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seit den sechzigern werden in Lustenau stickereien für ... - Saiten

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only planet ostschweiz<br />

von der rolle<br />

von Andreas Kneubühler<br />

Achtzehnmal «Pirates<br />

of The Caribbean».<br />

Frauenfeld, heerbrugg, hei<strong>den</strong>,<br />

herisau, Rapperswil­Jona,<br />

Romanshorn, st.gallen, uznach,<br />

uzwil, Wattwil, We<strong>in</strong>fel<strong>den</strong>,<br />

Wer<strong>den</strong>berg, Wil. das s<strong>in</strong>d die<br />

ortschaften <strong>in</strong> der ostschweiz, <strong>in</strong><br />

<strong>den</strong>en es immer noch m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>o gibt. man hätte die gleiche<br />

liste 2001 oder 1995 publizieren<br />

können – sie wäre vollständig gewesen.<br />

das K<strong>in</strong>osterben fand <strong>in</strong> der<br />

ostschweiz früher statt, <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />

siebzigern und achtzigern. danach<br />

blieb die K<strong>in</strong>olandschaft konserviert.<br />

unter dem strich nahm die<br />

zahl der lichtspieltheater sogar<br />

zu – nicht ab. <strong>in</strong> der stadt st.gallen<br />

wurde das angebot mit dem<br />

abtwiler C<strong>in</strong>edome um acht säle<br />

erweitert, <strong>in</strong> der stadt wur<strong>den</strong> zwei<br />

K<strong>in</strong>os geschlossen: tiffany und<br />

Palace.<br />

es waren bisher immer entwicklungen<br />

von aussen, die zu<br />

K<strong>in</strong>oschliessungen im grösseren<br />

stil führten. <strong>in</strong> <strong>den</strong> sechziger Jahren<br />

war es der siegeszug des Fernsehens,<br />

hongkong­K<strong>in</strong>o («<strong>in</strong> the mood for love»,<br />

samstag, 16. Juli) ist die nacht die zeit der lieben<strong>den</strong>.<br />

das K<strong>in</strong>ok präsentiert <strong>in</strong> der sommerhitze<br />

e<strong>in</strong>e reise bis ans ende der nacht und e<strong>in</strong>en<br />

ausflug <strong>in</strong> die Filmgeschichte. und wenn das<br />

Wetter mal nicht so sommerlich se<strong>in</strong> sollte, wer<strong>den</strong><br />

die Filme dr<strong>in</strong>nen aufgeführt.<br />

sophie Rudolph<br />

k<strong>in</strong>ok c<strong>in</strong>ema <strong>in</strong> der<br />

lokremise st.gallen.<br />

donnerstag, 14. Juli bis samstag,<br />

13. august, jeweils 21.45 uhr.<br />

mehr <strong>in</strong>fos: www.k<strong>in</strong>ok.ch<br />

später das aufkommen der multiplex­vergnügungszentren,<br />

die neben<br />

Pizza und disco auch noch K<strong>in</strong>o<br />

anboten. theoretisch hätte man<br />

allerd<strong>in</strong>gs die Filme weiterh<strong>in</strong> mit<br />

vorführapparaten aus <strong>den</strong> dreissiger<br />

Jahren zeigen können. die technische<br />

entwicklung beschränkte sich<br />

auf die Qualität des tons. das ist<br />

heute anders: erstmals <strong>seit</strong> dem ende<br />

des stummfilms gefährdet e<strong>in</strong>e<br />

grundlegende technische neuerung<br />

die existenz von e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>os.<br />

geme<strong>in</strong>t ist die umstellung auf die<br />

digitale Projektion, die auch die<br />

voraussetzung <strong>für</strong> vorführungen <strong>in</strong><br />

3d ist. die technik ist völlig anders:<br />

der Film liegt nicht mehr aufgespult<br />

auf grossen Rollen im operateurraum<br />

bereit, sondern existiert<br />

nur noch als datensatz auf e<strong>in</strong>er<br />

Festplatte.<br />

e<strong>in</strong>e umrüstung kostet pro saal<br />

zwischen 120’000 bis 150’000 Franken.<br />

das s<strong>in</strong>d ausgaben, die wieder<br />

e<strong>in</strong>gespielt wer<strong>den</strong> müssen. das<br />

bundesamt <strong>für</strong> Kultur (baK) geht<br />

davon aus, dass wegen der Kosten<br />

<strong>für</strong> die digitalisierung rund dreissig<br />

Prozent der K<strong>in</strong>os gefährdet s<strong>in</strong>d.<br />

ab 2011 wird deshalb e<strong>in</strong> teil der<br />

Filmförderung abgezweigt: <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr steht e<strong>in</strong>e million Franken<br />

zur verfügung. damit könnten<br />

100 bis 120 K<strong>in</strong>osäle modernisiert<br />

wer<strong>den</strong>, kündigt das baK an. das<br />

hilfsprogramm steht unter dem<br />

motto: angebotsvielfalt sichern.<br />

Kaum e<strong>in</strong> thema ist der unterschied<br />

auf der le<strong>in</strong>wand. angeblich<br />

merken 99 Prozent der zuschauer<br />

nicht, ob es sich um e<strong>in</strong>e digitale<br />

oder optische Projektion handelt.<br />

apropos angebotsvielfalt: die<br />

meisten K<strong>in</strong>os <strong>in</strong> der ostschweiz<br />

haben bereits auf digitale Projektion<br />

umgerüstet und buhlen nun mit <strong>den</strong><br />

immer gleichen Filmen um das Publikum:<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hundsgewöhnlichen<br />

Woche im Juni 2011 kann man sich<br />

<strong>in</strong> neun ortschaften der Region<br />

«Kung Fu Panda 2» <strong>in</strong> 3d ansehen.<br />

e<strong>in</strong> blick auf das übrige Programm<br />

zeigt aber, dass die Film<strong>in</strong>dustrie<br />

vorläufig noch e<strong>in</strong> differenziertes<br />

angebot bereitstellt: «Pirates of the<br />

Caribbean 4» läuft im Juni <strong>in</strong> fast<br />

allen ostschweizer K<strong>in</strong>os – <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt<br />

achtzehn lichtspieltheatern.<br />

es ist zwar immer der gleiche Film,<br />

aber <strong>in</strong> diversen versionen. <strong>in</strong> der<br />

stadt st.gallen läuft der streifen auf<br />

deutsch, im orig<strong>in</strong>al mit untertiteln,<br />

<strong>in</strong> 3d und <strong>in</strong> 2d und dann<br />

auch noch sowohl im C<strong>in</strong>edome als<br />

auch <strong>in</strong> <strong>den</strong> stadtk<strong>in</strong>os.<br />

warmherzig am<br />

Gesäusel vorbei<br />

Andreya Triana am Kulturfestival<br />

Kaum ist das blasmusikfest verklungen, new<br />

orleans wieder <strong>für</strong> e<strong>in</strong> Jahr vergessen und das<br />

sittertobel verlassen, klopft das nächste Festival<br />

an die tür. im gegensatz zu <strong>den</strong> altstadt verstopfen<strong>den</strong><br />

megaevents von «übergeordnetem<br />

<strong>in</strong>teresse» ist das Kulturfestival beim stadtpark<br />

jedoch e<strong>in</strong>e lauschige veranstaltung mit dem<br />

geradezu verb<strong>in</strong><strong>den</strong><strong>den</strong> ans<strong>in</strong>nen, World­,<br />

Club­ und Popmusik unter e<strong>in</strong> dach, äxgüsi, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en hof zu br<strong>in</strong>gen. immer am massenge­<br />

44<br />

schmack vorbei, aber doch <strong>in</strong> der verträglichen<br />

mitte angelegt. und auch bei der siebten ausgabe<br />

ist e<strong>in</strong>e entdeckung dabei, von der vermutlich<br />

noch zu hören se<strong>in</strong> wird.<br />

andreya triana teilt sich ende Juli mit erykah<br />

badu am blaue­bälle­Festival <strong>in</strong> luzern die<br />

bühne. zuvor ist die soulstimme jedoch <strong>in</strong> beschaulicherem<br />

rahmen im <strong>in</strong>nenhof des historischen<br />

und völkerkundemuseum zu hören.<br />

triana sang <strong>in</strong> <strong>den</strong> letzten Jahren auf s<strong>in</strong>gles von<br />

Fly<strong>in</strong>g lotus, mr. scruff und simon green alias<br />

bonobo. letzterer habe, wenn es nach <strong>den</strong><br />

Popjournalisten g<strong>in</strong>ge, <strong>den</strong> loungesound aus<br />

<strong>den</strong> Fängen ibizas gerettet. Quasi «voll chillig»,<br />

aber anspruchsvoll. bonobo tönt <strong>den</strong>noch nach<br />

schubidu im Waschsalon. er hatte jedoch<br />

glücklicherweise ke<strong>in</strong>en enormen e<strong>in</strong>fluss diesbezüglich,<br />

als er trianas debütalbum <strong>für</strong> das<br />

label n<strong>in</strong>ja tunes produzierte. vielmehr glaubt<br />

man die e<strong>in</strong>mischung des s<strong>in</strong>ger­songwriters<br />

F<strong>in</strong>ian Paul greenall alias F<strong>in</strong>k rauszuhören, der<br />

sich an der Produktion beteiligte.<br />

szenenmässig abgestützt durch e<strong>in</strong> unabhängiges<br />

label und die Fürsprache wichtiger<br />

Produzenten und musiker und <strong>in</strong> der abendlichen<br />

nachbarschaft badus <strong>in</strong> luzern, kommt<br />

bei triana erst gar nicht der verdacht auf, die<br />

neue hitpara<strong>den</strong>­soul­Jazz­säuselstimme sei<br />

geboren. aber klar, wenn die akustikgitarre<br />

perlt, der drummer auf <strong>den</strong> rand der snare<br />

klopft, das rässelchen e<strong>in</strong>setzt und sich über das<br />

ganze die versöhnliche stimme legt, wird es<br />

e<strong>in</strong>em gemütlich warm ums herz. richtig <strong>in</strong><br />

Form kommt triana jedoch, wenn der bass<br />

blubbert, das schlagzeug nicht hüpft, sondern<br />

hart klopft, die stimme brüchig soult.<br />

Johannes stieger<br />

<strong>in</strong>nenhof historisches und<br />

völkerkundemuseum st.gallen.<br />

Freitag, 15. Juli, 20.30 uhr.<br />

mehr <strong>in</strong>fos: www.kulturfestival.ch<br />

Versenkte<br />

Gedanken bergen<br />

400asa spielt rund um<br />

<strong>den</strong> Gübsensee<br />

dass robert Walser se<strong>in</strong>e gedanken lieber im<br />

gübsensee versenkte, als sie im dialog mit menschen<br />

zu teilen, kann man sich gut vorstellen.<br />

e<strong>in</strong> von gedanken geplagter mensch sei er gewesen.<br />

geredet hat er kaum darüber, da<strong>für</strong> hielt<br />

er sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em geschriebenen Werk umso e<strong>in</strong>drücklicher<br />

fest. <strong>in</strong>nere dialoge prägen se<strong>in</strong><br />

Werk und verraten viel vom Wesen des autors.<br />

die gruppe 400asa br<strong>in</strong>gt mit dem robert­<br />

Walser­stück «der teich» e<strong>in</strong>es der fasz<strong>in</strong>ierendsten<br />

mundartwerke des 20. Jahrhunderts zur<br />

aufführung. die transparente <strong>in</strong>szenierung passt<br />

nicht nur hervorragend zu robert Walser – die<br />

gruppe 400asa dr<strong>in</strong>gt damit auch wieder zum<br />

Kern ihres schaffens vor.<br />

saiten 07/08.11

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