21.11.2014 Aufrufe

Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...

Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...

Streitschlichten im Zeltlager - Sozialistische Jugend Deutschlands ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Voraussetzungen des Modellprojektes<br />

zeltlager statt, um in der Vorbereitung und<br />

Durchführung dieses Bundeskinderlagers ein<br />

gemeinsames Praxisfeld für konzeptionelle<br />

Verbesserungen der <strong>Zeltlager</strong>pädagogik zu<br />

haben.<br />

Bei der ganzen Debatte kommen <strong>im</strong>mer<br />

wieder Themen hoch wie z.B. „Gewalt und<br />

Aggressionen abbauen“ oder „Demokratie<br />

mit Kindern besser gestalten“.<br />

Das Bundeskinderlager bot die einmalige<br />

Möglichkeit, das Modell „Streitschlichter <strong>im</strong><br />

Kinderzeltlager“ <strong>im</strong> Verband bekannt zu machen,<br />

mit mehreren Falkengliederungen vorzubereiten<br />

und in der Praxis zu erproben und<br />

auszuwerten.<br />

„Mediation“ und „Peer-Group-<br />

Education“ als methodische Grundlagen<br />

des „Streitschlichter“-Programms<br />

Das Konzept „Streitschlichter“ 1 baut auf Erfahrungen<br />

aus Großbritannien und den USA<br />

auf, wo in den 80er Jahren die „peermediation“<br />

in breitem Umfang an Schulen<br />

und anderen pädagogischen Einrichtungen<br />

eingeführt wurde. Dort und auch bei den<br />

ersten Versuchen hier in Deutschland (in<br />

Berlin, Bielefeld und Offenbach) hat sich<br />

gezeigt, dass SchülerInnen oft sehr viel<br />

schneller und effektiver in Konflikten unter<br />

Gleichaltrigen vermitteln können.<br />

Unter Mediation 2 versteht man Konfliktvermittlung<br />

durch Stärkung der Person und<br />

Förderung der Selbsterkenntnis. Sie hat zum<br />

Ziel, die Konfliktparteien zu befähigen, selbst<br />

eine Lösung für ihren Streit zu finden. Je<br />

besser die MediatorInnen die Situation der<br />

Streitenden kennen und erfassen können,<br />

um so leichter fällt es ihnen, den Gegnern<br />

zu helfen, die Lösung ihrer Probleme wieder<br />

selbst in die Hand zu nehmen.<br />

In der Peer-Group-Education wird davon<br />

ausgegangen, dass Kinder und <strong>Jugend</strong>liche<br />

sehr stark von Gleichaltrigen – von ihrer<br />

Peer-Group – beeinflußt werden. Mit Gleichaltrigen<br />

verbringen sie mehr Zeit als mit Erwachsenen<br />

und die Peer-Group wird mit<br />

wachsendem Alter <strong>im</strong>mer bedeutsamer für<br />

ihr Verhalten, ihre Wertmaßstäbe und ihre<br />

Lebensgestaltung. Dieser Einfluß wird in der<br />

Regel von Erwachsenen negativ gesehen und<br />

vor allem in Verbindung mit der Verführung<br />

zu Nikotin-, Alkohol- und Drogenkonsum<br />

bzw. zu antisozialem Verhalten gesehen.<br />

Hier setzt Peer-Group-Education an und<br />

n<strong>im</strong>mt den großen Einfluß, den Peer-Groups<br />

auf die Entwicklung von Kindern und <strong>Jugend</strong>lichen<br />

haben, ernst und macht daraus<br />

ein positives pädagogisches Konzept. „Peer-<br />

Group-Education ist eine Methode zur Vermittlung<br />

von Informationen oder des Lernens<br />

am Modell, bei der best<strong>im</strong>mte Verhaltensweisen<br />

beeinflußt oder best<strong>im</strong>mte Inhalte<br />

vermittelt werden. Die Peer-educators sind<br />

der jeweiligen Zielgruppe sehr ähnlich: sei<br />

es in bezug auf ihr Alter, ihr Geschlecht, ihre<br />

soziale Herkunft usw.<br />

Wenn Kinder und <strong>Jugend</strong>liche diese Rolle<br />

der MediatorInnen übernehmen, dann benötigen<br />

sie Unterstützung. Zum einen muss<br />

ihr Beitrag und ihre Verantwortung von den<br />

Erwachsenen akzeptiert werden. Entsprechend<br />

ist be<strong>im</strong> Projekt „Streitschlichter <strong>im</strong><br />

Kinderzeltlager“ darauf zu achten, dass die<br />

am Bundeskinderlager beteiligten Gliederungen<br />

und die HelferInnen informiert sind<br />

und der Arbeit der „Streitschlichter“ positiv<br />

gegenüber stehen. Eine wichtige Voraussetzung<br />

ist ein gründliches Training der StreitschlichterInnen.<br />

Erforderlich ist auch eine beständige<br />

Betreuung durch HelferInnen, die<br />

als „Coaches“ ausgebildet und tätig sind.<br />

1<br />

Vgl. Faller, Kurt, Kerntke, Wilfried., Wackmann, Maria: Konflikte selber lösen. Ein Trainingsbuch für Mediation und Konfliktmanagement in<br />

Schule und <strong>Jugend</strong>arbeit. Verlag an der Ruhr, Mülhe<strong>im</strong> a.d. Ruhr, 1996<br />

2<br />

Vgl. Kurt Faller, Mediation in der pädagogischen Arbeit. Ein Handbuch für Kindergarten, Schule und <strong>Jugend</strong>arbeit. Verlag an der Ruhr, Mülhe<strong>im</strong><br />

a.d. Ruhr, 1998<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!