Ein Jahr EU - Korea FTA - AHK Korea - AHKs
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KORUM www.kgcci.com<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>EU</strong> - <strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong><br />
Nr. 40 I August 2012<br />
I www.osec.ch<br />
Kompakt<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong><br />
Freihandelsabkommen<br />
Recht<br />
Firmenniederlassung<br />
in <strong>Korea</strong><br />
Konjunktur<br />
Branchenreport<br />
Maschinen- und<br />
Anlagenbau
fine dining at<br />
the paris grill<br />
Famous for its European sophistication and spectacular, commanding views of Seoul,<br />
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<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>EU</strong> - <strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong><br />
Kompakt<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>EU</strong>-Freihandel mit <strong>Korea</strong> zeigt<br />
gemischte Bilanz<br />
4<br />
The <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong> in Practice 6<br />
Luftfracht: Import schlägt Export 8<br />
Ausländische Automobile in <strong>Korea</strong>:<br />
Marktstruktur und Entwicklung<br />
10<br />
Konjunktur<br />
Branche kompakt - Maschinenbau und Anlagenbau 12<br />
<strong>Korea</strong>nische Firmen bauen neue Chemieanlagen 14<br />
Kontrakte<br />
<strong>Korea</strong> öffnet den Markt für<br />
Beratungsdienstleistungen<br />
16<br />
Business establishment in <strong>Korea</strong> 17<br />
KORUM – Schweizer Seiten<br />
6 <strong>Jahr</strong>e Freihandelsabkommen E<strong>FTA</strong> 20<br />
Staaten mit <strong>Korea</strong><br />
Kontakte<br />
News and People 22<br />
New Members 23<br />
Upcoming 23<br />
Contacts 24<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
Beschwerlicher Weg in die Freiheit 25<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
4 Kompakt<br />
Das Freihandelsabkommen zwischen der <strong>EU</strong> und <strong>Korea</strong> ist seit über<br />
einem <strong>Jahr</strong> in Kraft. Beide Seiten profitieren vom Abbau tarifärer und<br />
nicht-tarifärer Handelshemnisse.<br />
12 Konjunktur<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau zählt zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren<br />
in <strong>Korea</strong>. Im mittleren Preis- und Technologiesegment ist der<br />
koreanische Maschinenbau besonders stark, Spezialmaschinen werden<br />
hingegen noch oft importiert.<br />
17 Kontrakte<br />
Ausländische Unternehmen, die eine Niederlassung in <strong>Korea</strong> gründen<br />
wollen, müssen sich für eine Rechtsform entscheiden. Der Fachbeitrag<br />
von Sage Lim fasst die Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Rechtsform<br />
und ihre Implikationen zusammen.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 3
4<br />
Kompakt<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> <strong>EU</strong>-Freihandel mit <strong>Korea</strong> zeigt gemischte Bilanz<br />
Abkommen ließ deutsche Ausfuhren stärker wachsen<br />
<strong>Korea</strong>nische <strong>Ein</strong>fuhren sanken<br />
Frank Robaschik<br />
The Free Trade Agreement between the <strong>EU</strong> and the Republic of <strong>Korea</strong> has been applied<br />
already for a year now. Effective from July 1, 2012, tariffs will be further reduced. So far,<br />
trade results are mixed, however: Despite lower tariffs trade volumes have declined due<br />
to lower demand for <strong>Korea</strong>n goods in Europe. On the other hand, exports from the <strong>EU</strong><br />
and from Germany increased. Alongside companies, consumers profit from lower prices<br />
and a larger range of goods available. Despite the tariff reductions, however, non-tariff<br />
barriers continue to exist.<br />
Seit Juli 2011 wird das Freihandelsabkommen<br />
(FHA) zwischen der <strong>EU</strong> und <strong>Korea</strong> angewendet.<br />
Das Abkommen ist das erste der<br />
<strong>EU</strong> mit einem asiatischen Land. Vereinbart<br />
wurde eine vollständige Abschaffung der<br />
<strong>Ein</strong>fuhrzölle auf alle Industriegüter innerhalb<br />
von sieben <strong>Jahr</strong>en. Darüber hinaus entfallen<br />
weitgehend die Zölle auf landwirtschaftliche<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
Erzeugnisse, wenn auch mit einigen Ausnahmen<br />
und zum Teil über lange Zeiträume.<br />
Hinzu kommen unter anderem Vereinbarungen<br />
zum Abbau von Handelshemmnissen<br />
Deutscher Handel mit wichtigen außereuropäischen Partnern Juli 2011 bis April 2012<br />
Werte in Mrd. Euro; Veränderung in %*<br />
Ausfuhr Veränderung <strong>Ein</strong>fuhr Veränderung Saldo<br />
USA 66,4 14,9 40,4 1,0 26,0<br />
VR China 55,2 12,2 66,3 -2,1 -11,1<br />
Japan 13,7 18,1 19,3 -2,6 -1,9<br />
<strong>Korea</strong> 10,2 9,4 7,6 -16,3 2,7<br />
Brasilien 9,8 9,5 9,0 1,5 0,8<br />
Indien 9,3 11,1 6,1 2,1 3,2<br />
* vorläufige Angaben<br />
Quelle: DeStatis; Berechnungen von Germany Trade & Invest<br />
und Verbesserungen beim Marktzugang für<br />
Anbieter von Dienstleistungen.<br />
In den ersten zehn Monaten der Anwen-<br />
dung des Abkommens (Juli 2011 bis April<br />
2012) stiegen die deutschen Ausfuhren nach<br />
Südkorea auf einen Wert von 10,2 Mrd.<br />
Euro. Dies war ein Plus von 9,4% gegenüber<br />
dem Zeitraum Juli 2010 bis April 2011. Das<br />
Wachstum fiel damit etwas stärker aus als<br />
das der gesamten deutschen Ausfuhren in<br />
Höhe von 7,0%. Es war aber geringer als der<br />
Zuwachs der Ausfuhren in andere wichtige<br />
außereuropäische Märkte. Dennoch bleibt<br />
<strong>Korea</strong> damit nach der VR China und Japan<br />
der drittwichtigste Abnehmer deutscher<br />
Waren in Asien. Die deutschen <strong>Ein</strong>fuhren aus<br />
<strong>Korea</strong> sanken dagegen mit einem Minus von<br />
16,3% ungewöhnlich stark.<br />
Da deutsche Anbieter vor allem Maschinen,<br />
Autos und chemische Erzeugnisse nach<br />
Südkorea exportieren, profitieren sie vom<br />
Zollabbau bei diesen Produkten. Tatsächlich<br />
stieg seit der Anwendung des FHA vor allem<br />
der Wert der deutschen Lieferungen von<br />
Pkw, chemischen Erzeugnissen, Metallen<br />
und Metallerzeugnissen sowie Mess-, Analysen-<br />
und Kontrollgeräten. Bei Maschinen<br />
konnte das sehr hohe Niveau der Vorperiode<br />
gehalten werden. Der Veränderungsrate<br />
nach ist vor allem der Zuwachs bei
Nahrungsmitteln beeindruckend. Deutsche<br />
Anbieter profitieren hier unter anderem von<br />
der Wiederzulassung deutscher Schweinefleischausfuhren.<br />
<strong>Ein</strong>e rapide Zunahme der südkoreanischen<br />
Exporte nach Deutschland und in die <strong>EU</strong><br />
blieb bisher aus. Die Gründe liegen in dem<br />
<strong>Ein</strong>bruch der Nachfrage nach Schiffen, dem<br />
wichtigsten Exportprodukt, und einem geringeren<br />
Absatz elektronischer Erzeugnisse aus<br />
Südkorea. Die Rückgänge sind nachfragegetrieben<br />
und haben nichts mit dem FHA zu<br />
tun. Auf Schiffe bestand schon vorher kein<br />
Zoll, das gilt auch für viele Elektronikprodukte.<br />
Dagegen stiegen vor allem die Verkaufszahlen<br />
koreanischer Automobile und<br />
Maschinen sowie unter anderem von Handys<br />
und Autoreifen.<br />
Das Handelsvolumen Südkoreas mit der<br />
<strong>EU</strong> insgesamt fiel seit der Anwendung des<br />
FHA um 0,3%. Wie oben für Deutschland<br />
skizziert, fielen die koreanischen Exporte<br />
während die Lieferungen der Europäer nach<br />
<strong>Korea</strong> stiegen. Dennoch ist die Entwicklung<br />
je nach Land unterschiedlich. Das Vereinigte<br />
Königreich beispielsweise rückte auf Rang<br />
zwei der größten Lieferländer Südkoreas<br />
innerhalb der <strong>EU</strong> vor. Der hohe Zuwachs war<br />
vor allem durch den Kauf britischen Erdöls<br />
bedingt. Britische Kanzleien gehörten auch<br />
zu den ersten, die von der im FHA vorgesehenen<br />
Möglichkeit Gebrauch machten, Niederlassungen<br />
in <strong>Korea</strong> zu gründen.<br />
Insgesamt verzeichnet Südkorea nach wie<br />
vor einen Überschuss im Warenhandel mit<br />
den <strong>EU</strong>-Ländern. Defiziten mit großen Ländern,<br />
wie Deutschland, Frankreich, dem Ver-<br />
<strong>Ein</strong>fuhren von <strong>Korea</strong> aus Deutschland nach wichtigen Warengruppen<br />
in Mio. USD; Veränderung zum gleichen Vorjahresvergleichszeitraum in %<br />
SITC-Warengruppe Juli 2010 bis Mai 2011 Juli 2011 bis Mai 2012 Veränd.<br />
0-9 Insgesamt 14.632 15.880 8,5<br />
.71-74 Maschinen 4.500 4.516 0,4<br />
.78 Straßenfahrzeuge 2.728 2.974 9,0<br />
..781 Pkw 1.963 2.178 11,0<br />
.5 Chemische Erzeugnisse 2.545 2.749 8,0<br />
.67-69 Metalle,<br />
Metallerzeugnisse<br />
848 1.064 25,5<br />
.77 minus 776 Elektrotechnik 836 982 17,4<br />
.874 Mess-, Analyse- und<br />
Kontrollgeräte<br />
794 846 8,9<br />
.75/76/776 Elektronik 790 716 -9,4<br />
.0 Nahrungsmittel/lebende Tiere 118 311 162,6<br />
Quelle: <strong>Korea</strong>nische Außenhandelsstatistik, KOTIS; Berechnungen von Germany Trade & Invest<br />
einigten Königreich und Italien, stehen deutliche<br />
Überschüsse mit mitteleuropäischen<br />
Staaten gegenüber. In Ländern, wie der Slowakei,<br />
Polen oder Tschechien, unterhalten<br />
südkoreanische Firmen, darunter Hyundai,<br />
Kia oder LG, Produktionsstützpunkte und<br />
beliefern von dort aus europäische Märkte.<br />
Trotz gesunkener Ausfuhren nützt das FHA<br />
mit der <strong>EU</strong> Südkorea schon. Das Land verfügt<br />
mittlerweile über FHA unter anderem<br />
mit den USA, der <strong>EU</strong>, der südostasiatischen<br />
Ausfuhren von <strong>Korea</strong> nach Deutschland nach wichtigen Warengruppen<br />
Kompakt<br />
Staatengemeinschaft ASEAN und Indien. Der<br />
Zugang zum koreanischen Markt und über<br />
FHA-bedienbare Märkte stärkt die einheimische<br />
Industrie und ist mit ein Grund für<br />
steigende ausländische Direktinvestitionen<br />
beispielsweise aus Japan.<br />
Nicht zuletzt bringt das FHA den Konsumenten<br />
in der <strong>EU</strong> und in <strong>Korea</strong> Vorteile in<br />
Form von niedrigeren Preisen wegen des<br />
Wegfalls oder der Verringerung von <strong>Ein</strong>fuhrzöllen.<br />
In <strong>Korea</strong> geht das so weit, dass<br />
sogar die Fair Trade Commission (FTC) bei<br />
einer Reihe von Produkten prüft, ob Preisvorteile<br />
aus dem FHA auch an Kunden<br />
weitergegeben wurden, beispielsweise bei<br />
Automobilen, Wein oder Bratpfannen. Mitte<br />
Juni 2012 gab das Ministry of Strategy and<br />
Finance bekannt, durch verschiedene Maßnahmen<br />
die Preise für Kosmetika senken zu<br />
wollen.<br />
Trotz des FHA und der Verbesserungen beim<br />
Marktzugang verbleiben nach wie vor nichttarifäre<br />
Hemmnisse im bilateralen Handel.<br />
Schon länger gibt es beispielsweise Vorschriften,<br />
wonach Busse in <strong>Korea</strong> 5 cm<br />
schmaler sein müssen als in Europa, was<br />
dazu führt, dass auf Südkoreas Straßen keine<br />
europäischen Busse zu sehen sind. <strong>Ein</strong>e<br />
Liste der wichtigsten Handelsbarrieren aus<br />
Sicht europäischer Lieferanten veröffentlicht<br />
regelmäßig die European Chamber of<br />
Commerce in <strong>Korea</strong> (<strong>EU</strong>CCK). Die letzte ver-<br />
in Mio. USD; Veränderung in %<br />
SITC-Warengruppe Juli 2010 bis Mai 2011 Juli 2011 bis Mai 2012 Veränd.<br />
0-9 Insgesamt 9.370 7.636 -18,5<br />
.793 Schiffe 3.332 1.839 -44,8<br />
.75/76/776 Elektronik 1.834 1.223 -33,3<br />
..776 Halbleiter 753 439 -44,8<br />
..76411 Telefone 363 385 6,1<br />
.78 Straßenfahrzeuge 1.058 1.192 12,7<br />
..781 Pkw 632 929 46,9<br />
.71-74 Maschinen 701 866 23,6<br />
.5 Chemische Erzeugnisse 526 574 9,1<br />
.77 minus 776 Elektrotechnik 481 490 2,0<br />
.67-69 Metalle,<br />
Metallerzeugnisse<br />
301 326 8,2<br />
.625 Reifen 105 168 59,6<br />
.774 Elektrodiagnosegeräte 110 144 30,8<br />
Quelle: <strong>Korea</strong>nische Außenhandelsstatistik, KOTIS; Berechnungen von Germany Trade & Invest<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 5
6<br />
Kompakt<br />
öffentlichte Aufstellung kann unter http://<br />
trade.eucck.org/site/2011/en/index.htm eingesehen<br />
werden.<br />
Ebenfalls kommen neue Regelungen hinzu<br />
oder werden sukzessive verschärft, wie beispielsweise<br />
Vorschriften zu den erlaubten<br />
Kohlendioxidemissionen von Fahrzeugen.<br />
Nach Informationen von Marktkennern gibt<br />
es dabei immer wieder Fälle, wo neue Regeln<br />
nicht lange genug im Voraus vorhersehbar<br />
und planbar sind. Die <strong>EU</strong>-Kommission<br />
ermuntert europäische Firmen, ihre Probleme<br />
bei der <strong>Ein</strong>fuhr nach <strong>Korea</strong> unter der Mailadresse<br />
Trade-<strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong>-<strong>FTA</strong>@ec.europa.eu zu<br />
melden. Spezifisch deutscher Probleme nehmen<br />
sich die Deutsch-<strong>Korea</strong>nische Industrie-<br />
und Handelskammer und die Deutsche<br />
Botschaft in Seoul an.<br />
Frank Robaschik ist Korrespondent von<br />
Germany Trade & Invest in <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
<strong>Korea</strong>s Handel mit ausgewählten <strong>EU</strong>-Ländern von Juli 2011 bis Mai 2012<br />
<strong>Ein</strong>fuhr Veränderung Ausfuhr Veränderung Saldo<br />
<strong>EU</strong> insgesamt 45.086 14,8 46.728 -11,5 1.643<br />
.Deutschland 15.880 8,5 7.636 -18,5 -8.244<br />
.Vereinigtes Königreich 4.852 62,8 3.730 -36,1 -1.122<br />
.Niederlande 4.055 0,4 4.484 12,3 429<br />
.Italien 4.213 17,9 3.141 -25,3 -1.072<br />
.Frankreich 5.276 18,7 2.760 -50,3 -2.516<br />
.Schweden 1.484 -13,1 867 10,9 -616<br />
.Belgien 1.347 11,8 2.265 16,4 918<br />
.Österreich 1.185 7,8 767 1,7 -419<br />
.Spanien 1.105 12,1 1.734 -0,4 630<br />
.Slowakei 141 32,2 3.893 -6,8 3.752<br />
.Polen 430 49,4 3.646 -9,6 3.216<br />
.Tschechien 506 36,0 1.904 65,1 1.398<br />
.Griechenland 51 -35,7 1.566 33,8 1.515<br />
.Slowenien 87 -15,5 1.362 84,8 1.275<br />
.Ungarn 465 10,3 1.136 -40,0 671<br />
<strong>Korea</strong>s Handel weltweit 488.421 12,3 509.659 8,0 21.238<br />
* vorläufige Angaben<br />
The <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong> in Practice<br />
reciprocal agreements providing substantial<br />
opportunities to the <strong>EU</strong> and its trading<br />
partners. The <strong>FTA</strong> with <strong>Korea</strong> is a landmark<br />
agreement, the most ambitious trade deal<br />
ever concluded by the <strong>EU</strong> – and our first in<br />
Asia – which has opened up a fast-growing<br />
East Asian market for <strong>EU</strong> exporters and is<br />
already providing results.<br />
<strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> trade has reached record levels<br />
particularly since the <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong> entered<br />
into force on July 1, 2011. Our bilateral trade<br />
in goods and services reached a total of<br />
80 billion € in 2011 and grew by 11.75%<br />
- which is remarkable given the difficult<br />
economic environment of last year.<br />
This is, partially, thanks to the <strong>FTA</strong>, which<br />
will eliminate virtually all duties for both<br />
industry and agriculture within five years.<br />
Immediately upon its entry into force, some<br />
70% of bilateral trade is already duty free,<br />
and the immediate benefits amount to some<br />
Werte in Mrd. USD; Veränderung im Vergleich zu Juli 2010 bis Mai 2011 in %*<br />
Quelle: <strong>Korea</strong>nische Außenhandelsstatistik, KOTIS; Berechnungen von Germany Trade & Invest<br />
Interview with H.E. Ambassador Tomasz Kozlowski, Head of Delegation of the European Union to the Republic of <strong>Korea</strong><br />
KORUM: Your Excellency, the <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong><br />
<strong>FTA</strong> came into force one year ago. What<br />
is your personal evaluation?<br />
Kozlowski: First of all, I would like to underline<br />
that the <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong> is a prime example<br />
of the <strong>EU</strong> policy to pursue ambitious and<br />
850 million € of import duties saved in the<br />
first year. Cumbersome and expensive testing<br />
and double certification requirements have<br />
been eased in particular for automobiles,<br />
whereas regulatory transparency and predictability<br />
further increased across a range<br />
of sectors. Equally, there will be new opportunities<br />
worth several billion euros in the<br />
services sector in the medium to long term.<br />
According to the latest figures, in 2011 we<br />
recorded the smallest trade deficit with<br />
<strong>Korea</strong> over the last 15 years, down from 11.3<br />
billion € in 2010 to 3.6 billion € in 2011. In<br />
the first 12 months of the <strong>FTA</strong> implementation,<br />
from July 2011 to June 2012, <strong>EU</strong><br />
exports to <strong>Korea</strong> increased by 5.6 billion € or<br />
12.9% year on year.<br />
The <strong>EU</strong>’s depressed domestic demand due<br />
to the instability in the euro area seems to<br />
have affected <strong>Korea</strong>'s exports to the <strong>EU</strong>.<br />
However, the figures also show that the
exports of products that enjoyed duty free<br />
access from entry into force of the agreement<br />
have increased much more than other<br />
products, and in that respect the positive<br />
impact of the <strong>FTA</strong> is already visible even<br />
after only one year. In a broader context,<br />
the <strong>FTA</strong> encompasses non-tariff measures<br />
as well as opening of trade in services, to be<br />
fully implemented over the coming years.<br />
Therefore, the overarching effects of this<br />
highly comprehensive agreement will materialise<br />
gradually, in a manner to boost <strong>EU</strong><br />
exporters' freer access to the <strong>Korea</strong>n market<br />
and facilitate fair competition.<br />
KORUM: Did any specific sectors particularly<br />
benefit from the <strong>FTA</strong> during the last<br />
year?<br />
Kozlowski: The <strong>FTA</strong> has resulted in significant<br />
benefits for different industries. <strong>EU</strong> companies<br />
significantly improved their performance<br />
in the <strong>Korea</strong>n market in sectors such as cars<br />
and car parts, industrial machines, telecommunications<br />
equipment, iron and steel products,<br />
luxury products, pharmaceuticals and<br />
food and alcohol products.<br />
Tariff dismantling under the <strong>FTA</strong> had an<br />
immediate impact on the growth of <strong>EU</strong><br />
exports ranging from agricultural exports to<br />
machinery/mechanical appliances and automobiles.<br />
However, equally important are the<br />
four sectoral Annexes of the <strong>FTA</strong> (electronics,<br />
pharmaceuticals and medical devices,<br />
automobiles and parts, chemicals) which<br />
provide innovative approaches to tackling<br />
existing non-tariff measures in <strong>Korea</strong>, as<br />
well as strong legal grounds to prevent trade-restrictive<br />
behind-the-border measures<br />
from newly emerging. We may need some<br />
more time to precisely quantify the effects<br />
of these provisions on the growth of bilateral<br />
trade, but noticeable improvements in<br />
market access for some industrial sectors<br />
have already materialised.<br />
For instance, the industrial machinery industry<br />
has seen the immediate "win-win effect"<br />
between the two parties under the <strong>FTA</strong>.<br />
Whilst <strong>Korea</strong> produces and exports machines<br />
for general use, the <strong>EU</strong> manufactures highquality<br />
industrial machines. The high level of<br />
complementarities in this sector has contributed<br />
to bilateral trade growth in a mutually<br />
beneficial manner under the <strong>FTA</strong>. Of course,<br />
it is in addition to the enhanced price competitiveness<br />
as a result of an 8% reduction<br />
in customs duties (for most machines) and<br />
the elimination of several non-tariff barriers.<br />
KORUM: Are SMEs in Europe and <strong>Korea</strong><br />
aware of the <strong>FTA</strong> and its benefits or are<br />
bureaucratic hurdles, for example related<br />
to rules of origins, too high for them?<br />
Kozlowski: SMEs both in Europe and <strong>Korea</strong><br />
are relatively less engaged in direct exports<br />
to the other party or to the rest of the world<br />
and many of them are producers of parts<br />
and components or services embedded in<br />
the exports of larger companies. Given this,<br />
SMEs certainly stand to benefit from the<br />
opportunities created by the <strong>FTA</strong> and therefore<br />
their contribution to trade can be much<br />
improved. This is an integral part of the<br />
competitiveness strategy for both, the <strong>EU</strong><br />
and <strong>Korea</strong>. In order to maximize the benefits<br />
for SMEs in particular, as far as I know, both<br />
parties have been making their respective<br />
efforts to raise awareness of the <strong>FTA</strong> and<br />
its provisions and to increase the utilization<br />
rate of the <strong>FTA</strong> through various channels<br />
and policy tools available.<br />
KORUM: Which are the major non-tariff<br />
barriers that have been eased or removed<br />
as a result of the agreement?<br />
Kozlowski: As I have mentioned, cumbersome<br />
and expensive testing and double certification<br />
requirements will be eased particularly<br />
for electronics, automobiles and<br />
automobile parts. Transparency and predictability<br />
in regulatory issues have been<br />
increased and the protection of intellectual<br />
property rights has been much strengthened<br />
under the <strong>FTA</strong>. All these have already started<br />
to work to serve as important tools to tackle<br />
any existing and newly emerging non-tariff<br />
measures.<br />
Also, I would like to attach significance to<br />
an increased emphasis on the proper implementation<br />
of the <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong>. Both parties<br />
are committed to holding several thema-<br />
Kompakt<br />
tic committees and seven specific working<br />
groups to ensure proper implementation.<br />
KORUM: Do you believe that the <strong>Korea</strong>n<br />
public generally has a positive view of the<br />
<strong>Korea</strong>-<strong>EU</strong> <strong>FTA</strong> one year after it went into<br />
force in July 2011?<br />
Kozlowski: Yes, I do believe that the <strong>Korea</strong>n<br />
public holds a fairly positive view of the<br />
<strong>Korea</strong>-<strong>EU</strong> <strong>FTA</strong> in general terms, although<br />
there are also public opinions which oppose<br />
<strong>Korea</strong>'s <strong>FTA</strong> policies.<br />
The <strong>EU</strong> is widely considered as one of the<br />
most important trading partners for <strong>Korea</strong>,<br />
and equally as the best source for a wide<br />
range of high-quality goods and premium<br />
brands. It is not surprising that the <strong>Korea</strong>n<br />
public was in high anticipation of the immediate<br />
reflection of the tariff elimination or<br />
reduction in <strong>EU</strong> imports as a result of the<br />
<strong>FTA</strong>, but as we all noted, the resulting price<br />
changes turned out to be different from<br />
sector to sector. Therefore, when it comes to<br />
the immediate benefits for consumers and<br />
the price of goods, the <strong>Korea</strong>n public may<br />
have mixed feelings about the effect of the<br />
<strong>FTA</strong>.<br />
It is important to stress to the public that<br />
consumer goods are a small part of bilateral<br />
trade and not always those where the<br />
largest tariff reductions are felt. Also, tariffs<br />
are only one cost element in price setting by<br />
companies on both sides.<br />
Rather than a mechanical decrease in prices<br />
resulting from every tariff reduction, the<br />
improved competitive environment brought<br />
by the opening of the <strong>Korea</strong>n economy (and<br />
not only the <strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong>) can only contribute<br />
to keep consumer prices down. As an<br />
example, I have read in the press that prices<br />
of wine have dropped 22.4 percent on average<br />
since the free trade agreements with<br />
the <strong>EU</strong> and the U.S. came into effect, much<br />
more than the tariff reduction of 15 percent.<br />
KORUM: What is the European agenda<br />
for the post <strong>FTA</strong> period? Which are the<br />
sectors where further trade liberalization<br />
could take place?<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 7
8<br />
Kompakt<br />
Kozlowski: For the next few years, our priority<br />
here in <strong>Korea</strong> will be to work together<br />
with the <strong>Korea</strong>n government, industry and<br />
the <strong>EU</strong> Member States and to fully implement<br />
the <strong>FTA</strong>. This is a complex technical<br />
task, due to the comprehensiveness of the<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
<strong>FTA</strong>, which is unprecedented for both sides.<br />
There are no new negotiations planned in<br />
any particular sector, but the <strong>FTA</strong> establishes<br />
an open-ended framework to make progress<br />
in numerous areas, such as technical barriers<br />
Luftfracht: Import schlägt Export<br />
jahresperiode auf 49 Mrd. USD. Gleichzeitig<br />
sind die koreanischen Exporte um ebenfalls<br />
13% von 57,9 Mrd. USD auf 50,9 Mrd. USD<br />
gefallen. Vom koreanischen Handelsüberschuss<br />
von 14,5 Mrd. USD in der Zeit vor<br />
Inkrafttreten des Freihandelsabkommen blieben<br />
somit nur noch 1,9 Mrd. USD übrig.<br />
Gewinner und Verlierer<br />
Importe nach <strong>Korea</strong> waren maßgeblich vom<br />
Anstieg bei Automobilen (+11,3%) und<br />
Maschinen (+22,7%) geprägt. Vor allem das<br />
Wachstum der Automobilhersteller, hier insbesondere<br />
der deutschen Marken, kann jeder<br />
Besucher auf den Straßen <strong>Korea</strong>s unmittelbar<br />
bestätigen.<br />
to trade, intellectual property, and liberalisation<br />
in key service sectors, to name just a<br />
few. It is our job, and our plan, to make the<br />
most of it.<br />
Entgegen den Erwartungen profitieren Importe nach <strong>Korea</strong> stärker vom<br />
Freihandelsabkommen zwischen der <strong>EU</strong> und <strong>Korea</strong><br />
Uwe Glunz<br />
12 months after the implementation of the free trade agreement between <strong>Korea</strong> and the<br />
<strong>EU</strong> (<strong>FTA</strong>) the development of the trade volumes lags behind expectations. However, this<br />
should not be attributed to the failure of the <strong>FTA</strong> but to the general market downturn in<br />
both, <strong>Korea</strong> and the <strong>EU</strong>. The air cargo industry clearly benefits from the <strong>FTA</strong> but can at<br />
the same time not escape the impact of soft demand due to the current economic crisis.<br />
Die Entwicklung des Handels als Treiber<br />
der Luftfracht<br />
Mit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens<br />
waren große Erwartungen hinsichtlich<br />
des künftigen Handelsvolumens<br />
zwischen den beiden Wirtschaftspartnern<br />
verbunden. Experten gehen davon aus, dass<br />
das koreanische Bruttosozialprodukt durch<br />
die positiven Effekte des Freihandelsabkommen<br />
um bis zu 5% wachsen wird. <strong>Ein</strong>e<br />
Studie des <strong>Korea</strong> Institute for International<br />
Economic Policy weist darauf hin, dass die<br />
koreanischen Exporte in den ersten 15 <strong>Jahr</strong>en<br />
des Abkommens jährlich um 2,5 Mrd.<br />
USD und die Importe aus der <strong>EU</strong> um 2,1<br />
Mrd. USD steigen würden. Der koreanische<br />
Handelsüberschuss würde demnach deutlich<br />
zunehmen.<br />
<strong>Ein</strong> <strong>Jahr</strong> nach Inkrafttreten des Freihandelsabkommen<br />
weichen die tatsächlichen Zahlen<br />
allerdings deutlich von diesen Erwartungen<br />
ab: der koreanische Handelsüberschuss mit<br />
der <strong>EU</strong> ist drastisch gefallen. Entsprechend<br />
den Daten des <strong>Korea</strong> Customs Service, die im<br />
Juli 2012 veröffentlicht wurden, stiegen die<br />
Importe aus der <strong>EU</strong> im Zeitraum Juli 2011<br />
bis Juni 2012 um 13% im Vergleich zur Vor-<br />
Importe von Flugzeugen und Flugzeugteilen<br />
stiegen um beachtliche 122% an. Auch<br />
Erdölprodukte nahmen deutlich zu (+110%).<br />
Auf der Exportseite profitierte die koreanische<br />
Automobilindustrie ebenfalls beachtlich<br />
vom Freihandelsabkommen. Automobile<br />
(+38%) und Teile (+15,8%) legten mit am<br />
stärksten zu. Stark verloren haben dagegen<br />
die klassischen koreanischen Produkte wie<br />
z.B. Flachbildschirme, Halbleiter und Mobiltelefone.<br />
Treiber der Entwicklung<br />
Bei genauerer Betrachtung der Exporte zeigt<br />
sich, dass vom Freihandelsabkommen begünstigte<br />
Produkte im Gegensatz zum Gesamtexportvolumen<br />
sogar gewachsen sind, so<br />
berichtet das Institute for International Trade<br />
der <strong>Korea</strong> International Trade Association<br />
(KITA). Gleichzeitig sind die Exporte von Produkten,<br />
die nicht vom Freihandelsabkommen<br />
profitieren, so stark gefallen, dass dadurch<br />
die gesamte Exportbilanz negativ ausfällt.<br />
Wie z.B. im Schiffsbau, der für rund ein<br />
Sechstel der gesamten koreanischen Exporte<br />
in die <strong>EU</strong> steht.<br />
<strong>Ein</strong> regionaler Vergleich deutet ebenfalls<br />
auf eine positive Wirkung des Freihandelsabkommen<br />
hin. Grosze Handelspartner der<br />
<strong>EU</strong> wie China, Taiwan und Japan, mit denen<br />
aktuell kein Freihandelsabkommen besteht,<br />
verzeichnen im Gegensatz zu <strong>Korea</strong> gar einen<br />
Rückgang der Exporte der relevanten Güter.
Ausschlaggebend für den Rückgang gerade<br />
der klassischen koreanischen Produkte ist<br />
dabei vor allem die andauernde europäische<br />
Wirtschaftskrise mit einschneidenden<br />
Auswirkungen auf die Kaufkraft der <strong>EU</strong>-<br />
Bewohner und Unternehmen. Zudem ist<br />
zu berücksichtigen, dass viele koreanische<br />
Unternehmen in diesen Segmenten inzwischen<br />
verstärkt auch in Europa produzieren.<br />
So werden die meisten koreanischen Mobiltelefone,<br />
die in der <strong>EU</strong> verkauft werden,<br />
mittlerweile in China, Südostasien oder Osteuropa<br />
gefertigt.<br />
Auf der anderen Seite ist z.B. der Erfolg der<br />
europäischen Automobilhersteller in <strong>Korea</strong><br />
sicherlich nicht ausschließlich auf reduzierte<br />
Importzölle zurückzuführen, sondern vielmehr<br />
auf erfolgreiches Marketing und die<br />
immer noch vorhandene Kaufkraft koreanischer<br />
Konsumenten.<br />
Insgesamt wird damit klar, dass ein Schluss<br />
von der Entwicklung des Gesamthandelsvolumens<br />
auf den Erfolg des Freihandelsabkommen<br />
nicht möglich ist und es wie so oft<br />
einer genaueren Betrachtung bedarf.<br />
Die Entwicklung der Luftfracht zwischen<br />
<strong>Korea</strong> und der <strong>EU</strong><br />
Der Luftfahrtbranchenverband IATA ging<br />
2011 von einem Wachstum des koreanischen<br />
Luftfrachtvolumens (Import und Export) von<br />
3,9% in 2012 aus. Ähnlich haben die Branchenanalysten<br />
von Seabury die Luftfrachtexporte<br />
von <strong>Korea</strong> in die <strong>EU</strong>-Länder eingeschätzt<br />
(+4%). Umgekehrt waren sie bei den<br />
Luftfracht-Export <strong>Korea</strong>-<strong>EU</strong><br />
15000<br />
12000<br />
9000<br />
6000<br />
3000<br />
0<br />
8607<br />
8305<br />
7103<br />
9084<br />
11090<br />
12866<br />
Importen aus der <strong>EU</strong> nach <strong>Korea</strong> mit +2%<br />
etwas zurückhaltender. Beiden Prognosen<br />
lagen allerdings günstigere Annahmen zur<br />
Entwicklung des Handels zugrunde als sie<br />
nun, wie oben aufgezeigt, tatsächlich eingetreten<br />
sind.<br />
Aktuelle Entwicklung nach Inkrafttreten<br />
des Freihandelsabkommen<br />
Tatsächlich bildet die Luftfrachtbranche<br />
bei dieser Betrachtung die Entwicklung des<br />
Handelsvolumens weitgehend nach. Auch<br />
hier schrumpft entsprechend den IATA-Zahlen<br />
das Exportgeschäft aus <strong>Korea</strong> in die <strong>EU</strong><br />
in den ersten 12 Monaten des Freihandelsabkommen<br />
deutlich (-9%).<br />
Auf der anderen Seite ging das Luftfrachtvolumen<br />
aus der <strong>EU</strong> nach <strong>Korea</strong> leicht um<br />
knapp 3% zurück und hinkt damit dem<br />
wachsenden Handelsvolumen etwas hinterher.<br />
10734 10287<br />
11879<br />
13275<br />
11437<br />
10524<br />
993412<br />
Jun11 Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan12 Feb Mär Apr Mai Jun 12<br />
Quelle: IATA-CASS <strong>Korea</strong> Jun 11 - Jun 12<br />
Kompakt<br />
Aufschlussreicher ist dabei eine Betrachtung<br />
einzelner, größerer Länder: gingen die<br />
Frachtmengen in den bislang größten Zielmarkt<br />
Österreich um knapp 18% zurück,<br />
so stiegen diese in den bisher zweitgrößten<br />
Markt Deutschland um 8,5% an. Hinter<br />
Österreich verbergen sich dabei die großen<br />
Warenströme von Samsung und weiteren<br />
koreanischen Konsumgüterherstellern, die<br />
vom Flughafen Wien aus größtenteils nach<br />
Osteuropa verteilt werden. Diese leiden<br />
aktuell fast ausnahmslos unter der europäischen<br />
Konjunkturflaute, und nicht etwa an<br />
mangelnder Konkurrenzfähigkeit oder gar zu<br />
hohen Zöllen. Die positive Entwicklung der<br />
Frachtmengen nach Deutschland ist dabei<br />
erwartungsgemäß von der prosperierenden<br />
Automobil- und Automobilzulieferindustrie<br />
geprägt.<br />
Damit zeigt sich auch für die Luftfracht, dass<br />
die Industrie einerseits vom Freihandelsabkommen<br />
profitiert (siehe Bsp. Deutschland),<br />
auf der anderen Seite jedoch genauso den<br />
konjunkturellen <strong>Ein</strong>flüssen unterliegt wie<br />
der gesamte Handel eben auch (siehe Bsp.<br />
Österreich). Bereinigt man hier die Entwicklung<br />
der letzten 12 Monate, so kann man<br />
spätestens auf den zweiten Blick auf einen<br />
positiven <strong>Ein</strong>fluss des Freihandelsabkommens<br />
auf die Luftfracht-Entwicklung zwischen<br />
<strong>Korea</strong> und der <strong>EU</strong> schließen.<br />
Wie stellt sich ein deutsches Luftfrachtunternehmen<br />
wie Lufthansa Cargo auf<br />
das Freihandelsabkommen ein?<br />
<strong>Korea</strong> ist und bleibt ein strategisch wichtiger<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 9
10<br />
Kompakt<br />
Markt für Lufthansa Cargo. Das Freihandelsabkommen<br />
hat das nur noch einmal<br />
verstärkt. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen<br />
hat Lufthansa die eigene Frachter-Bedienung<br />
<strong>Korea</strong>s in der Krise 2009 allerdings<br />
vorübergehend eingestellt. Auf der Basis<br />
der positiven Marktentwicklung in 2010<br />
und in Erwartung weiterer positiver Impulse<br />
durch das Freihandelsabkommen hat Lufthansa<br />
Cargo bereits im August 2011 damit<br />
begonnen, <strong>Korea</strong> wieder mit eigenen MD-11<br />
Frachtern zu bedienen (damals mit zwei Frequenzen<br />
pro Woche). Nach ersten positiven<br />
Erfahrungen im Winterflugplan 2011 wurde<br />
die Bedienung im Sommerflugplan 2012 auf<br />
3 wöchentliche Frequenzen aufgestockt.<br />
Trotzt der aktuellen, konjunkturell bedingten<br />
Marktschwäche geht Lufthansa Cargo davon<br />
aus, dass der <strong>Korea</strong>nische Luftfrachtmarkt<br />
von und nach Europa auf längere Sicht spür-<br />
Ausländische Automobile in <strong>Korea</strong>:<br />
Marktstruktur und Entwicklung<br />
Bewertung aus Sicht eines Automobilimporteurs<br />
Thomas Urbach<br />
For several decades, foreign car manufacturers only had a minor presence on the<br />
<strong>Korea</strong>n automobile market. During recent years however, foreign car manufacturers<br />
were able to expand their presence on the <strong>Korea</strong>n market. Foreign car manufacturers<br />
are expected to reach a market share of 10% this year and, for the first time, exported<br />
more than 100.000 cars to <strong>Korea</strong> in 2011. German car manufacturers have particularly<br />
profited from this development and the <strong>EU</strong> - <strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong> further improves the market<br />
position of foreign car manufacturers.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
Luftfracht-Import <strong>Korea</strong>-<strong>EU</strong><br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
15723 17229<br />
14561 13973<br />
15800<br />
14522<br />
bar vom Freihandelsabkommen profitieren<br />
wird. Daher wurde im Juli beschlossen, die<br />
Bedienung mit dem nächsten Winterflugplan<br />
Ende Oktober von 3 auf 6 Frequenzen<br />
zu verdoppeln. Damit investiert Lufthansa<br />
Cargo einmal mehr in die Zukunft des kore-<br />
15691<br />
12022<br />
14327<br />
16006<br />
13989<br />
14587 14351<br />
Jun11 Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan12 Feb Mär Apr Mai Jun 12<br />
Quelle: IATA-CASS <strong>Korea</strong> Jun 11 - Jun 12<br />
anischen Marktes und in die Handelsbeziehungen<br />
zwischen <strong>Korea</strong> und Europa.<br />
Uwe Glunz ist General Manager bei<br />
Lufthansa Cargo <strong>Korea</strong>.<br />
Lange Zeit war der koreanische Automobilmarkt<br />
durch ausländische Hersteller fast<br />
gänzlich unerschlossen. Im <strong>Jahr</strong> 1987 wurde<br />
ein Mercedes-Benz 560 SEL als erstes ausländisches<br />
Fahrzeug offiziell in <strong>Korea</strong> zugelassen.<br />
Dies läutete den Beginn einer Erfolgsgeschichte<br />
für die europäischen Automobilimporteure<br />
einerseits und die koreanischen<br />
Konsumenten andererseits ein.<br />
In den letzten 25 <strong>Jahr</strong>en hat sich der Importmarkt<br />
sprunghaft entwickelt. Wurden im<br />
<strong>Jahr</strong> 1987 lediglich zehn ausländische PKW<br />
importiert, so erhöhte sich deren Zahl bis<br />
2007 auf über 50.000. Im <strong>Jahr</strong> 2011 wurde<br />
das erste Mal die 100.000er Marke geknackt.<br />
Laut einer Prognose der <strong>Korea</strong> Automobile<br />
Importers and Distributors Association (KAI-<br />
DA) werden in diesem <strong>Jahr</strong> die derzeit rund
25 Importmarken einen Marktanteil von<br />
etwa 10% erreichen. Dieser vergleichsweise<br />
geringe Marktanteil verdeutlicht die nach<br />
wie vor sehr ausgeprägte Dominanz der koreanischen<br />
Automobilhersteller. Zum Vergleich:<br />
In Deutschland liegt der Importanteil bei<br />
rund 30%. Nichtsdestotrotz deutet der nach<br />
wie vor geringe Marktanteil ausländischer<br />
Automobilhersteller aber auch auf weiterhin<br />
vorhandenes Wachstumspotenzial hin. Dies<br />
wird auch in der Entwicklung der Automobilabsätze<br />
auf dem koreanischen Markt innerhalb<br />
der letzten <strong>Jahr</strong>e deutlich. Während der<br />
koreanische Pkw-Markt von 2007 bis 2011<br />
um ca. 30% auf 1,32 Mio. Fahrzeuge wuchs,<br />
verdoppelte sich der Importmarkt im gleichen<br />
Zeitraum. Deutsche Automobilhersteller<br />
konnten ihren Absatz im besagten Zeitraum<br />
sogar verdreifachen.<br />
Neue Marktchancen für ausländische Automobilhersteller<br />
ergeben sich auch durch das<br />
zum 1.7. 2011 zwischen der <strong>EU</strong> und <strong>Korea</strong> in<br />
Kraft getretene Freihandelsabkommen (FHA).<br />
Das <strong>EU</strong> – <strong>Korea</strong> FHA sieht einen schrittweisen<br />
Abbau der koreanischen Importzölle auf<br />
Automobile vor. Ab Juli 2014 sollen diese<br />
gänzlich entfallen. Auch wenn Automobil-<br />
Pkw-Markt in <strong>Korea</strong><br />
1,600,000<br />
1,400,000<br />
1,200,000<br />
1,000,000<br />
800,000<br />
600,000<br />
400,000<br />
200,000<br />
0<br />
1,039,978<br />
53,390<br />
22,282<br />
2007<br />
<strong>EU</strong>-<strong>Korea</strong> FHA: Zollsenkungen bei Personenkraftwagen<br />
hersteller und Konsumenten von dem Freihandelsabkommen<br />
in finanzieller Hinsicht<br />
profitieren, so sahen sich europäische Automobilhersteller<br />
und andere exportierende<br />
Unternehmen dennoch in der Kritik als es<br />
zu Preissteigerungen nach Abschluss des<br />
<strong>EU</strong> – <strong>Korea</strong> FHA kam. Dies ist auf steigende<br />
Logistik-, Transport- und Vertriebskosten<br />
zurückzuführen. Im letzten <strong>Jahr</strong> wurden die<br />
Zollgebühren um 2,4% reduziert, die Inflationsrate<br />
in <strong>Korea</strong> betrug hingegen 4%. Da<br />
Zollgebühren lediglich auf den Warenwert<br />
der importierten Fahrzeuge anfallen, kam<br />
es durch inflationsbedingte Steigerungen<br />
der Transport-, Logistik- und Vertriebs-<br />
kosten dennoch zu unvermeidbaren Preiserhöhungen<br />
in Höhe von rund 2%. In verschiedenen<br />
koreanischen Medien wurde nach<br />
Inkrafttreten des FHA gefordert, dass es zu<br />
Gesamtmarket Ausländischer Markt Deutsche Hersteller<br />
1,020,502<br />
1,235,736<br />
61,648 60,993<br />
25,946<br />
32,148<br />
1,308,325<br />
90,562<br />
51,701<br />
1,316,321<br />
105,037<br />
66,917<br />
2008 2009 20010 2011<br />
Wachstumsraten seit 2007 30% 100% 200%<br />
160,000<br />
140,000<br />
120,000<br />
100,000<br />
80,000<br />
60,000<br />
40,000<br />
20,000<br />
Hubraum<br />
Ursprünglicher<br />
Zollsatz Juli 2011<br />
Zollsatz<br />
Juli 2012 Juli 2013 Juli 2014<br />
> 1,500 cc 8% 5.6% 3.2% 1.6% 0%<br />
0<br />
Quelle: KAIDA<br />
Quelle: KAIDA<br />
Kompakt<br />
Preissenkungen in Höhe der Zollreduktion<br />
hätte kommen sollen. Dies ist nachvollziehbar,<br />
auf Grund der hohen Inflationsrate für<br />
die Automobilimporteure aber nur schwer<br />
in <strong>Ein</strong>klang mit der wirtschaftlichen Realität<br />
zu bringen. <strong>Ein</strong>e Preiserhöhung in Höhe<br />
von rund 2% war erforderlich, allein um die<br />
gestiegenen Kosten auszugleichen - ohne<br />
FHA hätte die Preiserhöhung noch höher<br />
ausfallen müssen.<br />
Trotz der Kontroverse um Preissteigerungen<br />
nach Inkrafttreten des <strong>EU</strong> – <strong>Korea</strong> FHA ist<br />
das Abkommen dennoch als großer Schritt<br />
nach vorn zu bewerten, sowohl für die koreanische<br />
als auch die europäische/deutsche<br />
Automobilindustrie. Seit Inkrafttreten des<br />
FHA stiegen die koreanischen Fahrzeugimporte<br />
aus der <strong>EU</strong> um rund 15%. Die koreanischen<br />
Automobilexporte in die <strong>EU</strong> verzeichneten<br />
sogar einen Anstieg von 40%.<br />
Über die gestiegenen Absatzzahlen hinaus<br />
haben Importeure durch Direktinvestitionen<br />
und den Aufbau großer Vertriebs- und Servicenetzte<br />
einen positiven wirtschaftlichen<br />
Beitrag in <strong>Korea</strong> geleistet und neue Arbeitsplätze<br />
geschaffen. Allein bei Mercedes-Benz<br />
sind auf der Groß- und <strong>Ein</strong>zelhandelsstufe<br />
etwa 2.000 koreanische Arbeitnehmer<br />
beschäftigt. Insgesamt betrachtet kann<br />
daher das Freihandelsabkommen zwischen<br />
der <strong>EU</strong> und <strong>Korea</strong> für beide Seiten als sehr<br />
erfolgreich angesehen werden. Die Hersteller<br />
beider Wirtschaftsräume konnten ihren<br />
Absatz steigern und die europäischen und<br />
koreanischen Kunden können aus einem<br />
jeweils breiteren und attraktiveren Fahrzeugangebot<br />
wählen – auf neu-Deutsch<br />
eine echte “win-win“ Situation!<br />
Thomas Urbach ist President & CEO von<br />
Mercedes-Benz <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 11
12<br />
Konjunktur<br />
Branche kompakt - Maschinenbau und Anlagenbau<br />
Frank Robaschik<br />
Engineering and plant manufacturing are key sectors of the South <strong>Korea</strong>n economy.<br />
Domestic companies are especially strong in the manufacturing of standard equipment.<br />
Import demand exists particularly in the field of highly-specialized niche technologies.<br />
German companies are well established in this market and have a promising outlook:<br />
German manufacturers profit from <strong>Korea</strong>n efforts to raise the technological level of<br />
domestic industrial manufacturing. In addition, they also profit from the <strong>EU</strong> – <strong>Korea</strong> <strong>FTA</strong>.<br />
Marktentwicklung/-bedarf<br />
Die inländische Nachfrage nach Industriemaschinen<br />
soll 2012 gegenüber dem Vorjahr<br />
um 6,7% auf etwa 95,8 Bill. Won (62,2<br />
Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won im <strong>Jahr</strong>esdurchschnitt<br />
2011) steigen, so die Prognose<br />
der <strong>Korea</strong> Association of Machinery Industry<br />
(KOAMI) vom April 2012. Hintergrund<br />
sind höhere Investitionen im verarbeitenden<br />
Gewerbe. Die Bank of <strong>Korea</strong> erwartet<br />
- ebenfalls mit Stand von April 2012 - für<br />
das laufende <strong>Jahr</strong> um real 6,2% höhere Ausrüstungsinvestitionen<br />
als 2011. Die Prognosen<br />
berücksichtigten allerdings noch nicht<br />
eventuelle Verzögerungen von Investitionsprojekten<br />
angesichts der jüngsten Schwierigkeiten<br />
im Euroraum.<br />
Nach einer im Mai 2012 veröffentlichten<br />
Umfrage der <strong>Korea</strong> Finance Corporation<br />
unter den wichtigsten Firmen des Landes,<br />
planen diese 2012 ihre Aufwendungen<br />
zur Anschaffung neuer Anlagen und Aus-<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
rüstungen nominal um 2,5% zu steigern<br />
(Ergebnis für 2011: 8,4%). Im verarbeitenden<br />
Gewerbe soll der Zuwachs 1,4% betragen.<br />
Dabei sind es vor allem Großunternehmen<br />
und kleine Firmen, die am stärksten erweitern.<br />
Mittelgroße Firmen planen dagegen<br />
deutlich weniger auszugeben.<br />
Für den Werkzeugmaschinenbau war 2011 in<br />
<strong>Korea</strong> ein weiteres gutes <strong>Jahr</strong>. Es stiegen die<br />
Bestellungen aus dem Schiffbau, der Stahlindustrie,<br />
der metallverarbeitenden Industrie<br />
und dem Präzisionsmaschinenbau. In den<br />
ersten vier Monaten von 2012 fiel dagegen<br />
der Auftragseingang der Mitglieder der<br />
<strong>Korea</strong> Machine Tool Manufacturers' Association<br />
um knapp ein Viertel, darunter die<br />
Orders aus dem Inland um 30% gegenüber<br />
dem sehr guten Vorjahr.<br />
Etwas geringer fällt der Rückgang der Bestellungen<br />
aus der Automobilindustrie aus. Die<br />
Hersteller und Zulieferer treiben ihre Bemühungen<br />
um umweltfreundlichere, leichtere<br />
Fahrzeuge mit geringerem Spritverbrauch<br />
weiter voran. Die Regierung fördert Aktivitäten<br />
zur Entwicklung von Batterien für<br />
Hybrid- und Elektroautos sowie die Energiespeicherung<br />
und dazugehöriger Materialien.<br />
Zu den in diesem Segment aktiven Firmen<br />
zählen unter anderem LG Chem, Samsung<br />
SDI, SK Innovation, Hyundai Heavy Industries,<br />
POSCO und Honam Petrochemical.<br />
In der Elektronikindustrie steigen die Investitionen<br />
bei Halbleiteren und OLED. Samsung<br />
will 2012 insgesamt 15 Bill. Won in Halbleiter<br />
investieren. SK Hynix plant Investitionen<br />
von mindestens 4,2 Bill. Won. Im Bereich<br />
der OLED beabsichtigt Samsung Mobile Display<br />
Meldungen der koreanischen Presse<br />
zufolge, 2012 mehr als 5 Bill. Won aufzuwenden.<br />
Dagegen ist bei Flüssigkristallbildschirmen<br />
(LCD) deutlich weniger Schwung<br />
zu verzeichnen. Zudem findet der Ausbau<br />
der Kapazitäten in diesem Bereich zum Teil<br />
in China statt. Daneben ist in der gesamten<br />
Wertschöpfungskette der Solarindustrie eine<br />
starke Zurückhaltung zu spüren.<br />
Bei Pumpen und Kompressoren zogen in den<br />
ersten fünf Monaten von 2012 die Importe<br />
um 18,2% an. Bei Abwasser kommen<br />
Impulse durch die neue Regelung, dass ab<br />
2012 kein Klärschlamm mehr in den Ozean<br />
geleitet werden darf. Ende Mai 2012 begann<br />
die deutsche Firma Wilo Pumpen mit dem<br />
Bau einer Fertigungsstätte für Pumpen in<br />
Busan. Wilo will 24 Mio. Euro in das neue<br />
Werk investieren. Bosch Rexroth legte im<br />
Juni 2012 den Grundstein für ein neues<br />
Hydraulikwerk in Busan.<br />
Die <strong>Ein</strong>fuhren von Gummi- und Kunststoffmaschinen<br />
stiegen 2011 um fast 60%. Auch<br />
die Ergebnisse für die ersten fünf Monate<br />
2012 waren gut. Südkorea produziert viele<br />
Maschinen zur Herstellung von Rohren selbst.<br />
Importiert werden beispielsweise Maschinen<br />
für Spezialfolien für Bildschirme oder Verpackungen.<br />
<strong>Ein</strong> wichtiger Abnehmer ist zudem<br />
die Reifenindustrie mit Herstellern wie Hankook<br />
Tire, Kumho Tire und Nexen Tire.
Beim Geschäft mit Verpackungsmaschinen<br />
ist laut dem koreanischen Fachverband die<br />
Nachfrage aus dem Nahrungsmittelsektor<br />
stabil. Schwung sei bei Getränkeabfüllanlagen<br />
zu erwarten, unter anderem wegen<br />
Deregulierungen für Bier-Mikrobrauereien.<br />
Lotte Chilsung plant, von 2015 bis 2017<br />
insgesamt 700 Mrd. Won in den Bau einer<br />
Brauerei in Chungju (Provinz North Chungcheong)<br />
zu investieren. Lotte würde damit<br />
zum dritten großen Bierhersteller in <strong>Korea</strong>.<br />
Im Pharmabereich sind die Firmen wegen<br />
der Senkung der Arzneimittelpreise sehr<br />
zurückhaltend mit Investitionen.<br />
Bei Textilmaschinen ist das Geschäft 2012<br />
etwas schwächer als im hervorragenden<br />
Vorjahr. Wichtige Themen bleiben technische<br />
Textilien und neue Materialien. So<br />
begann Hyosung im Februar 2012 mit dem<br />
Bau eines Werks für Karbonfasern in Jeonju<br />
(Provinz North Jeolla, Investition von 250<br />
Mrd. Won). Die Fertigstellung ist für 2013<br />
vorgesehen. Die japanische Firma Toray baut<br />
in Gumi (Provinz North Gyeongsang) eine<br />
Fabrik mit einer Kapazität von 2.200 t Karbonfasern<br />
pro <strong>Jahr</strong>, die im Januar 2013 in<br />
Betrieb gehen soll. <strong>Ein</strong>e weitere Fertigung in<br />
Gumi für jährlich 2.500 t Karbonfasern soll<br />
bis März 2014 entstehen.<br />
Die <strong>Ein</strong>fuhren von Druck- und Papiermaschinen<br />
schrumpften in den ersten fünf Monaten<br />
2012 um weitere 8,5%. Die Nachfrage<br />
befindet sich weit unter dem Niveau der<br />
<strong>Jahr</strong>e 2000 bis 2008. Dennoch bleibt die<br />
Lage besser als im Krisenjahr 2009. Impulse<br />
kommen vor allem durch den Wahlkampf.<br />
Andererseits verringert die zunehmende Verbreitung<br />
mobiler Geräte die Notwendigkeit,<br />
auf gedrucktes Material zurückzugreifen.<br />
Im Anlagenbau steht ein massiver Ausbau<br />
der Kernenergie zuvor. In der chemischen<br />
Industrie laufen mehrere Großprojekte bei<br />
Paraxylol, oft mit Partnern aus Japan.<br />
Die Glasbearbeitung erhält Impulse von der<br />
Nachfrage nach Spezialgläsern für Bildschirme<br />
und mobile Telekommunikationsgeräte.<br />
Das japanische Unternehmen Nippon<br />
Electric Glass (NEG) unterzeichnete im Mai<br />
2012 eine Absichtserklärung mit der Pro-<br />
Ausgewählte Investitionsprojekte in <strong>Korea</strong><br />
Vorhaben Wert Stand Durchführer Anmerkung<br />
Bau von 14 Kernreaktoren 33,2<br />
5 GW Offshore-Windpark in Prov.<br />
S. Jeolla<br />
Green Samcheok Enertopia (6<br />
GW Kohlekraftwerk, Anlage für<br />
30.000 t Polysilizium p.a., etc.)<br />
2,5 GW Offshore-Windpark in<br />
Buan - Yeounggwang (Prov. N. u.<br />
S. Jeolla)<br />
Werk für mobile Prozessoren in<br />
Hwaseong (Prov. Gyeonggi)<br />
vinz Gyeonggi über den Bau eines Werks für<br />
Glasplatten für OLED-Bildschirme in Paju für<br />
500 Mio. USD. Hauptkunde ist LG Display.<br />
LG Chem erweitert ebenfalls in Paju seine<br />
Kapazitäten zur Herstellung von Glas für<br />
Flüssigkristallbildschirme auf Grundlage der<br />
Technologie von Schott.<br />
Deutsche Anbieter sind in vielen Segmenten<br />
mit hochwertigen, innovativen Maschinen<br />
prominent im Markt vertreten. Die Aussichten<br />
sind auch in den kommenden <strong>Jahr</strong>en<br />
prinzipiell gut. Denn <strong>Korea</strong> muss wegen der<br />
zunehmenden Konkurrenz aus der VR China<br />
seine technologische und industrielle Struktur<br />
auf eine höhere Stufe heben und braucht<br />
dafür zunehmend komplexere Ausrüstungen.<br />
Wichtige Konkurrenten deutscher Unternehmen<br />
kommen vor allem aus Japan. Im Großanlagenbau<br />
erhalten südkoreanische Firmen<br />
im Ausland viele Aufträge. Dies führt zu Folgeaufträgen<br />
für den koreanischen Maschinenbau<br />
und für Zulieferer aus Deutschland.<br />
Produktion/Branchenstruktur<br />
Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine<br />
der großen Branchen der koreanischen Wirtschaft.<br />
2010 gab es nach Angaben des National<br />
Statistical Office etwa 32.800 Unternehmen.<br />
Laut KOAMI wurden in <strong>Korea</strong> 2011<br />
Industriemaschinen im Wert von 102,5 Bill.<br />
Won hergestellt, 13,6% mehr als im Vorjahr.<br />
<strong>Ein</strong>er fertig,<br />
sieben im<br />
Bau, sechs in<br />
Planung<br />
<strong>Korea</strong> Hydro<br />
& Nuclear<br />
Power Corp.<br />
18,5 Plan u.a. DSME<br />
14,0 Plan<br />
10,2 Plan<br />
2,25 Plan<br />
*Büro im <strong>Korea</strong> Institute of Energy Technology Evaluation and Planning (KETEP)<br />
Dongbu<br />
Group<br />
Offshore<br />
Wind Energy<br />
Promotion<br />
Council*<br />
Samsung<br />
Electronics<br />
Konjunktur<br />
Auswahl; Werte in Bill. Won<br />
Plan von 2010 bis 2024<br />
Projektlaufzeit 2010 -<br />
2023<br />
Projektlaufzeit 2012 -<br />
2022<br />
Beginn der Substruktur-<br />
Installationen<br />
frühestens ab 2. Hj.<br />
2013<br />
Neubau, Fertigstellung<br />
Anfang 2014<br />
Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest<br />
Für 2012 prognostiziert der Verband einen<br />
Zuwachs gegenüber 2011 um 8,2% auf 111,0<br />
Bill. Won. Damit zählt der Maschinenbau<br />
neben der Elektronik und Kommunikationstechnik,<br />
der chemischen Industrie, der Automobilbranche<br />
und der Metallindustrie zu<br />
den wichtigsten Industriesektoren.<br />
Die Branche ist überwiegend mittelständisch<br />
geprägt: 2009 hatten weniger als 1.000<br />
Firmen 50 oder mehr Mitarbeiter und nur<br />
19 beschäftigten über 500 Arbeitskräfte.<br />
Das größte Unternehmen ist Doosan Infracore<br />
(Umsatz 2011: 8,5 Bill. Won, +13,1%<br />
gegenüber 2010). Produktschwerpunkte<br />
sind schwere Baumaschinen, Werkzeugmaschinen,<br />
Automationsausrüstungen sowie<br />
Gabelstapler.<br />
Das Angebot ist meistens im mittleren Preis-<br />
und Technologiesegment angesiedelt, wird<br />
aber zunehmend anspruchsvoller. Zu den<br />
Stärken gehören die Exportausrichtung der<br />
Branche, die Flexibilität und Spezialisierung<br />
der oft kleinen Hersteller, die große preisliche<br />
Wettbewerbsfähigkeit und die sehr<br />
gute informationstechnische Grundlage des<br />
Landes. Südkorea wird auch zunehmend<br />
als Beschaffungsquelle für Komponenten<br />
interessant. <strong>Ein</strong>e Schwäche ist die Knappheit<br />
an Fachkräften. Hinzu kommt, dass diese<br />
oft besser in der Theorie als in der Praxis<br />
ausgebildet sind. Zudem ist die finanzielle<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 13
14<br />
Konjunktur<br />
Ausstattung der Unternehmen und ihrer<br />
Zulieferer nicht immer ausreichend.<br />
Außenhandel<br />
<strong>Korea</strong> führte 2010 Maschinen für 49,3 Mrd.<br />
USD aus. Dem standen <strong>Ein</strong>fuhren von 43,0<br />
Mrd. USD gegenüber. Während die <strong>Ein</strong>fuhren<br />
um 4,7% zulegten, stiegen die Exporte im<br />
Vergleich zum Vorjahr um 27,8%. Im <strong>Jahr</strong><br />
2012 dürften die Exporte weiter wachsen<br />
(Prognose der KOAMI +10,8%). Die <strong>Ein</strong>fuhren<br />
sollen ebenfalls zulegen (+7,7%).<br />
Geschäftspraxis<br />
Bei der <strong>Ein</strong>fuhr von Maschinen erhebt Südkorea<br />
Zölle von in der Regel 8%. Seit Juli<br />
2011 findet das Freihandelsabkommen zwischen<br />
der <strong>EU</strong> und Südkorea Anwendung.<br />
Viele Maschinen können seither zollfrei nach<br />
Südkorea eingeführt werden. Ab Juli 2018<br />
soll das für alle Maschinen mit Ursprung in<br />
der <strong>EU</strong> gelten.<br />
Nähere Informationen zu zoll- und einfuhrrechtlichen<br />
Fragen bietet das kostenlose<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
"Merkblatt über gewerbliche Wareneinfuhren"<br />
oder ausführlicher die Broschüre<br />
"Zoll und <strong>Ein</strong>fuhr" (30 Euro). Beide Publikationen<br />
können unter http://www.gtai.de/zoll<br />
heruntergeladen werden. Letztere steht auch<br />
<strong>Ein</strong>fuhr von Maschinen nach <strong>Korea</strong><br />
in gedruckter Form zur Verfügung. Auskünfte<br />
zu Normen und Standards in <strong>Korea</strong> können<br />
zudem bei der <strong>Korea</strong>n Agency for Technology<br />
and Standards (http://kats.go.kr/english/<br />
home/home.asp) eingeholt werden.<br />
in Mio. USD<br />
SITC Kategorie 2010 2011<br />
darunter aus<br />
Deutschland (2011)<br />
723, 728.3<br />
Bau-, Baustoff- u.<br />
Bergbaumaschinen<br />
1.062,9 987,8 154,5<br />
724 Textilmaschinen 418,0 582,6 133,3<br />
725, 726 Druck- u. Papiertechnik 489,6 350,1 105,4<br />
727, 745.27<br />
Nahrungsmittel-,<br />
Verpackungsmaschinen<br />
287,2 353,6 55,5<br />
728.12, 728.44 Holzbearbeitungsmaschinen 87,6 107,5 27,4<br />
728.2*<br />
Maschinen f. Halbleiter u.<br />
Flachbildschirme<br />
11.076,1 10.336,2 296,4<br />
728.42<br />
Kunststoff- u.<br />
Gummimaschinen<br />
342,8 546,7 178,7<br />
731-735<br />
Werkzeugmaschinen zur<br />
Metallbearbeitung<br />
1.767,8 2.182,6 342,5<br />
742, 743.1 Pumpen, Kompressoren 2.752,8 2.622,6 502,3<br />
744 Fördertechnik 1.579,0 1.606,6 224,4<br />
*recherchiert als HS 8486<br />
Quelle: <strong>Korea</strong>nische Außenhandelsstatistik, Kotis<br />
<strong>Korea</strong>nische Firmen bauen neue Chemieanlagen<br />
Paraxylol-Projekt im Inland<br />
Zahlreiche Vorhaben im Ausland<br />
Frank Robaschik<br />
South <strong>Korea</strong>n companies continue to build new chemical plants in and outside of <strong>Korea</strong>.<br />
Within <strong>Korea</strong>, particularly noteworthy is a project to build another paraxylene plant.<br />
Moreover, <strong>Korea</strong>n companies have been contracted for various large-scale projects<br />
abroad. This includes, among others, petro-chemical facilities in Saudi Arabia and Abu<br />
Dhabi, involvement in the construction of a plant for synthetic rubber in Saudi Arabia,<br />
the expansion of a refinery in Venezuela as well as the construction of a refinery in<br />
Turkmenistan and a fertilizer plant in Morocco.<br />
Nach großen Paraxylol-Projekten von<br />
Hyundai Oilbank und Cosmo Oil in der südkoreanischen<br />
Stadt Daesan, JX Nippon Oil<br />
& Energy und SK Global Chemical in Ulsan,<br />
Samsung Total in Daesan sowie GS Caltex,<br />
Showa Shell und Taiyo Oil in Yeosu gibt es<br />
ein weiteres Vorhaben in diesem Bereich. SK<br />
Energy gab Ende April 2012 bekannt, 1,6 Bill.<br />
Won (mehr als 1 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541<br />
Won im <strong>Jahr</strong>esdurchschnitt von 2011) in den<br />
Bau einer Paraxylol-Anlage in Incheon investieren<br />
zu wollen. Die Anlage soll bei Fertig-<br />
stellung im 2. Halbjahr 2014 eine Kapazität<br />
von 1,3 Mio. t Paraxylol pro <strong>Jahr</strong> besitzen.<br />
Hyosung will bis Ende 2013 in Ulsan eine<br />
zweite Linie zur Produktion von Triacetatfilm<br />
(TAC-Film) für LCD-Displays errichten. Dafür<br />
investiert das Unternehmen rund 200 Mrd.<br />
Won. SK Chemicals plant nach einer Meldung<br />
der Stadt Ulsan vom März 2012 von<br />
Juli 2012 bis 2015 insgesamt 600 Mrd. Won<br />
in den Bau eines neuen Werks für leichte<br />
Werkstoffe und Biowerkstoffe in Ulsan zu<br />
investieren. Daneben werde auch die Fertigung<br />
von Werkstoffen im Bereich der erneu-
erbaren Energien diskutiert.<br />
Samsung Engineering erhielt im Juni 2012<br />
einen Auftrag zum Bau einer Anlage zur<br />
Rußherstellung und zur Verkokung von Rohöl<br />
(carbon black and delayed coker unit)<br />
von der Abu Dhabi Oil Refining Company<br />
(Takreer) in den Vereinigten Arabischen Emiraten.<br />
Die Anlage in Ruwais im Westen von<br />
Abu Dhabi soll bis Ende 2015 fertiggestellt<br />
werden und eine Kapazität von 40.000 t Ruß<br />
pro <strong>Jahr</strong> und 30.000 Barrel Rohöl pro Tag<br />
haben. Der Auftragswert beträgt 2,48 Mrd.<br />
USD. Takreer ist eine Tochterfirma der Abu<br />
Dhabi National Oil Company (Adnoc).<br />
Die venezolanische staatliche Ölgesellschaft<br />
Petroleos de Venezuela SA (PDVSA)<br />
erteilte im Juni 2012 Hyundai Engineering<br />
& Construction, Hyundai Engineering und<br />
der chinesischen Wilson Engineering einen<br />
Auftrag im Wert von knapp 3 Mrd. USD zur<br />
Erweiterung der Raffinerie in Puerto La Cruz.<br />
Hyundai Engineering & Construction hat<br />
dabei einen Anteil von 1,35 Mrd. USD und<br />
Hyundai Engineering einen Anteil von 719<br />
Mio. USD.<br />
Im April 2012 gab das südkoreanische Ministry<br />
of Knowledge Economy zahlreiche<br />
weitere geplante Projekte mit Venezuela<br />
bekannt. Dazu zählt auch eine Absichtserklärung<br />
zwischen PDVSA und Hyundai E&C<br />
zum Bau der ersten Stufe der Santa Ines<br />
Raffinerie mit einer Kapazität von 60.000<br />
Barrel Erdöl pro Tag im Wert von 800 Mio.<br />
USD.<br />
GS Engineering & Construction bekam im<br />
Juni 2012 Aufträge zum Bau wichtiger Teile<br />
einer Petrochemieanlage 9 km südlich von<br />
Rabigh in Saudi-Arabien (Rabigh-II-Projekt).<br />
Die von GS gewonnenen Aufträge haben<br />
einen Wert von 1,8 Mrd. USD. Laut Meldungen<br />
der koreanischen Presse zählen dazu<br />
vor allem der Bau von Anlagen für Ethylenvinylacetat<br />
(EVA), Polyethylen niedriger<br />
Dichte (LDPE), Methylbutylether (MTBE) und<br />
Methylmethacrylat (MMA). Vertragspartner<br />
sind Saudi Aramco und Sumitomo Chemical.<br />
Laut Sumitomo sollen die Anlagen in Rabigh<br />
ab dem 1. Halbjahr 2016 in Betrieb genommen<br />
werden.<br />
Die saudi-arabische Al Jubail Petrochemical<br />
Company (Kemya) vergab Aufträge zum Bau<br />
eines Werks für synthetischen Kautschuk<br />
in Jubail mit einer Kapazität von 400.000 t<br />
pro <strong>Jahr</strong>. Davon erhielt die südkoreanische<br />
Daelim-Gruppe im Juni 2012 Teilaufträge<br />
im Wert von 710 Mio. USD für indirekte<br />
Unterstützungs- und Hilfsanlagen wie den<br />
Bau eines Rußwerks mit einer Kapazität<br />
von 50.000 t pro <strong>Jahr</strong> und einer Anlage zur<br />
Fertigung von Polybuten mit einer Kapazität<br />
von jährlich 102.000 t. Kemya ist ein<br />
Joint Venture der staatlichen Saudi Basic<br />
Industries Corporation (Sabic) und der USamerikanischen<br />
Exxon Mobil.<br />
LG International und Hyundai Engineering<br />
erhielten im Mai 2012 einen Auftrag zum<br />
Bau einer Raffinerie in der Stadt Turkmenbashi<br />
in Turkmenistan im Wert von rund 530<br />
Mio. USD. Der Baubeginn ist für 2012 vorgesehen,<br />
die Fertigstellung für 2015. Die Anlage<br />
soll Benzin hoher Oktanzahlen herstellen.<br />
Daewoo Construction bekam im März 2012<br />
einen Auftrag zum Bau einer Düngemittelfabrik<br />
im Wert von 367 Mrd. Won (rund<br />
240 Mio. Euro) in Marokko. Auftraggeber<br />
ist Maroc Phosphore, eine Tochterfirma des<br />
marokkanischen Staatsunternehmens OCP.<br />
Die Fertigstellung ist für Mai 2014 geplant.<br />
Im Mai 2012 sicherte sich das südkoreanisch-usbekische<br />
Joint Venture Uz-Kor Gas<br />
Chemical nach eigenen Angaben eine Kreditfinanzierung<br />
in Höhe von 2,5 Mrd. USD<br />
Konjunktur<br />
für das Surgil-Projekt in Usbekistan. Hinzu<br />
kommt Eigenkapital in Höhe von 1,4 Mrd.<br />
USD. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen ab<br />
2016 jährlich 4,5 Mrd. cbm Erdgas gefördert<br />
werden. Daneben sollen Produktionsstätten<br />
für jährlich 400.000 t Polyethylen hoher<br />
Dichte (HDPE) und 100.000 t Polypropylen<br />
entstehen. An Uz-Kor Gas sind die <strong>Korea</strong> Gas<br />
Corporation, Honam Petrochemical und STX<br />
Energy beteiligt. Die anderen 50% am Joint<br />
Venture gehören dem Staatsunternehmen<br />
Uzbekneftegaz.<br />
Im Juli 2012 unterzeichneten nach Meldungen<br />
der koreanischen und der indischen<br />
Presse LG Chem und die indische Bharat<br />
Petroleum Corporation (BPCL) eine Absichtserklärung<br />
zum Bau eines Propylen-Werks<br />
nahe der Raffinerie von BPCL in Kochi im<br />
Südwesten Indiens. Dazu soll ein Joint Venture<br />
zwischen den beiden Firmen gegründet<br />
werden. Die Investitionssumme könnte demnach<br />
bis zu 1 Bill. Won betragen.<br />
Bereits im Februar 2012 unterzeichneten<br />
BP Chemicals Investment, SK Global Chemical<br />
und Sinopec Sichuan Vinylon Works<br />
(SVW) eine Absichtserklärung zum Bau von<br />
Anlagen zur Produktion von Essigsäure und<br />
1,4-Butandiol (BDO) nordöstlich der Stadt<br />
Chongqing in der VR China. SK soll dabei<br />
gemeinsam mit SVW das BDO-Werk mit<br />
einer geplanten Produktionskapazität von<br />
200.000 t pro <strong>Jahr</strong> errichten. Die Grundsteinlegung<br />
für den gesamten Komplex soll<br />
2012 erfolgen, die Fertigstellung bis 2015.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 15
16<br />
Kontrakte<br />
<strong>Korea</strong> öffnet den Markt für Beratungsdienstleistungen<br />
Freihandelsabkommen ermöglicht europäischen Kanzleien die Errichtung von<br />
Repräsentanzen<br />
Frank Robaschik<br />
The Free Trade Agreement between the <strong>EU</strong> and South <strong>Korea</strong> which has been applied<br />
since July 2011 gradually increases the access of European lawyers and law firms to the<br />
<strong>Korea</strong>n market. Nevertheless, various restrictions remain in place. The British law firm<br />
Clifford Chance is the first European law firm that has received domestic approval from<br />
the South <strong>Korea</strong>n Ministry of Justice.<br />
Seit Juli 2011 erlaubt das Freihandelsabkommen<br />
zwischen der <strong>EU</strong> und Südkorea in der<br />
<strong>EU</strong> registrierten Kanzleien die Gründung von<br />
Repräsentanzen (Foreign Legal Consultant<br />
Offices, FLC Offices). In diesen tätige ausländische<br />
Rechtsberater können in <strong>Korea</strong> Beratungsdienstleistungen<br />
zu ihrem jeweiligen<br />
europäischen Heimatrecht und für internationales<br />
öffentliches Recht anbieten. Gleiches<br />
gilt auch für bei koreanischen Kanzleien<br />
tätige Anwälte mit Zulassung in der <strong>EU</strong>.<br />
<strong>Ein</strong>zelheiten der Zulassung von Foreign Legal<br />
Consultants (FLC) und FLC Offices regelt der<br />
Foreign Legal Consultants Act (FLC Act) aus<br />
dem <strong>Jahr</strong> 2009.<br />
Um eine Repräsentanz eröffnen zu können,<br />
muss die ausländische Kanzlei seit mindestens<br />
fünf <strong>Jahr</strong>en über eine aktive Niederlassung<br />
im Heimatstaat verfügen (FLC Act<br />
§ 16 Absatz 1). <strong>EU</strong>-Rechtsanwälte können<br />
die Zulassung als Foreign Legal Consultant<br />
erhalten, wenn sie mindestens drei <strong>Jahr</strong>e in<br />
der Gerichtsbarkeit, für die sie zugelassen<br />
sind, als Anwalt praktiziert haben (FLC Act<br />
§ 4 Absatz 1). Der Leiter der Repräsentanz<br />
einer ausländischen Kanzlei muss mindestens<br />
sieben <strong>Jahr</strong>e als Anwalt tätig gewesen<br />
sein, davon drei <strong>Jahr</strong>e in dem Land seiner<br />
Zulassung (FLC Act § 16 Absatz 3). Darüber<br />
hinaus muss sich der Foreign Legal Consultant<br />
mindestens 180 Tage im <strong>Jahr</strong> in <strong>Korea</strong><br />
aufhalten.<br />
Als erster europäischer Interessent hat nach<br />
Angaben des südkoreanischen Ministry of<br />
Justice (MOJ) die britische Anwaltskanzlei<br />
Clifford Chance im Dezember 2011 das<br />
Verfahren zur Errichtung eines FLC Offices<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
eingeleitet. Das Zulassungsverfahren besteht<br />
aus einer Vorprüfung sowie dem eigentlichen<br />
Antragsverfahren. Im Juli 2012 erfolgte die<br />
Zulassung durch das MOJ. Nach Anmeldung<br />
bei der <strong>Korea</strong>n Bar Association kann Clifford<br />
Chance damit ein Büro in <strong>Korea</strong> eröffnen.<br />
Ab Juli 2013 soll <strong>Korea</strong> laut dem Freihandelsabkommen<br />
Kooperationen zwischen<br />
koreanischen Kanzleien und Repräsentanzen<br />
ausländischer Kanzleien zulassen. Im Rahmen<br />
einer solchen Zusammenarbeit können<br />
gemeinschaftlich Mandate bearbeitet werden,<br />
in denen sowohl in- als auch ausländische<br />
Rechtsfragen eine Rolle spielen. Von<br />
Juli 2016 an sollen europäische Kanzleien in<br />
Südkorea Gemeinschaftsunternehmen mit<br />
lokalen Beratungen gründen können. Diese<br />
werden voraussichtlich Anwälte mit koreanischer<br />
Zulassung als Partner oder Associates<br />
einstellen dürfen. Südkorea kann allerdings<br />
Beschränkungen für die Stimm- und Kapitalanteile<br />
an diesen Joint Ventures festlegen.<br />
Auch 2016 und darüber hinaus sollen nur<br />
Rechtsanwälte mit Zulassung in <strong>Korea</strong> zum<br />
koreanischen Recht beraten dürfen. <strong>Korea</strong><br />
hat sich im Freihandelsabkommen offengehalten,<br />
Beschränkungen beizubehalten<br />
oder einzuführen. Zu den explizit genannten<br />
Bereichen zählen beispielsweise die Zulassung<br />
ausländischer Anwälte und Kanzleien<br />
sowie die Beschäftigung in <strong>Korea</strong> zugelassener<br />
Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />
oder Zollbroker durch ausländische<br />
Anwälte oder Kanzleien. Darüber hinaus sind<br />
eine Reihe von Bereichen, wie beispielsweise<br />
die Vertretung vor Gericht und vor staatlichen<br />
Behörden, komplett vom Geltungsbereich<br />
des Abkommens ausgenommen.
Zu den großen Kanzleien in <strong>Korea</strong> zählen<br />
unter anderem Kim & Chang, Shin & Kim,<br />
Lee & Ko, Bae Kim & Lee, Yulchon, Yoon &<br />
Yang, Barun Law, Hwang Mok Park, Jipyong<br />
& Jisung, Kim, Choi & Lim, APEX LLC und DR<br />
& AJU International Law Firm.<br />
Business Establishment in <strong>Korea</strong><br />
Choosing the appropriate form of legal entity<br />
Sage Lim<br />
When a German corporation which has or is<br />
looking for business opportunities in <strong>Korea</strong>,<br />
one of the key decisions it faces is what kind<br />
of business entity is suitable for its purpose.<br />
Three types of business entities are available<br />
in <strong>Korea</strong>; liaison office, branch and corporation.<br />
Liaison offices and branch offices<br />
face constraints on the range of business<br />
activities they are allowed to engage in.<br />
Both business entity types profit however<br />
from simplified business establishment procedures.<br />
Violating the above restrictions<br />
on permitted business activities can incur<br />
penalties. The simple conversion of one type<br />
of legal entity into another however is not<br />
possible due to differences in applicable<br />
laws. In other words, if a German company<br />
opens a liaison office and needs to change<br />
the liaison office into a branch, the closing<br />
of the liaison office and the opening of a<br />
branch office is a separate process. The decision<br />
on the type of business entity should be<br />
made after considering various aspects such<br />
as the business opportunity, the continuity<br />
and size of the business and the policy of<br />
the company. The definition and suitability<br />
of each type of business entity are as follows:<br />
1. Liaison office<br />
A liaison office is a representative office<br />
that is limited to performing preparatory<br />
and auxiliary activities such as liaison work,<br />
advertisement, publicity, information gathering,<br />
etc. solely on behalf of its head office.<br />
Das am 15.03.2012 in Kraft getretene Freihandelsabkommen<br />
zwischen den USA und<br />
Südkorea enthält ähnliche Bestimmungen<br />
zur Öffnung des Marktes für Rechtsdienstleistungen<br />
in <strong>Korea</strong> wie das Abkommen<br />
zwischen der <strong>EU</strong> und Südkorea. Neben<br />
A liaison office is not permitted to directly<br />
or indirectly undertake any commercial /<br />
trading / industrial activity. Since the liaison<br />
office is not permitted to earn any income, it<br />
is not subject to any tax liabilities other than<br />
withholding income tax on its employees'<br />
salaries and submitting payment statements.<br />
Suitability of a liaison office<br />
A liaison office cannot undertake any business<br />
activity nor earn any income in <strong>Korea</strong>.<br />
The liaison office generally conducts preliminary<br />
and auxiliary services for the head<br />
office. Examples of preliminary and auxiliary<br />
services as defined by the <strong>Korea</strong> National<br />
Tax Service (NTS) are as follows:<br />
- Purchase of assets<br />
- Storage or custody of goods not for the<br />
purpose of sale<br />
- Advertising activities<br />
- Collection and provision of information<br />
- Market research<br />
- Activities to have another party process its<br />
goods or merchandise, etc.<br />
The NTS mentions the following standards<br />
for determining preliminary and auxiliary<br />
services<br />
- The activity of a liaison office in itself<br />
should not form an essential and significant<br />
part of the enterprise as a whole.<br />
- A liaison office whose general purpose<br />
is one which is identical to the general<br />
Kontrakte<br />
europäischen Anbietern zeigen auch USamerikanische<br />
Kanzleien Interesse an der<br />
Eröffnung von Büros in Südkorea. Von Seiten<br />
des MOJ haben im Juli 2012 bereits Ropes &<br />
Gray und Sheppard Mullin die Genehmigung<br />
erhalten, dies zu tun.<br />
purpose of the whole enterprise, does not<br />
exercise a preparatory or auxiliary activity.<br />
- Each individual case will have to be examined<br />
on its own merits.<br />
The following examples are cited as the<br />
cases that can be taxed as business activities<br />
in <strong>Korea</strong> by the NTS.<br />
- A liaison office’s activities conforms<br />
with the business purposes of its head<br />
office: Advertising activities of an advertising<br />
company, purchasing activities of<br />
a purchasing company, information collection<br />
or market research of a company<br />
providing information services, etc.<br />
- A liaison office conducting activities for a<br />
third party: Providing business activities as<br />
well as preliminary and auxiliary services<br />
for a third party.<br />
- After-sales service activities: Supplying<br />
machine parts to the customer who has<br />
purchased machinery or performing maintenance<br />
or repairing services.<br />
- Management activities for a company:<br />
Providing partial or full management services<br />
to other companies.<br />
If a liaison office is regarded as a permanent<br />
establishment due to its business activities,<br />
the liaison office is confronted with the following<br />
tax risks:<br />
- The liaison office will be liable for taxes on<br />
all source income derived from <strong>Korea</strong> and<br />
has the obligation to file and pay corpo-<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 17
18<br />
Kontrakte<br />
rate income tax under <strong>Korea</strong>n tax law. If<br />
the taxable income is negative and small,<br />
the risk will not be big.<br />
- The liaison office should issue a VAT invoice<br />
for all goods and services provided to third<br />
parties (i.e. for all source income derived in<br />
<strong>Korea</strong>) and submit an aggregate statement<br />
of output/input VAT invoice to the responsible<br />
tax office at the time of filing a VAT<br />
return. The mother company will be held<br />
responsible for local offices inappropriately<br />
registered as a liaison office instead of a<br />
branch office or subsidiary. The penalty tax<br />
for improper business registration is 1% of<br />
the supply value of <strong>Korea</strong> source income.<br />
2. Branch office<br />
A branch is a business place in <strong>Korea</strong> where<br />
income generating business activities are<br />
performed on behalf of its overseas head<br />
office. It is treated as a part of the foreign<br />
company. With regard to the taxation on the<br />
income of the branch for each fiscal year,<br />
only income generated in <strong>Korea</strong> (<strong>Korea</strong>n<br />
source income) is taxed in <strong>Korea</strong>.<br />
Suitability of a branch<br />
Some operations such as after-sales services<br />
or conducting safety and quality checks may<br />
be required as part of the German companies’<br />
business activities in <strong>Korea</strong>. Engaging<br />
in these operations is considered as having a<br />
permanent establishment in <strong>Korea</strong>. A branch<br />
office has the following characteristics:<br />
- A branch office is a permanent establishment<br />
of the head office.<br />
- Since a branch office engages only in a<br />
limited range of business activities, an<br />
initial capital injection is not required for<br />
the establishment of a branch while a subsidiary<br />
requires 100 million <strong>Korea</strong> won as<br />
initial capital.<br />
- There is no dividend since no capital<br />
investment is made. Annual profit can<br />
be repatriated to the head office, subject<br />
to the approval of the foreign exchange<br />
bank if less than 100 million won. Annual<br />
profit more than 100 million can be<br />
remitted to the head office subject to the<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
approval of the foreign exchange bank<br />
after the branch office submits a financial<br />
report audited by an external certified<br />
public account.<br />
- Remittances from the head office should<br />
be well organized and reported to the<br />
branch’s designated foreign exchange bank<br />
(branch’s bank), indicating whether it is an<br />
operation fund, service fee or loan. If an<br />
operation fund is remitted from the head<br />
office to the branch’s bank, these operation<br />
funds cannot be withdrawn until the<br />
branch is finally closed.<br />
- Intercompany loans can be given by the<br />
head office to the branch through the<br />
branch’s bank.<br />
- Income can be the service fee for the service<br />
to the head office or to external clients<br />
on behalf of the head office.<br />
3. Subsidiary - A foreign invested<br />
corporation<br />
A corporation established under the Foreign<br />
Investment Promotion Law is a domestic<br />
corporation of which the head office is located<br />
in <strong>Korea</strong>. There are two types of foreign<br />
invested corporations; wholly owned subsidiary<br />
or joint venture. There is no limitation<br />
in general on business scope, except for<br />
a few businesses (e.g., financial services,<br />
medical, certain government regulated businesses).<br />
The foreign invested corporation has tax<br />
liability on global source income. In other<br />
words, the foreign invested corporation<br />
should pay corporate taxes not only for the<br />
income derived from <strong>Korea</strong>, but also for the<br />
income derived from overseas.<br />
Suitability of foreign invested corporation<br />
Companies which plan to engage in a broad<br />
range of business activities and establish the<br />
company in <strong>Korea</strong> should select this type of<br />
business entity. Foreign invested companies<br />
may profit from the following benefits:<br />
- Tax exemption for some years if the company<br />
gets prior approval of tax exemption<br />
based on the category of business or business<br />
place.<br />
- Participation in government bidding as<br />
a domestic corporation: Some types of<br />
government biddings are only open to<br />
domestic corporations.<br />
The following is a summary of each business<br />
entity type with relevant legal and tax regulations<br />
and obligations.
Kontrakte<br />
Category Liaison Office Branch Subsidiary<br />
Legal base Foreign Exchange Transactions Act<br />
Regulations on Foreign Exchange<br />
Transactions<br />
Foreign Investment Promotion Act<br />
Registration type ID number Business registration Business registration<br />
Business function Preliminary and auxiliary activities Business activities Business activities<br />
Tax obligation<br />
Duty of collaboration for compliance<br />
Limited obligation<br />
(Withholding of taxes on employees’<br />
(Corporation tax on domestic source<br />
salaries & submission of payment<br />
income)<br />
record)<br />
1. Establishment report of a liaison office of the foreign company<br />
Unlimited obligation<br />
(including overseas income)<br />
Required document for<br />
establishment<br />
(Foreign Exchange<br />
Transactions Act or Foreign<br />
Investment Promotion Act)<br />
(Appointed foreign exchange bank)<br />
2. Business certificate (documentary evidence which proves the address of<br />
the foreign corporation's headquarters and business item)<br />
3. If other laws or regulations allow establishment, a copy of the<br />
documentary evidence which proves it<br />
4. Specification of the business item and intended scope of operations in<br />
<strong>Korea</strong><br />
Foreign Direct Investment<br />
notification (FDI) at the bank with<br />
the opening of the account<br />
(POA or visit with passport)<br />
1. Business certificate of head office<br />
Court Registration documents<br />
(Notarization of some documents<br />
in Germany will be required)<br />
n/a n/a<br />
No minimum amount.<br />
Initial operation fund will be<br />
2. Executives written consent to<br />
take a position in company with<br />
copy of passport<br />
3. Certificate of registered<br />
corporation seal<br />
Minimum Investment Amount n/a<br />
recorded at the registration court<br />
and this fund cannot be withdrawn<br />
until the closure of the branch office<br />
1. Report on the establishment of a<br />
business place in <strong>Korea</strong><br />
2. Balance sheet<br />
100 million won<br />
Required documents for<br />
establishment of a domestic<br />
place of business<br />
(109 of Corporate Tax Act)<br />
n/a<br />
3. Register of headquarters and<br />
other offices<br />
4. Articles of incorporation<br />
5. Certified copy of the branch<br />
register or other documentary<br />
evidence which can prove<br />
business operation in a domestic<br />
place<br />
1. Report on the establishment of<br />
the corporation<br />
2. Articles of incorporation<br />
3. Specification of shareholders<br />
4. Copy of FDI notification<br />
Deadline for reporting establishment n/a<br />
Within two months from the<br />
establishment of business place<br />
Within two months from the<br />
registration of establishment<br />
Business registration<br />
Within 20 days from the<br />
establishment of the liaison office<br />
Within 20 days from the opening of<br />
the business<br />
Within 20 days from the opening of<br />
the business<br />
Required document for business<br />
registration<br />
1. Application for business<br />
registration<br />
2. Copy of the lease contract<br />
3. Copy of the report on the<br />
establishment of the foreign<br />
company's domestic branch<br />
1. Application for business<br />
registration<br />
2. Copy of business license/ business<br />
registration and a copy of the<br />
certificate of register<br />
3. Copy of the lease contract<br />
4. Other (report of the appointed tax<br />
agent)<br />
1. Application for business<br />
registration<br />
2. Copy of business license/ business<br />
registration and a copy of the<br />
certificate of register<br />
3. Copy of the lease contract<br />
4. Copy of the deposit certificate<br />
indicating amount of purchased<br />
foreign currency<br />
Sage Lim is Certified Tax Accountant at Global Tax & Accounting Corporation.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 19
20<br />
Schweizer Seiten<br />
6 <strong>Jahr</strong>e Freihandelsabkommen E<strong>FTA</strong> Staaten mit <strong>Korea</strong><br />
FHA als zentrale Pfeiler der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik<br />
Michael Zoller<br />
The intergovernmental organization E<strong>FTA</strong> (European Free Trade Association) consists of<br />
Switzerland, Norway, Iceland and Liechtenstein. It represents the world’s 11th largest<br />
trader in merchandise goods and its GDP per capita numbers are among the highest.<br />
On 1 September 2006, an <strong>FTA</strong> between all E<strong>FTA</strong> states and the Republic of <strong>Korea</strong><br />
entered into force and has facilitated mutual trade relations.<br />
Die Grundidee von Freihandelsabkommen<br />
(FHA) basiert darauf, stabile wirtschaftliche<br />
Rahmenbedingungen mit den jeweiligen<br />
Partnerländern zu schaffen. Langfristig gesehen<br />
soll für alle involvierten Akteure ein hindernis-<br />
bzw. diskriminierungsfreier Zugang<br />
in andere Wirtschaftsräume geschaffen werden.<br />
Für kleinere Länder wie die Schweiz<br />
beziehungsweise <strong>Korea</strong>, welche zudem rohstoffarm<br />
und stark exportorientiert sind, ist<br />
es von grosser Bedeutung den vereinfachten<br />
Marktzugang zu ausländischen Märkten<br />
kontinuierlich auszubauen.<br />
Über die letzten <strong>Jahr</strong>e ist ein regelrechter<br />
Boom für die Unterzeichnung von bi- bzw.<br />
multilateralen Freihandelsabkommen ausgebrochen.<br />
Sowohl mit <strong>Korea</strong> (2006, im<br />
Rahmen der E<strong>FTA</strong> Staaten) als auch mit<br />
Japan (2009, bilaterales Abkommen), hat die<br />
Schweiz als erstes europäisches Land umfassende<br />
FHA unterzeichnet. Zudem ist man<br />
bestrebt die Anzahl in den nächsten <strong>Jahr</strong>en<br />
Entwicklung bilaterales Handelsvolumen Schweiz / <strong>Korea</strong><br />
3,000<br />
2,500<br />
2,000<br />
1,500<br />
1,000<br />
500<br />
0<br />
2005<br />
Milionen CHF<br />
FHA<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
auszubauen und steht aktuell in Verhandlungen<br />
mit zukünftigen Wachstumstreibern<br />
wie Indien, China und Indonesien.<br />
<strong>Korea</strong> verfolgt ebenfalls eine proaktive Freihandelspolitik.<br />
Nur ein <strong>Jahr</strong> nach Etablierung<br />
der sogenannten „<strong>FTA</strong> Roadmap 2003“ wurde<br />
Chile erster offizieller Freihandelspartner<br />
<strong>Korea</strong>s. Gefolgt von Singapore im April 2006,<br />
wurde als drittes FHA im September 2006<br />
dasjenige mit der Schweiz bzw. den E<strong>FTA</strong><br />
Verbundstaaten rechtsgültig in Kraft gesetzt.<br />
Seit 2011 verfügt <strong>Korea</strong> zudem über Abkommen<br />
mit der <strong>EU</strong> bzw. Indien. Nach langjährigen<br />
Debatten wurde schliesslich auch das<br />
FHA mit den USA (März 2012) unter Dach<br />
und Fach gebracht.<br />
Das FHA zwischen den E<strong>FTA</strong>-Staaten und<br />
<strong>Korea</strong> umfasst den Handel mit Industrieprodukten,<br />
das geistige Eigentum, das öffentliche<br />
Beschaffungswesen sowie den Wettbewerb.<br />
Ausserdem haben die Schweiz und<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung<br />
<strong>Korea</strong> in einem bilateral ausgehandelten<br />
Abkommen den Handel mit Landwirtschaftserzeugnissen<br />
geregelt. Ebenfalls festgelegt<br />
sind rechtliche Bestimmungen betreffend<br />
Investitionen und Dienstleistungen. Letztere<br />
sind insbesondere für die Schweiz von<br />
Bedeutung, da sie im tertiären Sektor Weltweit<br />
eine führende Rolle einnimmt.<br />
Zunahme bilateraler Handelsbeziehungen<br />
Seit der Inkraftsetzung des FHA hat sich der<br />
Wirtschaftsaustausch zwischen der Schweiz<br />
und <strong>Korea</strong> positiv entwickelt (siehe Grafik).<br />
Besonders bei den Exporten von der Schweiz<br />
nach <strong>Korea</strong> zeigt die Tendenz, mit Ausnahme<br />
des Krisenjahrs 2009, stetig nach oben.<br />
Im ersten <strong>Jahr</strong> nach Inkrafttreten des FHA<br />
belief sich der Wert aller exportierten Waren<br />
auf CHF 1.3 Mrd. In den zwei folgenden<br />
<strong>Jahr</strong>en nahmen die Exporte um prozentual<br />
12% beziehungsweise 4.3% zu, ehe sie im<br />
<strong>Jahr</strong> 2009 um -4% einbrachen. Die zwischenzeitliche<br />
Baisse hatte sich aber bereits<br />
2010 wieder gelegt und es konnte ein<br />
starkes Wachstum von 20% verbucht werden.<br />
Letztes <strong>Jahr</strong> erreichten die Schweizer<br />
Ausfuhren, trotz der Frankenstärke und der<br />
instabilen Weltwirtschaftslage, mit über CHF<br />
2.31 Mrd. einen neuen Rekordwert. Somit<br />
belegt die Schweiz statistisch gesehen Rang<br />
31 (0.5%), wenn man die Gesamtimporte<br />
<strong>Korea</strong>s betrachtet.<br />
Die statistischen Zahlen betreffend Importen<br />
aus <strong>Korea</strong> in die Schweiz sehen weniger<br />
zufriedenstellend aus. Im <strong>Jahr</strong> 2006 betrugen<br />
diese rund CHF 770 Mio. Danach verringerten<br />
sich die Importzahlen drastisch<br />
und lagen Ende 2011 noch bei CHF 492 Mio.<br />
Der Hauptgrund für diese markante Abnahme<br />
sind die in den letzten <strong>Jahr</strong>en erfolgten<br />
Produktionsverlagerungen von koreanischen<br />
Grosskonzernen wie Hyundai, Kia oder<br />
Samsung. Die beiden bedeutendsten kore-
anischen Autobauer produzieren ihre Autos<br />
für Europa mittlerweile in Tschechien und<br />
der Slowakei. Samsung seinerseits investierte<br />
vor allem in China. Diese Verlagerungen sind<br />
mehrheitlich verantwortlich für die sinkenden<br />
<strong>Ein</strong>fuhren aus <strong>Korea</strong>.<br />
Zufriedene Schweizer Firmen vor Ort<br />
In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsdienst<br />
der Schweizer Botschaft hat der<br />
Swiss Business Hub <strong>Korea</strong> im Herbst 2011<br />
eine Umfrage bei Schweizer Firmen lanciert.<br />
Von allen befragten Schweizer Unternehmen<br />
geben 85% an, sich seit Inkrafttreten des<br />
FHA ansprechend (52%) beziehungsweise<br />
deutlich (33%) verbessert zu haben. <strong>Ein</strong>e<br />
grosse Mehrheit erwartet zudem einen weiteren<br />
Anstieg im Handels- und Geschäftsverkehr<br />
in den nächsten <strong>Jahr</strong>en. Von grossem<br />
Nutzen sind gemäss Auswertung der<br />
Befragung:<br />
- Mehr Wettbewerb und tiefere Preise<br />
- Abschaffung technischer Handelsbarrieren<br />
- <strong>Ein</strong>heitliche Normen und klare Vorschriften<br />
Obwohl sich durch das im Juli 2011 in Kraft<br />
getretene FHA zwischen <strong>Korea</strong> und der <strong>EU</strong><br />
die Konkurrenz für Schweizer Firmen verstärkt<br />
hat, bewerten fast zwei Drittel (64%)<br />
der lokal ansässigen Schweizer Unternehmen<br />
dieses Abkommen als positiv. Dies widerspiegelt<br />
das grosse Vertrauen in die Qualität<br />
und Innovationskraft der eigenen Produkte<br />
gegenüber der wachsenden Konkurrenz.<br />
Potenzial für weiteres Wachstum<br />
Erwartungsgemäss sind Schweizer Uhrenexporte<br />
nach <strong>Korea</strong> oben anzufinden. Die<br />
Uhrenindustrie verzeichnete letztes <strong>Jahr</strong><br />
einen beeindruckenden Anstieg. Mit einem<br />
Wachstum von 29% ist <strong>Korea</strong> bis auf Platz<br />
11 bei Uhren-importen vorgestossen. Ähnlich<br />
erfolgreich sind Güter aus den Bereichen<br />
Werkzeugmaschinen (v.a. Metallbearbeitung),<br />
Textilien (Spinnstoffe, Stickereien,<br />
etc.) sowie Kraftmaschinen (Gasturbinen,<br />
Strahltriebwerk).<br />
<strong>Korea</strong> ist global gesehen mittlerweile zur 7.<br />
grössten Exportnation aufgestiegen. Um in<br />
Zukunft weiter wachsen zu können, ist das<br />
Land auch auf den Import (425 Mrd. USD im<br />
<strong>Jahr</strong> 2011) von erstklassigen Investitionsgütern,<br />
spezifischen Komponenten und qualitativ<br />
hochstehenden Teilen angewiesen. Hier<br />
ergibt sich auch für Schweizer Firmen ein<br />
Exporte nach <strong>Korea</strong> 2011 (CHF 2,31 Mrd.)<br />
2.0% 4.1%<br />
2.2%1.8%<br />
7.1%<br />
5.3%<br />
17.1%<br />
Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung<br />
25.8%<br />
33.2%<br />
grosses Potential um am Wachstum <strong>Korea</strong>s<br />
teilzuhaben. So ist beispielsweise für die<br />
MEM-Branche (Maschinen, Elektronik- und<br />
Metallindustrie) der hiesige Markt von grosser<br />
Bedeutung. Die Nachfrage nach Industriemaschinen<br />
belief sich im vergangenen<br />
<strong>Jahr</strong> auf fast 80 Mrd. USD und es ist davon<br />
auszugehen, dass koreanische Grosskonzerne<br />
auch in den kommenden <strong>Jahr</strong>en weiter in<br />
Sachanlagen investieren werden.<br />
Auf Grund der rasanten demographischen<br />
Entwicklung <strong>Korea</strong>s (Rang 1 aller OECD Länder),<br />
wird in Zukunft vorallen die Medtech<br />
Branche exponentiell wachsen. Das Volumen<br />
importierter Medizintechnik hat in den letzen<br />
<strong>Jahr</strong>en von 2.2 Mrd. USD (2008) markant<br />
Schweizer Seiten<br />
zugenommen und stand letztes <strong>Jahr</strong> bei 2.65<br />
Mrd. USD (2011). Schweizer Unternehmen<br />
könnten mit der Präzision und Langlebigkeit<br />
Ihrer Produkte in dieser Branche noch vermehrt<br />
Nischenmärkte abdecken.<br />
Weiteres Geschäftspotenzial ist unter anderem<br />
in der „Cleantech“ Branche auszumachen.<br />
Über die nächsten 10 <strong>Jahr</strong>e sollen über<br />
30 Milliarden USD in die Förderung erneuerbarer<br />
Energien, effizientere Energienutzung<br />
und Reduktion von Treibhausgasen investiert<br />
werden. <strong>Korea</strong> möchte eine Pionierrolle ein-<br />
machinery, apparatus, electronics<br />
chemicals, pharmaceuticals<br />
watches & components<br />
precision instruments<br />
metals<br />
textiles, apparel, shpes<br />
agricultural products<br />
plastics, leather, rubber<br />
other goods<br />
nehmen und bis 2020 über einen globalen<br />
Marktanteil von 10% im Bereich „Clean-<br />
Energy“ einnehmen.<br />
Trotz der erfreulichen Entwicklung über die<br />
letzten <strong>Jahr</strong>e, ist das Potenzial noch nicht<br />
vollends ausgeschöpft. Auffallend ist vor<br />
allem, dass erst vereinzelte Schweizer KMU<br />
den Schritt nach <strong>Korea</strong> gewagt haben. Mit<br />
Hilfe des vor knapp zwei <strong>Jahr</strong>en gegründeten<br />
Swiss Business Hub, soll <strong>Korea</strong> in Zukunft<br />
noch vermehrt auf dem Radar von Schweizer<br />
KMUs erscheinen.<br />
Michael Zoller, Commercial Assistant,<br />
Swiss Business Hub <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 21
New Members<br />
Eppendorf <strong>Korea</strong> Ltd.<br />
Mr. Christian Groeger<br />
President & CEO<br />
E-Mail: groeger.c@eppendorf.kr<br />
Branche: Biotechnology<br />
Erhardt + Leimer GmbH<br />
Mr. Reinhold Rueckel<br />
CFO<br />
E-Mail: r.rueckel@erhardt-leimer.com<br />
Branche: Machinery<br />
Linklaters LLP<br />
Dr. Sebastian Daub<br />
Partner<br />
Mr. Chung-Hun Daniel Kim<br />
E-Mail: sebastian.daub@linklaters.com<br />
chung-hun_daniel.kim@linklaters.com<br />
Branche: Legal, Tax, Accounting<br />
Upcoming<br />
August 27<br />
Sundowner #3<br />
Summer Escape with Formula 1<br />
6:30 pm<br />
KGCCI Veranda<br />
October 9<br />
Chamber Breakfast with<br />
Prime Minister Volker Bouffier<br />
of Hessen<br />
8:00 – 9:30 am<br />
TBC<br />
September 3<br />
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | shkim@kgcci.com<br />
New Publication<br />
Business guidebook to <strong>Korea</strong><br />
<strong>Korea</strong> auf einen Blick (PDF)<br />
<strong>Korea</strong> auf einen Blick<br />
Kurzinformationen zum Leben und Arbeiten in <strong>Korea</strong><br />
Stand: Juli KGCCI 2012 Salary Survey <strong>Korea</strong> 2012<br />
KGCCI Half-Year Economic Outlook 2012<br />
in cooperation with Jinju City<br />
5:00 - 9:30 pm<br />
Grand Hilton Seoul<br />
Convention Center 3F, Emerald Hall<br />
October 16/17<br />
- confidential -<br />
- for members only -<br />
VDW-Symposium<br />
Machine Tools & Manufacturing Systems<br />
from Germany<br />
Ritz Carlton Hotel<br />
Grand Ballroom<br />
© <strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong> | 1<br />
Kontakte<br />
Language: German<br />
www.kgcci.com/publications<br />
September 6<br />
Game on Germany, Business Dinner<br />
(Germany Trade & Invest)<br />
5:30 pm<br />
Ritz Carlton Hotel<br />
Kumgang Room<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 23
24<br />
Kontakte<br />
Contacts<br />
Breakfast Meeting with Dr. Brauner (BMWi)<br />
On July 17, a KGCCI breakfast meeting with Dr. Karl-Ernst Brauner, Director General "External Economic Policy" at<br />
the Federal Ministry of Economics and Technology, took place at Grand Hyatt Hotel. Dr. Brauner visited <strong>Korea</strong> on<br />
the occasion of official bilateral economic consultations at the Ministry of Foreign Affairs and Trade (MOFAT). At<br />
the breakfast meeting various members had the chance to address non-tariff issues and thus gave valuable input<br />
to the German delegation. KGCCI also joined the official consultations that took place right after the breakfast<br />
meeting.<br />
Working Group for SME Breakfast Meeting with Hamburger SV<br />
On June 21st, the KGCCI Working Group for Small and Medium-sized Companies (“Arbeitskreis<br />
Mittelstand” - AKM) held a meeting under its Chairman Michael Hennig, President of <strong>Korea</strong> Illies<br />
Engineering. The participants discussed about the requirement of Board approval for intra-group<br />
transactions under the amended <strong>Korea</strong>n Commercial Code, advantages and disadvantages of<br />
Advanced Pricing Agreements as well as legal limitations on the award of gifts to employees and<br />
customers.<br />
LEG Thuringia Delegation Baden-Wuerttemberg Delegation<br />
An eight-person delegation, composed of representatives from optic companies in Thuringia and<br />
the LEG Thuringia, visited <strong>Korea</strong> from June 24 to June 29. The business trip was organized and<br />
coordinated by the KGCCI. As part of the event, the delegation and 70 representatives from the<br />
<strong>Korea</strong>n optoelectronic industry attended a symposium on the optoelectronic industry in Seoul at<br />
the Hilton Hotel. Besides, the delegation attended a networking luncheon, visited Gumi and participated<br />
in more than a dozen company visits in Seoul and Gumi.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
KGCCI Sundowner #2<br />
On June 21, the “Sundowner” casual-gathering took place on the KGCCI roof<br />
terrace. The sundowner was attended by about 70 participants from member<br />
companies as well as by individual KGCCI members. German Beer and Barbecue<br />
was enjoyed by the participants and the excellent weather and late sunset also<br />
contributed to the lively atmosphere at the event.<br />
On July 19 KGCCI organized a breakfast meeting with the top management of Hamburger Sport<br />
Verein (HSV), represented by Mr. Hilke, Chief Marketing Officer, and Mr. MacGowan, Commercial<br />
Director. More than 25 members and football fans had the rare chance to gain insights about<br />
the management strategies of a professional premier league football club. The HSV team was in<br />
<strong>Korea</strong> for the “2012 Peace Cup”.<br />
From July 8-11, KGCCI hosted a delegation from Baden-Wuertemberg under the motto “Baden-<br />
Württemberg – The German Southwest: Driving Force for E-Mobility in Germany”. KGCCI organized<br />
an electric mobility seminar at the Millennium Seoul Hilton. The seminar was attended by<br />
55 participants from related industries and research institutes. The delegation also visited Yeongnam<br />
University in Daegu City and held talks with representatives from the <strong>Korea</strong> Battery Industry<br />
association (KBIA) and the <strong>Korea</strong> Automobile Manufacturers Association (KAMA).
Beschwerlicher Weg in die Freiheit<br />
Tim Tepel<br />
Hunger and oppression leads several thousand North <strong>Korea</strong>ns to flee their country every<br />
year. Out of those who make it to South <strong>Korea</strong>, many struggle with their new reality and<br />
surroundings and often fail to integrate into the South <strong>Korea</strong>n job market and society.<br />
Tausende Menschen fliehen jedes <strong>Jahr</strong> vor<br />
Repression, Verfolgung oder aus wirtschaftlichen<br />
Motiven aus Nordkorea. Nur einem<br />
Bruchteil gelingt die direkte Flucht in den<br />
Süden. <strong>Ein</strong> Großteil flieht über den Tumen<br />
Fluss nach China, und Schätzungen gehen<br />
von mehreren zehntausend nordkoreanischen<br />
Flüchtlingen in China aus. Auch hier<br />
bleibt das Leben für die Flüchtlinge schwierig.<br />
Dem Risiko der zwangsweisen Abschiebung<br />
nach Nordkorea ausgesetzt, versuchen<br />
viele unerkannt in China zu leben, insbesondere<br />
in der von vielen ethnischen <strong>Korea</strong>nern<br />
bewohnten Yanbian Präfektur, oder<br />
über Drittländer wie die Mongolei, Thailand<br />
oder Vietnam nach Südkorea zu gelangen.<br />
Während in den späten 1990er <strong>Jahr</strong>en jährlich<br />
nur wenige Dutzend nordkoreanische<br />
Flüchtlinge in Südkorea eintrafen, erhöhte<br />
sich deren Zahl 2004 bereits auf 1.894 und<br />
seit 2006 auf jährlich mehr als 2.000.<br />
In Sicherheit in Südkorea bleibt dennoch das<br />
Leben für viele Flüchtlinge aus dem Norden<br />
schwierig. Nach ihrer Ankunft nehmen<br />
die Flüchtlinge an einem dreimonatigen<br />
Kurs im Hanawon <strong>Ein</strong>gliederungszentrum in<br />
Anseong teil. In den Kursen wird ein breites<br />
Themenspektrum abgedeckt, von Hilfe bei<br />
alltäglichen Dingen, wie der Benutzung von<br />
Computern und Geldautomaten, bis hin zu<br />
Jobtrainings, psychologischer Betreuung<br />
und Hilfe bei der Wohnungssuche. Nach<br />
Abschluss des Programms erhalten sie fortlaufenden<br />
Beistand bei der Integration in<br />
ihr neues Umfeld und finanzielle Unterstützung<br />
(bspw. rund 12.600 Euro an einmaligen<br />
Leistungen für <strong>Ein</strong>-Personen-Haushalte).<br />
Ebenfalls existieren diverse Programme, die<br />
den neuen Staatsbürgern den Berufseinstieg<br />
in Südkorea erleichtern sollen. Hierzu zählen<br />
Hilfe bei der Jobsuche und Initiativen, die<br />
den Arbeitgebern nordkoreanischer Flüchtlinge<br />
bis zu 50% des monatlichen Gehalts<br />
erstatten. Auch gehören Bonuszahlungen für<br />
Flüchtlinge, die Trainingsprogramme absolvieren<br />
oder über längere Zeit bei dem gleichen<br />
Arbeitgeber beschäftigt sind, zu den<br />
angebotenen Fördermaßnahmen. Nichtsdestotrotz<br />
gestaltet sich die erfolgreiche<br />
Integration nordkoreanischer Flüchtlinge<br />
in die koreanische Gesellschaft und in den<br />
Arbeitsmarkt als schwierig.<br />
2011 hatten nur rund acht Prozent der kürzlich<br />
eingetroffenen Flüchtlinge einen vollwertigen<br />
Universitätsabschluss. 50% waren<br />
vor ihrer Flucht arbeitslos oder abhängige<br />
Familienmitglieder und 39% Arbeiter. Aufgewachsen<br />
in der stark durchreglementierten<br />
nordkoreanischen Gesellschaft und<br />
mit wenig individuellen Freiheiten ausgestattet,<br />
fällt es vielen schwer, sich in der<br />
schnelllebigen, bildungshungrigen südkoreanischen<br />
Gesellschaft einzugliedern. Im<br />
Januar 2011 befanden sich lediglich 50<br />
Prozent (10.248 von 20.539) aller Flüchtlinge<br />
in einem Beschäftigungsverhältnis,<br />
davon nur ein Bruchteil in administrativen<br />
und Spezialtätigkeiten. Trotz hoher Regierungsinvestitionen<br />
in Jobtrainings in 2008<br />
und 2009 (zusammen über 7 Mio. USD) und<br />
Anreizzahlungen an potenzielle Arbeitgeber,<br />
fand nur rund ein Drittel der Programmteilnehmer<br />
eine Beschäftigung. Erschwert werden<br />
oben genannte Probleme durch soziale<br />
<strong>Korea</strong> Life<br />
Stigmata, die nordkoreanischen Flüchtlingen<br />
oftmals in Südkorea angelastet werden und<br />
ihre gesellschaftliche <strong>Ein</strong>gliederung behindern.<br />
Ebenfalls leiden viele Flüchtlinge unter<br />
gesundheitlichen Problemen auf Grund der<br />
Mangelernährung in Nordkorea. Hinzu kommen<br />
in vielen Fällen psychische Probleme,<br />
bedingt durch die Traumata der oftmals<br />
mehrere <strong>Jahr</strong>e dauernden Flucht nach Südkorea<br />
und der Sorge über die in Nordkorea<br />
zurückgebliebenen Familienmitglieder.<br />
Nach wie vor sind große Bemühungen von<br />
Seiten der südkoreanischen Regierung und<br />
anderen Organisationen erforderlich, um<br />
nordkoreanischen Flüchtlingen nicht nur die<br />
nötigen Kenntnisse zu vermitteln, um auf<br />
dem südkoreanischen Arbeitsmarkt bestehen<br />
zu können, sondern auch um ihre Akzeptanz<br />
in der südkoreanischen Gesellschaft<br />
zu erhöhen. Ihre erfolgreiche Integration ist<br />
für Südkorea von hoher Bedeutung, insbesondere<br />
auch im Hinblick auf eine mögliche<br />
Wiedervereinigung beider Länder. Die derzeitige<br />
Situation nordkoreanischer Flüchtlinge<br />
deutet daraufhin, dass weitere Integrationsbemühungen<br />
von Nöten sind, damit eine<br />
zukünftige Wiedervereinigung der beiden<br />
<strong>Korea</strong>s nicht hinter der ökonomischen und<br />
sozialen Realität zurückstehen wird müssen.<br />
Tim Tepel war Junior Economist bei der<br />
<strong>AHK</strong> <strong>Korea</strong>.<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012 25
26<br />
Media Data<br />
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on <strong>Korea</strong>'s economy,<br />
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The<br />
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.<br />
A special section is contributed by the Swiss Business Hub <strong>Korea</strong> c/o Embassy of Switzerland<br />
in Seoul.<br />
KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in <strong>Korea</strong> and<br />
abroad, decision makers of companies doing business with <strong>Korea</strong>, business associations<br />
and relevant public sector institutions.<br />
Circulation: 1,500 copies<br />
Language: German<br />
Pages: minimum 32 (full colour)<br />
Frequency: bimonthly (February, April, June, August, October, December)<br />
ADVERTISEMENT RATES<br />
Rates per issue, all pages full colour<br />
Page<br />
Inside front cover page + page 3<br />
Outside back cover page<br />
Page 30 + inside back cover page<br />
Inside double page spread<br />
Inside front cover page<br />
Inside back cover page<br />
Inside page<br />
Inside 1/2 page<br />
NEXT ISSUE<br />
Advertisements and contributions for issue 41, 2012: September 28 th, 2012<br />
Main topic: “Financial transactions and collateral”<br />
DISCOUNT RATES<br />
Member discount: 10% per ad<br />
Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10%<br />
KORUM Nr. 40 | August 2012<br />
Prices<br />
(Mil. KRW)<br />
2.2<br />
2.2<br />
2.1<br />
2.0<br />
1.7<br />
1.6<br />
1.4<br />
0.8<br />
Trim size<br />
(WxH mm)<br />
420 x 297<br />
210 x 297<br />
420 x 297<br />
420 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 297<br />
210 x 149<br />
Non bleed size<br />
(WxH mm)<br />
426 x 303<br />
216 x 303<br />
426 x 303<br />
426 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 303<br />
216 x 155<br />
KORUM<br />
<strong>Korea</strong> I Unternehmen I Märkte<br />
Nr. 40 l August 2012<br />
Herausgeber:<br />
Deutsch-<strong>Korea</strong>nische<br />
Industrie- und Handelskammer<br />
8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro<br />
Youngsan-gu, Seoul 140-884, <strong>Korea</strong><br />
www.kgcci.com<br />
Redaktion KORUM:<br />
Sora Jon<br />
sjon@kgcci.com<br />
Redaktion Schweizer Seiten:<br />
Okjeong Monica Baik<br />
Director, Swiss Business Hub <strong>Korea</strong><br />
Tel. + 82-2-3704-4741<br />
seo.sbh-korea@eda.admin.ch I www.osec.ch<br />
Anzeigen:<br />
Ms. Sunae Ju<br />
Tel. + 82-2-37804-645<br />
Fax + 82-2-37804-637<br />
saju@kgcci.com<br />
Layout und Druck:<br />
DeSIGN SIDAE<br />
© Deutsch-<strong>Korea</strong>nische Industrie- und Handelskammer<br />
Alle Rechte vorbehalten