FIRMENAUTO 12/2014
Schwerpunkt Recht, Rolle des Internets für den Autohandel, BMW I3, Vergleichstest kompakte Diesel mit Opel Astra, Honda Civic, Nissan Pulsar, Peugeot 308, Fahrevent der Extraklasse: 30 Fuhrpark-Manager testen Modelle von Jaguar und Land Rover
Schwerpunkt Recht, Rolle des Internets für den Autohandel, BMW I3, Vergleichstest kompakte Diesel mit Opel Astra, Honda Civic, Nissan Pulsar, Peugeot 308, Fahrevent der Extraklasse: 30 Fuhrpark-Manager testen Modelle von Jaguar und Land Rover
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FIRMEN AUTO<br />
GESCHÄFTSWAGEN | FLOTTEN-MANAGEMENT | FINANZEN<br />
HEFT <strong>12</strong>/<strong>2014</strong> | 80318 | € 4,00<br />
www.firmenauto.de<br />
Typisch Ford:<br />
Business mit Stil
Typisch Ford:<br />
der schönste Arbeitsplatz<br />
der Business-Klasse<br />
DER NEUE FORD MONDEO TURNIER<br />
Dynamic LED-Scheinwerfer<br />
Ein stilvoller Arbeitsplatz überzeugt mit perfekter Beleuchtung: Die adaptiven<br />
LED-Scheinwerfer (Ford Dynamic LED) des neuen Ford Mondeo reagieren auf<br />
Geschwindigkeit, Lenkwinkel, Umgebungslicht, Blinkerbetätigung und den<br />
Wischer einsatz. Das Ergebnis: beste Lichtverhältnisse für sichere Entscheidungen.<br />
Mehr Informationen unter 0800 80408042* und ford-firmenkunden.de<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in<br />
der je weils geltenden Fassung): 7,5–3,6 (kombiniert). CO 2<br />
-Emissionen: 174–94 g/km<br />
(kombiniert).<br />
Abbildung zeigt Wunschausstattung inkl. Ford Dynamic LED-Scheinwerfer gegen Mehrpreis.<br />
*Kostenlos aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz.
FIRMEN AUTO<br />
GESCHÄFTSWAGEN | FLOTTEN-MANAGEMENT | FINANZEN<br />
HEFT <strong>12</strong>/<strong>2014</strong> | 80318 | € 4,00<br />
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Fuhrpark-Recht<br />
So sind Flottenmanager<br />
auf der sicheren Seite<br />
NEUE AUTOS FÜR DIE FLOTTE<br />
Ford Mondeo<br />
Skoda Fabia<br />
Renault Twingo<br />
Opel Corsa<br />
Mercedes B-Klasse<br />
Audi A6<br />
RESTWERTE<br />
Tricks für weniger Wertverlust<br />
AUTOPFLEGE<br />
Mycleaner reinigt Ihre Flotte vor Ort<br />
MODELLCHECK BMW i3<br />
Alles über den Trend-Stromer
AUS DEM HEFT <strong>FIRMENAUTO</strong> <strong>12</strong>-<strong>2014</strong><br />
Bitte mehr Farbe zeigen<br />
Fotos: Beate Jeske (1), Arturo Rivas (1)<br />
Gibt es noch heutzutage noch schlechte Autos? Selbstverständlich nicht. Auch Sebastian Renz ist bei seinem Vergleichstest von vier Kompaktwagen (Seite 52) auf keine Niete gestoßen.<br />
Aber auf völlig unterschiedliche Charaktere. Gut so, liebe Autohersteller. Denn wir wollen keinen austauschbaren Einheitsfirmenwagen. Pflegt bitte eure Schrullen weiter – und<br />
schickt uns künftig wieder farbige Testwagen.<br />
Reifentest: keine Profilierungssucht<br />
Einen Vergleichstest der besonderen Art durften wir bei Goodyear miterleben. Der Reifenhersteller<br />
wollte die Fortschritte in den Gummimischungen demonstrieren und schickte<br />
zwei mit brandneuen Winterreifen Ultra Grip 9 ausgerüstete Audi A3 auf eine bewässerte<br />
Teststrecke. Doch nur ein Reifensatz entsprach wirklich dem aktuellen Modell. Der andere<br />
hatte zwar das aktuelle Profil, doch Goodyear verwendete eine Gummimischung, wie sie<br />
der Technik vor 20<br />
Jahren entsprach. Mit<br />
krassen Unterschieden<br />
bei einer Vollbremsung:<br />
Der A3 mit<br />
den aktuellen Reifen<br />
stand aus 80 km/h<br />
nach 33 Metern,<br />
der andere rutschte<br />
sieben Meter weiter.<br />
Du und dein Firmenwagen<br />
Sollten Sie die Möglichkeit<br />
haben, einen Vortrag von Prof.<br />
Dr. Michael Schreckenberg<br />
zu besuchen: Zögern Sie<br />
nicht. Niemand philosophiert<br />
vergnüglich ironischer über die<br />
Beziehung zwischen Mensch<br />
und Auto als der an der TU<br />
Duisburg-Essen lehrende Stauforscher.<br />
Für uns beleuchtet<br />
er die emotionale Seite des<br />
Autofahrens und kommt zum<br />
Schluss: »Pendler schalten ihr<br />
Großhirn ab und widmen sich<br />
im Auto anderen Dingen.«<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong> – Geschäftswagen ·<br />
Flottenmanagement · Finanzen<br />
ISSN 1618-4998<br />
Redaktioneller Gesamtleiter<br />
und Herausgeber: Werner Bicker<br />
Redaktion <strong>FIRMENAUTO</strong>:<br />
Hanno Boblenz (Chefredakteur), Nicole<br />
Holzer, Martin Schou, Iris Rocktaeschel<br />
(Assistentin)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Benjamin Bessinger, Guido Borck, Joachim<br />
Geiger, Mandy Goldmann (Ecovis), Urs Heck<br />
(Kollegium Völker), Maximilian Immer,<br />
Thilo Jörke (Dekra), Hanne Lübbehüsen,<br />
Alex Mannschatz, Carsten Nallinger,<br />
Sebastian Renz, Axel Schäfer (BVFM),<br />
Uwe Schmidt-Kasparek,<br />
Michael Schreckenberg , Claudia Wild<br />
Grafik/Produktion:<br />
Katja Reibold (Ltg.); Florence Frieser,<br />
Frank Haug, Monika Haug,<br />
Götz Mannchen, Oswin Zebrowski<br />
Text:<br />
Birte Labs, Isabel Link, Monika Roller<br />
Internet: Thorsten Gutmann (Leitung);<br />
Markus Bauer, Susanne Spotz;<br />
Jan Grobosch (Grafik/Produktion)<br />
Sekretariat, Leserservice:<br />
Uta Sickel Tel.: 07 11/7 84 98-31<br />
Verlag: EuroTransportMedia<br />
Verlags- und Veranstaltungs-GmbH<br />
Das Gemeinschaftsunternehmen von<br />
Dekra, Motor Presse Stuttgart und VF<br />
Verlagsgesellschaft<br />
Geschäftsführer: Oliver Trost<br />
Anschrift von Verlag und Redaktion:<br />
Postfach 81 02 07, 70519 Stuttgart<br />
Handwerkstraße 15, 70565 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-31<br />
Fax: 07 11/7 84 98-88<br />
Internet: www.firmenauto.de<br />
E-Mail: firmenauto@etm-verlag.de<br />
Anzeigen: Thomas Beck<br />
Tel.: 07 11/7 84 98-98<br />
Fax: 07 11/7 84 98-29<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Motor Presse Stuttgart GmbH & Co. KG<br />
Anzeigenabteilung <strong>FIRMENAUTO</strong><br />
Gabi Volkert und Nicole Polta<br />
Postfach, 70162 Stuttgart<br />
Leuschnerstraße 1, 70174 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/1 82-14 03<br />
Vertrieb: Bernd Steinfeldt (Ltg.)<br />
Gerlinde Braun, Tel.: 07 11/7 84 98-14<br />
Sylvia Fischer, Tel.: 07 11/7 84 98-18<br />
E-Mail: vertrieb@etm-verlag.de<br />
Herstellung: Thomas Eisele<br />
Druck: Dierichs Druck + Media<br />
GmbH & Co. KG<br />
Frankfurter Straße 168<br />
34<strong>12</strong>1 Kassel<br />
Printed in Germany<br />
Erscheinungsweise: jährlich 11 Hefte,<br />
Einzelheft 4,00 Euro, Bezugspreis für<br />
Deutschland jährlich 44,00 Euro. Studenten<br />
bezahlen gegen Vorlage einer<br />
Immatrikulationsbescheinigung 26,40<br />
Euro im Inland. Bezugspreis für die<br />
Schweiz jährlich 85,80 sfr, Bezugspreis<br />
für Österreich jährlich 49,50 Euro, übrige<br />
Auslandspreise auf Anfrage.<br />
Die Mitglieder von Dekra erhalten FIR-<br />
MENAUTO im Rahmen ihrer Mitgliedschaft<br />
als Beilage in trans aktuell. Höhere Gewalt<br />
entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht,<br />
Ersatzansprüche können nicht<br />
geltend gemacht werden. Alle Rechte<br />
vorbehalten, © by ETM Verlags- und<br />
Veranstaltungs-GmbH.<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
Fotos oder Zeichnungen übernimmt der<br />
Verlag keine Haftung. Alle Preise im Heft<br />
ohne Mehrwertsteuer außer bei Büchern,<br />
Software und Gebühren.<br />
Abonnenten-Service +<br />
Einzelheftbestellung:<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>, Abo-Service<br />
70138 Stuttgart<br />
Telefon: +49 (0) 7 11/32 06 99 44<br />
Telefax: +49 (0) 7 11/1 82-25 50<br />
E-Mail: firmenauto@dpv.de<br />
Web: www.firmenauto.de/shop<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 20,<br />
<strong>2014</strong><br />
Gerichtsstand Stuttgart<br />
Ihr direkter Weg zu uns:<br />
E-Mail: firmenauto@etm-verlag.de
Jetzt komplett neu:<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>.de<br />
Aktuelle Neuvorstellungen und<br />
Tests mit allen technischen Daten<br />
und Betriebskosten.<br />
18<br />
AUTOHANDEL<br />
Das Internet spielt eine immer<br />
größere Rolle für den Autokauf.<br />
Das hat gravierende Folgen.<br />
Zusätzlich:<br />
» Aktuelles vom Flottenmarkt<br />
» Branchen-Trends<br />
» Management-News<br />
» Finanzierung<br />
» Steuertipps<br />
» Rechtsthemen<br />
» Marktübersichten<br />
58<br />
BMW I3<br />
Ist er eine echte Alternative –<br />
oder nur gut für Image? Unser<br />
Modellcheck klärt’s.<br />
Darstellung optimiert<br />
für Smartphones aller<br />
Hersteller!<br />
/firmenauto<br />
@firmenauto<br />
Fotos: Küppers (1), Rivas (1), Fotoloia (1), Geiger (1)<br />
80<br />
FAHREVENT DER EXTRAKLASSE<br />
Onroad und Offroad:<br />
30 Fuhrparkmanager testeten die<br />
Modellpalette von Jaguar und Land Rover.
<strong>12</strong>/<strong>2014</strong><br />
SCHWERPUNKT RECHT<br />
31 Arbeitsplatz Auto Vorschriften<br />
der Berufsgenossenschaft.<br />
34 Dienstwagenüberlassung<br />
Was tun, wenn sich die Fahrer nicht<br />
an die Regeln halten?<br />
36 Dashcams Verbotene<br />
Aufnahmen können teuer werden.<br />
38 Carsharing Ein Blick in die AGB<br />
schützt vor Überraschungen.<br />
26<br />
PRAXISREPORT<br />
Fuhrparkleiter Martin Stutzbach<br />
wacht über die 170 Poolfahrzeuge<br />
des Pflegedienstleisters.<br />
AUTOS IN DIESEM HEFT<br />
Alfa Romeo Arna 82<br />
Audi A6 43<br />
BMW i3 56<br />
Citroën C4 Cactus Puret. 82 66<br />
Ford Mondeo 46, Galaxy 67,<br />
S-Max 67<br />
Honda Civic 1.6 l-DTEC 52<br />
Jaguar XF Sportbrake<br />
3.0 V6 Diesel 64<br />
Kia Soul EV 56<br />
Lancia Voyager 2.8 Multijet 69<br />
Mercedes B-Klasse 42, V 250<br />
Bluetec 67, Viano 3.0 CDI 67<br />
Nissan Leaf 56, Pulsar 1.5 dCi 57<br />
Opel Corsa 44, Astra 1.6 CDTI<br />
Ecoflex 52, Zafira Tourer 67<br />
52<br />
VERGLEICHSTEST<br />
KOMPAKTE DIESEL<br />
Opel Astra, Honda Civic,<br />
Nissan Pulsar, Peugeot 308.<br />
Peugeot 308 e-HDi115 52<br />
Renault Twingo 48,<br />
Espace dCi 175 69<br />
Seat Alhambra 67<br />
Skoda Fabia 50<br />
Toyota Yaris Hybrid 65,<br />
Prius Plus 67<br />
VW E-Golf 56, Sharan 67<br />
MANAGEMENT<br />
03 Impressum<br />
08 Blickpunkt Nachrichten<br />
10 Aus der Branche Personalien und Aktuelles<br />
<strong>12</strong> E-Bikes Auch bei Zweirädern gelten die Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />
<strong>12</strong> SUV Warum die Schwergewichte als Dienstwagen beliebt sind<br />
13 Steuer Schwarzbuch <strong>2014</strong>: wo Behörden unsere Gelder verschwenden<br />
14 Schaufenster Elektromobilität Zwischenbilanz nach zwei Jahren<br />
18 Autohandel Welche Folgen hat das Internet für Händler?<br />
20 Elektrotankstellen Japanische Hersteller bauen eigenes Ladenetz auf<br />
22 Restwert Zehn Punkte, die den Wertverlust beeinflussen<br />
24 Geschäftsreise So optimieren Sie Dienstreisen<br />
26 Praxisreport Pflegedienstleister Renafan<br />
40 Recht und Steuer Fußgänger sind nicht immer im Recht<br />
AUTO<br />
NEUVORSTELLUNGEN<br />
42 Mercedes B-Klasse Facelift und Elektro-Variante für den Premium-Van<br />
43 Audi A6 Modellpflege<br />
44 Opel Corsa Die fünfte Generation spart mit Dreizylindermotoren<br />
46 Ford Mondeo Zwei Jahre verspätet, dafür auch als Hybrid<br />
48 Renault Twingo Kleiner Franzose auf Smart-Plattform<br />
50 Skoda Fabia Neuauflage des günstigen Kleinwagens<br />
FAHRBERICHTE<br />
52 Test kompakte Diesel Honda Civic, Nissan Pulsar, Opel Astra, Peugeot 308<br />
58 Modellcheck Alle Infos zum BMW i3<br />
64 Jaguar XF Sportbrake Exotische Kombialternative im Premiumsegment<br />
65 Toyota Yaris Sparsamer Hybride mit neuem Familiengesicht<br />
66 Citroën C4 Cactus Crossover-SUV mit Einstiegsbenziner<br />
SERVICE + TECHNIK<br />
67 Kostencheck Große Vans<br />
70 Mobile Fahrzeugreinigung Mycleaner bringt die Flotte auf Hochglanz<br />
72 Kontrollanzeigen Was die einzelnen Symbole bedeuten<br />
73 Reifenlabel Wenig Aussagekraft über die Sicherheit<br />
74 Gepanzerte Autos Einblicke in die geheime Manufaktur von Mercedes<br />
76 Verkehrsentwicklung Die emotionale Verbindung zum Dienstwagen<br />
80 Fahrevent 30 Flottenmanager mit Jaguar und Land Rover auf Achse<br />
82 Rückblick Alfa Arna<br />
Diese Artikel finden Sie im Internet<br />
Reisekostenrecht Knabbereien gelten jetzt bei der Spesenabrechnung als Mahlzeit<br />
www.firmenauto.de/rk<br />
Autonomes Fahren Technologie soll in 15 Jahren serienreif sein<br />
www.firmenauto.de/af<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 5
BLICKPUNKT<br />
PKW-MAUT AUCH AUF BUNDESSTRASSEN<br />
Das Bundesverkehrsministerium hat den Gesetzentwurf für die Infrastrukturabgabe<br />
vorgelegt. Die elektronische Vignette maximal 130 Euro kosten.<br />
Die Pkw-Maut soll ab 2016 auf Autobahnen<br />
und Bundesstraßen gelten. Das<br />
Ministerium bleibt dabei, dass Halter von<br />
nicht in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen<br />
von der Abgabe auf Bundesstraßen<br />
befreit bleiben. Berkehrsminister Dobrindt<br />
rechnet mit Einnahmen in Höhe<br />
von 700 Millionen. Sie sollen abzüglich<br />
der Systemkosten (195 Millionen Euro) in<br />
die Verkehrsinfrastruktur fließen.<br />
Deutsche Halter müssen diese Pkw-<br />
Maut für ein Jahr entrichten, wobei die<br />
die Höchstgrenze bei 130 Euro liegt. Die<br />
Gebühren richten sich danach, wie umweltfreundlich<br />
ein Fahrzeug ist. Für<br />
Autos der Klassen Euro 4 und Euro 5 beträgt<br />
die Maut zwei beziehungsweise fünf<br />
Euro (Diesel) pro 100 cm 3 . Für Euro-<br />
6-Fahrzeuge werden 1,80 Euro und 4,80<br />
Euro pro 100 cm 3 fällig. Besitzer von<br />
Wohnmobiles sollen je 200 Kilogramm<br />
Fahrzeuggewicht 16 Euro bezahlen.<br />
Die Infrastrukturabgabe wird voraussichtlich<br />
als elektronische Vignette erhoben<br />
und ist automatisch mit dem amtlichen<br />
Kennzeichen verknüpft. Halter von<br />
nicht in Deutschland steuerpflichtigen<br />
Fahrzeugen können zwischen einer<br />
Vignette für zehn Tage (zehn Euro), zwei<br />
Monate (22 Euro) oder einem Jahr wählen<br />
und diese online buchen. Die Jahresvignette<br />
gilt ab Kaufdatum zwölf Monate.<br />
Das Verkehrsministerium bleibt bei seinem<br />
Versprechen, dass für Halter von in<br />
Deutschland zugelassenen Fahrzeugen<br />
keine Mehrbelastung entsteht. Die dazugehörigen<br />
Steuerentlastungsbeträge sollen<br />
im Kfz-Steuergesetz aufgenommen<br />
werden.<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong><br />
Test Drive: Anmelden, dabei sein<br />
Kaskoversicherung<br />
So viele Schäden wie nie<br />
Im vergangenen Jahr mussten die deutschen Versicherer<br />
so viele Hagelschäden wie noch nie regulieren. 635.000<br />
Autos wurden durch Hagelschauer und Sturm beschädigt,<br />
dabei entstanden laut Gesamtverband der Deutschen<br />
Versicherungswirtschaft (GDV) Kosten in Höhe von<br />
rund 1,5 Milliarden Euro. Damit überstiegen die Schäden<br />
durch Naturgefahren im Jahr 2013 sogar die Kosten für<br />
kaputte Autoscheiben: Für knapp 2,35 Millionen Glasbruchschäden<br />
zahlten die deutschen Kfz-Versicherer rund<br />
1,15 Milliarden Euro. 247.000 Wildunfälle kosteten die<br />
Versicherer mehr als 560 Millionen Euro, knapp 139.000<br />
Diebstähle schlugen mit 440 Millionen Euro zu Buche.<br />
Die Kosten durch Hagelstürme haben sich im Vergleich<br />
zum Vorjahr mehr als verdreifacht. Nur drei Unwetter<br />
verursachten die größten Hagelschäden. Neben Dellen<br />
hinterließen die Hagelkörner zersplitterte Front- und<br />
Heckscheiben. Das führte – auch durch den anschließend<br />
eindringenden Regen – häufig zum Totalschaden. Gut für<br />
die Versicherten: Solche Schäden sind von der Teil- und<br />
Vollkasko gedeckt. Eine Rückstufung im Schadensfreiheitsrabatt<br />
erfolgt dadurch nicht.<br />
8 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong><br />
Nach dem großen Andrang bei »Firmenauto des Jahres<br />
<strong>2014</strong>« starten wir ein zweites Fahrevent. Für Testfahrten<br />
stehen BMW 3er und 4er, Opel Insignia, der überarbeitete<br />
Peugeot 508, Infiniti Q40 und Lexus GS. Ergänzt wird<br />
die Veranstaltung durch Fachvorträge. Zudem gibt es<br />
ausreichend Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und<br />
Informationen auszutauschen. Da es sich um eine Tagesveranstaltung<br />
handelt, können sich die Teilnehmer<br />
für einen der beiden Tage entscheiden.<br />
Leasing und Kauf sind nach wie vor die<br />
beiden vorherrschenden Finanzierungsmethoden<br />
im Fuhrparkmanagement.<br />
Eine langfristige Verschiebung zeigt sich<br />
jedoch bei den Leasingformen: Leasing<br />
mit Kilometervertrag und Serviceleistungen<br />
ist über alle Unternehmensgrößen<br />
hinweg auf dem Vormarsch – zulasten<br />
von Restwertverträgen. Laut Corporate<br />
Vehicle Observatory (CVO) wird<br />
dieser Trend anhalten: Alle Unternehmen<br />
ab zehn Mitarbeitern beabsichtigen,<br />
Leasing mit Kilometervertrag im<br />
Vergleich zu den anderen Finanzierungsformen<br />
stärker auszubauen.<br />
Wo? Schloss Gartrop in Hünxe<br />
Wann? 2. und 3. Dezember<br />
Anmeldung unter: www.etmevents.de.<br />
FUHRPARKMANAGEMENT<br />
<br />
Immer öfter Leasing mit Kilometervertrag<br />
Leasing mit<br />
Restwertvertrag<br />
21 %<br />
Kauf<br />
26 %<br />
Autokredit<br />
2 %<br />
Leasing mit<br />
Kilometervertrag<br />
51 %<br />
n=3.634 Quelle: CVO <strong>2014</strong>
Mabanol_Dekra_Titel 1<br />
Engine-, Transmission-, Coolants, Hydraulic Brake Fluids, Oils,<br />
Greases, Coolants, AdBlue Brake ® , Cleaners, Fluids, AdBlue ® ,<br />
Cleaners, Water Treatment Agents,<br />
BETRIEBSSTOFF-LISTE 2015<br />
Spritpreise<br />
Abends am günstigsten<br />
Eine Auswertung der durch die Markttransparenz stelle<br />
erhobenen Spritpreise zeigt, dass man abends zwischen<br />
18 und 20 Uhr am günstigsten tankt. Laut ADAC,<br />
der die Daten von rund 14.000 Tankstellen zwischen<br />
Oktober 2013 und September <strong>2014</strong> erfasst und ausgewertet<br />
hat, schwanken die Spritpreise im Tagesverlauf<br />
um mehr als acht Cent. Das Schema ist dabei immer<br />
gleich: ein sehr hohes Niveau in den Nachtstunden,<br />
stetiges Nachgeben über den Tag bis zu einem Tiefpunkt<br />
in den Abendstunden.<br />
28<br />
Prozent des deutschen Energieverbrauchs<br />
entfallen auf den Verkehr. Davon gehen 56<br />
Prozent auf das Konto von Autos , 25 Prozent<br />
Flugzeuge und 17 Prozent Bahn und ÖPNV.<br />
Restwerte<br />
SUV und Kleinwagen<br />
besonders wertstabil<br />
Dekra Betriebsstoffliste<br />
Alles über Schmierstoffe<br />
SPEZIAL 21<br />
ALLE BETRIEBSSTOFFE UND<br />
VORSCHRIFTEN IM ÜBERBLICK<br />
ALL FUELS, LUBRICANTS AND<br />
INSTRUCTIONS FOR USE AT A GLANCE<br />
21. Jahrgang<br />
Schweiz 20,50 CHF<br />
Europ. Ausland 16,80 EUR<br />
EUR 15,60<br />
Geht es um Motor- und Getriebeöle, Bremsflüssigkeiten oder Adblue, sorgt die<br />
neue Dekra Betriebsstoffliste für den nötigen Durchblick. Die Tabellen sind in<br />
19 Produktgruppen, inklusive Adressen der Hersteller unterteilt.<br />
Bestellung: www.firmenauto.de/dbl2015 (Preis: 15,60 Euro).<br />
Motor-, Getriebe-,<br />
Hydrauliköle, Fe te,<br />
Kühlerschutzmittel,<br />
Bremsflüssigkeiten, AdBlue ® ,<br />
Wasch-, Reinigungs- und<br />
Motor-, Getriebe-, Wasseraufbereitungsmi Hydrauliköle, Fe te, tel,<br />
KühlerschutzmiÖlbindemi tel, Bremsflüssigkeiten,<br />
tel<br />
AdBlue ® , Wasch-,<br />
Engine-,<br />
Reinigungs-<br />
Transmission-,<br />
und Wasseraufbereitungsmi<br />
Hydraulic<br />
tel, Ölbindemi<br />
Oils, Greases,<br />
tel<br />
Water Treatment Agents,<br />
Oil Absorbents Oil Absorbents<br />
Fotos: Fotolia (2)w<br />
Pendler<br />
Der Weg zur Arbeit dauert immer länger<br />
Pendler brauchen in Deutschland im Schnitt 27 Minuten<br />
für ihren Weg zur Arbeit – 2010 dauerte es nur 21<br />
Minuten. Der Trend ist global: Weltweit brauchen<br />
Arbeitnehmer fünf Minuten länger zu ihrem Arbeitsplatz<br />
als noch vor zwei Jahren, wie aus einer Analyse<br />
von Regus hervorgeht. Viele<br />
Deutsche nehmen Anfahrtswege<br />
in Kauf, die länger sind als eine<br />
Viertelstunde: 30 Prozent der<br />
Befragten benötigen zwischen<br />
15 und 30 Minuten. 19 Prozent<br />
müssen sogar bis zu einer Dreiviertelstunde<br />
Fahrzeit einkalkulieren. Weltweit am<br />
meisten Zeit brauchen die Belgier: Die Mehrheit (31<br />
Prozent) benötigt mehr als eine Stunde zu ihrem Arbeitsplatz.<br />
Am schnellsten sind Berufstätige in Zypern:<br />
Zwei Drittel benötigen maximal 15 Minuten.<br />
Neuwagenkäufer von Kleinwagen oder SUV fahren laut<br />
Schwacke besonders günstig. Absolut preisstabilstes<br />
Modell ist demnach der Range Rover Evoque. Nach drei<br />
Jahren und 45.000 km Laufleistung kommt die Diesel-<br />
Einstiegsversion auf einen Restwert von 69,6 Prozent.<br />
Knapp dahinter folgt der BMW X3 xDrive 35d, der auf dem<br />
Gebrauchtwagenmarkt noch 69,3 Prozent seines Listenpreises<br />
generiert. Rang drei erobert der Audi Q3 2.0 TDI;<br />
der VW Tiguan erreicht 68,5 Prozent. Bei den Kleinwagen<br />
liegt der Mini Cooper SD Countryman (68 %) an der Spitze.<br />
Eine Klasse tiefer stellt der VW Up mit 65,2 Prozent<br />
den Bestwert, bei den Kompakten liegt der BMW <strong>12</strong>5i<br />
Coupé mit 63,8 Prozent vorne. Die Mittelklasse dominiert<br />
Audi mit dem A5 1.8 TFSI Sportback (62,8 %), die Kompakt-Vans<br />
führt Toyota mit dem Verso S 1.33 (63,8 %) an.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 9
AUS DER BRANCHE<br />
AUDI SHARED FLEET<br />
Audi steigt mit all seinen Modellen ins Corporate Carsharing<br />
ein. Die Mitarbeiter können die Fahrzeuge auch privat nutzen.<br />
Audi Shared Fleet richtet sich an Unternehmen,<br />
die ihren Mitarbeitern die private<br />
Nutzung von Poolfahrzeugen nach<br />
Feierabend oder am Wochenende ermöglichen<br />
wollen. Die Mitarbeiter buchen die<br />
Fahrzeuge über ein Online-Portal. Jeder<br />
erhält eine persönliche Mitgliedskarte,<br />
mit der er schlüssellos Zugang zu allen<br />
Autos hat.<br />
So beteiligen sich die Mitarbeiter indirekt<br />
an den Leasingraten. Um bis zu 30<br />
Prozent, so verspricht Audi, könnten die<br />
Unternehmen damit ihre Fuhrkosten senken.<br />
Abgerechnet wird ebenfalls über das<br />
Online-Portal. Auch ums Tanken und Reinigen<br />
der Autos kümmert sich Audi.<br />
Statt fixer monatlichen<br />
Leasingraten –<br />
Verträge laufen mindestens<br />
zwölf Monate<br />
– kann das Unternehmen<br />
auch eine<br />
Pay-per-Use-Abrechnung<br />
wählen und nur<br />
für die tatsächlich gefahrenen<br />
Kilometer<br />
bezahlen.<br />
Für das Corporate<br />
Carsharing stellt Audi<br />
die gesamte Modellpalette<br />
zur Verfügung,<br />
vom A1 bis<br />
zum A8. Auch Sportwagen<br />
wie der TT<br />
können geleast werden.<br />
Das macht das<br />
Programm für Firmen interessant, die ihre<br />
Mitarbeiter mit attraktiven Firmenwagen<br />
motivieren wollen, ohne ihnen gleich<br />
ein persönlich zugeordnetes Auto zu leasen.<br />
Zumal viele Mitarbeiter gar keinen<br />
eigenen Dienstwagen mehr wollen.<br />
Alphabet<br />
Alternative zur Kasko<br />
Alphabet erweitert sein Portfolio um die Schadendeckung.<br />
Gegen eine individuelle und vom Versicherungsmarkt unabhängig<br />
kalkulierte Gebühr wird der Leasingnehmer dabei von der<br />
Haftung für Voll- und Teilkaskoschäden befreit. Der Business-<br />
Mobility-Anbieter verspricht Kunden dadurch neben der Einsparung<br />
der Versicherungssteuer weitere Vorteile. Die gezielte Werkstattsteuerung<br />
könne beispielsweise die Schadenquote verringern.<br />
Feste Bonus-/Malus-Vereinbarungen würden zudem mehr<br />
Planungssicherheit schaffen. Mit dem neuen Service bietet<br />
Alphabet außerdem einen hohen Deckungsumfang sowie eine<br />
erweiterte GAP-Deckung.<br />
Peugeot<br />
E-Projekt mit Stadt Köln<br />
Elektromobil im Betriebsalltag – so lautet die Initiative im Rahmen<br />
des Kölner Projektes Smart City Cologne, die Peugeot mit der Stadt<br />
Köln und der Handwerkskammer zu Köln gestartet hat. Insgesamt<br />
drei Peugeot Partner Electric kommen im Rahmen der Initiative zum<br />
Einsatz. Zwei der E-Transporter werden für vier Monate vom Amt für<br />
Landschaftspflege und Grünflächen sowie vom Amt für Straßen und<br />
Verkehrstechnik genutzt. Der dritte Stromer wird Betrieben für eine<br />
einwöchige Testzeit kostenlos zur Verfügung gestellt.<br />
Bundesverband Fuhrparkmanagement<br />
Unterweisung leicht gemacht<br />
Der Bundesverband Fuhrparkmanagement will Flottenmanager mit<br />
einem Online-Tool bei der Fahrzeugunterweisung unterstützen.<br />
Fleetinstruct ist ein kompakter Online-Kurs, der in die betrieblichen<br />
Anforderungen und Gesamtmaßnahmen zur Unterweisung integriert.<br />
In Lernlektionen werden die wichtigsten Themen zur Frage der<br />
Fahrzeugnutzung in kurzer Form dargestellt: von der vorgeschriebenen<br />
Sicherheitsausstattung, Hinweisen zum »Fahren mit Anhänger«<br />
bis zum Verhalten bei Unfällen und vielem mehr. Darüber hinaus sind<br />
Checklisten und ein Abschlusstest zur Verifizierung des vermittelten<br />
Wissens Pflichtbestandteile von Fleetinstruct.<br />
Axa<br />
Fahrstil-Analyse per App<br />
Versicherungen, die ihre Tarife<br />
nach dem Fahrstil berechnen,<br />
könnten bald die Zukunft sein. Wer<br />
vorsichtig fährt, zahlt dann weniger.<br />
Ob man sich überhaupt für<br />
solch eine Abrechnung eignet,<br />
kann man nun mit der kostenlosen<br />
App Drive Smart von Axa testen.<br />
Sie wertet Beschleunigung-,<br />
Brems- und Kurvenphasen aus. Je<br />
verantwortungsbewusster und sicherer<br />
der eigene Fahrstil, desto<br />
mehr Punkte sammelt der Fahrer,<br />
und so vom »Anfänger« zum<br />
»Champion« . Die Auswertung erfolgt<br />
anonymisiert. Wer will, kann<br />
seinen Punktestand aber auch auf<br />
Facebook posten.<br />
10 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
KOLUMNE<br />
Ja, mir sa’n mi’m E-Radl da<br />
Pedelecs bieten das ultimative Cabrio-Feeling: Nur auf einem Pedelec<br />
weht einem der Wind ungefiltert um die Nase. Warum also nicht den Firmenfuhrpark<br />
mit ein paar Stromrädern aufmischen? Insbesondere Fahrten<br />
innerhalb der Stadt oder eines Standortes werden mit dem Pedelec schnell<br />
zurückgelegt. Gleichzeitig baut die Bewegung Stress ab und fördert die Sauerstoffaufnahme.<br />
So kommt man konzentrierter an sein Ziel. Und dank des<br />
elektrischen Motors kommt man entspannt und nicht verschwitzt an.<br />
Gesetzlich sind die elektrischen Drahtesel inzwischen einem Auto gleichgestellt<br />
und können nun genauso steuerlich als Firmenfahrzeug geltend<br />
gemacht werden wie das klassische Kfz. Doch trotz der Vorteile wie keine Kapitalbindung<br />
und geringe laufende Kosten sollten Fuhrparkmanager genau<br />
hinschauen, bevor die Elektroräder in den Fuhrpark aufgenommen werden:<br />
Laut Statistischem Bundesamt verunglücken jährlich über 70.000 Radfahrer.<br />
Und auch für dieses Fortbewegungsmittel gelten die Unfallverhütungsvorschriften.<br />
Die Unternehmen müssen den Pedelec-Nutzern beispielsweise<br />
entsprechende Schutzkleidung fürs E-Radeln zur Verfügung stellen. Und<br />
auch in der Fahrtgeschwindigkeit besteht ein kleiner, aber feiner Unterschied:<br />
Während der Motor bei Pedelecs bis 25 km/h unterstützt, sind es bei<br />
E-Bikes bis zu 45 km/h, die in der Spitze mit der Elektrik erreicht werden.<br />
Fast eine halbe Million Fahrräder mit Elektroantrieb wurden letztes Jahr<br />
in Deutschland verkauft, so der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV). Damit<br />
hat das Pedelec bereits einen Marktanteil von elf Prozent. Zum Vergleich:<br />
Im gleichen Zeitraum wurden knapp über 6.000 Elektrofahrzeuge zugelassen.<br />
Das entspricht einem Marktanteil von 0,2 Prozent. Und die Räder mit<br />
Unterstützung machen nicht nur der Generation 50+ Spaß. Wer von einer<br />
Probefahrt auf einem Pedelec zurückkommt, trägt ein Lächeln im Gesicht.<br />
Der Preis pro gefahrenem Kilometer ist mit zehn Cent unschlagbar günstig.<br />
Nebenbei: Der CO 2<br />
-Ausstoß des Mitarbeiters auf dem Rad ist wesentlich geringer<br />
als mit dem Auto. Das kann sich lohnen. Die angedeuteten Rahmenbedingungen<br />
sollten vorher geklärt sein.<br />
Axel Schäfer<br />
Geschäftsführer<br />
Bundesverband Fuhrpark management<br />
PERSONALIEN<br />
Udo Bub (50) verantwortet das Aftersales von Kia. Bub wechselt von Fiat, wo er<br />
zuletzt den Aftersales-Bereich aller Marken des Konzerns leitete. Er folgt auf Ralf<br />
Ploenes, der das Unternehmen verlassen hat. Der gelernte Kfz-Elektrikermeister<br />
war in unterschiedlichsten Positionen für Autobauer und Dienstleister im Service-<br />
und Wartungsgeschäft tätig.<br />
Ralph Feldbauer (43) leitet nun bei der Allianz das Riskmanagement für<br />
Flotten. Feldbauer war zuvor unabhängiger Riskmanager und Geschäftsführer<br />
des Beraters Risk Guard. Er folgt auf Reinhard Anger, der bis zu seinem Ruhestand<br />
Sonderaufgaben im Unternehmen wahrnimmt. Feldbauer war bereits in<br />
verschiedenen Fach- und Führungspositionen bei Erstversicherungen.<br />
Albéric Chopelin (38) ist neuer Generaldirektor aller PSA-Marken in Deutschland<br />
und steht somit über den Geschäftsführern von Peugeot, Citroën und DS.<br />
Chopelin löste erst vor Kurzem Marcel de Rycker (52) als Geschäftsführer von<br />
Peugeot Deutschland ab. Diese Aufgabe leitet er kommissarisch, bis ein Nachfolger<br />
gefunden wurde.<br />
Jürgen Mehlis verantwortet den Bereich Solutions und Platform Management<br />
bei Tecalliance. Mehlis kommt vom amerikanischen Automobilzulieferer TRW,<br />
wo er für die strategische und organisatorische Neuausrichtung des globalen<br />
Datenmanagements verantwortlich war. Dr. Nadja Well ist ebenfalls neu beim<br />
Automobildienstleister. Sie leitet die Abteilung Consulting & Implementation.<br />
Violeta Bulc (50) wurde zur neuen EU-Verkehrskommissarin ernannt. Bulc war<br />
seit September dieses Jahres stellvertretende Premierministerin Sloweniens und<br />
Entwicklungministerin. Außerdem leitete sie ein Beratungsunternehmen für<br />
nachhaltige Strategien, Innovation und Ökosysteme. Erfahrung in der Verkehrspolitik<br />
hat sie keine.<br />
Gerd Fischer (40) ist neuer Vertriebsleiter bei 4Wheels. Beim Spezialisten für<br />
Räder- und Reifeneinlagerung übernimmt er die Verantwortung für die Koordination<br />
des Neu- und Bestandskundenvertriebs. Im Fokus stehen zudem die<br />
Führung und der Ausbau des bundesweit agierenden Vertriebsteams. Der gebürtige<br />
Rheinländer verfügt über rund 15 Jahre Vertriebserfahrung.<br />
Flotten-Termine <strong>2014</strong><br />
Veranstaltungen<br />
■ <strong>FIRMENAUTO</strong> Test Drive<br />
Wann? 2./3. Dezember<br />
Wo? Hünxe nördl. Düsseldorf (www.etmevents.de)<br />
■ Branchentreff Carsharing<br />
Wann? 27. November<br />
Wo? Hannover (info@team-red.net)<br />
Volkswagen<br />
Sechs E-Caddys für die Uni Hannover<br />
Die Leibniz-Universität Hannover hat sechs elektrisch angetriebene VW Caddy in den Fuhrpark aufgenommen.<br />
Während des einjährigen Flottenversuchs werden die Stadtlieferwagen im Boten-, Liefer-<br />
und Postdienst als Werkstatt- und Service-Fahrzeug eingesetzt. Im Mittelpunkt des Testlaufs<br />
stehen die technischen Daten wie tägliche Laufleistung, Energieverbrauch, Lebensdauer und Kapazität<br />
der Batteriezellen. Der Praxistest wird sozialwissenschaftlich durch das Institut für Transportation<br />
Design der Hochschule Bildende Künste Braunschweig begleitet.<br />
Fotos: Oliver Vosshage (1), Fotolia (1)<br />
■ Lease Plan Kongress<br />
Der kleine Unterschied – Frauen im Flottenmanagement<br />
Wann? 11. Dezember<br />
Wo? Neuss (www.leaseplan.de)<br />
■ Zertifizierter Fuhrparkmanager – Modul 2<br />
(Führungstechnik im Fuhrparkmanagement)<br />
Wann? <strong>12</strong>. bis 14. Dezember <strong>2014</strong><br />
Wo? Norderstedt (www.dekra-akademie.de)<br />
■ Zertifizierter Fuhrparkmanager – neuer Kurs<br />
Wann? 5. Februar bis 28. Mai 2015<br />
Wo? Norderstedt (www.dekra-akademie.de)<br />
■ Firmenauto des Jahres<br />
Wann? 27. bis 29. April 2015<br />
Wo? Rust (www.etmevents.de)<br />
Übergabe VW E-Caddys (v. l.): Eckhard Scholz (Vorstandsvorsitzender<br />
Volkswagen Nutzfahrzeuge), Elke<br />
Eller (Personalvorstand Volkswagen Nutzfahrzeuge)<br />
und Erich Barker (Präsident Uni Hannover).
MANAGEMENT | E-Bikes • Fahrzeugwahl • Steuerverschwendung<br />
E-BIKES IM<br />
FUHRPARK<br />
Wer Mitarbeitern ein E-Bike zur Verfügung stellt,<br />
muss sich um die Vorschriften der<br />
Berufsgenossenschaften kümmern.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Gleich vorweg: So unproblematisch, wie es auf<br />
dem Foto wirkt, ist die Nutzung von E-Bikes im Fuhrpark<br />
nicht. Schließlich gilt das E-Bike – genauso<br />
wie ein Firmenwagen – als Arbeitsmittel für<br />
den Arbeitnehmer. Entsprechend gelten auch<br />
die Vorschriften der Berufsgenossenschaft<br />
und der Steuerbehörde.<br />
Bereits 20<strong>12</strong> haben Landesfinanzminister<br />
die Finanzämter bundesweit angewiesen,<br />
rückwirkend E-Bikes wie<br />
Dienstwagen nach § 8 Einkommensteuergesetz<br />
zu behandeln. Bekommt<br />
der Mitarbeiter ein E-Bike<br />
von seinem Arbeitgeber gestellt –<br />
und darf damit auch privat radeln –,<br />
greift der geldwerte Vorteil. Kostet<br />
das Rad zum Beispiel 2.500 Euro, müssen<br />
jährlich 300 Euro versteuert werden.<br />
Das Rad kostet den Arbeitnehmer etwa<br />
130 Euro im Jahr. Das lohnt sich für viele<br />
SEHR BELIEBT: SUV<br />
Nicht fürs Gelände,<br />
sondern für die<br />
Stadt – vor allem<br />
Männer stehen auf<br />
SUV. Die Gründe<br />
sind vielfältig.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
65 Prozent der Befragten besitzen<br />
ein SUV oder würden gerne eines besitzen.<br />
Davon sieht laut Autoscout24<br />
die Hälfte das Einsatzgebiet im Stadtverkehr.<br />
Nicht einmal ein Viertel (24 Prozent)<br />
wollen ihren Wagen tatsächlich im<br />
Gelände bewegen.<br />
Als Kaufargumente führen demnach<br />
77 Prozent die höhere Sitzposition, 71<br />
Prozent das großzügige Platzangebot, 58<br />
Prozent das Gefühl von Sicherheit und<br />
46 Prozent das elegante, sportliche De-<br />
<strong>12</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Mitarbeiter durchaus. Besonders im städtischen<br />
Bereich, wo der Weg zur Arbeit oft<br />
weniger als zehn Kilometer beträgt und<br />
die Parkplätze knapp sind, stehen die<br />
Hightech-Räder hoch im Kurs.<br />
Leider bringt die Gleichbehandlung mit<br />
dem Dienstwagen nicht nur steuerliche<br />
Vorteile. Die rechtliche Seite kann erhebliche<br />
Risiken bergen. So müssen E-Bikes<br />
wie alle Dienstfahrzeuge zur jährlichen<br />
Unfallverhütungs-Vorsorge (UVV), um ihren<br />
betriebssicheren Zustand von einem<br />
Sachkundigen feststellen zu lassen. Weiterhin<br />
muss das Unternehmen im Rahmen<br />
seiner Fürsorgepflicht dafür sorgen, dass<br />
der Mitarbeiter entsprechend sicher unterwegs<br />
ist. Eine Anfrage bei einer Berufsgenossenschaft<br />
(BG) durch Hans-Josef Kissel,<br />
Fuhrparkleiter bei EWR, ließ viele Flottenverantwortliche<br />
beim vergangenen<br />
Workshop des Bundesverbands Fuhrparkmanagement<br />
aufhorchen. So gehören laut<br />
BG zur Ausrüstung eines Radfahrers auf<br />
dienstlich veranlassten Fahrten unter anderem<br />
ein passender Fahrradhelm nach<br />
DIN EN 960, Fahrradschutzkleidung<br />
mit Protektoren an Knien, Ellbogen<br />
und Brustbereich, ein Rückenschutzprotektor<br />
und Wetterschutzkleidung.<br />
Allerdings können hier die Vorgaben<br />
der einzelnen Berufsgenossenschaften<br />
durchaus unterschiedlich<br />
sein. So empfiehlt Kissel,<br />
sich vor der Bereitstellung von<br />
E-Bikes erst einmal bei seiner zuständigen<br />
BG schlau zu machen.<br />
sign an. Lediglich 44 Prozent legen noch<br />
Wert auf Geländegängigkeit.<br />
Gut ein Fünftel der Befragten (21 Prozent)<br />
können sich wegen der unnötigen<br />
Größe und des hohen Spritverbrauchs (jeweils<br />
60 Prozent) nicht vorstellen ein SUV<br />
zu fahren. Außerdem sei der Preis zu hoch.<br />
Lediglich ein knappes Drittel (31 Prozent)<br />
der Befragten, so Autoscout24, stören<br />
SUV im Straßenverkehr. 14 Prozent<br />
bemängeln, dass die hohen und breiten<br />
Fahrzeuge die Übersichtlichkeit einschränken.<br />
13 Prozent kritisieren jeweils<br />
die Luftverschmutzung und die blockierten<br />
Parkplätze. 18 Prozent der Befragten<br />
würden SUV gar am liebsten aus Innenstädten<br />
verbannen.<br />
Foto: Fotolia<br />
Foto: Fotolia<br />
VERSCHWENDUNG<br />
AUF DER SPUR<br />
In seinem Schwarzbuch listet der Bund der Steuerzahler<br />
zahlreiche Fehlplanungen der Behörden auf – etliche<br />
betreffen den Verkehrssektor.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Die Liste reicht von aufwendigen<br />
Tempobremsen aus Pflastersteinen, einem<br />
Tunnel mit Glasdach, über einen<br />
defizitären kommunalen E-Bike-Verleih<br />
bis hin zum überdimensionierten<br />
Kreisverkehr. So kommt es, dass trotz<br />
steigender Steuereinnahmen – im Jahr<br />
2018 rechnet der Fiskus laut Schwarzbuch<br />
mit 740 Milliarden Euro – über zu<br />
wenig öffentliche Mittel geklagt wird.<br />
Allerdings spielen bei der Betrachtung<br />
Missmanagement und Verschwendung<br />
kaum eine Rolle. Besonders verlustreich<br />
wird es, wenn sich Kommunen<br />
als Unternehmer betätigen.<br />
Diese Verschwendung prangert der<br />
Verein Bund der Steuerzahler in seinem<br />
jährlich erscheinenden Schwarzbuch an.<br />
Dieses Jahr stehen die rund 13.000 Kommunalunternehmen<br />
im Fokus. Zu den<br />
bekanntesten Beispielen zählt der Lärmschutz-Tunnel<br />
mit Glasdach auf der A 1.<br />
Sieben Jahre verursachte dieser kostspielige<br />
Staus und das bei Kosten von rund<br />
200 Millionen Euro. Nach Meinung des<br />
ADAC hätten auch Lärmschutzwände,<br />
Flüster asphalt und Tempo 80 ausgereicht.<br />
Als überdimensioniert und überflüssig<br />
stellt sich offensichtlich auch der riesige<br />
Kreisverkehr in Lauenau im<br />
Schaumburger Land dar. Die Gemeinde<br />
zählt 4.000 Bürger. Diese bekamen<br />
einen dreiarmigen Kreisverkehr für<br />
rund 550.000 Euro an ihre Ortseinfahrt.<br />
Dabei war die Ortseinfahrt weder unfallträchtig,<br />
noch verlangte das Verkehrsaufkommen<br />
nach einer Neuregelung.<br />
Gleichzeitig setze der Landkreis<br />
Schaumburg marode Verkehrswege<br />
und Brücken nicht instand, so der Vorwurf<br />
des Bundes der Steuerzahler.<br />
Gut gemeint, aber wirkungslos scheinen<br />
auch die 20 aufwendig eingelassenen<br />
Fahrbahnschwellen zur Verkehrsberuhigung<br />
in Berlin zu sein. Sie verfehlen<br />
ihre Wirkung, da die dazu genutzten<br />
Pflastersteine viel zu flach eingelassen<br />
Zu teuer, überflüssig<br />
und unwirtschaftlich –<br />
die Liste der Verschwendung<br />
von Steuergeldern<br />
durch Kommunen ist lang<br />
wurden, sodass sie wirkungslos sind.<br />
Laut Bund der Steuerzahler haben diese<br />
Maßnahmen den Berliner Senat zusammen<br />
81.500 Euro gekostet. »Damit<br />
hätte man alternativ 1.800 Schlaglöcher<br />
stopfen können«, merkt der Verein an.<br />
Elektromobilität ist derzeit in. Doch<br />
nicht immer auch wirtschaftlich erfolgreich.<br />
So machte die Stadt Wedel mit<br />
dem Verleih von Elektrofahrrädern nach<br />
drei Jahren ein Defizit von rund 300.000<br />
Euro. Dennoch will man an dem Projekt<br />
festhalten und laut Schwarzbuch<br />
gleichzeitig an anderer Stelle etwa der<br />
Volkshochschule oder der Musikschule<br />
Geld einsparen.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 13
MANAGEMENT | Schaufenster Elektromobilität<br />
HEITER BIS<br />
WOLKIG<br />
Zwischenbilanz: Nach zwei Jahren<br />
Schaufenster Elektromobilität<br />
ist es Zeit für ein erstes Fazit. Das<br />
fällt noch sehr unterschiedlich aus<br />
– je nachdem, wen man fragt.<br />
Text: Carsten Nallinger<br />
Im April 20<strong>12</strong> ging’s los mit den<br />
Schaufenstern zum Thema Elektromobilität.<br />
Im Einzelnen sind dies:<br />
Living Lab BW E-Mobil (Baden-Württemberg),<br />
das Internationale Schaufenster<br />
Elektromobilität Berlin-Brandenburg,<br />
Unsere Pferdestärken werden elektrisch<br />
(Niedersachsen) und Elektromobilität verbindet<br />
(Sachsen/Bayern). Noch bis zum<br />
Jahr 2016 gibt es 90 Verbundprojekte mit<br />
334 Teilvorhaben durch die Bundesregierung<br />
sowie weitere Projekte durch Landesregierungen<br />
und zusätzliche Partner.<br />
Das Schaufensterprogramm erhält dabei<br />
breite Unterstützung von gleich mehreren<br />
Bundesministerien, die ressortübergreifend<br />
zusammenarbeiten. Dabei<br />
handelt es sich um die Ministerien<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />
(BMVI), Wirtschaft und Energie (BMWi),<br />
Bildung und Forschung (BMBF) sowie<br />
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
(BMUB).<br />
Diese stellen zusammen rund 180 Millionen<br />
Euro für das Programm zur Verfügung.<br />
Das gesamte Investitionsvolumen<br />
der bundesgeförderten Projekte – unter<br />
Einbeziehung des Projektengagements<br />
der Projektpartner – beläuft sich laut dem<br />
Bund auf knapp 300 Millionen Euro.<br />
Doch wie gut ist dieses Geld tatsächlich<br />
eingesetzt? Es ist Zeit für eine Zwischenbilanz.<br />
Und die scheint zunächst<br />
positiv auszufallen: »Das Schaufenster<br />
Elektromobilität in Baden-Württemberg<br />
ist gut gefüllt. Mehr als 900 E-Fahrzeuge<br />
werden derzeit in unterschiedlichsten<br />
Forschungsprojekten des Living Lab BW<br />
E-Mobil eingesetzt und es werden jeden<br />
»Wer den Blick nur auf das<br />
Individualfahrzeug richtet,<br />
hat die Herausforderungen an<br />
die Zukunft nicht voll erfasst«<br />
Winfried Hermann<br />
Minister Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
2.000 E-Autos und 1.000 Ladestationen bis 2015<br />
Baden-Württemberg beheimatet neben dem Schaufenster Living Lab BW E-Mobil<br />
außerdem noch das Spitzencluster Elektromobilität Süd-West. Die rund 40 Projekte<br />
konzentrieren sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt<br />
Karlsruhe. Wobei 24 bundesgefördert, 13 landesgefördert und sieben assoziiert<br />
sind. Bis 2015 sollen rund 2.000 Elektrofahrzeuge auf die Straße gebracht und<br />
mehr als 1.000 Ladepunkte installiert werden. Für das Schaufenster bekommt<br />
Baden-Württemberg 45 Millionen Euro vom Bund. Weitere Projektmittel fließen<br />
vom Land selbst, der Region Stuttgart sowie von beteiligten Firmen.<br />
14 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
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MANAGEMENT | Schaufenster Elektromobilität<br />
NIEDERSACHSEN<br />
Erzeugung regenerativer Energie<br />
Im Schaufenster Niedersachsen arbeiten rund<br />
200 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft, Land<br />
und Kommunen an Lösungen innerhalb der gesamten<br />
Bandbreite der Elektromobilität. Dabei<br />
profitieren sie sowohl vom Automobil-Standort<br />
als auch von einer weiteren Stärke Niedersachsens:<br />
der Erzeugung regenerativer Energie. Das<br />
Fördervolumen der Bundesregierung im Schaufenster<br />
beträgt knapp 38 Millionen Euro. Weitere,<br />
nicht näher bezifferte finanzielle Mittel kommen<br />
vom Land sowie den Projektpartnern.<br />
SACHSEN/BAYERN<br />
Mehr als 100 Projektpartner arbeiten an Geschäftsmodellen<br />
In Bayern und Sachsen wird bereits die gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität abgebildet –<br />
von der Entwicklung und Produktion der Antriebsbatterie über die Serienfertigung von Elektrofahrzeugen bis<br />
hin zur Einbindung der Fahrzeuge in Energie- und Verkehrssysteme. Mehr als 100 Projektpartner aus beiden<br />
Freistaaten arbeiten gemeinsam an wirtschaftlich tragfähigen Geschäftsmodellen für Elektromobilität. Die<br />
Bundesregierung fördert das Schaufenster »Elektromobilität verbindet« mit rund 39 Millionen Euro. Darüber<br />
hinaus schießen die beiden Länder für weitere Projekte gemeinsam nochmals insgesamt 30 Millionen Euro zu.<br />
»Die Einführung der Elektromobilität<br />
funktioniert leidlich. Ein Erfolg ist<br />
noch nicht messbar«<br />
Olaf Lies<br />
Verkehrsminister Niedersachsen<br />
Tag mehr«, erklärt etwa Winfried Hermann,<br />
Minister für Verkehr und Infrastruktur<br />
in Baden-Württemberg.<br />
Für den Grünen-Politiker liegt die<br />
Stärke der Schaufenster in deren vielschichtigem<br />
Forschungsansatz. Sie würden<br />
damit langfristig eine viel größere<br />
Wirksamkeit entfalten, als dies konsumorientierte<br />
Marktanreiz-Programme<br />
mit reiner Stückzahlorientierung je könnten.<br />
»Denn wer nur den Blick auf das<br />
Individualfahrzeug richtet, hat die<br />
Herausforderungen, die der Verkehr der<br />
Zukunft an uns stellt, nicht voll erfasst«,<br />
erklärt Hermann und verweist auf<br />
die Stuttgarter Smart-City-Card. Mit der<br />
könne man öffentliche Verkehrsmittel<br />
benutzen sowie Elektroautos oder<br />
Pedelecs ausleihen.<br />
In Berlin-Brandenburg gehen die Verantwortlichen<br />
davon aus, dass die Region<br />
»sowohl verkehrlich als auch wirtschaftlich<br />
stark profitieren kann«. In<br />
einem integrierten Ansatz von etwa<br />
30 Kernprojekten mit mehr als 100 Partnern<br />
spiegele sich das komplexe System<br />
Elektromobilität wider: Mobilitätskonzepte,<br />
Energiewirtschaft und Fahrzeugtechnik<br />
wirken dort in neuen Konstellationen<br />
zusammen und verändern überkommene<br />
Wertschöpfungsketten.<br />
Doch längst nicht alle stimmen in den<br />
Lobgesang mit ein. »Es funktioniert so<br />
leidlich«, sagte etwa Niedersachsens<br />
Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) beim<br />
sogenannten E-Mobility Summit des<br />
»Tagesspiegels«. Denn um die deutsche<br />
Automobilindustrie umzukrempeln, brauche<br />
es Milliarden an Euro.<br />
Unterstützung bekam er dort ausgerechnet<br />
von Cornelia Yzer (CDU), die als<br />
Senatorin in Berlin für Wirtschaft und<br />
Technologie mithin für das Internationale<br />
Schaufenster Berlin-Brandenburg zuständig<br />
ist: »Das ist ein Tropfen auf den<br />
heißen Stein«, wettert sie – gänzlich entgegen<br />
der offiziellen Stellungnahme. Dagegen<br />
lenkte Lies ein: Noch sei der Erfolg<br />
nicht messbar, sagte er. Bis 2016 gelte es,<br />
die öffentliche Wahrnehmung stärker aufs<br />
Thema Elek tromobilität zu lenken.<br />
Fakt ist, dass dies offenbar noch dringend<br />
nötig ist. Das beweist schon allein<br />
der Blick auf die Zulassungsstatistik. Hier<br />
steht ausgerechnet die Bundesrepublik im<br />
europäischen Vergleich nicht so gut da:<br />
Laut einer Studie der Unternehmensberater<br />
von McKinsey wurden im Jahr<br />
In Deutschland wurden im letzten Jahr 7.940, in<br />
Holland dagegen 22.797 Elektroautos zugelassen<br />
2013 in Frankreich 14.327, in den Niederlanden<br />
22.797 und in Norwegen immerhin<br />
8.564 E-Autos neu zugelassen.<br />
In Deutschland waren es im selben Zeitraum<br />
gerade mal 7.940 Stromer. Da ist es<br />
nicht verwunderlich, dass der Beiratsvorsitzende<br />
des Bundesverbands E-Mobilität,<br />
Jan Traenckner, wetterte: »Wann<br />
gesteht man sich eigentlich ein, dass die<br />
Förderung durch die Schaufenster gescheitert<br />
ist?« Wobei ja immerhin noch<br />
zwei Jahre bleiben.<br />
Cornelia Yzer<br />
Senatorin Wirtschaft und<br />
Technologie Berlin<br />
»Das ist ein<br />
Tropfen auf den<br />
heißen Stein«<br />
BERLIN-BRANDENBURG<br />
Führend in der Elektromobilität<br />
Laut der Projektseite nimmt Berlin mit mehr als 1.500 Elektrofahrzeugen und 400 öffentlich<br />
zugänglichen Ladepunkten einen bundesweiten Spitzenplatz in der praktischen<br />
Anwendung von Elektromobilität ein. Brandenburg wiederum spiele eine führende<br />
Rolle in der nachhaltigen Energieproduktion. Die Schaufensterregion erhält durch die<br />
Bundesregierung rund 36 Millionen Euro. Darüber hinaus fördern die beiden Länder<br />
das Vorhaben mit rund 20 Millionen Euro. Die beteiligten Unternehmen bringen etwa<br />
34 Millionen Euro in die Projekte ein.<br />
16 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
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ereitstellungskosten für die Batterie sowie die Renault Z.E. Assistance ab. Angebot gültig bis 31.<strong>12</strong>.<strong>2014</strong>. Bei allen teilnehmenden Renault Partnern. Abbildungen
MANAGEMENT | Autohandel<br />
GEKAUFT<br />
WIE GEGOOGELT<br />
Vor dem Autokauf sind Kunden heute vernetzt und informiert wie nie. Der Erstkontakt findet<br />
nicht mehr im Autohaus statt. Für den Handel hat die Digitalisierung gravierende Folgen.<br />
Text: Alex Mannschatz<br />
Fachkräftemangel, Rabattschlachten,<br />
demografischer Wandel<br />
– ein Autohändler hat es nicht einfach<br />
in diesen Zeiten. Hinter der derzeit<br />
dunkelsten Wolke am Horizont aber<br />
verbirgt sich der Begriff Digitalisierung.<br />
Ob sie Ursache oder Folge eines geänderten<br />
Kaufverhaltens ist, darüber streiten<br />
sich die Konsumforscher.<br />
Unstrittig aber ist, dass klassische Vertriebsstrategien<br />
Auslaufmodelle sind.<br />
»Durch das Internet kommen die Kunden<br />
heute wesentlich besser informiert zum<br />
Händler. Und verbringen wesentlich weniger<br />
Zeit bei ihm«, konstatiert Jörg<br />
Hönemann, Unternehmensberater und<br />
Automotive-Experte bei Ernst & Young.<br />
Händler müssen Internet in traditionelle<br />
Vertriebskanäle integrieren<br />
Die Online-Präsenz der Händler sei daher<br />
ein wesentlicher Ansatzpunkt. Sie<br />
müsse optimal gestaltet sein und in die<br />
traditionellen Vertriebskanäle integriert<br />
werden. »Dabei hilft, dass der Autohandel<br />
wesentlich mehr Wissen über seine<br />
Kunden in Erfahrung bringen kann als<br />
früher. Wir alle sind doch heute bereit, im<br />
Internet umfangreiche Informationen<br />
über uns preiszugeben.«<br />
Doch auch der gläserne Kunde muss<br />
erst mal in den Laden kommen. Die Unternehmensberatung<br />
Capgemini hat für<br />
die Studie »Cars Online <strong>2014</strong>« in zehn Ländern<br />
10.000 Konsumenten befragt. Die Ergebnisse<br />
sind alarmierend, zumindest für<br />
jene Händler, die weiter auf die frühere<br />
Dreifaltigkeit setzen: Autohausbesuch,<br />
Probefahrt, Vertragsunterschrift. Fast alle<br />
Befragten gaben an, sich vor dem Kauf als<br />
Erstes im Internet zu informieren. Etwa<br />
drei Viertel lassen sich von Nutzerkommentaren<br />
in Foren, Blogs oder Social-Media-Plattformen<br />
beeinflussen. Bei den 18-<br />
bis 34-Jährigen sind es sogar 91 Prozent.<br />
18 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
»Der Händler muss sich Wissen<br />
über den Kunden verschaffen«<br />
Jörg Hönemann<br />
Automotive-Experte bei<br />
Ernst & Young<br />
Hinzu kommt ein geändertes Mobilitätsverhalten.<br />
Claudia Crummenerl,<br />
Automotive-Expertin bei Cap gemini, erkennt<br />
in den ausgewerteten Ergebnissen<br />
eine weitere Gefahr: »Die Probefahrt vor<br />
Ort ist bislang einer der größten Angebotsvorteile,<br />
die der Händler bieten kann.<br />
Wir wissen aber, dass zwei Drittel aller<br />
Kaufinteressenten über Alter nativen<br />
nachdenken. Ein Auto lässt sich auch<br />
geldwerten Vorteils oder der des Restwerts.<br />
Informationen, die ein Händler im<br />
Idealfall seinen Kunden selbst vorab zur<br />
Verfügung stellt. Online, rund um die Uhr<br />
– eben dann, wann der Kunde Zeit dafür<br />
hat. Das schafft Vertrauen in die Servicequalität<br />
eines Autohauses.<br />
Am Auto selbst dagegen lässt sich kaum<br />
mehr was verdienen. »Allein die Quersubventionierung<br />
des Neuwagengeschäfts<br />
Es geht nicht nur um den Preis. Kunden wollen zielgerichtete<br />
Informationen, online und rund um die Uhr<br />
Probe fahren via Carsharing oder bei<br />
Mietwagenfirmen.«<br />
Für die Autohändler also heißt das: rein<br />
in die sozialen Netzwerke, das Markenerlebnis<br />
im Autohaus ausbauen, den<br />
eigenen Internetauftritt besser positionieren.<br />
Klingt gebetsmühlenartig, ist aber<br />
längst überfällig. Es geht nicht nur um<br />
den Preis, Kunden wollen zielgerichtete<br />
Informationen. Für Gewerbetreibende<br />
oder Dienstwagenfahrer sind das Aspekte<br />
wie der eines ausstattungsabhängigen,<br />
durch den After-Sales-Bereich hat bislang<br />
bei den meisten Fabrikaten in Deutschland<br />
den vollständigen Zusammenbruch<br />
der Vertriebssysteme verhindert«, konstatiert<br />
Professor Dr. Willi Diez. Er ist Leiter<br />
des Instituts für Automobilwirtschaft<br />
(IFA) an der Hochschule Nürtingen. Das<br />
IFA hat in einer von Dekra in Auftrag gegebenen<br />
Studie (»Evolution oder Revolution<br />
– Neue Geschäftsmodelle im Automobilhandel«)<br />
prognostiziert, dass sich<br />
die Zahl der wirtschaftlich und rechtlich<br />
selbstständigen Automobilhändler in den<br />
kommenden elf Jahren um fast die Hälfte<br />
reduzieren wird. Zurzeit gibt es noch 7.850<br />
Autohandelsunternehmen in Deutschland.<br />
Für das Jahr 2025 rechnen die IFA-Forscher<br />
mit 4.250.<br />
Enge Vernetzung zwischen Hersteller<br />
und Händler<br />
Die verbleibenden Händler brauchen die<br />
Hilfe der Autohersteller. Unter anderem<br />
schlägt die Studie das Modell eines »integrierten<br />
Vertriebs« vor. Es basiert auf einer<br />
engen Vernetzung zwischen dem Hersteller<br />
und seinen Händlern. Der Autobauer<br />
übernimmt dann eine Mitverantwortung<br />
dafür, dass Renditeziele erreicht werden.<br />
»Das trägt der Tatsache Rechnung, dass<br />
sich der Erstkontakt mit dem Kunden immer<br />
stärker weg vom Autohaus und hin<br />
zum Hersteller selbst, etwa auf dessen<br />
Website, verlagert«, so Diez.<br />
Also muss der Händler in der Lage sein,<br />
sich früher in den Prozess einzubinden.<br />
Das Auto von heute, das »Connected<br />
Car«, ist schließlich vernetzt und digitalisiert<br />
wie kein anderes Hochpreisprodukt.<br />
Diejenigen, die es verkaufen,<br />
sind es offenbar noch nicht.<br />
»Die Probefahrt ist einer der größten<br />
Angebotsvorteile des Händlers vor Ort«<br />
Claudia Crummenerl<br />
Automotive-Expertin bei der<br />
Unternehmensberatung Capgemini<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 19
MANAGEMENT | Elektrotankstellen<br />
UND WO<br />
TANKST DU?<br />
Fahrer japanischer Elektroautos schauen bei öffentlichen Ladesäulen<br />
oft in die Röhre: Für Chademo-Stecker gibt es nur wenige Ladepunkte.<br />
Deshalb bauen Nissan, Mitsubishi & Co nun eigene Netze auf.<br />
Text: Alex Mannschatz<br />
Zuerst die gute Nachricht: Die Zahl<br />
der Ladestationen für Elektroautos steigt<br />
weiter. Nach Angaben des Bundesverbandes<br />
der Energie- und Wasserwirtschaft<br />
(BDEW) haben bislang gut 250<br />
Anbieter bundesweit etwa 4.720 öffentlich<br />
zugängliche Ladepunkte errichtet. In<br />
mehr als 740 Gemeinden wird mindestens<br />
eine Ladestation betrieben.<br />
Die schlechte Nachricht: Die Wachstumsdynamik<br />
hat sich merklich verringert,<br />
nicht jeder verdient damit offenbar Geld.<br />
Vor allem für kleinere, lokale Stromanbieter<br />
bedeutet der Einstieg ins mobile E-Zeitalter<br />
eine hohe Belastung bei geringem Ertrag.<br />
Ein Ladesäulennetz mit mehreren<br />
Standorten in großen Städten mag lukrativ<br />
sein, die Ladesäule im städtischen Bauhof<br />
von Kleinkleckersdorf dagegen nicht.<br />
Möglicherweise nehmen künftig andere<br />
Anbieter den Kommunen diese Lü-<br />
ckenbüßerrolle ab – die Autohersteller.<br />
Mitsubishi etwa verkündet, mithilfe von<br />
Partnern demnächst sein eigenes Netz an<br />
Ladestationen aufzubauen. Gleiches hört<br />
man von Kia. Das Geschäftsmodell ist<br />
simpel. Den Aufbau, die Wartung und<br />
im Regelfall die Abrechnung der Ladesäulen<br />
übernehmen Dienstleister, auch<br />
wenn das Logo der Automarke über der<br />
Steckdose prangt. Den Strom selbst kaufen<br />
die Autohersteller beim Versorger ihrer<br />
Wahl ein und geben ihn zu günstigen<br />
Konditionen an Kunden weiter.<br />
Kostenlos laden beim Händler<br />
Oder umsonst, wie im Falle Nissan. Seit<br />
Anfang Oktober bietet der Autobauer jedem<br />
Besitzer eines Null-Emissions-Fahrzeugs<br />
die Möglichkeit, deutschlandweit<br />
und kostenlos beim Nissan-Händler zu<br />
laden. Und zwar so oft und so viel er will.<br />
Diese Offerte gilt nicht nur für Halter eines<br />
Stromers von Nissan, sondern auch<br />
für Fahrer von Fremdfabrikaten.<br />
Den Asiaten geht der Vormarsch der<br />
Elektromobilität in Deutschland offenbar<br />
zu langsam. »Wir handeln jetzt, statt zu<br />
nörgeln«, sagt Thomas Hausch, Geschäftsführer<br />
der Nissan Center Europe<br />
GmbH. Die Aktion ist kein Marketinggag<br />
mit dem Ziel eines Alleinstellungsmerkmals.<br />
Nissan will Nachahmer. »Wir<br />
hoffen, dass mit dieser Aktion Wettbewerber,<br />
Kommunen und Energieversorger<br />
dazu animiert werden, im großen Stil<br />
nachzuziehen«, so Hausch.<br />
Werden sich also auch europäische<br />
Autohersteller als Strom-Dealer auftun?<br />
Warum nicht, der technische Durchbruch<br />
für solche Konstellationen ist zumindest<br />
EU-weit geschafft. Nach langem Ringen<br />
einigte sich die Industrie darauf, die<br />
Foto: Fraunhofer IAO (1)<br />
20 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Ladestecker zu standardisieren. Combo-<br />
Typ-2 heißt der nun gefundene Einheitsstecker,<br />
mit dem ein Aufladen über Wechselstrom<br />
und Gleichstrom herstellerübergreifend<br />
möglich ist.<br />
Japanische Hersteller nutzen Chademo<br />
Doch genau dieser Standard erklärt auch<br />
ein Stück weit das Engagement der Asiaten<br />
als Anbieter von Ladestrom. Sie<br />
müssen zwangsläufig auch noch andere<br />
Standards anbieten. Die allermeisten japanischen<br />
Elektromodelle sehen als Lademedium<br />
einen sogenannten Chademo-<br />
Stecker vor. Der Stromkonzern Tepco sowie<br />
die Autohersteller Nissan, Mitsubishi<br />
und Subaru haben diesen Standard<br />
gemeinsam schon 2010 eingeführt. Toyota<br />
kam später hinzu.<br />
Aber: Wenn künftig in Deutschland eine<br />
kommunal betriebene und durch die<br />
öffentliche Hand geförderte Ladestation<br />
eröffnet wird, ist sie aller Wahrscheinlichkeit<br />
nach für das sogenannte CCS (Combined<br />
Charging System) via Typ-2-Stecker<br />
standardisiert und eben nicht für<br />
reine Gleichspannungssysteme über Chademo.<br />
Auf Deutsch: Die Importeure werden<br />
beim Aufbau der Infrastruktur außen<br />
vorgelassen. Deshalb gehen sie nun<br />
einen eigenen Weg und bieten wie Nissan<br />
ihren Händlern sogar finanzielle Un-<br />
INDUKTIVES LADEN<br />
Mit elektromagnetischer Induktion den Kabelsalat beseitigen<br />
Die Zukunft des Aufladens von Elektroautos könnte kabellos sein. Die Energie wird dann mittels elektromagnetischer<br />
Induktion übertragen, ähnlich wie bei der elektrischen Zahnbürste. Dass das auch beim Auto funktioniert, ist die feste<br />
Überzeugung von Mercedes und BMW. Beide Hersteller<br />
entwickeln gemeinsam ein System mit einheitlicher<br />
Technologie zum Laden der Akkus von Elektroautos und<br />
Plug-in-Hybriden. Beide arbeiten aber auch an einer<br />
witterungsunabhängigen Lösung im Freien. Dazu muss<br />
das Magnetfeld allerdings aufwendig überwacht werden,<br />
damit nicht beispielsweise eine streunende Katze<br />
unverzüglich den Ladevorgang unterbricht. Genau diese<br />
Problematik will das Erlanger Fraunhofer-Institut mit<br />
einer eigenen Entwicklung ausschalten. Die Primärspule<br />
sitzt beim Fraunhofer-System vor und nicht unter dem<br />
Auto – verpackt in Form einer etwa hüfthohen Säule, an<br />
die das Auto andockt, um Zwischenräume zu minimieren.<br />
Zukunftsmusik: kabelloses Laden per Induktion.<br />
terstützung für den Aufbau eines Ladenetzes<br />
mit mehreren Varianten an: Typ-<br />
2-Säulen oder Gleichstromstationen, die<br />
sich entweder über Chademo-Stecker<br />
oder den haushaltsüblichen Schuko anzapfen<br />
lassen.<br />
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MANAGEMENT | Restwert<br />
ALLES ÜBER DEN<br />
RESTWERT<br />
Zehn Punkte, die den Restwert von Fahrzeugen<br />
wirklich beeinflussen – und was Flottenbetreiber<br />
für einen möglichst hohen Wiederverkaufswert<br />
tun können.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Ganz umgehen lässt sich der Wertverlust<br />
leider nicht, aber durchaus minimieren.<br />
Und das betrifft nicht nur die<br />
Unternehmen mit Kauffuhrparks, sondern<br />
auch diejenigen, die ihre Fahrzeuge<br />
leasen. Schließlich gehört der Restwert<br />
zu den maßgeblichen Faktoren, der die<br />
Höhe der Leasingrate ausmacht. Wer<br />
einen oder mehrere neue Dienstwagen<br />
bestellt, sollte bereits bei der Konfiguration<br />
an den Wiederverkauf denken.<br />
Der Restwert liegt laut Restwertindex<br />
des Verbands unabhängiger Leasinggesellschaften<br />
(VMF) nach drei Jahren und<br />
60.000 km Laufleistung im Schnitt bei<br />
34,4 Prozent. Entsprechend hat bei einem<br />
durchschnittlichen Neuwagenpreis von<br />
27.030 Euro ein drei Jahre altes, gebrauchtes<br />
Fahrzeug aktuell nur noch einen<br />
Wert von 9.298,32 Euro. Da machen<br />
ein paar Prozent hin oder her schnell<br />
1<br />
Markenimage<br />
Das Image einer Marke ist ausschlaggebend für den<br />
Wiederverkauf. Gerade in Deutschland gilt es als wesentlicher<br />
Einflussfaktor. Je besser das Image, umso größer<br />
die Nachfrage. Schließlich spiegelt es Freunden, Kollegen<br />
und Nachbarn den Stellenwert, den ein Mitarbeiter in der<br />
Firma genießt – oder wie man sich nach außen hin darstellen<br />
möchte. Der Imagefaktor ist auch aufgrund der immer geringer<br />
werdenden technischen Differenzierung so wichtig. Ganz<br />
vorne mit dabei sind die Premiumhersteller. So liegen Audi,<br />
BMW und Mercedes im Imagereport der Autozeitung ganz<br />
vorn. Auf Platz vier und fünf folgen Volkswagen und Porsche.<br />
3<br />
Lackfarbe<br />
Zurückhaltung ist bei der Farbe des Lackes angesagt. Der überwiegende Teil der<br />
Neuwagen wird in Schwarz (31 Prozent), Grau oder Silber (je 27 Prozent) ausgeliefert.<br />
Bei Weiß (13 Prozent) sieht der VMF bereits wieder eine leichte Trendwende<br />
zu abnehmender Nachfrage. Die Deutschen mögen’s eben dezent. Um einen möglichst<br />
hohen Restwert zu erzielen, hilft auch hier die Orientierung am Massengeschmack. Ein<br />
Gebrauchter in diesen Tönen dürfte nicht auf große Vorbehalte treffen. Auf jeden Fall<br />
sollte die Farbe zum Segment passen: Während Kleinwagen etwas bunter sein dürfen,<br />
sind bei größeren Fahrzeugen gedeckte Farben, am besten in Metallic, angesagt – ab<br />
der gehobenen Mittelklasse, ein Muss. Diese Farben gehen beim Wiederverkauf immer.<br />
Dagegen müssen Fuhrparkbetreiber bei unattraktiven oder unpassenden Farben<br />
beim Verkauf mit Wertminderungen zwischen fünf und acht Prozent rechnen.<br />
2<br />
Spritverbrauch<br />
Mit steigenden Spritpreisen zeigen sich<br />
Gebrauchtwagenkäufer beim Verbrauch<br />
immer sensibler. Laut DAT würden 70 Prozent mehr<br />
für einen Gebrauchtwagen ausgeben, wenn dieser<br />
weniger Kraftstoff verbraucht. Wer einen guten<br />
Restwert erzielen will, sollte also auf allzu viele<br />
PS verzichten oder auf Hybridtechnik setzen.<br />
4 Extras<br />
Schön vollgepackt kommen die sogenannten Christbaumautos<br />
daher. Doch das wird am Ende teuer für den Flottenbetreiber.<br />
Zwar gibt es bei den Extras ein paar obligatorische<br />
Posten – ohne Klimaanlage und Radio lässt sich kaum mehr<br />
ein Auto weiterverkaufen. Die übrigen Muss-Extras orientieren<br />
sich aber an der Fahrzeugklasse. Einen 5er BMW findet<br />
kaum einen Zweitbesitzer ohne Navi und Lederausstattung,<br />
bei einem Polo wäre das egal. Der DAT empfiehlt, grundsätzlich<br />
Sonderausstattungen zu wählen, die in der Klasse darüber<br />
zum Standard gehören. Aber sie verlieren auch schneller<br />
an Wert als das Fahrzeug selbst. Während sich laut Schwacke<br />
für einen drei Jahre alten Gebrauchten noch rund 50 Prozent<br />
des Kaufpreises erzielen lassen, sind es für die teuer bezahlten<br />
Extras in der Regel nur noch zwischen 25 und 35 Prozent.<br />
22 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
mehrere Tausend Euro aus. Allerdings<br />
gibt es je nach Marke, Modell, Motorisierung<br />
und Klasse erhebliche Unterschiede.<br />
So verliert beispielsweise<br />
laut Schwacke ein VW Golf Sportsvan<br />
TDI Bluemotion nach drei Jahren und<br />
40.000 km/Jahr 63 Prozent seines ursprünglichen<br />
Kaufpreises, der Skoda<br />
Roomster 1.2 TSI dagegen 76 Prozent.<br />
Generell gilt, dass die Autos, die neu<br />
gut laufen, auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt<br />
gut gehen. Wie überall<br />
in der Wirtschaft bestimmt eben die<br />
Nachfrage auch den Preis.<br />
7<br />
Neuwagen-Rabatte<br />
Entscheidend sind auch die Rabatte. Klar,<br />
freut man sich über immense Nachlässe.<br />
Trotzdem ist Vorsicht geboten. Je höher der<br />
Nachlass ausfällt, desto größer ist der Wertverlust.<br />
Beispiel: Ford räumte für den Focus zehn Prozent<br />
mehr Rabatt ein, als Opel für den Astra. Allerdings<br />
lag der Wertverlust beim Focus nach drei Jahren<br />
Laufzeit auch zwölf Prozent höher. Problematisch<br />
kann laut DAT auch der Zeitpunkt des Fahrzeugs im<br />
Modelllebenszyklus sein. Steht ein Modell kurz vor<br />
einem Facelift oder der Ablösung, wird der Wagen<br />
am Ende schwieriger zu verkaufen sein als ohnehin.<br />
5<br />
Fahrerassistenzsysteme<br />
Derzeit spielen Fahrerassistenzsysteme im Gebrauchtwagenmarkt<br />
noch keine sehr große Rolle,<br />
wie eine Untersuchung von Eurotax Glass’s herausfand.<br />
So interessieren sich nicht einmal die Hälfte<br />
aller Neuwagenkunden dafür. Hier lässt sich noch<br />
schwer voraussagen, was in ein paar Jahren Standard<br />
sein wird und was nicht. Einen Anhaltspunkt<br />
kann die Ausstattung von Neuwagen geben. Sehr<br />
beliebt sind derzeit Müdigkeitserkennung, intelligente<br />
Lichtführung, automatisches Notbremssystem,<br />
Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung<br />
und Abstandsregeltempomat. Insgesamt<br />
wächst laut Zulieferer Bosch die Bedeutung der<br />
unsichtbaren Beifahrer kontinuierlich.<br />
9<br />
Prognosen<br />
6<br />
Aufbereitung und<br />
Smart Repair<br />
Ein clever zusammengestelltes Auto reicht leider<br />
nicht, um den maximalen Erlös zu erzielen. Der<br />
optische Eindruck ist ein wichtiger Faktor. Macken,<br />
Kratzer oder dreckige Sitze führen schnell zu erheblichen<br />
Preisabschlägen. Laut Dekra lohnt sich der<br />
Besuch bei einem professionellen Fahrzeugaufbereiter<br />
in vielen Fällen. Auch die Unternehmensberatung<br />
Semase empfiehlt standardmäßig Aufbereitung<br />
und Smart Repair. Beispiel: Ein Unternehmen<br />
investierte in Aufbereitung und Smart Repair im<br />
Schnitt 214 Euro pro Auto und reduzierte damit<br />
gleichzeitig die Rücknahmeschäden im Schnitt um<br />
900 Euro pro Auto.<br />
Die Prognosen der Marktforscher Bähr & Fess oder Eurotax<br />
Glass’s können wertvolle Hinweise geben, wie sich der Restwert<br />
entwickeln könnte und welche Neufahrzeuge voraussichtlich die<br />
besten Chancen am Gebrauchtwagenmarkt haben. Im Schnitt<br />
verliert ein Neuwagen nach Angaben von Bähr & Fess bei einer<br />
Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern im ersten Jahr 24,2<br />
Prozent. In den folgenden Jahren sind es nur fünf bis sechs Prozent<br />
pro Jahr.<br />
Fotos: Fotolia (7), Wolfgang Grube (1)<br />
8<br />
Remarketing<br />
Unterstützung versprechen Dienstleister<br />
wie Ari, Autoonline, Autorola, BCA oder<br />
Dekra Automotive Solution. Die nutzen unterschiedliche<br />
Verkaufskanäle wie Auktionen, ein Netzwerk<br />
von Autohändlern oder eigene Verkaufsstandorte.<br />
Unter bestimmten Voraussetzungen – etwa sehr<br />
hohen Laufleistungen – empfiehlt der Bundesverband<br />
seinen Mitgliedern, die Fahrzeuge selbst an<br />
gewerbliche Wiederverkäufer zu vermarkten.<br />
10<br />
Sonderfall Elektroauto<br />
Derzeit wird zwar allerhand getan, um das Image<br />
von E-Autos aufzupolieren, dennoch sind sich die<br />
Experten – etwa die DAT – einig, dass sich solche Fahrzeuge relativ<br />
schlecht wieder verkaufen lassen. Das schlägt sich auch in den<br />
Restwertprognosen nieder. Laut Bähr & Fess haben Stromer im<br />
Vergleich zu konventionellen Autos bislang noch eher schlechte<br />
Restwerterwartungen. Vor allem die Haltbarkeit von Batterien<br />
macht belastbare Aussagen zur künftigen Entwicklung schwierig.<br />
Aktuell geht die DAT davon aus, dass etwa ein Nissan Leaf in drei<br />
Jahren noch rund 43 Prozent seines Listenpreises erzielen könnte.<br />
Im Gegensatz dazu erwartet Eurotax Glass’s bei Vollhybrid-Modellen<br />
eine kontinuierliche Steigerung der Restwerte.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 23
MANAGEMENT | Geschäftsreise<br />
EFFEKTIV UNTERWEGS<br />
Der Geschäftsreiseverband (VDR) zeigt, welche Strategien Unternehmen<br />
nutzen, um Dienstreisen optimal und kostengünstig zu gestalten.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Sicher, umweltfreundlich und am<br />
besten auch effektiv – das sind Anforderungen<br />
an optimierte Geschäftsreisen,<br />
mit denen sich immer mehr Fuhrparkmanager<br />
auseinandersetzen müssen.<br />
»Allerdings klaffen hier Anspruch und<br />
Wirklichkeit oft auseinander«, sagt Stefan<br />
Vorndran vom Deutschen Reiseverkehrsverband<br />
(DVR). »Noch immer lassen<br />
viele Unternehmen ihre Mitarbeiter<br />
die Reisen organisieren. Das treibt die indirekten<br />
Kosten in die Höhe.«<br />
Dabei versuchen laut Geschäftsreiseanalyse<br />
<strong>2014</strong> vor allem die größeren Unternehmen,<br />
den Bereich Geschäftsreise<br />
zu optimieren. »Niedrigere Kosten, mehr<br />
Effizienz und Fürsorge für Reisende besitzen<br />
eine hohe Priorität«, sagt Dirk Gerdom,<br />
Präsident des deutschen Geschäftsreiseverbands<br />
VDR.<br />
Um die Reisezeit ihrer Mitarbeiter so<br />
kurz wie möglich zu halten, versuchen<br />
vor allem die größeren Unternehmen, die<br />
Abläufe bereits ab Antragstellung zu optimieren<br />
und zu automatisieren. Immer<br />
beliebter werden in diesem Zusammenhang<br />
mobile Applikationen. Außerdem<br />
geht der Trend – vorwiegend bei Firmen<br />
mit weniger als 500 Mitarbeitern – dazu,<br />
ein ganzheitliches Mobilitätsmanagement<br />
zu etablieren.<br />
Schließlich setzen die Firmen ihre<br />
wichtigste Ressource ein: den hochqualifizierten<br />
Mitarbeiter. Immerhin schicken<br />
90 Prozent der Unternehmen ihre Mitarbeiter<br />
auf Reisen, um Geschäfte abzuschließen<br />
oder vorzubereiten. Trotzdem<br />
misst die Chefetage dem kaum strategische<br />
Bedeutung zu. Dabei wird diese<br />
Aufgabe immer komplexer. So gilt es,<br />
nicht nur die Kosten, sondern auch Nachhaltigkeit<br />
und Sicherheit zu beachten.<br />
Doch gerade beim Thema Sicherheit<br />
gibt es derzeit noch Probleme. Zwar finden<br />
laut Studie 83 Prozent der befragten<br />
Reisenden, dass es wichtig sei, die Mitarbeiter<br />
über die Risiken und spezielle<br />
Voraussetzungen zu unterrichten, trotzdem<br />
liefern 40 Prozent der Unternehmen<br />
beispielsweise keine Informationen darüber,<br />
ob ein Visa nötig ist oder nicht.<br />
Fürsorgepflicht ernst nehmen<br />
Gerade bei Reisen in Krisengebiete sollten<br />
Chefs ihre Fürsorgepflicht sehr ernst<br />
nehmen, indem sie zum Beispiel dafür<br />
sorgen, dass Reiseexperten wichtige Informationen<br />
zuliefern. Derzeit sind laut<br />
DVR Geschäftsreisende bei Umweltkatastrophen<br />
oder politischen Unruhen häufig<br />
auf sich selbst gestellt: 45 Prozent bekommen<br />
vor Ort keine Unterstützung<br />
vom Arbeitgeber.<br />
»Das führt nicht nur zu Frust«, erklärt<br />
Stefan Vorndran. »Wenn Termine platzen,<br />
gefährdet dies auch den geschäftlichen<br />
Erfolg der Reise.« Unternehmen,<br />
die sich und ihre Mitarbeiter besser absichern<br />
wollen, können auf professionelle<br />
Unterstützung von Geschäftsreisebüros<br />
zurückgreifen. Sie informieren die<br />
Unternehmen und Reisenden, verfügen<br />
in der Regel über einen 24-Stunden-Service<br />
und helfen dabei, den Mitarbeiter<br />
zu lokalisieren und gegebenenfalls Rückholpläne<br />
umzusetzen.<br />
DIENSTREISEN<br />
Maßnahmen der Unternehmen<br />
Verkürzung Reisezeit/ 89<br />
optimale Umsteigezeiten 82<br />
Balance zwischen 84<br />
Kosten und Komfort 85<br />
Zusammenlegung 84<br />
von Reisen 68<br />
Optimierte Abläufe vor,<br />
während, nach der Reise<br />
77<br />
87<br />
Automatisierte Abläufe 51<br />
66<br />
Entwicklung hin zu<br />
ganzheitlichem <strong>12</strong><br />
Mobilitätmanagement 23<br />
Einbindung von Apps 11<br />
29<br />
Firmengröße/ Mitarbeiter: 10-500 über 500<br />
Mehrfachnennungen möglich. Alle Angaben in Prozent.<br />
Quelle: VDR-Geschäftsreiseanalyse <strong>2014</strong><br />
Foto: Fotolia<br />
24 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
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Beim Berliner Pflegedienstleister Renafan spielen 170 Poolfahrzeuge die<br />
Hauptrolle. Dafür geht Fuhrparkleiter Martin Stutzbach neue Wege.<br />
Text: Joachim Geiger<br />
Die Wachablösung im Fuhrpark<br />
der Renafan Group in Berlin<br />
vollzieht sich derzeit ohne großes Tamtam.<br />
Das in der Seniorenbetreuung,<br />
Intensivpflege und dem Service für<br />
Behinderte aktive Unternehmen schickt<br />
seine in die Jahre gekommenen Smart<br />
nach und nach in Rente. Für frischen<br />
Wind im Pool sorgen jetzt Franzosen, genauer:<br />
der 69 PS starke und vergleichsweise<br />
geräumige Citroën C1 als Dreitürer.<br />
Dass der Fahrzeugwechsel reibungslos<br />
über die Bühne geht, liegt vor allem<br />
an der Erfahrung von Martin Stutzbach,<br />
der den Fuhrpark seit zwei Jahren betreut.<br />
Mit den Anforderungen und Befindlichkeiten<br />
des Pflegedienstes ist der Rechtsanwalt<br />
vertraut. Schließlich hat er bereits<br />
vor neun Jahren für die heute zur Renafan<br />
Group gehörende gemeinnützige Gesellschaft<br />
für integrative Sozialdienste<br />
an den Standorten München und Hannover<br />
einen florierenden Fahrdienst für<br />
Menschen mit Behinderung mit rund<br />
170 Fahrzeugen aufgebaut.<br />
Bei der Fahrzeugauswahl spielen<br />
Emotionen keine Rolle<br />
»Der Fuhrpark soll das Unternehmen entlasten<br />
und in guter Qualität zur Erfüllung<br />
der Aufgaben beitragen«, beschreibt<br />
Stutzbach sein Credo. Andererseits sieht<br />
sich Stutzbach nicht als Fuhrparkmanager,<br />
der mit dem neuesten Prospekt seines<br />
Lieblingsautos unterm Kopfkissen<br />
einschläft. Näher liegt ihm der Gedanke,<br />
dass die Mitarbeiter von Renafan ihre<br />
Fahrzeuge lediglich nutzen und sich über<br />
Betrieb und Unterhalt keine Gedanken<br />
machen müssen. Dass Stutzbach damit<br />
einen Grundsatz des Carsharings aufgreift,<br />
ist kein Zufall. Der Niedersachse<br />
hat in den 90er-Jahren als Geschäftsführer<br />
das Projekt Teil-Auto zu Reputation<br />
gebracht. Zudem war er von 2001 bis<br />
2004 an der Sanierung der Statt Auto Carsharing<br />
Berlin beteiligt und von 2004 bis<br />
Martin Stutzbach (rechts) betreute den Fuhrpark,<br />
Sylvio Weihs ist zuständig für den operativen Bereich.<br />
Fotos: Geiger (1)
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MANAGEMENT | Praxisreport<br />
Verantwortlicher für den Renafan-Fuhrpark:<br />
Rechtsanwalt Martin Stutzbach.<br />
2006 Geschäftsführer des Bundesverbands<br />
Carsharing.<br />
Heute geht Stutzbach als Manager neue<br />
Wege. Allerdings nicht als klassischer<br />
Fuhrparkleiter, sondern als auf Verkehrsrecht,<br />
Zivil- und Unternehmensrecht<br />
spezialisierter Rechtsanwalt, der den Auftrag<br />
zur Betreuung der Fahrzeuge als<br />
Mandat übernimmt. Seine Visitenkarte<br />
weist ihn als Koordinator für den Fuhrpark<br />
aus. In dieser Funktion hat Stutzbach<br />
rund 270 Fahrzeuge unter seinen<br />
Fittichen, wobei mit rund 150 Einheiten<br />
der größte Teil der Flotte in Berlin auf<br />
Achse ist. Der Rest verteilt sich auf die<br />
Standorte Hamburg, München, Ulm,<br />
Hannover und Bremen.<br />
Die Sparte Motivation umfasst rund<br />
50 Citroën C3 und C4 sowie die gleiche<br />
Anzahl Ford Fiesta und Focus, die alle<br />
den Abteilungs- und Pflegedienstleitern<br />
für dienstliche und private Fahrten zur<br />
Verfügung stehen. Im Fokus des Koordinators<br />
steht der rund 170 Einheiten<br />
starke Fahrzeugpool für den Pflegedienst.<br />
Anspruchsvoll ist die Aufgabe vor allem<br />
deshalb, weil der Etat keine großen<br />
Sprünge erlaubt.<br />
Beim Fuhrpark rechnet das Controlling<br />
mit spitzem Bleistift<br />
»Renafan investiert vorzugsweise in<br />
qualifiziertes Personal. Der Fuhrpark hingegen<br />
zählt zu den Sachkosten, die das<br />
Controlling mit spitzem Bleistift rechnet«,<br />
erklärt Stutzbach den Rahmen. Dabei war<br />
es nicht einfach, eine Leasinggesellschaft<br />
zu finden, die den Citroën C1 für vier<br />
Zweimal pro Jahr werden alle Poolfahrzeuge<br />
gecheckt und deren Zustand dokumentiert<br />
Jahre und mit einer Jahreslaufleistung<br />
von 15.000 Kilometern zur Verfügung<br />
stellt. Außerdem zeigte die Ausschreibung,<br />
dass sich eine knapp kalkulierte<br />
Leasing rate für Kleinwagen nicht mit hohem<br />
Gestaltungsspielraum verbinden<br />
lässt: Der gewünschte Full-Service-Vertrag<br />
war allein für gute Worte nicht zu<br />
haben. Stutzbach muss daher das Management<br />
weitgehend selbst in die Hand<br />
nehmen. Unterstützung erhält er dabei<br />
von fünf Mitarbeitern, die neben Beschaffung<br />
und Verwaltung auch Inspektionsund<br />
Prüftermine, Führerscheinkontrollen<br />
sowie Kfz-Versicherung und Schadenmanagement<br />
auf dem Schirm haben.<br />
Bedarf an Poolfahrzeugen wird direkt<br />
nach Berlin gemeldet<br />
Das Team hat ein Meldesystem eingerichtet,<br />
bei dem die wichtigsten Informationen<br />
im Fuhrparkmanagement auflaufen.<br />
Die Pflegestationen an den verschiedenen<br />
Standorten melden demnach<br />
ihren Bedarf für Poolfahrzeuge direkt<br />
nach Berlin. Einmal im Monat ist zudem<br />
eine Meldung über die Kilometer stände<br />
der Fahrzeuge angesagt. Bei einem Defekt<br />
oder Unfall des Poolfahrzeugs stellt<br />
die jeweilige Station zunächst das Ersatzfahrzeug.<br />
Die Schadenmeldung geht<br />
dann zur Fuhrparkleitung nach Berlin,<br />
von dort wird die Instandsetzung in die<br />
Wege geleitet.<br />
Die Fahrzeuge selbst lässt das Management<br />
nur in den vom Leasinggeber zugelassenen<br />
Werkstätten warten und reparieren.<br />
Dieses Arrangement, das die<br />
Leasingrate noch einmal reduziert,<br />
zwingt Stutzbach im Hinblick auf die<br />
Transparenz der durchgeführten Arbeiten<br />
zu Kompromissen. »Wenn die Kosten<br />
eine Rolle spielen, brauche ich alle<br />
verfügbaren Informationen über den Einsatz<br />
der Fahrzeuge«, beschreibt Stutzbach<br />
seinen Anspruch. Deshalb unterzieht<br />
er den Pool auch einmal im Halbjahr<br />
einem kurzen Check, um den Allgemeinzustand<br />
der Fahrzeuge zu dokumentieren.<br />
Die Informationen über die<br />
Reparaturen bleiben in dieser Aufstellung<br />
allerdings außen vor.<br />
Unterm Strich ist Stutzbach mit seinen<br />
Leasingverträgen zufrieden. Mittlerweile<br />
sind alle Citroën C1 unterwegs. Spätestens<br />
Ende 2015 will Stutzbach die Umstellung<br />
des Renafan-Fuhrparks abschließen.<br />
Für die Zeit danach denkt er schon über<br />
neue Konzepte nach. Dabei geht es auch<br />
um die Frage, ob ein Kauffuhrpark für<br />
die Zwecke von Renafan vielleicht die<br />
bessere Wahl wäre.<br />
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Die 1995 in Berlin gegründete Renafan Group<br />
betreut rund 4.500 Menschen an 40 Standorten<br />
in Deutschland. In Berlin unterhält das Unternehmen<br />
neun ambulante Pflegestationen, in denen<br />
Sozialarbeiter und Pflegepersonal die Versorgung<br />
übernehmen. Das Portfolio des Dienstleisters<br />
reicht von der ambulanten und stationären<br />
Pflege über Wohn- und Versorgungsmöglichkeiten<br />
und Intensivpflege bis hin zur Assistenz für<br />
behinderte Menschen. Im letzten Jahr wurde<br />
Renafan im Wettbewerb »Berlins beste Arbeitgeber«<br />
mit einem Preis für die »Arbeitgeber-<br />
Marke« ausgezeichnet.<br />
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SCHWERPUNKT | Recht<br />
ARBEITSPLATZ AUTO<br />
Fuhrparkleiter müssen laut Berufsgenossenschaft für sichere Dienstwagen<br />
sorgen. Wer gegen die Vorschriften verstößt, riskiert hohe Strafen.<br />
Text: Nicole Holzer<br />
Unwissenheit schützt vor Strafe<br />
nicht. Das gilt auch für Fuhrparkleiter.<br />
Sie haften als Fahrzeughalter<br />
bei Gesetzesverstößen – selbst wenn<br />
diese auf das Fehlverhalten von Fahrern<br />
zurückgehen. Das gilt nicht nur,<br />
wenn die Fahrer es mit der Straßenverkehrsordnung<br />
nicht so genau nehmen,<br />
sondern auch für die Unfallverhütungs-<br />
Vorschriften (UVV) der Berufsgenossenschaften.<br />
Was nicht jeder weiß: Die UVV sind<br />
Teil der berufsgenossenschaftlichen Verordnungen<br />
für Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz und besitzen damit<br />
Gesetzescharakter für jedes Unternehmen<br />
und jeden Versicherten der gesetzlichen<br />
Unfallversicherung.<br />
Die UVV regeln die Pflichten der<br />
Arbeitssicherheit am Arbeitsplatz – dazu<br />
gehört auch der Platz hinterm Steuer<br />
eines Firmenfahrzeugs. Die UVV umfassen<br />
unter anderem Warnwestenpflicht,<br />
Verbandkasten, Ladungssicherung, Prüfung<br />
der Fahrzeuge durch Fahrer und<br />
Sachkundige. Dafür hat die Berufsgenossenschaft<br />
eine ganz spezielle Vorschrift<br />
parat: die BGV D29. Sie kommt für alle<br />
Firmenfahrzeuge zum Tragen. Ausgenommen<br />
sind Privatfahrzeuge – auch<br />
wenn der Mitarbeiter zum Beispiel mit<br />
seinem eigenen Fahrzeug zu einem<br />
dienstlichen Termin fährt.<br />
UVV: Einmal pro Jahr prüfen<br />
Demnach muss das Unternehmen dafür<br />
sorgen, dass die Fahrzeuge selbst sicher<br />
und ihre Mitarbeiter in den Fahrzeugen<br />
gegen »Gefahren für Leben und Gesundheit«<br />
geschützt sind. Das heißt, sämtliches<br />
Equipment, welches den Arbeitsplatz<br />
Auto sicher macht, muss an Bord<br />
sein. Ebenso wie Verbandkasten oder<br />
Warnweste, die im Falle einer Panne oder<br />
eines Unfalls die Sicherheit des Fahrers<br />
unterstützen. Weiterhin schreibt die Berufsgenossenschaft<br />
einen jährlichen Fahrzeugcheck<br />
vor.<br />
Diesen können Fuhrparkleiter auch im<br />
Rahmen von Inspektion oder Wartung in<br />
die Wege leiten, er muss aber schriftlich<br />
dokumentiert und mindestens bis zur folgenden<br />
Prüfung aufbewahrt werden –<br />
am besten durch den amtlichen Vordruck<br />
der Berufsgenossenschaften. Die Prüfung<br />
darf auch intern stattfinden. Qualifiziertes<br />
Personal vorausgesetzt, dazu bieten<br />
die BG entsprechende Schulungen für<br />
Sachkundige an.<br />
Fahrereinweisung muss sein<br />
Doch der Berufsgenossenschaft reicht die<br />
Sicherheit des »Arbeitsmittels« Auto<br />
nicht aus, schließlich ist der Mensch<br />
selbst einer der größten Schwachpunkte.<br />
Um hier das Risiko zu minimieren,<br />
CHECKLISTE<br />
Aufgaben des Dienstwagenfahrers<br />
• Rundgang um das Fahrzeug einschließlich Licht-/<br />
Flüssigkeits- und Rädercheck sowie Verbandkasten,<br />
Warndreieck/-weste. Mängel sofort melden<br />
• Kontrolle Bremsen, Sicherheitsgurte/Zurrösen,<br />
Lenkung<br />
• Im Winter: Zubehör, bspw. Schneeketten checken<br />
• Regeln für Handynutzung/Betriebsfunk einhalten<br />
• Vorschriften bei Unfall einhalten<br />
• Ladungssicherung sicherstellen; Zuladungsgewicht<br />
einhalten<br />
• Im Anhängerbetrieb: Lichtprüfung, Sitz von<br />
Strom-/Bremsleitungen, Abreißseil checken<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 31<br />
Foto: Fotolia
SCHWERPUNKT | Recht<br />
Die UVV gelten nicht nur für Flottenbetreiber, auch<br />
die Dienstwagenfahrer müssen sich daran halten<br />
verlangen die UVV eine umfangreiche<br />
Unterweisung der Fahrer durch den<br />
Fuhrparkverantwortlichen. Hier gilt es,<br />
dem Dienstwagennutzer die allgemeinen<br />
und die für die vorhandenen Fahrzeuge<br />
geltenden Vorschriften der Unfallverhütung<br />
zu vermitteln. Auch das muss der<br />
Fuhrparkleiter schriftlich festhalten und<br />
bei Veränderungen, wie etwa einem neuen<br />
Dienstwagen mit modernen Fahrsicherheits-<br />
und Assistenzsystemen, entsprechend<br />
aktualisieren.<br />
Wichtig: Nicht nur der Arbeitgeber,<br />
sondern auch die Mitarbeiter sind verpflichtet,<br />
ihre Fahrzeuge zu überprüfen.<br />
Schwierig wird’s für Fuhrparkmanager,<br />
wenn sie für die Einhaltung der Vorschriften<br />
bei den Fahrern sorgen müssen.<br />
Vor allem wenn es sich um einen dezentralen<br />
Fuhrpark handelt und die Mitarbeiter<br />
nur sporadisch an den Firmensitz<br />
kommen. Klar, dass man nicht jedem Mitarbeiter<br />
auf die Finger schauen kann.<br />
Deshalb kann man diese Aufgabe an die<br />
Fahrer delegieren. Außerdem begnügt<br />
sich die BG auch mit Stichproben. Diese<br />
müssen allerdings protokolliert sein.<br />
Gleichzeitig steht der Fuhrparkleiter in<br />
der Pflicht, darauf zu achten, dass ein<br />
Fahrer »die körperliche und geistige Eignung<br />
besitzt, ein Fahrzeug zu führen«.<br />
Im Klartext: Ist ein Mitarbeiter so krank,<br />
so betrunken oder so psychisch angeschlagen,<br />
dass er offensichtlich nicht<br />
mehr fahren kann, muss der Fuhrparkleiter<br />
ihm den Dienstwagen entziehen.<br />
Original-Führerschein vorlegen lassen<br />
Die regelmäßige Führerscheinkontrolle<br />
ist ein zentraler Punkt der UVV: Verantwortlich<br />
dafür ist der Fahrzeughalter beziehungsweise<br />
der Fuhrparkleiter, an den<br />
diese Aufgabe delegiert wurde. Hier gibt<br />
es keine Ausnahmen. Jeder Mitarbeiter,<br />
der ein Firmenfahrzeug fährt, ist verpflichtet,<br />
seinen Führerschein vorzulegen<br />
– auch bei einer einmaligen Fahrt mit<br />
dem Poolwagen. Bei fest zugeordneten<br />
Dienstwagen empfehlen die Experten die<br />
Prüfung zweimal pro Jahr, bei Poolfahrzeugen<br />
vor jeder Fahrzeugausgabe.<br />
Dabei darf der Fuhrparkleiter ausschließlich<br />
die Originalpapiere akzeptieren.<br />
Außerdem muss der Verantwortliche<br />
das Prozedere dokumentieren. Unterstützung<br />
bieten Leasinggesellschaften,<br />
externe Dienstleister sowie Dekra.<br />
Auf Ladungssicherung achten<br />
Die Ladungssicherung wird häufig unterschätzt.<br />
Unternehmer sind grundsätzlich<br />
bei gewerblichen Transporten, unabhängig<br />
vom Fahrzeug, verpflichtet, für<br />
sichere Ladungsmöglichkeiten zu sorgen<br />
und das passende Equipment zur Verfügung<br />
zu stellen. Dazu gehören mindes-<br />
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32 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
UNFALLVERHÜTUNGSVORSCHRIFTEN<br />
Was geprüft wird<br />
• Fahrwerk<br />
• Brems- und Lenkeinrichtung, Hydraulikleitungen<br />
• Sitze und Sicherheitsgurte aller Plätze<br />
• Beleuchtungseinrichtung<br />
• Warnweste<br />
• Heizungs- und Lüftungseinrichtungen<br />
• Anzeige- und Kontrollgeräte<br />
• Sicherung gegen unbefugte Benutzung<br />
• Scheibenwischer und Spiegel<br />
• Fahrzeugaufbauten, Aufbauteile, Einrichtungen<br />
und Hilfsmittel zur Ladungssicherung<br />
• Anhängerkupplungen<br />
tens vier Zurrpunkte im Laderaum,<br />
zusätzlich muss der Bereich oberhalb der<br />
Rückenlehnen durch Netze oder Gitter<br />
vor Ladung geschützt sein. Als Ladung<br />
gelten auch das mobile Navigationssystem,<br />
Laptop oder Werbegeschenke. Zu<br />
den Aufgaben des Fuhrparkleiters gehört<br />
es, die Fahrer in die Handhabung und<br />
Vorschriften einzuweisen und sie durch<br />
Stichproben zu kontrollieren.<br />
Welche Konsequenzen haben Verstöße<br />
gegen die UVV?<br />
Die Berufsgenossenschaften sind als Träger<br />
der gesetzlichen Unfallversicherung<br />
für Arbeitsunfälle von Mitarbeitern zuständig.<br />
Passiert also ein Arbeitsunfall<br />
mit dem Firmenwagen – und ist gleichzeitig<br />
unklar, ob der Fuhrparkleiter alle<br />
UVV-Prüfungsvorschriften eingehalten<br />
hat, kann die Berufsgenossenschaft ihre<br />
Versicherungsleistung verweigern. In diesem<br />
Fall steht das Unternehmen in der<br />
Pflicht. Es muss laut Gesetz der Berufsgenossenschaft<br />
sein ordnungsgemäßes<br />
Handeln nachweisen.<br />
Gelingt das nicht – etwa weil die einzelnen<br />
Schritte nicht ausreichend dokumentiert<br />
wurden –, hat der vom Arbeitsunfall<br />
betroffene Mitarbeiter das Recht<br />
seinen Arbeitgeber in Regress zu nehmen<br />
und Schadenersatz zu verlangen. Doch<br />
damit nicht genug: Verschuldet der Fuhrparkverantwortliche<br />
die nicht oder nicht<br />
vollständig durchgeführte Prüfung –<br />
wenn auch nur leicht fahrlässig –, könnte<br />
es teuer für ihn werden. Und zwar,<br />
wenn sein Arbeitgeber wiederum an ihn<br />
Regressansprüche stellt, um nicht allein<br />
auf den Kosten sitzen zu bleiben.<br />
Außerdem droht zusätzlich ein Bußgeld<br />
von bis zu 10.000 Euro, da es sich<br />
dabei um eine Ordnungswidrigkeit handelt.<br />
Ist der Mitarbeiter schwer verletzt<br />
oder sind die Sachschäden extrem hoch,<br />
kann unter Umständen sogar die Staatsanwaltschaft<br />
aktiv werden und die Haftung<br />
Gefängnisstrafen nach sich ziehen.<br />
Auch wenn solche drastischen Konsequenzen<br />
in Fuhrparks nicht zur Tagesordnung<br />
gehören, werden selbst minimale<br />
Unterlassungen, zum Beispiel eine<br />
fehlende Warnweste im Dienstwagen<br />
oder ungeeignetes Schuhwerk des Fahrers,<br />
mit einem Bußgeld belegt.<br />
Unternehmer, die sich nicht an die berufsgenossenschaftlichen<br />
Vorgaben halten,<br />
gehen also ein teures Risiko ein.<br />
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Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 33
SCHWERPUNKT | Recht<br />
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UBERTREIBEN<br />
Dienstwagen gelten als Motivationsturbo. Doch was tun, wenn sich<br />
die Fahrer nicht an die Nutzungsregeln des Unternehmens halten?<br />
Hier gibt es einige Punkte zu beachten.<br />
Text: Nicole Holzer, Andreas Waldhorn<br />
Für Angestellte ist der Firmenwagen<br />
Motivation, Anerkennung und<br />
Wertschätzung – ganz besonders dann,<br />
wenn diese damit auch privat unterwegs<br />
sein dürfen. Allerdings fangen hier<br />
die meisten Probleme für den Fuhrparkleiter<br />
an. Schließlich hat der Flottenbetreiber<br />
in diesem Fall kaum mehr Kontrolle<br />
über das Fahrzeug.<br />
So kam es schon mal vor, dass der Firmenwagen<br />
Audi A6 auf der Nordschleife<br />
um die Kurven gejagt wurde, der Mitarbeiter<br />
angetrunken seine Kumpels<br />
nach Hause fuhr oder die Tochter den<br />
Wagen ihrem neuen Freund überlassen<br />
hat. Dieses Verhalten kann straf- und<br />
versicherungsrechtliche Konsequenzen<br />
für das Unternehmen und den Fuhrparkleiter<br />
nach sich ziehen – wenn dieser seiner<br />
Überwachungspflicht nicht nachgekommen<br />
ist.<br />
Nutzungsbedingungen vereinbaren<br />
Für alle Betriebsmittel, die einem Mitarbeiter<br />
zur Ausübung seiner Tätigkeit<br />
überlassen werden, gilt: Der Mitarbeiter<br />
muss sorgsam mit diesen umgehen.<br />
Fotos: Fotolia (1), H.-D. Seufert (1)<br />
34 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Diesel statt<br />
Benzin? Selbst<br />
eine Falschbetankung<br />
kann als grobe<br />
Fahrlässigkeit<br />
gelten.<br />
Dazu gehört auch der Dienstwagen.<br />
Insbesondere bei Leasingfahrzeugen ist<br />
eine detaillierte Vorgabe der Nutzungsbedingungen<br />
wichtig.<br />
Dabei handelt es sich um eine arbeitsvertragliche<br />
Nebenpflicht. Der Mitarbeiter<br />
muss die im Arbeitsvertrag oder in<br />
der allgemeinen Dienstwagenrichtlinie<br />
vorgegebenen Nutzungsbedingungen<br />
zwingend einhalten. Wer diese missachtet,<br />
muss mit arbeitsrechtlichen Mitteln<br />
wie einer Abmahnung und – im Wiederholungsfall<br />
oder bei schwerwiegenden<br />
Verstößen – sogar mit einer verhaltensbedingten<br />
Kündigung rechnen.<br />
Dabei kann der Chef bereits bei einem<br />
einfachen Unfall, zum Beispiel bei einer<br />
versehentlichen Vorfahrtsmissachtung,<br />
mit einer Abmahnung reagieren. Überlässt<br />
ein Mitarbeiter seinen Dienstwagen<br />
wiederholt Personen, die nicht als<br />
Fahrer erlaubt sind, oder verwendet ihn<br />
für eigene gewerbliche Zwecke, kann<br />
ihm darüber hinaus gekündigt werden.<br />
Zumindest dann, wenn sich trotz Abmahnung<br />
keine Besserung einstellt.<br />
Firmenwagen wegnehmen?<br />
Eigentlich kein Problem. Auch ein zur<br />
Privatnutzung überlassener Firmenwagen<br />
kann dem Mitarbeiter weggenommen<br />
werden, schließlich gehört das<br />
Fahrzeug dem Unternehmen. Allerdings<br />
geht der Arbeitgeber dabei ein gewisses<br />
Risiko ein: Zwar kann der Mitarbeiter<br />
die Herausgabe des Wagens nicht grundsätzlich<br />
verweigern, ihm stehen aber<br />
möglicherweise Schadenersatzansprüche<br />
zu, falls die Maßnahmen nicht gerechtfertigt<br />
waren.<br />
In diesem Fall könnte der Chef seinem<br />
Mitarbeiter für die vorenthaltene Nutzung<br />
eine Entschädigung zahlen müssen.<br />
Diese wird entsprechend der steuerlichen<br />
Bewertung der Privatnutzung mit einem<br />
Prozent des Bruttolistenpreises für jeden<br />
vollen Monat berechnet.<br />
Wann der Mitarbeiter haftet<br />
Hier gelten die Bestimmungen des sogenannten<br />
»innerbetrieblichen Schadenausgleichs«:<br />
Ein Arbeitnehmer haftet bei<br />
Vorsatz und grober Fahrlässigkeit voll<br />
und bei mittlerer Fahrlässigkeit nur teilweise<br />
– unter Berücksichtigung sämtlicher<br />
Umstände des Einzelfalls. Keine<br />
Haftung entsteht bei leichter Fahrlässigkeit.<br />
Diese Grundsätze gelten zugunsten<br />
des Arbeitnehmers aber nur bei solchen<br />
Schäden, die im Zusammenhang<br />
mit der dienstlichen Nutzung eintreten.<br />
Passiert ein Schaden während einer<br />
Privatfahrt, haftet der Mitarbeiter stets<br />
voll. Nicht zuletzt deshalb sollte unverzüglich<br />
geklärt werden, ob der Schaden<br />
während einer Dienst- oder Privatfahrt<br />
verursacht wurde. Noch ein Grund, warum<br />
die Mitarbeiter Schäden sofort melden<br />
müssen. Außerdem obliegt es dem<br />
Mitarbeiter nachzuweisen, dass er den<br />
Schaden nicht während einer Privatfahrt<br />
verursacht hat.<br />
CHECKLISTE<br />
Was grob fahrlässig ist –<br />
und was nicht<br />
Welcher Grad des Verschuldens vorliegt,<br />
lässt sich selten eindeutig bestimmen.<br />
Selbst wenn der Wagen statt mit Benzin,<br />
mit Diesel betankt wurde, wird von den<br />
Gerichten unterschiedlich bewertet –<br />
mal als grobe, mal als mittlere und mal<br />
als leichte Fahrlässigkeit.<br />
Dagegen führen Rotlichtverstöße oder<br />
Alkoholfahrten zur vollen Haftung des<br />
Mitarbeiters: Lediglich die Höhe der Ersatzpflicht<br />
wird in diesen Fällen eventuell<br />
beschränkt, etwa wenn das Verhältnis<br />
zwischen Schadenshöhe und Einkommen<br />
unverhältnismäßig ausfällt. Darüber<br />
hinaus sollten Flottenbetreiber Umbauten<br />
bei Dienstautos generell verbieten,<br />
vor allem solche, bei denen sich damit<br />
die Motorleistung erhöht. Das kann<br />
im Ernstfall zur Entziehung der Zulassung<br />
und damit des Versicherungsschutzes<br />
führen. Außerdem setzt man damit<br />
die Garantie des Herstellers aufs Spiel.<br />
Diese Punkte gehören in einen Überlassungsvertrag<br />
• Grundsätzlich: Fahrzeugtyp, Marke, Kennzeichen,<br />
Fahrgestellnummer sowie Vertragsparteien – Fahrer/Unternehmen.<br />
• Fahrzeugnutzung: Nutzerkreis festlegen. Bei<br />
privater Nutzung: Art/Umfang, Urlaubs- und Auslandsfahrten.<br />
• Regelung geldwerter Vorteil/Fahrtenbuch:<br />
Welche Berechnungsgrundlage gilt.<br />
• Kraftstoffkosten: Wer bezahlt den Sprit – auch bei<br />
Privatfahrten?<br />
• Inspektion und Pflege: Fahrer ist für Verkehrstauglichkeit<br />
seines Dienstwagens zuständig. Dazu gehören:<br />
regelmäßige Kontrolle von Reifen, Bremsen oder<br />
Licht, Einhaltung Inspektions- /Wartungstermine (in<br />
autorisierten Werkstätten).<br />
• Unfall und Diebstahl: Fahrer muss unverzüglich die<br />
Polizei verständigen.<br />
• Haftung bei Schäden: Bei vorsätzlich oder grob<br />
fahrlässig herbeigeführten Schäden kann der Fahrer<br />
zu vollem Schadenersatz herangezogen werden.<br />
Bei mittlerer Fahrlässigkeit muss sich der Fahrer je<br />
nach Schwere seiner Nachlässigkeit am Schaden<br />
beteiligen.<br />
• Ersatz: Das Auto sollte jederzeit durch ein anderes<br />
gleichwertiges getauscht werden dürfen.<br />
• Kündigung: Das Auto muss spätestens zum Kündigungstermin<br />
zurückgehen.<br />
• Krankheit: Ist der Mitarbeiter länger als sechs Wochen<br />
krank, kann er verpflichtet werden, sein Auto<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
• Schriftform: Änderungen am Vertrag gelten nur<br />
schriftlich. Sonst könnte der Mitarbeiter Rechte aus<br />
mündlichen Absprachen fordern.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 35
SCHWERPUNKT | Recht<br />
VERBOTENE FILMEREI<br />
KANN TEUER WERDEN<br />
Die Kamera am Armaturenbrett scheint praktisch, um bei einem Unfall die Schuld<br />
anderer zu beweisen. Doch der Datenschutz verbietet die Filmerei. Bis 300.000 Euro<br />
Bußgeld drohen.<br />
Text: Hanne Lübbehüsen<br />
Mit einer Videokamera am Armaturenbrett<br />
Verkehrsverstöße anderer zu<br />
filmen, um bei einem Unfall das Recht<br />
auf seiner Seite zu haben, klingt für<br />
manchen verlockend. In anderen Ländern,<br />
etwa Russland, sind die sogenannten<br />
Dashcams (Dashboard: englisch für<br />
Armaturenbrett) weit verbreitet. Aber<br />
auch in Deutschland nutzen immer mehr<br />
Autofahrer die kleinen Kameras. Hierzulande<br />
ist ihre Nutzung aber umstritten.<br />
Eine Landesbehörde hat nun angekündigt,<br />
für den unzulässigen Einsatz von<br />
Dashcams Bußgelder zu verhängen.<br />
Andere Landesämter sehen das ähnlich.<br />
Erst Mitte August entschied das Verwaltungsgericht<br />
Ansbach, dass die Kameras<br />
unter bestimmten Bedingungen unzulässig<br />
sind: Es dürfen keine Aufnahmen mit<br />
der Absicht gemacht werden, sie später<br />
ins Netz zu stellen oder eben an Dritte,<br />
wie die Polizei, weiterzugeben.<br />
Da man die mit der Dashcam die heimlich<br />
gefilmten Personen identifizieren<br />
kann, sind die Aufnahmen datenschutzrechtlich<br />
problematisch. Das Gericht war<br />
der Meinung, dass die Datenschutzinteressen<br />
der Gefilmten höher zu bewerten<br />
sind als das Interesse des Autofahrers an<br />
einem Videobeweis (Az.: AN 4 K<br />
13.01634). Damit sind die Richter ganz auf<br />
der Linie der Datenschutzbehörden, die<br />
sich bereits in diese Richtung äußerten.<br />
Datenschutz geht gegen Missbrauch<br />
von Dashcam-Aufnahmen vor<br />
Nun hat das Bayrische Landesamt für<br />
Datenschutzaufsicht angekündigt, aktiv<br />
gegen die verbotene Nutzung der Dashcams<br />
vorzugehen. Wenn Autofahrer<br />
ihre damit aufgenommenen Videofilme<br />
an Polizei, Versicherung oder Ähnliche<br />
weitergeben oder im Internet veröffentlichen,<br />
werde man prüfen, ob ein Bußgeld<br />
erlassen werden kann. Der gesetzlich<br />
festgelegte Bußgeldrahmen für diese<br />
Verstöße beläuft sich nach Paragraf 43<br />
Bundesdatenschutzgesetz auf bis zu<br />
300.000 Euro.<br />
Andere Datenschutzbehörden sehen<br />
das ähnlich. Der Pressesprecher des Landesbeauftragten<br />
für Datenschutz in NRW<br />
sagte auf Anfrage, in der Praxis werde<br />
man versuchen, in vielen Fällen mit<br />
Beratung zum Ziel zu kommen. Man<br />
behalte sich aber vor, ein Bußgeld zu verhängen.<br />
Zum Beispiel, wenn sich der Betroffene<br />
weigert, die Kamera nicht mehr<br />
zu nutzen, oder im Wiederholungsfall.<br />
Auch in Brandenburg will man im Einzelfall<br />
entscheiden, ob ein Bußgeld fällig<br />
wird. Nach Ansicht des Landesbeauftragten<br />
von Baden-Württemberg kann sich<br />
nach der Entscheidung des Verwaltungsgerichts<br />
Ansbach nun kein Autofahrer<br />
mehr herausreden und behaupten, er<br />
habe nicht wissen können, dass der<br />
Einsatz von Dashcams im Straßenverkehr<br />
unzulässig sei.<br />
Neben dem Datenschutzaspekt ist<br />
zudem fraglich, inwiefern die widerrechtlich<br />
erstellten Aufnahmen der Dashcams<br />
als Beweismittel in Zivil- oder Strafprozessen<br />
überhaupt zugelassen werden.<br />
Das liegt derzeit im Ermessen des<br />
Gerichts. Das Amtsgericht München ließ<br />
eine von einem Radfahrer erstellte Bikecam-Aufnahme<br />
als Beweismittel zu.<br />
Allerdings gingen die Richter davon aus,<br />
dass die Aufnahme ursprünglich zu<br />
privaten Zwecken erstellt worden war<br />
und nicht der Beweissicherung dienen<br />
sollte (Az.: 343 C4445/13).<br />
Foto: Fotolia (1)<br />
36 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
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SCHWERPUNKT | Recht<br />
RECHTLICHE HÜRDEN<br />
Viele Unternehmen versprechen sich von Carsharing sinkende Mobilitätskosten,<br />
doch Vorsicht beim Kleingedruckten, da steckt der Teufel im Detail. Text: Uwe Schmidt-Kasparek<br />
Bessere Auslastung, geringere<br />
Kosten und flexiblere Mitarbeiter.<br />
Das alles verspricht Corporate-Carsharing.<br />
Dabei haben Unternehmen vor<br />
allem zwei Möglichkeiten: Sie können<br />
Carsharing am »freien Markt« oder den<br />
Service von Leasinggesellschaften nutzen.<br />
»Immer mehr lokale Carsharing-Anbieter<br />
halten für Unternehmen spezielle<br />
Angebote bereit«, sagt Gabi Lambrecht<br />
vom Bundesverband Carsharing (BCS).<br />
Mitarbeiter können dann Fahrzeuge für<br />
dienstliche und natürlich private Fahrten<br />
buchen.<br />
Hohe Selbstbeteiligungen drohen<br />
Egal für welche Art des Corporate-Carsharings<br />
sich Fleet- oder Flottenmanager<br />
entscheiden: »Nehmen Sie die Verträge<br />
genau unter die Lupe. Prüfen Sie, unter<br />
welchem Umständen Sie in welchem<br />
Umfang für Schäden haften müssen«,<br />
empfiehlt Marc Herzog, Fachanwalt für<br />
Verkehrs- und Versicherungsrecht. So<br />
könnten hohe Selbstbeteiligungen im<br />
Schadenfall den eigentlich angestrebten<br />
finanziellen Vorteil mit einem Schlag<br />
zunichtemachen.<br />
»Zudem kann es beim Carsharing<br />
durchaus Unterschiede gegenüber dem<br />
bisher gewohnten Versicherungsschutz<br />
für eigene Fahrzeuge geben«, warnt der<br />
Jurist. Dann kann eine private Fahrt einen<br />
Mitarbeiter unter Umständen viel Geld<br />
kosten. »Dennoch sind Carsharing- Autos<br />
selbstverständlich vollkaskoversichert«,<br />
heißt es auf der Homepage des Berliner<br />
Verbandes.<br />
Allerdings zeigt ein Blick in die allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen (AGB),<br />
dass der Carsharing-Schutz eher ein geringeres<br />
Niveau aufweist. So heißt es beispielsweise<br />
im Kundenhandbuch der<br />
Cambio Mobilitätsservice aus Bremen:<br />
»Der Fahrberechtigte haftet Cambio<br />
(und/oder dem Fahrzeughalter) gegenüber<br />
in voller Höhe für Schäden, die sich<br />
aus der vorsätzlichen oder grob fahrlässigen<br />
Nichtbeachtung der AGB, der ge-<br />
Fotos: Fotolia (1)<br />
38 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
»Wir übernehmen die UVV-Prüfung<br />
für Carsharing-Fahrzeuge im Rahmen<br />
des Full-Service-Leasing«<br />
Rudolf Rizzolli<br />
Sixt Leasing<br />
setzlichen Vorschriften oder der allgemeinen<br />
Versicherungsbedingungen (auch<br />
durch den Beauftragten) ergeben.« In den<br />
Bedingungen der DB Rent, die hinter<br />
»Mein Carsharing« und »Flinkster« steht,<br />
heißt es lapidar: »Bei grob fahrlässiger<br />
Herbeiführung des Schadens haftet der<br />
Kunde in einem der Schwere des Verschuldens<br />
entsprechenden Umfang bis<br />
zur Höhe des Gesamtschadens.«<br />
In bestimmten Fällen kann das Unternehmen<br />
nach eigenen Aussagen den<br />
Schaden sogar in voller Höhe vom Kunden<br />
verlangen. Das gilt beispielsweise,<br />
wenn der Wagen falsch betankt wurde.<br />
Citee Car möchte seine Versicherungsbedingungen<br />
»nicht pauschal zur Einsichtnahme«<br />
herausgeben. Auf der Homepage<br />
lässt sich aber nachlesen, dass »kundenseitige<br />
grobe Fahrlässigkeit« die zugesicherten<br />
Versicherungsleistungen einschließlich<br />
Haftungsreduzierung außer<br />
Kraft setzt. Demgegenüber ist es bei<br />
Vollkaskoversicherungen, die man als<br />
Privatperson abschließt, längst üblich,<br />
dass bei grob fahrlässigen Fehlern der<br />
Ver sicherer auf eine Kürzung der Ansprüche<br />
verzichtet.<br />
Niedrige Promille-Grenzen<br />
Voll auf ihrem Schaden bleiben auch Car-<br />
2go-Kunden sitzen, wenn sie beispielsweise<br />
zwei Gläser Wein oder Bier getrunken<br />
haben und danach einen Unfall mit<br />
0,4 Promille Alkohl im Blut verursachen.<br />
»Da es bei uns in den Mietbedingungen<br />
eine strikte Null-Promille-Regelung gibt,<br />
führt Fahren unter Alkohol unabhängig<br />
vom Versicherungsschutz zu einem Ausschluss«,<br />
sagt Andreas Leo von Car2go.<br />
Herkömmliche Autofahrer würden hier<br />
besser abschneiden. »Zwar machen alle<br />
Versicherungen Abstriche, wenn man sich<br />
benebelt ans Steuer setzt«, erläutert Herzog.<br />
»Doch grundsätzlich ist dann die<br />
Schwere des Verschuldens entscheidend.«<br />
Besser professionelle Anbieter nutzen<br />
Firmen sollten beim Corporate-Carsharing<br />
daher immer besondere Konditionen<br />
vereinbaren oder einen der professionellen<br />
Corporate-Carsharing-Anbieter<br />
nutzen. Umfangreich ist beispielsweise<br />
der Versicherungsschutz bei der Alphabet<br />
Fuhrparkmanagement, einer BMW-<br />
Tochter. So gilt für die Haftpflichtdeckung<br />
eine Pauschale von 100 Millionen<br />
Ein Blick in die allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
schützt vor bösen Überraschungen<br />
Euro und zwölf Millionen Euro je geschädigter<br />
Person. Auch ein weitgehender<br />
Verzicht auf den Einwand der groben<br />
Fahrlässigkeit kann vereinbart werden.<br />
Zudem gibt es Fahrerunfallschutz und<br />
eine Fahrzeuginhaltsversicherung. Dann<br />
sind persönliche Gegenstände im Fahrzeug<br />
wie Handy oder Laptop geschützt.<br />
Demgegenüber muss das Corporate-Carsharing<br />
von Sixt beim Fahrerunfallschutz<br />
und der Fahrzeuginhaltsversicherung<br />
noch passen. Personenschäden sind mit<br />
zehn Millionen Euro pro geschädigte Per-<br />
Flexibel von Termin zu Termin: Mit ihrem<br />
Carsharing-Angebot Flinkster schließt die<br />
Bahn ihre Mobilitätskette.<br />
son abgesichert. Beim Corporate-Carsharing<br />
von Daimler kann der »Versicherungsschutz<br />
vom Kunden für seine Fahrzeuge<br />
festgelegt werden«, sagt Harald<br />
Bertsch, Sprecher der Daimler Financial<br />
Services Europe & Mercedes-Benz Bank.<br />
Zwei weitere Probleme müssen Unternehmen<br />
bei der Installation eines Corporate-Carsharing-Modells<br />
beachten. So<br />
muss ein geldwerter Vorteil, der bei privaten<br />
Fahrten über Firmenkonditionen<br />
entsteht, von den Mitarbeitern eigentlich<br />
versteuert werden.<br />
Nach Erfahrungen von Daimler übernimmt<br />
das entweder das Unternehmen<br />
oder es wird eine Fahrzeugmiete zu<br />
marktüblichen Konditionen vom Mitarbeiter<br />
erhoben. Dann entsteht kein geldwerter<br />
Vorteil. »Gerne unterstützen wir<br />
unsere Kunden im Dialog mit der zuständigen<br />
Finanzbehörde und bei der<br />
Preisfindung«, sagt Sixt-Leasingvorstand<br />
Rudolf Rizzolli.<br />
Vorbildlich hat Sixt das Thema Unfallverhütungsvorschriften<br />
gelöst. So müssen<br />
die Fahrzeuge wie »reguläre« Firmenwagen<br />
gemäß der Berufsgenossenschaften<br />
einer jährlichen Arbeitsschutzprüfung<br />
unterzogen werden. »Diese Prüfung<br />
kann über das Full-Service-Paket der Carsharing-Fahrzeuge<br />
durch Kooperationspartner<br />
der Sixt Leasing abgebildet werden,<br />
sodass keine weiteren Aufwände<br />
auf Nutzer und Fuhrparkmanager zukommen«,<br />
erläutert Rizzolli.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 39
MANAGEMENT | Recht und Steuer<br />
FUSSGÄNGER HABEN NICHT IMMER VORRECHT<br />
Fußgänger sind die schwächsten Teilnehmer im Straßenverkehr. Das Gesetz schützt sie deshalb<br />
besonders. Trotzdem müssen sie auch am Zebrastreifen aufpassen.<br />
Für Autofahrer stellen Fußgänger<br />
eine besondere Herausforderung im<br />
Straßenverkehr dar. So verlangt beispielsweise<br />
Paragraf 3 der Straßenverkehrsordnung<br />
(StVO), dass Kinder,<br />
Hilfsbedürftige und ältere Menschen<br />
nicht gefährdet werden dürfen. Autofahrer<br />
müssen in diesem Fall ihr Tempo<br />
drosseln und bereit sein zu bremsen.<br />
Das ist der höchste Sorgfaltsmaßstab,<br />
den der Gesetzgeber anlegt.<br />
Wenn dann etwas passiert, ist<br />
oft der Autofahrer der Schuldige.<br />
Ganz besonders kritisch ist die<br />
Lage an Zebrastreifen. Laut<br />
StVO genießen Fußgänger dort<br />
Vorrang. Umso erfreulicher fielen<br />
die Feststellungen, die das<br />
OLG Stuttgart jüngst getroffen<br />
hat (Az.: 1 Ss 358/14), aus. Der<br />
Fall: Ein 79-jähriger Fußgänger<br />
Urs Heck,<br />
Rechtsanwalt<br />
wurde auf dem Zebrastreifen von einem<br />
Auto erfasst und schwer verletzt. Die<br />
beiden Vorinstanzen hatten den Fahrer<br />
zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen<br />
verdonnert und ein dreimonatiges Fahrverbot<br />
wegen fahrlässiger Körperverletzung<br />
ausgesprochen.<br />
Dabei waren die Richter der Meinung,<br />
einem Fußgängerüberweg dürfe man<br />
sich generell nur so schnell nähern, dass<br />
auch ein unvermittelt auftauchender<br />
Fußgänger nicht behindert<br />
oder gefährdet wird. Diese<br />
Auffassung teilte der Stuttgarter<br />
Senat nicht. Demnach gilt<br />
diese Regelung nur, wenn ein<br />
Fußgänger den Zebrastreifen<br />
erkennbar überqueren will. Ist<br />
das nicht der Fall und die Passage<br />
wird nicht durch parkende<br />
Autos teilweise verdeckt,<br />
darf mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />
gefahren werden.<br />
Selbst ein parallel laufender Fußgänger<br />
verpflichtet den Autofahrer nicht, vorsorglich<br />
zu bremsen. Nur die Möglichkeit<br />
des Auftauchens eines – noch gar nicht<br />
sichtbaren – Überquerungswilligen führt<br />
allenfalls zu erhöhter Aufmerksamkeit.<br />
Außerdem liege ein nicht unerhebliches<br />
Mitverschulden des Fußgängers sehr<br />
nahe, das zugunsten des Autofahrers zu<br />
berücksichtigen sei.<br />
Der Fußgänger darf nicht blind darauf<br />
vertrauen, dass er gesehen wird und die<br />
Autos stoppen. Vor Betreten des Überwegs<br />
muss er sich »mindestens durch<br />
einen beiläufigen Blick nach den Seiten<br />
von der Verkehrslage überzeugen«. Rechnet<br />
der Fußgänger damit, dass der Autofahrer<br />
ihn ignoriert, muss er mit der Überquerung<br />
sogar warten.<br />
Fotos: Thomas Küppers (1), Götz Mannchen (1), Andreas Meinhardt (1), Fotolia (1), Pixelio (1)<br />
FLUGREISEN<br />
Stornogebühr unzulässig<br />
Das Kammergericht Berlin hat jetzt die Vertragsklausel einer Airline für ungültig erklärt, laut<br />
der ein Fluggast bei Nichtantritt der Reise 25 Euro für die Abwicklung der Stornierung hätte<br />
zahlen müssen. Die Fluggesellschaft sei aufgrund des gesetzlichen Kündigungsrechts ohnehin<br />
verpflichtet, eine Stornierung entgegenzunehmen und abzuwickeln. Außerdem wurde der<br />
Fluggesellschaft untersagt, den Anteil an<br />
Steuern und Gebühren am Ticketpreis zu<br />
niedrig auszuweisen. Auf der Internetseite<br />
des Unternehmens wurden für einen Flug<br />
von Berlin nach Frankfurt/Main lediglich<br />
Steuern und Gebühren in Höhe von einem<br />
beziehungsweise drei Euro angegeben. Mit<br />
der Realität hatte das nichts zu tun: Allein<br />
schon das Passagierentgelt des Frankfurter<br />
Flughafens beläuft sich im Regelfall auf<br />
14,70 Euro pro Person (Az.: 5 U 2/<strong>12</strong>).<br />
POLIZEI<br />
Martinshorn ist kein Freifahrschein<br />
Blaulicht und Martinshorn<br />
beschert der<br />
Polizei zwar Vorfahrt,<br />
ist aber kein Freifahrschein<br />
für unvorsichtiges<br />
Fahren. Weil ein<br />
Auto zum Abbiegen<br />
ausgeschert war, kollidierte es mit dem sich von hinten mit hoher Geschwindigkeit<br />
nähernden Polizeiauto. Ein Sachverständiger ermittelte, dass der Polizist innerorts<br />
über 80 km/h schnell war. Eigentlich hätte der Autofahrer die Sirene von Weitem<br />
hören und wie die Fahrzeuge vor und hinter ihm rechts ran fahren müssen. Den erforderlichen<br />
Schulterblick vor dem Ausscheren habe er offensichtlich weggelassen,<br />
sonst hätte er das Polizeiauto mit Blaulicht gesehen. Trotzdem teilte das Gericht die<br />
Schuld hälftig auf: 80 km/h sind eine Überschreitung von 60 Prozent, das befand das<br />
Gericht als unangemessen hoch und nicht umsichtig genug.<br />
40 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
ÜBERHOLVERBOT GILT AB SCHILD<br />
Ab einem Überholverbotsschild darf nicht mehr überholt werden. Was simpel klingt, hat eine weiterführende<br />
Bedeutung, denn es gilt auch für bereits gestartete Überholvorgänge. Das Urteil des OLG Hamm dürfte vor allem<br />
Autofahrer freuen, die sich über kilometerlange Brummirennen auf Autobahnen ärgern. Im zugrunde liegenden<br />
Fall war nämlich ein Lkw-Fahrer zu einem Bußgeld verurteilt worden, obwohl er schon vor der Überholverbotszone<br />
ausscherte. Er habe dann mangels ausreichender<br />
Lücke nicht eher wieder nach rechts<br />
fahren können. Das ließen die Richter nicht<br />
gelten: Der Lkw-Fahrer hätte sich eben zurückfallen<br />
lassen müssen. Das Überholverbotszeichen<br />
verbietet nicht nur den Beginn<br />
eines Überholmanövers, sondern auch die<br />
Fortsetzung, selbst wenn er sich bereits<br />
schräg vor dem zu überholenden Auto<br />
befinde, aber noch nicht rechts einscheren<br />
könne. Und wenn das Zurückfallenlassen<br />
nicht gefahrlos möglich ist? Den Fall muss<br />
ein anderes Urteil klären (Az.: 1 RBs 162/14).<br />
STEUER<br />
Werbefläche auf Auto ist kein geldwerter Vorteil<br />
Bezahlt der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern Geld, dass sie<br />
ein Firmenlogo auf ihren Privatfahrzeugen anbringen, so<br />
liegt kein steuer- oder sozialversicherungspflichtiger<br />
Vorteil vor. Die Zahlung aus der<br />
Werbevereinbarung zwischen Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer stellt weder Lohn noch Gehalt<br />
noch einen anderen Bezug oder geldwerten<br />
Vorteil aus der Beschäftigung dar.<br />
Dies gilt auch, wenn sich der Arbeitnehmer<br />
verpflichtet, das bedruckte Auto für<br />
Fahrten zum Arbeitsplatz zu nutzen. Als<br />
Arbeitslohn gelten grundsätzlich nur<br />
Zahlungen, die für eine Beschäftigung<br />
Mandy Goldmann<br />
Steuerberaterin<br />
EINPARKEN<br />
Nicht auf die Rückfahrkamera verlassen<br />
Eine Frau wollte mit ihrem Jaguar rückwärts einparken.<br />
Auf der Rückfahrkamera war kein Hindernis zu sehen gewesen.<br />
Dummerweise hatte die Kamera einen mit Metallstreben<br />
befestigten Luftschacht nicht erfasst, der in den<br />
Parkraum ragte. Den nahm die Dame mit Karacho mit<br />
und handelte sich so einen Schaden von 2.000 Euro ein,<br />
die sie vom Parkhaus zurückforderte. Damit scheiterte<br />
sie aber in zwei Instanzen. Die Richter fanden nicht, dass<br />
der Betreiber des Parkhauses seine Sorgfaltspflicht verletzt<br />
habe. Die Gefahrenquelle sei mit einem rot-weißen<br />
Klebeband hervorgehoben, das genüge (AG Hannover,<br />
Az.: 438 C 1632/14).<br />
gewährt werden und durch das individuelle Dienstverhältnis<br />
veranlasst sind. Die Werbefläche auf dem Privatwagen<br />
unterliegt einer eigenen Rechtsbeziehung und<br />
erfolgt nicht aufgrund des Beschäftigungsverhältnisses.<br />
Die vom Arbeitgeber geleisteten Zahlungen<br />
sind jedoch nicht steuerfrei. Es handelt<br />
sich hierbei um sogenannte sonstige Einkünfte.<br />
Falls diese pro Jahr die Freigrenze<br />
von 255 Euro übersteigen, unterliegen die<br />
gesamten Einkünfte (Einnahmen abzüglich<br />
Werbungskosten) der Einkommensteuer im<br />
Rahmen der jährlichen Veranlagung.<br />
KURZ-URTEILE<br />
Im Auto mit dem<br />
Handy zu telefonieren<br />
ist verboten<br />
– aber nur, wenn das<br />
Auto rollt und der<br />
Motor läuft. Ist der<br />
Motor aber durch<br />
das Start-Stopp-<br />
System ausgeschaltet, darf der Fahrer an<br />
der Ampel telefonieren (OLG Hamm, Az.:<br />
1 RBs 1/14).<br />
Vor Schulen wird häufig für die Dauer<br />
der Unterrichtszeit ein besonders strenges<br />
Tempolimit verhängt, etwa Tempo<br />
30 mit Zusatz: »Schule« sowie »Mo.–Sa.,<br />
7–18 h«. Diese Tempolimit gilt aber<br />
nicht an Feiertagen (AG Wuppertal, Az.:<br />
<strong>12</strong> OWi-723 Js <strong>12</strong>23/13-224/13).<br />
Wer sich trotz eines Fahrverbots<br />
hinters Steuer setzt, begeht eine Straftat<br />
(§ 21 StVG). Bei einem Unfall kommen<br />
möglicherweise Regressforderungen<br />
durch die Haftpflichtversicherung<br />
oder der Verlust des Versicherungsschutzes<br />
in der Kaskoversicherung auf ihn zu. In<br />
bestimmten Fällen kann man außerdem<br />
seinen Rentenanspruch verlieren (Sozialgericht<br />
Gießen, Az.: S 4 R 158/<strong>12</strong>).<br />
Ist im Kaufvertrag über einen Gebrauchtwagen<br />
ein nicht genauer beschriebener<br />
Vorschaden angegeben,<br />
muss der Käufer im Streitfall beweisen,<br />
dass die von ihm geltend gemachten<br />
Mängel nicht Teil des Vorschadens sind<br />
(AG Hannover, Az.: 563 C 10074/13).<br />
AUTOBAHNUNFALL<br />
Fahrbahn ist tabu<br />
Nach einem Auffahrunfall im Autobahnstau auf<br />
der Mittelspur verließ der Fahrer sein Auto, um<br />
die Schäden zu inspizieren und sich nach dem<br />
Befinden des Unfallgegners zu erkundigen. Als<br />
ein weiteres Fahrzeug auf die beiden kollidierten<br />
Wagen auffuhr, wurde er eingequetscht und<br />
schwer verletzt. Wegen seines leichtsinnigen<br />
Verhaltens sprach das Gericht dem Opfer eine<br />
20-prozentige Mithaftung zu. Die Richter äußerten<br />
sich aber auch verständnisvoll: Der Mann<br />
habe sich verhalten wie viele Unfallbeteiligte,<br />
die nach einer Kollision nicht vorrangig an das<br />
eigene Risiko denken würden (OLG Karlsruhe,<br />
Az.: 1 U 136/<strong>12</strong>).<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 41
AUTO | Neuvorstellungen Mercedes B-Klasse • Audi A6<br />
RENOVIERT,<br />
ELEKTRISIERT<br />
Kaum ist der BMW 2er Active Tourer im<br />
Handel, kontert Mercedes mit einem<br />
Facelift der B-Klasse. Die gibt es nun<br />
auch als Electric Drive. Text: Martin Schou<br />
Es scheint gerade so, als sehe Mercedes<br />
der neuen Van-Konkurrenz aus<br />
München gelassen entgegen. Denn<br />
wirklich tief greifende Änderungen bekommt<br />
die modellgepflegte B-Klasse<br />
nicht mit auf den Weg. Bei der größten<br />
Errungenschaft hofft der Hersteller ohnehin,<br />
dass der Fahrer diese erst gar nie<br />
in Anspruch nehmen muss: Der serienmäßige<br />
Kollisionswarner wurde um eine<br />
autonome Teilbremsung erweitert.<br />
Heißt so viel wie: Verpennt der Fahrer<br />
trotz Signalton und Warnlampe das<br />
Bremsmanöver des Vordermanns, legt<br />
der Benz selbst eine Vollbremsung ein.<br />
Das Facelift ist optisch am breiteren<br />
Kühler auszumachen, der nur noch zwei<br />
Lamellen trägt. Das Tagfahrlicht ist in die<br />
Scheinwerfer integriert. Optional gibt‘s<br />
jetzt LED-Scheinwerfer (875 Euro). Was es<br />
sonst noch Neues gibt? Der Fahrer kann<br />
nun mit dem Schlüssel in der Tasche seine<br />
B-Klasse öffnen und per Knopfdruck<br />
starten (Keyless Go: 550 Euro) sowie bei<br />
Nachtfahrten aus zwölf verschiedenen<br />
Ambiente-Beleuchtungen wählen.<br />
Wie bei den anderen Kompaktmodellen<br />
der Marke gibt‘s nun auch beim Van die<br />
Möglichkeit, aus den Ausstattungslinien<br />
Urban, Style und AMG Line zu wählen.<br />
Das Infotainment-Display fällt mit acht<br />
Zoll eine Nummer größer aus und bringt<br />
den neuen Telematikdienst Mercedes<br />
Connect Me mit.<br />
Unverändert ist zunächst auch die Motorenpalette.<br />
Der Allradspaß beginnt aber<br />
schon beim B 200 CDI. Komfortables<br />
Fahrwerk, direkte Lenkung: Die B-Klasse<br />
macht richtig Freude. Anfang 2015<br />
schiebt Mercedes für B 180 und B 180 CDI<br />
je eine Spritspar-Variante nach. Wer emissionsfrei<br />
fahren möchte, kann künftig sogar<br />
eine Elektroversion (32.900 Euro) ordern.<br />
Einen E-Van hat noch keiner der<br />
Konkurrenten im Programm.<br />
Die neuen Zifferblätter des Kombiinstruments<br />
sind klar strukturiert und gut ablesbar.<br />
Das neue Display des Infotainment-Systems misst<br />
diagonal 20,3 Zentimeter.<br />
AMG Line mit roten Ziernähten,<br />
Karbon-Dekor und<br />
Sportlederlenkrad.<br />
Mercedes B-Klasse<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
160 CDI 1.461 4 66 (90) 240/1.700 14,0 180 4,1 D 108 488–1.547 565 23.450 64,2/35,8 A<br />
180 CDI BE 1.461 4 80 (109) 260/1.750 11,6 190 3,6 D 94 488–1.547 505 24.650 65,1/41,4 A<br />
180 CDI 1.461 4 80 (109) 260/1.750 11,6 190 4,1 D 108 488–1.547 565 24.250 65,0/41,3 A+<br />
200 CDI 2.143 4 100 (136) 300/1.400 9,9 210 4,3 D 111 488–1.547 540 26.<strong>12</strong>5 69,2/44,3 A<br />
220 CDI 2.143 4 130 (177) 350/1.400 8,3 224 4,1 D 107 488–1.547 520 30.275 73,9/47,5 A+<br />
180 BE 1.595 4 90 (<strong>12</strong>2) 200/1.250 9,3 190 5,5 S <strong>12</strong>2 488–1.547 565 23.175 68,1/45,3 B<br />
180 1.595 4 90 (<strong>12</strong>2) 200/1.250 9,3 200 5,6 S <strong>12</strong>9 488–1.547 565 22.775 67,6/44,9 B<br />
200 1.595 4 115 (156) 250/1.250 8,6 220 5,6 S 130 488–1.547 565 24.400 70,9/47,2 B<br />
200 NGD 1.991 4 115 (156) 270/1.250 9,2 200 4,3 CNG 117 501–1.456 515 27.650 69,1/44,3 A<br />
220 4matic 1.991 4 135 (184) 300/1.200 7,5 225 6,5 S 151 488–1.547 525 28.275 79,9/53,3 C<br />
250 1.991 4 155 (211) 350/1.200 6,8 240 6,1 S 141 488–1.547 525 29.525 81,7/54,2 C<br />
Herstellerangaben.<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
42 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong><br />
Mehr Infos und Bilder:<br />
www.firmenauto.de/mbk
Scheinwerfer, Kühlergrill, Rückleuchten und<br />
Stoßfänger: Das Facelift fällt optisch moderat aus.<br />
Das hochauflösende Display mit schnellem<br />
Grafikprozessor für das Navi ist neu im Audi.<br />
RINGSUM FRISCH<br />
Der Audi A6 präsentiert sich überarbeitet. Umfassend renoviert wurden die Motoren und das MMI-Navi,<br />
nagelneu ist die S-tronic. Wir haben den 320-PS-Powerdiesel zur Ausfahrt gebeten.<br />
Text: Guido Borck<br />
Audi A6 Limousine<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Seit drei Jahren befindet sich der<br />
Audi A6 am Markt, deshalb war<br />
für Limousine, Avant und Allroad eine<br />
obligatorische Frischzellenkur fällig.<br />
Der A6 Hybrid kann davon allerdings<br />
nicht mehr profitieren. Er fand zu wenig<br />
Liebhaber und wurde ersatzlos aus dem<br />
Programm gestrichen.<br />
Der optische Feinschliff fiel beim A6<br />
behutsam aus. Am frisch geformten Kühlergrill<br />
blinzeln schmale Bi-Xenonscheinwerfer,<br />
optional ist Matrix-LED-Technik<br />
erhältlich. Umgestaltet wurden ebenso<br />
Stoßfänger und LED-Rückleuchten. Mit<br />
Doppelverglasung sowie Insassenschutz<br />
Pre Sense Basic hat Audi jetzt mehr ins<br />
Oberklassemodell reingepackt.<br />
Innen gibt sich der überarbeitete A6 an<br />
hochwertigeren Tasten in Aluminiumoptik<br />
rund um das MMI-Bedienfeld sowie<br />
einem neuen Wählhebel zu erkennen.<br />
Tief greifende Änderungen betreffen dagegen<br />
das Navigationssystem MMI plus:<br />
Es nutzt nun den gleichen, schnellen Grafikprozessor<br />
von Nvidia wie der nagelneue<br />
Audi TT. Dadurch hat sich die Rechenleistung<br />
im A6 mal eben verdoppelt.<br />
Außendienstler, die auf der Bestell-Liste<br />
bei der Internetanbindung Audi Connect<br />
noch ein Häkchen machen, erhalten<br />
jetzt eine flotte Datenübertragung über<br />
das LTE-Netz. Darüber hinaus lässt sich<br />
aktuelles Navi-Kartenmaterial nun direkt<br />
ins Auto herunterladen.<br />
Die überarbeiteten Motoren erfüllen<br />
jetzt alle Euro 6 und sollen im Schnitt 22<br />
Prozent weniger CO 2<br />
ausstoßen. An der<br />
Dieselbasis werkeln die beiden 2.0 TDI<br />
mit 150 und 190 PS. Völlig neu ist das<br />
Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
S-tronic. Es ersetzt die stufenlose Multitronic<br />
und besitzt eine Sprit sparende Segelfunktion.<br />
Die flotte S-tronic harmoniert<br />
mit dem 150-PS-TDI-Motor besonders<br />
gut, der Zuschlag von knapp 1.900<br />
Euro ist also sinnvoll angelegt. Beim<br />
V6-TDI ist es Serie.<br />
Die Topversion 3.0 TDI quattro wurde<br />
am umfassendsten renoviert. Mit Biturbo<br />
leistet sie satte 320 PS, die Schaltarbeit<br />
übernimmt eine Wandler-Automatik mit<br />
acht Stufen. Nur logisch, dass das samtig<br />
laufende Triebwerk eindrucksvoll zur Sache<br />
geht und mit 7,8 Litern liegt der Verbrauch<br />
noch im vertretbaren Rahmen. Übrigens:<br />
Für jene, denen das Potenzial nicht<br />
reicht, gibt es den A6 3.0 TDI Competition<br />
mit 326 PS. Dank kurzfristiger Boostfunktion<br />
bringt er es sogar auf 346 PS.<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
2.0 TDI Ultra 1.968 4 110 (150) 350/1.500 9,5 214 4,3 D 1<strong>12</strong> 530–995 505 32.773 79,3/51,8 A+<br />
2.0 TDI Ultra 1.968 4 140 (190) 400/1.750 8,4 232 4,3 D 113 530–995 505 34.538 81,6/53,4 A+<br />
3.0 TDI Clean D. 2.967 6 160 (218) 400/1.250 6,6 244 4,7 D <strong>12</strong>2 530–995 505 40.420 91,3/60,0 A<br />
3.0 TDI Clean D. 1) 2.967 6 200 (272) 580/1.250 5,5 250 5,1 D 133 530–995 535 44.958 95,9/63,3 A<br />
3.0 TDI Clean D. 1) 2.967 6 235 (320) 650/1.400 5,0 250 6,0 D 159 530–995 535 49.496 102,8/67,6 B<br />
3.0 TDI Comp. CD 1) 2.967 6 240 (326) 650/1.400 4,9 250 6,0 D 159 530–995 535 56.218 110,4/72,9 B<br />
1.8 TFSI 1.798 4 140 (190) 320/1.400 7,9 233 5.9 S 138 530–995 505 32.269 84,0/55,6 B<br />
2.0 TFSI 1.798 4 185 (252) 370/1.600 6,7 250 5,9 S 137 530–995 505 38.151 91,8/61,1 B<br />
3.0 TFSI 1) 2.955 6 245 (333) 440/2.900 5,1 250 7,4 S 172 530–995 535 45.546 104,9/70,1 C<br />
Herstellerangaben. 1) Allradantrieb<br />
2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />
www.firmenauto.de/aa6<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 43
AUTO | Neuvorstellung Opel Corsa<br />
IM DREIKLANG<br />
ZURUCK<br />
Mit mehr Komfort, spurtstarken Dreizylindermotoren sowie einer Menge<br />
Assistenzsysteme will die fünfte Generation des Opel Corsa Maßstäbe setzen.<br />
Der erste Fahreindruck ist verheißungsvoll.<br />
Text: Guido Borck<br />
Mit Opel geht es wieder bergauf:<br />
Aktuell liegt der Marktanteil bei 7,6 Prozent<br />
und bis 2016 wollen die Hessen<br />
wieder zurück in die schwarzen Zahlen.<br />
Dabei spielt der Corsa eine sehr wichtige<br />
Rolle, der Bestseller macht rund ein<br />
Viertel vom Opel-Gesamtabsatz aus. Wie<br />
schon bei seinem Vorgänger gibt es den<br />
Kleinen als Dreitürer oder praxistauglichen<br />
Fünftürer. Los geht’s bei rund<br />
10.000 Euro, zwei zusätzliche Pforten kosten<br />
630 Euro mehr.<br />
Vorne wie hinten übernimmt der Corsa<br />
Opels neue Designsprache. Zwar basiert<br />
der Rüsselsheimer auf der Bodengruppe<br />
seines Vorgängers, jedoch blieb kein Bauteil<br />
unberührt. Überall wurde umfassend<br />
überarbeitet oder erneuert. Das spürt<br />
man. Dank großzügigem Verstellbereich<br />
von Lenkrad sowie Vordersitzen findet<br />
sich schnell eine optimale Position und<br />
das Platzangebot ist weiterhin ordentlich.<br />
Im Vergleich zum Erz rivalen VW Polo<br />
schluckt der Corsa mit 280 bis 1.090 Litern<br />
etwas mehr Gepäck, beim Fünftürer<br />
sind es sogar 285 bis 1.<strong>12</strong>0 Liter. Für allerhand<br />
Kleinkram befindet sich unter<br />
dem Laderaumboden noch ein gut nutzbares<br />
Staufach.<br />
Eine Smartphone-App übernimmt das<br />
Navigieren via Touchscreen-Monitor<br />
Das neue Cockpit gefällt mit weichen<br />
Kunststoffen und schicker Klavierlackoptik,<br />
in der Mittelkonsole befindet sich<br />
ein Sieben-Zoll-Touchscreen. Das auf den<br />
Namen Intellilink getaufte Bediensystem<br />
gibt es für 252 Euro und stammt aus dem<br />
kleinen Adam. Vom Smartphone gestreamte<br />
Musik kann so über den Monitor<br />
gesteuert werden. Die Navi-App<br />
Bring Go (42 Euro) wird ebenfalls auf den<br />
Bildschirm übertragen.<br />
Alle wichtigen Funktionen lassen sich<br />
vom Lenkrad aus steuern, so bleiben die<br />
Hände schön am Volant. Und da das Kartenmaterial<br />
auf dem Handy gespeichert<br />
wird, verursacht die Bring-Go-App keine<br />
weiteren Kosten. Allerdings funktionierte<br />
die App auf unserer Runde nicht<br />
einwandfrei und zickte manchmal rum.<br />
Die Software-Stimme forderte uns in der<br />
Stadt oftmals viel zu spät zum Abbiegen<br />
auf oder stürzte auch schon mal ab.<br />
44 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong><br />
Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />
www.firmenauto.de/foc
Das neue Cockpit präsentiert sich aufgeräumt. Die verwendeten Materialien wirken ansprechend.<br />
Das Angebot an Fahrerassistenzsystemen ist mit beispielsweise<br />
Verkehrsschilderkennung umfangreich.<br />
Opel Corsa<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Mittels Smartphone-App und Monitor wird navigiert.<br />
Die Software konnte aber nicht überzeugen.<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
1.3 CDTi 1.248 4 55 (75) 190/1.500 14,8 164 3,7 D 99 280–1.090 466 <strong>12</strong>.546 49,2/31,6 A<br />
1.3 CDTi 1.248 4 70 (95) 190/1.500 11,9 182 3,2 D 85 280–1.090 466 13.218 50,0/32,1 A+<br />
1.2 1.229 4 51 (70) 115/4.000 16,0 162 5,3 S <strong>12</strong>4 280–1.090 455 10.067 48,2/32,3 D<br />
1.4 1.398 4 66 (90) 130/4.000 13,2 175 5,1 S 119 280–1.090 454 11.092 49,7/33,4 C<br />
1.4 Turbo 1.364 4 74 (100) 200/1.850 11,0 185 5,1 S 119 280–1.090 466 11.580 50,9/34,3 C<br />
1.0 999 3 66 (90) 170/1.800 11,9 180 4,3 S 100 280–1.090 472 <strong>12</strong>.168 50,8/34,1 B<br />
1.0 999 3 85 (115) 170/1.800 10,3 195 4,9 S 114 280–1.090 472 13.773 52,9/35,5 C<br />
Herstellerangaben.<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Dafür arbeiten die vielen Assistenzsysteme,<br />
die der Corsa jetzt zu bieten<br />
hat, absolut zuverlässig. Sofern das<br />
Fuhrpark-Budget mitspielt, sind unter<br />
anderem eine Verkehrsschilderkennung,<br />
Spurhalte- und Fernlichtassistent sowie<br />
ein Kollisionswarner erhältlich. Wer<br />
möchte, kann noch zur Rückfahrkamera<br />
oder dem halbautomatischen Parkassistenten<br />
greifen, der den Rüsselsheimer<br />
sowohl längs als auch quer einparkt.<br />
Sicherheitsbewusste ergänzen das Angebot<br />
mit Bi-Xenon-Scheinwerfern für<br />
630 Euro.<br />
Insgesamt stehen sieben Motoren zur<br />
Verfügung. Nagelneu sind die beiden aufgeladenen<br />
Dreizylinder (90 und 115 PS)<br />
sowie der 100 PS starke 1,4-Liter-Turbo.<br />
Die beiden Turbodiesel wurden überarbeitet<br />
und sollen mit weniger als vier Liter<br />
Verbrauch auskommen. Allerdings<br />
standen beide Selbstzünder zur ersten<br />
Ausfahrt noch nicht bereit.<br />
Der neue Dreizylinder bringt den Corsa<br />
flott in Fahrt und zeigt Manieren<br />
Doch schon die taufrischen Ottomotoren<br />
überzeugen. Der 1,4-Liter-Turbo tritt mit<br />
einem fülligen Drehmoment von 200<br />
Newtonmetern an und lässt sich schaltfaul<br />
bewegen, hängt wie der stärkere der<br />
beiden Dreizylinder mit 115 PS putzmunter<br />
am Gas. Das kleine Einliter-Maschinchen<br />
ist akustisch kaum als Dreizylinder<br />
auszumachen. Das gefällt – mehr Motor<br />
braucht eigentlich kein Mensch. Auch<br />
das neue Sechsganggetriebe überzeugt.<br />
Einziges Manko: Den kräftigeren Dreizylinder<br />
gibt es erst als Edition-Ausstattung<br />
und ist dadurch gleich 1.605 Euro teurer<br />
als die 90-PS-Version.<br />
Stolz ist Opel auf die neue Servolenkung,<br />
die geschwindigkeitsabhängig arbeitet.<br />
Bei niedrigem Tempo ist sie leichtgängig,<br />
mit zunehmender Geschwindigkeit<br />
gibt sie dagegen viel Rückmeldung.<br />
Unser Testwagen war mit 17-Zoll-Sportfahrwerk<br />
ausgerüstet. Damit geht der<br />
Kleine flott ums Eck und federt noch<br />
ordentlich was weg.<br />
Der neue Corsa punktet mit ausgewogenen<br />
Fahreigenschaften und bringt<br />
eine reichhaltige Sicherheitsausstattung<br />
mit. Und da er nicht teurer geworden ist,<br />
dürfte er schnell neue Freunde in den<br />
Fuhrparks von Kurieren und Pflegediensten<br />
finden.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 45
AUTO | Neuvorstellung Ford Mondeo<br />
FÜNF VOR ZWÖLF<br />
In den USA ist der neue Ford Mondeo seit zwei Jahren unterwegs. Jetzt kommt<br />
er auch zu uns – sogar als Hybrid. Hat sich das lange Warten gelohnt? Text: Guido Borck<br />
Der neue Mondeo kommt verspätet,<br />
weil die europäische Produktion wegen<br />
der Schließung des belgischen Werks<br />
nach Valencia verlegt werden musste.<br />
Den Mondeo gibt es wieder als fünftürige<br />
Limousine und als Turnier – der<br />
machte bisher einen Marktanteil von<br />
rund 80 Prozent aus. Darüber hinaus gibt<br />
es einen Hybrid-Ableger. Allerdings nur<br />
als Stufenheck. Er ist der einzige Viertürer<br />
im deutschen Programm.<br />
Der neue Mondeo trägt scharf geschnittene<br />
Kanten und ist etwas flacher als sein<br />
Vorgänger. Mit breitem Kühlergrill nebst<br />
sehr schmalen Scheinwerfern wirkt er<br />
fast wie ein Ableger eines Aston Martin.<br />
Mit stolzen 4,87 Metern ist er ein großes<br />
Auto, passt fast nicht mehr in die Mittelklasse.<br />
Gleiches gilt für den Radstand von<br />
2,85 Metern, das sind sechs Zentimeter<br />
mehr als beim neuen VW Passat. Der Kofferraum<br />
des Kombi schluckt 525 bis 1.630<br />
Liter, was wiederum weniger ist als beim<br />
Klassenprimus Passat Variant (650–<br />
1.780 Liter), aber immer noch ordentlich.<br />
Hinten bietet der neue Mondeo mehr<br />
Beinfreiheit als bisher<br />
Dafür gibt es im Innenraum mehr als<br />
genug Platz. Das Raumangebot ist selbst<br />
beim coupéhaft anmutenden Fünftürer<br />
großzügig und wird vom Turnier naturgemäß<br />
in Sachen Kopffreiheit sogar noch<br />
überboten. Eine kleine Aussparung in<br />
den Rückenlehnen bringt den Fondpassagieren<br />
mehr Knieraum als bisher. Vorne<br />
umschließen den Fahrer Sportsitze (Serie<br />
ab Titanium) mit viel Seitenhalt.<br />
Einen ansprechenden Eindruck hinterlässt<br />
das solide anmutende Cockpit,<br />
allerdings mit kleinen Schwächen. So<br />
präsentiert sich die Mittelkonsole sichtbar<br />
aufgeräumt, doch die übrig gebliebenen<br />
Tasten für die Klimaregelung<br />
sehen alle gleich aus. Außerdem muss<br />
die Luftverteilung teilweise umständlich<br />
über den großen Touchscreen geregelt<br />
werden.<br />
Die Instrumente mit bis zu drei kleinen<br />
LCD-Farbdisplays sind überfrachtet und<br />
erfordern beim Ablesen Konzentration.<br />
Auch der Materialmix enttäuscht.<br />
Keine Schwächen leistet sich der<br />
Mondeo bei der Sicherheit. Im Gegenteil,<br />
er hat neben serienmäßigem Fahrerknieairbag<br />
etliche Assistenzsysteme im Portfolio<br />
und legt sogar mit dem ersten Gurtairbag<br />
(252 Euro) in der Mittelklasse noch<br />
einen drauf. Er soll das Verletzungsri siko<br />
im Brust- und Halsbereich minimieren.<br />
46 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Bis zu drei kleine LCD-Displays überfrachten die<br />
Instrumente und machen sie unübersichtlich.<br />
Der Kofferraum des Turnier schluckt 525 bis 1.630<br />
Liter, eine niedrige Ladekante schont den Rücken.<br />
Das Raumangebot ist äußerst üppig, vor allem auf<br />
der Rückbank. Hier gibt es sehr viel Kniefreiheit.<br />
Sehr lobenswert: Als erster Hersteller bietet Ford<br />
Gurtairbags für die Außenplätze im Fond an.<br />
Ford Mondeo Turnier<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
1.6 TDCi 1.560 4 85 (115) 270/1.750 <strong>12</strong>,3 187 4,3 D 114 525–1.630 801 24.538 69,2/45,1 A<br />
2.0 TDCi 1.997 4 110 (150) 320/1.750 9,4 210 4,5 D 117 525–1.630 818 26.008 72,6/47,1 A<br />
2.0 TDCi 1.997 4 132 (180) 340/2.000 8,4 220 4,5 D 117 525–1.630 813 27.269 75,1/48,8 A<br />
Hybrid 1) 1.999 4 138 (187) 300/1.750 9,2 187 4,2 S 99 429 671 29.370 75,1/49,6 A+<br />
1.5 Ecoboost 1.499 4 118 (160) 240/1.600 9,3 217 5,9 S 137 525–1.630 816 23.655 70,9/48,2 B<br />
2.0 Ecoboost 1.999 4 149 (203) 300/1.750 8,8 227 7,5 S 174 525–1.630 832 29.542 82,5/56,1 D<br />
2.0 Ecoboost 1.999 4 176 (240) 340/1.900 8,0 235 7,5 S 174 525–1.630 821 31.218 84,4/59,0 D<br />
Herstellerangaben, 1) nur als viertürige Limousine lieferbar<br />
2) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Das bietet sonst nur die S-Klasse von<br />
Mercedes. Abgerundet wird das Angebot<br />
beim Mondeo mit LED-Scheinwerfern,<br />
die im Paket mit elektrisch öffnender<br />
Heckklappe und schlüsselloser Fernbedienung<br />
1.386 Euro kosten.<br />
Zum Verkaufsbeginn gibt es drei Benziner,<br />
drei Diesel sowie den Hybriden.<br />
Nächstes Jahr folgen noch Allradversionen,<br />
ein Biturbo-Diesel mit 210 PS<br />
sowie der aus Fiesta und Focus bekannte<br />
Einliter-Dreizylinder mit <strong>12</strong>5 PS. Wir sind<br />
schon jetzt sehr gespannt, wie er sich im<br />
Ford-Flaggschiff schlägt.<br />
Aber zurück zum aktuellen Angebot.<br />
Der von uns gefahrene Mondeo Turnier<br />
2.0 TDCi bringt jetzt 17 PS mehr mit und<br />
leistet 180 PS. Der leise und kultivierte<br />
Selbstzünder zeigt sich früh einsatzbereit<br />
und verfügt mit einem maximalen<br />
Drehmoment von 340 Nm über ordentliche<br />
Reserven. Gemessen an der hohen<br />
Leistung, gehen die laut Bordcomputer<br />
ermittelten 6,3 Liter auf unserer Runde<br />
völlig in Ordnung. Obwohl die knackige<br />
Sechsgang-Box viel Spaß bereitet, kann<br />
man ihn schaltfaul fahren. Alternativ bietet<br />
Ford für 1.681 Euro eine Sechsstufen-Automatik.<br />
Auch das Fahrwerk überzeugte auf<br />
ganzer Linie. Auf kurvenreichen Strecken<br />
klebt der Mondeo förmlich auf dem<br />
Mehr Infos, Bilder und ein Video:<br />
www.firmenauto.de/ffm<br />
Asphalt, nimmt Biegungen neutral und<br />
präzise. Seine neue elektrische Servolenkung<br />
vermittelt viel Fahrbahnkontakt.<br />
Trotzdem ist der Wagen nicht nur etwas<br />
für eilige Dienstwagenfahrer, sondern<br />
bietet viel Fahrkomfort.<br />
Der Hybride verbraucht nur 4,2 Liter<br />
Selbst der Hybride beherrscht den Spagat<br />
aus Komfort und Dynamik, obwohl<br />
er eigentlich zum Sparen verdammt ist.<br />
Die Systemleistung des Viertürers beträgt<br />
187 PS, der Normverbrauch 4,2 Liter. Für<br />
den Antrieb sorgen ein Zweiliter-Benziner<br />
mit 177 PS und zwei Elektromotoren.<br />
Warten auf die nächste<br />
Kurve: der agile Mondeo<br />
ist ein echtes Fahrerauto.<br />
Einer unterstützt den Verbrenner, der andere<br />
lädt beim Bremsen die Akkus auf.<br />
Die sitzen im Gepäckabteil, welches dadurch<br />
etwas zerklüftet ist. Ein paar Kilometer<br />
schafft der Hybride elektrisch,<br />
dann schaltet sich der Benzinmotor fast<br />
unmerklich dazu.<br />
Preise auf Niveau des Vorgängers,<br />
beim Diesel auf 30.000 Kilometer gestreckte<br />
Wartungsintervalle und damit<br />
um 25 Prozent gesenkte Wartungskosten<br />
sowie attraktive Ausstattungspakete<br />
machen den neuen Mondeo gerade für<br />
Vielfahrer interessant. Kurz gesagt: Das<br />
lange Warten hat sich gelohnt.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 47
AUTO | Neuvorstellung Renault Twingo<br />
KLEINE<br />
REVOLUTION<br />
Den neuen Renault Twingo haben die Franzosen völlig umgekrempelt und<br />
ihm sogar Dreizylinder-Motoren ins kurze Heck eingepflanzt. Der City-Floh teilt<br />
sich mit dem Smart Forfour nun eine Plattform.<br />
Text: Guido Borck<br />
Es gibt ihn ausschließlich nur noch<br />
mit fünf Türen, er hat jetzt Heck- statt<br />
Frontantrieb und ist mit 3,60 Metern gut<br />
zehn Zentimeter kürzer als der alte.<br />
Beim neuen Twingo bleibt im Grunde<br />
genommen nur noch der Name derselbe.<br />
Eigentlich hatten die Franzosen die<br />
Konzeptumstellung auf Heckantrieb<br />
beim Twingo schon viel früher ins Auge<br />
gefasst, aber erst die Kooperation zusammen<br />
mit Smart machte eine kostengünstige<br />
Umsetzung möglich. Twingo und<br />
Forfour sind jetzt technisch identisch.<br />
Seine Gäste empfängt der Renault mit<br />
einem farbenfrohen Cockpit. Der Fahrer<br />
freut sich über die einfache Bedienung<br />
und gemeinsam mit seinem Copiloten<br />
auch über genügend Platz. An brauchbaren<br />
Ablagemöglichkeiten mangelt es<br />
dem Twingo nicht, dafür fehlt es in der<br />
zweiten Reihe vor allem an Kopffreiheit.<br />
Ohne Frage, die hinteren Pforten erleichtern<br />
den Einstieg, Hinterbänkler würden<br />
sich jedoch den guten alten Twingo 1 zurückwünschen.<br />
Der war mit seinem pragmatischen<br />
Raumangebot nicht zu toppen,<br />
ist aber längst Schnee von gestern.<br />
Eine verschiebbare Rückbank ist<br />
konzeptbedingt nicht mehr machbar<br />
Auch die hohe Variabilität seiner beiden<br />
Vorgänger – wie etwa die verschiebbare<br />
Rückbank – kann der neue Twingo konzeptbedingt<br />
nicht anbieten, weil der Motor<br />
direkt hinter den Fondsitzen angeordnet<br />
wurde. Immerhin lässt sich die Neigung<br />
der Lehnen zweistufig verstellen<br />
oder im Verhältnis 50 : 50 umklappen.<br />
Dann entsteht ein glattflächiger Ladeboden<br />
und der Gepäckraum wächst von 219<br />
auf 980 Liter. Für Sperriges aus dem Baumarkt<br />
kann außerdem der Beifahrersitz<br />
nach vorn umgelegt werden. Wer jedoch<br />
häufig die Staukapazitäten ausschöpft,<br />
wird sich beim Ausbauen der Hutablage<br />
über die billigen Aufnahmehalterungen<br />
ärgern. Ob der einfache Mechanismus<br />
ein Autoleben lang hält, bleibt recht fragwürdig.<br />
Einfache Dinge, die normalerweise in<br />
null Komma nichts erledigt sind, dauern<br />
beim Twingo überdies länger. Soll der Ölstand<br />
kontrolliert werden, muss zuvor<br />
die Motorabdeckung unter dem Ladebo-<br />
48 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
den mit sechs Drehschrauben entfernt<br />
werden. Mal eben das Scheibenwaschwasser<br />
checken geht auch nicht so einfach,<br />
denn der Behälter befindet sich unter<br />
der Haube vorn. Die muss zum Öffnen<br />
zunächst über zwei Klappen, dann<br />
über zwei Hebel im Kühlergrill entriegelt<br />
und anschließend nach vorne geschoben<br />
werden. Dort sind auch die Behälter für<br />
Kühl- und Bremsflüssigkeit untergebracht<br />
sowie die (wartungsfreie) Batterie.<br />
Ziemlich umständlich. Mal ehrlich,<br />
welcher Angestellte führt bei dem hohen<br />
Arbeitsaufwand da noch einen regelmäßigen<br />
Wartungscheck durch? Hier kreiste<br />
der Rotstift entschieden zu weit.<br />
Der kleine Dreizylinder ist nur mit<br />
Start-Stopp-Automatik wirklich sauber<br />
Drei Dreizylinder sorgen beim Twingo<br />
für den Vortrieb. Den nagelneuen Einstiegsmotor<br />
mit 71 PS gibt es gleich zweimal<br />
– mit und ohne Start-Stopp-Funktion.<br />
Ohne Motorabschaltung erfüllt er nur<br />
die Euro-5-Norm und soll erst im nächsten<br />
Jahr ein Schadstoff-Upgrade erhalten.<br />
Mit Start-Stopp-Automatik ist der Einliter-Saugmotor<br />
an die teurere Dynamique-Ausstattung<br />
gebunden, dann ist<br />
er aber sauber nach Euro 6. Am besten<br />
also gleich diese Variante nehmen.<br />
Um den 71-PS-Saugbenziner bei Laune<br />
zu halten, muss er fleißig gedreht werden.<br />
Pflegedienste oder Kuriere, die<br />
hauptsächlich im Großstadtgetümmel<br />
mitschwimmen, sind jedoch mit dem kleinen<br />
Motörchen schon gut bedient. In der<br />
City ist der Twingo ohnehin in seinem<br />
Element. Sein Wendekreis liegt bei gerade<br />
einmal 8,6 Metern und das straffe Fahrwerk<br />
verarbeitet deftige Unebenheiten<br />
wie Kopfsteinpflaster sehr ordentlich.<br />
Der Twingo startet bei günstigen 8.059<br />
Euro, jedoch dient das preisgünstige Einstiegsmodell<br />
Expression nur als Lockvogel.<br />
Wie bereits erwähnt, erfüllt der SCe<br />
70 nur Euro 5 und ist zudem recht karg<br />
ausgestattet. Wer auf einen höhenverstellbaren<br />
Fahrersitz und höhenverstellbares<br />
Lenkrad, geteilte Rücksitze sowie elektrische<br />
Fensterheber nicht verzichten will,<br />
der fährt mit der Dynamique-Variante<br />
SCe 70 Stop & Start für 9.235 Euro wesentlich<br />
besser. Dann gibt es sogar noch<br />
ein großes Ablagefach in der Mittelkonsole<br />
mit dazu. Aber selbst in der mittleren<br />
Ausstattungsstufe Dynamique lässt<br />
sich Renault noch den Handschuhfachdeckel<br />
mit 63 Euro netto entlohnen. Wir<br />
finden das richtig schade.<br />
Mit knapp 3,60 Metern ist der neue Renault Twingo zehn Zentimeter kürzer als das Vorgängermodell.<br />
Im Fond geht es eng zu. Dem Renault mangelt es<br />
an Knie-, aber vor allen Dingen an Kopffreiheit.<br />
Unterm Gepäckraum sitzt der Motor. Zur Ölstandskontrolle<br />
müssen sechs Schrauben gelöst werden.<br />
Renault Twingo<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Dank umklappbarer Beifahrerlehne nimmt der<br />
City-Floh auch Sperriges aus dem Baumarkt mit.<br />
Die Instrumente im Twingo sind übersichtlich und<br />
leicht ablesbar. Hier findet sich jeder zurecht.<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
SCe 70 999 3 52 (71) 91/2.850 14,5 151 4,5 S 105 219–980 420 8.059 43,5/28,5 C<br />
SCe 70 Stop&Start 999 3 52 (71) 91/2.850 14,5 151 4,2 S 95 219–980 420 9.235 36,9/44,7 B<br />
Energy TCe 90 898 3 66 (90) 135/2.500 10,8 165 4,3 S 99 219–980 364 10.076 45,9/30,2 B<br />
Herstellerangaben.<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Mehr Infos und Bilder<br />
www.firmenauto.de/frt<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 49
AUTO | Skoda Fabia<br />
DER VERNÜNFTIGE<br />
Viele Farben, lifestyliges Infotainment – die dritte Generation des Skoda Fabia<br />
soll Emotionen wecken. Doch im Grunde bleibt er, was er schon immer war: ein<br />
solider, praktischer und günstiger Kleinwagen.<br />
Text: Martin Schou<br />
Da ist er wieder, der Skoda-Nupsel.<br />
Oder wie man diesen Kunststoffknochen<br />
auch immer bezeichnet,<br />
der bei allen Autos der Marke an der Innenseite<br />
der Heckklappe herunterbaumelt.<br />
Auch beim neuen Fabia ermöglicht<br />
er es kleineren Menschen, die Klappe zu<br />
schließen, ohne sich strecken zu müssen.<br />
Die Tschechen sind eben Meister der<br />
praktischen Detaillösungen. Von denen<br />
haben sie dem Kleinwagen wieder einige<br />
mit auf den Weg gegeben. Eiskratzer in<br />
der Tankklappe, ein Fach für die Warnweste<br />
in der Tür, Taschenhaken im Kofferraum<br />
oder sieben Flaschenhalter, die<br />
bis zu 1,5-Liter-Pullen packen – Dinge, die<br />
eigentlich in jedem Firmenwagen selbstverständlich<br />
sein sollten.<br />
Man muss aber genau hinschauen, um ihn<br />
vom Vorgänger zu unterscheiden. Der<br />
Neue ist bei gleichem Radstand minimal<br />
kürzer als sein Vorgänger, drei Zentimeter<br />
flacher und neun Zentimeter breiter.<br />
Das bringt zwar kaum mehr Platz, doch<br />
schon der Fabia II war alles andere als eng<br />
geschnitten. Und mehr als 330 Liter Kofferraumvolumen<br />
bietet keiner.<br />
Größter Kofferraum seiner Klasse<br />
Allerdings entsteht beim Umlegen der<br />
Rücklehne eine Stufe. Wen die stört, überbrückt<br />
sie, indem er die Kofferraumabdeckung<br />
nach unten versetzt und als Zwischenboden<br />
nutzt.<br />
Optisch steht der Skoda jetzt satter auf<br />
der Straße. Der barocke Auftritt des Vorgängers<br />
ist passé und die geglättete Karosserie<br />
in 14 Farben erhältlich, wobei nur<br />
Blau nicht extra kostet. Für 773 Euro lässt<br />
sich das Auto mit einem farbigen Dach<br />
samt passend lackierten Felgen und Außenspiegeln<br />
aufpeppen. Insgesamt <strong>12</strong>5<br />
Farbkombination sind möglich.<br />
Skoda will also Emotionen wecken, wovon<br />
im Innenraum allerdings weniger zu<br />
merken ist. Der wird von einem schnörkellosen<br />
Cockpit mit glasklaren Instrumenten<br />
dominiert, das sich nicht den<br />
Hauch unnötiger Spielereien erlaubt. Wer<br />
softe Oberflächen wie bei VW erwartet,<br />
wird enttäuscht. Funktionales Hartplastik<br />
dominiert und erst in den beiden höheren<br />
Ausstattungsversionen lockern<br />
Chromblenden, Dekoreinlagen und bun-<br />
50 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
te Sitze das Einheitsgrau auf. Hier ist der<br />
Fahrer- eben ein Arbeitsplatz. Der aber<br />
passt perfekt, obwohl man nun beim Einsteigen<br />
2,5 Zentimeter tiefer plumpst als<br />
im Vorgänger.<br />
Ein echter Fortschritt ist die Einführung<br />
des neuen Infotainmentsystems Bolero.<br />
Für 546 Euro bekommt man Radio,<br />
Bluetooth, USB/AUX-Anschlüsse und vor<br />
allem die Möglichkeit, für weitere 109 Euro<br />
das sogenannte Smart Gate dazuzubuchen.<br />
Damit lassen sich Apps vom<br />
Android Smartphone auf das Display spiegeln.<br />
Eine davon heißt Sygic (75 Euro) und<br />
macht das Infotainment- zum vollwertigen,<br />
aber günstigen Navisystem.<br />
Das neue Fahrwerk federt gut und hat<br />
hohe Sicherheitsreserven<br />
Beim Fahren kommt richtig Spaß auf.<br />
Nicht nur, weil der Kleinwagen 65 Kilo<br />
abgespeckt hat und jetzt in Basisausstattung<br />
weniger als 1.000 Kilo wiegt. Das<br />
neue Fahrwerk mit der elektronischen<br />
Querdifferenzialsperre und die sehr direkte<br />
Lenkung tun alles dafür, die Passagiere<br />
komfortabel und sicher von A nach<br />
B zu bringen. Der neue Fabia federt feinfühliger,<br />
liegt straffer und pfeilt schneller<br />
ums Eck. Kurz: Er kann alles einen<br />
Tick besser als sein Vorgänger.<br />
Zum Sicherheitspaket zählen sechs Airbags,<br />
Parkpiepser vorne und hinten (243<br />
Euro), Müdigkeitswarner (42 Euro) oder<br />
die zwischen fünf und 30 km/h aktive radargestützte<br />
Notbremsfunktion. Im Falle<br />
eines Unfalls soll die von anderen Konzernmodellen<br />
bekannte Multikollisionsbremse<br />
verhindern, dass der Wagen ungebremst<br />
weiterrollt.<br />
Bei den Motoren gilt unsere Empfehlung<br />
dem Einliter-Benziner mit 75 PS. Der<br />
zieht zwar kaum die Wurst vom Teller,<br />
doch für einen Dreizylinder läuft er überraschend<br />
vibrationsarm und verbrauchte<br />
auf unserer ersten Ausfahrt nur 5,5 Liter.<br />
Für den Hausgebrauch oder im Poolfahrzeug<br />
genügt der Drilling also völlig.<br />
Für längere Strecken empfiehlt sich der<br />
spritzigere 1.2 TSI mit 90 PS, bei realistischen<br />
Verbrauchswerten um sechs Liter.<br />
Noch sparsamer ist man mit dem 90/105<br />
PS starken Dreizylinder-Diesel unterwegs.<br />
Toppen wollen die Tschechen den Wert<br />
mit dem Fabia 1.4 TDI (75 PS/3,1 l/82 g<br />
CO 2<br />
), den Skoda für Anfang 2015 ankündigt.<br />
Dann folgt auch der für viele Fuhrparkbetreiber<br />
noch wichtigere Kombi.<br />
Selbstverständlich ebenso mit einem praktischen<br />
Nupsel in der Heckklappe.<br />
Schnörkelloses Cockpit, jetzt mit Dreispeichen-Lenkrad und Chromdekor in den besseren Ausstattungen.<br />
330 Liter Kofferraum, mehr bietet kein Kleinwagen.<br />
Beim Umlegen der Lehne bleibt eine Kante.<br />
Das große Glasdach mit verschiebbarer Sonnenblende<br />
kostet 537 Euro. Öffnen lässt es sich nicht.<br />
Skoda Fabia<br />
Hubraum<br />
(cm 3 )<br />
Zylinder<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Dass der Eiskratzer im Tankdeckel untergebracht<br />
ist, kennt man schon von anderen Skoda.<br />
Kantiger und eckiger: Der Fabia wirkt nicht mehr<br />
so pummelig wie sein Vorgänger.<br />
Verbrauch<br />
(l/100 km)<br />
CO 2 (g/km)<br />
Kofferraum (l)<br />
Zuladung (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 1)<br />
(ct/km)<br />
1.4 TDI 1.422 3 66 (90) 230/1.750 11,1 182 3,4 D 88 330–1.150 455 13.394 51,0/32,5 A+<br />
1.4 TDI 1.422 3 77 (105) 250/1.750 10,1 193 3,5 D 90 330–1.150 455 15.647 44,6/34,5 A<br />
1.0 999 3 44 (60) 95/3.000 15,7 160 4,7 S 106 330–1.150 455 9.907 48,5/31,9 B<br />
1.0 999 3 55 (75) 95/3.000 14,7 172 4,8 S 108 330–1.150 455 10.495 49,0/32,2 C<br />
1.2 TSI 1.197 4 66 (90) 160/1.400 10,9 182 4,7 S 106 330–1.150 455 11.546 51,5/34,0 B<br />
1.2 TSI 1.197 4 81 (110) 175/1.400 9,4 196 4,8 S 107 330–1.150 455 14.092 54,6/36,2 B<br />
Herstellerangaben.<br />
1) Bei 20.000/40.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
Mehr Bilder und Infos:<br />
www.firmenauto.de/sf<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 51
AUTO | Vergleichstest Kompaktwagen<br />
IM TEST<br />
Honda Civic 1.6 i-DTEC<br />
Nissan Pulsar 1.5 dCi<br />
Opel Astra 1.6 CDTI<br />
Peugeot 308 e-HDi 115<br />
22.5<strong>12</strong> Euro<br />
21.571 Euro<br />
19.159 Euro<br />
21.302 Euro<br />
AM PULS DER<br />
ZEIT ?<br />
Kompakte Diesel: Können sich die Exoten<br />
Nissan Pulsar und Honda Civic gegen die<br />
bewährten Firmenwagen-Modelle Opel<br />
Astra und Peugeot 308 durchsetzen?<br />
Text: Sebastian Renz, H. Boblenz<br />
Es gibt schwerere Nachfolgen<br />
anzutreten als die des Nissan<br />
Tiida. Diese Feststellung soll keine Unverschämtheit<br />
sein, sondern Kompliment<br />
für Nissans Strategie, die wir heute<br />
als mutig adeln. Wobei man ja immer<br />
erst im Nachhinein, wenn alles gut ging,<br />
für mutig und nicht für bescheuert erklärt<br />
wird. Jedenfalls war es der Erfolg<br />
des Qashqai, der den Tiida 2011 zum<br />
Rückzug aus Europa zwang. Der kompakte<br />
SUV kam als Firmenwagen eben<br />
sehr viel besser an als der etwas freudlos<br />
gezeichnete Kompaktwagen.<br />
Drei Jahre später sieht Nissan nun wieder<br />
Chancen für einen konventionellen<br />
Kompakten und bringt den Pulsar. Der<br />
will sich diesseits der Premiumklasse einsortieren,<br />
mit innerer Größe, Sparsamkeit,<br />
Sicherheit, sparsamen Motoren und günstigen<br />
Preisen überzeugen. Mal sehen, ob<br />
ihm das auch gegen Honda Civic, Opel<br />
Astra und Peugeot 308 gelingt. Vorglühen<br />
und los.<br />
Nissan tritt umfangreich ausgestattet an<br />
Der Pulsar sei, so informiert die Pressemappe,<br />
ein Familienauto, das auch dann<br />
noch ausreiche, wenn »Kinder groß wie<br />
Erwachsene werden«. Danach ist noch<br />
vom »kühnen Design« die Rede, was<br />
doch etwas übertrieben wirkt, wenn neben<br />
dem Pulsar etwa der Honda Civic<br />
gelandet ist. Wie erfrischend wäre es,<br />
hätte Nissan geschrieben, man habe nun<br />
wieder einen eher unauffälligen, aber<br />
sehr praktischen Kompakten entwickelt,<br />
der richtig viel Platz biete. Denn darin<br />
liegt der größte Vorteil des Pulsar. Mit<br />
2,70 Meter Radstand schafft er ein<br />
Raumangebot im Fond, mit dem er in<br />
der Oberklasse auftreten könnte.<br />
Auf der etwas konturarmen Rückbank<br />
kommen zwei Passagiere sehr raumreich<br />
unter, Pilot und Co. sitzen hoch und mit<br />
wenig Halt, was natürlich auch an den<br />
rutschigen Lederbezügen liegt. Die gehören<br />
ebenso zur umfassenden Topausstattung<br />
Tekna wie ein komplettes Infotainment<br />
samt Navi, LED-Scheinwerfer oder<br />
das Assistenzarsenal vom Spurhalte- und<br />
Spurwechselhelfer über die 360-Grad-<br />
Kamera bis zum Kollisionswarner.<br />
All das gibt es bei Nissan auch für den<br />
Juke, auf dem der Pulsar basiert. So<br />
übernimmt er das Fahrwerk-Layout mit<br />
McPhersons vorn und Verbundlenker-<br />
Hinterachse. Doch anders als den beschwingten<br />
Juke stimmten die Techniker<br />
den Pulsar betulich ab. So fährt er weich<br />
gedämpft um Kurven, mit viel Seitenneigung,<br />
wenig Präzision und Rückmeldung<br />
in der Lenkung. Dabei regelt das<br />
Fotos: Arturo Rivas, Dave Schahl<br />
52 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
ESP früh und kräftig gegen das Untersteuern<br />
an. Positiv: Im Gegensatz zu den<br />
zuletzt getesteten Modellen Juke und<br />
Note bremst dieser Nissan vehement.<br />
So wirklich dynamisch wird es mit diesem<br />
Set-up also nicht. Und komfortabel?<br />
Auch nicht. Zwar spricht die Federung<br />
auf kleine Unebenheiten sacht an, nicht<br />
jedoch auf stärkere. Und sie stuckert bei<br />
Querfugen. Mit voller Zuladung sind die<br />
Reserven an der Hinterachse aufgebraucht,<br />
dort droht die Federung auf<br />
schlechten Strecken durchzuschlagen.<br />
Richtig durchschlagend, damit holterdiepoltern<br />
wir ins Antriebskapitel, motorisiert<br />
der 1,5-Liter-Diesel den Pulsar<br />
nicht. Es ist die aktuelle Version des seit<br />
2001 von Renault gebauten Turbodiesels.<br />
Der überzeugt auch im Pulsar in<br />
Kom bination mit der ordentlich schaltbaren<br />
Sechserbox eher mit Effizienz als<br />
mit Drehfreude, Durchzugskraft oder<br />
Laufkultur.<br />
Also, was haben wir? Einen sparsamen,<br />
reich ausgestatteten, schlicht möblierten,<br />
aber solide verarbeiteten, sehr geräumigen<br />
Kompakten. Erinnert an Nissans<br />
Erfolgsrezept zu Zeiten von Sunny und<br />
Almera. Reicht das heute noch?<br />
Honda setzt aufs futuristische Design<br />
Doch nicht nur der Pulsar wirkt konservativ<br />
neben dem Honda. Der schaut auch<br />
nach drei Jahren noch futuristisch aus,<br />
4<br />
HONDA CIVIC<br />
1 Auch nach drei Jahren ist der<br />
futuristische Civic ein Hingucker.<br />
2 Hinten ist es erstaunlich eng, vor<br />
allem für die Füße.<br />
3 Zentral im Blickfeld sitzt der große<br />
Drehzahlmesser.<br />
4 Das zweigeschossige Cockpit mit<br />
Digitaltacho oben und analogem<br />
Drehzahlmesser unten sieht nicht nur<br />
auf den ersten Blick kompliziert aus.<br />
1<br />
2 3<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 53
NISSAN PULSAR<br />
1 Die einen nennen es klassisch, die<br />
anderen übersichtlich: Jedenfalls<br />
lassen sich die Instrumente sehr gut<br />
ablesen.<br />
2 Der größte Vorzug des Nissan liegt<br />
im sehr guten Raumangebot hinten.<br />
3 Eile mit Weile: Die relativ weiche<br />
Fahrwerkabstimmung passt zum<br />
eher zähen Motor.<br />
4 In der teuersten Ausstattung<br />
Tekna kommt der Nissan mit ganz<br />
schön vielen Extras: Eine umfassende<br />
Sicherheitsausstattung ist<br />
ebenso an Bord wie das Infotainmentsystem<br />
mit Digitalradio.<br />
4<br />
2<br />
3<br />
1<br />
OPEL ASTRA<br />
1 Kurven mag er: Der Astra ist in<br />
Sachen Fahrwerk immer noch top.<br />
2 Was man von der Bedienungsfreundlichkeit<br />
nicht sagen kann.<br />
3 Hinten geht es ziemlich eng zu.<br />
4 Selbst auf dem Lenkrad findet sich<br />
noch eine Handvoll Knöpfe.<br />
1<br />
2 3<br />
4<br />
ist so unübersichtlich, dass Captain<br />
Picard beim Supermarkt die Enterprise<br />
schneller rückwärts in eine Parklücke<br />
bugsiert hätte. Raumfähren dürften auch<br />
leichter bedienbar sein als der Civic, der<br />
die Cockpit-Anzeigen auf zwei Etagen<br />
gruppiert. Dazu gibt es ein Infotainment,<br />
das zu benutzen einer Kollegin wegen der<br />
kleinen Tasten »zu riskant war, jedenfalls<br />
während der Fahrt«. Ein Civic-Fan erklärte,<br />
man gewöhne sich daran. An die<br />
Bedienung oder an das Risiko? Beides<br />
dürfte jedenfalls dem Einsatz als Poolfahrzeug<br />
mit ständig neuen Fahrern entgegenstehen.<br />
An andere Errungenschaften des Civic<br />
gewöhnt man sich dagegen schnell und<br />
sehr gern, etwa den beeindruckend großen<br />
Kofferraum, unter dem noch ein tiefes<br />
Untergeschoss liegt. Dazu klappen<br />
die Rücksitze zu einer großen Ladeebene<br />
– oder nur die Sitzflächen wie im Kino nach<br />
oben. Dann kann ein Fahrrad hinter den<br />
Vordersitzen mitreisen.<br />
Die ganze Sorgfalt in der Unterbringung<br />
sperrigen Gepäcks vernachlässigt<br />
allerdings die sperriger Personen etwas.<br />
Weil der Tank unter den seitenhaltarmen<br />
Vordersitzen positioniert ist, hocken Fahrer<br />
und Beifahrer hoch und dicht unterm<br />
Dach. Auch im Fond fehlt Kopffreiheit,<br />
dazu lassen sich die Füße nicht unter die<br />
Vordersitze schieben.<br />
54 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
PEUGEOT 308<br />
1 Der Peugeot federt leer besser als<br />
beladen.<br />
2 In Frankreich ticken Uhren anders:<br />
Der Drehzahlmesser läuft gegen den<br />
Uhrzeigersinn.<br />
3 Nein, das kleine Lenkrad, das sich<br />
der Fahrer zwischen die Beine klemmen<br />
muss, erleichtert das Fahren nicht.<br />
4 Dafür sitzt man hinten bequem.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Die Sache mit dem Schieben hat dafür<br />
der Turbodiesel drauf. Aus tiefen Touren<br />
zieht der 1.600er homogen und kraftvoll,<br />
dreht mit 1,5 bar Ladedruck richtig auf<br />
und hoch bis fünffünf. Schnell den nächsten<br />
der sechs Gänge rein, aber Obacht,<br />
die Ebenen 3/4 und 5/6 liegen so nahe<br />
beieinander, dass man leicht im Vierten<br />
statt im Sechsten landet.<br />
Das mindert kaum die Brillanz dieses<br />
sparsamen Antriebs, der viel temperamentvoller<br />
ist als das Handling. Mit<br />
der wenig exakten, rückmeldungsschwachen<br />
Servolenkung kurvt der Civic trotz<br />
strammer, wenig komfortabler Abstimmung<br />
unambitioniert um Biegungen. Anflüge<br />
von Lastwechseldrücken regelt das<br />
ESP locker weg.<br />
Weil er ausstattungsbereinigt 2.950 Euro<br />
teurer ist als der Pulsar, fährt der Civic<br />
nicht so locker nach vorn. Wie weit<br />
kommt er?<br />
Der mag nun kultivierter selbstzünden<br />
als der alte 1.700er-Diesel. Was<br />
allerdings so schwer nicht ist, immerhin<br />
basierte dieser noch auf einer Isuzu-<br />
Konstruktion aus den 90ern. Im Vergleich<br />
zu den Selbstzündern von Honda<br />
oder Peugeot läuft der nach Euro 6<br />
abgasreine Motor etwas rauer, über windet<br />
sein Anfahrhadern auch wegen des<br />
hakeligen, lang übersetzten Sechsganggetriebes<br />
erst oberhalb von 1.500 Touren.<br />
Dann jedoch geht es ordentlich<br />
voran, wobei das hohe Gewicht aufs<br />
Temperament drückt und Sprit kostet<br />
(6,4 l/100 km).<br />
Das Fahrwerk des Opel lässt sich davon<br />
nicht beeindrucken. Mit den optionalen<br />
Adaptivdämpfern (823 Euro) beherrscht<br />
der Astra leer wie beladen beflissenen<br />
Komfort, zu dem auch die bequemen<br />
Sitze beitragen. Dazu verschafft<br />
ihm der Sport-Modus mit der strafferen<br />
Lenkungskennlinie mehr Rückmeldung<br />
am Lenkrad. So biegt der Astra entschlossen<br />
ein, bleibt selbst mit seinen milden<br />
Lastwechsel stets fahrsicher und präzise<br />
beherrschbar.<br />
Dass er bei den üppigsten Außenmaßen<br />
für Passagiere und Gepäck nur wenig<br />
Platz bietet, viele Tasten den Bedie-<br />
Der Opel wiegt leer 249 Kilo mehr als der Nissan. Wie<br />
viel schneller und agiler wäre wohl ein leichterer Astra?<br />
Der Astra ist noch immer up to date<br />
Der Astra jedenfalls hat es auch nicht<br />
leicht. Was mehr an seinem moppeligen<br />
Gewicht liegt als am Alter. Obwohl<br />
schon fast fünf Jahre auf dem Markt, haben<br />
ihn die Techniker immer modern gehalten.<br />
Mit der umfassenden, allerdings<br />
optionalen Assistenzausrüstung oder<br />
hervorragendem Adaptivlicht. Und<br />
kürzlich kam noch der neue 1.6 CDTI.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 55
AUTO | Vergleichstest Kompaktwagen<br />
ner verwirren, erzählen wir seit Dezember<br />
2009. Und so gut der karg ausgestattete<br />
Astra noch sein mag, ihn in der<br />
nächsten Generation zu verbessern, sollte<br />
nicht schwerfallen. Sicher ist nur eines:<br />
So günstig wie heute wird der nächste<br />
Astra nicht mehr sein.<br />
Eigenartige Sitzposition im 308<br />
Bei Peugeot haben sie den großen Generationswechsel<br />
dagegen schon geschafft.<br />
Wie der kleinere 208 ist auch der 308 außen<br />
kürzer, innen geräumiger als sein<br />
Vorgänger. So bietet er genügend Platz<br />
für vier Passagiere, dazu die bequemsten<br />
Sitze. Zu den größten Verbesserungen<br />
zählt die viel solidere Verarbeitung<br />
im nett und reduziert eingerichteten<br />
Cockpit. Es lagert fast alle Funktionen<br />
auf den Touchscreen aus. Weil man sich<br />
nun durch seltsam strukturierte Menüs<br />
tatschen muss, nur um die Klimaanlage<br />
ein Grad kühler zu stellen, lässt sich der<br />
308 noch schlechter bedienen als der<br />
Civic, was auch eine Leistung ist.<br />
Mehr stört aber das kleine Lenkrad,<br />
dessen Kranz je nach Fahrerstatur die<br />
schlecht ablesbaren Instrumente verdeckt.<br />
Und nein, es agilisiert das Handling<br />
nicht. Das wirkt wie inszeniert aufgedreht.<br />
So lenkt der 308 fast giftig ein,<br />
man droht ihn zu überlenken – beides<br />
passierte mit größerem Steuer wohl nicht.<br />
CONNECTIVITY IM NISSAN PULSAR<br />
Kleines Display, viele Funktionen<br />
Digitalradio, Rückfahrkamera, Navigation,<br />
USB-Schnittstelle, CD-Player und Bluetooth:<br />
Für nur 672 Euro bietet der Pulsar viele Funktionen<br />
und überzeugt mit einfacher Bedienung<br />
per Touchscreen und Festtasten. Zudem<br />
klappt die Bluetooth-Koppelung sowohl beim<br />
Samsung Galaxy S5 als auch beim iPhone<br />
6 Plus auf Anhieb. Ein langer Druck auf die<br />
Telefontaste am Lenkrad aktiviert Siri, worauf das<br />
Apple-Handy Sprachbefehle entgegennimmt.<br />
Dass der Monitor mit 5,8 Zoll klein ausfällt, lässt<br />
sich da verschmerzen, ebenso dass die Nissan<br />
Connect App für Android und iOS derzeit erst zwei<br />
Apps (Google und Facebook) unterstützt. Nicht<br />
mehr zeitgemäß ist jedoch der Staumelder TMC.<br />
Viele Nachrüstgeräte und Handy-Navis lotsen inzwischen<br />
besser informiert um Staus.<br />
Immerhin bleibt das ohne Einfluss auf<br />
den guten Komfort (leer; beladen schlägt<br />
er durch) und die hohe Fahrsicherheit –<br />
wobei der Peugeot durchaus etwas energischer<br />
bremsen könnte.<br />
Energisch voran treibt ihn der 1,6-<br />
Liter-Turbodiesel. Der ist auch schon seit<br />
2001 im Geschäft, wird im 308 endlich<br />
mit einer präzisen Sechsgangbox verkuppelt.<br />
Zwar zieht er den Messwerten nach<br />
1<br />
2<br />
nicht so wuchtig, wie es sich anfühlt,<br />
läuft aber geschmeidig, bleibt ebenso<br />
sparsam wie Honda und Nissan. Die<br />
unterbietet der 308 beim Preis knapp,<br />
bei ebenfalls reichhaltiger Ausstattung,<br />
und gewinnt so den Vergleich. Vielleicht<br />
ist der 308 deshalb so eine große Nummer,<br />
weil die das Einzige ist, was<br />
Peugeot beim Modellwechsel nicht geändert<br />
hat.<br />
Peugeot 308: flacher, aber<br />
tiefer Kofferraum, zweigeteilte<br />
Rücksitzlehne.<br />
Honda Civic: Groß wie im Kombi<br />
und variabel wie im kleinen<br />
Van ist dieser Laderaum.<br />
Opel Astra: kleine Klappe,<br />
hohe Kante, schmächtigstes<br />
Volumen.<br />
56 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Kosten und Technik<br />
TESTSIEGER<br />
FAZIT: Die Exoten schaffen es<br />
nicht, die als Firmenwagen<br />
bewährten Modelle 308 und<br />
Astra zu überholen. Der Peugeot<br />
siegt zwar erst durch die<br />
gute Ausstattung, überzeugt<br />
aber vorher mit hohem Komfort,<br />
viel Platz und dem sparsam-kultivierten<br />
Diesel.<br />
Knapp dahinter der Opel<br />
Astra. Wäre er nur eine Nummer<br />
leichter, hätte er sogar<br />
gewonnen. Schon wegen des<br />
günstigen Grundpreises. Doch<br />
der neue Motor hadert mit dem<br />
schweren Astra. Die Bedienung<br />
ist angejahrt, das Fahrwerk<br />
keineswegs.<br />
Der Honda Civic schafft es<br />
nur auf Rang drei. Eine Nummer<br />
mehr als nur viel Platz, Variabilität<br />
und ein motivierter<br />
Motor muss es in dieser Klasse<br />
sein. Seine wirre Bedienung<br />
und der herbe Komfort kommt<br />
im Firmenwagen nicht so an.<br />
Und der neue Nissan? Viel<br />
Platz und die sehr gute (Sicherheits-)Ausstattung<br />
reichen<br />
nicht, um hier vorn dabei zu<br />
sein. Der sparsame Motor ist<br />
so träge wie das Handling.<br />
Nissan Pulsar: etwas üppiger als<br />
der Opel, beim Umklappen bleibt<br />
aber eine Stufe.<br />
Daten und Ausstattung<br />
Honda Civic<br />
1.6 i-DTEC Lifestyle<br />
Nissan Pulsar<br />
1.5 dCi Tekna<br />
Opel Astra<br />
1.6 CDTI Ecoflex Style<br />
Peugeot 308<br />
e-HDi 115 Allure<br />
Betriebskosten *<br />
Euro<br />
Grundpreis 22.5<strong>12</strong> 21.571 19.159 21.302<br />
Teuerung Kaufpreis 4.063/2.365 3.435/2.000 3.051/1.776 3.392/1.975<br />
Gebundenes Kapital 17.667/17.865 15.333/15.767 14.070/14.332 15.713/15.692<br />
Feste Kosten pro Jahr<br />
Euro<br />
Kapitalverzinsung 1.484/1.501 1.288/1.324 1.182/1.204 1.320/4.722<br />
Abschreibung 4.066/6.267 3.296/4.887 2.741/4.<strong>12</strong>0 3.017/4.722<br />
Kfz-Steuer 158 143 156 162<br />
Haftpflichtversicherung (Typklasse) 2.030 (HP 18) 1.840 (HP 16) 2.152 (HP 19) 2.152 (HP 19)<br />
Kaskoversicherung (Typklassen) 1.923 (VK 22/TK 22) 1.777 (VK 21/TK 21) 1.657 (VK 20/TK 18) 1.657 (VK 20/TK 20)<br />
Unterstellung/Garage 548 548 548 548<br />
Summe Fixkosten pro Jahr 10.210/<strong>12</strong>.427 8.892/10.519 8.435/9.837 8.856/10.559<br />
Summe Fixkosten ct/km 51,0/31,1 44,5/26,3 42,2/24,6 44,2/26,4<br />
Variable Kosten<br />
ct/km<br />
Kraftstoffkosten 4,9 4,1 4,1 4,9<br />
Reifenkosten 3,1 2,7 3,0 2,9<br />
Reparatur und Wartung 9,8/5,5 9,2/5,2 10,0/5,7 10,1/5,7<br />
Summe 17,8/13,5 16,0/<strong>12</strong>,0 17,2/<strong>12</strong>,7 17,9/13,5<br />
Gesamtkosten ct/km 68,8/44,6 60,5/38,3 59,2/37,3 62,1/39,9<br />
Motordaten<br />
Hubraum/Zylinder cm 3 1.597/4 1.461/4 1.598/4 1.560/4<br />
Leistung kW (PS)/min 88 (<strong>12</strong>0)/2.000 81 (110)/4.000 81 (110)/3.500 85 (115)/3.600<br />
Drehmoment Nm/min 300/2.000 260/1.750 300/1.750 270/1.750<br />
Getriebe/Antrieb Sechsgang manuell/Front Sechsgang manuell/Front Sechsgang manuell/Front Sechsgang manuell/Front<br />
Wartung alle km 20.000/jährlich 30.000/alle 2 Jahre 30.000/jährlich 30.000/alle 2 Jahre<br />
Abmessungen/Gewichte<br />
Länge/Breite/Höhe mm 4.300/1.770/1.470 4.387/1.768/1.520 4.419/1.814/1.510 4.253/1.804/1.457<br />
Kofferraumvolumen l 477–1.378 385–1.395 370–1.235 420–1.228<br />
Leergewicht/Zuladung kg 1.388/482 1.275/510 1.524/486 1.343/437<br />
Anhängelast gebremst/ungebremst kg 1.500/500 1.200/672 1.500/730 1.400/615<br />
Fahrleistungen/Verbrauch (Messwerte)<br />
0–100 km/h/Höchstgeschw. s / km/h 11,0/207 <strong>12</strong>,0/185 <strong>12</strong>,0/184 11,4/196<br />
60–100 km/h im 4./5. Gang s 8,3/11,7 9,4/15,9 9,0/14,9 9,2/16,0<br />
80–<strong>12</strong>0 km/h im 5./6. Gang s 11,6/15,7 14,2/19,3 <strong>12</strong>,9/17,4 <strong>12</strong>,9/18,5<br />
Bremsweg 100 km/h leer/beladen m 36,4/37,1 36,0/37,1 37,1/36,1 37,3/37,9<br />
Testverbrauch l/100 km 4,4–7,0; Ø 5,9 D 4,3–7,1; Ø 5,9 D 4,9–7,6; Ø 6,4 D 4,4–7,1; Ø 6,0 D<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde (200 km) l/100 km 4,4 D 4,3 D 4,9 D 4,4 D<br />
Tankinhalt/Reichweite l/km 50/847 46/779 56/875 53/883<br />
ECE-Verbrauch/CO 2<br />
l/100 km / g 3,7 D/98 3,6 D/94 3,7 D/97 3,8 D/100<br />
Effizienzklasse A+ A+ A+ A+<br />
Preise u. Ausstattung<br />
Euro<br />
Aluräder 17-/18-/19-Zoll •/1.368/– •/–/– •/411/915 •/394/–<br />
Automatikgetriebe – – – –<br />
Tempomat/mit Abstandsautomatik •/– •/– •/672 •/336 1)<br />
Parksensoren/Parkass./Rückfahrkamera •/–/• –/–/• •/714 1) /247 •/336 1) /–<br />
Totwinkel-/Spurhalteassistent zusammen 798 1) •/• zusammen 588 1) 336 1) /–<br />
Kollisionswarner/Notbremssystem zusammen 798 1) –/– 588 1) zusammen 336 1)<br />
Bi-Xenon/mit Kurvenlicht •/– LED/– –/1.050 LED/–<br />
Klimaanlage/-automatik –/• –/• •/294 –/•<br />
Elektrische Sitzverstellung/Sitzheizung –/• –/• 302/277 1.932 1) /243<br />
Lederausstattung 1.050 • – 1.932<br />
Schiebedach/Panoramadach –/– –/– 768/– –/378<br />
CD-Radio/Digitalradio DAB/Navigation •/•/915 •/•/• •/176/731 <strong>12</strong>6/277/•<br />
Bluetooth/iPod bzw. USB-Anschluss •/• •/• 310/168 •/•<br />
• = Serie, – = nicht erhältlich, 1) im Paket mit anderen Extras<br />
* 20.000/40.000 km/p. a., 60/36 Monate, berechnet von<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 57
AUTO | Modellcheck BMW i3<br />
CAPTAINFUTURE<br />
Modernes Design und ein cleveres Marketing:<br />
In kürzester Zeit hat der BMW i3 eine Führungsrolle<br />
in der Elektromobilität eingenommen. Ist er eine<br />
wirkliche Alternative für den Fuhrpark oder nur ein<br />
willkommener Imageträger? Der Modellcheck klärt’s.<br />
Text: Martin Schou<br />
Das Gejammere, Elektroautos<br />
würden sich nicht verkaufen,<br />
kann bei BMW keiner nachvollziehen.<br />
Die Auftragsbücher für den i3 sind voll<br />
und die Bänder laufen auf Hochtouren.<br />
Gerade erst erhöhte das Leipziger Werk<br />
die Produktion auf 100 Autos pro Tag.<br />
Für das erste Jahr <strong>2014</strong> rechnet BMW<br />
weltweit mit über 10.000 Einheiten. Mit<br />
dem i3 bringen die Münchner damit in<br />
Deutschland mehr E-Autos an den Mann<br />
als irgendein anderer Hersteller.<br />
Der Erfolg ist kein Zufallsprodukt.<br />
BMW hat das Thema Elektromobilität anders<br />
angepackt. Die meisten Hersteller<br />
versuchen, den E-Antrieb mit hohem<br />
Aufwand und vielen Kompromissen in<br />
ein bestehendes Modell einzubauen.<br />
BMW hingegen schuf für seine Elektro-<br />
und Hybridmodelle mit BMW i eine ganz<br />
neue Marke, schaffte es mit geschicktem<br />
Marketing, einen regelrechten Kult um<br />
seine Öko-Modelle aufzubauen.<br />
Der größte Trumpf des i3 ist sein ungewöhnliches,<br />
futuristisches Design. Er<br />
fällt auf im Straßenbild. Ob jung oder alt,<br />
nach unserem hellblauen Stromer mit<br />
schwarzer Motorhaube und dunkel verglastem<br />
Heckdeckel verrenkt sich fast<br />
jeder den Hals. Nur an der blauen Niere<br />
ist er sofort als BMW auszumachen. Ansonsten<br />
bringt er eine komplett neue<br />
Formen sprache mit.<br />
BMW hat die Elektromobilität quasi<br />
sichtbar gemacht. Der i3 braucht keinen<br />
Electric-Drive-Schriftzug wie der E-Smart.<br />
Wer ihn sieht, denkt automatisch an Elektromobilität,<br />
an zukunftsträchtige Innovation,<br />
an deutsche Ingenieurskunst. Eine<br />
Assoziation, die sich auch Unternehmen<br />
gerne zu eigen machen. Vorstandsbosse<br />
posieren gerne mit dem Münchner.<br />
Fondgäste sind nur ungern gesehen<br />
Ein bisschen modeln muss der BMW auch<br />
für uns. Die Bilder für den Modellcheck<br />
sind schließlich noch nicht im Kasten. Also<br />
rein in den i3, rauf auf die Straße, Fotos<br />
schießen, Blicke ernten. Wir rutschen auf<br />
schmal geschnittene und dennoch weich<br />
gepolsterte Sitze. Der Fotograf schiebt<br />
noch schnell sein Equipment hinter den<br />
Fahrersitz und dann kann’s losgehen.<br />
Denkste. Klopf, klopf. Was will er denn?<br />
Er bekommt die Tür nicht auf. Wie auch?<br />
Die Türgriffe der gegenläufig öffnenden<br />
Fondtüren liegen an der Innenseite des<br />
58 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Mit künstlichem Turbinensound und futuristischem<br />
Design zieht der i3 Blicke magisch an.<br />
Türrahmens. Die Fahrertür muss also einen<br />
großen Spalt weit auf. Klappt immer noch<br />
nicht. Da die B-Säule fehlt, sind die vorderen<br />
Anschnallgurte an den Fondtüren<br />
befestigt. Also wieder abschnallen und<br />
dem Kollegen zur Hand gehen.<br />
Da Elektromotor und Getriebeeinheit<br />
unterm Kofferraum sitzen, wölbt sich<br />
kein Mitteltunnel in den Fußraum. Kamera<br />
und Stativ können wir so gleich bis<br />
hinter den Beifahrersitz durchschieben<br />
und für eine schnelle Sitzprobe hinterherrücken.<br />
Die Fondtüren sind deutlich<br />
schmaler als die vorderen. Akrobatisch<br />
geht’s mit dem Hintern voran. Und die<br />
kleine als Verstärkung des Dachholms<br />
vorgesehene Auswölbung grüßt auch<br />
noch mit einer Kopfnuss. Sitzt man aber<br />
erst einmal auf den beiden Einzelsitzen<br />
hinten, überrascht der nur vier Meter<br />
kurze i3 mit ordentlicher Beinfreiheit.<br />
Deutlich geräumiger ist es aber vorne.<br />
Auch hier spart sich der i3 den Mitteltunnel.<br />
Zwischen modernem Cockpit<br />
und geräumiger Ablagenkonsole ist deshalb<br />
viel Freiraum. Problemlos können<br />
Eukalyptusholz und Kenaf-Pflanze? Noch nie gehört?<br />
Im i3 ersetzen die nachwachsenden Rohstoffe die<br />
Plastiklandschaft herkömmlicher Cockpits<br />
wir von Fahrersitz zu Beifahrersitz<br />
schlüpfen. BMW spielt schon mit den Namen<br />
der Ausstattungslinien auf das reichhaltige<br />
Platzangebot an: Atelier, Loft,<br />
Lodge und Suite.<br />
Beim Anblick des 260 Liter fassenden<br />
Kofferräumchens denken wir allerdings<br />
eher an ein kleines Einzelzimmer. Weil<br />
der Antriebsstrang direkt unterm Kofferraumboden<br />
sitzt, liegt die Ladefläche<br />
recht hoch, weshalb schweres Ladegut<br />
nach oben gewuchtet werden muss. Dafür<br />
bildet sich bei umgeklappter Rückbank<br />
eine topfebene Ladefläche mit ordentlichem<br />
Gepäckraum (1.100 Liter).<br />
BMW setzt auf Recycling-Materialien<br />
und nachwachsende Stoffe<br />
Während der Fotograf seine Taschen vollends<br />
verstaut, können wir uns im ungewohnten<br />
i3-Terrain sortieren. Statt Plastik<br />
und Kunststoff kommen im Elektro-<br />
BMW jede Menge Recycling-Materialien<br />
und nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz.<br />
Das geschwungene Armaturenbrett<br />
beispielsweise ist aus naturbelassenem,<br />
offenporigem Eukalyptusholz. Rustikale<br />
Look als schicker Kontrast zum restlichen<br />
Mobiliar. Teile am Instrumententräger<br />
und der Türverkleidung bestehen aus<br />
Fasern der Kenaf-Pflanze. Schon optisch<br />
würde man die borstigen Flächen eher<br />
im Kofferraum erwarten. Mit der Hand<br />
drüberstreichen möchte man ebenfalls<br />
kein zweites Mal.<br />
Der Automatikwählhebel liegt rechts<br />
hinterm Lenkrad an der Lenksäule und<br />
ist zudem anders aufgebaut als gewöhnlich.<br />
Einmal drehen, dann wieder drücken<br />
– kapiert. Statt den herkömmlichen Rundinstrumenten<br />
– einen Drehzahlmesser gibt<br />
es bei E-Autos nicht – hat BMW ein freistehendes<br />
Display hinterm Steuer platziert.<br />
Alle wichtigen Infos wie Tempo,<br />
Reichweite sind ständig im Blickfeld.<br />
Tasten gibt es nur für Klimaanlage und<br />
Radio. Der Rest läuft wie bei BMW bekannt<br />
über den mittig auf dem Armaturenträger<br />
schwebenden, 10,2 Zoll großen<br />
Infotainment-Bildschirm, der an den<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 59
AUTO | Modellcheck BMW i3<br />
Drehdrücksteller mit aufliegendem<br />
Touchpad gekoppelt ist. Allerdings sind<br />
im Elektro-BMW deutlich mehr Funktionen<br />
möglich als normal (Kasten Seite 60).<br />
Der Startknopf befindet sich ebenfalls<br />
am Automatikwählhebel. Einmal gedrückt,<br />
flimmern die Inhalte der beiden<br />
Bildschirme auf, die LED-Scheinwerfer<br />
werfen ihr tageslichtähnlich weißes Licht<br />
ans Ende der Verlags-Tiefgarage und das<br />
Ambientelicht erhellt den Innenraum in<br />
freundlich warmem Orange.<br />
Gebremst wird so gut wie nie<br />
Wohlgelaunt geht‘s gleich rasant los.<br />
Obwohl wir das Gaspedal nur sanft tätscheln,<br />
spurtet der BMW feurig los. Die<br />
E-Maschine stemmt 250 Nm auf die<br />
Hinterachse. Nach 3,7 Sekunden überschreitet<br />
die Tachonadel Tempo 60, die<br />
100-km/h-Marke knackt der i3 in 7,2 Sekunden<br />
– dank einstufigem Automatikgetriebe<br />
ohne Zugkraftunterbrechung.<br />
Noch beeindruckender sind seine Kraftreserven<br />
für Zwischenspurts bei Landstraßentempo.<br />
Im Stadtverkehr fühlen wir uns gar<br />
übermotorisiert. Hippelig hopst der i3<br />
von Spur zu Spur, lässt jeden noch so kräftigen<br />
Sportwagen an der Ampel stehen.<br />
Erst im Eco-Modus beruhigt sich der i3,<br />
spricht nicht mehr so sensibel auf Gasbefehle<br />
an. Unauffällig schwimmen wir<br />
jetzt mit den normalen Verbrennern mit.<br />
Positiver Nebeneffekt: Statt 160 Kilometer<br />
sind im Sparbetrieb laut Hersteller sogar<br />
bis zu 200 Kilometer Reichweite drin.<br />
Was stets gleich bleibt, ist das One-<br />
Pedal-Feeling. Heißt: Der BMW rekuperiert<br />
so stark, dass alleine das Anheben<br />
des Gasfußes ein mittelstarkes Bremsmanöver<br />
auslöst. Fährt man besonders<br />
vorausschauend, schafft es der i3 an Ampeln<br />
sogar ohne Bremse bis zum Stillstand.<br />
Damit Hintermänner nicht überrascht<br />
auf uns draufknallen, schaltet er<br />
dabei automatisch die Bremslichter ein.<br />
Bei höheren Geschwindigkeiten entkoppelt<br />
er bei Gaswegnahme wiederum den<br />
Antriebsstrang, um reibungsfrei zu segeln.<br />
Die 230 Kilo schweren Lithium-Ionen-<br />
Batterien gleicht er mit hohen Alu- und<br />
Karbonanteilen am Chassis wieder aus,<br />
sodass er für ein Elektroauto schlanke<br />
1,2 Tonnen auf die Waage bringt. Die Akkus<br />
sind im kompletten Fahrzeugunterboden<br />
verstaut, weshalb der BMW mit<br />
tiefem Schwerpunkt und ausgewogener<br />
Achslastverteilung wankstabil durch<br />
Kurven jagt. Da fällt es nicht einmal<br />
5<br />
1<br />
5 Die Seitenverkleidung sowie Teile<br />
am Armaturenbrett sind aus Fasern<br />
der Kenaf-Pflanze. Im Gegensatz<br />
zum Holzdekor fühlt es sich nicht<br />
hochwertig an.<br />
6 Statt klassischer Rundinstrumente<br />
sitzt hinterm Lenkrad ein Display, das<br />
beispielsweise Tempo, Reichweite und<br />
Lade dauer digital anzeigt.<br />
Optional mit Range Extender, Schnellladefunktion, dynamisches Fahrverhalten, kraftvoller Elektroantrieb,<br />
geringes Gewicht, kleiner Wendekreis, auffälliges Design, hoher Individualisierungsgrad, umfangreiche<br />
Ausstattung, viele Assistenzsysteme, viel Platz, ausreichend Ablagen, gute Verarbeitung, hochwertige<br />
Materialien, ganzheitlich nachhaltiger Ansatz, geringe Verschleiß- und Wartungskosten<br />
Kleiner Kofferraum, hohe Ladekante, schwieriger Zustieg zum Fond, hoher Grundpreis, hoher Wertverlust,<br />
nur zwei Jahre gesetzliche Gewährleistung<br />
6<br />
7<br />
60 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
2<br />
4<br />
3<br />
8<br />
1 Über Lenkradtasten lassen sich die wichtigsten Funktionen steuern.<br />
2 Luftig gestaltet: der frei schwebende 10,2-Zoll-Bildschirm mit umfangreichen<br />
E-Mobilitäts-Funktionen (Kasten Seite 60).<br />
3 Aufgeräumtes Cockpit: Die einzigen Tasten im i3 sind für die Klimaanlage<br />
und das Radio.<br />
4 Gewohnte Anordnung: Neben dem iDrive-Drehdrücksteller mit zusätzlichem<br />
Touchpad befindet sich der Fahrerlebnisschalter für den Eco-Modus.<br />
7 Der Automatikwählhebel<br />
befindet sich rechts hinterm<br />
Steuer. Der Fahrer kann die<br />
Fahrstufen einlegen und den i3<br />
per Knopfdruck starten.<br />
8 Das geschwungene<br />
Armaturenbrett besteht<br />
aus naturbelassenem,<br />
offenporigem<br />
Eukalyptusholz.<br />
Ausstattung & Preise<br />
BMW i3 Atelier (29.369 Euro)<br />
ABS, ESP, Berganfahrhilfe, Fahrer- und Beifahrerairbags, Sidebags<br />
vorne, Kopfairbags vorne und hinten, vier Kopfstützen, zwei Isofix-<br />
Kindersitzbefestigungen, automatischer Notruf.<br />
Außenspiegel elektrisch verstellbar, elektrische Fensterheber vorne,<br />
Zentralverriegelung mit Fernbedienung, Klimaanlage, Einparkhilfe<br />
hinten, USB/AUX, Blutooth-Freisprecheinrichtung, Radio mit<br />
6,5-Zoll-Farbdisply, iDrive-Controller, 5,7-Zoll-Instrumentendisplay,<br />
<strong>12</strong>-Volt-Steckdose.<br />
Automatikgetriebe, Lederlenkrad, Lenkrad in Höhe und Länge verstellbar,<br />
Fahrer und Beifahrersitz höhenverstellbar, vier Sitze, Rücksitzbank<br />
teilbar (50 : 50), vier Verzurrösen, Gepäckraumabdeckung,<br />
Einstiegsleisten in Sichtkarbon, 19-Zoll-Aluräder, LED-Tagfahrleuchten,<br />
-Heckleuchten und -Blinker.<br />
Ausstattung Loft (30.629 Euro)<br />
Nur in Verbindung mit Comfort-Paket (1.672 Euro), wie Atelier,<br />
zusätzlich Interieuroberfläche dunkel matt, helle Stoffsitze in<br />
Carumgrau mit blauen Akzentnähten, LED-Begrüßungslicht und<br />
-Ambientebeleuchtung.<br />
Ausstattung Lodge (31.041 Euro)<br />
Nur in Verbindung mit Comfort-Paket (1.672 Euro), wie Atelier,<br />
zusätzlich graue Stoff-Ledersitze und Türverkleidung, belederte<br />
Instrumententafel, Armaturenbrett aus Eukalyptusholz, LED-<br />
Begrüßungslicht und -Ambientebeleuchtung.<br />
Ausstattung Suite (31.881 Euro)<br />
Nur in Verbindung mit Comfort-Paket (1.672 Euro), wie Atelier,<br />
zusätzlich braune Ledersitze und Türverkleidung, belederte Instrumententafel,<br />
Armaturenbrett aus Eukalyptusholz, LED-Begrüßungslicht<br />
und -Ambientebeleuchtung.<br />
Ausstattungspakete<br />
Comfort (1.672 Euro): Multifunktionslenkrad, beheizbare und elektrisch<br />
anklappbare Außenspiegel, Armauflage vorne, Ablagenpaket,<br />
Licht- und Regensensor, Klimaautomatik, Abstandstempomat.<br />
Comfort Advanced (2.352 Euro): wie Comfort-Paket, zusätzlich<br />
LED-Stand- und Tagfahrlicht, Navigationssystem Business.<br />
Parkassistenz (831 Euro): Rückfahrkamera, Einparkhilfe vorne,<br />
Einparkassistent.<br />
Driving Assistent Plus (831 Euro): Abstandstempomat mit Stopand-go-Funktion,<br />
Stauassistent, City-Notbremsfunktion, Vorausschauassistent.<br />
Zusatzausstattung in Euro<br />
Karosserie, Antrieb & Fahrwerk:<br />
Aluräder 19-/20-Zoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •/1.134<br />
Alarmanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403<br />
Metalliclackierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 554<br />
Elektrisches Schiebedach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 823<br />
Schnellladefunktion Typ2 (4,6 kW) u. Combo2 (50 kW) . . . . 1.336<br />
Wärmepumpe (höhere Energieeffizienz) . . . . . . . . . . . . . 554<br />
Komfort:<br />
Klimaanlage/Klimaautomatik . . . . . . . . . . . . . . . .•/1.627 1)<br />
Sitzheizung vorne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277<br />
Sonnenschutzverglasung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294<br />
Schlüsselloser Zugang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352<br />
Sicherheit, Licht und Sicht:<br />
Akustischer Fußgängerschutz (turbinenartiger Außensound) . .84<br />
LED-Stand- und Tagfahrlicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168<br />
LED-Scheinwerfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747<br />
Multimedia:<br />
Radio/DAB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •/176<br />
Harman Kardon Hi-Fi-Anlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 672<br />
USB/AUX/Bluetooth. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . •/•/•<br />
Erweiterte Smartphone-Anbindung . . . . . . . . . . . . . . . . 420<br />
Navigation Business/Professional . . . . . . . . . . . . . . 831/1.672<br />
Connected Drive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294<br />
Echtzeit-Verkehrsdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>12</strong>6<br />
Concierge Service . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210<br />
Rot markiert: <strong>FIRMENAUTO</strong>-Empfehlung.<br />
•= Serie, – = nicht erhältlich. 1) Comfort-Paket<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 61
AUTO | Modellcheck BMW i3<br />
auf, dass der Stromer auf schmalen<br />
155er-Reifen rollt.<br />
Außer den Ladekabeln befindet sich<br />
nichts weiter unter der als Crashzone vorgesehenen<br />
kurzen »Motorhaube«. So<br />
bleibt für die großen 19-Zöller genügend<br />
Platz unter den Radkästen, was dem i3<br />
einen Miniwendekreis beschert. Optimal,<br />
um ihn fürs restliche Fotoshooting durch<br />
die engen Gassen der Stuttgarter Altstadt<br />
zu scheuchen.<br />
Ein künstliches, turbinenartiges Surren<br />
soll unachtsame Fußgänger auf unseren<br />
Elektroflitzer aufmerksam machen. Den<br />
Blicken nach scheint dies auch zu klappen.<br />
Kaum hat der Fotograf eine passende<br />
Stelle für die Standaufnahmen gefunden,<br />
scharen sich Interessenten um uns.<br />
Neugierige Kinder schießen mit ihren<br />
Fragen als Erste los:<br />
»Ist das deiner«? »Nein.«<br />
»Wie viel PS?« »170.«<br />
»Höchstgeschwindigkeit?« »150.«<br />
»Und was kostet der?« »Knapp<br />
30.000 netto.«<br />
Ein vergleichbar ausgestatteter 118d<br />
kostet nur 1.000 Euro weniger<br />
Standardwerte für E-Autos, welche die<br />
Kiddies sichtlich nicht vom Hocker hauen,<br />
dem deutschen Durchschnittspendler<br />
dafür allemal genügen. Die älteren Herrschaften<br />
im Hintergrund wettern derweil<br />
über den Preis: »Viel zu teuer.« Den Preis<br />
bezahlt der Kunde aber nicht nur fürs<br />
emissionsfreie Fahren. BMW achtet schon<br />
bei Produktion und Materialauswahl auf<br />
Nachhaltigkeit. 50 Prozent weniger Wasser<br />
als normal wird für die i3-Herstellung<br />
benötigt, den Strom im Leipziger Werk<br />
gewinnt BMW durch Windkraft. So liegt<br />
das Treibhauspotenzial des i3 insgesamt<br />
rund ein Drittel unter dem des BMW 118d,<br />
bei regenerativ erzeugtem Strom sogar<br />
bei der Hälfte.<br />
Berücksichtigt man zudem die umfangreiche<br />
Serienausstattung – neben den<br />
19-Zöllern sind ein paar Komfort-Extras<br />
sowie das große Navigationssystem Professional<br />
und ein Automatikgetriebe Serie<br />
– dürfte der i3 selbst bei wirtschaftlich<br />
orientierten Flottenmanagern nicht mehr<br />
im Abseits stehen. Der Preisunterschied<br />
1<br />
4<br />
1 Die schmalen Fondtüren erschweren den Einstieg.<br />
2 Die Ladekabel sind unter der »Motorhaube« verstaut.<br />
3 An der Schnellladesäule ist er nach 30 Minuten voll<br />
(80 Prozent). An der Haushaltssteckdose dauert es acht<br />
Stunden.<br />
4 Die Rückbank ist zweigeteilt, der Ladeboden eben.<br />
5 Aufmerksamkeit ist im BMW i3 garantiert.<br />
5<br />
2 3<br />
zwischen i3 und vergleichbar ausgestattetem<br />
118d schrumpft nämlich auf rund<br />
1.000 Euro zusammen. Und bei den Verschleiß-<br />
und Wartungskosten kommt der<br />
Stromer ebenfalls günstiger davon. Bauchschmerzen<br />
bereitet nur der hohe Wertverlust.<br />
Während die Kiddies ihre Nasen an<br />
unseren Scheiben platt drücken und die<br />
älteren Herren angesichts des finanziellen<br />
Inputs angeregt weiter diskutieren, wird<br />
eines noch deutlicher: Image und Aufmerksamkeit<br />
sind für einen Tausender<br />
mehr ein wahres Schnäppchen.<br />
DIE VARIANTEN DES BMW i3<br />
Neben der reinen Elektrovariante<br />
gibt es den i3 für knapp 4.000 Euro<br />
Aufpreis auch mit Range Extender.<br />
Rund die Hälfte der Kunden<br />
entscheiden sich für die Reichweitenverlängerung<br />
mit zusätzlichem<br />
38-PS-Zweizylinder an Bord. Das<br />
Motorradmotörchen schaltet sich<br />
bei einer Restreichweite von sieben<br />
Kilometern ein und arbeitet als eine<br />
BMW i3<br />
Leistung<br />
kW (PS)<br />
Drehmom.<br />
(Nm/min)<br />
Batterietyp<br />
Art Generator für den E-Antrieb. Der<br />
neun Liter fassende Tank steigert die<br />
Reichweite auf bis zu 340 Kilometer.<br />
Bei der Beschleunigung kann er allerdings<br />
nicht ganz mit der reinen E-<br />
Version mithalten. Der kleine Benziner<br />
ist ebenfalls unterm Kofferraumboden<br />
verstaut, schmälert das Kofferraumvolumen<br />
aber nicht. Nur die Zuladung<br />
sinkt um 10 auf 415 Kilo.<br />
Batteriekapazität<br />
(kWh)<br />
Reichweite (km)<br />
Ladezeit (h)<br />
0–100 (s)<br />
Vmax (km/h)<br />
Kofferraum (l)<br />
Gewicht (kg)<br />
Preis (Euro)<br />
Betriebskosten 2)<br />
(ct/km)<br />
BMW i3 <strong>12</strong>5 (170) 250 Lithium-Ionen 18,8 200 1/2–8 7,2 150 260–1.100 1.195 29.369 118,3/68,8 A+<br />
BMW i3 RE 1) <strong>12</strong>5 (170) 250 Lithium-Ionen 18,8 340 1/2–8 7,9 150 260–1.100 1.315 33.151 <strong>12</strong>8/3/75,8 A+<br />
Herstellerangaben, 1) mit Range Extender<br />
2) Bei 10.000/20.000 km pro Jahr, 60/36 Monate Laufzeit. Berechnet von<br />
Effizienzklasse<br />
BMW CONNECTED DRIVE<br />
Der vernetzte Dienstwagen<br />
Das Navigationssystem des i3 geht über die normale<br />
BMW-Routenführung hinaus. Ein Schatten auf der Karte<br />
symbolisiert die dynamische Reichweitenanzeige. Reicht<br />
diese für das gewünschte Ziel nicht aus, zeigt es alle freien<br />
Ladesäulen auf der Strecke an oder die Möglichkeiten, auf<br />
den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen. Auch dabei<br />
hilft der i3, führt zum Park-and-ride-Parkplatz und zeigt<br />
die nächste S-Bahn-Verbindung an. Ab hier unterstützt<br />
den Fahrer die BMW Remote App, über die er auch sein<br />
E-Auto vom Smartphone<br />
aus kontrollieren und<br />
steuern kann, wie beispielsweise<br />
den Ladezustand<br />
checken oder den<br />
Wagen vorab heizen.<br />
62 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
DIE KONKURRENTEN<br />
Kia Soul EV 25.873 Euro Nissan Leaf 24.949 Euro VW E-Golf 29.327 Euro<br />
81 kW (110 PS), 285 Nm, 0–100 km/h 11,2 s,<br />
RW 2<strong>12</strong> km, 14,7 kWh/100 km, Batterie: 27 kWh<br />
Betriebskosten: 1<strong>12</strong>,5/66,8 ct/km<br />
+ Gutes Platzangebot, hohe Reichweite, sieben Jahre<br />
Garantie (auch auf die Batterie), niedriger Preis<br />
– Hohes Gewicht, mäßige Rundumsicht<br />
80 kW (109 PS), 254 Nm, 0–100 km/h 11,5 s,<br />
RW 199 km, 15 kWh/100 km, Batterie: 24 kWh<br />
Betriebskosten: 110,8/65,3ct/km<br />
+ Umfangreiche Serienausstattung, drei Jahre Garantie,<br />
niedriger Preis<br />
– Kaum Assistenzsysteme, hoher Wertverlust<br />
85 kW (115 PS), 270 Nm, 0–100 km/h 10,4 s,<br />
RW 190 km, <strong>12</strong>,7 kWh/100 km, Batterie: 24,2 kWh<br />
Betriebskosten: <strong>12</strong>3,9/73,0 ct/km<br />
+ Umfangreiche Serienausstattung, acht Jahre Garantie<br />
auf Akkus, kostenloser Mietwagen für lange Strecken<br />
– Hohes Gewicht, hoher Grundpreis, hoher Wertverlust<br />
Fahrbericht Kia Soul EV<br />
www.firmenauto.de/fks<br />
DATEN DES BMW i3<br />
Motor<br />
Bauart . . . . . . . . . . . . . . .Hybrid-Synchronmotor mit integrierter<br />
. . . . . . . . . Leistungselektronik, Ladegerät und Generatorfunktion<br />
Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . `<strong>12</strong>5 kW (170 PS)<br />
Drehmoment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 250 Nm<br />
Getriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . stufenlose Automatik<br />
Kraftübertragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Hinterradantrieb<br />
Batterie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lithium-Ionen<br />
Energiekapazität / Nominalspannung . . . . . . 18,8 kWh / 360 Volt<br />
NEFZ-Verbrauch / CO 2<br />
-Ausstoß . . . . . . . . . . <strong>12</strong>,9 kWh / 100 km/0<br />
Ladezeiten 50 kW / 4,6 kW. . . . . . . . . . . . . 30 min / 8 Stunden<br />
Effizienzklasse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .A+<br />
Fahrbericht Nissan Leaf<br />
www.firmenauto.de/fnl<br />
Karosserie und Fahrwerk<br />
Länge/Breite/Höhe . . . . . . . . . . . . . . .3.999/1.775/1.578 mm<br />
Radstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.570 mm<br />
Kofferraumvolumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260–1.100 l<br />
Sitzplätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Leergewicht (inkl. Fahrer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1.195 kg<br />
Zuladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .425 kg<br />
Anhängelast gebremst/ungebremst . . . . . . . . . . . . . . . 0/0 kg<br />
Dachlast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 kg<br />
Reifengröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155/70 R 19<br />
Werte<br />
0–100 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,3 s 1)<br />
Höchstgeschwindigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 km/h<br />
60–100 km/h (4./5. Gang) . . . . . . . . . . . . . . –/– (Automatik)<br />
80–<strong>12</strong>0 km/h (5./6. Gang) . . . . . . . . . . . . . . –/– (Automatik)<br />
Bremsweg leer/beladen aus 100 km/h . . . . . . . . 36,7/37,1 m 1)<br />
Verbrauch<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde . . . . . . . . . . . . . . 13,9 kWh/100 km<br />
Reichweite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 km<br />
Wendekreis rechts/links . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,7/9,7 m 1)<br />
1)<br />
Gemessen von »auto motor und sport«<br />
Fahrbericht VW E-Golf<br />
www.firmenauto.de/fvwe<br />
Fotos: Hans-Dieter Seufert (9)<br />
BETRIEBSKOSTEN<br />
BMW i3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29.369 Euro<br />
Teuerung während der Nutzungsdauer . . . . . . . . . 4.677/2.723<br />
Gebundenes Kapital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22.003/23.001<br />
Festkosten in Euro/Jahr<br />
Kapitalverzinsung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.848/1.932<br />
Abschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.009/5.432<br />
Steuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0<br />
Haftpflicht (HP 18, R7) 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.030<br />
Vollkasko (VK 18/TK 21, R4) 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.399<br />
Unterstellung/Garage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 548<br />
Festkosten pro Jahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.835/11.341<br />
Festkosten in ct/km . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98,3/56,7<br />
Variable Kosten in ct/km<br />
Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,5<br />
Reifen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,8<br />
Wartung und Reparatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14,6/6,8<br />
Summe variable Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19,9/<strong>12</strong>,1<br />
Gesamtkosten: . . . . . . 118,2/68,8 ct/km<br />
1)<br />
Versicherung (70 Prozent) mit 500 Euro SB einschl. Teilkasko mit 150 Euro SB.<br />
10.000/20.000 km p. a., 60/36 Monate<br />
RESTWERT PROGNOSEN<br />
Modell<br />
Preis inkl.<br />
Ausstattung<br />
WARTUNGS- UND VERSCHLEISSKOSTEN<br />
Bei 20.000 km/Jahr<br />
und 60 Monaten Nutzung<br />
Wertverlust bei 20.000 km/Jahr<br />
und 60 Monaten Nutzung<br />
Wertverlust bei 40.000 km/Jahr<br />
und 36 Monaten Nutzung<br />
BMW i3 33.775 68 % 22.925 70 % 23.525<br />
Kia Soul EV k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.<br />
Nissan Leaf 28.692 82 % 23.600 84 % 24.150<br />
VW E-Golf 33.726 70 % 23.600 67 % 22.634<br />
Händlereinkaufswerte in Euro.<br />
Bei 40.000 km/Jahr und<br />
36 Monaten Nutzung<br />
Modell Wartung Verschleiß Summe Wartung Verschleiß Summe<br />
BMW i3 401 568 969 200 975 1.175<br />
Kia Soul EV k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1)<br />
Nissan Leaf 506 508 1.014 442 979 1.421<br />
VW E-Golf 514 379 893 484 896 1.380<br />
Angaben in Euro, 1) Daten liegen noch nicht vor.<br />
Tec Alliance<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 63
AUTO | Fahrbericht Jaguar XF Sportbrake 3.0 V6 Diesel • Toyota Yaris Hybrid<br />
Mit R-Sportpack samt Spoiler und Schürze (3.015 Euro), dunklen Scheiben (273 Euro) und schwarzen 20-Zöllern (2.235 Euro) wird der gediegene<br />
Reisekombi zur bissigen Raubkatze. Für einen Firmenwagen empfiehlt sich aber eher die dezentere Serienausstattung.<br />
BRITISCHE ALTERNATIVE<br />
Darf’s etwas exotischer sein? Der Jaguar XF Sportbrake 3.0 V6 Diesel zielt auf<br />
Fahrer, die das Besondere suchen.<br />
Text: Hanno Boblenz<br />
Wer abseits des automobilen Mainstream<br />
einen großen Kombi als Firmenwagen<br />
sucht, landet irgendwann beim<br />
Jaguar XF. Der Luxus-Laster tritt als gediegene<br />
Alternative zu A6, 5er, E-Klasse<br />
und V70 an und hat echten Exotenstatus<br />
auf dem Firmenparkplatz. Erstaunlich<br />
eigentlich, bietet der Brite doch alles, was<br />
man von einem Business-Kombi dieser<br />
Klasse erwartet: Platz, Komfort und Image.<br />
Jedenfalls reisen Mensch und Gepäck<br />
äußerst bequem in dem fast fünf Meter<br />
langen Sportbrake. Dass es gefühlsmä-<br />
Jaguar XF Sportbrake 3.0 V6 Diesel R-Sport<br />
Hubraum/Zylinder cm 3 2.993/6<br />
Leistung kW (PS) 177 (240)/4.000<br />
Drehmoment Nm/min 500/2.000<br />
0 –100 km/h s 7,1<br />
Vmax km/h 240<br />
Testverbrauch l 6,8–9,3; Ø 8,5 D<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde 1) l 6,8 D<br />
NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />
l/g 6,0 D/159<br />
Kofferraum/Zuladung l/kg 550–1.675/560<br />
Preis Euro 47.184<br />
Betriebskosten 2) ct/km 109,3/71,6<br />
Effizienzklasse<br />
B<br />
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.<br />
2)<br />
20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate<br />
ßig einen Tick enger zugeht als bei der<br />
(deutschen) Konkurrenz, stört nicht. Der<br />
Jaguar sitzt eher wie ein tailliert geschnittener<br />
Maßanzug aus feinem Zwirn. Unser<br />
Testwagen jedenfalls war von vorne<br />
bis hinten und unten bis oben mit Velours<br />
und Leder ausgeschlagen. Dazwischen<br />
viel Holz und Chrom: Die Briten verstehen<br />
sich auf stilvolle Inneneinrichtung.<br />
Nur mit den billig wirkenden Plastikschaltern<br />
und dem antiquierten Bediensystem<br />
leisten sie sich einen stilistischen<br />
Fehltritt. Doch Abhilfe in Form eines<br />
An den Instrumenten und dem Infotainmentsystem ist zu erkennen,<br />
dass der XF schon fast sieben Jahre alt ist. Spaß macht er trotzdem.<br />
modernen, schnellen und App-basierten<br />
Navisystems ist in Sicht. Und der pulsierende<br />
Startknopf, die sich mit der Zündung<br />
aufrollenden Lüftungsdüsen sowie<br />
der aus der Konsole hochfahrende Alu-<br />
Drehschalter für die Automatik sind immer<br />
noch eine Show.<br />
Der Motor ist ein Sahnestück<br />
Sack und Pack wandern in ein aufgeräumtes<br />
und großzügiges Staufach, dessen<br />
fummeliges Rollo jedoch einen weiteren<br />
Stilbruch darstellt. Dafür hat Jaguar<br />
im Kofferraum hochwertige Aluschienen<br />
verlegt, um das Gepäck zu sichern.<br />
Als Sahnestück präsentiert sich der 240<br />
PS starke V6-Diesel. Je nach Einstellung<br />
der souveränen Achtgang-Automatik arbeitet<br />
er sanftmütig oder bissig zupackend,<br />
aber immer leise und sparsam<br />
(Testverbrauch 8,5 l). Passend dazu die<br />
feinfühlige Luftfederung: Sie lässt selbst<br />
die 20-Zöller des Testwagens katzenpfotig<br />
weich abrollen.<br />
Dass der ganze Spaß kaum günstiger<br />
kommt als bei der Konkurrenz gehört<br />
zum Programm: Die Zeiten, als alternativ<br />
gleich billig war, sind auch in England<br />
längst vorüber.<br />
64 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
SCHÖN SPARSAM<br />
Bislang stach der Toyota Yaris Hybrid durch seinen niedrigen Verbrauch hervor.<br />
Nach umfangreicher Modellpflege setzt er auch optisch Akzente.<br />
Text: Martin Schou<br />
Dieser Cut tut dem Yaris gut. Für<br />
die zweite Lebenshälfte schnitzt Toyota<br />
seinem Kleinwagen einen großen<br />
Kühlergrill in X-Form, den schon der<br />
kleinere Aygo trägt. Frischer, moderner<br />
und frecher wirkt er jetzt. Im umgestylten<br />
Innenraum hat die Designer allerdings<br />
der Mut verlassen. Hier fehlt der Pep, den<br />
der Yaris von außen verspricht. Im dunkel<br />
gehaltenen Interieur unseres Testwagens<br />
hat Toyota an Farben gespart.<br />
Chrom- oder Klavierlackverzierungen<br />
sucht man vergebens.<br />
Dafür fühlt sich der Yaris jetzt besser an.<br />
An Armaturenbrett und Türverkleidung<br />
sind weiche Kunststoffe verbaut. Highlight<br />
ist das neue Multimediasystem mit<br />
Sieben-Zoll-Touchscreen, über das der<br />
Yaris auf Echtzeitverkehrsmeldungen zugreift<br />
und über Google zum nächsten Ziel<br />
findet. Zudem spiegelt der Toyota ausgewählte<br />
Smartphone-Apps aufs Display.<br />
USB-/Aux-Anschlüsse liegen frei zugänglich<br />
unterhalb der Bedientasten für die serienmäßige<br />
Klimaautomatik. Für externe<br />
Geräte, Flaschen und sonstigen Kleinkram<br />
gibt es genügend Ablagen.<br />
Auch beim Fahrverhalten hat Toyota<br />
nachgebessert. Dank steiferer Torsionslenkerachse<br />
hinten und neuen Federn<br />
wetzt er ausbalancierter um Kurven und<br />
gelassener über Querfugen hinweg – so<br />
fällt es kaum auf, dass die schmalen Sitzlehnen<br />
recht hart gepolstert sind.<br />
Das Geräuschniveau wurde ebenfalls<br />
spürbar gesenkt. So bleibt der Hybride<br />
angenehm leise, selbst wenn sich der<br />
1,5-Liter-Benziner mit einklingt. 100 PS<br />
Das Cockpit ist funktional und übersichtlich, aber auch farblos.<br />
Systemleistung reichen spielend aus, um<br />
den Yaris flott durch die Stadt zu bewegen.<br />
An Steigungen braucht es etwas Gefühl<br />
im rechten Fuß, will man den Motor<br />
nicht aufheulen lassen. Egal wie sehr wir<br />
das Gaspedal auch streicheln, an den von<br />
Toyota versprochenen Normverbrauch<br />
von 3,3 Litern kommen wir nicht heran.<br />
Mit 4,7 Litern auf unserer Normrunde und<br />
5,8 Litern im Alltagstest macht der Yaris<br />
Hybrid aber auch hier eine gute Figur.<br />
Toyota Yaris Hybrid<br />
Hubraum/Zylinder cm 3 1.497/4<br />
Leistung kW (PS) 74 (100)<br />
Drehmoment Nm/min 111/3.600<br />
0 –100 km/h s 11,8<br />
Vmax km/h 165<br />
Testverbrauch l 4,7-6,4; Ø 5,8 S<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde 1) l 4,7 S<br />
NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />
l/g 3,3 S/82<br />
Kofferraum/Zuladung l/kg 286/405<br />
Preis Euro 15.462<br />
Betriebskosten 2) ct/km 55,5/35,8<br />
Effizienzklasse A+<br />
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.<br />
2)<br />
20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate<br />
Neu gestalteter Stoßfänger und Kennzeichenbereich.<br />
Mit dem Facelift kommen LED-Rückleuchten zum Einsatz.<br />
Mehr Infos und Bilder:<br />
www.firmenauto.de/tyh<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 65
AUTO | Fahrbericht Citroёn C4 Cactus Puretech 82<br />
Aufgeräumtes Cockpit mit zwei großen Displays.<br />
Das Handschuhfach im Koffer-Look.<br />
Die Türen werden mit Koffergriffen zugezogen.<br />
EIN STAR ZUM ANFASSEN<br />
Knallige Farben und wundersame Luftpolster an den Planken: Der Citroёn C4 Cactus ist ein<br />
wahrer Blickfang. Mit dem 82-PS-Benziner ab <strong>12</strong>.722 Euro gibt er sich auch volksnah.<br />
Text: Martin Schou<br />
Da streckt schon wieder einer den<br />
Daumen und grinst uns freundlich an.<br />
Aufmerksamkeit ist im C4 Cactus gewiss.<br />
Und Komplimente hagelt es auch. Endlich<br />
mal was anderes, so der einhellige<br />
Standpunkt. Kaum haben wir den unübersichtlichen<br />
SUV mit Hilfe der Rückfahrkamera<br />
in eine Parklücke gewuchtet, kommen<br />
die ersten Interessenten, die ihre Finger<br />
in die Kunststoffplanken bohren wollen.<br />
Die Überraschung ist ihnen ins Gesicht<br />
geschrieben: »Da ist ja wirklich Luft<br />
dahinter.« Stimmt. Damit federt der<br />
Citroën Türkanten vom Nachbarwagen ab.<br />
Nur ein Beispiel dafür, dass sich Citroën<br />
beim Cactus aufs Wesentliche konzentriert<br />
und die Einfachheit am Autofahren<br />
wieder aufleben lassen will. Wie einst<br />
beim Star der Franzosen, dem 2CV. An die<br />
Ente erinnert allerdings auch das Fahrverhalten<br />
des Cactus, der sanft über Bodenwellen<br />
wippt. Sein etwas schwammiges<br />
Fahrgefühl wird durch die breiten, leicht<br />
erhöhten Sofa-Sessel verstärkt. Schnell<br />
wird klar: Dieser C4 will nur cruisen.<br />
Daher stört es auch nicht, dass uns<br />
Citroën lediglich den 82-PS-Benziner vor<br />
die Tür gestellt hat. Drehzahlen zeigt der<br />
digitale Instrumentenkasten hinterm<br />
Lenkrad nicht an. Hält man sich an die<br />
Schaltpunkt-Empfehlung, erlebt man einen<br />
wuseligen, knurrenden Dreizylinder,<br />
der im Stadtverkehr allemal ausreicht.<br />
Einfach und puristisch geht‘s im Innenraum<br />
weiter: Hinten sorgen Ausstellfenster<br />
für geringfügig frische Luft und die<br />
Rückbank lässt sich nur umständlich an<br />
einem Stück umlegen. Citroën begründet<br />
die karge Ausstattung mit Gewichtseinsparungen.<br />
Eine Lüftungsdüse auf der<br />
Luftpolster aus Kunststoff rundum sollen den Cactus vor<br />
kleineren Blechschäden schützen.<br />
Beifahrerseite oder ein simpler Getränkehalter<br />
hätten das eine Tonne leichte Fliegengewicht<br />
aber auch nicht fetter gemacht.<br />
An den Materialien gibt‘s wiederum<br />
nichts auszusetzen. Knöpfe und Tasten<br />
findet man im Cactus so gut wie keine. Alles<br />
Wichtige ist im schicken, mit Klavierlack<br />
eingerahmten Sieben-Zoll-Touchscreen<br />
integriert. Ganz klar, hier hat sich<br />
der Mut zum Purismus gelohnt. Trotz<br />
mancher Komforteinbußen zeigt deshalb<br />
auch unser Daumen nach oben.<br />
Citroёn C4 Cactus Puretech 82 Shine<br />
Hubraum/Zylinder cm 3 1.199/3<br />
Leistung kW (PS) 60 (82)<br />
Drehmoment Nm/min 118/2.750<br />
0 –100 km/h s <strong>12</strong>,9<br />
Vmax km/h 171<br />
Testverbrauch l 5,9–7,1; Ø 6,5 S<br />
<strong>FIRMENAUTO</strong>-Normrunde 1) l 5,9 S<br />
NEFZ-Verbrauch/CO 2<br />
l/g 4,6 S/107<br />
Kofferraum/Zuladung l/kg 358–1.170/535<br />
Preis Euro 15.579<br />
Betriebskosten 2) ct/km 54,6/36,1<br />
Effizienzklasse<br />
C<br />
Herstellerangaben. 1) 200 km lang.<br />
2)<br />
20.000/40.000 km p.a., 60/36 Monate<br />
66 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong><br />
Mehr Infos und Bilder:<br />
www.firmenauto.de/cc4
SERVICE | Kostencheck<br />
KOSTENCHECK<br />
GR0SSE VANS<br />
Betriebskosten, Restwerte, Wartungsaufwand: Der Kostencheck nimmt in jedem<br />
Heft ein anderes Segment unter die Lupe und nennt die Kosten für die meistverkauften<br />
Firmenwagen. Dazu ein Ausblick auf die neuen Autos dieser Fahrzeugklasse.<br />
Text: Martin Schou<br />
Während es bei den SUV gerne auch<br />
eine Nummer größer sein darf, scheint<br />
die Zeit der XXL-Vans langsam abzulaufen.<br />
Oder man gestaltet sie einfach ein<br />
wenig um und geht auch bei den Raumriesen<br />
dem Crossover-Trend nach.<br />
So wie Renault beim Espace. Der kantige<br />
Reisekreuzer prägte 1984 als einer<br />
der ersten Modelle das damals neue Van-<br />
Segment. Nun will er erneut Trendsetter<br />
sein. Ausgestellte Radkästen, eine markante<br />
bullige Front: Das neue Modell, das<br />
Anfang 2015 kommt, entwickelt sich mit<br />
SUV-Elementen zum Crossover-Van.<br />
Praktisch bleibt der Espace dennoch.<br />
Dank lang gestreckter Kabine und modularem<br />
Sitzkonzept bietet er reichlich<br />
Platz für fünf bis sieben Personen. Statt<br />
Bedientasten bekommt der Fahrer einen<br />
großen Touchscreen ins Cockpit. Serienmäßig<br />
gibt’s LED-Scheinwerfer. Ein<br />
1,6-Liter-Diesel (130 und 160 PS) treibt<br />
den Espace an. Der stärkere Selbstzün-<br />
Bulliger Auftritt: Der neue Renault Espace entwickelt sich zum Crossover-Van.<br />
Die sparsamsten Diesel und Benziner unter den großen Vans<br />
Die Tabelle nennt die sparsamsten Fahrzeuge des Segments. Bei Modellen mit gleicher Motorisierung, aber unterschiedlicher Ausstattung wird nur die sparsamste Variante berücksichtigt.<br />
Diesel kW/PS Nm l/100 km C0 2 Preis Eff.-Kl.<br />
1 Opel Zafira Tourer 1.6 CDTI 88 (<strong>12</strong>0) 320 4,5 D 119 20.378 A<br />
2 Ford Galaxy 1.6 TDCi 85 (115) 270 5,2 D 139 26.471 B<br />
2 Ford S-Max 1.6 TDCi 85 (115) 270 5,2 D 139 26.471 B<br />
4 Ford Galaxy 2.0 TDCi 103 (140) 320 5,3 D 139 27.353 B<br />
4 Ford S-Max 2.0 TDCi 103 (140) 320 5,3 D 139 27.353 B<br />
4 Ford S-Max 2.0 TDCi <strong>12</strong>0 (163) 340 5,3 D 139 28.193 B<br />
7 VW Sharan 2.0 TDI 85 (115) 280 5,5 D 143 27.038 B<br />
7 VW Sharan 2.0 TDI 103 (140) 320 5,5 D 143 27.920 B<br />
7 Seat Alhambra 2.0 TDI Ecomotive 85 (115) 280 5,5 D 143 25.534 B<br />
7 Seat Alhambra 2.0 TDI 103 (140) 320 5,5 D 143 27.971 B<br />
Herstellerangaben<br />
Benziner kW/PS Nm l/100 km C0 2 Preis Eff.-Kl.<br />
1 Toyota Prius Plus 100 (136) 142 4,1 S 96 25.168 A+<br />
2 Opel Zafira Tourer 1.6 CNG 110 (150) 210 4,7 CNG <strong>12</strong>9 22.269 A<br />
3 Opel Zafira Tourer 1.4 LPG 103 (140) 200 8,6 LPG 139 22.353 B<br />
4 Opel Zafira Tourer 1.4 Turbo 103 (140) 200 6,1 S 144 19.962 B<br />
5 Opel Zafira Tourer 1.4 Turbo 88 (<strong>12</strong>0) 200 6,2 S 144 19.374 B<br />
6 Ford S-Max 1.6 Ecoboost 118 (160) 240 6,8 S 159 25.202 C<br />
7 Ford Galaxy 1.6 TDCi Ecoboost 118 (160) 240 7,2 S 167 25.202 C<br />
7 VW Sharan 1.4 TSI 110 (150) 240 7,2 S 167 25.987 C<br />
7 Seat Alhambra 1.4 TSI 110 (150) 240 7,2 S 167 24.441 C<br />
10 Ford S-Max 1.6 Ecoboost 149 (203) 300 8,1 S 188 28.319 E<br />
Herstellerangaben.<br />
Computerretuschen: Christian Schulte (2)<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 67
SERVICE | Kostencheck<br />
1<br />
Obwohl er ein<br />
Auslaufmodell<br />
ist, steht der<br />
VW Sharan ganz<br />
oben auf der<br />
Einkaufsliste.<br />
Die meistverkauften<br />
Firmenwagen<br />
Die Tabelle nennt die im Flottenmarkt meistverkauften Modelle<br />
sowie davon die beliebteste Motorisierung.<br />
1 VW Sharan 2.0 TDI<br />
2 Opel Zafira Tourer 2.0 CDTI<br />
3 Ford S-Max 2.0 TDCi<br />
4 Seat Alhambra 2.0 TDI<br />
5 Mercedes V-Klasse 250 Bluetec<br />
6 Ford Galaxy 2.0 TDCi<br />
7 Mercedes Viano 3.0 CDI<br />
8 Toyota Prius Plus 1.8 Hybrid<br />
9 Renault Espace dCi 175<br />
10 Lancia Voyager 2.8 Multijet<br />
2<br />
Betriebskosten<br />
Der Opel Zafira Tourer<br />
bekommt einen neuen<br />
Zweiliter-Diesel.<br />
Das dürfte nochmals<br />
einen Schub geben.<br />
Bei 20.000/40.000 km/Jahr und 60/36 Monaten Nutzung<br />
3<br />
Auch vom Ford S-Max<br />
steht die nächste Generation<br />
in den Startlöchern.<br />
Modell<br />
Hubraum/<br />
Zylinder cm 3<br />
Leistung<br />
kW (PS)/min<br />
Verbrauch/CO 2<br />
l/100 km / g<br />
Preis<br />
Euro<br />
Betriebskosten<br />
ct/km<br />
1 Seat Alhambra 2.0 TDI 1.968/4 103 (140)/4.200 5,5 D/143 26.247 68,2/43,7<br />
2 Opel Zafira Tourer 2.0 CDTI 1.956/4 <strong>12</strong>1 (165)/4.000 5,3 D/139 25.042 68,9/45,7<br />
3 Toyota Prius Plus 1.8 Hybrid 1.798/4 100 (136)/ k. A. 4,1 S/ 96 25.168 69,2/44,4<br />
4 Ford Galaxy 2.0 TDCi 1.997/4 103 (140)/3.750 5,3 D/139 27.352 72,8/46,8<br />
5 Ford S-Max 2.0 TDCi 1.997/4 103 (140)/3.750 5,3 D/139 27.352 73,2/47,3<br />
6 VW Sharan 2.0 TDI 1.968/4 103 (140)/4.200 5,5 D/143 27.920 75,6/48,9<br />
7 Renault Espace dCi 175 1.995/4 <strong>12</strong>7 (173)/3.750 5,6 D/145 33.226 84,8/56,2<br />
8 Lancia Voyager 2.8 Multijet 16V 2.776/4 130 (177)/3.600 7,9 D/207 32.344 85,5/55,4<br />
9 Mercedes V 250 Bluetec 2.143/4 140 (190)/3.800 6,0 D/157 40.600 95,2/62,4<br />
10 Mercedes Viano 3.0 CDI 1) – – – – –<br />
1)<br />
Modell wird nicht mehr angeboten<br />
net und ihm eine leicht gewölbte Motorhaube<br />
verpasst. Der Kühler ist zudem<br />
deutlich breiter geworden als beim Vorgängermodell<br />
und geht in die optionalen<br />
LED-Scheinwerfer über.<br />
Technisch ändert sich dafür umso mehr.<br />
Der T6 bekommt moderne Assistenzssysder<br />
ist an ein Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe<br />
gekoppelt.<br />
Seiner Linie treu bleibt dagegen Volkswagen.<br />
Der VW T6, der ebenfalls zu Beginn<br />
des nächsten Jahres kommt, ist vom<br />
T5 nur an der umgekrempelten Front zu<br />
unterscheiden. Ab der A-Säule bleibt er<br />
fast ganz der Alte. Auf der Nutzfahrzeugmesse<br />
in Hannover stellte VW die seriennahe<br />
Studie Tristar vor, einen Pritschenwagen<br />
im Offroad-Look. Sie soll<br />
die Vielfältigkeit des Neuen zeigen. Unser<br />
Grafiker hat den neuen T6 in gewohntem<br />
Transporter-Kleid zu Ende gezeich-<br />
2015 kommt der VW T6, wieder als kantiger Kasten.<br />
Lediglich an der Front sind Unterschiede zu sehen.<br />
So ist die Motorhaube stärker gewölbt, die<br />
Kühlerspange prägnanter.<br />
Optional gibt es erstmals<br />
LED-Scheinwerfer.<br />
Am Heck fällt vor allem der neue gezeichnete<br />
Bereich um das Kennzeichenschild auf.
Wartungs- und<br />
Verschleißkosten<br />
Tec Alliance liefert seinen Kunden Daten über<br />
sämtliche fahrzeugbezogenen Aufwendungen<br />
während der gesamten Haltedauer des<br />
Autos und somit maßgeschneiderte Kostenbe<br />
rech nungen. Mithilfe dieser Daten kann<br />
der Kunde auch bei Full- Service-Verträgen<br />
prüfen, ob die Leasing gesell schaften realistische<br />
Kosten für das Modul Wartungs- und<br />
Verschleißkosten angesetzt haben.<br />
Restwert prognosen<br />
Restwertprognosen von Schwa cke sind die Basis für<br />
die Kalkulation von fast allen Leasingverträgen. Die<br />
Daten sind aber auch für Fuhrparkleiter wichtig. Sie<br />
helfen ihnen zu sehen, ob ein Restwert im Leasingangebot<br />
vernünftig kalkuliert ist. Unternehmen<br />
mit Kauffuhrparks können anhand der Übersicht<br />
abschätzen, welche Fahrzeuge sich später besser und<br />
welche sich schlechter verkaufen. Die Liste vergleicht<br />
Fahrzeuge inklusive Sonderausstattung und nennt<br />
den zu erwartenden Wertverlust auf Basis der Händlereinkaufswerte.<br />
Bei 20.000 km/Jahr und 60 Monaten Nutzung<br />
Bei 40.000 km/Jahr und 36 Monaten Nutzung<br />
Modell Wartung Verschleiß Summe Modell Wartung Verschleiß Summe<br />
1 Toyota Prius Plus 1.8 Hybrid 1.047 1.776 2.823 1 Opel Zafira Tourer 2.0 CDTI 1.210 1.906 3.116<br />
2 Seat Alhambra 2.0 TDI 1.184 1.905 3.089 2 Renault Espace dCi 175 1.251 1.892 3.143<br />
3 VW Sharan 2.0 TDI 1.289 1.897 3.186 3 Toyota Prius Plus 1.8 Hybrid 1.352 2.079 3.431<br />
4 Ford Galaxy 2.0 TDCi 1.356 1.891 3.247 4 Seat Alhambra 2.0 TDI 1.502 2.035 3.537<br />
5 Ford S-Max 2.0 TDCi 1.356 1.921 3.277 5 Ford S-Max 2.0 TDCi 1.717 1.833 3.550<br />
6 Renault Espace dCi 175 1.161 2.146 3.307 6 Ford Galaxy 2.0 TDCi 1.717 1.875 3.592<br />
7 Opel Zafira Tourer 2.0 CDTI 1.406 2.079 3.485 7 VW Sharan 2.0 TDI 1.601 2.471 4.072<br />
8 Lancia Voyager 2.8 Multijet 16V 2.260 2.106 4.366 8 Lancia Voyager 2.8 Multijet 16V 2.257 2.223 4.480<br />
9 Mercedes V 250 Bluetec k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1) 9 Mercedes V 250 Bluetec k. A. 1) k. A. 1) k. A. 1)<br />
10 Mercedes Viano 3.0 CDI 2) – – – 10 Mercedes Viano 3.0 CDI 2) – – –<br />
Angaben in Euro 1) Daten liegen noch nicht vor 2) Modell wird nicht mehr angeboten<br />
Tec Alliance<br />
Wertverlust<br />
Modell<br />
Preis inkl.<br />
Ausstattung<br />
Bei 20.000 km/Jahr und<br />
60 Monaten Nutzung<br />
Bei 40.000 km/Jahr und<br />
36 Monaten Nutzung<br />
1 Mercedes V 250 Bluetec 47.135 60 % 28.300 55 % 26.050<br />
2 Toyota Prius Plus 1.8 Hybrid 26.932 61 % 16.400 59 % 15.900<br />
3 Seat Alhambra 2.0 TDI 31.554 63 % 20.000 59 % 18.650<br />
4 Lancia Voyager 2.8 Multijet 16V 34.781 63 % 21.900 58 % 20.150<br />
5 VW Sharan 2.0 TDI 33.428 67 % 22.500 63 % 21.100<br />
6 Opel Zafira Tourer 2.0 CDTI 26.058 71 % 18.550 69 % 17.950<br />
7 Renault Espace dCi 175 37.394 73 % 27.250 71 % 26.550<br />
8 Ford S-Max 2.0 TDCi 32.831 76 % 24.900 71 % 23.300<br />
9 Ford Galaxy 2.0 TDCi 32.794 76 % 24.900 72 % 23.600<br />
10 Mercedes Viano 3.0 CDI 1) – – – – –<br />
Angaben in Euro 1) Modell wird nicht mehr angeboten<br />
teme an Bord und erhält eine neue Motorenpalette.<br />
Ob die bis zum neuen 240-PS-<br />
Topdiesel des jüngst vorgestellten VW<br />
Passat reicht, liegt noch in der Schwebe.<br />
Für 2015 hat Ford zwei neue Modelle<br />
angekündigt: Die Nachfolger von S-Max<br />
und Galaxy bekommen beide das neue<br />
Markengesicht mit breitem Kühler. Der<br />
Galaxy bleibt weiterhin der praktische,<br />
der S-Max der sportliche Ableger der beiden.<br />
Wie Mondeo und der große SUV<br />
Edge basieren auch die Vans auf der neuen<br />
CD4-Plattform mit Integrallenker-Hinterachse.<br />
Der dynamische S-Max mit jetzt<br />
breiterer Spur steht stets mindestens auf<br />
17-Zöllern. Erstmals wird ein Allradantrieb<br />
und ein Doppelkupplungsgetriebe<br />
angeboten. Motorenseitig bekommen die<br />
neuen Vans die Palette des neuen Mondeo,<br />
also Benziner mit 160 und 240 sowie<br />
Diesel mit <strong>12</strong>0 bis 180 PS.<br />
Der Sharan ist ein<br />
Auslaufmodell. Seine<br />
Nachfolge tritt 2015<br />
eine Langversion des<br />
nächsten Touran an.<br />
Im Trend der Zeit wird der neue Ford S-Max flacher, das Dach fällt nach hinten<br />
stärker ab und die Aerodynamik wurde verbessert. Den Kühler hat er von<br />
Fiesta und Focus übernommen.<br />
Ab 2015 gibt es vom Opel<br />
Zafira Tourer einem Zweiliter-Diesel<br />
mit 170 OS und<br />
400 Nm. Das neue Aggregat<br />
löst den 165-PS-Selbstzünder<br />
ab und erfüllt die<br />
Euro-6-Norm.
SERVICE | Mobile Fahrzeugreinigung<br />
MEISTER PROPER<br />
Der mobile Fahrzeugreiniger Mycleaner bringt Flotten auf Hochglanz –<br />
direkt auf dem Firmenhof, ganz ohne Wasser.<br />
Text: Martin Schou<br />
Einen kleinen Schluck Wasser<br />
gönnt sich Francesco Catalano<br />
noch aus seiner Pulle, verstaut diese aber<br />
gleich wieder in seinem schwarzen VW<br />
Caddy. Den VW Passat von Trost Auto<br />
Service bringt er nämlich ohne einen<br />
einzigen Tropfen Wasser zum Glänzen.<br />
In der linken Hand hält Catalano ein<br />
Mikrofasertuch, in der rechten eine<br />
Sprühflasche mit stahlblauer Flüssigkeit.<br />
Darin enthalten sind in kleinste Partikel<br />
zersetzte und in Wasser aufgelöste Montan-<br />
und Carnauba-Wachse.<br />
Gleichmäßig sprüht er die flüssige<br />
Wachsmischung aufs Auto. Am Dach beginnend,<br />
danach Scheiben und Seitenbereich.<br />
»Das flüssige Wachs und der<br />
Schmutz haben eine unterschiedliche Ladung.<br />
Sobald ich die Flüssigkeit aufsprühe,<br />
ziehen die Wachspartikel die Schmutzteilchen<br />
magnetartig an und umhüllen<br />
diese«, erklärt Catalano und wischt mit<br />
kreisförmigen Bewegungen den vom Lack<br />
losgelösten Schmutz weg. Keine Wasserpfützen<br />
unterm Wagen, keine Schaumreste,<br />
die den Gulli heruntersickern.<br />
Die mobile Fahrzeugreinigung sei<br />
sogar umweltschonend, verspricht der<br />
Putzprofi. Denn pro Waschgang in der<br />
Waschstraße würden rund 600 Liter<br />
Wasser benötigt werden. Zudem bestünden<br />
die Produkte von Mycleaner aus natürlichen<br />
Stoffen und seien so zu 100 Prozent<br />
biologisch abbaubar.<br />
Eineinhalb bis zwei Stunden für<br />
Innen- und Außenreinigung<br />
40 Minuten braucht Catalano für die normale<br />
Außenreinigung, bei der die<br />
Firmenwagen über die gründliche Handwäsche<br />
hinaus von Insektenresten und<br />
die Felgen vom Bremsstaub befreit werden.<br />
Bei der Intensivreinigung (60 Minuten)<br />
verpasst der Putzprofi dem Lack<br />
eine Hochglanzpolitur mit anschließender<br />
Versiegelung.<br />
Auch am Fahrzeuginnenraum macht<br />
sich Catalano ans Werk. 40 Minuten<br />
STANDORTE<br />
Vor-Ort-Service<br />
• Hannover<br />
• Kassel<br />
• Marburg<br />
• Gießen<br />
• Mannheim<br />
• Heidelberg<br />
• Karlsruhe<br />
• Stuttgart<br />
• München<br />
70 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
Grundreinigung<br />
DAS ANGEBOT FÜR FLOTTEN<br />
Intensivreinigung<br />
Außen (<strong>12</strong>,59 Euro)<br />
- Handwäsche<br />
- Scheiben<br />
- Außenspiegel<br />
- Insekten entfernen<br />
- Felgen und Reifen<br />
Innen (21 Euro)<br />
- Saugen (Boden, Fußmatten,<br />
Kofferraum, Türfächer)<br />
- Fenster<br />
- Cockpit<br />
- Mittelkonsole<br />
- Einstiegsleisten<br />
- Aschenbecher leeren<br />
(zusätzlich zur Grundreinigung)<br />
Außen (21 Euro)<br />
- Hochglanzpolitur<br />
- Lackversiegelung<br />
- Kunststoffpflege<br />
- Reifendressing<br />
- Tankdeckel Innenreinigung<br />
- Seitenbereich Kofferraum<br />
Innen (54,61 Euro)<br />
- Fußmatten feucht reinigen<br />
- Pflege der Kunststoffteile<br />
- Lederpflege<br />
- Türfalzen reinigen<br />
- Türverkleidung<br />
- Innenspiegel<br />
- Sitze feucht reinigen<br />
u. Flecken entfernen<br />
- Kofferraum reinigen<br />
- Ladekante<br />
Mit dem Pinsel geht’s in kleine Ritzen.<br />
Kunststoffteile werden feucht abgewischt.<br />
Grober Dreck wird ausgesaugt.<br />
Extra-Politur für Felgen und Reifen.<br />
braucht er für die Grundreinigung. Dabei<br />
wischt er alle Kunststoffflächen ab<br />
und saugt den Wagen gründlich von hinten<br />
nach vorne aus. Einen Stromanschluss<br />
für den Staubsauger benötigt Catalano<br />
nicht, er hat einen Stromgenerator<br />
in seinem VW Caddy eingebaut.<br />
Bei der Intensivreinigung (60 Minuten)<br />
erhalten die Lederteile eine besondere<br />
Pflege. Sitzflecken geht es mit einer<br />
Feuchtreinigung an den Kragen und mit<br />
einem dünnen Pinsel pult er Dreck auch<br />
aus der kleinsten Ritze der Mittelkonsole<br />
und den Lüftungsschlitzen heraus.<br />
Eineinhalb Stunden ist Catalano alleine<br />
mit der kompletten Fahrzeugreinigung<br />
beschäftigt. So schafft er bis zu acht Fahrzeuge<br />
am Tag. Klingt nach langen Standzeiten<br />
für Ihre Poolwagen, doch dafür entfällt<br />
die zeitraubende Fahrt zur Waschstraße.<br />
»Wir kommen direkt zu den Firmen<br />
und reinigen den Wagen auf dem<br />
Hof. Der Mitarbeiter übergibt uns lediglich<br />
den Fahrzeugschlüssel und kann derweil<br />
weiterarbeiten«, erklärt Francesco,<br />
während er als letzten Check die Scheiben<br />
des blitzsauberen VW Passat mit seiner<br />
Smartphone-Taschenlampe nach Schlieren<br />
scannt. »Das mag jetzt vielleicht etwas<br />
primitiv aussehen, aber das kleine Smartphone-Licht<br />
ist ideal, um Streifen zu<br />
erkennen«, sagt Catalano.<br />
Fahrzeugcheck für Poolfahrzeuge<br />
Mycleaner unterscheidet zwischen Poolund<br />
normalen Leasingfahrzeugen. Poolfahrzeuge<br />
bekommen zusätzlich zur mobilen<br />
Reinigung einen Fahrzeugcheck:<br />
Reifendruckkontrolle, das Nachfüllen<br />
von Öl, Kühl- und Scheibenwischwasser<br />
sowie die Dokumentation von Schäden<br />
am Fahrzeug. »Unsere Poolwagen sind<br />
immer sauber, und das, obwohl wir sie<br />
gar nicht bewegen müssen. Das erspart<br />
uns eine Menge Stress und der regelmäßige<br />
Fahrzeugcheck nimmt zusätzlich Arbeit<br />
ab«, sagt Michael Häring, Fuhrparkmanager<br />
von Trost Auto Service Technik.<br />
Auf Wunsch übernimmt Mycleaner auch<br />
Extras wie die Fahrt zur Tankstelle, Radwechsel<br />
oder Kleinreparaturen.<br />
Firmenkunden bezahlen 38 Euro für<br />
eine umfassende Grundreinigung innen<br />
und außen plus Fahrzeugcheck. Die Mitarbeiter<br />
des Unternehmens zahlen für<br />
ihre Leasingfahrzeuge und Privatwagen<br />
<strong>12</strong>,59 Euro für die Grundreinigung außen,<br />
21 Euro für innen. »Das Angebot wird von<br />
unseren Mitarbeitern gerne angenommen«,<br />
so Häring. Unseren Redaktionspoolwagen<br />
hätten wir Francesco auch<br />
gerne noch aufs Auge gedrückt. Der hatte<br />
allerdings keine Zeit mehr, weil schon der<br />
nächste Termin anstand. Ein kurzer<br />
Schluck aus der Wasserflasche und weiter<br />
geht’s.<br />
Fotos: Jacek Bilski<br />
SO FUNKTIONIERT‘S<br />
Bestell- und Reinigungsablauf<br />
Fuhrparkleiter können Mycleaner online oder telefonisch<br />
bestellen. Verfügbarkeit und Wunschtermin<br />
werden sofort angezeigt. Nach der Buchung<br />
erfolgt die Bestätigungs-E-Mail. Für die Reinigung<br />
müssen lediglich die Fahrzeugschlüssel an den<br />
Fahrzeugreiniger übergeben werden. Der Cleaner<br />
benötigt keinen Strom- oder Wasseranschluss und<br />
hinterlässt auch keine Spuren auf dem Parkplatz.<br />
Bezahlt wird monatlich per Sammelrechnung<br />
oder mit DKV-Karte. Mitarbeiter, die den Service<br />
privat nutzen, können separat (in bar, EC- oder<br />
Kreditkarte) bezahlen.<br />
»Die mobile Autoreinigung spart<br />
uns viel Zeit, der zusätzliche<br />
Fahrzeugcheck nimmt Arbeit ab«<br />
Karolina Staniczek und Michael Häring<br />
Trost Auto Service Technik SE<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 71
SERVICE | Kontrollanzeigen • Reifenlabel<br />
?<br />
FARBENFROHES LEUCHTEN<br />
An das Lichterfest beim Einschalten der Zündung des Firmenwagens haben wir<br />
uns gewöhnt: Aber was bedeuten die Kontrollleuchten eigentlich genau – und<br />
was sollte man tun, wenn’s unterwegs blinkt oder leuchtet? Text: Maximilian Immer<br />
Man kennt sie ja: jene Lämpchen und<br />
Leuchten, die einem bei jedem Zündschlüsseldreh<br />
vor der Fahrt munter entgegenleuchten<br />
und im Cockpit ein farbenfrohes Lichterfest<br />
veranstalten. Warum sie das tun und was sie bedeuten,<br />
interessiert in der Regel nicht – solange<br />
sie wieder ausgehen und nicht während der Fahrt<br />
aufleuchten. Dann nämlich ist bei vielen Fahrern<br />
Rätselraten angesagt. Dabei ist es ganz einfach,<br />
denn auch bei den Kontrollleuchten gilt in der Regel<br />
das Ampelprinzip: Rot steht für erhöhtes Risiko,<br />
Gelb für eine Warnung, und Grün, Blau und<br />
Weiß sind schlicht Hinweise. Was die Symbole im<br />
Einzelnen bedeuten, erfahren Sie hier:<br />
HANDBREMSE/BREMSE<br />
Achtung! Falls die Handbremse<br />
nicht angezogen ist, könnten<br />
der Bremsflüssigkeitsstand zu niedrig<br />
oder die Bremsbeläge verschlissen sein.<br />
Suchen Sie unbedingt eine Werkstatt auf.<br />
Fahren Sie langsam und rechnen Sie mit<br />
längeren Bremswegen.<br />
HANDBREMSE<br />
Die Handbremse ist noch angezogen.<br />
Falls die Kontrollleuchte nach<br />
dem Lösen nicht erlischt, Bremshebel<br />
leicht anziehen, Sperrtaste drücken und<br />
Hebel nach unten führen.<br />
MOTORKÜHLMITTEL<br />
Blinkt das Zeichen, ist das<br />
Motorkühlmittelsystem gestört.<br />
Sofort anhalten. Leuchtet die Anzeige,<br />
ist der Flüssigkeitsstand zu niedrig<br />
oder die Temperatur zu hoch. Stellen Sie<br />
den Wagen ab, lassen Sie ihn abkühlen<br />
und prüfen Sie den Kühlmittelstand.<br />
MOTORÖLDRUCK<br />
Bei Blinken den Motor abstellen,<br />
einige Minuten warten, dann Ölstand<br />
prüfen und bei Bedarf auffüllen. Auch bei<br />
korrektem Ölstand nicht weiterfahren,<br />
Rücksprache mit der Werkstatt empfehlenswert,<br />
da Motorschäden drohen.<br />
FAHRZEUGTÜREN<br />
Eine oder mehrere Türen sind<br />
nicht richtig verschlossen. Manche Auto<br />
zeigen sogar genau an, um welche Tür es<br />
sich handelt.<br />
LENKUNG GESTÖRT<br />
Ausfall oder Störung der hydraulischen<br />
oder elektrischen<br />
Lenkunterstützung. Ab in die Werkstatt!<br />
Rechnen Sie mit erhöhten Lenkkräften.<br />
GURTWARNER<br />
Hier hat sich jemand nicht richtig<br />
angeschnallt. Auch Gegenstände<br />
auf dem Beifahrersitz können den Gurtwarner<br />
auslösen. Diese besser im Fuß- oder<br />
Kofferraum verstauen.<br />
BREMSPEDAL NICHT<br />
GETRETEN<br />
Nur für Automatikgetriebe: Treten Sie das<br />
Bremspedal ganz durch, um von P auf D<br />
zu stellen.<br />
GENERATOR GESTÖRT<br />
Die Batterie wird nicht mehr<br />
vom Generator geladen. Schalten Sie alle<br />
nicht erforderlichen elektrischen Verbraucher<br />
aus und lassen Sie die Elektrik in einer<br />
Werkstatt prüfen.<br />
ASR/ESC (ESP)<br />
Antriebsschlupfregelung (ASR)<br />
oder ESP/ES C sind gestört oder<br />
abgeschaltet. Schalten Sie die Zündung<br />
aus und wieder ein , fahren Sie gegebenenfalls<br />
eine kurze Strecke. Hilft das nicht,<br />
suchen Sie eine Werkstatt auf. Blinkt die<br />
Anzeige, sind die Systeme aktiv und greifen<br />
ein. Nehmen Sie den Fuß vom Gas und<br />
passen Sie Ihre Fahrweise den Straßenverhältnissen<br />
an.<br />
ASR/ESC (ESP)<br />
AUSGESCHALTET<br />
ASR bzw. ESC ist ausgeschaltet. Bei Blinken<br />
regeln die Systeme. Falls Sie das System<br />
unabsichtlich ausgeschaltet haben, können<br />
Sie es durch Aus- und Einschalten der<br />
Zündung automatisch reaktivieren.<br />
ABS-STÖRUNG<br />
Das Fahrzeug kann zwar ohne<br />
ABS gebremst werden, Sie sollten aber<br />
möglichst bald eine Werkstatt aufsuchen.<br />
SYSTEME GESTÖRT<br />
ASR, ABS oder der Anfahrassistent<br />
sind gestört, das Auto<br />
ist aber fahrtauglich. Werkstatt aufsuchen.<br />
NEBELSCHLUSS-<br />
LEUCHTE<br />
Die Kontrollleuchte zeigt an, dass die<br />
Nebel schlussleuchte eingeschaltet ist.<br />
VORGLÜHKONTROLLE/<br />
MOTORSTEUERUNG<br />
GESTÖRT<br />
Das Aufleuchten signalisiert die Vorglühphase<br />
von Dieselmotoren. Blinkt die<br />
Anzeige, ist diese Funktion gestört. In<br />
manchen Fahrzeugen gilt die Warnung<br />
auch für die Motorsteuerung. Lassen Sie<br />
das Fahrzeug in diesem Fall umgehend<br />
überprüfen.<br />
REIFENFÜLLDRUCK<br />
Der Druck in einem Reifen ist<br />
zu niedrig (Reifen möglicherweise<br />
beschädigt), oder die Reifenkontrollanzeige<br />
ist gestört. Verringern Sie die<br />
Geschwindigkeit, halten Sie das Fahrzeug<br />
so bald als möglich an und vermeiden Sie<br />
heftige Lenk- oder Brems manöver. Kontrollieren<br />
Sie alle Reifen und -fülldrücke.<br />
SCHEIBENWASCH-<br />
WASSER<br />
Der Füllstand der Scheibenwaschflüssigkeit<br />
ist zu niedrig. Der Behälter<br />
ist voll? Dann ist der Geber defekt.<br />
KRAFTSTOFFRESERVE<br />
Nutzen Sie die nächste Möglichkeit,<br />
um zu tanken. Der<br />
Tank ist fast leer, und die Reservemenge<br />
wird jetzt verbraucht.<br />
FALSCH CODIERTER<br />
SCHLÜSSEL/AKTIVE<br />
WEGFAHRSPERRE<br />
Ihr Zündschlüssel ist nicht auf das Fahrzeug<br />
codiert oder er befindet sich nicht im<br />
Auto (bei Keyless Go). Die elektronische<br />
Wegfahrsperre kann somit nicht deaktiviert<br />
werden.<br />
(WARN-)BLINKER<br />
Anzeige für Warnblinkanlage<br />
oder Blinker. Die Kontrollleuchte<br />
blinkt doppelt so schnell, wenn eine<br />
Leuchte am Fahrzeug (oder am Anhänger)<br />
ausgefallen ist.<br />
TEMPOMAT<br />
Die Geschwindigkeitsregelanlage<br />
ist eingeschaltet. Wunschgeschwindigkeit<br />
per Set-Taste einstellen.<br />
TOTWINKELWARNER<br />
Das System (Side Assist) warnt<br />
optisch oder akustisch vor Fahrzeugen im<br />
toten Winkel.<br />
FERNLICHT/LICHTHUPE<br />
Das Fernlicht ist eingeschaltet,<br />
oder die Lichthupe wurde betätigt. Mit<br />
zusätzlichem Buchstabenkürzel A: Fernlichtautomatik<br />
aktiv.<br />
SERVICE-ANZEIGE<br />
Die Kontrollleuchte erscheint<br />
beim Einschalten der Zündung, wenn ein<br />
Serviceereignis für das Fahrzeug ansteht.<br />
START-STOPP-SYSTEM<br />
Das Symbol wird angezeigt,<br />
wenn das System aktiv ist.<br />
Durchgestrichen: Die Leuchte zeigt an,<br />
wenn das System aktuell nicht verfügbar<br />
ist, beispielsweise bei noch kaltem<br />
Motor.<br />
72 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
FRAGWÜRDIGES REIFENLABEL<br />
Gedacht als nützliche Orientierungshilfe für den Käufer, sagt das EU-Label in<br />
Wirklichkeit nur wenig über die Sicherheit der Reifen aus.<br />
Text: Guido Borck<br />
Flottenmanager wissen: Seit November<br />
20<strong>12</strong> müssen in der EU Hersteller<br />
und Händler ihre Reifen mit einem<br />
Label kennzeichnen. Der 7,5 x 11 Zentimeter<br />
große Sticker soll auf einen Blick<br />
zusammenfassen, wie gut oder schlecht<br />
ein Reifen ist. Die jeweilige Klassifizierung<br />
ist in drei Kriterien eingeteilt: Kraftstoffeffizienz,<br />
Nasshaftung sowie externes<br />
Rollgeräusch. Bei den ersten beiden<br />
Kategorien verschaffen farbige Skalen<br />
von Grün (Bestnote A) bis Rot (Kategorie<br />
G) einen Überblick, für das Vorbeifahrgeräusch<br />
ist der absolute Wert in Dezibel<br />
angegeben.<br />
Drei Kriterien genügen nicht, um einen<br />
guten Reifen zu erkennen<br />
So soll es die EU-Kennzeichnung dem<br />
Käufer erleichtern, Reifen miteinander zu<br />
vergleichen. Wer Wert auf einen geringen<br />
Verbrauch legt, wählt eben ein Produkt<br />
mit guter CO 2<br />
-Wertung, während ein<br />
A-Wert im Rollgeräusch sicherstellt, dass<br />
der Reifen nicht unerträglich laut pfeift.<br />
Doch einen ganz wichtigen Punkt verschweigt<br />
das Label weitgehend: die<br />
Sicherheit des Reifens. Lediglich die Haftung<br />
bei Nässe wird berücksichtigt. Laut<br />
dem TÜV Süd kann das Label also höchstens<br />
als unterstützende Orientierungshilfe<br />
und zusätzliche Entscheidungshilfe<br />
dienen.<br />
Denn wichtige Kriterien wie Trockenbremsen,<br />
Seitenführung, Aquaplaningvorsorge<br />
oder die Performance von Winterreifen<br />
auf Schnee bleiben unberücksichtigt.<br />
Fuhrparkleiter sollten sich deshalb<br />
unbedingt weitere Informationen<br />
über die Leistungsfähigkeit von Reifen<br />
einholen. Fachmagazine mit ihren Winterreifentests<br />
wie etwa <strong>FIRMENAUTO</strong><br />
(siehe Ausgabe 11/<strong>2014</strong>) helfen weiter.<br />
Den Ratschlägen des Reifenhändlers<br />
alleine zu vertrauen bringt dagegen erfahrungsgemäß<br />
wenig. Wer das Lager<br />
mit den Reifen einer Marke voll hat oder<br />
bei einem Hersteller hohe Gewinnmargen<br />
hat, wird kaum ein anderes Produkt<br />
empfehlen.<br />
Experten verlangen deshalb schon länger,<br />
dass die EU dem Thema Sicherheit<br />
mehr Beachtung schenkt und das Reifenlabel<br />
überarbeitet. Schließlich dient eine<br />
weitere Kennzeichnung allen Verbrauchern<br />
und würde Fuhrparkleiter noch<br />
tiefgreifender bei ihrer nächsten Reifenwahl<br />
unterstützen.<br />
ALTER GEGEN NEUER REIFEN<br />
Die Mischung macht´s<br />
Wie sich Reifen über Jahre entwickelt haben,<br />
zeigte Goodyear in einem Test. Dabei traten<br />
zwei Winterreifen Ultra Grip 9 gegeneinander<br />
an: ein aktueller, der andere mit gleichem Profil,<br />
aber einer Gummimischung, wie man sie vor 20<br />
Jahren verwendete. Bei einer Vollbremsung auf<br />
nasser Straße aus 80 km/h steht das mit dem<br />
aktuellen Ultra Grip bereifte Auto nach 33,3 Metern.<br />
Der Wagen mit der alten Gummimischung<br />
rutscht dagegen mit 34 km/h vorbei und kommt<br />
erst nach 40,8 Metern zum Stillstand.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 73
SERVICE | Sonderschutz für Dienstwagen<br />
SCHWERES KALIBER<br />
Politiker, das Militär und Top-Manager suchen Schutz in gepanzerten Fahrzeugen.<br />
Doch wie wird aus normalen Serienfahrzeugen ein kugelsicherer Dienstwagen?<br />
Einblicke in die geheime Manu faktur von Mercedes.<br />
Text: Benjamin Bessinger<br />
Erst ist es mucksmäuschenstill.<br />
Dann peitschen kurz hintereinander<br />
drei Schüsse durch den schummrig ausgeleuchteten<br />
Raum und über das<br />
Gesicht des Ingenieurs huscht ein zufriedenes<br />
Lächeln. Während seinen Gästen<br />
noch der Schreck in den Gliedern<br />
steckt, kann er es kaum erwarten, bis sich<br />
der Pulverdampf verzogen hat. Schnell<br />
öffnet er die Stahltür, läuft in den Schießstand<br />
und begutachtet die armdicke<br />
Glasscheibe, auf der gerade die drei<br />
Gewehrkugeln eingeschlagen sind. Von<br />
vorn sieht man nur noch Millionen von<br />
feinen Rissen, pulverisierte Splitter und<br />
weißes Mehl, das aus den tiefen Löchern<br />
rieselt. »Doch auf der Rückseite ist die<br />
Scheibe völlig unversehrt«, sagt er zufrieden,<br />
während seine Finger sanft über<br />
das glatte Glas streichen.<br />
Was auf den ersten Blick aussieht wie<br />
eine eindrucksvolle Demonstration im<br />
Physikunterricht, ist für die Mercedes-<br />
Ingenieure im Sindelfinger Werk eine todernste<br />
Angelegenheit. Denn die Beschussprüfung<br />
im frisch modernisierten Schießstand<br />
ist eine der wichtigsten Stationen<br />
bei der Entwicklung der sogenannten<br />
Guard-Modelle. Das sind die Sonderschutzfahrzeuge<br />
aus Sindelfingen, mit denen<br />
Mercedes seit mittlerweile über 80 Jahren<br />
Leib und Leben prominenter Kunden<br />
schützt, die bei Sicherheit im Auto nicht<br />
an Crashs, sondern an Kugeln denken.<br />
Gebaut werden diese Panzerwagen<br />
nicht von Robotern auf dem normalen<br />
Band, sondern von Hand in einer Manufaktur.<br />
Und die hat gut zu tun. Zwar will<br />
Produktmanager Markus Nast nicht verraten,<br />
wie viele der 30.000 Fahrzeuge, die<br />
Der S Guard basiert auf der Langversion des Mercedes S 600<br />
und kostet gut 200.000 Euro mehr als die Serienversion<br />
pro Jahr von Herstellern und Nachrüstern<br />
in den unterschiedlichsten Schutzklassen<br />
verkauft werden, tatsächlich von<br />
Mercedes kommen. Und selbst die exakte<br />
Zahl der Mitarbeiter ist streng geheim.<br />
Doch wer sich bei einem der seltenen<br />
Besuche in der zweigeschossigen Halle<br />
umschaut, der sieht weit über 100 Mechaniker,<br />
die an mindestens ebenso<br />
vielen Fahrzeugen arbeiten.<br />
Erst recht in diesen Tagen, wo ein Jahr<br />
nach dem Generationswechsel der<br />
S-Klasse jetzt auch das Flaggschiff der<br />
Schwaben wieder zum Hochsicherheitsobjekt<br />
aufgerüstet wird. Zu den Kunden<br />
zählen Politiker, das Militär und Top-Manager.<br />
Seit Mercedes 1935 den ersten Guard<br />
für den japanischen Kaiser Hirohito gebaut<br />
hat, gehören die Schwaben auch zu<br />
den Haus- und Hoflieferanten von rund<br />
90 Regierungen und Königshäusern.<br />
Das Gros der weltweiten Panzerflotte<br />
hat allerdings nicht das Niveau der<br />
S-Klasse oder der Konkurrenzmodelle<br />
von BMW und Audi. Die meisten Autos<br />
haben eine niedrigere Schutzklasse und<br />
werden oft nachträglich umgerüstet:<br />
»Solche Autos fährt man nicht, weil man<br />
sich vor Terrorangriffen, sondern vor<br />
allem vor Zufallskriminalität wappnen<br />
möchte, wie sie in Südamerika an der<br />
Tagesordnung ist«, erläutert Nast. »Da<br />
reicht es, wenn einem an der Ampel<br />
niemand mit einer Pistole an der Seitenscheibe<br />
drohen kann«, skizziert der Produktmanager<br />
das übliche Verbrechen.<br />
74 <strong>FIRMENAUTO</strong> November <strong>2014</strong>
»Der S Guard hat eine Schutzzone,<br />
die mit herkömmlichen<br />
Waffen nicht zu knacken ist«<br />
Markus Nast<br />
Produktmanager Mercedes Guard<br />
Doch wer wirklich um Leib und Leben<br />
fürchtet und von Berufs wegen im Kreuzfeuer<br />
steht, der kauft Autos wie den<br />
neuen S Guard. Der Luxusliner mit der<br />
harten Schale basiert auf der Langversion<br />
des S 600 und kostet schnell mal 200.000<br />
Euro mehr als das Serienmodell, verrät<br />
Nast. »Doch dieses Geld ist gut angelegt«,<br />
sagt der Mercedes-Manager und zeigt<br />
Zweiflern die ansonsten streng geheime<br />
Produktion im Werk Sindelfingen.<br />
Die Fahrgastzelle ist ein hermetisch<br />
abgeriegelter Sicherheitskäfig<br />
In der Manufaktur, in der Mercedes auch<br />
den Maybach gebaut hat, werden binnen<br />
drei Monaten bereits im Rohbau der<br />
Karosserie weitgehend von Hand rund<br />
500 zum Teil zentimeterdicke Stahlplatten<br />
eingeschweißt und geschraubt, die aus der<br />
Fahrgastzelle einen nahezu hermetisch<br />
abgeriegelten Sicherheitskäfig machen.<br />
»Der ist so hart, dass selbst Hochgeschwindigkeitsgeschosse<br />
aus einem<br />
militärischen Gewehr daran förmlich<br />
pulverisiert werden«, sagt Nast und zieht<br />
zum Beweis eine gerade beschossene<br />
Stahlplatte hervor, die man nur abstauben<br />
und neu lackieren müsste, bevor man<br />
sie wieder einsetzt. Dazwischen kleiden<br />
sie die Karosserie mit speziellen Aramid-<br />
Matten aus, aus denen auch die schusssicheren<br />
Westen der Polizei gemacht werden.<br />
Statt der konventionellen Scheiben<br />
setzen sie zehn Zentimeter dickes<br />
Panzerglas ein, sodass die Frontscheibe<br />
fast drei Zentner wiegt.<br />
»Aber die Mühe lohnt sich. Denn so<br />
entsteht eine Schutzzone, die mit herkömmlichen<br />
Waffen nicht zu knacken ist«,<br />
sagt Nast. Wer ihm das nicht glaubt,<br />
dem zeigt er gerne eine Urkunde des<br />
Beschussamtes in Ulm. Diese Behörde ist<br />
eine Art staatlicher TÜV für alle Themen<br />
rund um Waffen und hat die Guard-<br />
Modelle während der Entwicklung auf<br />
Herz und Nieren getestet: Zwischen<br />
400 und 500 Schüsse haben die Beamten<br />
auf die Limousine abgegeben und dabei<br />
vor allem auf vermeintlich neuralgische<br />
Punkte wie den Übergang von Tür und<br />
Karosserie gezielt.<br />
Zwar sah das Auto danach aus wie ein<br />
Schweizer Käse, doch sind weder Projektile<br />
noch Splitter in den Innenraum<br />
gedrungen. Danach haben die Mercedes-<br />
Entwickler noch je zwei Handgranaten<br />
auf dem Dach und unter dem Boden gezündet<br />
und zudem eine Sprengladung<br />
aktiviert, während sogenannte Dummys<br />
im Wagen saßen. Ergebnis der Messung:<br />
Hätten statt der Puppen echte Politiker<br />
im Auto gesessen, wären sie mit dem<br />
Schrecken davongekommen.<br />
Interessierte Kunden werden geprüft<br />
Man muss nicht König, Kaiser oder Kanzler<br />
sein, um einen Guard zu fahren.<br />
»Denn im Prinzip kann diese Autos bei<br />
uns jeder bestellen«, sagt Produktmanager<br />
Nast. Die Produktionskapazitäten<br />
sind limitiert und der Hersteller prüft seine<br />
Kunden auf einen einwandfreien Leumund.<br />
Gepanzerte Geländewagen zum<br />
Beispiel fallen teilweise unter das Kriegswaffenkontrollgesetz<br />
und benötigen deshalb<br />
eine spezielle Ausfuhrgenehmigung.<br />
»Und bei allen anderen Guard-Modellen<br />
gibt es in den jeweiligen Ländern<br />
eine gründliche Prüfung durch die Vertriebsorganisation«,<br />
sagt Nast.<br />
Die gepanzerten Limousinen haben<br />
zwar jegliche Extras zum Schutz an Bord,<br />
doch Systeme zur aktiven Gegenwehr<br />
sind bei den Guard-Modellen genauso<br />
tabu wie Türgriffe, die man unter Strom<br />
setzen kann, Nebelwerfer oder Ölkanonen,<br />
mit denen man Verfolger abschüttelt,<br />
oder Krähenfüße, die man aus<br />
dem Fahrzeugheck fallen lässt, winkt<br />
Nast kategorisch ab: »Wir sind hier<br />
schließlich bei Mercedes-Benz, nicht bei<br />
James Bond.«<br />
WIDERSTANDSKLASSEN<br />
Von Pistolen bis Handgranaten: Das halten gepanzerte Fahrzeuge aus<br />
Die Panzerung für Fahrzeuge wird in 14 Klassen – VR1 (Kaliber .22 LR) bis VR14 (Kaliber 14,5 x 114 mm) –<br />
eingestuft. Das heutige Kürzel VR steht für »Vehicle Resistance«. Früher wurden die Panzerungen von B1 bis<br />
B7 (»Beschussklasse«) für Karosserieteile und analog dazu mit BR1 bis BR7 für die Verglasung unterteilt. Fahrzeuge<br />
bis zur Widerstandsklasse VR5 halten großkalibriger Revolvermunition stand und sind zum Schutz vor<br />
Straßenräubern mit Kurzwaffen gedacht. Autos der Widerstandsklasse VR6 bis VR<strong>12</strong> halten selbst Angriffen mit<br />
Militärgewehren stand, die fast doppelt so schnell sind wie Revolvergeschosse. Sie halten zudem Splitter von<br />
Handgranaten und Sprengsätzen aus. Bei Panzerungen der höchsten Klassen VR13 und VR14 kommen selbst<br />
schwere Maschinengewehre nicht durch. Der Mercedes S 600 Guard hat die Sicherheitsstufe VR9, G- und M-<br />
Klasse die Stufe VR7, die E-Klasse ist in die Widerstandsklasse VR4 eingestuft.<br />
November <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 75
SERVICE | Verkehrsentwicklung<br />
VERKEHR UND MENSCH<br />
WIE PASST DAS ZUSAMMEN?<br />
Der Außendienstler verbringt einen großen Teil seiner Zeit im Dienstwagen. Über die Jahre wird eine<br />
enge emotionale Bindung aufgebaut – eine Bestandsaufnahme.<br />
Text: Michael Schreckenberg<br />
Es gibt eigentlich keinen Bereich im<br />
privaten Leben, der stärker von Emotionen<br />
beherrscht wird als der des Verkehrs.<br />
Alle menschlichen Gefühle werden<br />
in der Werbung für Automobile fulminant<br />
ausgeschlachtet. Von der ersten<br />
Liebe bis zur Fahrt ins Jenseits, von<br />
grenzenloser Freiheit bis hin zu ewiger<br />
Treue, von Abenteuerlust bis zu Geborgenheit<br />
und Ruhe wird alles abgedeckt.<br />
Das Auto und damit auch der Firmenwagen<br />
entwickelt sich immer mehr zum<br />
»Lebenspartner«, mit dem man sich auf<br />
eine (hoffentlich lange) Beziehung einlässt.<br />
Spätestens bei der letzten Fahrt<br />
wird einem dieser Umstand bewusst, die<br />
Trennung führt unweigerlich zu einer<br />
fundamentalen Identitätskrise. Übertroffen<br />
wird diese Krise lediglich durch die<br />
beim Verlust des Führerscheins. Psychologen<br />
sagen sogar, dass dies nach dem<br />
Verlust des Partners der schwerste Eingriff<br />
in das private Leben sei, vergleichbar<br />
einer Amputation.<br />
Die Zeit des autonomen Fahrens<br />
rückt immer näher<br />
Erinnern wir uns an den Film »Knight<br />
Rider« mit David Hasselhoff und seinen<br />
K.I.T.T. (»Knight Industries Two<br />
Thousand«), der nicht nur selbst fahren<br />
konnte, sondern auch »intelligente« Konversation<br />
beherrschte. Das ist nun ziemlich<br />
genau 30 Jahre her und wir nähern<br />
uns der damals als futuristisch abgetanen<br />
Vision in großen Schritten.<br />
Auf der letzten IAA im Jahre 2013 stellte<br />
Mercedes den S 500 Intelligent Drive<br />
vor, der die Strecke von Bertha Benz von<br />
Mannheim nach Pforzheim selbst fahrend<br />
und unfallfrei zurücklegte. Eine<br />
Distanz von immerhin 106 Kilometern<br />
über Landstraßen, Autobahnen gab es<br />
damals noch nicht. Volvo plant bis 2017<br />
eine komplett selbstständig fahrende<br />
Flotte rund um Göteborg und Google<br />
experimentiert schon länger mit autonomem<br />
Fahren und stellte gerade ein straßentaugliches<br />
Fahrzeug ohne Lenkrad,<br />
Gas- und Bremspedal vor. Von der Optik<br />
her ähnelt es aber eher einem Bobby-Car<br />
als einem realen effizienten Fortbewegungsmittel.<br />
Ob das dem Gusto des lenker- und pedalverliebten<br />
deutschen Verkehrsteilnehmers<br />
allerdings entspricht, bleibt mal abzuwarten.<br />
Gas geben macht ja schließlich<br />
Fotos: Fotolia (2), Imago (1)<br />
76 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
auch Spaß! Und juristisch ist die ganze<br />
Sache noch weit entfernt von einer einigermaßen<br />
verträglichen Klärung, wer bei<br />
einem Unfall am Ende die Schuld trägt.<br />
Zudem fährt das Miniaturauto für zwei<br />
Personen auch noch vollelektrisch. Hier<br />
scheiden sich heute die Geister in ganz<br />
eklatanter Weise. Reichweite und Ladezeit<br />
sind zum entscheidenden Qualitätskriterium<br />
geworden. Tesla versucht nun gerade<br />
mit seinem Model S auf diesem Gebiet<br />
in ganz neue Dimensionen vorzustoßen,<br />
allerdings auch beim Preis. Das Unternehmen<br />
plant sogar den Bau der größten<br />
Batteriefabrik der Welt im US-Bundesstaat<br />
New Mexico. Doch, so stellten gerade eine<br />
Studie von Audi und der Vergleichstest<br />
von <strong>FIRMENAUTO</strong> in Ausgabe 10 klar,<br />
wird bei den Performance-Daten geschönt,<br />
dass sich die Fahrgestelle biegen.<br />
Solange Benzin und Diesel günstig sind,<br />
fragt keiner nach Alternativen<br />
Das Dilemma der Energie wird sowieso<br />
weitgehend unterschätzt. Solange man<br />
noch zu einem annehmbaren Preis an der<br />
Tankstelle Benzin und Diesel bekommt,<br />
wird darüber nicht lange nachgedacht.<br />
Die Preisdynamik ist tagtäglich dieselbe:<br />
Schließen die freien Tankstellen in den<br />
Abendstunden, so geht der Preis bei den<br />
Marktbeherrschern Shell und BP-Aral um<br />
fast 15 Cent in die Höhe. Im Tagesverlauf<br />
Die Jugend surft lieber mit Smartphones im<br />
Internet, als ein Auto zu fahren.<br />
sinkt er dann wieder in durchschnittlich<br />
vier Schritten auf das Ausgangsniveau.<br />
Das wird aber nicht mehr lange so weitergehen,<br />
denn die Vorräte werden knapp<br />
und damit der Preis hoch. Zudem hat<br />
China Europa mittlerweile in der Anzahl<br />
der Neuzulassungen mit 16 Millionen<br />
deutlich hinter sich gelassen. Und die<br />
brauchen alle flüssigen Sprit! Die Hoffnung<br />
ruht auf der Brennstoffzelle mit<br />
Wasserstoff. Dafür aber eine Infrastruktur<br />
herzustellen ist aufwendig und teuer,<br />
und Wasserstoff muss erst mal in der benötigten<br />
Form vorliegen.<br />
Bleibt mittelfristig nur mehr Erdgas, davon<br />
haben wir noch jede Menge, auch<br />
wenn wir in Deutschland nicht direkt<br />
darauf zugreifen können. Wie es weitergeht,<br />
entscheidet ohnehin die heutige<br />
Jugend. Nur sind die jungen Leute heute<br />
lieber online unterwegs als im Auto am<br />
Steuer. Einer Studie zufolge sind 98 Prozent<br />
der 10- bis 18-Jährigen ständig im<br />
Netz unterwegs, da stört jede Ablenkung.<br />
Das setzt sich dann fort, wenn das Alter<br />
zum Führerschein erreicht ist. Aber ein<br />
Auto steht eben statistisch in Deutschland<br />
23 Stunden pro Tag still und bindet damit<br />
unnützes Kapital. Das kann man besser<br />
in einen neuen Flachbildschirm oder sonstige<br />
Kommunikationsgeräte stecken.<br />
Und ein Elektroauto, das gerade mal<br />
100 Kilometer weit fährt und 35.000 Euro<br />
kostet, braucht man da schon gar nicht.<br />
Wird ein Auto für Transporte benötigt,<br />
leiht man sich eben eins. Selbst das Fahrradfahren<br />
bleibt dabei nach einer Schweizer<br />
Studie der ETH Zürich auf der Strecke:<br />
Da kann man nämlich nicht twittern.<br />
Die Zukunft wird wesentlich von elektronischen<br />
Ablenkungen bestimmt werden.<br />
Alle möglichen Assistenzsysteme und<br />
Apps helfen dem Fahrer bei seiner Tätigkeit.<br />
Bei so viel Unterstützung wird sogar<br />
darüber nachgedacht, wie man den Fahrer<br />
anderweitig beschäftigen könnte, damit<br />
er nicht ganz abschaltet. Aber dafür<br />
gibt es ja den/die Beifahrer/-in, um intensive<br />
(Streit-)Gespräche zu führen. Dies ist<br />
nach übereinstimmender Auskunft Betroffener<br />
die größte Ablenkungsgefahr.<br />
Die Aufmerksamkeit wird in der Zukunft<br />
zunehmend auch durch die marode<br />
Infrastruktur beansprucht. Langfristige<br />
Sanierungsmaßnahmen mit großflächigen<br />
Baustellen, Spurreduktionen, ja sogar<br />
Vollsperrungen werden das Straßenbild<br />
prägen. Kein Verkehrsminister liebt<br />
Sanierungen mit hohen Kosten und Staus,<br />
stattdessen durchtrennt er lieber ein rotes<br />
Band für einen Neubau. Doch jetzt ist<br />
es zu spät, Brückenbauten mit 40 bis<br />
50 Jahren auf den Stelzen sind in vielen<br />
Fällen nicht mehr zu retten.<br />
Da soll dann die Maut helfen. Minutiös<br />
vorbereitet geht ein Konzept an den<br />
Der Mercedes S 500 Intelligent Drive legte 2013<br />
106 Kilometer selbst fahrend und unfallfrei zurück.<br />
Dezember <strong>2014</strong> <strong>FIRMENAUTO</strong> 77
SERVICE | Verkehrsentwicklung<br />
In Zukunft werden unsere<br />
Fahrzeuge vernetzt sein.<br />
Tierschwärme wie Ameisen<br />
sind das Vorbild.<br />
Start, das schon Generationen und Staaten<br />
beschäftigt hat.<br />
Massiver Fall von Bußgeldhinterziehung<br />
Es gäbe aber eine Alternative. Denn die<br />
wenigsten Vergehen im Verkehr werden<br />
geahndet. Streng genommen haben wir<br />
es daher mit einem massiven Fall von Bußgeldhinterziehung<br />
zu tun! Es wundert<br />
einen schon, dass hier noch nicht über<br />
Selbstanzeigen mit in Aussicht gestellter<br />
Straffreiheit nachgedacht worden ist.<br />
Denn was ein einzelner Verkehrsteilnehmer<br />
in seinem Berufsleben mit seinem<br />
Firmenwagen an Verkehrsvergehen zusammenfahren<br />
kann, ist schon aller Ehren<br />
wert. Man muss noch nicht einmal<br />
von Rotlichtverstößen oder sonstigen<br />
schwereren Taten ausgehen, um auf erkleckliche<br />
Summen zu kommen. Ein täglicher<br />
Pendler hat beispielsweise je zweimal<br />
am Tag bei Tempo größer 80 km/h<br />
weniger als 20 Meter Abstand (150 Euro)<br />
sowie bei Tempo über 130 km/h weniger<br />
als 30 Meter (200 Euro), dazu je vier<br />
Mal mehr als 20 km/h zu schnell in geschlossener<br />
Ortschaft (320 Euro) sowie<br />
auf der Autobahn (280 Euro) und schließlich<br />
fünf Mal den Blinker nicht gesetzt<br />
(50 Euro). Keine Tat alleine kostet mehr<br />
als einen Punkt. Macht in der Summe<br />
1.000 Euro, leider aber auch zwölf Punkte,<br />
und das jeden Tag!<br />
Bei 220 Arbeitstagen pro Jahr und<br />
einem erfüllten Arbeitsleben mit 45 Jahren<br />
Dauer kommt man so auf wahrhaft<br />
Hoeneß’sche Dimensionen von 9.900.000<br />
Euro. Den Urlaubs- und sonstigen Verkehr<br />
mit seinen Verstößen noch nicht einmal<br />
Jeder Mensch verbringt zwei Wochen seines Lebens<br />
vor roten Ampeln und sechs Monate im Stau<br />
mitgerechnet. Einmal im Rechenwahn<br />
kommt man pro Jahr bei zehn Millionen<br />
Autofahrern auf die unsägliche Summe<br />
von 2,2 Billionen Euro. Damit wären jedenfalls<br />
die gröbsten Probleme der Straßen-<br />
und Brückensanierung locker zu<br />
stemmen. Warum ist nur noch niemand<br />
auf diese Idee gekommen?<br />
Doch es gibt auch etwas zu feiern. Am<br />
5. August <strong>2014</strong> wurde die Ampel 100 Jahre<br />
alt (nachdem vor zwei Jahren das Auto<br />
erst <strong>12</strong>5 und die Autobahn in Deutschland<br />
80 Jahre alt wurde). Fast unverändert<br />
leistet sie seitdem ihren Dienst, auch<br />
wenn weltweit unterschiedliche Auffassungen<br />
dazu existieren, wie man sich<br />
bei den unterschiedlichen Farben zu verhalten<br />
hat. Angeblich verbringt jeder<br />
Mensch zwei Wochen seines Lebens vor<br />
roten Ampeln. Das erscheint eher wenig.<br />
Denn insgesamt wird ein Autofahrer mit<br />
75 Jahren nach einem erfüllten Leben ein<br />
halbes Jahr im Stau gestanden haben.<br />
Alle Deutschen zusammen verbringen<br />
pro Jahr rund 535.000 Jahre im Stau.<br />
Pendler schalten ihr Großhirn ab<br />
Der psychologische Effekt von Staus ist<br />
fatal. Ein Stau ist wie eine Disziplinierung.<br />
Fährt man heraus, ist die Konzentration<br />
deutlich gemindert und man<br />
rauscht in die nächste Stauwelle ohne<br />
Vorwarnung. Denn Staus kommen in<br />
Wellen, mit circa 15 km/h. Und immer<br />
hat man das Gefühl, die andere Spur ist<br />
gerade schneller, ständige Spurwechsel<br />
sind die scheinbar unausweichliche<br />
Folge. Autofahrer denken eben nur nach<br />
vorne. Verursachen sie eine Stauwelle<br />
nach hinten (und es sind immer Einzeltäter!),<br />
bekommen sie das ja nicht mit.<br />
In der Zukunft werden die Fahrzeuge<br />
über Funk (Wlan) vernetzt sein, Tierschwärme<br />
sind das Vorbild. Ameisen machen<br />
das ganz fantastisch. In Untersuchungen<br />
haben wir herausgefunden, dass der<br />
gemeine Pendler sein Großhirn fast vollständig<br />
abschaltet oder anderen Dingen<br />
widmet. Ameisen haben nur Nervenknoten<br />
und kein Großhirn, sind aber extrem<br />
kooperativ. Vielleicht hilft die Technik, den<br />
menschlichen Faktor weitgehend auszuschalten.<br />
Irgendwann braucht das Auto<br />
den Menschen dann nicht mehr!<br />
In ein paar Jahren kommunizieren unsere Autos<br />
miteinander und warnen so vor Unfällen und Staus.<br />
78 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezember <strong>2014</strong>
DAS ERSTE FLOTTENEVENT 2015!<br />
Firmenauto des Jahres<br />
27.– 29. April 2015 | Europa-Park Rust<br />
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SERVICE | Fahrevent Jaguar und Land Rover<br />
VERY BRITISH<br />
Spannende Vorträge, interessante Gespräche und zahlreiche Testkilometer:<br />
Beim Fahrevent <strong>2014</strong> von Jaguar und Land Rover wurde den 30 Flottenmanagern<br />
jede Menge geboten. Fahrspaß kam dabei nicht zu kurz. Text: Martin Schou<br />
Tim Esslinger blickt den Instruktor<br />
auf dem Beifahrersitz etwas ungläubig<br />
an. Ihr Range Rover Evoque steht direkt<br />
vor einer rund 20 Meter langen Wasserdurchfahrt.<br />
»Das packt der Range, keine<br />
Sorge«, sagt der Instruktor ermutigend.<br />
Esslinger schlägt das Lenkrad nach rechts<br />
ein, wagt sich von der Schotterpiste runter<br />
seitlich ins braune Nass. Das linke<br />
hintere Rad hängt in der Luft, während<br />
das rechte Vorderrad behutsam in die fast<br />
50 Zentimeter tiefe Pfütze eintaucht.<br />
Die Räder verschwinden fast komplett<br />
im trüben Wasser und auch das Kennzeichenschild<br />
versinkt bald ganz. Und<br />
dennoch schiebt sich der SUV scheinbar<br />
problemlos durch die braune Brühe,<br />
treibt eine Welle nach der anderen<br />
vor sich her.<br />
Am Praxistag von Jaguar und Land<br />
Rover können rund 30 Fuhrparkleiter<br />
die ganze Landy-Palette im Offroad-<br />
Gelände in Wülfrath testen. Neben der<br />
Wasserdurchfahrt geht es bis zu 110 Prozent<br />
steile Böschungen hinab und in<br />
den Steilhang.<br />
Die Teilnehmer lernen dabei nicht nur<br />
die Geländefähigkeit der Autos kennen,<br />
sie erfahren von den Instruktoren wichtige<br />
Tipps für die alltägliche Fahrt auf<br />
schlechtem Untergrund. Esslinger interessiert<br />
sich aber vor allem für die Produktpalette<br />
der Briten. »Unsere Mitarbeiter<br />
fragen verstärkt nach SUV. Bislang<br />
haben wir nur den VW Tiguan. Der<br />
Evoque kommt jetzt aber auch in die<br />
5 6
»Unsere Mitarbeiter<br />
fragen<br />
verstärkt nach<br />
SUV. Der Evoque<br />
kommt in die<br />
engere Wahl«<br />
Tim Esslinger Schweitzer-Chemie<br />
1<br />
2<br />
3<br />
1 Im Offroad-Gelände testeten die Teilnehmer alle Land<br />
Rover-Modelle: vom kleinen Evoque bis zum Defender.<br />
2 Hänge mit bis zu 75 Prozent Steigung ging es hinauf.<br />
3 In drei Vorträgen wurde das Wissen der Teilnehmer<br />
aufgefrischt.<br />
4<br />
Fotos: Thomas Küppers<br />
engere Wahl«, sagt der Flottenmanager<br />
von Schweitzer-Chemie.<br />
Die Jaguar-Modelle können die Fuhrparkleiter<br />
ausgiebig auf den Landstraßen<br />
im Niederbergischen Land Probe fahren.<br />
Neben der Oberklasse XJ haben die Großkunden-Verantwortlichen<br />
von Jaguar<br />
auch zwei F-Type mitgebracht. Ins Raster<br />
von Esslinger passt aber am ehesten<br />
die obere Mittelklasse XF. »Es ist eine gute<br />
Gelegenheit, das Fahrzeug zu fahren.<br />
Als deutsches Unternehmen bevorzugen<br />
wir bislang deutsche Marken für unseren<br />
Fuhrpark. Der XF ist aber eine Überlegung<br />
wert«, so Esslinger.<br />
Anfang 2015 kommt von Jaguar und<br />
Land Rover jeweils ein neues Einstiegsmodell<br />
hinzu, das besonders Fuhrparkleiter<br />
interessieren dürfte: Im Februar<br />
startet der neue Kompakt-SUV Land Rover<br />
Discovery Sport, im Mai die neue Mittelklasse-Limousine<br />
Jaguar XE. Es lohnt<br />
sich also, beim nächsten Fahrevent von<br />
Jaguar und Land Rover dabei zu sein.<br />
4 Rechtsanwalt Urs Heck brachte die Flottenmanager<br />
auf den aktuellen Stand der neuen Punkteregelung.<br />
5 Der Jaguar F-Type stand besonders im Mittelpunkt.<br />
6 Ausgiebig getestet wurden aber hauptsächlich die<br />
flottenrelevanten Mittelklasse-Modelle.<br />
7 8<br />
7 Das Team von Jaguar und Land Rover hatte den Teilnehmern genügend Instruktoren zur Seite gestellt, sodass<br />
keine Frage offen blieb.<br />
8 Am Vorabend konnten sich die Fuhrparkleiter bei ihren Kollegen über die neuesten Branchen-News austauschen.
RÜCKBLICK | Alfa Arna<br />
NICHT SCHÖN ABER SELTEN<br />
Autos, die jeder kennt. Fahrzeuge der Kindheit, erstes eigenes Auto,<br />
unvergessener Dienstwagen: Alfa Arna<br />
Text: Alex Mannschatz<br />
Der Alfa Arna – eingefleischte Alfisti<br />
schauen betreten zur Seite, kommt<br />
die Sprache auf ihn. Die Geschichte:<br />
Ursprünglich für den Alfasud hatte der<br />
damalige Staatsbetrieb ein Werk in der<br />
Nähe von Neapel aus dem Boden gestampft.<br />
Doch Anfang der 80er-Jahre<br />
war die Auslastung der Fabrik auf nur<br />
noch ein Drittel ihrer Kapazität gesunken.<br />
Alfa Romeo stand mit dem Rücken<br />
zur Wand. Das Credo: Keine Entlassungen<br />
in einem italienischen Staatsbetrieb<br />
– zusätzlich zum Alfasud musste daher<br />
eine weitere Produktionslinie her. Als<br />
kluger Schachzug durfte zwar das Joint<br />
Venture mit dem aufstrebenden Autobauer<br />
Nissan gelten. Als schiere Verzweiflungstat<br />
dagegen, dass es dabei um<br />
das krudeste Modell der Japaner ging:<br />
den Nissan Cherry. Von ihm stammten<br />
fortan die Karosserien, die hinteren<br />
Trommelbremsen, die Hinterachsen sowie<br />
die Sitzrahmen des 1983 vorgestellten<br />
Alfa Arna. Die übrige Technik mit<br />
Boxermotor und Getriebe vom Alfasud.<br />
Ein Schock für die Fans, definierte sich<br />
Alfa Romeo doch bis dato über Begriffe<br />
wie Schöngeist, Hingabe und Leidenschaft.<br />
Und dann das: Der Neue hatte<br />
das Aussehen eines Gefährts namens<br />
»Kirsche«. Alfa und Nissan – das war so,<br />
als stünde heute Lady Gaga mit Florian<br />
Silbereisen auf der Bühne. Entsprechend<br />
schwierig gestaltete sich das Auffinden<br />
einer gemeinsamen Zielgruppe. Obwohl<br />
unterhaltsgünstige 1,2-Liter mit kerni-<br />
gen 63 PS, ein Radstand von 2,42 Metern<br />
und zwei Karosserievarianten mit drei<br />
oder fünf Türen durchaus Argumente<br />
für Neukunden waren. Stammkunden<br />
aber rümpften die Nase. Da half auch<br />
nicht das Nachschieben des Arna TI, einer<br />
1,4-Liter-Variante mit 86 Pferdchen,<br />
schwarzem Spoiler, schwarzen Radkappen<br />
und sportlich rechteckigen Außenspiegeln.<br />
80.000 Arna dürften in den gut<br />
drei Jahren Bauzeit vom Band gelaufen<br />
sein. Dass davon auch einige an Gewerbekunden<br />
gingen, lag am Einbau einer<br />
kontaktlosen Zündung ab 1984. Der Verbrauch<br />
des 1,2 SL sank dadurch auf 5,8<br />
Liter. Für einen Benziner dieser Zeit war<br />
das sensationell. Ehre also bitte, wem<br />
Ehre gebührt, liebe Alfisti!<br />
Sommer, Sonne, Bademode: Für den Arna mussten wirklich alle Werberegister<br />
gezogen werden.<br />
Das Kleid von Nissan, das Herz von Alfa: Immerhin vier Boxervarianten<br />
röhrten unter der Haube.<br />
82 <strong>FIRMENAUTO</strong> Dezemberr <strong>2014</strong>
In 8 Schritten zum zertifizierten Fuhrparkmanager.<br />
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Fuhrparkmanagement – Weiterbildung für Fach- und Führungskräfte<br />
In 8 Schritten zum zertifizierten Fuhrparkmanager (DEKRA): Wir vermitteln das<br />
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E-Mail vertrieb.akademie@dekra.com<br />
Module Thema Hamburg Berlin Frankfurt/M. München<br />
Modul 1 Operative Aufgaben und Prozesse 05.–07.02.2015 <strong>12</strong>.–14.03.2015 07.–09.05.2015 11.–13.06.2015<br />
Modul 2 Führungstechniken im Fuhrparkmanagement 26.–27.06.2015 17.–18.04.2015 29.–30.05.2015 03.–04.07.2015<br />
Modul 3 Kostenrechnung und Controlling 10.–<strong>12</strong>.09.2015 14.–16.05.2015 18.–20.06.2015 23.–25.07.2015<br />
Modul 4 Finanzierung, Beschaffung und Verwertung 27.–28.02.2015 05.–06.06.2015 17.–18.07.2015 18.–19.09.2015<br />
Modul 5 Rechtliche Rahmenbedingungen 19.–21.03.2015 18.–20.06.2015 10.–<strong>12</strong>.09.2015 08.–10.10.2015<br />
Modul 6 Versicherungs- und Schadenmanagement 16.–18.04.2015 09.–11.07.2015 08.–10.10.2015 29.–31.10.2015<br />
Modul 7<br />
Dienstwagenmanagement und Nachhaltigkeit<br />
28.–30.05.2015 03.–05.09.2015 05.–07.11.2015 <strong>12</strong>.–14.11.2015<br />
im Fuhrpark<br />
Abschluss Zertifizierung 09.–10.10.2015 25.–26.09.2015 27.–28.11.2015 11.–<strong>12</strong>.<strong>12</strong>.2015<br />
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1 Matthias Otto 0171 3013485 motto1@ford.com<br />
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3 Detlef Sühling 0170 3380414 dsuehli1@ford.com<br />
4 Mark Ashcroft 0171 3014964 mashcro3@ford.com<br />
5 Volker Hildebrand 0170 3380413 vhildeb1@ford.com<br />
6 Lutz Hilger 0171 3017387 lhilger@ford.com<br />
7 Constanze Zenker 0152 22695845 czenker@ford.com<br />
8 Markus Assenheimer 0171 3032572 massenhe@ford.com<br />
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im Cockpit, volle Konzentration auf die Straße.<br />
Mehr Informationen unter 0800 80408042** und ford-firmenkunden.de<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in<br />
der jeweils geltenden Fassung): 6,0–3,4 (kombiniert). CO 2<br />
-Emissionen: 139–88 g/km<br />
(kombiniert).<br />
Abbildung zeigt Wunschausstattung inklusive Ford SYNC 2 gegen Mehrpreis. *Kompatibles Mobiltelefon erforderlich.<br />
**Kostenlos aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz.