />
Coup und wittert schon Millionen Dollar<br />
Lösegeld. Sara, seiner Frau, ist die Sache<br />
sehr unangenehm und sie betrachtet den<br />
Papst als Gast, während Miriam, seine<br />
Tochter, die Berichterstattung im Fernsehen<br />
mit Spannung verfolgt.<br />
einer einsamen Insel in der Nordsee aufgewachsen<br />
ist, ohne ein soziales Umfeld.<br />
Bruno ist aus der psychiatrischen Klinik<br />
geflohen und sucht bei Anna Unterschlupf.<br />
Nach anfänglichem Widerwillen<br />
nimmt Anna ihn auf. Er lebt sich schnell<br />
ein in ihrer Wohnung und die beiden<br />
kommen sich unweigerlich näher. Doch<br />
das Zusammenleben erweist sich als problematisch.<br />
Anna beschliesst, Bruno vor<br />
Gericht zu verteidigen und ihm so seine<br />
Freiheit zu verschaffen. Sie macht seine<br />
Angelegenheit zu ihrem Fall. Doch Bruno<br />
will sich nicht auf solche Spielchen einlassen.<br />
Er sehnt sich einzig und allein<br />
nach Freiheit. Aber mit Bruno ist das gar<br />
nicht so einfach, denn der sieht die Welt<br />
anders als andere.<br />
Leise Komik und tiefer Ernst<br />
Hier prallen zwei Welten aufeinander.<br />
Doch nach und nach brechen die zwei<br />
unterschiedlichen Charaktere ihre eigenen<br />
Denk- und Verhaltensmuster auf und<br />
kommen sich dadurch näher. Es ist kaum<br />
verwunderlich, ergeben sich aus dieser<br />
Zusammensetzung heraus allerhand skurrile<br />
Situationen. Doch hinter der leisen<br />
Komik liegt diesem Zweipersonenstück<br />
ein tiefer Ernst zugrunde und verbergen<br />
sich die grossen Fragen des Lebens.<br />
Ängste und Sehnsüchte werden freigelegt<br />
Doch Sam fordert kein Lösegeld. Sam als<br />
Friedensaktivist stellt eine überraschende<br />
Forderung, welche sogar vom Papst<br />
unterstützt wird.<br />
Die Komödie des brasilianischen Autors<br />
João Bethencourt bietet viel Unterhaltung<br />
und eine witzige Story, die überrascht<br />
und teilweise absurde Situationen zeigt.<br />
Die unterschiedlichen Figuren und witzigen<br />
Dialoge tragen zum Unterhaltungswert<br />
bei. Im Stück werden Politik und<br />
Religion weder wertend noch moralisierend<br />
thematisiert.<br />
Daten siehe Inserat S. 24. und Spielplan<br />
oder spiegelbuehne.ch<br />
und machen diese nachdenkliche Komödie<br />
äusserst menschlich.<br />
Wer, wo, wann<br />
Mit deinen Augen ist nach dem erfolgreichen<br />
Stück Runter zum Fluss eine weitere<br />
Produktion des theaternotabenes, das<br />
sich seit sechs Jahren durch unterhaltsame<br />
und zugleich tiefsinnige Stücke für<br />
zwei Darsteller/innen auszeichnet. Regie<br />
führt Simon Schwab, die Produktionsleitung<br />
hat Davina Siegenthaler inne. Antonia<br />
Huber, zuletzt in Spiegelungen bei der<br />
Spiegelbühne Bern zu sehen, spielt Anna<br />
und Dario De Simone, im vergangenen<br />
Winter noch in Worb bei Ladies Night<br />
engagiert, verkörpert Bruno. Das Kellertheater<br />
Katakömbli in der Berner Altstadt<br />
mit seiner intimen Atmosphäre ist der<br />
ideale Spielort für diese Produktion. Auf<br />
der kleinen Bühne mit dem schlichten<br />
Bühnenbild, für das Niklaus Siegenthaler<br />
verantwortlich zeichnet, kann man sich<br />
ganz und gar auf die zwei Figuren und<br />
ihre Situation fokussieren. Nach neun<br />
Aufführungen in Bern, folgen drei Gastspiele<br />
in Herzogenbuchsee, Freiburg und<br />
Feutersoey.<br />
Daten siehe Inserat S. 27 und Spielplan<br />
oder theaternotabene.ch<br />
16<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Die Bühne Lyssach<br />
Die Dreigroschenoper<br />
pd. Nach der Uraufführung von Markus Michels «Dällebach<br />
Kari – e chlyni Bärner Oper» (2006) und Carlo Goldonis Komödie<br />
«Krach in Chiozza» (2008) mit ebenfalls viel Gesang bleibt<br />
die «Bühne» diesem Erfolgsrezept nochmals treu und erfüllt<br />
gleichzeitig sich wie auch Regisseur Kurt Frauchiger einen der<br />
Träume, die wohl jeder aktive «<strong>Theater</strong>angefressene» in sich<br />
trägt: die Aufführung der berühmten «Dreigroschenoper» von<br />
Bertolt Brecht mit der Musik von Kurt Weill. Christine Heiniger<br />
Frauchiger war wiederum für eine prägnante textliche Umsetzung<br />
ins Berndeutsche besorgt, während die Lieder nach den<br />
Vorgaben der Erbengemeinschaft Brecht und des Suhrkamp-<br />
Verlags in Schriftsprache gesungen werden. Erlaubt wurde aber<br />
die instrumentale Begleitung am Piano statt durch ein ganzes<br />
Orchester.<br />
Die Geschichte geht zurück auf die 1728 in London uraufgeführte<br />
«Bettleroper» (Text John Gay / Musik Chris Pepush). Auf dem<br />
Titelblatt des «Bühne»-Programmhefts wird sie im Untertitel<br />
denn auch als «Oper für Bettler» umschrieben, «eine Oper, die<br />
so prunkvoll gedacht war, wie sie nur Bettler erträumen, und<br />
doch so billig sein sollte, dass Bettler sie bezahlen können».<br />
Genau 200 Jahre später, 1928, fand in Berlin die Uraufführung<br />
der «Dreigroschenoper» statt, die zu einem der grössten <strong>Theater</strong>erfolge<br />
der Zwanzigerjahre wurde. Brecht war eher entsetzt<br />
als glücklich, weil er sich vom Publikum unverstanden fühlte.<br />
Denn «Die Dreigroschenoper» spielt zwar im viktorianischen<br />
London, doch zielte Brechts beissende Satire auf die privilegierten<br />
Vertreter der von ihm für unmenschlich gehaltenen<br />
bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft der Weimarer Republik,<br />
die auch im Zuschauerraum sassen.<br />
Haften geblieben sind aber doch die prägnanten Charaktere<br />
von Macheath, dem Chef der Gangsterbande, mit dem sich<br />
unweigerlich der unsterbliche Song «Und der Haifisch, der hat<br />
Zähne» verbindet; von Jonathan Peachum, der das Bettlerwesen<br />
<strong>Theater</strong> Illnau<br />
Angèle<br />
pd. Angèle – so heisst die diesjährige<br />
Produktion des Vereins <strong>Theater</strong> Illnau –<br />
ist weder Lustspiel noch Krimi – sondern<br />
eine südländische Geschichte, die auf<br />
Texten von Jean Giono und Marcel Pagnol<br />
beruht. Die Erzählung führt uns dabei<br />
ins Hinterland der Provence und an den<br />
Hafen von Marseille.<br />
Ein alter Taglöhner erzählt eine Begebenheit<br />
aus seinem Leben, die er nicht vergessen<br />
kann. Angèle, die einzige Tochter<br />
wohlhabender Bauersleute, gerät buchstäblich<br />
unter die Räuber. Sie kehrt aber,<br />
dank der Intervention eines etwas närrischen<br />
Knechtes, zurück in die ländliche<br />
Heimat. Die Geschichte zeigt das Leben<br />
und die Denkweise auf dem wohlbehüteten<br />
Land und in der gefährlichen Stadt<br />
auf humorvolle Weise.<br />
Nachdem wir im 2002 mit «Die Wasserschelme»<br />
vom gleichen Autor einen<br />
grossen Erfolg feiern konnten, haben wir<br />
uns entschlossen, unter der professionellen<br />
Regie von Jeannot Hunziker erneut<br />
in die Welt von Pagnol einzutauchen. Es<br />
ist ein Spiel mit viel Charme, Schalk und<br />
Spannung, eine zugleich berührende und<br />
erheiternde Geschichte.<br />
Die besondere Bühnenbild-Gestaltung<br />
erlaubt uns, ohne grosse Umbauten, die<br />
beiden Plätze des Geschehens einzublenden.<br />
Lassen Sie sich überraschen<br />
und geniessen Sie einen unterhaltsamen<br />
<strong>Theater</strong>abend. Wir freuen uns auf Ihren<br />
Besuch.<br />
Daten siehe Inserat S. 28 und Spielplan<br />
oder theaterillnau.ch<br />
Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
organisiert und kontrolliert und trotz seines sozialen Anspruchs<br />
Mackie Messer, mit dem er rivalisiert, in wenig nachsteht; oder<br />
von Spelunken-Jenny, die mit ihren Kolleginnen die Lust der<br />
Männer ausbeutet und gleichzeitig ausgebeutet wird.<br />
Das Projekt der Bühne Lyssach ist in mancher Hinsicht ein<br />
Wagnis. Bruno Leuschner als musikalischer Leiter und Dora<br />
Luginbühl als Gesangsbildnerin haben aber mit viel Engagement<br />
bei der Umsetzung der Intentionen von Regisseur Kurt<br />
Frauchiger mitgewirkt und mit ihrem Fachwissen zur Bildung<br />
eines motivierten Ensembles beigetragen, das für einen unvergesslichen<br />
<strong>Theater</strong>abend sorgen wird.<br />
Daten siehe Inserat S. 23 und Spielplan oder buehne-lyssach.ch<br />
bild: zvg bild: zvg<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 17
Spotlicht ı Aktuelle Premieren<br />
bild: zvg<br />
20 Jahre Junkere-Bühni Schwarzenburg<br />
Anne Bäbi im Säli oder Gotthälf im Bahnhof<br />
pd. Die Laientheatergruppe des Dorfes bringt Jeremias Gotthelfs<br />
«Anne Bäbi Jowäger» zur Aufführung. Der Saal im Wirtshaus<br />
Bahnhof ist Schauplatz eifriger Proben. Obwohl noch viele Rollen<br />
unbesetzt sind und die Premiere drohend näher rückt, feilt der<br />
deutsche Regisseur Holger Tetschke mit den Spielern an Text und<br />
Ausdruck. So etwas geht natürlich nicht ohne Nebengeräusche.<br />
Sehr zum Ärger von Hans, der im Stück den alten Hansli spielt,<br />
wird die Gotthelf-Idylle vom deutschen Regisseur mit Händen und<br />
Füssen getreten. Und dann soll man neuerdings auch noch Atemübungen<br />
machen, Pantomime und Händchen halten und solches<br />
Zeug!<br />
Doch auch die Jungen motzen: wenn schon Gotthelf, dann wenigstens<br />
modern! Natascha, immerhin beim Final zur Wahl «Miss<br />
Coop Sense» dabei, spielt das Meyeli und hat ihren Freund Jack<br />
zum Mitmachen überredet. Die beiden sollen nun im Stück als<br />
Liebespaar agieren. Dass das nicht wirklich gut geht, kann man<br />
sich denken. Michaela spielt die Magd und hat es sowohl privat,<br />
wie auch im Stück ziemlich schwer mit den Männern. Deshalb ist<br />
sie auch dauernd mit ihrem Handy beschäftigt. Dagmar Brenzikofer-Aeschlimann<br />
spielt die Titelrolle. Sie ist im Stückwahlteam<br />
und eine der Stützen der <strong>Theater</strong>gruppe. Aber ihr Mann bringt sie<br />
mit seinen undurchsichtigen Geschäften in arge Verlegenheit.<br />
In «Anne Bäbi im Säli» treffen verschiedene Welten aufeinander.<br />
Wie schon in Gotthelfs Büchern streiten sich Alt und Jung. In die<br />
urchige Gemütlichkeit der <strong>Theater</strong>gruppe brechen Fremde ein<br />
und sehen Gotthelf mit ihren Augen. Im Zeitalter von Globalisierung<br />
und Migration wird es für die Idylle um das «bluemete Trögli»<br />
immer schwerer, sich gegen den Lauf der Zeit zu stellen, auch<br />
im <strong>Theater</strong>. Andererseits scheint Gotthelfs Menschenkenntnis gar<br />
nicht so unmodern zu sein. Denn die Ängste und Bedürfnisse der<br />
Menschen haben sich seit den Zeiten Gotthelfs nicht grundlegend<br />
geändert, verändert hat sich nur die Verpackung.<br />
Äs isch halt eifach nümme wi früecher.<br />
Vor 20 Jahren gründete eine Gruppe von <strong>Theater</strong>begeisterten den<br />
Laientheaterverein «Junkere-Bühni Schwarzenburg». 1991 ging<br />
die erste Produktion über die Bühne des Junkere-Chäller.<br />
Beat Sterchi hat die Komödie «Anne Bäbi im Säli oder Gotthälf im<br />
Ochsen» (Originaltitel) als Auftragsstück zum 150. Todestag von<br />
Jeremias Gotthelf für das <strong>Theater</strong> Biel-Solothurn geschrieben.<br />
2004 wurde sie in Solothurn uraufgeführt.<br />
Regie führt - wie bereits bei der ersten Produktion der Junkere-<br />
Bühni - der Schauspieler, Regisseur und Autor Stefan Meier.<br />
Daten siehe Inserat S. 29 Spielplan oder junkere-buehni.ch<br />
il palco<br />
Die Dollarprinzessin<br />
tigt, stecken doch hinter der Realisierung von Werken, in welchen<br />
gesungen, gesprochen und nicht zuletzt auch getanzt wird, eine<br />
immense Arbeit, ja der Ausdruck «Herausforderung» ist durchwegs<br />
berechtigt.<br />
bild: zvg<br />
pd. Bereits ist es das fünfte Mal, dass die compagnia teatrale «il<br />
palco» sich mit einer musikalischen Komödie präsentiert.<br />
Warum und wieso musikalisches <strong>Theater</strong>? Die Frage ist berech-<br />
«il palco», eine <strong>Theater</strong>gesellschaft, die vorwiegend aus emigrierten<br />
Deutschschweizern besteht, hat alle bisherigen Aufführungen<br />
in deutscher Sprache präsentiert. Sie ist ein Kuriosum und zugleich<br />
ein «Nischenprodukt» in der <strong>Theater</strong>landschaft des Tessiner<br />
Volkstheaters.<br />
Nach «Pariser Leben» von J. Offenbach folgt nun von Leo Fall<br />
«Die Dollarprinzessin». Eine amüsante Geschichte, die sich in<br />
Amerika und Europa abspielt. Durchmischt mit schmissiger und<br />
schwungvoller Musik, die heute noch als «Hits», auch wenn sie<br />
vor mehr als 100 Jahren entstanden sind, unwiderstehlich zum<br />
Mitsummen und Tanzen auffordern.<br />
Das Ensemble könnte man auch als «singende Schauspieler» bezeichnen.<br />
Alle freuen sich, nach einer Vorbereitungszeit von ca.<br />
40 intensiven Proben, Sie, liebe <strong>Theater</strong>besucher, für ca. 2 Stunden<br />
in die silberne Operettenzeit, entführen zu können. Dazu<br />
wünschen wir Ihnen viel Vergnügen.<br />
Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan oder www.ilpalco.ch<br />
18<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
GaukeLaien Aarau<br />
Bröckelnde «Stützen der Gesellschaft»<br />
pd. Die Aarauer <strong>Theater</strong>gruppe GaukeLaien spielt auf der Suhrer<br />
Probebühne des <strong>Theater</strong>s Marie vom 7. bis 18. April 2010<br />
«Die Stützen der Gesellschaft». Henrik Ibsens dramatisches Kriminalstück<br />
handelt von der in den letzen Monaten in Wirtschaft<br />
und Gesellschaft viel diskutierten Moral. Statt Antworten zu<br />
geben, stellt Ibsen mit seiner präzisen Beschreibung von Verfehlungen<br />
und vielschichtigen Abhängigkeiten irritierende Fragen.<br />
Konsul Bernick ist der erste Mann am Platz. Er ist ein Ehrenmann<br />
und seine Familie hoch geachtet. Als erfolgreicher Werftbesitzer<br />
lenkt Bernick die Geschicke der Stadt und ihrer Bewohner<br />
nach Belieben. Alle Menschen um ihn herum erscheinen<br />
ihm wie Schachfiguren, die er umherschiebt. Für seine Zwecke<br />
und natürlich zum Wohl der Gesellschaft, wie er gerne betont.<br />
Doch Bernicks Leben und Karriere sind auf einem Fundament<br />
aus Lügen aufgebaut: Seinen Erfolg verdankt er einem üblen<br />
Gerücht, welchem er vor 20 Jahren nicht entgegentrat und zu<br />
seinen Gunsten ausnutzte. Als sein früherer Freund Johann und<br />
seine ehemalige Verlobte Lona, Gespenstern der Vergangenheit<br />
gleich, aus Amerika zurückkehren, droht die sorgsam errichtete<br />
Fassade einzustürzen.<br />
Um in dieser heiklen Situation sein Unternehmen, seinen Ruf,<br />
und scheinbar auch die Gesellschaft zu retten, erscheint ihm<br />
jedes Mittel recht. Als der Mordversuch an seinem grössten<br />
Widersacher misslingt und stattdessen beinahe sein einziger<br />
Sohn umkommt, hält selbst Bernick dem enormen Druck nicht<br />
mehr stand.<br />
Die vor 25 Jahren in Aarau von jungen <strong>Theater</strong>begeisterten<br />
gegründeten GaukeLaien waren nie eine klassische Dorftheatergruppe.<br />
Mutig wagten sie die Auseinandersetzung mit<br />
<strong>Theater</strong>verein Fürstenland<br />
My Fair Lady<br />
pd. «Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blüh’n» oder «Ich<br />
hätt’ getanzt heut’ Nacht» und viele andere: wer kennt sie nicht,<br />
all die Evergreens aus dem weltbekannten Musical «My Fair<br />
Lady»? Nicht von ungefähr gehört dieses Stück zu den beliebtesten<br />
Vertretern dieses Genres. Die Geschichte um das Blumenmädchen<br />
Eliza Doolittle, das beim Phonetik-Experten Henry<br />
Higgins perfektes Englisch lernt und dann als Herzogin die feine<br />
Gesellschaft entzückt, bietet alles, was es für einen unterhaltsamen<br />
Musiktheaterabend braucht: Wunderschöne, abwechslungsreiche<br />
Musik und eine packende Geschichte mit einer gehörigen<br />
Portion Humor.<br />
Der <strong>Theater</strong>verein Fürstenland hat grosse Anstrengungen unternommen,<br />
um eine hoch stehende Inszenierung zu garantieren,<br />
auch wenn auf der Bühne ausschliesslich Laien zu sehen sind.<br />
Dank Gesangs- und Sprechausbildung für Solisten und Ensemble,<br />
einer straffen Regie durch Thomas Diethelm und einer<br />
langen Probezeit von über neun Monaten wird der Zuschauer<br />
nichts davon merken. Vor und hinter der Bühne sind dann vor<br />
allem Profis am Werk. Die musikalische Leitung liegt bei Gallus<br />
Eberhard und Werner Strassmann, zwei ausgewiesenen Musik-<br />
Experten. Die Musik wird von Stradis Orchester mit über 20<br />
Berufsmusikern live gespielt. Und für die Bereiche Bühnen- und<br />
anspruchsvollen Themen und erspielten sich ihren festen Platz<br />
in der nationalen Laientheaterszene. Mehrmals zeigten die<br />
GaukeLaien ihre Produktionen mit Erfolg an Schweizer <strong>Theater</strong>festivals.<br />
Vom 7. bis 18. April 2010 präsentieren sie auf<br />
der Probebühne des <strong>Theater</strong>s Marie in Suhr «Die Stützen der<br />
Gesellschaft».<br />
Daten siehe Inserat S. 26 und Spielplan oder gaukelaien.ch<br />
Kostümbild sowie Licht- und Tontechnik wurden ein <strong>Theater</strong>-<br />
Profi, eine Berufsweltmeisterin und ein Event-Spezialist engagiert.<br />
Eine Sitzplatztribüne garantiert beste Sicht- und Hörverhältnisse<br />
auch auf den hintersten Plätzen. Einem unterhaltsamen<br />
Musicalabend steht so nichts mehr im Wege.<br />
Daten siehe Inserat <strong>Ausgabe</strong> 1003 und Spielplan<br />
oder theaterverein.ch<br />
bild: zvg bild: zvg<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 19
Spotlicht ı Aktuelle Premieren<br />
Eibeler Volksbühne<br />
5 Fragen an die Regisseurin von «Villa Alptraum»<br />
pd. Die Eibeler Volksbühne spielt «Villa<br />
Alptraum», ein Lustspiel in drei Akten.<br />
Worum geht es in diesem Stück?<br />
Barbara Albisser: Das Stück spielt in<br />
den 80er Jahren. Ein ultramodernes<br />
Modellhaus ist zu verkaufen und ein vermögender<br />
Käufer in Aussicht. Aber leider<br />
ist das Haus trotz verschiedener Auszeichnungen<br />
alles andere als wohnlich,<br />
und so beschliesst Otto Müller, der Chef<br />
der Firma Müller Luxusimmobilien AG,<br />
zum Schein eine junge Familie im Haus<br />
wohnen zu lassen, damit es «warm und<br />
gemütlich» wirkt. Dafür muss nun Meili<br />
herhalten, sein Verkaufsleiter, und damit<br />
fangen die Probleme an. Ein turbulentes<br />
und lustiges Stück.<br />
Ein Stück mit Happy-End?<br />
Albisser: Nun, das könnte sein… Auf<br />
jeden Fall mit einem Ende, mit dem die<br />
wenigsten rechnen!!!<br />
Wie haben Sie für alle Charaktere passende<br />
SchauspielerInnen ausgewählt?<br />
Albisser: Nachdem wir uns in der Spiko<br />
für dieses Stück entschieden haben, las<br />
ich das Stück noch zwei- bis dreimal und<br />
während dem Lesen war für mich schnell<br />
klar, wer in welche Rolle passt. Schön ist<br />
für mich, dass ich dieses Mal auch mit<br />
Personen arbeiten darf, die zum ersten<br />
Mal spielen oder schon länger nicht mehr<br />
auf der Bühne waren.<br />
Und wie ist die Stimmung bei den Proben?<br />
Albisser: Wie immer, sehr sehr lustig.<br />
Obwohl wir während den Proben diszipliniert<br />
arbeiten, macht es allen grossen<br />
Spass. Über Versprecher, neue Kostüme,<br />
lustige Szenen können wir alle zusammen<br />
immer herzhaft lachen. Mir und – ich<br />
darf glaub auch für das Team sprechen –<br />
gefällts unglaublich gut.<br />
Wie gut «sitzen» die Rollen oder anders<br />
gefragt, ist Ihre Mannschaft fleissig genug<br />
und im Fahrplan?<br />
Albisser: Ja, sehr. Wir proben ja so, dass<br />
bereits bei der ersten Probe die Textpassage,<br />
welche an dieser Probe einstudiert<br />
wird, mehr oder weniger auswendig<br />
gelernt ist. Dann proben wir intensiv am<br />
selben Teil, bis dieser sehr gut sitzt. An<br />
der nächsten Probe wird ein weiterer Teil<br />
einstudiert, bis der sitzt. So sind wir von<br />
Anfang an ohne Textbuch auf der Bühne,<br />
was mir als Regie und auch dem Spieler<br />
viel mehr Handlungsspielraum für die<br />
Rollenarbeit gibt. Seit Anfangs Januar<br />
kommen nun die richtigen Requisiten,<br />
Möbel, Kostüme dazu, was natürlich hilft,<br />
sich in der Rolle wohl zu fühlen. Anfangs<br />
März hatten wir noch ein intensives<br />
Probewochenende. Da feilten wir an den<br />
Details.<br />
Daten siehe Inserat S. 28 und Spielplan<br />
oder evb-inwil.ch<br />
Seniorentheater Chur/<strong>Theater</strong>verein Haldenstein<br />
Steibruch<br />
pd. Will`s wia an Garte mit höcha Muura isch do doba. Ma<br />
gseht nianet hie und niemert luagt dri nia, grad so als wen ma<br />
ganz alleiga uf därra Erda wär…» Aus der Feder von Albert<br />
J. Welti stammen diese Worte, die sich in einer wundersamen<br />
Geschichte an andere Sätze reihen, um zusammen ein Ganzes<br />
zu werden. Ein Ganzes einer Geschichte, die in den vergangenen<br />
60 Jahren schon manches Herz bewegte. Steibruch, die<br />
Geschichte von Muurer und Mädi, von dem geistig behinderten<br />
Näppi und der übereifrigen Lehrerin Martha Kiburz, die<br />
Geschichte einer streng konservativen Dorfbevölkerung aus den<br />
50er Jahren, einer Zeit nach dem Krieg. Schuld und Schande,<br />
Zorn und Liebe, volksnah und doch so fremd. Annina Giovanoli<br />
griff die alte Geschichte neu auf und überarbeitete sie zu einem<br />
frischen Stück Volkstheater. Dabei legte sie grossen Wert auf<br />
die verschiedensten Charaktere der Dorfbevölkerung rund um<br />
den «Steibruch» und inszeniert das Stück mit Menschen dreier<br />
Generationen. Die Jugend von Haldenstein ist ebenso integriert<br />
wie SpielerInnen des Seniorentheaters Chur die wiederum die<br />
Schauspieler des <strong>Theater</strong>vereins Haldenstein unterstützen. Wer<br />
Giovanolis Stücke kennt, kann mit einem feinen Stück Volkstheater<br />
rechnen, umrahmt von einem Bündner <strong>Theater</strong>experiment,<br />
mit dem Ziel, drei Generationen im Spiel auf der Bühne zu vereinen.<br />
Daten siehe Inserat S. 25 und Spielplan<br />
20<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Bühne 66 Schwyz<br />
Schöne Bescherungen<br />
Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
pd. Die Bühne 66 hat nach Weihnachten<br />
Hunderte Rollen Weihnachtspapier<br />
gekauft und sich im Januar nach Christbaumkugeln<br />
umgesehen. Im April wird sie<br />
sich einen grossen Christbaum kaufen.<br />
Grund dieses antizyklischen Verhaltens ist<br />
die diesjährige Produktion, die «Schöne<br />
Bescherungen» heisst. Die Komödie von<br />
Alan Ayckbourn zeigt den Wahnsinn um<br />
die alljährlich wiederkehrenden Familienrituale<br />
auf.<br />
Zum Inhalt: Die Bunkers laden Familie<br />
und Freunde in ihr Landhaus ein, um<br />
gemeinsam Weihnachten zu feiern. Doch<br />
hinter der Fassade brodelt es. Mike Bunker<br />
treibt seine Frau Belinda mit seiner<br />
Bastelei in den Wahnsinn, dabei möchte<br />
sie sich doch so gerne von ihm verstanden<br />
wissen. Mikes Schwester kocht,<br />
schon leicht beschwipst, das Festtagsmenü,<br />
während ihr Gatte als jährliches<br />
Highlight für die lieben Kinder sein Puppentheater<br />
probt. Der arbeitslose Eddy<br />
hängt mehr mit Mike herum, als sich um<br />
seine hochschwangere Frau Pattie zu<br />
kümmern. Mittendrin ruht der pensionierte<br />
Onkel Sam, der am Ende auch etwas<br />
zur Geschichte beitragen will. Die Laune<br />
der Frauen im Haus steigt, als Belindas<br />
Schwester Rose einen jungen Schriftsteller<br />
zu den Festtagen mit nach Hause<br />
bringt. Da Frust und Lust nahe beieinanderliegen,<br />
kommt es unter dem Weihnachtsbaum<br />
zum Seitensprung, wären da<br />
nur nicht all diese Geschenke…<br />
In der Komödie des britischen Autors<br />
spielen vor allem junge Spielerinnen und<br />
Spieler der Bühne. «Schöne Bescherungen»<br />
wird geprägt von kurzen Dialogen,<br />
Satzfetzen und Worten, die einem Pingpong-Spiel<br />
gleich in hohem Tempo über<br />
die Bühne hin und her fliegen. Die Herausforderung<br />
für die Spielerinnen und<br />
Spieler ist es, das exakte Timing einzuhalten<br />
und die Pointen sicher zu setzen,<br />
um das Publikum bestens zu unterhalten.<br />
Die Proben laufen auf Hochtouren. Die<br />
Festtagssatire spielt vor einem reduzierten<br />
Bühnenbild. Es wird geprägt von<br />
einem Weihnachtsbaum, der zurzeit noch<br />
im Wald steht.<br />
Daten siehe Inserat S. 29 und Spielplan<br />
oder buehne66.ch<br />
<strong>Theater</strong> Brauichessu Hochdorf<br />
Kabarettistische Komödie<br />
pd. Die <strong>Theater</strong>-Leute des brauichessu<br />
Hochdorf sind wieder voller Elan. Letzte<br />
Saison wagten wir uns mit «wilder<br />
Sommer» an ein Freilichtspiel, so sind<br />
wir dieses Jahr wieder auf der Bühne zu<br />
sehen. Wir haben mit «Schlips-Schlaps»<br />
ein etwas älteres Stück ausgegraben, das<br />
aber an Aktualität in der heutigen Zeit<br />
nichts vermissen lässt.<br />
Wenn eine Firma namens Schlaps Schlipse<br />
[Schlips: Halsbinde, Krawatte] an<br />
den Mann bringen möchte, braucht es<br />
möglichst originelle und ausgefallene<br />
Werbeideen. Wenn sich die beiden Texter<br />
der besagten Firma Schlaps gegenseitig<br />
mit grandiosem Nonsens und poetischen<br />
Ergüssen übertreffen, dann müssten die<br />
Schlipse eigentlich zum Verkaufsrenner<br />
werden.<br />
Das Prinzip der Firma Schlaps heisst:<br />
«Haltung vor allem und Haltung für alle!»<br />
Mit eiserner Disziplin stehen die Ange-<br />
stellten stramm zum Rapport. Das und<br />
vieles mehr verlangt Herr Schlaps. Als<br />
Boss warnt er vor dem Haltungszerfall,<br />
welcher ganz klar die wirtschaftliche<br />
Blüte jeder Firma untergräbt.<br />
Die Firma Schlaps, die Schlipse und<br />
Hosenträger verkauft, mit dem moralischen<br />
Auftrag «nur durch die äussere<br />
Haltung kann man die innere Haltung<br />
bewahren», feiert demnächst das fünfzigjährige<br />
Jubiläum. Grosse Feste werfen<br />
ihre Schatten voraus. Es wird organisiert,<br />
ausprobiert, choreographiert. Und<br />
am Fest selber? Wird der Eine oder die<br />
Andere die Haltung verlieren? Die Presse<br />
bekommt Wind, eine Journalistin und<br />
ein Pressefotograf tauchen auf. Wie dem<br />
auch sei, Werbung kann nur von Nutzen<br />
sein, Hauptsache man redet von uns!<br />
Daten siehe Inserat S. 24 und Spielplan<br />
oder brauichessu.ch<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 21
Spotlicht ı Aktuelle Premieren<br />
Remise Bühni Jegenstorf<br />
Die ewig junge Geschichte einer jungen Frau<br />
pd. Kürzlich erzählte mir eine Bekannte,<br />
ihre Tochter lese gegenwärtig im Gymnasium<br />
«Effi Briest» und sei von der<br />
Lektüre begeistert. Das hat mich zuerst<br />
erstaunt und mir anderseits wieder<br />
von neuem gezeigt, was Weltliteratur<br />
ausmacht, nämlich ihre unvergängliche<br />
Aktualität. Diese lässt sich bei «Effi<br />
Briest» unter anderem daran ablesen,<br />
dass der Roman fünfmal verfilmt wurde<br />
und weiterhin zum Lesekanon deutschsprachiger<br />
Gymnasien gehört.<br />
Weshalb bleiben die einen Romane aktuell,<br />
und die meisten geraten in Vergessenheit?<br />
Eindeutig lässt sich dies wohl<br />
kaum sagen. Aber es gibt typische Merkmale<br />
der Unvergänglichkeit. Eines ist<br />
die Darstellung der Menschen und ihrer<br />
Beziehungen. Grosse Autoren stellen<br />
ihre Figuren und was ihnen geschieht so<br />
lebensecht dar, dass man immer wieder<br />
überrascht feststellt: Genau so ist es!<br />
Genau so sind wir Menschen, genau so<br />
sind wir auch vor hundert oder tausend<br />
Jahren gewesen. Da spielt es dann kaum<br />
eine Rolle, ob diese Menschen in Krinolinen,<br />
in Paradeuniformen oder in Jeans<br />
auftreten: Es sind Menschen mit ihren<br />
typischen Problemen.<br />
Das Problem von Effi sind die starren<br />
Regeln des preussischen Adels am Ende<br />
des 19. Jahrhunderts. Heiraten ist in diesen<br />
Kreisen keine Gefühlssache, sondern<br />
vor allem Karriereplanung. Aber was im<br />
Leben nicht gelebt wird, ist deswegen<br />
nicht aus der Welt geschafft. Effis Sehnsucht<br />
nach Leidenschaft und Nähe lässt<br />
sie den «Tugendpfad» verlassen, auch<br />
wenn sie hundertmal weiss, was dies für<br />
sie bedeutete, wenn es bekannt würde.<br />
Auch dieses Wissen und Gegen-die-Vernunft-Handeln<br />
ist so typisch menschlich,<br />
dass eine siebzehnjährige Gymnasiastin<br />
von heute es auf Anhieb erkennt, als<br />
einer der menschlichen Grundwidersprüche.<br />
Aber nicht nur junge Frauen, sondern<br />
auch gestandene Semester werden<br />
sich diese Saison bei den Aufführungen<br />
der «Remise-Bühni» hineinleben können<br />
in Effis tragisches Schicksal, werden lustvoll<br />
erschauern ob der vielen drohenden<br />
Fallstricke des Lebens und sich zugleich<br />
glücklich preisen, dass sie selbst diesen<br />
mehr oder weniger erfolgreich haben entgehen<br />
können.<br />
Daten siehe Inserat S. 29 und Spielplan<br />
oder remise.ch<br />
Leserbrief<br />
Anm. Red.: Der folgende Leserbrief ging<br />
bereits Ende November bei uns ein,<br />
geriet aber auf der Redaktion unters Eis.<br />
Wir entschuldigen uns für diese Panne.<br />
Leserbrief zum Foyer der <strong>Ausgabe</strong><br />
November 09<br />
Ein sehr guter Hinweis zur verbesserten<br />
Bekanntmachung des Laien-<strong>Theater</strong>wesens.<br />
Da gibt es aber noch etwas hinzuzufügen.<br />
Die meisten Veranstaltungen der Regionalverbände<br />
und des ZSV sind für <strong>Theater</strong>-Insider<br />
und werden hauptsächlich von<br />
denen besucht.<br />
Ich finde, dass das Schaffen des Laien-<br />
<strong>Theater</strong>-Wesens in den Schweizer Medien<br />
und demzufolge in der breiten Bevölkerung<br />
zu wenig Beachtung erfährt. Eine<br />
<strong>Theater</strong>-Pandemie, wie angeregt, kann<br />
nur ausbrechen, wenn für die Verbreitung<br />
eine Plattform zur Verfügung steht. Und<br />
da denke ich, sind unsere Verbände gefordert.<br />
Es müssten fixe Sendungen installiert<br />
werden, die auf die vielen <strong>Theater</strong>-<br />
Aufführungen hinweisen. Reportagen über<br />
das Ausbildungswesen, die <strong>Theater</strong>tage<br />
und die Arbeit in den Vereinen, deren<br />
Aufführungen. Das <strong>Theater</strong>wesen ist doch<br />
durch den ZSV und die Regionalverbände<br />
bestens organisiert: Der ZSV wird beim<br />
Staatlichen Radio und Fernsehen vorstellig,<br />
die Regionalverbände bei den Lokal-<br />
Medien. Wenn von uns mehr gesprochen,<br />
geschrieben und gezeigt wird, dürfte sich<br />
das Problem von heute oft fehlendem<br />
Nachwuchs und spielfreudigen Personen<br />
auch etwas entschärfen, oder?<br />
Viele Laien-Bühnen in der Schweiz bieten<br />
Produktionen, die sich locker mit denjenigen<br />
der Profi-Bühnen messen können, nur<br />
haben das die Medien-Verantwortlichen<br />
noch nicht realisiert, oder?<br />
Willi Sutter, Kloten<br />
22<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Spielplan April ı Spotlicht<br />
Aargau<br />
<strong>Theater</strong>gruppe GaukeLaien Aarau<br />
Die Stützen der Gesellschaft<br />
von Henrik Ibsen, Regie: Albrecht Haldimann,<br />
7. April (Premiere), 9., 10.,<br />
11. (17h), 14., 15., 16., 17. (17h) April,<br />
je 20.15h, Probebühne <strong>Theater</strong> Marie,<br />
Suhr, VVK: 062 824 18 44, Info: www.<br />
gaukelaien.ch<br />
<strong>Theater</strong> WIWA<br />
Matto regiert<br />
nach Friedrich Glauser, Regie: Martin<br />
Willi, Musikalische Leitung: René<br />
Picard, 30. April (Premiere), 1., 5., 7.,<br />
8., 12., 14., 15., 16. (17h) Mai, je 20h,<br />
Schüüre Hinterer Wasen 48 Laufenburg,<br />
VVK: www.theaterwiwa.ch<br />
Basel Land<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Aesch<br />
Das isch Näbesach<br />
von Fritz Klein, Regie: Erika Zingg,<br />
16. April (Premiere), 17., 23., 24., 25.<br />
(14.30h), 30. April, 1. Mai, je 19.30h<br />
Kath. Pfarreiheim, Aesch, VVK: 079<br />
645 66 73 (Mo+Do 17–18.30h), Info:<br />
www.theatergruppe-aesch.ch<br />
Bühne 67 - Allschwil<br />
Der amerikanische Traum<br />
von Edward Albee, Regie: Reinhard<br />
Hammel/Thomas Waldmann, 17. April<br />
19.30h, 18. April 17h, Aula Lettenweg<br />
25 Alschwil, VVK: 061 482 19 81 oder<br />
buehne67@hispeed.ch<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Blauen<br />
D‘Alp-Traum-Villa<br />
von A. Marriot und A. Foot, Regie: Alan<br />
Gürtler, 9. April (Premiere), 10., 11.<br />
(15h), 14., 16., 17. April, je 20h, MZH<br />
Blauen, VVK: 079 842 77 32, Info:<br />
www.tgblauen.ch<br />
<strong>Theater</strong> Rampenlicht Frenkendorf<br />
Krach in Chiozza<br />
von Carlo Goldoni, Regie: Molly Arnold,<br />
24. April (Premiere), 28., 30. April,<br />
1., 2. (17h), 7., 8. Mai, je 20h, Wilder<br />
Mann Frenkendorf, VVK: 061 921 25<br />
90 (Ladenöffnungszeiten) oder 079<br />
656 20 85 (ab 20. April, 18–19h), Info:<br />
www.theater-rampenlicht.ch<br />
Basel Stadt<br />
Baseldytschi Biihni<br />
Glungeni Gaischter<br />
von Noel Coward, Regie: Thomas Härtner,<br />
8., 9., 10., 15., 16., 17., 22., 23.,<br />
24., 29., 30. April, je 20.15h, Kellertheater<br />
im Lohnhof Basel, VVK: 061<br />
261 33 12 (Mi–Fr 17–19h), Info: www.<br />
baseldytschibihni.ch<br />
KONTRAST-<strong>Theater</strong> Basel<br />
E durtriibe Spiil<br />
von Robert Thomas, Regie: Samuel<br />
Hänni, 24. April (Premiere), 1., 16.<br />
(14h), 29. Mai, je 20h, Pfarrei St.<br />
Anton Kannenfeldstr. 35 Basel, Info:<br />
www.theaterkontrast.ch<br />
Bern<br />
theaternotabene Bern<br />
Mit deinen Augen<br />
von Frank Pinkus, Regie: Davina Siegenthaler,<br />
28. April (Premiere), 29.,<br />
30. April, 1., 2. (17h), 5., 6., 7., 8.<br />
Mai, je 20.15h, Kellertheater Katakömbli<br />
Bern, VVK: 031 311 21 81<br />
(Di–Fr 9–17h), 15. Mai 20h, altes<br />
Schlachthaus Herzogenbuchsee, VVK:<br />
www.ticketino.com, 22. Mai 20.15h,<br />
kellerpoche Freiburg, VVK: 026 350<br />
11 00, 5. Juni 20h, Mehrzweckraum<br />
Schulhaus Feutersoey, VVK: 033 755<br />
15 58, Info: www.theaternotabene.ch<br />
Remise Bühni Jegenstorf<br />
Effi Briest<br />
von Theodor Fontane, Regie: Ueli<br />
Remund, 9. April (Premiere), 14., 16.,<br />
17., 20., 21., 23., 27., 29., 30. April,<br />
4., 6., 9. (17h), 11., 14., 16. (17h), 18.,<br />
20., 21., 22. Mai, 1., 2., 10., 11. Juni,<br />
je 20h, Remise Bühni Neuholzweg 1<br />
Jegenstorf, VVK: 077 456 98 06 (Mo<br />
13.30–15.30h, Mi 9–11h) oder www.<br />
remise.ch<br />
Lengger Spil Lüt<br />
D Wirtschaft am Wäg<br />
von Fritz Hochwälder, Regie: Christian<br />
Kammacher, 1., 3. April, je 20h,<br />
Löwensaal, Lenk im Simmental, VVK:<br />
033 733 11 52<br />
Die Bühne Lyssach<br />
Die Dreigroschenoper<br />
von Bertolt Brecht, Regie: Kurt Frauchiger,<br />
30. April (Premiere), 1., 2.<br />
(17h), 5., 7., 8., 9. (17h), 11., 13.,<br />
15., 16. (17h) Mai, je 20h, MEZWAN<br />
Lyssach, VVK: 079 852 13 07 (ab<br />
12.April Mo–Fr 9–11 und 14–18h, Sa<br />
9–11h), Info: www.buehne-lyssach.ch<br />
<strong>Theater</strong> oje-minee Münsingen<br />
Was machen wir bloss mit Jenny?<br />
von Donald R. Wilde, Regie: Beatrice<br />
Riesen. de Zordo, 16. April (Premiere),<br />
17., 18. (19h), 20., 21., 23., 24. April,<br />
je 20.15h, 25. April 11.30h, Casinotheater<br />
PZM Münsingen, VVK: 031 721 98<br />
50 oder b.riesen-dezordo@hotmail.<br />
com, Info: www.oje-minee-theater.ch<br />
Trachtengruppe Münsingen<br />
Dr läbeslenglech Vater<br />
Gastspiel Trachtengruppe Oberhasli,<br />
30. April 20h, Schlossgutsaal Münsingen<br />
<strong>Theater</strong> der Arbeiterchöre Oberburg<br />
Bäckerei Dreyfuss<br />
von Ulla Kling, Regie: M. Schwander/E.<br />
Meuwly, 10. April (Premiere), 16., 17.,<br />
21., 23., 24. April, je 20h, Aula Volksschule<br />
Oberburg, VVK: 034 423 06<br />
75 (ab 17h)<br />
Junkere Bühni Schwarzenburg<br />
Anne Bäbi im Säli<br />
oder Gotthälf im Bahnhof<br />
von Beat Sterchi, Regie: Stefan Meier,<br />
30. April (Premiere), 1., 6., 7., 8., 9.<br />
(17h), 12., 14., 15., 16. (17h), 20., 21.,<br />
22., 27., 28., 29. Mai, je 20h, Gasthof<br />
Bahnhof Schwarzenburg, VVK: 031<br />
731 21 20 (Geschäftszeiten), Info:<br />
www.junkere-buehni.ch<br />
W E I N L A N D B Ü H N E<br />
A N D E L F I N G E N<br />
Feuer<br />
Frauen<br />
WEHR<br />
Buch + Regie: Petra Haas<br />
Löwensaal Andelfingen 20.15 Uhr<br />
Freitag 09. April 2010<br />
Samstag 10. April 2010<br />
Mittwoch 14. April 2010<br />
Freitag 16. April 2010<br />
Samstag 17. April 2010<br />
Sonntag 18. April 2010<br />
(Beginn 17.00 Uhr)<br />
Freitag 23. April 2010<br />
Samstag 24. April 2010<br />
Kasse und Bar ab 19.15 Uhr<br />
Vorverkauf ab Montag 22. März 2010<br />
Montag bis Freitag von 13 bis 17 Uhr<br />
(ausser 2. bis 5. April)<br />
Telefon 078 629 20 54<br />
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<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 23
Spotlicht ı Aktuelle Premieren<br />
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<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong>.<br />
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(kontakte)<br />
Inserate- und<br />
Redaktionsschluss<br />
für die kommende<br />
<strong>Ausgabe</strong>:<br />
5. April 2010<br />
24<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Spielplan April | Spotlicht<br />
Spiegelbühne Spiegel<br />
Der Tag, an dem der Papst<br />
gekidnappt wurde<br />
von João Bethencourt, Regie: Remo La<br />
Marra, 21. April (Premiere), 23., 24.,<br />
29., 30. April, 1., 2. (10.30h), 6., 7., 8.<br />
Mai, je 20h, Aula Spiegel, VVK: www.<br />
spiegelbuehne.ch<br />
<strong>Theater</strong>verein Toffen<br />
Ist das nicht mein Leben?<br />
von Brian Clark, Regie: Alex Truffer, 17.<br />
April (Premiere), 21., 23., 24., 28., 30.<br />
April, 1., 2. (17h), 5., 7., 8., 12., 14.<br />
Mai, je 20h, Aula Schulhaus Hang Toffen,<br />
VVK: 079 365 88 21 (ab 6. April)<br />
oder www.theater-toffen.ch<br />
Freiburg<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Bösingen<br />
Kleine Eheverbrechen<br />
von Eric-Emmanuel Schmitt, Regie:<br />
Hans Aebersold, 1. April Spital Tafers,<br />
VVK: 026 494 44 11, Info und Res. für<br />
alle Vorst.: www.theater-zyt.ch<br />
Graubünden<br />
Seniorentheater Chur/<strong>Theater</strong>verein<br />
Haldenstein<br />
Steibruch<br />
nach Albert J. Welti, Regie: Annina<br />
Giovanoli, 9. April (Premiere), 10., 14.,<br />
15. April, je 20.15h, Haldenstein, VVK:<br />
081 633 42 25, 17. April 20h , 18.<br />
April 17h, <strong>Theater</strong> Chur, VVK: 081 252<br />
66 44, 21. April 20.15h, Titthof Chur,<br />
VVK: 081 633 42 25<br />
Cumpignia da teater Rueras<br />
Il viadi da nozzas a Petersburg<br />
von Nikolai Gogol, Regie: Hubert Venzin,<br />
9. April (Premiere), 11., 16., 17.,<br />
23., 24. April, je 20h, Schulhaussaal<br />
Rueras, VVK: 081 936 53 85<br />
Unterhaltungsbühne Unterschnitt<br />
Room-Service<br />
von R.E. Britting, 24. April (Premiere),<br />
1., 8. Mai, je 13.45 und 20.15h,<br />
MZH Davos Glaris, Info: www.uhbunterschnitt.ch<br />
Luzern<br />
<strong>Theater</strong>gesellschaft Adligenswil<br />
Mord an Bord<br />
von Agatha Christie, Regie: Oskar<br />
Bünzli, 5. März (Premiere), 6., 12.,<br />
13., 14. (17.15h), 25., 26., 27. März, je<br />
20.15h, Zentrum Teuffmatt Adligenswil,<br />
VVK: www.theateradligenswil.ch<br />
Seniorentheater Ebikon<br />
Fischergass<br />
von Jens Exler, Regie: Josette Gillmann-Mahler,<br />
23. April (Premiere), 25.<br />
(17h), 28., 30 . April, 1. (17h), 2. (17h)<br />
Mai, je 19.30h, Pfarreiheim Dorfstrasse<br />
7 Ebikon, VVK: 041 440 16 48<br />
<strong>Theater</strong> Brauichessu Hochdorf<br />
Schlips-Schlaps<br />
von Max Huwyler, Regie: Margrit Knüsel/Mario<br />
Ulmann, 24. April (Premiere),<br />
25. (17h), 28., 30. April, 1. Mai,<br />
je 20h, Kulturzentrum Braui Hochdorf,<br />
Info: www.brauichessu.ch<br />
Eibeler Volksbühne Inwil<br />
Villa Alptraum<br />
von Anthony Marriott/Alistair Foot,<br />
Regie: Barbara Albisser, 10. April (Premiere)<br />
14., 16., 17., 21., 23., 24. April,<br />
je 20h, Zentrum Möösli Hauptstrasse<br />
52 Inwil, VVK: www.evb-inwil.ch<br />
Bunte Bühne Kriens<br />
Sister Act<br />
Regie: Josette Gillmann-Mahler, 1.<br />
April, 20h, Pilatussaal Kriens, VVK:<br />
041 329 80 80 (Di–Fr 9–12.15h) oder<br />
www.bbk.ch<br />
<strong>Theater</strong> Littau-Reussbühl<br />
Irgendwo im Nirgendwo<br />
von Wolfgang Binder, Regie: Lutz Kaulitz,<br />
17. April (Premiere), 21., 24., 28 .<br />
April, 1., 5., 7., 8. Mai, je 20h Zentrum<br />
St. Michael; Blattenmoosstrasse 8;<br />
Luzern Littau, VVK: 079 595 14 22,<br />
Info: www.theaterlittau.ch<br />
<strong>Theater</strong>gruppe St. Karl Luzern<br />
De Gwüssenswurm<br />
von Arthur Müller, Regie: Hermann<br />
Jossen, 9. April (Premiere, 20h), 25.<br />
April (17h), 1. Mai. 15h, Pfarreiheim<br />
St. Karl; Spitalstrasse 93; Luzern,<br />
VVK: 079 383 28 70 (Mo + Do<br />
18–19h und Di 17.30–19.30h), Info:<br />
www.theaterstkarl.ch<br />
MTM <strong>Theater</strong> Rothenburg<br />
D‘Muusfalle<br />
von Agatha Christie, Regie: Ferdinand<br />
Ottiger, 10. April (Premiere), 17., 21.,<br />
24., 30. April, 8. Mai, je 20h, Pfarreiheim<br />
Rothenburg, VVK: 041 281 15<br />
75 oder www.mtm-theater.ch<br />
<strong>Theater</strong>gesellschaft Willisau<br />
Don Quixote<br />
von Lutz Hübner, Regie: Benno<br />
Muheim, 14. April (Premiere), 16., 17.,<br />
21., 23., 24., 25. (17h), 28., 30. April,<br />
1., 2. (17h), 5., 8., 9. 12., 14., 15. Mai,<br />
je 20h, Bürgersaal Rathaus Willisau,<br />
VVK: 041 970 14 34 oder www.theater.willisau.ch<br />
Nidwalden<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Emmetten<br />
Ai das nu!<br />
von Ronny Sunters, Regie: Erika Kaeslin,<br />
10. April (Premiere), 17. April, je<br />
20h, 18. April 14h, MZH Emmetten,<br />
VVK: 079 405 98 90 (18–20h), Info:<br />
www.theater.emmetten.ch<br />
<strong>Theater</strong>gesellschaft Wolfenschiessen<br />
Chemid einisch verbey<br />
von Ulla Kling, Regie: Tanya Bussmann,<br />
23. (Premiere), 24. (13h&20h), 28.,<br />
30. April, 1. Mai, je 20h, Wolfenschiessen,<br />
VVK: 041 628 05 69<br />
Obwalden<br />
<strong>Theater</strong> Alpnach<br />
Älplerchilbi<br />
von Andreas Zimmermann, Regie:<br />
André Mathis, 1. April, 20h, Singsaal<br />
Schulhaus Alpnach Dorf, VVK: www.<br />
theater-alpnach.ch<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Kägiswil<br />
Reini Närväsach<br />
von Wolfgang Binder, Regie: Kurt Burri,<br />
17. April (Premiere), 23., 25. (16h),<br />
28 . April, 7. Mai, je 20h Pfarreilokal;<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 25
Spotlicht ı aktuelle Produktionen<br />
26<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Spielplan April ı Spotlicht<br />
Kägiswil, VVK: 041 660 36 12 (Mo–Fr<br />
11–13h), Info: www.theater-kaegiswil.ch<br />
Sankt Gallen<br />
<strong>Theater</strong>verein Fürstenland Gossau<br />
My Fair Lady<br />
von F. Loewe, 16. April (Premiere), 17.,<br />
21., 23., 24., 30. April, 1., 7., 8. Mai,<br />
je 20h, Fürstenlandsaal Gossau, VVK:<br />
www.theaterverein.ch<br />
St. Galler Bühne<br />
Gerüchte… Gerüchte<br />
von Neil Simon, Regie: Ursula Kasper,<br />
3. April (Premiere), 7., 9., 10., 11.<br />
(19h), 13., 14., 16., 17. April, je 20h,<br />
Kellerbühne, St. Georgenstrasse 3,<br />
9000 St. Gallen, VVK: 071 228 16 66,<br />
Info: www.st-galler-buehne.ch<br />
Senioren-<strong>Theater</strong> St. Gallen<br />
Öppe e Million<br />
von Gottfried Schenk, Regie: Erja<br />
Fischer, 14. April 14h, Rest. Kreuz<br />
Jona, 15. April 14.30h, Gemeindesaal<br />
Zollikofen, 21. April 14.30h, KGH St.<br />
Mangen St. Gallen, 26. April 13.30h,<br />
Sonnenhof Wil, 27. April 14.30h, Lindensaal<br />
Teufen, 28. April 14.30h,<br />
KGH Erlenbach, Info: www.seniorentheater.ch<br />
Schaffhausen<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Durachtal<br />
Airport Sturzflug 19 Uhr 05<br />
von Heinrich Helfrich, Regie: Beni<br />
Liechti, 9. April (Premiere), 10. April,<br />
je 20h MZH Merishausen, 17. April,<br />
20h, Zimmerberghalle Beringen, 7.,<br />
8. Mai, je 20h, Gemeindehaus Schlatt<br />
TG, kein VVK, Info: www.theatergruppedurachtal.ch<br />
Schwyz<br />
Bühne 66 Schwyz<br />
Schöne Bescherungen<br />
von Alan Ayckbourn, Regie: Zälli Beeler,<br />
17. April (Premiere), 21., 23., 24.,<br />
30. April, 1., 5., 7., 8., 12., 14., 15.,<br />
19., 21., 22. Mai, Aula Kantonsschule<br />
Schwyz, VVK: 041 810 11 66 (Di–Fr<br />
14–16h)oder ww.buehne66.ch<br />
<strong>Theater</strong>vagabunden Tuggen<br />
Jetz chunds ned guet !<br />
von Armin Vollenweider, Regie: Walther<br />
Reichmuth, 10. April (Premiere), 16.,<br />
17., 21., 23., 24. April, je 19.45h Restaurant<br />
Hirschen; St. Gallerstrasse 1<br />
Tuggen, VVK: 079 507 28 93<br />
<strong>Theater</strong>verein Unterschächen<br />
Dr Letscht vo dr Chlaridealp<br />
von Ludwig Lussmann, Regie: Hans<br />
Muheim, 5. April (Premiere), 9., 10.,<br />
14., 16., 17., 18. (14h&20.15h), 23.,<br />
24., 25. April, je 20.15h Schulhaus<br />
Unterschächen; Aula; Unterschächen<br />
VVK: 041 879 17 33 (Mo–Fr 17–19h<br />
Sa 17–18h), Info: www.theater-unterschaechen.ch<br />
Solothurn<br />
Schopfbühne Grenchen<br />
Die Frauen von Selzwil<br />
von Norbert Franck, Regie: Davina<br />
Siegenthaler, 1., 6., 8., 10., 11. (17h),<br />
14., 16., 17., 19., 20., 24., 25. (17h),<br />
30. April, je 20h, Schopfbühne Grenchen,<br />
VVK: 032 652 72 72 (Mo–<br />
Fr 8–18.30h, Sa 8–16h), Info: www.<br />
schopfbuehne.ch<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Recherswil<br />
Achtung - Internet<br />
von Ray Cooney, Regie: Guido Gsponer,<br />
7. April (Premiere), 9., 10.,<br />
14., 16., 17. April, je 20h, Iglu Halle<br />
Recherswil,<br />
VVK: 076 527 05 37<br />
LTG Solothurn<br />
Hotel zu den zwei Welten<br />
von Eric-Emmanuel Schmitt, Regie:<br />
Fredi Salvisberg, 7., 8. April, je 19.30,<br />
17. April 19h, Stadttheater Solothurn,<br />
VVK: 032 626 20 70 oder www.theater-solothurn.ch<br />
(jeweils 30 Tage vor<br />
Vorstellung), Info: www.ltg-solothurn.<br />
ch<br />
Tessin<br />
il palco<br />
Die Dollarprinzessin<br />
von Leo Fall, Regie: Remo Sangiorgio,<br />
Musik. Leitung: Christian Brunner, 24.<br />
April (Premiere, 20h), 25. April 15 und<br />
20h, Kongresssaal Muralto Locarno-<br />
Muralto, 1. Mai 20h, 2. Mai 15h, Teatro<br />
Nuovostudiofice Lugano, 15. Mai 20h,<br />
16. Mai 15h, Teatro del Gatto Ascona,<br />
VVK für alle Tessiner Vorstellungen:<br />
091 857 88 79 oder 077 434 62 90,<br />
29. Mai 20h, 30. Mai 15h, <strong>Theater</strong><br />
Casino Erstfeld, VVK: 041 880 10 30,<br />
Info: www.ilpalco.ch<br />
Thurgau<br />
Seniorenbühne Frauenfeld<br />
De letschti Untermieter<br />
von Claudia Gysel, Regie: Maria<br />
Angehrn<br />
Mary und Joe<br />
von Lukas Bühler, Regie: Trudi Pfister,<br />
14. April Seniorenteam Gossau, 21.<br />
April Frauenverein Gachnang, 22. April<br />
Alterszentrum im Park Frauenfeld, 23.<br />
April Frohes Alter Amriswil, 28. April<br />
Ev. KG Arbon, 29. April Reg. Pflegeheim<br />
Romanshorn<br />
ZUG<br />
Volksbühne Cham<br />
Ewig rauschen die Gelder<br />
von Michael Cooney, Regie: Harry<br />
Sturzenegger, 24. April (Premiere),<br />
30. April, 1., 7., 8., 12., 14., 15., 21.,<br />
22. Mai, je 20h, Restaurant Kreuz<br />
Luzernerstrasse 14 Cham, VVK: 041<br />
780 85 62, Info: www.volksbuehne.ch<br />
<strong>Theater</strong>lüüt Risch-Rotkreuz<br />
Lügen über Lügen<br />
von Walter G. Pfaus, Regie: Guido<br />
Kessler, 17. April (Premiere), 18. (17h),<br />
20., 21., 23., 24. April, je 20h, Dorfzentrum<br />
Rotkreuz, VVK: 041 790 11<br />
14, Info: www.theater-rotkreuz.ch<br />
Seniorentheater St. Johannes Zug<br />
Wie s Läbe so spielt<br />
von Elisabeth Beer, 5. April, 19.30h<br />
Pfarreisaal St. Johannes Zug; Saal<br />
C/D; Zug, VVK: 079 538 56 07, Info:<br />
www.seniorentheater.ch<br />
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<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 27
Spotlicht ı Spielplan April<br />
Vorschau Mai<br />
Zürich<br />
<strong>Theater</strong> Adliswil<br />
Pension Schöller<br />
von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby,<br />
Regie: Jürg C. Maier, 8., 9., 10., 11.<br />
(14h), 15., 16., 17. April, je 20h, Kulturschachtle<br />
Adliswil, VVK: 079 328<br />
57 90 (ab 10. März, Mi und Fr 9–11h),<br />
Info: www.theater-adliswil.ch<br />
Weinlandbühne Andelfingen<br />
Feuer-Wehr-Frauen<br />
Buch und Regie: Petra Haas, 9. April<br />
(Premiere), 10., 14., 16., 17., 18.<br />
(17h), 23., 24. April, je 20.15h, Löwensaal<br />
Andelfingen, VVK: 052 629 20 54<br />
(ab. 22. März, Mo–Fr 13–17h) oder<br />
www.weinlandbuehne.ch<br />
Cheernagelbüüni Bachenbülach<br />
Unerwarteti Gescht<br />
von Fred Carmichael, Regie: Gerhard<br />
A. Goebel, 8. April (Premiere), 9., 10.,<br />
14., 15., 16., 17. April, je 20h, MZH<br />
Bachenbülach, VVK: 079 630 50 50<br />
oder www.beachtli.ch/cheernagel<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Birmensdorf<br />
Die Perle Anna<br />
von Marc Camoletti, Regie: Christian<br />
Hunziker, 9. April (Premiere), 10., 11.<br />
(14h), 16., 17. April, je 20h Gemeindezentrum<br />
Brühlmatt, VVK: 044 737 21<br />
40 (Di 19–21h) oder 043 535 44 87<br />
(Fr 19–21h), Info: www.theater8903.ch<br />
<strong>Theater</strong> Einhorn Dübendorf<br />
Gerüchte... Gerüchte...<br />
von Neil Simon, Regie: Rafael Iten, 8.,<br />
9., 10. April, je 20h, Saal Rest. Hecht<br />
Dübendorf, VVK: 044 821 61 95 oder<br />
www.theatereinhorn.ch<br />
<strong>Theater</strong>-Büüni Taninchova<br />
Mit Verluscht muesch rechne<br />
von Uschi Schilling, 9., 10. April, je<br />
20h, Anna Stüssi Haus Dänikon, VVK:<br />
079 660 01 55 (ab 17. Feb., Mi–Fr<br />
15–18h), Info: www.taninchova.ch<br />
<strong>Theater</strong> Illnau<br />
Angele<br />
von Jean Giono/Marcel Pagnol, Regie:<br />
Jeannot Hunziker, 10. April (Premiere),<br />
14., 16., 17., 18. (17h), 20., 22.,<br />
23. April, je 20h, Rössli-Saal Illnau,<br />
VVK: 077 422 60 86 (Di 10–13h, Do<br />
17–20h) oder www.theaterillnau.ch<br />
Aargau<br />
<strong>Theater</strong>gruppe Improvisorisch<br />
Gränichen<br />
s‘Rösli übernimmt s‘Kommando<br />
von Daniel Kaiser, Regie: Barbara Marti<br />
1. Mai (Premiere), Info: www.improvisorisch.ch<br />
Basel Land<br />
<strong>Theater</strong>mühle Arisdorf (NWS (BL))<br />
D‘Frau vom Begg<br />
von Marcel Pagnol Regie: Jürg Matt/<br />
Rosmarie Roost, 28. Mai (Premiere)<br />
Mai, Info: www.theatermuehle.ch<br />
Kinder- und Jugendtheater Zug<br />
<strong>Theater</strong>projekt Pygmalion<br />
Regie: Beat O. Iten, Stefan Koch-<br />
Spinnler, 28. Mai (Premiere), Info:<br />
www.kindertheaterzug.ch<br />
Zürich<br />
Spielleute von Seldwyla Bülach<br />
Hotel Mimosa<br />
von Pierre Chesnot, Regie: Walter<br />
Millns, 15. Mai (Premiere), 21., 26.,<br />
28., 29., 30. Mai (17h), 3., 4. Juni, je<br />
20h, Aula Kantonsschule Bülach, VVK:<br />
044 860 13 58 (ab 20. April) oder<br />
www.spielleutevonseldwyla.ch<br />
Dachbühne Oberglatt<br />
Irgendwo im Nirgendwo<br />
von Wolfgang Binder, Regie: Stefan<br />
Leuenberger, 9., 10., 16., 17. April,<br />
je 20h, Dachtheater Oberglatt, VVK:<br />
www.dachbuehne.ch<br />
Reganbühne Regensdorf<br />
www.frau gesucht.ch<br />
von F. Rupf/K. Eichenberger, Regie:<br />
Edi Huber, 9., 10. April, je 20.15h,<br />
Kath. Pfarreizentrum Schulstr. 115<br />
Regensdorf, VVK: 079 240 76 89 (ab<br />
10. März) oder www.reganbuehne.ch<br />
Spielbühne Urdorf<br />
Früehriif<br />
von Andreas Kessner, 7., 9., 10., 16.,<br />
17., 23., 24., 25. (15h), 30. April, je<br />
20h, Embrisaal in Urdorf, VVK: www.<br />
spielbuehne-urdorf.ch<br />
Schwyz<br />
Uraufführung<br />
Wägitaler <strong>Theater</strong><br />
Operation «scharfi Chatz»<br />
von Hansueli Züger, Regie: Silvia<br />
Züger, 1. Mai (Premiere), Info: www.<br />
waegitalertheater.ch<br />
ZUG<br />
Kinder- und Jugendtheater Zug<br />
Oskar der sehr hungrige Drache<br />
von Ute Krause, Regie: Odin Anderegg,<br />
1. Mai (Premiere), Info: www.kindertheaterzug.ch<br />
28<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
Aktuelle Premieren ı Spotlicht<br />
<strong>Theater</strong>verein Toffen 2010<br />
von Brian Clark<br />
Regie Alex Truffer<br />
17. April – 14. Mai 2010<br />
Aula Schulhaus Hang Toffen<br />
Vorverkauf: 079 365 88 21<br />
(ab 6. April, Mo–Fr 9–11h)<br />
oder www.theater-toffen.ch<br />
z.grafix.ch<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004 29
Spotlicht ı Schlussapplaus<br />
Der Vorhang<br />
Ein modernes Drama ist ein Stück,<br />
in dem ausser ‹Action› eigentlich nichts passiert.<br />
Helmar Nahr<br />
fällt fällt fällt fällt fällt fällt fällt fällt fällt fällt<br />
Die Volksschauspielerin Josefine<br />
Gallmayer, die man wiederholt<br />
als weiblichen Hanswurst apostrophiert<br />
hat, war einmal in einer<br />
Gesellschaft eingeladen und<br />
hatte als ihren Tischnachbarn<br />
den nicht minder berühmten Maler<br />
Makart. Makart war zwar ein<br />
grosser Maler, aber in Gesellschaft<br />
kein Redner. Die Gallmayer<br />
versuchte vergeblich, ihm ein<br />
Wort zu entlocken. Er schwieg<br />
beharrlich. Nach einer langen<br />
Pause dieses Schweigens sagte<br />
die Gallmayer: «No, schweigen<br />
wir einmal von was anderem,<br />
Herr Makart.»<br />
Es ist nicht nur einmal vorgekommen,<br />
dass berühmte Darsteller<br />
unter der Statisterie entdeckt<br />
wurden. Aus dem alten<br />
Burgtheater gibt es das Beispiel<br />
Beckmann, der in «Macbeth»<br />
statierte.<br />
Bei der Verwandlung der Hexenszene<br />
in das Schlachtfeld<br />
hatte der Requisiteur eine<br />
grosse, künstliche Schlange<br />
liegen lassen. Der entsetzte<br />
Hauptdarsteller, der nun wieder<br />
auftreten sollte, flüsterte<br />
wütend: «Die Schlange muss<br />
weg!» Das war das Stichwort<br />
für den Beginn der Karriere des<br />
Komikers Beckmann. Er pirschte<br />
sich in gebückter Haltung an<br />
die Schlange auf der Bühne heran,<br />
stürzte sich mit einem Satz<br />
über sie und durchstach ihren<br />
Kopf mit seiner Lanze. Das Publikum<br />
applaudierte und lachte,<br />
als Beckmann, die Schlange hinter<br />
sich herschleifend, abging<br />
und wieder auftrat, um sich für<br />
den Beifall zu verbeugen, wobei<br />
er die Schlange an sein Herz<br />
drückte.<br />
Beckmann hatte auch im Leben<br />
Humor. Bei einem Diner sass er<br />
einmal zwischen den zwei schönen<br />
Schwestern Auguste und<br />
Charlotte Hagen. Als sein Gegenüber<br />
fragte, wie er sich<br />
zwischen den beiden Schönen<br />
fühle, antwortete er: «Das können<br />
Sie noch fragen? Zwischen<br />
A und C Hagen gibt es doch nur<br />
Behagen.»<br />
Als Beckmann zu Ende des<br />
19. Jahrhunderts bereits am<br />
Burgtheater als Komiker wirkte,<br />
näherte sich ihm in einem<br />
vollbesetzten Kaffeehaus ein<br />
Anfänger und fragte, ob er auf<br />
dem freien Sessel neben ihm<br />
Platz nehmen dürfe. Beckmann<br />
bejahte mit einem gütigen Lächeln.<br />
Der junge Mann suchte<br />
nach einem Anknüpfungspunkt<br />
und fragte schliesslich: «Wie<br />
wär‘s denn mit einer Schachpartie,<br />
Herr Hofschauspieler?«<br />
Beckmann willigte ein und sofort<br />
war der Tisch zum Erstaunen<br />
des Jünglings von Kiebitzen<br />
umgeben. Noch mehr aber<br />
staunte er über die rätselhaften<br />
und raffinierten Züge seines<br />
grossen Kollegen, bis ihm<br />
der Tatbestand aufdämmerte,<br />
«Aber, Herr Hofschauspieler,<br />
Sie können ja gar nicht Schach<br />
spielen!» «Hab‘ ich nie behauptet«,<br />
sagte Beckmann.<br />
Ein bis dahin eher ärmlich gekleidetes<br />
Ballettmädchen fuhr<br />
im Nobelfiaker vor dem <strong>Theater</strong><br />
an der Wien vor, wo Girardi<br />
gerade in der Sonne sass.<br />
«Servus, Kollege!« grüsste sie<br />
ihn. Girardi liess seinen Blick<br />
über ihr Spitzenkleid und die<br />
Nerzstola schweifen und fragte<br />
perplex: «Wieso Kollege? Bin ich<br />
auch a Hur?»<br />
Beckmann und drei Kollegen<br />
wollten einen Wagen mieten,<br />
der Kutscher aber erklärte,<br />
dass er erst abfahre, wenn der<br />
Wagen mit zwölf Fahrgästen voll<br />
wäre. Mit einem Blick verständigten<br />
sich die vier, und dann<br />
bat Beckmann den auf dem<br />
Bock thronenden Kutscher, sie<br />
einsteigen zu lassen, bis die<br />
anderen acht kämen. Die vier<br />
stiegen rechts ein und unbemerkt<br />
links wieder aus, und als<br />
sie rechts wieder einstiegen,<br />
sagte der Kutscher: «Na, also,<br />
jetzt sind es schon acht.»<br />
Da wiederholten die vier nochmals<br />
dasselbe Manöver, Beckmann<br />
war jedoch so in Rage,<br />
dass er links noch einmal ausstieg.<br />
Als er nun rechts wieder<br />
hinein wollte, wies ihn der<br />
Kutscher mit der Peitsche vor<br />
der Nase zurück und sagte:<br />
«Voll besetzt, dreizehn fahre ich<br />
nicht», und rasselte vor dem<br />
verdutzten Beckmann davon.<br />
Der Komiker Müller wurde in<br />
Frankfurt wiederholt wegen<br />
seines, den guten Geschmack<br />
übersteigenden Improvisierens,<br />
bestraft. Einmal spielte er eine<br />
Szene, in der er ein Pferd zu<br />
besteigen hatte, aber das Pferd<br />
benahm sich ‹unanständig›.<br />
Da sagte Müller zu dem Pferd:<br />
«Weisst du denn nicht, dass das<br />
Improvisieren verboten ist?»<br />
1852 dankte Salvatore Petito,<br />
der berühmte Pulcinello des<br />
Teatro San Carlino in Neapel,<br />
ab. Er war entschlossen, die<br />
Rolle des Pulcinello und sein<br />
Publikum seinem eigenen Sohn<br />
Antonio Petito zu übertragen<br />
und dachte sich dafür eine besondere<br />
Zeremonie aus. Vor<br />
vollem Zuschauerraum trat er<br />
als Pulcinello gekleidet mit der<br />
üblichen schwarzen Maske vor<br />
dem Gesicht vor das Publikum,<br />
während sein Sohn, ebenfalls<br />
in dem Pulcinellokostüm, aber<br />
ohne Maske, hinter der Szene<br />
wartete. Der alte Salvatore Petito<br />
zog die Kappe vor dem Publikum<br />
und sagte: «Verehrungswürdigste,<br />
ich bin alt geworden.<br />
Dreissig Jahre lang haben Sie<br />
nur meine Maske gesehen!» Und<br />
nun nahm der alte Pulcinello die<br />
Maske vom Gesicht und sagte:<br />
«Sehen Sie, dieses alte Gesicht<br />
ist mein wahres Gesicht.» Dann<br />
winkte er seinem Sohn, der aus<br />
der Kulisse trat, setzte ihm die<br />
Maske auf und sprach: «Und<br />
ich hoffe, dass Sie dieses junge<br />
Gesicht weitere dreissig Jahre<br />
nicht sehen werden.»<br />
Mit dem Probenbeginn nahm es<br />
Girardi nicht so genau und hatte<br />
jedes Mal eine andere Ausrede.<br />
Als er wieder einmal zu spät<br />
kam, sagte ein ungehaltener<br />
Kollege: «Na weisst du, Xandl,<br />
ich an deiner Stelle möcht‘<br />
gleich zwei Stunden zu spät<br />
kommen!» – «Ja, du», antwortete<br />
Girardi, «aber ich bin eben<br />
ein gewissenhafter Mensch!»<br />
30<br />
<strong>Theater</strong>-<strong>Zytig</strong> 1004
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