Nationalbibliothek Leipzig - Wicona.ch
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REFERENZLETTER<br />
Deuts<strong>ch</strong>e <strong>Nationalbibliothek</strong> in <strong>Leipzig</strong><br />
Die Deuts<strong>ch</strong>e <strong>Nationalbibliothek</strong> eröffnete 2011 ihren vierten Erweiterungsbau am Standort<br />
<strong>Leipzig</strong>. Der Neubau entstand in Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft der ZSP Ar<strong>ch</strong>itekten (Stuttgart) und<br />
der freien Ar<strong>ch</strong>itektin Gabriele Glöckler, die mit ihrem Entwurf als Siegerin aus einem<br />
europaweiten Wettbewerb hervorgegangen war. Aluminiumfassaden als<br />
Sonderkonstruktionen auf Basis von WICONA-Systemen stellen ein wesentli<strong>ch</strong>es<br />
Gestaltungselement dieses viel bea<strong>ch</strong>teten Kulturkomplexes dar.<br />
Moderne s<strong>ch</strong>ützt Historie<br />
Die Ar<strong>ch</strong>itektin über das Projekt: „Der Erweiterungsbau s<strong>ch</strong>ließt die historis<strong>ch</strong>e Lücke zwis<strong>ch</strong>en<br />
dem pra<strong>ch</strong>tvollen Hauptgebäude und dem Bü<strong>ch</strong>erturm und verbindet sie zu einem<br />
Gesamtensemble. Mit dem Konzept ‚Ums<strong>ch</strong>lag-Hülle-Inhalt‘, das der Gestaltung zu Grunde liegt,<br />
wird si<strong>ch</strong>tbar auf die Funktion als Bü<strong>ch</strong>ermagazin aufmerksam gema<strong>ch</strong>t. Mit der gestalteris<strong>ch</strong>en<br />
Umsetzung der Vierten Goldbergvariation von Ba<strong>ch</strong> in abgestuft roten Fassadenelementen wird<br />
zuglei<strong>ch</strong> auf das Deuts<strong>ch</strong>e Musikar<strong>ch</strong>iv und die Musiktradition der Stadt <strong>Leipzig</strong> angespielt.“<br />
Es sei wi<strong>ch</strong>tig, die S<strong>ch</strong>ätze und Leistungen der Deuts<strong>ch</strong>en <strong>Nationalbibliothek</strong> si<strong>ch</strong>tbar zu ma<strong>ch</strong>en.<br />
Dies sei dur<strong>ch</strong> die transparente ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>e Gestaltung des neuen Hauses gelungen, stellte<br />
die Generaldirektorin der Deuts<strong>ch</strong>en <strong>Nationalbibliothek</strong>, Elisabeth Niggemann, anlässli<strong>ch</strong> der<br />
Eröffnung des Erweiterungsbaus fest. Sie betonte zuglei<strong>ch</strong> die herausragende Bedeutung der<br />
Bibliothek in ihrer Doppelfunktion als Ar<strong>ch</strong>iv und Dienstleistungseinri<strong>ch</strong>tung.<br />
Im Neubau bieten 10.000 m² klimatisierte Magazin- und 1.500 m² Ausstellungsflä<strong>ch</strong>en samt dem<br />
Lesesaal des Deuts<strong>ch</strong>en Bu<strong>ch</strong>- und S<strong>ch</strong>riftmuseums rei<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> Platz für die wertvollen Bestände.<br />
Die Räumli<strong>ch</strong>keiten sollen zuglei<strong>ch</strong> die in den kommenden 20 Jahren zu ar<strong>ch</strong>ivierenden<br />
deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen Veröffentli<strong>ch</strong>ungen unter modernen konservatoris<strong>ch</strong>en Bedingungen<br />
aufnehmen. In engem Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau sind au<strong>ch</strong> die Fassaden des<br />
Bü<strong>ch</strong>erturms te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong> und gestalteris<strong>ch</strong> erneuert worden.<br />
Ar<strong>ch</strong>itect : Gabriele Glöcker and ZSP Ar<strong>ch</strong>itekten, Germany<br />
Metal builder : MBM, Germany - Date of completion : 2012
REFERENZLETTER<br />
„Die Ar<strong>ch</strong>itekten haben ni<strong>ch</strong>ts ausgelassen…“<br />
Mit diesen Worten bes<strong>ch</strong>reibt Stefan Müller Grau, Projektleiter des Fassadenbauers MBM<br />
Metallbau Dresden GmbH, die Komplexität der Aufgaben und beri<strong>ch</strong>tet: „Die Ar<strong>ch</strong>itektin Gabriele<br />
Glöckler hatte mit ZSP Ar<strong>ch</strong>itekten unter der Projektleitung von Christoph Burghardt au<strong>ch</strong> die<br />
Ausführungsplanung für die Fassaden des Bibliotheksneubaus in <strong>Leipzig</strong> sehr detailliert<br />
vorangetrieben.“<br />
So waren zum Zeitpunkt der Auss<strong>ch</strong>reibung sehr vers<strong>ch</strong>iedene Fassadentypen für den frei<br />
geformten Baukörper vorgesehen, wofür sowohl gestalteris<strong>ch</strong>e als au<strong>ch</strong> statis<strong>ch</strong>e und<br />
bauphysikalis<strong>ch</strong>e Gründe vorlagen. Mit der Erfahrung der auf komplizierte Metallbaukonstruktionen<br />
spezialisierten MBM aus Dresden gelangen hierfür ebenso elegante wie wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Lösungen.<br />
MBM baute 2140 m² wasserbeheizte Stahl-Pfosten-Riegel-Fassaden, überwiegend aus<br />
s<strong>ch</strong>arfkantigen Profilen und 2100 m² Aluminium-Fassaden.<br />
Der Magazintrakt ist an seinem „Ums<strong>ch</strong>lag“ aus Metall lei<strong>ch</strong>t erkennbar und vermittelt den<br />
Eindruck eines liegenden Bu<strong>ch</strong>es. Es handelt si<strong>ch</strong> überwiegend um eine Holzkonstruktion mit<br />
angesetzten Kassettenelementen, von zweia<strong>ch</strong>sig gekrümmter Form, deren Herstellung<br />
wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> auf der Basis von 3D-Konstruktions-Software mögli<strong>ch</strong> ist. Das Magazin errei<strong>ch</strong>t mit<br />
36 cm starker Wärmedämmung fast Passivhausstandard. Hier gibt es keine transparenten<br />
Elemente, denn Temperatur und Luftfeu<strong>ch</strong>tigkeit innerhalb der klimatisierten Räume dürfen nur in<br />
sehr engen Toleranzen (18°C ≤ 2 K) s<strong>ch</strong>wanken. Man betritt das Magazin dur<strong>ch</strong> Lufts<strong>ch</strong>leusen.<br />
Die dahinter befindli<strong>ch</strong>en Flure und Büroräume haben Fensterflä<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e in den hier als<br />
Stahlkonstruktion gebildeten „Ums<strong>ch</strong>lag“ integriert sind. Die Dreiecksfenster sind<br />
Sonderkonstruktionen, entwickelt aus dem WICONA Fenstersystem WICLINE.<br />
Beheizte Pfosten-Riegel-Stahlfassaden mit Elementen bis zu 3,40 Meter Höhe im Erdges<strong>ch</strong>oss<br />
begrenzen die Ausstellungsflä<strong>ch</strong>en unterhalb des „Ums<strong>ch</strong>lags“. Eine Spezial-UV-S<strong>ch</strong>utzfolie in<br />
den Glaselementen s<strong>ch</strong>ützt die Ausstellungsgegenstände. Eine Besonderheit bilden die rund 100<br />
Meter eines ca. 1,40 Meter auskragenden Aluminium-Shelfs in dieser Fassade. Er s<strong>ch</strong>eint dur<strong>ch</strong><br />
sie hindur<strong>ch</strong> zu gehen und dient über seine ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>e Funktion hinaus als Blends<strong>ch</strong>utz. Im<br />
Eingangsberei<strong>ch</strong> sind Beleu<strong>ch</strong>tung und Si<strong>ch</strong>erheitste<strong>ch</strong>nik integriert.
Produktlösung<br />
• WICTEC 50EL ist eine Basiskonstruktion und<br />
kann an objektspezifis<strong>ch</strong>e Anforderungen<br />
individuell angepasst werden<br />
• Herstellung der Elemente unter<br />
Werkstattbedingungen, ohne<br />
Witterungseinfluss, dadur<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong>bleibend<br />
hö<strong>ch</strong>ste Qualitat<br />
• S<strong>ch</strong>nelle und präzise planbare Montage vor<br />
Ort<br />
• Aluminiumprofile in Pfosten-Riegel-Te<strong>ch</strong>nik<br />
mit ho<strong>ch</strong>isolierendem Dämmprofil<br />
• S<strong>ch</strong>male Ansi<strong>ch</strong>tsbreiten für filigrane<br />
Fassadenoptik au<strong>ch</strong> bei Element-<br />
Vormontage<br />
• Glei<strong>ch</strong>e Profiltiefe bei Pfosten und Riegel<br />
• Effizienter Wärmes<strong>ch</strong>utz dur<strong>ch</strong> Dämmwerte<br />
bis Uf = 1,4 W/(m2K)<br />
• Zuverlässige und ho<strong>ch</strong>feste Eckverbindung<br />
mit Eckwinkeln<br />
• Einfa<strong>ch</strong>es Einhängen der Elemente am Bau<br />
in vorher ausgeri<strong>ch</strong>tete Fassadenanker aus<br />
dem Systemprogramm<br />
Die Deuts<strong>ch</strong>e <strong>Nationalbibliothek</strong> sammelt und ar<strong>ch</strong>iviert<br />
lückenlos alle deuts<strong>ch</strong>en und deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen Publikationen<br />
ab dem Jahr 1913 eins<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> der im Ausland<br />
ers<strong>ch</strong>einenden Germanica (im Ausland veröffentli<strong>ch</strong>te<br />
fremdspra<strong>ch</strong>ige Werke über Deuts<strong>ch</strong>land) und Übersetzungen<br />
deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>iger Werke sowie der zwis<strong>ch</strong>en 1933 und 1945<br />
ers<strong>ch</strong>ienenen Werke deuts<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>iger Emigranten. Sie hat<br />
mehrere Vorgängereinri<strong>ch</strong>tungen, deren älteste die am 3.<br />
Oktober 1912 gegründete Deuts<strong>ch</strong>e Bü<strong>ch</strong>erei mit Sitz in<br />
<strong>Leipzig</strong> ist. Na<strong>ch</strong> der Wiedervereinigung Deuts<strong>ch</strong>lands sind die<br />
Deuts<strong>ch</strong>e Bü<strong>ch</strong>erei in <strong>Leipzig</strong>, die Deuts<strong>ch</strong>e Bibliothek in<br />
Frankfurt am Main und das Deuts<strong>ch</strong>e Musikar<strong>ch</strong>iv, wel<strong>ch</strong>es seit<br />
Dezember 2010 ebenfalls in <strong>Leipzig</strong> angesiedelt ist, zu einer<br />
Institution vereinigt worden. Diese erhielt im Jahr 2006 einen<br />
erweiterten gesetzli<strong>ch</strong>en Auftrag und einen neuen Namen:<br />
Deuts<strong>ch</strong>e <strong>Nationalbibliothek</strong>. Jedem ihrer Standorte wurden<br />
S<strong>ch</strong>werpunktfunktionen übertragen. Am traditionsrei<strong>ch</strong>en<br />
Standort <strong>Leipzig</strong> befinden si<strong>ch</strong> das Deuts<strong>ch</strong>e Bu<strong>ch</strong>- und<br />
S<strong>ch</strong>riftmuseum, das Deuts<strong>ch</strong>e Musikar<strong>ch</strong>iv, die Sammlung Exil-<br />
Literatur 1933-1945 und die Anne-Frank-Shoah-Bibliothek. Der<br />
Gesamtbestand der Deuts<strong>ch</strong>en <strong>Nationalbibliothek</strong> umfasste am<br />
Ende des Jahres 2012 rund 27,5 Millionen Einheiten.
REFERENZLETTER<br />
Aluminiumfassaden als Sonderkonstruktionen<br />
In 15 vers<strong>ch</strong>iedenen Farbnuancen zwis<strong>ch</strong>en grau und rot zeigen si<strong>ch</strong> die Glasflä<strong>ch</strong>en der<br />
Aluminiumfassaden mit Ausnahme der Fensterflä<strong>ch</strong>en. Sie erhielten ihre Farbigkeit dur<strong>ch</strong> ein im<br />
Siebdruck aufgebra<strong>ch</strong>tes Punktmuster und sind zusätzli<strong>ch</strong> mit Hilfe des Ipa<strong>ch</strong>rome-Verfahrens<br />
verspiegelt. Na<strong>ch</strong> Herstellerangaben entsteht ein <strong>ch</strong>romhaltiges Mehrfa<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsystem mit einem<br />
Li<strong>ch</strong>treflexionsgrad von mehr als 50 Prozent. Mit dem Wandel der Jahreszeiten, der Witterung und<br />
Sonneneinstrahlung sowie der Tageszeit ers<strong>ch</strong>eint dadur<strong>ch</strong> der Bau mehr oder weniger „farbig“.<br />
Man findet Aluminium-Elementfassaden ni<strong>ch</strong>t nur am Magazintrakt sondern au<strong>ch</strong> an der<br />
sogenannten Museumsbrücke und einem Verbindungskern genannten Gebäudeteil, das an den<br />
Bü<strong>ch</strong>erturm ans<strong>ch</strong>ließt. Die Fassaden der Museumsbrücke sind dur<strong>ch</strong> Loggien unterbro<strong>ch</strong>en und<br />
mit Parallelausstellfenstern ausgestattet. Es handelt si<strong>ch</strong> um eine Mis<strong>ch</strong>konstruktion aus einer<br />
Kassettenwand mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade und der Elementfassade. Glaselemente<br />
sind zweiseitig linienförmig oben und unten fixiert, um si<strong>ch</strong>tbare Halterungen zu vermeiden. Die<br />
Parallelausstellfenster werden motoris<strong>ch</strong> betrieben und vers<strong>ch</strong>melzen im ges<strong>ch</strong>lossenen Zustand<br />
flä<strong>ch</strong>enbündig mit der umgebenden Fassade. Sie sind mit Drei-S<strong>ch</strong>eiben-Sonnens<strong>ch</strong>utz-<br />
Verglasungen ausgestattet. Zwis<strong>ch</strong>en den S<strong>ch</strong>eiben laufen Rollos als Sonnen- und Blends<strong>ch</strong>utz,<br />
die si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> bei geöffnetem Fenster bewegen lassen.<br />
Alle Aluminium-Fassadenelemente sind Sonderkonstruktionen, die auf Systemen von WICONA<br />
basieren: der Elementfassade WICTEC EL und des Fassadensystems WICTEC 50, des<br />
Fenstersystems WICLINE und der Türserie WICSTYLE 77. Objektprofile und Sonderlösungen<br />
seien Hand in Hand in enger Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Walter Piets<strong>ch</strong> aus Ulm und<br />
den Ingenieuren des <strong>Leipzig</strong>er Büros der Hydro Building Systems GmbH entstanden, beri<strong>ch</strong>tet der<br />
Projektleiter bei MBM, Stefan Müller-Grau. Anhand von vier vers<strong>ch</strong>iedenen Fassaden-Elementen<br />
wurden die eigens entwickelten Sonderkonstruktionen im WICONA Test Centre Bellenberg<br />
individuell abgestimmten Prüfungen unterzogen. Im Einzelnen waren dies Prüfungen auf<br />
Luftdur<strong>ch</strong>lässigkeit (na<strong>ch</strong> EN 12152 und EN 122207), statis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lagregendi<strong>ch</strong>theit (na<strong>ch</strong> EN<br />
12154 und EN 122208), dynamis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>lagregendi<strong>ch</strong>theit (na<strong>ch</strong> EN 13050) sowie<br />
Widerstandsfähigkeit bei Windlast (na<strong>ch</strong> EN 13116).<br />
Die Stoßfestigkeit der Elemente (na<strong>ch</strong> EN 14019) und die Tragfähigkeit absturzsi<strong>ch</strong>ernder<br />
Verglasungen (na<strong>ch</strong> TRAV) wurden zusätzli<strong>ch</strong> an der TU Dresden geprüft.<br />
Re<strong>ch</strong>tzeitig zum 100. Jubiläum präsentiert si<strong>ch</strong> der Komplex der Deuts<strong>ch</strong>en <strong>Nationalbibliothek</strong> als<br />
modern gestyltes Gebäude für einen historis<strong>ch</strong> wertvollen Kulturs<strong>ch</strong>atz, der si<strong>ch</strong> seit seiner<br />
Eröffnung großer Beliebtheit bei Nutzern und Gästen erfreut.<br />
Hydro Building Systems GmbH, Söflinger Str. 70, 89077 Ulm<br />
wicona@hydro.com<br />
www.wicona.com