Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance
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NICIA. Schau, wie sie antwortet! Sie wird so stolz wie ein Hahn!<br />
SOSTRATA. Wun<strong>der</strong>t Euch nicht. Sie ist ein bißchen aufgeregt.<br />
LUCREZIA. Was meint Ihr damit?<br />
NICIA. Ich meine, es wird gut sein, ich gehe vor<strong>aus</strong> und spreche<br />
mit dem Frate und sage ihm, er soll dir bis zur Kirchentür<br />
entgegengehn und dich zur Messe führen. Denn es ist heute<br />
morgen, als ob du neu geboren würdest.<br />
LUCREZIA. So geht doch!<br />
NICIA. Du bist heute morgen sehr keck. Gestern abend schien<br />
sie halb tot.<br />
LUCREZIA. Das dank' ich Euch.<br />
SOSTRATA. Geht und sucht den Frate. Aber es ist nicht nötig.<br />
Er ist vor <strong>der</strong> Kirche.<br />
NICIA. Richtig.<br />
6. SZENE<br />
Fra Timoteo. Messer Nicia. Lucrezia. Callimaco. Liguria.<br />
Sostrata<br />
FRA TIMOTEO. Ich komme her<strong>aus</strong>, weil Callimaco und Ligurio<br />
mir gesagt haben, <strong>der</strong> Doktor und die Frauen kämen in<br />
die Kirche.<br />
NICIA. Bona dies, padre.<br />
FRA TIMOTEO. Seid willkommen. Und Euch, Madonna, wolle<br />
Gott ein schönes Söhnlein bescheren.<br />
LUCREZIA. Das gebe Gott!<br />
FRA TIMOTEO. Er wird es sicher wollen.<br />
NICIA. Ich sehe in <strong>der</strong> Kirche Ligurie und Magister Callimaco.<br />
FRA TIMOTEO. Ja, Messere.<br />
NICIA. Winkt ihnen.<br />
FRA TIMOTEO. Kommt!<br />
CALLIMACO. Gott behüt' Euch!<br />
NICIA. Magister, gebt hier meiner Frau die Hand.<br />
CALLIMACO. Mit Vergnügen.<br />
LUCREZIA. Sehr gern. Und ich wünsche, daß er unser Gevatter<br />
sein möchte.<br />
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