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Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance

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L<br />

mag, kann ich ihn vielleicht zu dem bringen, was sein Vorteil,<br />

seine Ehre, seine Ruhe verlangt. Aber ach, wie soll ich das anfangen?<br />

Was können meine Worte ihm helfen? Nichts wahrhaftig.<br />

Sie werden ihn eher zu einer gefährlichen Verzweiflung<br />

bringen, als zur Vernunft, wenn sich <strong>der</strong> Arme zu kühn auf<br />

Volpinos ungeschicktes Märchen versteift. Überdies, wenn ich<br />

ihm nicht zu <strong>der</strong> Erreichung des so ersehnten Zieles verhelfen<br />

kann, war' es nicht eine große und ewige Schande für mich?<br />

Es wird dann scheinen, als könnte ich keinen listigen Anschlag<br />

ersinnen, wenn ich nicht Volpino immer neben mir hätte, <strong>der</strong><br />

mich leitete. Und so viele ich auch früher glücklich durchgeführt<br />

habe, wenn mir dieser mißlingt, in dem ich allein stehe, wird<br />

Volpino von allen den Ruhm haben. Verhüte Gott, daß ich für<br />

seinen Schüler gehalten würde und einen so garstigen Flecken<br />

im Gesicht empfinge. Was soll ich also tun ? Ich will . . . was<br />

will ich ? ... So will ich tun . . nein, das geht nicht, das käme<br />

her<strong>aus</strong> . . . wenn ich einen an<strong>der</strong>n Weg einschlüge ? . . . und<br />

welchen ? ... so könnte ich . . . das wäre dasselbe. Versuchen<br />

wir's so . . . es ist vielleicht besser. . . nein . . . und doch immer<br />

nicht das Schlinunste ... so ist's . . . wie aber könnte man ihm<br />

diese Ausflucht. . . ja gewiß, sie ist gut, ist vortrefflich, vollkohimen.<br />

Ich hab' sie gefunden, hab' sie beschlossen, so will<br />

ich's machen, und es wird reinlich glücken, ich aber werde<br />

zeigen, daß ich kein Schüler bin, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Meister aller<br />

Meister. Auf denn! Ich komme mit einem Heer von Lügen, um<br />

den ersten Stoß gegen den geizigen Kuppler zu führen. Nun,<br />

Fortuna, sei mir günstig! Denn wenn mein Plan gelingt, gelobe<br />

ich dir, mich drei Tage lang zu besaufen. Doch sieh, mein Gel)et<br />

ist erhört worden. Sie schickt mir den Feind entwaffnet<br />

entgegen.<br />

9. SZENE<br />

Fulcio.<br />

Lucrano<br />

LUCRANO. (Je länger ich zaudre, zu klagen, je mehr schwäche<br />

ich meine Beweise. Ich wollte warten, bis Furba zurückkehrte,<br />

aber da er nicht kommt, will ich allein gehn.)<br />

6z

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