Inhalt - BeagleFriends - DAS Magazin
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<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ausgabe 5 / September 2010<br />
Taja Foto © Jessica Rolfini
<strong>Inhalt</strong>:<br />
S. 3 - 4 Fiete Kolumne<br />
S. 5 - 6 Cauda Equina Syndrom<br />
S. 7 - 11 Rettungshund<br />
S. 12 - 14 Vegane Ernährung beim Hund<br />
S. 15 - 18 Tierphysiotherapie<br />
S. 19 - 21 Haftpflichtversicherung für Hunde<br />
S. 22 - 24 Epilepsie und Homöopathie<br />
S. 25 - 27 Hundefotografie<br />
S. 28 - 29 Tierkommunikation<br />
S. 30 - 33 Ein Leben nach dem Labor<br />
S. 34 - 37 Nähanleitung Hundemantel<br />
S. 38 - 42 Honig als Hausmittel für unsere Hunde<br />
S. 43 - 44 Backstube<br />
S. 45 - 47 Reisetipp Allgäu<br />
S. 48 - 51 Beaglefreunde Butzbach<br />
S. 52 - 54 Urlaubsgrüße aus der Flasche<br />
S. 55 Buchtipp<br />
S. 56 Fotos Urlaubsbeagles<br />
S. 57 Informatives<br />
S. 58 Impressum
Seite 3 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Das blaue Kabel<br />
Es gibt sie in sonnigem Gelb, leuchtendem Rot,<br />
unsympathischem Grau, peppigem Orange,<br />
elegantem Schwarz, haufenähnlichem Braun und<br />
natürlich auch in sattem Grün. Nun stelle ich mir<br />
schon länger die Frage: Warum haben wir als<br />
Beaglefriends ein blaues?<br />
Okay, wenn es sich nur um mich drehen würde,<br />
was es ja sowieso sollte, dann müssten wir ein<br />
braunes und zusätzlich noch ein grünes haben.<br />
Mit Doppelstecker und so. Das sollte ja wohl<br />
möglich sein. Braun, weil die Seiten von „Liberty“,<br />
die mir ja den Weg hierher ebneten, in braun<br />
gehalten sind und das grüne, weil dort alle meine<br />
Freunde sind. Aber NEIN! Wir müssen hier<br />
natürlich ein blaues haben! Was soll das?<br />
Eigentlich bin ich ja sehr froh über dieses Kabel.<br />
Es war praktisch mein Weg ins Leben, eurer<br />
vielleicht auch. Stellt euch doch mal vor, alle Welt<br />
würde für einen einzigen Tag dieses Kabel aus<br />
der Wand ziehen. Stellt euch das bloß mal eine<br />
Minute vor. Wie wäre wohl unser Leben<br />
verlaufen? Würden wir überhaupt alle auf der<br />
Welt sein? Die gute alte Zeitung - hätte sie uns<br />
alle „an den Mann“ gebracht? Also mich<br />
bestimmt nicht, denn ich bin nur hier, weil mein<br />
Tagebuch damals so nett geschrieben wurde und<br />
es viele Bilder von mir gab.<br />
Frauchen verliebte sich praktisch am Monitor in<br />
mich. Das ist ja schon ein wenig merkwürdig,<br />
nicht wahr? Sie kannte mich nicht persönlich und<br />
war trotzdem verliebt. Und würde es so viele<br />
Züchter geben ohne diese ganzen tollen<br />
Webseiten? Hätten alle Laborhunde ohne die<br />
vielen Kabel weltweit ein Zuhause gefunden?<br />
Würden alle armen Straßenhunde aus dem<br />
Ausland eine tolle Familie finden? Auch wenn mir<br />
unsere Farbe nicht gefällt: Ich glaube, diese<br />
ganzen Kabel sind schon sehr wichtig für uns.<br />
Erziehung ist ja ein heikles Thema. Also, bei uns<br />
nicht, aber wir lesen gerne von gut erzogenen<br />
Hunden. Ohne bunte Kabel wäre wohl das gute<br />
alte Stachelhalsband noch immer im Rennen.<br />
Nicht jeder Mensch mag ja in eine Hundeschule<br />
gehen, holt sich aber viele Ratschläge aus<br />
seinem Monitor. Wahrscheinlich würde ich ohne<br />
das blaue Kabel auch nicht so gutes Fresschen<br />
bekommen, denn woher sollte sie das sonst alles<br />
wissen? Wenn es uns mal nicht gut geht, dann<br />
gibt es dank Kabel immer Trost, Erfahrung und<br />
Rat bei den Beaglefriends. Was natürlich nicht<br />
den Tierarzt ersetzen sollte, klar, aber manchmal<br />
eben doch. Wie viele Hunde haben schon durch<br />
das Kabel nach dem Weglaufen wieder den Weg<br />
nach Hause gefunden?<br />
Auch ganz wichtig: Wie viele Freunde haben wir<br />
schon „aufgestöbert“, denen wir ohne Kabel<br />
niemals begegnet wären? Meine beste Freundin<br />
ist ja Beaglehündin Eliza von der Ostseeküste<br />
(besser bekannt als Mülleimer-Leizi), die ich<br />
ohne Kabel sicher nicht hätte.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Vielleicht wären wir uns mal am Strand begegnet, wir sind ja oft am Meer, aber meine Freundin<br />
wäre sie dadurch bestimmt nicht geworden. Überlegt euch das mal, so jeder für sich - viele eurer<br />
Hundekumpels würdet ihr ohne Kabel gar nicht kennen. Klar, es gäbe dann den Nachbarshund,<br />
aber ob man den immer leiden mag? So unter uns Beagles ist es doch eigentlich am schönsten,<br />
meistens jedenfalls. Meine Nachbarhündin mag ich ja wirklich gerne, aber sie versteht mich oft<br />
nicht, geht nie mit mir gemeinsam zu den Mülleimern, was doch gemeinsam nun wirklich noch<br />
mehr Spaß macht.<br />
Nachteile haben diese Kabel aber auch. Die sollte man auch beachten und vorsichtig damit<br />
umgehen. Jeder Mensch sieht immer nur die Schrift, kein Lächeln dazu oder gar eine ernste Mine.<br />
So kann es zu Missverständnissen kommen, weil die Buchstaben einfach falsch ankommen. Vor<br />
jedem Ärger sollte das immer bedacht werden. Die Anonymität holt auch Trolle aus den Ecken, die<br />
dann im Internet rumlaufen und einfach Lügengeschichten auftischen. Warum die das machen,<br />
weiß ich nicht. Frauchen hat mir schon viel erzählt, z. B. von „untoten Toten“, die für ihre<br />
Beerdigung Geld gesammelt haben. Ja wirklich, so etwas gibt’s! Ich wollte das auch nicht glauben.<br />
Also passt gut auf euch auf, glaubt nicht immer alles und seid auch vorsichtig mit privaten Daten!<br />
Es wird auch sehr viel spioniert durch das Kabel.<br />
Für mich sind aber die Vorteile viel mehr von Bedeutung. Kumpels und Menschen, ich bin froh,<br />
dass ich euch gefunden habe. Mit euch gemeinsam macht doch das Beagleleben doppelt Spaß,<br />
wenn auch vieles nur virtuell ist. Trotzdem habe ich immer das Gefühl, ich bin ein Teil eurer<br />
Gemeinschaft. Lasst uns gemeinsam den Tag des Kabels feiern, egal, welche Farbe es hat.<br />
Bis demnächst, euer Fiete.<br />
Heute mal etwas nachdenklicher, aber nicht weniger hungrig.... bin auf Diät.<br />
—————————————————————————————————————————————————-<br />
Autor: Jette L.<br />
Copyright Fotos: Jette L.<br />
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Seite 5 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Im Februar 2007 fiel uns auf, dass Silkas Gangbild sich verändert hatte. Was genau anders war,<br />
konnte ich gar nicht so genau sagen. Sie lief irgendwie „unrund“. Im Zusammenhang mit einer<br />
Nachsorgeuntersuchung einer vorangegangenen Bauch-OP wurde auf einem Röntgenbild zufällig<br />
das „Cauda Equina Syndrom“ (CES) festgestellt.<br />
Cauda Equina bedeutet ein Einengen der Nervenwurzeln im Bereich Lendenwirbel-Kreuzbein. Sehr<br />
häufig sind sportliche Rassen betroffen, es kann aber auch eine Veranlagung des Hundes sein. Mit<br />
dem Voranschreiten der Krankheit kommt es zunehmend zu Einschränkungen im Nervenbereich.<br />
Das wiederum führt dazu, dass der Hund die Pfoten nicht mehr richtig anheben kann und beim<br />
Laufen mit den Pfoten über den Boden schleift. Da unter anderem auch die Bandscheiben<br />
eingeklemmt werden und dadurch anschwellen, bereitet das dem Hund zusätzliche Schmerzen. Der<br />
Hund zeigt die Schmerzen durch Beißen an den Pfoten, steifen Gang, Lahmheit und Zögern vor<br />
dem Sprung, z.B. auf die Couch. Sollte das CES unbehandelt bleiben, kann es in folge zu<br />
Lähmungen der Hinterhand, des Schließmuskels und der Blase kommen. Das heißt, der Hund kann<br />
Urin- und Kotabsatz nicht mehr kontrollieren.<br />
Wir waren erschrocken, hatten mit so einer Diagnose nicht gerechnet. Was bedeutete das jetzt für<br />
uns? Silka sollte nicht mehr aufs Sofa springen, nicht mehr am Fahrrad laufen, am besten keine<br />
Treppen mehr steigen, nicht mehr auf den Hinterbeinen hüpfen, kein „Erdmännchen“ mehr machen.<br />
Bei Temperaturen unter 10 Grad nur noch mit Mantel raus…<br />
Als Schmerzmittel bekam Silka „Rimadyl“. Das half zunächst, sorgte aber auch dafür, dass es Silka<br />
so gut ging, dass sie natürlich hüpfte, aufs Sofa sprang etc. Zudem trafen wir unsere TÄ einmal die<br />
Woche in der Praxis zum „Quaddeln“. Hier wurde ihr mit einer feinen Nadel entlang der Wirbelsäule<br />
sowie in die Pfötchen ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Mittel gespritzt. Das tat<br />
Silka sichtlich gut. Sie bewegte sich nach dem Quaddeln deutlich befreiter.<br />
Über ein Jahr später bekamen wir die Chance, Silka in Lüneburg bei einem Spezialisten operieren<br />
zu lassen. Er hatte ein neues Verfahren entwickelt, mit dem man die OP minimalinvasiv (= mit<br />
kleinster Verletzung von Haut und Weichteilen) machen konnte, statt dem Patienten den Rücken zu<br />
öffnen. Das bedeutete natürlich für den Hund auch weniger Strapazen und eine wesentlich kürzere<br />
Wundheilungszeit.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Wir stellten Silka im Oktober 2008 in Lüneburg vor. Der TA untersuchte sie gründlich und erstellte per<br />
Videokamera eine Gangbildanalyse. Vom Allgemeinbild her fand er sie prima. Dann kamen die<br />
Stellreflexe: Hinten hatte sie fast gar keine mehr. Die eine Seite ging und sie stellte das Pfötchen recht<br />
zügig wieder auf, aber die andere Seite ließ sie so. Anschließend tastete er Silkas Wirbelsäule ab. Sie<br />
ertrug es still, aber ein Blick in ihr Gesicht sagte mir, wie sehr sie Schmerzen hatte. Nach der<br />
Untersuchung folgte ein MRT in Vollnarkose. Die Bilder waren erschreckend! Damit hatte auch der TA<br />
nicht gerechnet. Er sagte, er hätte nicht gedacht, dass Silka so starke Schmerzen aushalten könne,<br />
denn das Bild zeigte, wie deutlich fortgeschritten das CES schon war. Erst im OP würde er<br />
entscheiden können, ob er minimalinvasiv operieren könne.<br />
Wir durften die Klinik für 1,5 Stunden verlassen. Als wir pünktlich wieder in der TK standen, wurden<br />
wir sofort zu Silka gebracht, denn die war schon wach und jammerte. Die OP konnte zum Glück<br />
minimalinvasiv gemacht werden. Bereits am selben Abend um 18 Uhr konnten wir die Praxis mit Silka<br />
verlassen. Sie lief auf ihren eigenen Beinchen und war recht fit. Die Nacht habe ich mit ihr auf dem<br />
Fußboden verbracht, Silka bekam noch einmal Schmerzmittel verabreicht und so verlief die Nacht<br />
recht ruhig.<br />
Die erste Nachkontrolle bei unserer TÄ war 4 Tage nach der OP. Wir sollten das Antibiotikum sowie<br />
die Schmerzmittel weiterhin verabreichen. Die OP-Wunde sah gut aus.<br />
Ich konnte Silka nicht immer voraus sein und so geschah es doch mal, dass sie die Treppe zum<br />
Garten runter ging oder versuchte, aufs Sofa zu kommen (obwohl wir es mit Stühlen versperrt hatten).<br />
Nach 11 Tagen wurden die Fäden gezogen, wir haben jedoch trotzdem weiter gequaddelt. Wichtig ist,<br />
dass der operierte Hund 30 Tage absolute Schonung einhält. Die Leine ist in der Zeit Pflicht und<br />
Hundekontakte untersagt, um z.B. zu vermeiden, dass ein anderer Hund die Pfote auf den operierten<br />
Rücken legt.<br />
Mitte November stellten wir Silka wieder in Lüneburg vor und erneut wurde eine Gangbildanalyse<br />
gemacht. Ich sah den Arzt hinter seiner Kamera grinsen. Silka lief neben mir, locker und leicht, wie<br />
schon lange nicht mehr. Sie eignete sich langsam ein neues Gangbild an. In der Praxis wurden dann<br />
noch die Stellreflexe geprüft, die besser nicht hätten sein können! Sie wurde als gesund entlassen und<br />
Silka sollte wieder alles machen können, selbst Agility. Das hatten wir zwar nie gemacht und nun<br />
erschien mir Silka auch als ein wenig zu alt, um damit anzufangen. Dafür machen wir aber<br />
„Baumstamm-Agility“<br />
Wir haben unterstützend nach der OP noch ein<br />
halbes Jahr gequaddelt, um die Verspannungen, die<br />
sie noch im Rücken hatte, zu lösen. Das Tragen des<br />
Mäntelchens im Winter haben wir beibehalten, denn<br />
da läuft sie manchmal noch sehr steif in der<br />
Hinterhand. Silka hat damit kein Problem und ich<br />
auch nicht mehr. Die Gesundheit meines Mädchens<br />
hat Vorrang!<br />
Abschließend muss ich sagen: Ich bin froh, dass<br />
diese OP gemacht wurde, denn sie hat Silka viele<br />
Schmerzen erspart. Ich würde es immer wieder so<br />
machen.<br />
—————————————————————————————————————————————————-<br />
Autor: Rebecca S.<br />
Copyright Fotos: Rebecca S.<br />
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Seite 7 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Was ist das genau?<br />
Wer kennt das Bild nicht? Der Bernhardiner mit dem Schnapsfässchen um den Hals, der einen<br />
Menschen in den Bergen aus einer Lawine rettet. Die Rettungshundearbeit ist aber wesentlich<br />
facettenreicher und auch in Regionen ohne Berge und viel Schnee ein wichtiger Bestandteil von<br />
Hilfsorganisationen. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Sparten, in denen Hunde zur Rettung von<br />
Menschenleben beitragen können. Alle Sparten seien nachfolgend kurz zusammengefasst:<br />
Die Lawinensuche<br />
Wie der Name schon sagt, kommt der Hund hier zum Einsatz, wenn eine Person in den Bergen von<br />
einer Lawine verschüttet wurde. Der Hund kann auch durch eine dicke Schneedecke menschlichen<br />
Geruch wahrnehmen und zeigt diesen dem Hundeführer an. Naturgemäß wird der Lawinensuchhund<br />
in den Bergen zum Einsatz kommen.<br />
Die Trümmersuche<br />
Auch hier verrät der Name die Art der Suche: Man sucht in Trümmern. Trümmerlagen findet man<br />
häufig nach Erdbeben, Gasexplosionen, Flugzeugabstürzen über Wohngebieten oder nach fehlerhaft<br />
durchgeführten Bauarbeiten (z. B. Einsturz des Kölner Stadtarchivs). Was kann der Hund dort tun?<br />
Der Trümmersuchhund wird von seinem Hundeführer in die Trümmerlage geschickt. Er geht<br />
weitestgehend allein auf die Suche, kann aber von seinem Hundeführer auf die Entfernung gelenkt<br />
werden. Großes Vertrauen und ein sehr guter Gehorsam sind hier natürlich unabdingbar. Die<br />
Aufgabe des Hundes besteht in einer so genannten „biologischen Ortung“. Das bedeutet: Auch hier<br />
sucht der Hund nach verschütteten Personen und zeigt diese dem Hundeführer an.<br />
Trümmersuchhunde kommen eher im Ausland zum Einsatz, z. B. häufig nach Erdbeben.<br />
Der Flächensucher zeigt das Opfer häufig durch Verbellen an. Dabei bleibt der Hund so lange beim Opfer und bellt,<br />
bis der Hundeführer da ist.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Die Flächensuche<br />
Der Flächensuchhund kommt in großen Waldgebieten oder Feldern zum Einsatz. Dort wird er von<br />
seinem Hundeführer in Bögen durch das Gelände geschickt, bis er eine Person in so genannter<br />
„Opferhaltung“ (z. B. hockend oder liegend) gefunden hat und diese dem Hundeführer anzeigt. Es<br />
gibt hier verschiedene Varianten: Der Hund kann entweder so lange beim Opfer bellen, bis der<br />
Hundeführer da ist oder er „verweist“, d. h. er läuft zum Hundeführer zurück und bringt ihn dann zum<br />
Opfer. Der Flächensuchhund läuft ebenfalls frei und kann so schnell auch undurchdringliches<br />
Gelände nach Personen absuchen.<br />
Die Wassersuche<br />
Wassersuche bedeutet nicht, dass Ertrinkende vom Hund an Land gezogen werden – dies wäre eine<br />
Wasserrettung. Die Aufgabe der Wassersucher ist weniger hoffnungsvoll: Sie suchen ertrunkene<br />
Personen, damit sie geborgen werden können. Wie funktioniert das? Der Hund sitzt am Bug eines<br />
Bootes und hält seine Nase aufmerksam über das Wasser. An der Stelle, an der die Witterung am<br />
stärksten ist, zeigt der Hund durch Verbellen an. Bei allen diesen vier Sucharten sucht der Hund nicht<br />
nach einer bestimmten Person, sondern allgemein nach Personen in Opferhaltung oder eben sogar<br />
nach Leichen.<br />
Das Mantrailing<br />
Im Gegensatz zu allen bisher beschriebenen Arten der Rettungshundearbeit sucht der Mantrailer<br />
eine ganz bestimmte Person anhand eines Geruchsmusters, das er von seinem Hundeführer gezeigt<br />
bekommt und verfolgt die Fährte dieser Person ganz genau. Jeder Mensch verliert permanent<br />
Hautpartikel und hinterlässt so eine Duftspur, der der Hund folgen kann. Er durchstreift also nicht ein<br />
abgegrenztes Gebiet, sondern zeigt dem Hundeführer den Weg auf, den die vermisste Person<br />
gegangen ist. Da der Mantrailer an der Leine arbeitet, wird er überwiegend in bewohnten Gebieten<br />
eingesetzt. Wenn er auch nicht immer die gesuchte Person findet, so kann der Verlauf der Spur doch<br />
oft einen entscheidenden Hinweis zum Verbleib der vermissten Person geben.<br />
Der Hund bekommt den Geruchsartikel in einer Plastiktüte präsentiert. So ist gewährleistet, dass der Geruchsträger nur<br />
nach der vermissten Person riecht.<br />
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Seite 9 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Die Ausbildung<br />
Die Ausbildung bis zum geprüften Rettungshund dauert zwei bis drei Jahre und fordert viel Einsatz von<br />
Hund und Hundeführer. Die Ausbildung des Hundes findet zwei- bis dreimal wöchentlich statt, wobei<br />
eine Übungseinheit nicht nur eine Stunde dauert, sondern in der Regel einen ganzen Nachmittag oder<br />
Abend in Anspruch nimmt. Gerade zu Beginn der Ausbildung arbeitet der eigene Hund wenig und nur<br />
kurze Einheiten, muss danach lange im Auto warten, während die anderen Hunde arbeiten.<br />
Mit der Ausbildung des Hundes ist es aber noch nicht getan, denn auch der Hundeführer muss viele<br />
Schulungen absolvieren. So gehört ein Funklehrgang, ein Lehrgang in der ersten Hilfe am Hund sowie<br />
eine Sanitätshelferausbildung zu den Voraussetzungen eines Rettungshundeführers. Auch diese<br />
Ausbildung nimmt viel Zeit in Anspruch und sollte nicht außer acht gelassen werden.<br />
Das Abenteuer Rettungshundestaffel<br />
Rettungshundearbeit ist Teamarbeit. Man darf sich nicht scheuen, seine eigenen Bedürfnisse zurück zu<br />
stecken, für andere viel Zeit zu opfern und muss immer einsatzbereit sein. Es zählt nicht, ob es der<br />
eigene Hund war, der Leben retten konnte, sondern ob Leben gerettet wurde. Es zählt das ganze Team<br />
Rettungshundestaffel und muss funktionieren.<br />
Anforderungen an den Hundeführer<br />
Alle, die nach einer abwechslungsreichen Sportart suchen, können jetzt getrost den nächsten Artikel im<br />
Beagle-<strong>Magazin</strong> lesen. Du suchst Anerkennung und möchtest gern auch mal in der Zeitung stehen?<br />
Auch hier viel Spaß in einem anderen Bereich der Arbeit mit Hunden. Ich setze die Anforderung an den<br />
Hundeführer bewusst vor die Anforderungen an den Hund, denn der Hundeführer ist ein genauso<br />
wichtiger Bestandteil des Teams. Ist er nicht geeignet für die Rettungshundearbeit, so nützt der beste<br />
Hund nichts.<br />
Die Rettungshundearbeit ist kein Sport, sondern, wie der Name eigentlich schon sagt, eine ernsthafte<br />
Arbeit. In der Regel finden Einsätze von Rettungshunden ohne Kenntnis der Öffentlichkeit statt. Wenn es<br />
hoch kommt, erscheint in einem Zeitungsartikel vielleicht noch ein kleiner Nebensatz, dass eine Staffel<br />
eingesetzt wurde. Solche großen Berichte, wie über den ASB-Rettungshund Christo, der das kleine<br />
Mädchen in Velbert in einem Kanalschacht gefunden hat, sind die absolute Ausnahme. Der Drang nach<br />
öffentlicher Aufmerksamkeit sollte es also nicht sein, was einen zur Rettungshundearbeit ziehen sollte.<br />
Aber was ist es dann?<br />
Natürlich ist es auch die Arbeit mit dem Hund, der durch die Aufgabe ausgelastet und zufrieden ist und<br />
sich wohlig nach einem erfolgreichen Training in sein Körbchen kuschelt. Wie oft freue ich mich, wenn<br />
ich sehe, wie glücklich und zufrieden meine Hunde nach einem Trail zurück zum Auto trotten. Aber in<br />
erster Linie sollte es die Gewissheit sein, Menschenleben retten zu können und damit Leid zu mindern<br />
oder zu verhindern. Dabei muss es dem einzelnen Staffelmitglied egal sein, ob der eigene Hund letztlich<br />
zum Erfolg gekommen ist und gefunden hat oder ob es ein Kollege war. Denn jeder einsatzfähige Hund<br />
geht auf das Konto der ganzen Staffel. Jeder Hundeführer steckt fast genauso viel Arbeit in die<br />
Ausbildung des Hundes eines Kollegen wie in die Ausbildung des eigenen Hundes.<br />
Neben einer guten Teamfähigkeit muss der Hundeführer aber auch eine gute psychische und physische<br />
Belastbarkeit mitbringen. Je nach Einsatzgebiet können verzweifelte Angehörige am Einsatzort auf das<br />
Eintreffen der Staffel warten und ihre ganze Hoffnung auf die Hunde setzen. Kann man damit umgehen?<br />
Außerdem ist es in jeder Sparte durchaus wahrscheinlich, irgendwann einmal eine Leiche in<br />
unterschiedlichem Zustand zu finden. Die wenigsten Hundeführer kommen aus dem medizinischen<br />
Bereich und hatten schon einmal Kontakt mit Schwerverletzten, Verstümmelten oder gar Toten. Daher<br />
spielt dann der Staffelrückhalt eine wichtige Rolle, damit das Erlebte verarbeitet werden kann.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Anforderungen an den Hund<br />
Die Anforderungen an den Hund hängen ein wenig von der Art der Rettungshundearbeit ab, die ich<br />
mit ihm machen möchte. Doch ein paar Dinge gelten für alle Sparten: Der Hund sollte natürlich gern<br />
und auch ausdauernd suchen, eine feine Nase haben, er muss umweltsicher und gehorsam sowie<br />
körperlich gesund sein. Eine gewisse Selbständigkeit in der Arbeit ist ebenfalls in allen Bereichen von<br />
Nutzen. Außer beim Mantrailing und bei der Wassersuche, muss sich der Hund relativ weit vom<br />
Hundeführer lösen und teilweise Schwierigkeiten ohne dessen Hilfe meistern. Aber auch im Bereich<br />
des Mantrailing ist ein wenig Selbständigkeit gut. Der Hund muss sich unter Umständen gegen<br />
seinen Hundeführer durchsetzen, wenn er eine Spur hat. Grundsätzlich muss jeder Rettungshund<br />
einen Eignungstest ablegen, in dem die Umweltsicherheit und allgemeine Wesensfestigkeit überprüft<br />
wird.<br />
Eine der Übungen beim Eignungstest beinhaltet das Tragen des Hundes durch eine fremde Person. Hierzu muss der Hund<br />
einen Maulkorb tragen.<br />
Sind bestimmte Rassen bevorzugt?<br />
Jein. Wenn man hierzu 10 Leute befragt, bekommt man sicherlich 11 verschiedene Meinungen.<br />
Auch hier kommt es wieder auf den Bereich an, in dem ich mit meinem Hund arbeiten möchte. Will<br />
ich z. B. meinen Hund als Flächensuchhund ausbilden, werde ich es mit einem hochjagdlichpassionierten<br />
Hund sicherlich etwas schwerer haben als mit einem Hund mit weniger Jagdtrieb,<br />
aber trotzdem hoher Arbeitsmotivation.<br />
Einem Jagdhund, insbesondere einem, der üblicherweise für die Schweißarbeit genutzt wird, das<br />
Verfolgen einer Menschenspur beizubringen, ist sicherlich einfacher als bei einem Hund, der für die<br />
Bewachung von Gebäuden oder Grundstücken gezüchtet wurde. Bei der Trümmersuche kommt<br />
wiederum als Besonderheit hinzu, dass der Hund sehr geländegängig sein muss. Hierfür würden<br />
sich also besonders große und schwere Rassen eher nicht eignen.<br />
Bei allen Überlegungen darf man nicht vergessen, dass man mit dem Hund überwiegend privat lebt<br />
und der Rettungseinsatz eben doch nur ein kleiner Bestandteil des gemeinsamen Lebens ist. Kann<br />
ich mir vorstellen, mit einem großen, sabbernden Bloodhound zu leben, weil er sich so prima fürs<br />
Mantrailen eignet? Komme ich mit der Rasse im Alltag zurecht?<br />
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Der Beagle – ein Rettungshund?<br />
Wenn wir mit unserer Rettungshundestaffel des ASB Flensburg trainieren und ich meinen Beagle im<br />
Mantrailing führe, hören wir immer wieder diese Frage: Was denn, das soll ein Rettungshund sein?<br />
Diese Frage kann ich ganz klar mit Ja! beantworten. Ich habe bereits mehrere Beagle bei der<br />
Rettungshundearbeit beobachten dürfen und komme deutlich zu dem Schluss, dass unsere kleinen<br />
Hounds prima dafür geeignet sind.<br />
Je nach Jagdpassion und Führigkeit kann auch ein Beagle als Flächen- oder Trümmersuchhund<br />
arbeiten, aber insbesondere für den Bereich des Mantrailing ist der Beagle hervorragend geeignet. Er<br />
hat eine große Suchpassion, eine enorme Ausdauer bei der Suche und einen Finde-Willen, der<br />
manch’ anderen vierbeinigen Kollegen in den Schatten stellt.<br />
Der Beagle taucht richtig ab in seiner Arbeit, für ihn ist allein das Suchen eine Belohnung. Er arbeitet<br />
mit großer Sorgfalt und Spurtreue den Trail aus und ist immer hochmotiviert für eine Suche.<br />
Beagle bei der Arbeit.<br />
—————————————————————————————————————————————————<br />
Autor: Kirsten Villmow<br />
Copyright Fotos: Kirsten Villmow
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Was ist das überhaupt: VeganeErnährung?<br />
Wikipedia definiert Veganismus als eine „vorwiegend ethisch begründete Einstellung und<br />
Lebensweise, welche die Nutztierhaltung und den Konsum tierischer Produkte ablehnt“.<br />
So weit, so gut.<br />
Mag sein, dass jemand persönliche Gründe, moralische Bedenken oder ökologische und<br />
tierrechtliche Motive hat, die ihn zu dieser Einstellung und Lebensweise veranlassen. Darum geht<br />
es mir nicht. Ich frage mich vielmehr, warum man sich einen Hund anschafft, wenn einen dann die<br />
Ernährung eines Fleischfressers in derartige Gewissenskonflikte bringt? Warum muss ich meine<br />
Lebensweise, Einstellung oder Religion auf mein Haustier übertragen? Zumal es noch nicht mal die<br />
Wahl hat und sich dazu irgendwie äußern könnte. Ist das aus tierrechtlicher Sicht überhaupt in<br />
Ordnung? Ich gehe sogar noch weiter und frage mich, ob der mir anvertraute Hund oder die Katze<br />
nicht in gewisser Weise auch als Nutztier angesehen werden kann. Als Freund, Begleiter,<br />
Gesellschafter oder sogar Arbeitstier nutzt er dem Menschen ja allemal. Wenn man das Tier fragen<br />
könnte, was es von unserer Gesellschaft hält, was würde es wohl antworten? Und wenn es sowohl<br />
gesellschaftlich als ernährungstechnisch die Wahl hätte, wen und was würde es wählen?<br />
Die Befürworter der veganen Hundeernährung argumentieren oft, dass die Tötung anderer<br />
Lebewesen zur Ernährung unserer Kuscheltiere sich nicht rechtfertigen lasse. Das ist schlichtweg<br />
übertrieben. Ich behaupte sogar, dass kein einziger Mensch in den mittlerweile tausenden von<br />
Jahren, in denen er sich Hunde hält, auch nur ein Tier für die Ernährung eines Hundes getötet hat.<br />
Hunde bekamen und bekommen schon immer das, was übrig bleibt. Das war schon früher so und<br />
ist in der heutigen Zeit nicht anders. Der Tierschutzbund hat festgestellt, dass die aus menschlicher<br />
Ernährung und Industrie anfallenden Reste genügen, um den Bedarf an Fleisch für Hunde- und<br />
Katzennahrung vollkommen abzudecken. Es ist also nicht notwendig, auch nur ein einziges,<br />
zusätzliches Tier zum Zwecke der Herstellung von Hunde- oder Katzennahrung zu töten. Die<br />
gesamte Futtermittelindustrie ist nur dazu da, um jährlich Millionen Tonnen von Industrie- und<br />
Schlachtabfällen zu entsorgen. Das man daraus auch mit viel guter Werbung "Premiumfutter“<br />
machen kann, ist dabei nur ein (nützlicher?) Nebeneffekt. Wer mittlerweile noch glaubt, das auch<br />
nur ein Huhn oder eine Kuh getötet wird, um zu Hundefutter verarbeitet zu werden, der irrt gewaltig.<br />
Aber zurück zur Futterfrage. Hat nicht jeder Halter aus tierrechtlicher Sicht die Pflicht, sein Haustier<br />
nach bestem Wissen und Gewissen zu halten und zu ernähren? Und damit meine ich nicht die<br />
Nahrung in ihre Einzelbestandteile wie Proteine, Enzyme und Aminosäuren zu zerlegen, um diese<br />
dann weitestgehend und bestmöglich durch rein pflanzliche Bestandteile zu ersetzen, sondern<br />
seinem Haustier nach Möglichkeit eine artgerechte und natürliche Nahrung anzubieten.<br />
Bei der verganen Nahrungsmethode wird ganz einfach angenommen, dass man alles, was der<br />
Hund an Eiweiß, Fetten, Vitaminen und Spurenelementen für den Erhaltungsstoffwechsel benötigt,<br />
auch einfach durch rein pflanzliche Nahrung ersetzen kann. Leider wird dabei vollkommen außer<br />
acht gelassen, dass jedes Lebewesen hauptsächlich frische und abwechslungsreiche Nahrung<br />
benötigt.<br />
Im Prinzip ist es egal, ob die Aminosäuren nun vom Rind oder z. B. aus Erbsen kommen. Fakt ist,<br />
dass Rind noch weit mehr Nährstoffe liefert, die der Hund wirklich braucht. Hinzu kommt, dass der<br />
Hund vielleicht 5 % aus den Erbsen wirklich verwerten kann und den Rest wieder ausscheidet.<br />
Außerdem müssen pflanzliche Bestandteile mechanisch oder chemisch aufbereitet werden, damit<br />
diese ein Carnivor überhaupt verwerten kann – was immer er letztendlich überhaupt wirklich<br />
verwertet. Und er braucht bei einer veganen Ernährung viel mehr davon, um auf dieselbe Menge<br />
Energie zu kommen, die er sonst aus tierischen Bestandteilen beziehen würde.<br />
Seite 12
Seite 13 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Es gibt eine Feldstudie über vegetarische Ernährung von Hunden und Katzen von Engelhard/Radka<br />
(Uni München). Dabei wurden insgesamt 54 Tierhalter mit 86 Hunden und 8 Katzen zur Fütterung<br />
ihrer Tiere befragt. Es wurden sowohl die Beweggründe für die vegetarische Ernährung untersucht<br />
als auch die verwendeten Futtermittel und Fütterungstechniken.<br />
Die Hauptbegründung der Teilnehmer für die vegetarischen Ernährung ihrer Haustiere lag in ethischreligiösen<br />
Motiven. Der Mensch habe kein Recht, Tiere zur Fleischgewinnung zu töten. An zweiter<br />
Stelle kam, dass Produkte der modernen Fleischherstellung gesundheitliche Risiken bergen könnten.<br />
Die Auswertung der Studie ergab folgendes:<br />
� Bei allen Hunden war die Versorgung mit Proteinen und Aminosäuren zu gering.<br />
� Bei 62 % der Hunde wurde der Kalziumbedarf nicht gedeckt.<br />
� Bei ca. 50% der Hunde war der Phosphor-Bedarf nicht gedeckt.<br />
� 73 % der Hunde wurden nicht ausreichend mit Natrium versorgt.<br />
� Die Versorgung mit den Spurenelementen Eisen, Kupfer, Zink und Jod war in vielen Fällen<br />
nicht ausreichend.<br />
� Die Zufuhr von Vitamin D und B war nicht ausreichend.<br />
� Vegetarisch ernährte Welpen im Alter von 8 Wochen wiesen zum Zeitpunkt der Studie nur<br />
etwa die Hälfte des zu erwarteten Körpergewichts auf.<br />
� Das Protein/Energieverhältnis lag unterhalb der Empfehlungen für Welpen dieses Alters und<br />
es fehlte Jod in der Futterration.<br />
Bei den Katzenhaltern meldeten sich zwar mehr Besitzer zur Studie an, sind aber bereits bei der<br />
Durchführung einer vegetarischen Ernährung an Akzeptanzproblemen gescheitert. Bei den<br />
untersuchten Katzen war insgesamt auch eine Unterversorgung an Spurenelementen, Vitamin A, B<br />
und D feststellbar. Außerdem wurde der Taurinbedarf bei keiner Katze gedeckt, obwohl taurinhaltige<br />
Ergänzungsfutter eingesetzt wurden.<br />
Ich persönlich finde das Ergebnis schon fast schockierend, bedenkt man, dass an der Studie<br />
Tierhalter teilgenommen haben, die sich mit diesem speziellen Ernährungsthema befassen bzw.<br />
vertraut sind. Außerdem wurden noch nicht mal überwiegend vegane, sondern „nur“ vegetarische<br />
Fütterungstechniken untersucht. Bei rein veganen Futtermitteln wäre das Untersuchungsergebnis<br />
wahrscheinlich noch weitaus schlechter ausgefallen.<br />
Viele Hundehalter bereiten mittlerweile das Futter anhand von Tabellen und Empfehlungen selber zu,<br />
aber Tatsache ist, dass die meisten Tierhalter bei der Ernährung ihrer Hunde oder Katzen auf die<br />
sich im Handel befindlichen Alleinfuttermitteln zurückgreifen. Der deutsche Tierschutzbund hat<br />
deshalb verschiedene, auf dem Markt erhältliche, vegetarische Alleinfuttermittel untersucht. Alle<br />
<strong>Inhalt</strong>sstoffe waren rein pflanzlich, bei allen Alleinfuttermitteln war der Proteinwert, die Versorgung mit<br />
Spurenelementen und Vitaminen zu gering. Man ist insgesamt zu dem Ergebnis gekommen, dass der<br />
ausschließliche und langfristige Einsatz dieser Futtermittel zu Mangelerscheinungen führen muss.<br />
Bedauerlicherweise gibt es im lokalen Handel viele populäre Trockenfutterprodukte, die man getrost<br />
schon als vegetarisches Futter bezeichnen könnte. Trockenfutter an sich ist schon nicht gerade die<br />
ideale Ernährung für einen Fleischfresser, aber wenn dieses Futter noch nicht einmal mehr Fleisch an<br />
sich oder generell kaum tierische Produkte enthält, finde ich das schon sehr gedankenlos und<br />
kurzsichtig, gerade mit Hinblick auf zukünftige Generationen von Haushunden und -katzen, deren<br />
Ernährung und Gesundheit. Hunde können Mangelernährung über einen sehr lange Zeitraum<br />
kompensieren, was viele traurige Tierschicksale, gerade in südlichen Ländern zeigen. Straßenhunde<br />
bekommen garantiert auch nicht täglich das, was sie wirklich bräuchten, um gesund zu leben.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Der Trend zu einer gesünderen Lebensweise beim Menschen hat in den letzten Jahren viel verändert<br />
und das ist auch gut so. Handel, Industrie, Landwirtschaft und Produktion haben sich schnell<br />
angepasst, Bio, Öko, vegetarische und/oder Naturprodukte sind „in“. Wer sich nicht anpasst, bleibt<br />
auf der Strecke. Nur leider schwappt dieser Trend schnell auf Bereiche über, wo er eigentlich nicht<br />
hingehört. Vegetarisches Hunde- oder Katzenfutter gehört meiner Meinung nach in diese Kategorie.<br />
Es ist zwar grundsätzlich möglich, einen Hund über längeren Zeitraum vegetarisch zu ernähren, nur<br />
stellt sich mir persönlich die Frage, was das für einen tieferen Sinn haben soll.<br />
Leider ist es inzwischen auch so, dass diese Futterart als eine Art „Wundermittel“ angepriesen wird.<br />
"Besser leben“, "Fleisch macht krank“ usw. sind aber vollkommen unpassend in diesem Bereich.<br />
Fazit:<br />
Meiner Meinung nach entwickelt sich da ein Markt, welcher nicht nur überflüssig ist, sondern<br />
vollkommen in die falsche Richtung läuft. Es kann einfach nicht sein, dass immer mehr „Zeug“<br />
verkauft wird, dass einfach nichts mehr mit einer vernünftigen Ernährung zu tun hat. Abwechslung<br />
und Vielfalt müssen bei der Ernährung an erster Stelle stehen und nicht die beste Werbung, die<br />
tollste Verpackung oder die schönsten Versprechungen. Kaufentscheidend sollte nur der <strong>Inhalt</strong> sein.<br />
Industrielles Trockenfutter ist für einen Fleischfresser zwar nicht unbedingt die beste Nahrung, aber<br />
wenn man auf <strong>Inhalt</strong>sstoffe und Zutaten achtet, kann man auch damit ein Hund abwechslungsreich<br />
ernähren und nicht nur mit irgendwelchen Mischungen die nächsten 10 - 15 Jahre den Hund am<br />
Leben erhalten.<br />
—————————————————————————————————————————————————<br />
Autor: Kai Starke<br />
Copyright Fotos: Kai Starke<br />
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Seite 15 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Mein Name ist Claudia Brockmann und ich bin am 18.05.1976 geboren. Meine erste Hündin<br />
Jessica bekam ich mit 8 Jahren. Durch diese Freundschaft wurde der Grundstein für meine große<br />
Liebe zu Hunden gelegt. Heute habe ich drei wunderbare Hunde, die mich ständig begleiten und<br />
von denen ich jeden Tag aufs Neue lernen kann. Durch Buster (Deutsche Dogge), der unter<br />
schwerer Hüftdysplasie (HD) in beiden Hüftgelenken leidet, und Hope (Straßenmix), die nur drei<br />
Beine hat, begann ich damit, mich mit Physiotherapie für Hunde zu beschäftigen. Meine Ausbildung<br />
zur Hundephysiotherapeutin habe ich beim 1. DAHP Süd (Deutsche Ausbildungsstätte für<br />
Hundephysiotherapie) gemacht und im Juni 2007 mit Erfolg abgeschlossen. Ich bin Mitglied im 1.<br />
Verein für Tierphysiotherapie e.V. (1. VFTP e.V.).<br />
Was ist Tierphysiotherapie?<br />
Unter Physiotherapie (Krankengymnastik) versteht man das Zusammenspiel von verschiedenen<br />
Therapieformen, Massagen und Dehnungen. Genau wie beim Menschen, wird die<br />
Tierphysiotherapie vor allem nach Operationen, bei Erkrankungen am Bewegungsapparat und bei<br />
neurologischen Erkrankungen angewandt. Ziel ist es u. a., Schmerzlinderung zu schaffen,<br />
Muskulatur aufzubauen und zu erhalten sowie Bewegungsabläufe neu zu erlernen. Klassische<br />
Indikationen für einen Besuch beim Tierphysiotherapeuten sind zum Beispiel:<br />
Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
� Arthrose<br />
� Dysplasien (Ellenbogendysplasie, Hüftgelenksdysplasie)<br />
� Wirbelsäulenerkrankungen (Spondylose, Cauda-Equina-Compressions-Syndrom etc.)<br />
Neurologische Erkrankungen<br />
� Bandscheibenvorfall<br />
� Nervenerkrankungen<br />
� Lähmungen<br />
Behandlung vor und nach Operationen<br />
� Frakturen (Knochenbrüche)<br />
� Kreuzbandriss, Patellaluxation etc.<br />
Physiotherapie ersetzt niemals den Besuch beim Tierarzt, kann aber dessen Behandlung und den<br />
Heilungsverlauf deutlich unterstützen und beschleunigen. Natürlich kann man aber auch mit einem<br />
gesunden Hund Physiotherapie machen. Hier ist vor allem der sportlich geführte Hund<br />
angesprochen. Sportarten wie VPG (= Vielseitigkeitsprüfung für Gebrauchshunde) oder Agility sind<br />
in diesem Zusammenhang besonders hervorzuheben. Die Physiotherapie bietet zahlreiche<br />
Behandlungsmöglichkeiten, ein paar der wichtigsten werden nachfolgend etwas näher erläutert.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Dehnungen<br />
Dehnungen wendet man zum einen bei verkürzter Muskulatur an, zum anderen vor allem beim<br />
Aufwärmtraining / Cool down von Sporthunden. Eine Dehnung erfolgt immer entgegen der<br />
Funktionsrichtung des Muskels. Ist ein bestimmter Muskel für die Beugung der Gliedmaße<br />
verantwortlich, dehnt man ihn, indem man die Streckung dieser Gliedmaße durchführt. Sie sollte<br />
nie über die Schmerzgrenze hinausgehen und ca. 20 Sekunden gehalten werden.<br />
Wichtig ist bei einer Dehnung: Stets in der Achse des Gelenkes zu bleiben. Beim Aufwärmtraining<br />
kann die Dehnung leicht (!) federnd ausgeführt werden, beim Cool down hingegen hält man sie<br />
statisch.<br />
Die wichtigsten Dehnrichtungen:<br />
� M. quadriceps femoris: Kniebeugung, Hüftstreckung<br />
� M. pectineus: Hüftabduktion, Hüftbeugung<br />
� M. biceps femoris: Hüftbeugung, Kniestreckung<br />
� M. biceps brachii: Schulterbeugung, Ellbogenstreckung<br />
� M. triceps brachii: Schulterstreckung, Ellbogenbeugung<br />
Aufwärmtraining<br />
Um Verletzungen zu vermeiden und den Hund optimal auf das folgende, sportliche Event<br />
vorzubereiten, ist das Aufwärmen im Sport unumgänglich. Außerdem bereitet es den Hund auch<br />
psychisch auf das Kommende vor. Man nutzt das Aufwärmen, um die Motivation und Freude<br />
anzukurbeln. Das Ziel des Aufwärmens ist, die Körpertemperatur heraufzusetzen, z. B. durch<br />
leichtes Laufen an der Leine, tonisierende Massagen, leichte Sprünge. Zwischen dem Aufwärmen<br />
und der Trainingseinheit bzw. dem Wettkampf sollten max. 10 Minuten liegen. Das Aufwärmtraining<br />
wird langsam in der Intensität gesteigert, ohne dabei eine Belastung, die zur Ermüdung führt, zu<br />
verlangen. Aufwärmzeit zählt nicht zur Trainingszeit!<br />
Massagetechniken<br />
Massagen sind in erster Linie wohltuend, schmerzlindernd und entspannend. (Ausnahme:<br />
tonisierende Massagen, um die Muskulatur auf Belastungen vorzubereiten). Gerade bei Hunden,<br />
die an Gelenkserkrankungen leiden, sind Massagen wichtig, um die hypertone (= verspannte)<br />
Muskulatur zu entspannen und dadurch Schmerzlinderung zu erzielen. Bei erkrankten Hunden wird<br />
die schmerzende/erkrankte Stelle geschont und dadurch kommt es oft zu Fehlhaltungen und<br />
Überbelastung. Man beginnt immer mit einer Palpation (Abtasten des Hundes), um zu erkennen, ob<br />
und wo sich verspannte Stellen befinden.<br />
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Seite 17 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Die wichtigsten Techniken:<br />
Streichungen (Effleuragen)<br />
Man streicht großflächig, mit gleich bleibender Druckintensität mit beiden Händen über die<br />
Muskelpartien. Wichtig ist hierbei, dass man sich Zeit nimmt, Ruhe ausstrahlt und dem Hund so ein<br />
Wohlgefühl vermittelt.<br />
Knetungen (Petrissagen)<br />
Knetungen steigern die Durchblutung, lösen Verklebungen und lockern das Unterhautbindegewebe.<br />
Die Muskulatur wird erwärmt.<br />
Zirkelungen (Friktionen)<br />
Eine sehr intensive Massagetechnik, die beim Hund auch „Wohlschmerz“ auslösen kann. Hierbei ist<br />
es wichtig, den Hund gut zu beobachten und die Intensität eventuell zu verringern, wenn es für ihn<br />
unangenehm wird. Sehr gut eignen sich Zirkelungen, um die Wirbelsäulenmuskulatur zu entspannen.<br />
Man zirkelt entlang der Wirbelsäule von cranial nach caudal (vom Schädel bis zur Rute). Nicht direkt<br />
auf den Wirbeln / knöchernen Anteilen massieren! Bei einer Massage ist immer im Auge zu behalten,<br />
ob der Hund Unwohlsein / Schmerzen, z.B. durch Lecken der Lippen, blinzeln o. ä. zeigt. Wenn der<br />
Hund genug hat, sollte man aufhören, auch wenn es erst wenige Minuten waren. Wichtig ist immer,<br />
beide Seiten zu massieren. Eine Massage beginnt und endet immer mit Streichungen.<br />
Manuelle Therapie<br />
Die manuelle Therapie befasst sich in erster Linie mit Gelenkproblemen. Durch diese Art der Therapie<br />
wird u. a. die Produktion von Gelenkflüssigkeit angeregt und die Gelenkkapsel gedehnt. Anzuwenden<br />
z.B. bei Arthrose und Schmerzen.<br />
Begleitende Maßnahmen<br />
In der Physiotherapie gibt es etliche Möglichkeiten, unterstützend zu arbeiten. Die wichtigsten sind<br />
nachfolgend kurz beschrieben:<br />
Akupunktur<br />
Die Akupunktur ist ein Teil der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin). Nadeln, zumeist mit einem<br />
Kupfergriff, werden in die entsprechenden Punkte der Meridiane gestochen, um sogenannte „Chi-<br />
Blockaden“ zu lösen. Akupunktur-Sitzungen werden meist 5-10 Mal wiederholt. Die Erfolge sind sehr<br />
gut.<br />
Blutegel<br />
Der Blutegel (Hirudo medicinalis) wurde bereits im 17. Jahrhundert eingesetzt. Allerdings wurde es<br />
damals oft übertrieben, so dass von Vampirismus gesprochen wurde und der Blutegel zu Unrecht im<br />
19. Jahrhundert wieder verschwand. Heute hat man deutlich mehr Hintergrundwissen und so wird der<br />
Blutegel erneut immer beliebter. Seine Hauptaufgabengebiete liegen in der Schmerzlinderung,<br />
Entzündungshemmung und Abschwellung. Man setzt ihn in der Hundephysiotherapie meist bei<br />
Arthrose, HD, Spondylose und Krankheiten mit chronischen Schmerzen ein. Sein Speichel enthält,<br />
neben vielen anderen wirksamen Stoffen, auch eine Art natürliches Antibiotikum. So kann man beim<br />
Blutegel getrost von einem Wunderheiler sprechen.<br />
TENS/Reizstromtherapie<br />
D i e „ T r a n s k u t a n e E l e k t r i s c h e<br />
Nervenstimulation“ (TENS) ist eine beliebte Form der<br />
Behandlung. Je nach Frequenz, kann man damit<br />
sanft stimulieren, was schmerzlindernd wirkt, oder<br />
aber Muskelkontraktionen auslösen, um<br />
Muskelatrophien (Muskelabbau) vorzubeugen.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Magnetfeld<br />
Es gibt auf dem Markt kleine Geräte, die pulsierende Magnetfelder in unterschiedlichen<br />
Frequenzen ausstrahlen. Ein Magnetfeld durchdringt Fell und Kleidung, weshalb es sehr gut<br />
geeignet ist, dem Patientenbesitzer als „Hausaufgabe“ mitzugeben.<br />
Man kann es neben den Hund ins Körbchen legen. Außerdem gibt es sogenannte<br />
Magnetfeldmatten, auf denen der Hund liegen kann. Die Wirkung wird durch die erhöhte<br />
Durchblutung und den angekurbelten Zellstoffwechsel erklärt. Einsatzgebiete sind Schmerzen,<br />
Knochenbrüche und Gelenkserkrankungen. Durch das Magnetfeld werden die Selbstheilungskräfte<br />
des Körpers aktiviert.<br />
Unterwasserlaufband<br />
Das Unterwasserlaufband ermöglicht eine schonende Zusatztherapie zur Behandlung im Bereich<br />
des Bewegungsapparates.<br />
Zum Einsatz kommt das Laufband zum Beispiel nach operativen Eingriffen als Reha-Maßnahme,<br />
um eine Mobilisierung und Stärkung der Muskulatur zu erzielen. Die Behandlung mit Wasser ist<br />
effektiv und schonend. Durch den Auftrieb des Wassers wird die Belastung durch das Eigengewicht<br />
reduziert und gleichzeitig die Viskosität des Wassers den Trainingseffekt steigern.<br />
Man hat vielseitige Möglichkeiten, einzelne Muskelgruppen zu trainieren, indem man den<br />
Wasserstand, die Laufgeschwindigkeit oder die Winkelung des Laufbandes variiert. Das Laufband<br />
eignet sich ebenso zum Leistungstraining von gesunden Hunden, die auf sportliche Wettkämpfe<br />
vorbereitet werden.<br />
Anmerkung der Redaktion:<br />
Aus familiären Gründen hat Frau Brockmann ihre Praxis vor kurzem aufgegeben. Wir<br />
bedanken uns sehr herzlich, dass sie sich trotzdem die Zeit genommen hat, diesen Artikel<br />
für uns zu verfassen.<br />
—————————————————————————————————————————————————<br />
Autor: Claudia Brockmann<br />
Copyright Fotos: Claudia Brockmann<br />
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Seite 19 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ein Hund kommt ins Haus und neben vielen Fragen stellt sich die nach der richtigen Versicherung.<br />
Trotz der großen Risiken hinsichtlich möglicher Schäden, die von einem Hund verursacht werden<br />
können, nutzen in Deutschland bisher nur ca. ein Drittel aller Hundebesitzer die Absicherung im<br />
Rahmen der Hundehaftpflicht. Viele Hundebesitzer unterschätzen oft das Haftungsrisiko in der<br />
Annahme, dass ihr gutmütiger Hund keine Schäden verursacht.<br />
Galt eine Haftpflicht für Hunde früher als freiwillige Versicherung, ist sie mittlerweile in vielen Teilen<br />
von Deutschland Pflicht – insbesondere für, als gefährlich eingestufte Hunde. In den Großstädten<br />
wie z. B. Berlin ist eine Hundehaftpflichtversicherung seit diesem Jahr sogar für alle Hunderassen<br />
Pflicht.<br />
In anderen Städten ist eine Hundeversicherung zumeist nur für Kampfhunde vorgeschrieben.<br />
Allerdings weigern sich immer mehr Versicherungsfirmen, Kampfhunde überhaupt zu versichern.<br />
Dies führt sogar soweit, dass mitunter ganze Hunderassen ausgeschlossen werden. Nach Ansicht<br />
der Versicherer sind die Risiken bei diesen Hunderassen einfach zu groß.<br />
Braucht man wirklich eine Hundehaftpflichtversicherung?<br />
Oft wird angenommen, dass vom Hund verursachte Schäden über die gewöhnliche private<br />
Haftpflichtversicherung abgedeckt wären. Dieses ist allerdings nicht der Fall. Im Rahmen der<br />
Privathaftpflicht sind lediglich Schäden, die Katzen, Hamster, Kaninchen oder sonstige kleinere<br />
Haustiere anrichten, abgesichert, nicht aber die Schäden durch Hunde.<br />
Die wichtigste Bestimmung über die Schadenersatzpflicht regelt § 833 Satz 1 des<br />
Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB):<br />
Wird durch ein Tier ein Mensch getötet oder der Körper oder die Gesundheit eines Menschen<br />
verletzt oder ein Sache beschädigt, so ist derjenige, welcher das Tier hält, verpflichtet, dem<br />
Verletzten den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen. (..)<br />
Im Gegensatz zur Privathaftpflicht geht man hier nicht von einem Verschulden aus, sondern der<br />
Hundehalter haftet immer für das Verhalten seines Hundes. Die Haftung ist der Höhe nach im<br />
Allgemeinen nicht begrenzt. Es muss grundsätzlich der tatsächliche Schaden ersetzt werden!<br />
Beispiele aus der Schadenspraxis:<br />
� Der Hund verletzt einen anderen Menschen (Der Klassiker: Postbote)<br />
� Der Hund rennt über die Straße und verursacht dadurch einen Verkehrsunfall<br />
� Der Hund verletzt ein anderes Tier (z. B. Beißerei)
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Was leistet eine Hundehaftpflichtversicherung?<br />
Die jeweilige Versicherungsgesellschaft zahlt bei Schadensereignissen, die eine Verletzung oder<br />
eine sonstige Gesundheitsschädigung oder im schlimmsten Fall den Tod von Menschen<br />
(Personenschaden) oder Tieren zur Folge hat. Des Weiteren zahlt sie auch bei Beschädigung oder<br />
Vernichtung von Sachen (Sachschaden) sowie bei Vermögensschäden, die nicht die Folge eines<br />
Personen- oder Sachschadens sind. Die Hundehalterhaftpflichtversicherung bietet üblicherweise<br />
weltweiten Versicherungsschutz, für Auslandsaufenthalte aber meist nur bis zu einem Jahr.<br />
Der Versicherungsschutz reicht bis zur Höhe der vereinbarten Deckungssumme, die übrigens<br />
mindestens bei drei Millionen Euro für Sach- und Personenschäden liegen sollte. Bei mehreren<br />
Schäden während des Versicherungsjahres in der Regel jedoch nicht mehr als das Doppelte der<br />
beantragten Deckungssumme.<br />
Aber Achtung! Eine Haftpflichtversicherung, die für alle Schadensereignisse aufkommt, gibt<br />
es nicht! In jeder Haftpflichtversicherung gibt es deshalb so genannte Ausschlüsse.<br />
Nicht versichert ist zum Beispiel:<br />
� die gewerbliche und betriebliche Verwendung von Hunden<br />
� Schäden an sogenannten Figuranten (z. B. Hilfsperson eines Hundetrainers)<br />
� Schäden die vorsätzlich herbeigeführt wurden<br />
� selbst erlittene Schäden<br />
Ab wann gilt der Versicherungsschutz?<br />
Der Versicherungsschutz beginnt zu dem im Versicherungsschein genannten Zeitpunkt.<br />
Voraussetzung ist, dass der so genannte Erst-Beitrag nach Aufforderung unverzüglich bezahlt wird<br />
und auch die jeweils weiteren Beiträge termingerecht eingezahlt werden. Der Versicherungsschutz<br />
besteht für die festgelegte Vertragsdauer.<br />
Mit dem Tod des Hundes erlischt der Vertrag automatisch wegen Risikowegfalles und bedarf<br />
keiner extra Kündigung. Eine entsprechende Meldung an die Versicherungsgesellschaft sollte<br />
allerdings erfolgen.<br />
Seite 20
Seite 21 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Tipps für den Vertragsabschluss<br />
� Da man nach dem Gesetz unbegrenzt und ein Leben lang für Schäden aufkommen muss,<br />
empfiehlt sich der Abschluss einer möglichst hohen Deckungssumme (3 - 5 Mio. Euro<br />
pauschal für Personen- und Sachschäden).<br />
� Vor Abschluss einer Hundehaftpflichtversicherung unbedingt immer mehrere Angebote<br />
einholen, da die Prämienunterschiede z. T. gravierend sind. Besitzt man mehrere Hunde,<br />
gewähren einige Versicherungsgesellschaften ab dem zweiten Hund Prämiennachlässe.<br />
� Unbedingt die Vertragsklauseln beachten, wie z. B.: Fremdhüterrisiko: Gilt der<br />
Versicherungsschutz auch bei „Fremdpersonen“ (= Familienmitglieder, Freunde, Bekannte,<br />
Nachbarn), wenn diese auf meinen Hund aufpassen bzw. mit ihm spazieren gehen?<br />
� Leinenzwang: Wie ist der Versicherungsschutz, wenn mein nicht angeleinter Hund einen<br />
Schaden anrichtet?<br />
� Ungewollter Deckakt: Wie ist das Risiko eines ungewollten Deckaktes versichert? Was<br />
zahlt die Versicherung im Fall der Fälle?<br />
� Jahresverträge abschließen, damit man die Möglichkeit hat, jährlich den bestehenden<br />
Vertrag zu kündigen, um eventuell zu einem günstigeren Anbieter wechseln zu können.<br />
� Jährliche Zahlungsweise vereinbaren, da bei halbjährlicher, vierteljährlicher und<br />
monatlicher Beitragszahlung meist ein Ratenzahlungszuschlag berechnet wird.<br />
Und zum Schluss wahrscheinlich die wichtigste Frage:<br />
Was kostet so eine Hundehaftpflicht?<br />
Der Jahresbeitrag ist von mehreren Faktoren abhängig: Rasse des Hundes, Anzahl (einer oder<br />
mehrere), evtl. Höhe der Selbstbeteiligung, welche Versicherungsgesellschaft etc. Man kann aber<br />
grob sagen, dass Hundehaftpflichtversicherungen zwischen 50 bis 100 Euro im Jahr kosten<br />
können.<br />
Für den schnellen Überblick gibt es im Internet etliche Tarifrechner, dort kann man mit ein paar<br />
Klicks ganz unkompliziert Details vergleichen.<br />
—————————————————————————————————————————————————<br />
Autor: Tanja de Boer<br />
Copyright Fotos: Tanja de Boer
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Geschüttelt, gerührt, weggeschüttet und wieder aufgefüllt<br />
Die Wirksamkeit der Homöopathie wird in den<br />
jüngsten Diskussionen zur Gesundheitspolitik<br />
mal wieder infrage gestellt. Nie hätte ich gedacht,<br />
dass ein Artikel zu diesem Thema für das Beagle<br />
-<strong>Magazin</strong> so aktuell werden könnte. Vorab jedoch<br />
dies: Mein Artikel soll weder bekehren noch treue<br />
Gefährten der Schulmedizin mit erhobenen<br />
Zeigefinder ermahnen. Ich möchte lediglich einen<br />
Erfahrungsbericht liefern. Auch bin ich nur<br />
Anwender, kein Homöopath und weiß viele Dinge<br />
selber nicht. Auch ist es ein Trugschluss zu<br />
glauben, man gibt einmal 3 Kügelchen von<br />
irgendwas und wie durch ein Wunder sind alle<br />
Beschwerden des Patienten passé. Klar, von<br />
solchen Fällen hat man schon mal gehört, aber<br />
vielmehr ist es so, dass man eine Menge Geduld<br />
und auch Konsequenz bei der Mittelgabe<br />
aufbringen muss. Größter Skeptiker war mein<br />
Mann, während ich brav die Anweisungen von<br />
Spencers Homöopathin befolgte. Ich gebe aber<br />
gerne zu, dass ich mich oft fragte: „Was tust du<br />
hier eigentlich?“ Und so las sich<br />
Arzneiverordnung und Mittelgabe für mich auch<br />
etwas bizarr:<br />
Vor jeder Eingabe muss die Flasche zehnmal<br />
kräftig geschüttelt werden! Geben Sie bitte nach<br />
dem Schütteln 4 - 6 Tropfen aus der Flasche in<br />
ein, mit Leitungswasser gefülltes Trinkglas (ca.<br />
0,2 l) und rühren mit einem Plastiklöffel (kein<br />
Metalllöffel) kräftig um. Gießen Sie dann das<br />
Glas, bis auf einen fingerbreiten Bodensatz,<br />
wieder aus und füllen es erneut mit Wasser auf.<br />
Dann wieder kräftig umrühren und erneut bis auf<br />
einen fingerbreiten Bodensatz wieder ausgießen,<br />
erneut auffüllen, umrühren, ausgießen<br />
usw. Wenn Sie zum sechsten Mal Wasser ins<br />
Glas gefüllt haben, geben Sie bitte Spencer ca. 2<br />
ml der Flüssigkeit aus dem Glas – am besten mit<br />
einer Spritze in den Fang (natürlich ohne Nadel).<br />
Das homöopathische Mittel wird mit Wasser verdünnt<br />
Das Verdünnen und Verrühren mildert die<br />
Anwendung, aber die Wirksamkeit der Arznei<br />
bleibt voll erhalten, so die Homöopathen. Dass<br />
dem so nicht sein kann, behaupten die Kritiker.<br />
Und genau hierum geht es in der erneut<br />
aktuellen Diskussion, auch über den fehlenden,<br />
anerkannten wissenschaftlichen Beleg. Und so<br />
wird alles als „Glaube versetzt Berge“, Placebo<br />
oder Effekt der intensiven Behandlung und des<br />
sich Kümmerns um den Patienten abgetan.<br />
Spencer bekommt sein Mittel in die Lefze<br />
Wir jedenfalls begannen mit Spencers<br />
Behandlung. Immer pünktlich und nach genauer<br />
Anweisung gab ich ihm an jedem sechsten Tag<br />
sein Mittel. Meine Aufgabe war es, zu<br />
beobachten, was passiert. Sind schon äußerliche<br />
Veränderungen sichtbar, z.B. bessert sich das<br />
Hautbild oder lässt der Juckreiz nach? Gibt es<br />
Veränderungen in Spencers Verhalten? Jede<br />
Kleinigkeit konnte wichtig sein. Dies als Anfänger<br />
zu beurteilen, fand ich am schwierigsten.<br />
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Seite 23 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Hinzu kam, mich mit meinem Mann zu einigen,<br />
was eine wichtige Auffälligkeit überhaupt wäre.<br />
Da gingen unsere Vorstellungen nämlich<br />
auseinander. Trinkt Spencer mehr? Ist er<br />
schläfriger? Ist er vielleicht fröhlicher,<br />
selbstbewusster, wenn andere Hunde auf ihn zu<br />
kommen oder eher abweisender? Hat er mehr<br />
Schuppen im Fell oder beginnen die Augen zu<br />
tränen? Sondert sich Ohr- und Nasensekret ab?<br />
Das erste Mittel war offenbar nicht das Richtige.<br />
Zwar gab es keine epileptischen Anfälle mehr,<br />
aber Spencer schien nicht auf das Mittel<br />
anzusprechen. Kurz gesagt: Es gab nichts zu<br />
beobachten.<br />
Spencers homöopathische Behandlung begann<br />
im Juli 2007. Keineswegs war es so, dass sich<br />
sofort eine Gesundung einstellte. Es gab<br />
deutliche Besserungen, aber es taten sich auch<br />
neue Symptombilder auf. Dies ist bei einer<br />
hom öop at hi sch en Be han dl un g ni cht<br />
u n g e w ö h n l i c h , s o n d e r n d u r c h a u s<br />
wünschenswert. Es zeigt, dass der Patient auf<br />
die Behandlung anspricht. In dieser Phase ist es<br />
wichtig, die Geduld und die Konsequenz nicht zu<br />
verlieren.<br />
Spencers Krankheitsbild war im wahrsten Sinne<br />
des Wortes vielschichtig. Klassisch arbeitende<br />
Homöopathen veranschaulichen dieses ganz<br />
einfach am Beispiel einer Zwiebel. Schicht für<br />
Schicht zeigte sich das gesamte Krankheitsbild<br />
des Hundes. An diesem haben wir Zug um Zug<br />
gearbeitet, ohne dass die Homöopathin die<br />
Komplexität und Spencers Persönlichkeit außer<br />
Acht ließ. Im Gegenteil: Genau hierauf kam es<br />
an!<br />
So nahmen wir zunächst die allergische Reaktion<br />
und den Juckreiz in Angriff. Dann flackerten<br />
Magen-Darm-Probleme wieder auf und ebenso<br />
altbekannte Analdrüsenprobleme. Wie die<br />
epileptischen Anfälle, waren dies alles in allem<br />
Symptome, die für mein Empfinden zeigten, dass<br />
der Körper sich offenbar ein Ventil suchte.<br />
Seit Behandlungsbeginn gab es unterschiedliche<br />
P o t e n z i e r u n g e n d e r M i t t e l u n d<br />
Verabreichungszeiträume. Je nach Symptombild<br />
wurde schon mal ein anderes Mittel verordnet,<br />
z.B. bei einer aufgetretenen Augenentzündung.<br />
Grundsätzlich hatte Spencer aber ein bestimmtes<br />
Konstitutionsmittel, welches zu ihm passte.<br />
Die Abstände, in denen ich Kontakt zu Spencers<br />
Homöopathin hatte, wurden mit der Zeit immer<br />
größer. Seit gut einem Jahr bekommt Spencer<br />
gar keine Mittel mehr. Ob wir nun endgültig vor<br />
epileptischen Anfällen gefeit sind, wird die Zeit<br />
zeigen.<br />
Jedenfalls blicken wir inzwischen auf eine<br />
anfallsfreie Zeit von 15 Monaten zurück und der<br />
davor liegt wiederum 1 Jahr zurück. Spencers<br />
Magen-Darm-Probleme beschränken sich auf<br />
gelegentliches Grasfressen. Wunde und<br />
juckende Beine sind ebenfalls passé. Zuträglich<br />
ist nach meiner Überzeugung auch, dass wir<br />
Spencer keinerlei chemischer Keulen mehr<br />
aussetzen. Er wird nicht mehr geimpft, wird nicht<br />
mehr prophylaktisch entwurmt und er erhält keine<br />
Spot on-Präparate gegen Zecken. Er bekommt<br />
auch kein industrielles Trockenfutter, sondern<br />
wird frisch mit Fleisch, Gemüse, Obst und<br />
verschiedenen Milchprodukte, wie Joghurt,<br />
Frischkäse oder Quark ernährt. Inzwischen<br />
drücke ich auch mal ein Auge zu, wenn er<br />
Leckerchen schnorrt, denn auch die verträgt er<br />
jetzt ganz gut. Richtig robust ist er geworden, der<br />
kleine Spenceman.<br />
Spencer, ein ganz normaler und glücklicher Beagle!
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Infokasten<br />
Homöopathie<br />
Homöopathie ist eine Reiztherapie. Reiztherapien sind Therapien der Naturheilverfahren, bei<br />
denen der Körper angeregt wird, wieder ins Gleichgewicht zu gelangen. Eine Anregung zur<br />
Selbstheilung also. Dazu zählen u. a. auch die Akupunktur und das Schröpfen. Die Homöopathie<br />
verfährt nach dem Ähnlichkeitsprinzip. Ähnliches wird mit Ähnlichem geheilt. Das lässt sich am<br />
einfachen Beispiel der Nesselsucht in Begleitung von Juckreiz erklären: Ein Mittel der Wahl wäre<br />
z.B. Brennnessel. Für eine erfolgreiche, homöopathische Behandlung müssen Mittelbild und<br />
Krankheitsbild übereinstimmen.<br />
Potenzen<br />
Die Potenzen geben den Grad der Verdünnung eines Mittels an. Gängige Potenzen zur<br />
Selbstbehandlung von Akutproblemen sind D3, D6, D12. Diese rufen kaum Erstverschlimmerungen<br />
hervor. Hochpotenzen wie C-Potenzen oder gar LM- bzw. Q-Potenzen werden zur Behandlung von<br />
chronischen Erkrankungen verwendet und gehören ausschließlich in die Hand von erfahrenen<br />
Homöopathen. Beim Einsatz von Hochpotenzen bedarf es einer exakten Übereinstimmung von<br />
Krankheitsbild und Mittelbild.<br />
Klassische und Klinische Homöopathie<br />
Die klassische Homöopathie befasst sich mit dem Wesen des Patienten im Ganzen. Die<br />
Gesamtverfassung des Organismus, Charakters und erbliche Vorbelastungen werden mit<br />
berücksichtigt. Eine umfassende Anamnese des Patienten ist unabdingbar. Klassisch arbeitende<br />
Homöopathen verordnen in der Regel nur ein Mittel, welches individuell auf das Gesamtbild des<br />
Patienten passt (Konstitutionsmittel). Häufig dann auch in Hochpotenzen. Das setzt eine hohe<br />
Beobachtungsgabe und vor allem Vertrauen in den Homöopathen voraus. Gleichermaßen erwartet<br />
der Homöopath Disziplin bei der Mittelgabe und Zubereitung.<br />
Bei der klinischen Homöopathie steht die schulmedizinisch festgestellte Diagnose im Vordergrund.<br />
Die ganzheitliche Betrachtung des Patienten rückt in den Hintergrund. Häufig wird hier mit<br />
Niedrigpotenzen und mit Mitteln behandelt, bei der mehrere Arzneien für eine Symptomatik<br />
zusammen gemischt sind (Komplexmittel). Beispielweise hat ein Patient eine Erkältung, so wird ein<br />
Mittel verabreicht, das entzündungshemmend, schleimlösend oder gegen Fieber wirkt.<br />
Erstverschlimmerung<br />
Bei der Erstverschlimmerung werden die Beschwerden kurz nach der Einnahme des Mittels<br />
zunächst schlimmer, bevor sie dann langsam besser werden. Sie ist ein gutes Zeichen, sofern sie<br />
nur wenige Stunden anhält und keine bedrohliche Form annimmt. Es zeigt, dass der Körper auf das<br />
Mittel anspricht.<br />
—————————————————————————————————————————————————<br />
Autor: Tanja Koch<br />
Copyright Fotos: Tanja Koch<br />
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Seite 25 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Bildbearbeitung<br />
Im letzten Teil der Reihe „Hundefotografie“ geht es hauptsächlich um die Nachbearbeitung von Fotos.<br />
Bevor ihr jetzt denkt, dass hier nur Besitzer teurer Fotoprogramme Anregungen finden, täuscht ihr<br />
euch. Ich möchte in diesem Teil vor allem ganz einfache Aktionen ansprechen, die man auch mit<br />
Gratisprogrammen vollbringen kann. Deshalb werde ich in diesem Artikel auch kaum auf bestimmte<br />
Programme eingehen, sondern mich eher auf allgemeine Erklärungen, speziell mit Hinblick auf<br />
„Bildgestaltung, nachdem der Auslöser gedrückt wurde“ beschränken.<br />
Schneiden<br />
Auch wenn man beim Fotografieren schon sehr genau überlegt, wie man ein Bild aufnehmen möchte,<br />
passiert es doch immer wieder, dass man im Nachhinein den Hund z. B. gerne mehr rechts oder links<br />
im Foto platziert haben möchte. Oder man sieht zuviel Himmel oder Boden auf dem Bild. Alles das<br />
kann man mithilfe des richtigen Schnittes korrigieren. So wird manchmal aus einem eher<br />
unscheinbaren Bild ein echter Blickfänger.<br />
Oft wird versucht, den Hund genau mittig auf das Bild zu bannen, damit die Aufmerksamkeit des<br />
Betrachters besonders auf den Hund gelenkt wird. Aber eigentlich ist das ein Fehler. Es gibt eine<br />
Richtlinie, wie man ein Objekt, in unserem Fall den Hund, am wirkungsvollsten auf einem Foto<br />
platzieren kann. Man nennt diese den „Goldenen Schnitt“ oder auch die „Drittel-Regelung“. Diese<br />
Richtlinie besagt folgendes: Man teilt ein Foto gedanklich in drei gleich breite Teile und teilt diese<br />
wiederum durch zwei waage- oder senkrechte Striche. Das Objekt kommt am besten zur Geltung,<br />
wenn es sich auf einem der beiden Striche befindet. Diese Regel kommt besonders in der<br />
Landschaftsfotografie zur Anwendung, aber auch Hundefotos kann man so interessanter gestalten.<br />
Foto 1: So wurde das Foto geschossen. Foto 2: Mithilfe des goldenen Schnittes wirkt das Bild<br />
ansprechender<br />
Wenn man die Ränder eines Fotos wegschneidet, sollte man darauf achten, dass man in die<br />
Blickrichtung des Hundes immer etwas mehr Abstand lässt als zu seinem Rücken oder Hinterteil.<br />
Dann wirkt es so, als ob der Hund in das Bild hineinsieht oder -läuft.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Foto 1: So ist es aus der Kamera genommen: Columbia<br />
centarl.<br />
Helligkeit verändern<br />
Wenn man Fotos in freier Umgebung macht, können sich die Lichtverhältnisse schnell ändern. Dies ist<br />
ein Grund dafür, dass ein Foto über- oder unterbelichtet ist.<br />
Generell gilt, dass bei einem unterbelichteten (also zu dunklem) Bild mehr zu retten ist, als bei einem<br />
überbelichteten. Weiße Stellen auf einem Foto enthalten für Computerprogramme keine verwertbare<br />
Information mehr, wo bei dunklen Stellen oftmals wieder Details erkennbar werden, wenn man sie<br />
heller macht.<br />
Man muss vor allem beim Aufhellen aufpassen, dass die helleren Teile des Bildes nicht zu stark<br />
„belichtet“ werden. Graue oder gelbe Teile werden dann schnell weiß und wirken zu hell.<br />
Wenn der Hund halb im Schatten ist und deshalb teilweise unterbelichtet wirkt, empfiehlt es sich, statt<br />
der „Helligkeitsfunktion“ die „Gamma-Korrektur“ zu verwenden. Bei der Helligkeitsfunktion werden alle<br />
farbigen Punkte auf dem Foto heller = weißer gemacht. Bei der Gamma-Korrektur dagegen wird, im<br />
Vergleich zu den sehr hellen und dunklen Farben der Kontrast der mittleren Farben geändert.<br />
Das Ergebnis: Das Bild wird nur an den dunklen Stellen viel heller, während die helleren Bereiche sich<br />
nicht so stark verändern. Die Gamma-Korrektur ist übrigens in fast jedem Programm enthalten.<br />
Foto 1: Leider zu dunkel<br />
Foto 2: Nach dem Schnitt wirkt es, als ob Comumbia ins<br />
Bild hineingeht - es wirkt plastischer.<br />
Foto 2: Mit Gamma - Korrektur und Helligkeit kann man<br />
einiges retten.<br />
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Farbe verbessern<br />
Besonders, wenn man die Helligkeit eines Fotos digital nachbearbeitet, muss man auch die<br />
Farbsättigung anpassen. Wenn man ein Bild aufhellt, gehen Farbinformationen verloren, die man dann<br />
händisch wieder nachbessern muss. Mit der Funktion „Kontrast“ macht man helle Punkte auf einem<br />
Foto noch heller während gleichzeitig dunkle Punkte noch dunkler werden. Das verstärkt etwas die<br />
Farbe.<br />
Auch mit der Funktion "Sättigung", die in jedem Programm enthalten ist, kann man den Farben etwas<br />
mehr Pepp geben. Allerdings muss man darauf achten, hier nicht zu übertreiben, da die Farben sonst<br />
schnell zu knallig werden.<br />
Störende Elemente entfernen<br />
Es passiert immer wieder, dass man ein perfektes Bild geknipst hat und dann ein kleiner Störfaktor<br />
darauf zu finden ist: Eine Leine, die an einer Ecke durchs Bild geht, eine Person entfernt im<br />
Hintergrund oder etwas anderes, dass die Stimmung des Bildes beeinträchtigt.<br />
Mit den meisten Bildbearbeitungsprogrammen hat man viele Möglichkeiten, solche störenden<br />
Elemente zu entfernen. Bei Photoshop ist es z. B. der "Healing Brush". Mit anderen, nicht so<br />
professionellen Programmen kann man eine Stelle eines Fotos kopieren (vorher auswählen, dann der<br />
Tastatur „Strg“ & „C“ drücken) und mit der kopierten Stelle das störende Objekt im Foto überdecken.<br />
Bild 1: Kabel und Mann im Hintergrund stören.<br />
Hier wurde der Mann entfernt. Die Aufmerksamkeit<br />
bleibt beim Hund.<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Karin Schreiner<br />
Copyright Fotos: Karin Schreiner
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Das Basis - Seminar<br />
Durch eine Tierkommunikatorin hatte ich im Januar, nach einem 20stündigen Jagdausflug, meine<br />
Karla wieder gefunden. Unglaublich! Und nachdem ich so fasziniert von der Tierkommunikation<br />
war, wollte ich nun unbedingt wissen, wie das funktioniert. Was passiert da eigentlich? Wie<br />
bekomme ich überhaupt Kontakt? Und wie empfange ich Dinge von einem Tier?<br />
Ich hätte nicht erwartet, dass ich so etwas kann, aber ich wollte zumindest theoretisch wissen, wie<br />
ich mir Tierkommunikation vorstellen muss. Ich meldete mich also zu einem Basis-Seminar bei<br />
Susanna Zwernemann an, der Tierkommunikatorin, die mir bei der Suche nach Karla geholfen<br />
hatte. Bei ihr war ich mir sicher, keinem “schwarzen Schaf” auf den Leim zu gehen.<br />
Was ist eigentlich Tierkommunikation? Es ist ein mentales Gespräch zwischen Mensch und Tier,<br />
eine Form der Telepathie. Es ist ein Austausch aller Sinne, Emotionen und Gefühle. Die<br />
Entfernung zu dem Tier spielt keine Rolle, da es ja ein geistiger Austausch ist. Nachdem alle<br />
Teilnehmer da waren, haben wir uns erst mal alle vorgestellt, erzählten, was wir uns von dem<br />
Seminar versprechen würden und wie wir auf das Thema Tierkommunikation gekommen sind. Es<br />
waren ganz unterschiedliche Typen in dem Seminar. Einige waren, wie ich, einfach nur neugierig,<br />
weil sie darüber gelesen oder davon gehört hatten. Andere wollten dieses Wissen in die<br />
Ausbildung von Tieren integrieren und wiederum andere wollten es in ihre Arbeit einbringen.<br />
Der erste Teil des Seminars befasste sich nur mit theoretischen Dingen. Wir lernten, warum es<br />
wichtig ist, sich vor der Arbeit zu schützen, einen Schutzschild aufzubauen, damit man evtl.<br />
negative Energien nicht zu sehr mitnimmt (z. B. bei Gesprächen mit misshandelten Tieren). Wir<br />
redeten über die Vertraulichkeit der Gespräche, über Respekt und Achtung während eines<br />
Gespräches. Darüber, dass man vor einem Gespräch immer das Einverständnis des Besitzers<br />
einholen muss und das man auch das Tier um Erlaubnis bittet, mit ihm sprechen zu dürfen. Das<br />
man bei einem Gespräch unbedingt wertfrei bleiben muss, nichts verändern darf, was vom Tier<br />
übermittelt wurde, auch wenn die Antworten unmöglich erscheinen. Wir lernten die einzelnen<br />
Formen des Empfangens kennen (hören, denken, sprechen, fühlen, sehen, riechen, schmecken).<br />
Wir sprachen auch über den Sinn und Zweck der Tierkommunikation und was man damit bewirken<br />
kann. Wir lernten theoretisch, wie wir ein Gespräch vorbereiten und in Kontakt treten.<br />
Nach dem Mittagessen ging es dann endlich an die Vorbereitung zu unserem ersten, eigenen<br />
Gespräch. Um uns zu lockern, machten wir zunächst Atemübungen und stärkten unsere<br />
Wahrnehmung und Konzentration. Wir machten uns unserer eigenen Beschwerden bewusst, damit<br />
wir in den Gesprächen nicht versehentlich unsere eigenen Beschwerden/Schmerzen mit denen<br />
des Tieres vermischten.<br />
Als ungeübter Anfänger empfängt man meist nur kurze Wahrnehmungen, Wörter oder Bilder, die<br />
man sofort aufschreiben sollte, da man sie sonst vergisst oder sich hinterher nicht mehr ganz<br />
genau an sie erinnert. Es kann aber auch durchaus sein, dass man direkt von Anfang an einen<br />
guten Kontakt hat und sehr gut in ein Gespräch reinkommt. Wichtig ist, dass man sich und seiner<br />
Wahrnehmung absolut vertraut und jede noch so kleine Wahrnehmung auch ernst nimmt und<br />
dokumentiert.<br />
Nun ging es also los. Ich sah mir das Bild des Tieres an und hielt es vor meinem geistigen Auge<br />
fest. Ich visualisierte eine schöne Wiese, auf der ich mit dem Tier kommunizieren wollte und stellte<br />
eine Verbindung her. Die Verbindung sieht bei jedem anders aus. Ein unsichtbares Band, ein<br />
Lichtstrahl oder eine andere Art von Leitung. Nicht jedes Tier mag sofort mit jemand Fremden<br />
sprechen. Bekommt man kein positives Gefühl von dem Tier zurück, sollte man sich zurückziehen<br />
(Respekt). Zusätzlich sollte man während eines Gespräches nicht nachdenken, sondern einfach<br />
nur empfinden. Sobald man anfängt, nachzudenken, kann man unter Umständen die “Leitung”<br />
blockieren.<br />
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Seite 29 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ich bemühte mich, nicht zu denken und hatte so die ersten Schwierigkeiten, meine Verbindung zu<br />
halten. Glücklicherweise war der “Übungshund” sehr erfahren, denn wir probierten zuerst mit<br />
Susannas eigenen Hunden. Er hat es mir nicht übel genommen, dass ich so unsicher war. Wir sollten<br />
einige festgelegte Fragen stellen. Nach dem Gespräch wurden die Antworten gesammelt und von<br />
Susanna bewertet. Ich war erstaunt, wie viele “Treffer” ich gelandet hatte, dachte ich doch, die<br />
Gedanken kämen aus meiner Fantasie. Einigen Teilnehmern erging es wie mir, andere hatten gar<br />
keine Probleme und konnten sich sofort in Sätzen mit den Tieren unterhalten. Zwei Teilnehmer hatten<br />
gar keinen Kontakt aufbauen können.<br />
Nun ging es an die Gespräche mit den Tieren von uns Teilnehmern. Jeder Teilnehmer hatte sechs<br />
gute Fotos von seinem eigenen Tier mitgebracht. Wichtig hierbei war es, dass die Augen besonders<br />
gut zu erkennen waren. Da wir während der Pause nichts über unser eigenes Tier erzählen durften,<br />
hatten wir somit auch keine Informationen. Wir sollten wirklich nichts von den Tieren wissen. Den<br />
ganzen Nachmittag über sprachen wir, in Gruppen unterteilt, mit den Tieren der Teilnehmer. Wir<br />
bekamen ein paar festgelegte Fragen vorgegeben, der Besitzer durfte sich aber auch eine Frage<br />
ausdenken, die wir stellen sollten. Einige von uns konnten es sich gar nicht vorstellen, dass die Tiere<br />
sich auf so viele Leute konzentrieren konnten. Immerhin bestand jede Gruppe aus drei bis vier<br />
Teilnehmern und auch Susanna sprach mit jedem Tier. Wir hatten doch alle schon Schwierigkeiten mit<br />
der Konzentration auf ein Tier.<br />
Susanna erklärte uns, dass Tiere multitaskingfähig sind und es für sie kein Problem darstellt, sich auf<br />
sechs oder sieben verschiedene Dinge oder Personen gleichzeitig zu konzentrieren. Es könne halt<br />
sein, dass es mal eine längere Pause gibt, wenn das Tier gerade mit einem anderen Teilnehmer<br />
spräche, aber grundsätzlich wäre das kein Problem für die Tiere. Und es stimmte: Tatsächlich hatte<br />
keines der Tiere ein Problem damit, uns allen zu antworten. Nach jeder “Gesprächsrunde” verglichen<br />
und besprachen wir die Antworten. Vor der letzten Gesprächsrunde nahm Susanna sich zwei der<br />
Teilnehmer zur Seite, die Probleme mit der Kontaktaufnahme hatten und übte mit ihnen an ihren<br />
Hunden, während wir anderen mit den letzten Teilnehmer-Tieren sprachen. Meine Karla war auch<br />
dabei und ich bekam genau die Antworten, die ich erwartet hatte. Karla sprach sehr deutlich und klar<br />
mit den Teilnehmern und hatte Spaß daran, Dinge zu erzählen, nach denen gar nicht gefragt wurde.<br />
Diese Antworten brachten noch einige Lacher ein und so endete dieser lange, sehr interessante aber<br />
auch energieraubende Tag. Natürlich folgte ich Susannas Aufforderung, viel mit verschiedenen Tieren<br />
zu üben. Ich merkte, wie ich immer entspannter und sicherer in der Kontaktaufnahme wurde. Bei<br />
einem Hund spürte ich während des Gespräches ein Stechen im Ohr und er sagte mir, dass ihm das<br />
rechte Ohr weh täte. Und siehe da: Der Hund hatte genau dort eine, bislang noch unentdeckte<br />
Entzündung. Auch mit meinen eigenen Hunden kann ich immer besser kommunizieren und besonders<br />
Karla spricht mich öfter mal an und fragt oder wünscht sich Dinge.<br />
Die Tierkommunikation hat mein Leben bereichert, mir eine Tür geöffnet, Tiere bzw. meine Tiere<br />
besser zu verstehen. Tierkommunikation hat nichts mit “Hokuspokus” oder “Hellsehen” zu tun. Es ist<br />
lediglich eine andere Art der Kommunikation, die jeder erlernen kann, wenn er mit sich im Reinen ist,<br />
sich selbst und seinen Gefühlen und Wahrnehmungen vertraut und sich völlig vorurteilsfrei darauf<br />
einlassen mag und kann.<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Silke K.<br />
Copyright Fotos: Silke K.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Unser König Atze von und zu Zons<br />
Am 03.02.2008, mit knapp 4 Monaten, zog unser<br />
Atze bei uns ein - und er ist ein wahrer Schatz!!<br />
Weil er von Anfang an immer nur auf die<br />
höchsten Plätze kletterte bzw. keine Stelle hoch<br />
genug für ihn war, haben wir immer gesagt:<br />
Unser Atze thront mal wieder.<br />
So ist der Name „König Atze“ entstanden. Mit der<br />
Zeit wurde er für uns immer hoheitlicher und<br />
mittlerweile ist er unserer wahrer König. Wir<br />
nennen ihn fast nur noch König Atze!<br />
Er hört sogar auf das „König“ – manchmal besser<br />
als auf seinen Namen Atze.<br />
Wir hatten immer Tiere, die aus "schwierigeren"<br />
Verhältnissen kamen. Deshalb waren wir von<br />
Anfang an auch auf evtl. Probleme eingestellt.<br />
Wir wurden z. T. mitleidig belächelt, als wir stolz<br />
und freudig erzählten, das wir bald einen Beagle<br />
aus dem Labor bekommen würden. Einige<br />
meinten sogar, ob wir uns nicht mal ein<br />
"normales" Tier holen könnten.<br />
Anfangs rechneten wir mit einem Hund im Alter<br />
zwischen 1 - 3 Jahren. So hatten wir es<br />
eigentlich mit der Laborbeaglehilfe besprochen.<br />
Als man uns dann aber anrief und fragte, ob wir<br />
auch einen Welpen nehmen würden, haben wir<br />
kurz überlegt, dann aber ganz schnell ja gesagt.<br />
Danach fingen die eigentlichen Überlegungen an.<br />
Dirk meinte immer wieder, unsere Wohnung<br />
komplett vor Welpenterror schützen zu müssen.<br />
Alle anderen bedenklichen Stimmen unserer<br />
Verwandten und Freunde wurden noch lauter,<br />
nach dem Motto: Oh Gott! Ein Laborhund und<br />
dann auch noch einen Welpen! Wer weiß, was<br />
dieser kleine Wurm schon in seinem kurzen<br />
Leben alles mitgemacht hat. Ihr seid ja völlig<br />
verrückt!<br />
Wir aber blieben ganz ruhig. Unser Atze kam,<br />
sah und siegte – und das auf Karnevalssonntag.<br />
Unser heiliger Karneval – der war natürlich in<br />
dem Jahr für uns gelaufen.<br />
Bei uns war es Liebe auf den ersten Blick. Immer<br />
wieder hatten wir uns in den Tagen vor Atzes’<br />
Einzug gefragt: Wie wird er wohl aussehen?<br />
Passt er zu uns und unserem Familienablauf?<br />
Bekommen wir Welpe und unsere Jobs trotzdem<br />
unter einen Hut usw.? Alle diese Gedanken<br />
waren letztendlich umsonst gewesen. Man macht<br />
sich manchmal viel zu viele Gedanken.<br />
Seite 30
Seite 31 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Die ersten beiden Tage war Atze etwas<br />
zurückhaltend. Dieser Zustand dauerte aber<br />
wirklich nur zwei Tage, dann taute dieser<br />
Terrorkrümel ganz schnell auf: Er hatte und hat<br />
nur noch Blödsinn im Kopf, ist überhaupt nicht<br />
ängstlich anderen Menschen, Hunden oder gar<br />
Geräuschen gegenüber - zumindest nicht mehr<br />
oder weniger, als die so genannten "normalen"<br />
Hunde es auch sind.<br />
Er liebt Kinder, hat ein ganz tolles<br />
Sozialverhalten anderen Hunden gegenüber -<br />
selbst bei den aggressiveren Kollegen!! Er hat<br />
unsere Tierärztin so begeistert, dass sie sofort<br />
einen Aushang vom Laborbeagleverein in ihrer<br />
Praxis angebrachte. In der Hundeschule war er<br />
der Star unter den Welpen und die<br />
Hundetrainerin war total begeistert von Atzes<br />
Lernwilligkeit und seinem Verhalten den anderen<br />
Hunden gegenüber in der Gruppe. Sie sagte, sie<br />
habe schon einige Hunde aus dem Labor betreut<br />
und sehr schöne Erlebnisse und Erfolge mit<br />
diesen Tieren erlebt.<br />
Atze "leidet" seit Anbeginn an der typischen<br />
B e a g l e s c h w e r h ö r i g k e i t , h a t e i n e n<br />
ausgesprochenen Sturkopf, klaut wie ein Rabe,<br />
ist unglaublich verfressen, verschmust, verspielt -<br />
eben ein typischer Beagle und ein äußerst<br />
liebenswerter und lustiger Schatz.<br />
Einen kleinen, aber dicken Haken hatte er<br />
jedoch: Er tat sich ausgesprochen schwer mit<br />
dem „sauber werden“!<br />
Alle 2 Stunden sind wir mit ihm nach draußen<br />
gegangen. Er hatte viel Spaß beim kennen<br />
lernen aller neuen Eindrücke, er spielte und lief<br />
brav umher. Nur PIPI wollte er partout nicht<br />
machen – ganz zu schweigen von einem<br />
größeren Geschäft. Es war einfach nicht daran<br />
zu denken!<br />
Manchmal hatten wir uns vorgenommen, erst<br />
wieder nach Hause zu gehen, wenn er etwas<br />
gemacht hatte. Aber das haben wir dann auch<br />
aufgegeben, denn irgendwann saß der Zwerg vor<br />
uns, schaute uns an und fing an zu zittern. Dann<br />
haben wir den König natürlich wieder nach<br />
Hause getragen – ein frierender König kann ja<br />
nicht laufen.<br />
Und was passiert? Sobald der Herr in die warme<br />
Hütte kam, hat er sich sofort gelöst und entweder<br />
direkt in der Diele oder Küche mal so richtig<br />
schön einen Bach – kein Bächlein – gemacht.<br />
Und das große Geschäft auch noch so mal eben<br />
erledigt.<br />
Dann hat er sich zufrieden in sein Körbchen<br />
gelegt und während wir dann putzen durften, hat<br />
der König geratzt.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Es dauerte in der Tat 4 ½ Monate, bis dieser<br />
Wurm stubenrein war - das hat uns manchmal<br />
echt Nerven gekostet.<br />
Jeden Tag wurde mehrfach alles geputzt, denn<br />
mittlerweile hatte er sich angewöhnt, im Laufen<br />
zu pieseln, d.h., er ließ einfach laufen, wahrend<br />
er von einem Zimmer in das andere lief! Ehrlich<br />
gesagt, dafür hätten wir ihn manchmal lynchen<br />
können, aber nur ganz kurzfristig.<br />
Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die<br />
Laborhunde heute alle in einem gefliesten<br />
Zwinger gehalten werden, war natürlich klar,<br />
warum er mit einer Leidenschaft nur auf Fliesen<br />
pinkelte. Mittlerweile hatten wir auch andere<br />
Laborhunde kennen gelernt und viele hatten das<br />
gleiche Problem. Also mussten wir da eben<br />
durch! Irgendwann hatte er es dann ja auch<br />
„geschnallt“ und somit war unser<br />
„Atzekönigschatz“ der perfekte Hund.<br />
Atze ist überall gern gesehen und, ohne zu<br />
übertreiben, wirklich ein wahrer Schatz! Niemals<br />
machte er auch nur ansatzweise Stress, er ist<br />
eher ein unterwürfiger Kerl, der jedem Streit<br />
sofort aus dem Weg geht. Dabei ist er aber<br />
immer gut drauf und wirkt immer fröhlich! Wäre<br />
er nicht so friedlich, würde ein Zusammenleben<br />
mit unserem Schröder auch nicht funktionieren.<br />
Obwohl er aber immer wieder nachgibt, ist er<br />
niemals traurig oder verängstigt, er nimmt es mit<br />
Gelassenheit und man hat den Eindruck, er<br />
grinst sich dabei einen, wie man bei uns so<br />
schön sagt.<br />
Er ist ein wirklich schlimmer Dieb, nie um einen<br />
Blödsinn verlegen und er ist ein großer<br />
Ballfanatiker. Unser erster Urlaub in Holland mit<br />
ihm war echt lustig. Sobald er nur das Geräusch<br />
eines rollenden Balles hörte, rannte er dorthin<br />
und klaute einfach den jeweiligen Kindern oder<br />
jungen Gruppen den Ball. Eine Volleyballgruppe<br />
wollte Atze unbedingt als Maskottchen behalten,<br />
weil er immer wieder zwischen die jungen Spieler<br />
lief und mitspielen wollte. Wir tauften ihn im<br />
Laufe des Urlaubes „Atze Beckham“.<br />
Was er bis heute aber überhaupt nicht mag, ist,<br />
wenn Herrchen Dirk angeln geht! Dann sitzt er<br />
immer ganz traurig am Uferrand und schaut, wo<br />
denn sein Herrchen hin geht. Er findet es so<br />
richtig übel, dass er nur zu Herrchen kommt,<br />
wenn er ins Wasser geht – Wasser ist leider nicht<br />
so Atzes Element. OK, seit neuestem ist er ja<br />
unter die Schwimmer gegangen, vielleicht kann<br />
er es jetzt besser ertragen, wenn sein Herrchen<br />
sich mal mehr den Fischen als ihm widmet!!!<br />
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Seite 33 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Er ist ein richtiger „Dirk-Hund“ – so sagen wir<br />
immer. Er freut sich zwar auch, wenn ich nach<br />
Hause komme, aber Dirk ist sein Sonnenschein.<br />
Ist aber nicht schlimm, dafür hab ich ja meinen<br />
Schröder!<br />
Alles in allem haben wir mit allem möglichen<br />
gerechnet, aber bestimmt nicht mit so einem<br />
"normalen" Hund. Damals wollte Dirk direkt zwei<br />
Beagle nehmen, was ich erst leider, im<br />
Nachhinein aber zum Glück verhindert habe,<br />
ansonsten hätten wir ja heute unseren Schröder<br />
nicht. Ich wollte erst einmal checken, ob wir<br />
ü b e rh a up t m i t di e ser H u n de ra sse<br />
zurechtkommen.<br />
Ich war etwas kritisch bei all dem, was man so<br />
über Beagle hörte oder las. Zusätzlich kam für<br />
uns auch nur ein Hund in Frage, der – wie auch<br />
immer – dringend ein Zuhause sucht. So kam die<br />
Idee auf, einen Laborbeagle bei uns<br />
aufzunehmen und das war unsere beste<br />
Entscheidung seit Langem!!!<br />
An Atze ist seine kurze Zeit im Labor wohl<br />
wirklich spurlos vorbei gegangen. Er war von<br />
Anfang an ein aufgeschlossener und fröhlicher<br />
Welpe, der nicht ansatzweise erkennen ließ,<br />
dass er aus dem Labor stammt – abgesehen von<br />
der Stubenreinheit, was vielleicht ein kleiner<br />
Hinweis war. Aber wenn überhaupt, dann gab es<br />
auch nur diese eine Hürde, ansonsten war er ein<br />
Hund, wie jeder andere „normale“ Hund auch!!!<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Ines Steinert - Kuhlen<br />
Copyright Fotos: Ines Steinert - Kuhlen<br />
In den letzten 2 Jahren haben wir häufiger das<br />
Ankommen und die weitere Entwicklung von<br />
älteren Laborhunden erleben dürfen. Bedingt<br />
dadurch, dass unsere beiden Hunde täglich bei<br />
Sarah im Hundekindergarten sind, lernten wir<br />
einige Laborbeagle unterschiedlichen Alters<br />
näher kennen.<br />
Diese Hunde, die eine längere Zeit ihres Lebens<br />
in Laboren verbringen mussten, haben sich<br />
ebenfalls alle hervorragend entwickelt – immer<br />
vorausgesetzt, die Besitzer haben die nötige<br />
Geduld und ein bisschen Fingerspitzengefühl. Es<br />
sind tolle, sehr anhängliche und liebe Hunde<br />
geworden.<br />
Dabei denke ich jetzt mal speziell an Karla, eine<br />
mittlerweile 8 Jahre alte Laborbeaglehündin, die<br />
letztendlich bei Sarah und ihrer Mutter geblieben<br />
und die richtig „aufgetaut“ ist und immer<br />
lebenslustiger wird.<br />
Auch die älteren Hunde haben genauso eine<br />
Chance verdient und können zu liebenswerten<br />
Familienmitgliedern werden, wenn wir Menschen<br />
ihnen nur eine Chance geben und ein bisschen<br />
Geduld mit ihnen haben!!<br />
Wir persönlich würden natürlich unseren König<br />
für nichts in der Welt wieder hergeben, aber<br />
hätten wir noch einmal die Wahl, würden wir nur<br />
noch ein älteres Semester bei uns aufnehmen!!
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Willkommen zur fröhlichen Nähstunde für ein Beagle-Mäntelchen.<br />
Dies ist eine Anleitung von Laien für Laien. Deshalb werden allgemeinverständliche Begriffe benützt<br />
und keine speziellen Fachbegriffe. Bitte lest euch alles erst einmal gut durch, auch die Tipps am<br />
Ende des Textes.<br />
Wir benötigen:<br />
� 1 Fleecedecke als Futterstoff für die Innenseite<br />
� 1 alte Regen-/Winterjacke oder einen Regenponcho für die Außenseite<br />
� Klettband<br />
� Garn in der Farbe der Außenseite des Mantels oder kontrastfarbenes Garn<br />
� Jeans- oder Ledernadel für die Nähmaschine<br />
Die Jacke sollte möglichst groß, ohne Aufdruck oder Reißverschlüsse im Rückenteil sein. Es<br />
empfiehlt sich, einen Probeschnitt aus einem alten Bettbezug o. ä. zu machen, damit der „gute“ Stoff<br />
nicht unnötig zerschnitten wird.<br />
Das Schnittmuster ist 3-teilig:<br />
� 1 Rückenteil<br />
� 1 Bauchlatz<br />
� 1 Kragen (optional)<br />
Bei allen Teilen müsst ihr eine Nahtzugabe von ca. 1 cm dazurechnen.<br />
Schnittmuster Schnittmuster aneinander gelegt<br />
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Die Rückenteile<br />
Die Rückenteile werden für Innen und Außen einzeln zugeschnitten: 2 vom Fleecestoff und 2 vom<br />
Oberstoff/Jacke = insgesamt 4 Teile. Wenn ihr eine große Herrenjacke habt, reicht eventuell auch<br />
das Vorderteil. Achtet unbedingt darauf, dass ihr die Teile spiegelverkehrt zuschneidet!<br />
Der Bauchlatz<br />
Für den Bauchlatz muss der Stoff doppelt liegen. So ist nachher keine störende Naht am Bauch.<br />
Der Kragen<br />
Der Kragen wird aus dem Ober- und Fleecestoff jeweils einmal zugeschnitten. Um Stoff zu sparen,<br />
könnt ihr ihn im Falz ausschneiden.<br />
Das Nähen<br />
Wir fangen mit dem Rückenteil an. Es werden jeweils die rechten Stoffseiten, in diesem Fall<br />
Außenstoff und Fleece (die spätere Außenseite), aufeinander gelegt und gesteckt oder mit einem<br />
Faden geheftet. So können sie beim Nähen nicht auseinander rutschen.<br />
Nun wird die Naht bis auf ca. 5 cm<br />
geschlossen, z. B. am oberen<br />
Halsausschnitt (meine Empfehlung).<br />
Dann wird das Teil gewendet. Mit Hilfe<br />
eines Kochlöffels, z. B. aus Holz, werden<br />
nun die Ecken und Rundungen gut von<br />
Innen ausgestrichen. Nun kann das kleine<br />
Stück am Halsausschnitt von rechts<br />
geschlossen werden. Wenn beide<br />
Rückenteile fertig sind, werden sie an der<br />
R ü c k e n n a h t ü b e r e i n a n d e r<br />
zusammengenäht.<br />
Mantelrücken fertig<br />
Rückenteil gesteckt<br />
Hierbei bitte sehr genau stecken oder lieber heften. Die<br />
Naht nur bis zu der Markierung im Schnittmuster<br />
schließen, am Ende mehrfach vor- und zurücknähen.<br />
So kann der Hund den Schwanz beagletypisch hoch<br />
tragen. Wer mag, kann auch aus dünnem Gummi<br />
Beinschlaufen annähen.<br />
Ansonsten hebt sich das Mäntelchen hinten beim<br />
Schnüffeln oder Laufen etwas an. Durch die Rundung<br />
des Rückens sieht das Mäntelchen leicht gekräuselt<br />
aus, wenn ihr es jetzt flach auf eine Unterlage legt. Das<br />
ist absolut richtig so.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Bauchlatz gesteckt<br />
Jetzt kommt der Bauchlatz. Er wird<br />
e b e n s o r e c h t s a u f r e c h t s<br />
zusammengesteckt oder geheftet. Auch<br />
hier muss, dieses Mal am unteren Ende,<br />
ein Stück Naht offen bleiben, um das Teil<br />
zu wenden.<br />
Ansonsten wie schon beim Rückenteil<br />
verfahren und nach dem genauen<br />
Ausstreichen die restliche Naht von rechts<br />
schließen.<br />
Der optionale Kragen wird ebenfalls rechts auf rechts zusammengenäht und an der geraden<br />
Seite offen gelassen. Bitte beachtet, dass ihr nach dem Wenden die Rundung sehr gut<br />
herausstreicht. Dann kann der Kragen an das Rückenteil angenäht werden. Ihr könnt die Naht<br />
an der geraden Seite mit dem Annähen in einem Arbeitsgang schließen.<br />
Zum Schluss wird es etwas schwieriger,<br />
denn nun fügen wir Bauchlatz und<br />
Rückenteil durch übereinandernähen<br />
zusammen. Hier sollte in jedem Fall vorher<br />
eine Anprobe erfolgen, damit der Mantel<br />
nicht über den Schultern spannt.<br />
Eine Alternative ist auch hier, ein Klettband<br />
anzunähen. So ist man flexibler bei<br />
Hunden, bei denen das Gewicht schon<br />
einmal variiert oder die sich noch im<br />
Wachstum befinden.<br />
Bauchlatz und Rücken zusammengenäht<br />
Was jetzt noch fehlt, sind die Klettbänder, um das Mäntelchen zu schließen. Hierzu bedarf es<br />
einer neuerlichen Anprobe. Die Laschen des Bauchlatzes werden dazu an der Außenseite des<br />
Mäntelchens hochgeklappt und dann sieht man genau, wo am Rückenteil das Klettband<br />
hingehört. Um ein Scheuern durch die freien Enden am Hundebauch zu vermeiden, nähen wir<br />
den weichen Teil an das Rückenteil und die „Häkchenseite“ an die Bauchlaschen.<br />
Klettbänder Klettbänder fertig<br />
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Seite 37 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Hier noch ein paar Tipps<br />
Bitte unbedingt die Rückenlänge eures Hundes genau messen, da sonst das Mäntelchen vielleicht<br />
zur kurz wird. Die Schwanzwurzel sollte auf jeden Fall bedeckt sein.<br />
Wer das Mäntelchen noch verschönern will, kann sich aus dem Fleece ca. 2 cm breite Streifen<br />
schneiden und diese rundum ans Mäntelchen an den Außenkanten annähen. In diesem Fall<br />
müsstet ihr auch nicht von links nähen, sondern könntet alles von rechts mit einem engen<br />
Zickzackstich zusammennähen. Das ist für „Nähanfänger“ einfacher, da auch die Nähte dünner<br />
sind.<br />
Es gibt auch Schräg- oder Einfassbänder zu kaufen, so spart man sich auch das Zuschneiden.<br />
Fertiges Mäntelchen Pepper im neuen Mäntelchen<br />
Wir wünschen euch viel Spaß beim Nähen und hoffen, dass der nächste Winter noch lange auf<br />
sich warten lässt.<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Simone Baaden, Gudrun Hicks<br />
Copyright Foto: Simone Baaden, Gudrun Hicks
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Honig als Hausmittel für unsere Hunde<br />
„Friss Honig wie der braune Bär, dann wirst du<br />
auch so stark wie er.“<br />
Wenn sogar Wölfe, die Vorfahren und<br />
Verwandten der Haushunde, als Fleischfresser<br />
Waben von Wildbienen mit großem Genuss<br />
verzehren, warum sollen unsere Beagles dann<br />
nicht ebenfalls von Bienenprodukten profitieren?<br />
Honig, Blütenpollen, Propolis (Kittharz der<br />
Bienen) sowie Gelee Royale (Futtersaft der<br />
Bienenkönigin) eignen sich in der richtigen Form<br />
und Dosierung sowie zum richtigen Zeitpunkt für<br />
vielerlei Zwecke bei Hunden.<br />
Bienenprodukte für den Hund<br />
Mittlerweile sind sogar spezielle, auf den Hund abgestimmte Bienenprodukte zu kaufen. Das<br />
Angebot reicht von Salben über Tinkturen bis hin zu Nahrungsergänzungsmitteln.<br />
So entsteht Honig<br />
Um den Wert der Bienenerzeugnisse würdigen zu können, ist es unerlässlich, einen Einblick in die<br />
Lebensweise dieser faszinierenden Insekten zu nehmen.<br />
Von der Entwicklung der Biene vom Ei über die Made bis zur flugfähigen Arbeiterin innerhalb von<br />
21 Tagen haben wir wohl alle in der Schule gehört. Zunächst putzt sie gemeinsam mit Tausenden<br />
anderer Arbeitsbienen den Stock. Dann betreibt sie Brutpflege und -fütterung und baut neue,<br />
sechseckige Waben. Drei Wochen später bewacht sie das Flugloch und erst nach dieser Tätigkeit<br />
wird sie eine Flug- oder Trachtbiene. Diese machen am Tag etwa 40 Ausflüge und suchen dabei<br />
im Umkreis von 2 bis 6 Kilometern etwa 4000 Blüten auf.<br />
Noch ein paar beeindruckende Zahlen: Ungefähr 18.000 Einzelflüge, die Gesamtstrecke entspricht<br />
einer dreifachen Erdumrundung, müssen absolviert werden, um ein Kilogramm Honig<br />
einzubringen! Dafür werden drei Kilogramm Nektar oder Honigtau gesammelt.<br />
Biene mit Pollenhöschen saugt Nektar<br />
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Mit ihrer Rüsselspitze saugt die Biene den zuckerhaltigen Pflanzensaft, den Nektar, in der Blüte<br />
auf. Dabei bleibt an ihrem Haarkleid Blütenstaub, auch Pollen oder Bienenbrot genannt, hängen, so<br />
dass die Biene andere Pflanzen durch Pollenübertragung bestäuben kann. Einen Teil des Nektars<br />
verbraucht die Biene für sich selbst als Nahrung. Etwa 20 Milligramm gelangen in ihre Honigblase<br />
und werden dort mit Körpersäften versetzt. Zurück im Stock, gibt sie den <strong>Inhalt</strong> an eine Stockbiene<br />
weiter, die ihn aus ihrer Honigblase an die nächste Nachbarin weiter leitet. So wandert der<br />
Pflanzensaft von Honigblase zu Honigblase. Während dieser Vorgänge finden chemische<br />
Umwandlungen statt, z.B. werden die Zuckerketten des Pflanzensaftes aufgespalten. Durch die<br />
ständige Weitergabe verdunstet überflüssiges Wasser. Der Honig wird auf diese Weise immer mehr<br />
eingedickt und in eine leere Zelle (Wabe) gewürgt, die luftdicht mit einem Wachsdeckelchen<br />
verschlossen wird.<br />
Bienen auf Waben<br />
Die Bienen sammeln jedoch nicht nur Blütennektar, sondern auch Honigtau. Das sind zuckerhaltige<br />
Ausscheidungen von anderen Insekten, z.B. Läusen und Ameisen, die zuvor Saft aus dem<br />
Pflanzengewebe heraus gesogen haben.<br />
Da Läuse für ihren eigenen Stoffwechsel hauptsächlich Eiweiß brauchen, scheiden sie den im<br />
Pflanzensaft enthaltenen Zucker als Honigtau aus. Diesen wiederum nehmen die Bienen auf und wir<br />
Menschen können ihn dann z. B. als Tannenhonig kaufen.<br />
Ich weiß, dass wenige Sätze den vielfältigen Aufgaben des Imkers nicht gerecht werden können;<br />
denn er hat es mit abertausenden von Lebewesen zu tun, die gepflegt und betreut werden müssen,<br />
die aber auch erkranken und sterben können. Hierzu ein paar Stichworte: Intensive Bewirtschaftung<br />
der Felder mit Monokulturen; häufiges Mähen, so dass kaum noch über längere Zeit Pflanzen<br />
blühen; Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und Herbiziden; Anbau von gentechnisch veränderten<br />
Pflanzen und genmanipuliertem Saatgut; die Varroa-Milbe und neue Krankheitserreger …<br />
Biene sammelt Honigtau<br />
Im Sommer muss der Imker nachschauen, ob die<br />
Bienen genug Futter (Honig) haben und ob die<br />
Königin noch lebt. Er entfernt die Schwarmzellen,<br />
damit die Bienen mit ihrer alten Königin<br />
schwärmen und nicht viele neue heranziehen.<br />
Kranke Tierchen müssen behandelt werden.<br />
Dann wird der Honig entnommen, die Waben<br />
entdeckelt, der Honig geschleudert,<br />
abgeschäumt, in saubere Gläser gefüllt. Der<br />
meiste Honig wird im Spätherbst und Winter<br />
vermarktet. Für die nächste Saison stellt der<br />
Imker Rähmchen her, in denen die Bienen ihre<br />
Waben bauen können und fertigt neue<br />
Bienenwohnungen.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Das steckt im Honig<br />
Die <strong>Inhalt</strong>sstoffe des Honigs bilden einen biologisch aktiven Komplex aus Stoffen verschiedener<br />
Struktur mit unterschiedlichen Eigenschaften. Nicht nur die einzelnen Bestandteile, sondern vor<br />
allem das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten machen den gesundheitlichen Wert des<br />
Honigs aus. Er ist aber kein Medikament, sonst dürfte er nur in Apotheken verkauft werden. Honig<br />
ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Lebensmittel, das in Zusammensetzung und Güte sehr<br />
unterschiedlich sein kann, u. a. bedingt durch die Nahrungsquellen der Bienen, ihre Haltung und<br />
Gesundheit sowie die Verarbeitung des Honigs.<br />
Wichtig! Die Gabe von Honigprodukten ersetzt im Krankheitsfall nicht den Gang zum Tierarzt<br />
oder Tierheilpraktiker.<br />
Honig besteht aus bis zu 30 Zuckerarten. Den Hauptanteil mit 50 bis 80% machen Frucht- und<br />
Traubenzucker aus, die direkt vom hundlichen Organismus aufgenommen und schnell in Energie<br />
umgesetzt werden können. Honig wirkt leistungssteigernd und nervenstärkend. Das ist von<br />
besonderer Bedeutung für Hunde in der Rekonvaleszenz nach Krankheit, für aktive, sportliche oder<br />
jagdlich geführte Tiere, aber auch für die Senioren. Um mit einem Vorurteil aufzuräumen: Honig<br />
fördert keine Zahnkaries, denn durch Frucht- und Traubenzucker entsteht kein Belag und die im<br />
Honig enthaltenen Inhibine hemmen die Bakterien im Maul.<br />
Wichtig! Hunde mit Diabetis sollten keinen Honig bekommen, denn entgegen aller<br />
Behauptungen senkt er nicht den Blutzuckerspiegel.<br />
Die Enzyme im Honig spalten die ungesunden Rohr- oder Rübenzuckeranteile in Frucht- und<br />
Traubenzucker. Glucose-Oxidase hat z. B. eine antibakterielle Wirkung. Eine klinische Studie hat<br />
nachgewiesen, dass mit Honig behandelte Wunden nach einigen Tagen sowohl einen guten<br />
Heilungsprozess als auch eine gewisse Sterilität aufwiesen. Auf diese bakterienhemmende Wirkung<br />
geht wohl auch eine verkürzte Behandlungsdauer bei Durchfallerkrankungen infolge von Coli- und<br />
Salmonelleninfektionen zurück, ebenso wie die Besserung bei Zwinger- und Bronchialhusten,<br />
Halsentzündungen, Erkältungen und die heilende Wirkung von Honig auf den Verdauungstrakt. Das<br />
im Honig enthaltene Acetylcholin verbessert die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff und wirkt<br />
kräftigend auf den Herzmuskel. Cholin ist auch leberstärkend.<br />
Eisen fördert die Blutbildung. Andere Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium,<br />
Phosphor, Kupfer, Chlor, Chrom, Mangan und Silizium sind nur in geringer Menge im Honig<br />
enthalten, ebenso wie Vitamine der B-Gruppe. Dennoch beeinflussen sie den allgemeinen<br />
Mineralstoff- und Vitaminbedarf positiv.<br />
Honig hilft dem Hund<br />
Wie wahr ist doch die Aussage von Juliette de Bairacli Levy: „Bienen sind von Natur aus<br />
Kräuterkundige“. Ist eine Pflanze als Heilmittel für eine bestimmte Erkrankung bekannt, kann der<br />
Nektar nämlich in Form von Honig gegen die entsprechenden Beschwerden eingesetzt werden.<br />
Das gleiche gilt für die Pollen. Im Grunde gibt der Honig weiter, was die jeweilige Pflanze an<br />
heilsamen Stoffen beinhaltet. Deshalb können Mittel aus der Pflanzenheilkunde sehr gut mit<br />
Bienenprodukten kombiniert werden.<br />
Honigsorten<br />
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Seite 41 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Blütenhonig: Antriebslosigkeit, allgemeine körperliche Schwäche,<br />
Erkältungen<br />
Heidehonig: Blasen- und Nierenbeschwerden, günstiger Einfluss<br />
auf Herz und Kreislauf, blutbildend und harntreibend<br />
Kleehonig: Beruhigende Wirkung, krampf- und schleimlösend<br />
Rapshonig: Energielieferant, wirkt entspannend<br />
Waldhonig: Nervenstärkend, bei Abwehrschwäche, Husten und<br />
Erkältungen<br />
Tannenhonig: Bronchialbeschwerden mit Schleimansammlung<br />
Lindenblütenhonig: Nervöser Magen und Darm, Husten mit Erkältungen<br />
Waldblütenhonig:<br />
Sonnenblumenhonig:<br />
Weißdornhonig:<br />
Kräuterhonig (Grundrezept)<br />
� Kräuter kurz überbrausen und vorsichtig abtrocknen.<br />
� Klein hacken oder pürieren.<br />
� Mit Bienenhonig mischen.<br />
� In ein sauberes, dunkles Schraubglas füllen und beschriften.<br />
Verstopfung, Entzündungen im Maul und Hals<br />
Verdauungsfördernde Wirkung<br />
Unterstützend bei leichten Herzbeschwerden<br />
� Im Kühlschrank oder dunkel bei ca. 6 bis 8 Grad lagern (Haltbarkeit: 1 Jahr)<br />
Beispiele:<br />
Löwenzahn und Honig: Stimulation der Nieren- und Leberaktivität<br />
Brennessel und Honig: Rheumatische Beschwerden<br />
Salbei und Honig: Husten<br />
Fenchel und Honig: Magen- Darmbeschwerden<br />
Dem Hund kann der (Kräuter-) Honig auf verschiedene Weise verabreicht werden:<br />
� als Futterzusatz und in Joghurt (1TL zwei bis drei Mal pro Woche)<br />
� ins Trinkwasser (1 TL zwei bis drei Mal pro Woche)<br />
� als haselnussgroße Honigkugel direkt in den Rachen schieben
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Honigkur<br />
Bei Schwächezuständen, z. B. nach überstandener Krankheit, wirkt sich eine Honigkur positiv auf<br />
den gesamten Stoffwechsel aus. Den Hund über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen<br />
morgens (nüchtern) und abends (vor dem Schlafen gehen) jeweils 1 TL Blütenhonig ablecken<br />
lassen.<br />
Honig-Vitaljoghurt<br />
Insbesondere für Senioren-Hunde und geschwächte Vierbeiner<br />
� Joghurt mit Honig süßen.<br />
� Püriertes Obst der Saison dazu geben.<br />
� Evt. mit ½ TL pulverisiertem Blütenpollen verfeinern.<br />
� 1 TL gemahlene Haselnüsse unterheben<br />
Und nun <strong>BeagleFriends</strong>: „BEE GOOD“! Vielleicht bis zu unseren nächsten Ausflügen in die Welt der<br />
Bienen und Beagles!<br />
Malo mit Henry und Jonas,<br />
die Doreen und Jan mit Inti für die informativen Tipps zum Artikel dankt!<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Ilse Marggraf<br />
Copyright Fotos: Ilse Marggraf, Katrin Venter-Kersch, Jan Vogel<br />
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Thunfisch - Sticks mit Kokosflockenpanade<br />
Zutaten:<br />
� 1 Dose Thunfisch<br />
� Ca. 6 EL Fleischbrühe<br />
� 1 kleine Knoblauchzehe<br />
� 1 - 2 Eier<br />
� 1 Prise Thymian<br />
� Etwas Karottenraspel oder pürierte Karotten<br />
� 1 TL Honig<br />
� Ca. 4 TL Mehl<br />
� Kokosflocken, ca. 100 g, evtl. mehr (Die Menge an benötigten Kokosflocken für die Panade<br />
habe ich nicht abgewogen, schätze sie aber auf ungefähr 100 g. Kauft lieber eine neue<br />
Tüte, damit genügend da ist! Mit dem Rest lassen sich dann die nächsten (Roh-)<br />
Mahlzeiten prima aufpeppen)<br />
Tipp:<br />
Bei größerem Keksbedarf einfach alle Mengenangaben verdoppeln.<br />
Backzeit:<br />
Ca. 15 - 20 Minuten bei 150° (Umluft), ggf. Nachbackzeit bei 50° oder Resthitze, um die<br />
Feuchtigkeit auszubacken. Achtung! Durch die Kokosflocken werden die Sticks recht schnell braun.<br />
Daher am besten zwischendurch mal kontrollieren, damit sie nicht verbrennen!<br />
Zubereitung:<br />
� Den Thunfisch gut abtropfen lassen, evtl.<br />
noch mit Wasser kurz abspülen<br />
� Die Thunfischstücke mit der Gabel in<br />
kleine Stücke zerteilen<br />
� Die Knoblauchzehe pressen<br />
� Backblech mit Backpapier auslegen<br />
� Aus dem Teig kleine Sticks oder auch<br />
kleine Kügelchen formen<br />
� Mit Kokosflocken panieren
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Diese und alle anderen Zutaten (außer Kokosflocken) in einer Schale mit einer Gabel gut verrühren.<br />
Nach Belieben können noch weitere Kräuter hinzu gefügt werden. Sollte der Teig noch zu flüssig<br />
sein, kann man etwas mehr Mehl unterrühren. Ich achte aber bei meinem Rezept extra darauf, dass<br />
ich nicht zu viel Getreide (= Mehl) verwende.<br />
Der Teig fühlt sich vielleicht recht flüssig an, das gibt sich aber, sobald er mit den Kokosflocken in<br />
Berührung kommt. Somit lassen sich leicht die kleinen Sticks / Kügelchen formen. Sollte der Teig<br />
während des Formens zu viel Flüssigkeit in der Schale absetzen, kann man ihn über einem Sieb<br />
nochmals abtropfen lassen bzw. streicht zwischendurch kleinere Portionen an der Schalenwand<br />
hoch.<br />
Für die Vorbereitung und das Formen benötige ich ca. 45 Minuten, dann ist das Blech fast komplett<br />
belegt. Der Teig kann auch im Ganzen auf dem Blech verteilt werden. Mit einem Pizzaschneider<br />
Einkerbungen ziehen und anschließend Kokosflocken drüberstreuen. Diese Variante habe ich<br />
allerdings noch nicht selber ausprobiert und kenne daher die genaue Backzeit nicht.<br />
Der Vorteil der kleineren Stücke besteht auch darin, dass ich nachher nicht Gefahr laufe, dass<br />
meine evtl. zu groß geratenen Kekse beim Teilen brechen oder zerbröseln.<br />
Variationen und Anmerkungen:<br />
Je nach Vorliebe des Hundes kann man noch einen TL geriebene Haselnüsse, Mandeln oder<br />
ähnliches zugeben. Auch bei den Kräutern sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, z.B. Basilikum,<br />
Schnittlauch, Löwenzahn, Petersilie etc.<br />
Lagerung:<br />
Man kann die Thunfisch-Sticks ohne Probleme später einfrieren und nach Bedarf portionsweise<br />
auftauen und verfüttern. Zur Lagerung über mehrere Tage empfehle ich den Kühlschrank.<br />
Meine Beagleline liebt Thunfisch und auch die Kokosflocken und ist ganz heiß auf die<br />
selbstgebackenen Thunfisch-Sticks mit Kokosflocken-Panade. Wohl bekomm`s und guten Appetit!<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Svenja Hoop<br />
Copyright Foto: Svenja Hoop<br />
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Seite 45 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Das Allgäu ist eine Landschaft im Süden Deutschlands und befindet sich in den Bundesländern<br />
Bayern und Baden-Württemberg. Es erstreckt sich im Westen von Wangen und reicht im Osten bis<br />
Füssen. Im Norden reicht es von Memmingen und wird im Süden von Österreich begrenzt. Der<br />
größte Ort im Allgäu ist Kempten.<br />
Das Allgäu ist über die A 7 leicht erreichbar. Beste Reisezeit Mai/Juni oder Sept./Okt. Zum einen ist in<br />
den Bergen nicht ganz soviel los und zum anderen ist es mit den Temperaturen angenehmer. In<br />
Baden-Württemberg und Bayern gibt es keine generelle Leinenpflicht, auch nicht in der Brut- und<br />
Setzzeit.<br />
Wir waren in der Nähe von Pfronten, das ziemlich zentral liegt. Ausflugsziele und<br />
Wandermöglichkeiten gibt es jede Menge, von einfach bis anspruchsvoll. Hier stellen wir 2 Touren vor<br />
die schon etwas anspruchsvoller sind.<br />
Wanderung vom Weißensee über Alatsee und<br />
Saloberalpe zur Ruine Falkenstein<br />
Eine schöne Tageswanderung führt uns zum<br />
Weißensee in der Nähe von Füssen. Am Ostrand<br />
des Sees zweigt direkt von der B 310 die<br />
Saloberstraße ab an der sich ein Parkplatz<br />
befindet (790 m). Von hier startet die<br />
Wanderung. Wir folgen der Straße bergauf und<br />
erreichen nach 30 Minuten den Alatsee (870 m).<br />
Hier bietet sich für die Hunde die Möglichkeit ein<br />
Bad zu nehmen. Wir verlassen die Teerstraße,<br />
halten uns rechts und folgen dem steilen Weg<br />
hinauf zur Saloberalpe (1085m) die nach 40<br />
Minuten erreicht wird.<br />
Nach einer wohlverdienten Pause folgen wir<br />
dem Weg hinter der Alpe vorbei hinauf zum<br />
Zirmgrat. Nach 50 Minuten ist der Grat (1292<br />
m) erreicht und wir können die tolle Aussicht<br />
genießen. Nach einer weiteren Rast, schließlich<br />
ging es bis jetzt nur bergauf, folgen wir nun dem<br />
Grat.<br />
Es geht leicht bergab und nach 30 Minuten<br />
erreichen wir die Straße die zur Ruine<br />
Falkenstein führt. Wir folgen der Fahrstraße und<br />
erreichen nach 20 Minuten Deutschlands<br />
höchste Burgruine auf 1277 Metern.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Von der Ruine hat man einen schönen<br />
Rundumblick ins Allgäu. Ein steiler Pfad führt<br />
uns hinunter ins Tal bis zum Schlossanger (1100<br />
m).<br />
Wir folgen ein kurzes Stück der Straße und<br />
biegen dann auf einen schmalen Pfad ab.<br />
Nach einer Stunde ist Benken (920 m) erreicht<br />
und hier gibt es für die Hunde wieder eine<br />
Möglichkeit sich in einem Brunnen zu erfrischen.<br />
Über offenes Gelände kommen wir nach<br />
Roßmoos, ab hier folgen wir dem Fuß- und<br />
Radweg neben der B 310 nach Oberkirch und<br />
erreichen nach einer weiteren Stunde das<br />
westliche Ufer des Weißensees.<br />
Nun geht es am Ufer des Weißensees entlang,<br />
über einen reizvollen Weg zurück zum<br />
Ausgangspunkt, den wir nach einer Stunde<br />
wieder erreichen.<br />
Wanderung durch die Reichenbachklamm zur<br />
Hochalphütte<br />
Ausgangspunkt für diese Wanderung ist der<br />
Parkplatz der Breitenbergbahn in Pfronten.<br />
(840m) Dieser befindet sich in der Tiroler<br />
Strasse kurz vor der österreichischen Grenze.<br />
Über einen Wiesenweg geht es rechts an der<br />
Talstation vorbei in Richtung Wald und Berge.<br />
Wir halten uns links und biegen vor einem<br />
kleinem Wäldchen und dem Campingplatz rechts<br />
ab. Nach ca. 250 Metern verlassen wir den<br />
befestigten Weg und folgen einem Pfad quer<br />
über die Wiese. Nach 40 Minuten in denen es<br />
leicht bergauf geht ist der Wald erreicht, wir<br />
überqueren einen Weg und erreichen den<br />
Anfang der Klamm (930 m). Über verschlungene<br />
Pfade steigt der Weg jetzt steil in der Klamm<br />
bergauf.<br />
Sie kann sich zwar nicht messen mit der<br />
Breitachklamm, aber sie ist auch reizvoll. Wir<br />
brauchen 45 Minuten bis wir die Fahrstraße<br />
(1210 m) zur Gipfelstation erreichen. Hier gibt es<br />
die ersten Ausblicke in die Ferne. Wir folgen<br />
nicht dem langsam ansteigenden Fahrweg<br />
sondern überqueren den Weg und steigen weiter<br />
steil bergauf. Nach 30 Minuten erreichen wir jetzt<br />
wieder den Fahrweg (1300 m) dem wir bis zur<br />
Hochalphütte folgen. Wir werden 45 Minuten<br />
brauchen bis wir die Hütte erreichen.<br />
Auf dem Weg kamen wir an einer Tränke vorbei<br />
die erst zum Saufen und dann zum Baden von<br />
den Hunden gerne angenommen wurde.<br />
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Seite 47 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Auf der Hochalphütte (1510 m) wurde dann<br />
gerastet, wir hatten super Wetter und haben<br />
deshalb die Pause ordentlich ausgedehnt.<br />
Während die Damen sich an der Hütte<br />
ausruhten, zog es mich noch ein bisschen weiter<br />
in die Höhe zur Gipfelstation der Hochalpbahn<br />
auf 1677 Metern.<br />
Links:<br />
Von hier ist der Aggenstein zum greifen nah und<br />
man kann auch einen Blick auf die Ostlerhütte<br />
(1838 m) auf dem Breitenberg werfen.<br />
Wieder zurück an der Hütte ging es dann zur<br />
Bergstation der Breitenbergbahn. Hier gibt es für<br />
Schwindelfreie einen luftigen Steg. Mit der<br />
Seilbahn (4 Personen-Kabinenbahn) ging es<br />
dann zurück ins Tal.<br />
Allgäu http://de.wikipedia.org/wiki/Allg%C3%A4u<br />
Breitenbergbahn h t t p : / / w w w . b r e i t e n b e r g b a h n . d e /<br />
Ausflugsziele im Umkreis von Pfronten:<br />
60 km Garmisch - Partenkirchen http://www.partnachklamm.eu/<br />
60 km Oberammergau http://de.wikipedia.org/wiki/Oberammergau<br />
15 km Füssen http://www.neuschwanstein.de/<br />
50 km Oberstdorf http://www.breitachklamm.de/<br />
http://oberstdorf.de/wandern/bergbahnen/<br />
130 km München http://www.tierpark-hellabrunn.de/<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Norbert Janisch<br />
Copyright Fotos: Norbert Janisch
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Agility mit Hindernissen<br />
Seit einer Aktion von Pedigree zur Förderung eines glücklichen Hundelebens dürfen wir seit fast<br />
zwei Jahren die dort erstandenen Agility-Geräte unser Eigen nennen. Seit diesem Zeitpunkt stand<br />
fest: Die Geräte sollten auch zweckmäßig genutzt werden.<br />
Doch leider fehlte unter den Stammbesuchern in Butzbach jemand, der die Initiative ergriff, um<br />
einen geeigneten Trainer zu finden. Dieser sollte das auserwählte Beagle-Chaos-Team in die<br />
Geschicke des Agility einweisen. So wurden die Agility-Wand und der -Steg zwar aufgebaut, gegen<br />
Sonnenstrahlen und Regen abgedeckt, aber kaum für ihre eigentliche Bestimmung genutzt. Die<br />
Slalomparcour-Stangen wurden komplett eingemottet. Einzig der Tunnel sowie die Hürden kamen<br />
regelmäßig zum Spaß-Einsatz. So konnte und durfte es nicht weiter gehen! Für was hatten wir<br />
eigentlich eine fast komplette Agility-Ausstattung?<br />
Anfang des Jahres wagte sich Tanja, das Frauchen von Curly und Hutch, endlich an das heikle<br />
Thema heran. Folgende Fragen waren zu klären: Wer von der anwesenden Beagle-Gemeinde hätte<br />
generell Interesse und Zeit an dieser Art Hundesport? Wer wäre somit als Teilnehmer für einen<br />
Agility-Lehrgang in Butzbach zu gewinnen? Schnell war eine stattliche Anzahl Vierbeiner gefunden.<br />
Die Beagle-Besitzer waren der Überzeugung, dass ihre Hunde mit Spaß, Freude und Lernwillen<br />
diese, für uns neue Sportart, doch meistern müssten. Jetzt war wieder Tanja gefordert, denn uns<br />
fehlte immer noch ein Profi. Wie auch immer: Sie schaffte es, dass relativ fix jemand aus der<br />
näheren Umgebung von Butzbach gefunden wurde, der keine Scheu davor hatte, ein kleine, wilde<br />
Meute Beagle zu trainieren. Nächste Schwierigkeit unseres Vorhabens: Einen Termin zu finden,<br />
den auch unsere von weit her angereisten Beaglefreunde als tauglich empfanden. Prompt stand<br />
fest, dass wir uns alle 14 Tage sonntags, 2 Stunden vor dem gewohnten Beagletreffen, im Garten<br />
einfinden, um sportlich aktiv zu werden.<br />
Am 28. März diesen Jahres war es dann endlich soweit: Das erste, professionelle „Agi-Training“<br />
stand an. Ich war schon total gespannt, wie sich unsere Beagles verhalten würden, wenn sie das<br />
erste Mal angeleint auf der Wiese in Butzbach ständen. Nur einzelne kennen nämlich das Gefühl,<br />
sich an einem kurzen Strang zu amüsieren. Ich kenne z. B. einen gewissen Beagle-Herren, der<br />
kommt immer an unseren Grillnachmittagen in den Genuss der kurzen Leine. Warum bloß nur?<br />
Während sich unsere Trainerin Anita von der Hundeschule „Hand in Pfote“ vorstellte und uns Laien<br />
in die einzelnen Geräte einwies, waren unsere „Schnüffs“ brav im Sitz oder Platz an unserer Seite.<br />
Alle Skepsis war also umsonst. Die Chemie zwischen der Trainerin, uns Menschen und den<br />
Beagles stimmte sofort. Schnell war das Vertrauen in die Fähigkeiten von Anita, dem Trupp Beagle<br />
Agility näher zu bringen, hergestellt. Sogar einen Sacktunnel brachte Anita als<br />
Willkommensgeschenk mit.<br />
Einweisung in die Gerätekunde<br />
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Jetzt war aber genug der Theorie! Es folgte schließlich der Übergang zur Praxis. Endlich ging es an<br />
die einzelnen Geräte! Die Agility-Wand wurde als Erstes gestürmt. Besser gesagt: Nach einer<br />
weiteren Minute Gerätekunde durften nacheinander unsere Beagles die Agility-Wand erklimmen.<br />
Komisch, wenn sonntags zum gewohnten Beagle-Treff dieses Gerät zum Spielen freigegeben<br />
wurde, kletterte jeder problemlos darüber. Irgendwie war nun alles anders. Trotz Leckerchen in der<br />
Hand, schaltete mancher Beagle auf stur und musste teilweise ordentlich „überredet“ werden, die<br />
Agility-Wand korrekt zu überqueren. Dabei hatten doch die Hundeführer vorausgedacht und keinen<br />
„Normalo-Snack“ eingesteckt. Hähnchenstückchen, Fleischwurstbröckchen und auch live<br />
aufgeschnittener Käse standen als Belohnungshappen bereit. Nach einer Weile, jeder hatte die<br />
Agility-Wand mittlerweile zig Mal überquert, kam so ganz langsam etwas Routine ins Spiel. Einzig<br />
eine einzelne Dame zeigte ihre „frauliche Seite“, sprich schaltete auf stur. So musste die Lady ohne<br />
Erfolgserlebnis dem Beagle-Clan folgen, damit sie nicht den Anschluss verpasste.<br />
Herr Pelle auf dem Laufsteg<br />
Danach ging es wohl zur schwersten Station des<br />
Agility-Parcours: Dem Slalom! Anita führte uns<br />
am lebenden Beagle-Objekt vor, wie unsere<br />
Hunde am leichtesten die Slalomstangen<br />
durchkreuzen könnten. Mit den Befehlen „Sla“<br />
und „Lom“ ging es dann rechts wie links vorbei<br />
durch den Stangenwald. Als wir nach der<br />
Vorführung an der Reihe waren, war das Chaos<br />
vorprogrammiert! Die Augen unserer Vierbeiner<br />
waren nämlich eher den Köstlichkeiten<br />
gewidmet. Fast jede zweite Stange wurde<br />
ausgelassen, es wurde mehr gesprungen als den<br />
Parcours auf engstem Raum zu durchqueren –<br />
und das auch noch in weitem Bogen. Oh je, hier<br />
stand uns noch einiges an Übung bevor. Hier<br />
würden noch ein paar schöne Trainingsstunden<br />
investiert werden müssen.<br />
Im Anschluss an den kniffeligen Slalom kam schließlich etwas bezwingbares an die Reihe. Laut<br />
Lehrplan galt es, die Hürden zu überspringen! Das hat schon sehr originell ausgesehen, wie<br />
mancher Hund und Führer im Duett über die Hürden gesprungen sind - frei nach dem Motto: Ich<br />
mache es vor und mein Hund folgt brav nach.<br />
So passierte es natürlich auch, dass manches Hindernis schlichtweg ausgelassen wurde. Einige<br />
waren da schon ein bisschen eleganter, da sie während der Sonntagstreffen schon über die Hürden<br />
geführt wurden. Bei dieser Station störte die angelegte Leine doch gewaltig, denn es sah sehr<br />
unbeholfen aus, wenn der Führer entlang der Hürdenfüße tänzelte. Würde bestimmt topp werden,<br />
wenn der Beagle im Freilauf, nur durch Kommando oder Handzeichen, über die Hürden hopsen<br />
sollte.<br />
.<br />
So, jetzt kamen wir wohl zum leichtesten Part des Geschehens - dachte man jedenfalls: Dem<br />
Tunnel! Rein, raus und weiter geht’s! Leider sah die Realität aber ein wenig anders aus. Auf<br />
Kommando durch den Tunnel ist doch für einen sturen Beagle gar nicht so einfach. Dabei wird der<br />
Tunnel fast jeden Sonntag zum Spielen aufgestellt und auch rege für den Spielbetrieb genutzt. Nun<br />
steht das Beaglchen mit staunenden Augen vor der Öffnung, als hätte er noch nie in den tiefen,<br />
dunklen Tunnel geblickt.<br />
Fast jeder kam durchs gleiche Loch heraus, in das er vorher hineingetapst war. Die wollen uns doch<br />
an der Nase herumführen! Warten die vielleicht darauf, dass ihnen ein Zweibeiner den Tunnellauf<br />
nochmals korrekt vorführt? Verzweiflung pur, als im Folgeprogramm lieber neben dem Tunnel<br />
entlang marschiert wurde, statt wie gewöhnlich und ganz einfach hindurch. Es kam fast einer<br />
kleinen Sensation gleich, als jeder erfolgreich das Hindernis Tunnel genommen hatte.<br />
Danach das nächste Objekt. Schon wieder so ein röhrenähnliches Teil: Der Sacktunnel. Ein<br />
fremdartiges Utensil mit verschlossenem Ausgang. Doch alles, was neu ist, ist auch interessant und<br />
im Nu wurde die Barriere Sacktunnel mit Erfolg abgeschlossen. Endlich glückliche, zufriedene<br />
Gesichter bei den Hundehaltern. Eine Übung mit Bravour bestanden - so darf es gerne<br />
weitergehen.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Anschließend wurde erneut die Agility-Wand in Angriff genommen. Jeder musste mindestens einmal<br />
über das steile Hindernis, bevor wir am Steg die ersten Versuche absolvieren durften. Da war ja noch<br />
immer dieses starrköpfige Weibchen! Doch mit ein bisschen Trainerkunst und delikater<br />
Hundeleberwurst sollte die widerspenstige Beagledame schnell ihren persönlichen Triumph genießen<br />
dürfen. Gemeinsam zogen wir dann zum Steg, um auch dieses monströse Ding mit einem positivem<br />
Gelingen zu absolvieren. Mit Hilfestellung von links sowie Hundehalter mit kurzer Leine von rechts,<br />
sind unsere Beagle dann langsam und mit viel Gefühl an dieses hohe Hindernis herangeführt<br />
worden. Eine riesige Portion Respekt vor der Höhe konnte man in den Hundeaugen erkennen. Alle<br />
machten mutig mit und so konnte auch diese Hürde erfolgsgekrönt vollendet werden.<br />
Motte an der Wand<br />
Damit war auch der erste Trainingstag beim<br />
Butzbacher Agility abgeschlossen. Alle Beagle<br />
hatten bei der neuen Aufgabe ihren Spaß und<br />
waren durchweg sehr aufmerksam, was natürlich<br />
die Frauchen sowie Herrchen mit äußerstem<br />
Stolz erfüllte. So war auch die Vorfreude auf die<br />
nächste Agility-Stunde einzigartig.<br />
Wie schnell zwei Wochen vorbei gehen können,<br />
war schon erstaunlich. Also auf in den Beagle-<br />
Garten, geschwind die „Agi-Geräte“ ausgepackt<br />
und aufgestellt, damit Anita mit dem Training<br />
auch umgehend beginnen konnte.<br />
Nach der obligatorischen Einweisung, inklusive ein paar neuer Tipps und Tricks, sind wir im Kollektiv<br />
zum Steg, den es dann in kompletter Runde für unsere Hunde zu überwinden galt. Nun war es denn<br />
soweit und wir durften das Gruppenwesen aufgeben, um uns an den einzelnen Stationen des Agility-<br />
Parcours aufzuteilen.<br />
Erste, zaghafte Versuche wurden unternommen, eine ganze Runde zu durchlaufen. Unsere Trainerin<br />
war selbstverständlich immer in der Nähe, um zu kontrollieren, noch ein paar Ratschläge und<br />
Hilfestellung zu geben. Es war schon fast ein Augenschmaus, unseren Beaglen bei deren Arbeit<br />
zuzuschauen. Wäre da nicht die gemeine Slalomstange, die einen dynamischen Lauf noch<br />
verhinderte. Zum Ausklang der zweiten Trainingseinheit hatte Anita noch befohlen, die Wippe<br />
aufzustellen. Dort durfte jeder noch zur Krönung des Tages hinüber.<br />
Tag 28 - sozusagen die dritte Agi-Einheit! Dank der erneut flinken Füße waren die Agility-Geräte<br />
ratzfatz aufgebaut. Nach kurzem Hallo und dem üblichen Begrüßungs-Blabla sollte jeder für sich mit<br />
seinen eigenen Parcourrunden starten. Erste, mutige Experimente wurden angestrebt und so durfte<br />
doch tatsächlich so mancher Beagle ohne Leine auf seine Runde. Chaos! Tohuwabohu auf ganzer<br />
Linie! Plötzlich saß da jemand im Tunnel, ein anderer schlief auf dem Steg, noch jemand anderes<br />
spielte „Geisterfahrer“ an der Agility-Wand. Ein anderer tauchte aus dem Nichts an der Wippe auf und<br />
wollte wahrhaftig wippen… Nein, so konfus ging es freilich nicht bei unserem Training ab.<br />
Sind halt alles neugierige, liebenswerte Biester, die nur mal bei den anderen Hundeführern vorbei<br />
schauen wollten, ob da nicht doch noch jemand noch leckerere Belohnungshäppchen in der Tasche<br />
hatte.<br />
Mit zunehmender Anzahl an professionellen Agility-Trainingseinheiten lernten die Hundeführer, ihre<br />
Beagle in richtiger Reihenfolge über mehrere Hindernisse zu dirigieren. Des Öfteren war auch der<br />
Begriff „Streberbeagle“ zu hören, denn einige Hunde vollführten so manche Kombination mit<br />
gekonnter Präzision. Leider fehlte im fließenden Ablauf noch ein wenig die nötige Routine. Aber das<br />
wird bestimmt noch. Den richtigen Führungsstil, die korrekte Körpersprache und die passenden<br />
Kommandos müssen natürlich noch verfeinert werden.<br />
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Seite 51 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Blöderweise begann nun diese, fast unerträgliche, Hitzewelle, welche ein vernünftiges,<br />
konzentriertes Üben an den Agility-Geräten nicht zuließ. Dafür steht mittlerweile eine weitere<br />
Station, der Reifen, im Butzbacher Beagle-Garten und kann beim nächsten Training in den<br />
Hindernisparcours integriert werden.<br />
Alle, ob Zwei- oder Vierbeiner, sind mit viel Freude am Werk und es fällt auf, dass sich die<br />
Aufmerksamkeit zwischen Tier und Mensch aufgrund der gestellten Aufgaben positiv auswirkt.<br />
Selbstverständlich werden wir weiterhin das gemeinsame Hobby Agility fortführen. Sollte die<br />
Wetterlage an unseren Trainingstagen ein Üben nicht erlauben (z. B. durch rutschige Geräte bei<br />
Regenwetter oder eine erneute Tropenglut), bietet Trainerin Anita andere<br />
Beschäftigungsmöglichkeiten an. Zwischendurch beschäftigen wir die Beagle mit einer kleinen<br />
Übungseinheit ZOS (Ziel-Objekt-Suche) und Mantrailing, aber das ist eine andere Geschichte …<br />
Sporty Rusty<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Dirk Müller<br />
Copyright Fotos: Dirk Müller
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
„Wie lange braucht eine Flaschenpost von Osnabrück bis zu unseren <strong>BeagleFriends</strong> ins Internet“,<br />
fragt Karla in die Runde.<br />
„Wenn ihr endlich eure Pfoten in die Matsche taucht, so dass wir loskritzeln können, vielleicht bis<br />
Anfang September“, meint Fine.<br />
„Dann sind wir doch längst aus dem Urlaub zurück und wieder in Hamburg an der Waterkant!“ murrt<br />
Karla.<br />
„September reicht! Guckt mal, eine Flasche und einen Zettel haben wir schon aufgetrieben“, rufen<br />
Henry und Jonas.<br />
Karla schreibt in ihrer schönsten Schrift:<br />
Libe BeagleFräntz-Mäute!<br />
Wier machen Ferien bei Henry unt Jonas<br />
in Ossi-Town. Ich hab mich ein bisschen in<br />
Henry verkuckt, aba gantz harmlos. Jonas hat sich in Fine verliehpt.<br />
Er kriekt sich gar nicht mer ein unt<br />
zeikt alles, was er hat.<br />
Mein Fräunt Henry schähmt sich gantz<br />
doll für seinen Bruder.<br />
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Seite 53 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ich spiel liber im lütten Sandbach,<br />
kletter auf dikke Trumms,<br />
mache Beute<br />
Das is Beagle-Urlaup pur! Meiner Fräundin<br />
Peach, die eigentlich Firsich heißt und auf<br />
Stippvisite da wa, hab ich alles, aber auch wirklich<br />
alles ins Schlappohr getrÖtet.<br />
lutsche lekker Eis-am-Finger,<br />
und große Sprünge.<br />
Meer schreibe ich euch besser nicht, libe Beaglefräntz, sonst fallt ihr noch in<br />
Ohhnmacht. Obwohl, einen Beagle kann ja so leicht nix erschüttern!<br />
Vile Urlaupsgrüße von eurer liben Karla und bis balt im BeagleFräntz-Forum
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
„Karla, du olle Quasselstrippe. So wird die Post nicht abgeschickt!“ kreischen Fine und Jonas.<br />
Aber Karla und Henry haben die Flasche längst in den Teich geworfen, die jetzt durch alle Bäche,<br />
Flüsse und Seen in Deutschland nach Holland, in die Schweiz und nach Österreich schwimmt, so<br />
dass bald die gesamte Beaglemeute über das wilde Urlaubstreiben in Osnabrück Bescheid weiß!<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Autor: Silke K., Ilse M.<br />
Copyright Fotos: Silke K., Ilse M.<br />
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Seite 55 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Stress bei Hunden<br />
Martina Nagel und Clarissa v. Reinhardt<br />
Mit einem Vorwort von Anders Hallgren.<br />
Stress – ein bislang viel zu wenig beachtetes Thema, wenn es um den treuesten Begleiter des<br />
Menschen geht. Denn nicht nur wir Menschen können durch Überforderung und mangelnde<br />
Ruhephasen gestresst werden, sondern auch Hunde.<br />
Dieses Buch informiert über die Ursachen und Folgen von Stress und erklärt, welche Symptome Sie<br />
an einem gestressten Hund beobachten können.<br />
Die Autorinnen berichten anhand von authentischen Fallbeispielen, zu welchen<br />
Verhaltensauffälligkeiten und gesundheitlichen Problemen es kommen kann, wenn ein Hund<br />
überfordert ist und wie man ihm hilft, sein inneres Gleichgewicht wieder zu finden.<br />
Hardcover, 136 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen<br />
ISBN-10: 393618804<br />
www.amazon.de, www.animal-learn.de
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Seite 56
Seite 57 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Liebe Beaglefreunde und Leser !<br />
Der Herbst steht vor der Tür und somit ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Weihnachtszeit.<br />
Also auch Zeit, bereits wieder an die nächste Ausgabe unseres <strong>Magazin</strong>s zu denken, welche im<br />
Dezember erscheint.<br />
Eine schöne, weihnachtliche oder winterliche Geschichte, mit oder um den Beagle, wäre für die<br />
nächste Ausgabe genau das Richtige.<br />
Schickt uns bitte eure kleinen Weihnachts- oder Wintergeschichten, gern versehen mit einigen<br />
Fotos, an folgende Adresse:<br />
redaktion@magazin.beaglefriends.de<br />
Bei vielen Einsendungen wird das Redaktionsteam entscheiden, welche Geschichten in das<br />
<strong>Magazin</strong> kommen und welche wir im Diskussionsforum veröffentlichen.<br />
Euer Redaktionsteam von <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Mit einem Click auf das Banner, kommt ihr auf die Seite des <strong>BeagleFriends</strong> - Forums, wo ihr euch<br />
mit vielen Beaglefreunden austauschen könnt.<br />
Dort erhaltet ihr weitere wertvolle Informationen, rund um den Beagle.<br />
Desweiteren gibt es dort ein Diskussionsforum zu unserem <strong>Magazin</strong>!<br />
Schaut einfach mal vorbei.<br />
Wir freuen uns auf euch!
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Impressum von <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Für den <strong>Inhalt</strong> der aktuellen <strong>Magazin</strong>ausgabe des <strong>BeagleFriends</strong>-<strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong> sind verantwortlich<br />
Herausgeberin<br />
<strong>BeagleFriends</strong>-<strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Jutta Ambach<br />
Strehlener Str. 24<br />
12621 Berlin<br />
E-Mail: redaktion@magazin.beaglefriends.de<br />
Redaktionelle Leitung<br />
Jutta Ambach: redaktion@magazin.beaglefriends.de<br />
Redaktionsteam<br />
Simone Baaden: simone@magazin.beaglefriends.de<br />
Tanja de Boer: tani@magazin.beaglefriends.de<br />
Gudrun Hicks: gudrun@magazin.beaglefriends.de<br />
Kai Starke: kai@magazin.beaglefriends.de<br />
Layout und Gestaltung<br />
Susanne Blank: susanne@magazin.beaglefriends.de<br />
<strong>BeagleFriends</strong> – <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint kostenlos vierteljährlich. Die <strong>Inhalt</strong>e werden online publiziert unter<br />
www.magazin.beaglefriends.de. Alle Ausgaben sind im Internet abrufbar.<br />
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grober Fahrlässigkeit. Für Beiträge, die namentlich gekennzeichnet sind, ist der jeweilige Autor verantwortlich.<br />
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