<strong>Weihnachten</strong> <strong>bei</strong> ... Schluck daraus und bieten ihn <strong>den</strong> anderen nach der Messe an. Viele bringen essbare Sachen mit, die vom Priester gesegnet wer<strong>den</strong>. Diese wer<strong>den</strong> anschliessend <strong>bei</strong>m Fest zu Hause zuerst a u f g e g e s s e n . Da<strong>bei</strong> wer<strong>den</strong> hauptsächlich die Weihnachtslieder gesungen. Man geht froh und fröhlich zurück nach Hause. Dort wartet die Verteilung der Geschenke. Die Freude der Kinder ist da<strong>bei</strong> riesengroß. Es wird gegessen, zuerst das Gesegnete und danach alles andere, was von der Mutter der Familie vorbereitet wor<strong>den</strong> ist. Danach gehen die Kinder ins Bett, aber die Erwachsenen bleiben noch einige Stun<strong>den</strong> zusammen. Es wird gegessen und getrunken, erzählt und gesungen. Am ersten Weihnachtstag gehen diejenigen in die Kirche, die nicht in der Mitternachtsmesse waren. Beim Mittagessen isst und trinkt man, was vor dem Fest vorbereitet wurde. Da<strong>bei</strong> wer<strong>den</strong> wieder die Kerzen angezündet und Weihnachtslieder gesungen. Die Jüngeren besuchen ihre Eltern und wünschen ihnen alles Gute zum Weihnachtsfest. Es wer<strong>den</strong> die Geschenke ausgetauscht. Da<strong>bei</strong> wird sehr viel erzählt, gesungen und gelacht. Eine riesige Stimmung herrscht unter <strong>den</strong> Menschen. Am zweiten Weihnachtstag geht man wieder in die Kirche zur Messe. Nach dem Gottesdienst bleibt man vor der Kirche, gratuliert einander, trinkt einen Schluck Schnaps und wünscht alles Gute. Nach der Messe besucht man die Verwandtschaft und Freunde. Und <strong>bei</strong> jedem Treffen sagt man <strong>bei</strong> uns am ersten und zweiten Tag des Weihnachtsfestes SRETAN BOZIC! (Frohes Weihnachtsfest!) Später sagt man das auch mit einem zusätzlichen „gehabt zu haben“. Dies wünsche auch ich allen Mitgliedern der Liebfrauengemeinde. Am zweiten Weihnachtstag beginnen Pfarrer und Kaplan mit <strong>den</strong> Besuchen <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Familien der Gemeinde. Da<strong>bei</strong> wird der Familie und allem, was sie besitzt, der Segen erteilt. Bis alle besucht sind, vergehen einige Tage. Dies wird traditionellerweise einmal im Jahr gemacht, überwiegend am Anfang des Jahres. Es ist gut, dass sich die Priester wenigstens einmal im Jahr <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Familien zeigen. P. Jakob (Kroatenseelsorger für das westliche Münsterland) <strong>Weihnachten</strong> <strong>bei</strong> ... <strong>Weihnachten</strong> <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Serbisch-<strong>Orthodoxen</strong> <strong>Christen</strong> Weihnachtsfeiertage und Bräuche Bei <strong>den</strong> Serben sind die Weihnachtstage mit zahlreichen Bräuchen verbun<strong>den</strong>, sodass diese Tage die schönsten im Jahr sind. <strong>Weihnachten</strong> wird die Geburt von Jesus Christus, Gottes Sohn, dem Erlöser der Welt gefeiert. Dieser Feiertag wurde <strong>bei</strong> <strong>den</strong> Serben durch viele Bräuche und Zeremonien wunderschön ausgeschmückt. Alle diese Bräuche haben ein Ziel: Gottes Gnade und Schutz zu erbitten für die Familien und alle, die wir lieben. Das kann sich in einem kurzen Gebet und einem „Trinkspruch“ äussern: „Lieber Gott, erhalte Gesundheit und Freude in diesem Heim, lass uns gesunde Kinder gebären, möge das Getreide und die Reben tragen und unsere Habe auf dem Feld, auf <strong>den</strong> Wiesen und in der Herde sich vermehren“. Ab St. Nikolaus, einige Wochen vor <strong>Weihnachten</strong>, bis St. Saba, einige Wochen nach <strong>Weihnachten</strong>, dauert diese Stimmung. Die Menschen sind gut gelaunt und in <strong>den</strong> Familien spürt man eine geistig gehobene Stimmung. Überall spürt man eine leise festliche Seligkeit. Diese Zeit wird genutzt, um Streitigkeiten zu been<strong>den</strong> und zu vergeben. Alle Menschen wer<strong>den</strong> wie eine Seele. In dieser Periode sind auch der Heilige Tag (Badnji dan) und der Heilige Abend (Badnje vece) sehr wichtig. Der Tag vor <strong>Weihnachten</strong> – Heiliger Tag („Badnji dan“) Dieser Tag ist am 6. Januar (nach dem neuen Kalender). Der Name „Badnji“ kommt vom Baum, der an diesem Tag geschlagen wird und <strong>den</strong> man ins Haus holt. An diesem Tag, vor Tagesanbruch, wird mit einem Gewehr in die Luft geschossen und damit angekündigt, dass die Leute in <strong>den</strong> Wald gehen sollen, um die Bäume zu schlagen. „Badnjak“ ist eine ganz junge Eiche. Der „Badnjak“ steht symbolisch für das Holz, das die Hirten gebracht haben und das der gerechte Joseph angezündet hat, um die Hütte, in der Jesus geboren wurde, zu erwärmen. „Badnjak“ bedeutet aber auch das Holz, aus dem das Kreuz Jesu gemacht wurde. Heiliger Abend („Badnje vece“) Der Heilige Abend verbindet <strong>den</strong> heiligen Tag („Badnji dan“) und <strong>Weihnachten</strong>. In <strong>den</strong> Kirchen wird abends die Messe gefeiert und der Badn j a k - B a u m und das Stroh geweiht. Das Stroh symbolisiert das Stroh der Krippe, in der Jesus geboren wurde. Bei der Ankunft zu Hause holt man <strong>den</strong> Badnjak-Baum und das Stroh ins Haus. Die Hausgenossen beten und besingen die Heilige Dreifaltigkeit, man gratuliert sich zum Heiligen Abend und setzt sich an die