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Zwickauund im Vogtland

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Februar 2012<br />

Janine<br />

Steeger<br />

Tatkräftig und<br />

tiefgründig<br />

Die besten<br />

Zukunftsprojekte in<br />

Zwickau und <strong>im</strong><br />

<strong>Vogtland</strong>


alverde 02/2012<br />

40<br />

CRIMMITSCHAU<br />

Kreative Arbeit verbindet<br />

Die Lindenschule ist eine Schule zur Lernförderung mit durchschnittlich<br />

160 Schülern der Klassen 1 bis 9. Weitere Informationen finden Sie unter<br />

www.lindenschule.homepage.t-online.de<br />

Geschäftiges Treiben und fröhliches Lachen<br />

durchdringen das Kreativzentrum in Cr<strong>im</strong>mitschau.<br />

Im gemütlichen Ambiente erlernen hier<br />

behinderte Menschen in Zusammenarbeit mit<br />

Nichtbehinderten regionale Handwerkskünste.<br />

Handarbeit ist von jeher ein verbindendes<br />

Element zwischen Menschen. An diese Tradition<br />

möchte das Cr<strong>im</strong>mitschauer Projekt „art regionale<br />

plus“ anknüpfen. Unter ehrenamtli cher<br />

künstlerischer und sozialpädagogischer Anleitung<br />

entstehen kleine Kunstwerke, die am<br />

Ende des Projektes in einer Ausstellung der<br />

Öff entlichkeit präsentiert werden. Gewünschter<br />

| LINKS | Gemeinsam kreativ: Teilnehmer<br />

be<strong>im</strong> Anfertigen eines Linolschnitts.<br />

Häufi ge Auseinandersetzungen unter den Schülern der Lindenschule haben<br />

die Lehrkräfte veranlasst, ihre Vision einer gewaltfreien Schule zu<br />

entwickeln und nachhaltig zu etablieren. So ist das Projekt „FAUSTFREI“<br />

entstanden. „In Zusammenarbeit mit Lehrern, Eltern und Schülern<br />

soll ein Schulkl<strong>im</strong>a gedeihen, in dem Gewalt keine Rolle spielt. Und<br />

wir wollen Familien unterstützen, ihre Kinder gewaltfrei zu erziehen“,<br />

so Schulleiterin Rosemarie Szelig. „FAUSTFREI“ bedeutet buchstäblich:<br />

füreinander eintreten, aufeinander zugehen, untereinander helfen,<br />

schlichten statt streiten, Toleranz üben, fi t <strong>im</strong> Kopf sein, Regeln und<br />

Werte setzen, Eltern einbeziehen und integrieren statt ausgrenzen.<br />

Dieses Leitbild soll durch den Einsatz von Schülern als Streitschlichter,<br />

von Lehrern und der Schulsozialarbeiterin als Unterstützer sowie eine<br />

klare Aufteilung des Schulgeländes in Ruhe- und Bewegungszonen umgesetzt<br />

werden. Außer dem gibt es einen Kummerkasten, Klassenregeln<br />

gegen Gewalt sowie Gruppentreff en, bei denen es unter anderem darum<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

Nebeneff ekt: Be<strong>im</strong> gemeinsamen Klöppeln,<br />

Weben, Knüpfen, Malen oder Papierschöpfen<br />

kommen die Teilnehmer ins Gespräch und lernen<br />

sich besser kennen. „Wir möchten mit unserem<br />

Projekt vor allem Berührungsängste von<br />

behinderten und nichtbehinderten Menschen<br />

abbauen“, sagt Sozialpädagogin S<strong>im</strong>one Tauber<br />

vom Kreativzentrum Cr<strong>im</strong>mitschau. Damit<br />

alle Teilnehmer ihre Freude am kreativen Miteinan<br />

der haben, wird bei der Auswahl der Handarbeitstechnik<br />

darauf geachtet, dass diese den<br />

individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten<br />

des Einzelnen entspricht. So fühlt sich niemand<br />

ausgegrenzt. Im Gegenteil – hier kann jeder seine<br />

persönlichen Erfolgserlebnisse haben und<br />

Freude am gemeinsamen Werkeln entwickeln.<br />

Wer Interesse hat, kann sich an die Vereins- oder Verbandsgruppe MUZ Kreation Cr<strong>im</strong>mitschau e.V.<br />

wenden, Telefon: 0172 1541617<br />

geht, eigene Gefühle zu deuten und klare Grenzen zu setzen. Der Traum<br />

aller, die sich <strong>im</strong> Projekt engagieren: Kinder sollen mit Freude in eine<br />

gewaltfreie Lindenschule gehen und lernen können.<br />

| OBEN | Die Schüler der Lindenschule in Cr<strong>im</strong>mitschau engagieren sich gegen Gewalt<br />

an ihrer Schule.<br />

Bildnachweis: S<strong>im</strong>one Tauber, Rosemarie Szelig, Kathrin Kreische, Kinderhilfeverein Lichtenstein/Sachsen e.V., Daetz-Stiftung<br />

LICHTENSTEIN<br />

CRIMMITSCHAU LICHTENSTEIN<br />

Mehr Zeit für Kinder<br />

Ein Treff punkt für Klein und Groß ist der „Kinderhilfeverein Lichtenstein/<br />

Sachsen e. V.“ Den Initiatoren ist es nämlich besonders wichtig, den<br />

Zusammenhalt der Generationen zu stärken. „Wir wollen vermitteln, dass<br />

| OBEN | Gemeinsame Wandgestaltung <strong>im</strong> Kinderhilfeverein<br />

Gemeinsam mit dem sächsischen Kultusministerium und der Bildungsagentur<br />

entwickelte die Daetz-Stiftung das „Lichtensteiner Modell“.<br />

Die Idee: An je fünf zusammenhängenden Unterrichtstagen sollen sich<br />

die Schüler mittels moderner Lehrmethoden mit den Ländern Indien,<br />

Türkei, China, Polen, Tschechien und Russland sowie dem Kontinent<br />

Afrika beschäftigen. Im Mittelpunkt stehen deren historische Wurzeln,<br />

es sich für alle Erwachsenen lohnt, Freizeit und Kraft für Kinder zu investieren“,<br />

erklärt Ute Hoch, Vorstandsmitglied des Vereins. „Mit unseren<br />

Projekten zeigen wir, dass ein Miteinander von Jung und Alt möglich ist.“<br />

Erste Schritte sind bereits getan: Den Gruppenraum des Vereins durften die<br />

Kleinen gemeinsam mit den Damen vom Lichtensteiner Frauenzentrum<br />

gestalten. Zudem standen zu Ostern und am Kindertag Bastelnachmittage<br />

für Groß und Klein auf dem Programm. Auch auf Stadtfesten, wie etwa<br />

dem Rosenfest in Lichtenstein, wurden Bastelecken eingerichtet, in denen<br />

sich Kinder und Erwachsene gleichermaßen kreativ austoben konnten.<br />

Eine Veranstaltungsreihe zur gesunden Ernährung für Kinder und ihre<br />

Eltern rundete das Angebot ab – unter dem Motto „Täglich Obst“ wurde<br />

über best<strong>im</strong>mte Obstsorten und deren gesunde Inhaltsstoff e gesprochen.<br />

Im nächsten Schritt möchten die Mitglieder des Kinderhilfevereins einen<br />

Kreativzirkel mit dem Lichtensteiner Frauenzentrum zum gemeinsamen<br />

Basteln und Töpfern ins Leben rufen.<br />

Die Adresse vom Kinderhilfeverein Lichtenstein/Sachsen e.V. lautet: Altmarkt 8,<br />

09350 Lichtenstein. Weitere Informationen erhalten Sie unter Telefon: 037204<br />

941915, E-Mail: kinderhilfe-lichtenstein@gmx.de<br />

Unser Ziel: ein pr<strong>im</strong>a Kl<strong>im</strong>a in der Lindenschule Sächsische Schüler erleben eine Weltreise<br />

geographische und wirtschaftliche Besonderheiten, Umweltprobleme und<br />

die facettenreiche Kultur. „Auf diese Weise möchten wir in Zeiten von<br />

Globalisierung und zunehmender Migration Schülern an Mittelschulen und<br />

Gymnasien andere Kulturen näher bringen, Vorurteile ausräumen oder gar<br />

nicht entstehen lassen“, sagt Constanze Bräunig von der Daetz-Stiftung.<br />

Eine interkulturelle Vorbildung verbessert zudem die Chancen junger<br />

Menschen auf den berufl ichen Einstieg in ein international agierendes<br />

Unternehmen. Die Lehrinhalte sind mit den jeweiligen Landesregierungen<br />

über ihre Botschaften abgest<strong>im</strong>mt und für den deutschen Schulbetrieb freigegeben.<br />

Bis zum Ende des Schuljahres 2010/2011 haben in Sachsen circa<br />

10.000 Schüler daran teilgenommen. Das Projekt wurde 2010 und 2011<br />

von der Deutschen UNESCO-Kommission als „Offi zielles Dekade-Projekt“<br />

ausgezeichnet.<br />

| LINKS | Wo liegt eigentlich Indien?<br />

Sächsische Schüler erkunden die Welt<br />

Anmeldeformulare für eine kostenfreie Durchführung des Projekts <strong>im</strong><br />

Schulunterricht können Sie unter www.daetz-stiftung.org herunterladen oder<br />

telefonisch unter 037204 585860 anfordern.<br />

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PLAUEN PLAUEN<br />

Bewusster shoppen<br />

in Plauen<br />

| OBEN | Die Mitarbeiter des Eine-Welt-Ladens präsentieren sich<br />

auf dem Plauener Stadtfest.<br />

Kaff ee, Schokolade, exotischer Schmuck und Deko-Elemente – seit<br />

seiner Eröff nung <strong>im</strong> Jahr 2009 hat sich der Eine-Welt-Laden in der<br />

Plauener Innenstadt zur beliebten Shoppingadresse entwickelt. Das<br />

Geschäft, in dem fair gehandelte Artikel aus aller Welt verkauft werden,<br />

wurde vom Verein WIR – in einer Welt e. V. eröff net. „Fairer<br />

Handel zeigt, dass jeder Mensch persönlich und mit kleinen Schritten<br />

etwas gegen die ungerechte Verteilung auf der Welt tun kann“, sagt<br />

Vorstandsmitglied Bernd Haßler. Die alternative Produktpalette<br />

seines Geschäftes soll die Kunden für soziale Gerechtigkeit sensibilisieren<br />

und zum maßvollen Konsum anregen. Überdies möchte der<br />

Verein einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten und führt verschiedene<br />

Bildungsprojekte für Schüler und Erwachsene durch. Auch<br />

auf Veranstaltungen wie der Interkulturellen Woche und Stadtfesten<br />

sind die Mitglieder <strong>im</strong> Dienste ihrer Sache unterwegs. Sie stellen den<br />

Lebensweg oder bringen Kindern das Th ema fairer Handel spielerisch<br />

näher. Obendrein gibt es Musikkurse und Verkostungen <strong>im</strong> Weltladen<br />

erhältlicher Lebensmittel. Eine kleine Bibliothek mit Büchern und<br />

Tonträgern zu Th emen wie alternative Lebensführung, globale<br />

Probleme und Fairer Handel ist in Planung.<br />

Lust, vorbeizuschauen? Den Eine-Welt-Laden und den Verein<br />

WIR – in einer Welt e. V. finden Sie in der Marktstraße 2 in<br />

08523 Plauen.<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

Wieder ein Stück<br />

Normalität erlangen<br />

Der fünfj ährige Tino erlitt durch einen Unfall eine Hirnverletzung.<br />

Dadurch verlor er die Fähigkeit zu greifen, zu gehen und zu sprechen.<br />

Einen Stift zu halten oder ein einfaches Mondgesicht zu malen war für<br />

ihn nicht mehr selbstverständlich. Etwa 70.000 Kinder in Deutschland<br />

erleiden jährlich Kopfverletzungen durch einen Unfall, teilweise mit<br />

bleibender Behinderung. Doch nur jedes siebte Kind von ihnen kann an<br />

den stationären Rehabilitationen teilnehmen. Denn eine wochenlange<br />

Abwesenheit von Beruf und Familie ist für die Eltern, die ihr Kind begleiten<br />

müssten, oft nicht umsetzbar. Die Folge: Viele betroff ene Kinder bleiben<br />

hinter ihrer möglichen Entwicklung zurück. Dies kann die Grundlage<br />

für eine lebenslange Benachteiligung sein. Die Stiftung Lebensweg<br />

aus Plauen plant eine Alternative zu langfristigen stationären Reha-<br />

Maßnahmen für Familien mit hirngeschädigten Kindern. Das Ambulante<br />

Th erapiezentrum für hirngeschädigte Kinder soll auf dem Gelände des<br />

Waldparks Grünheide <strong>im</strong> <strong>Vogtland</strong> gebaut werden und den Kindern die<br />

Möglichkeit zu einer ein- bis dreiwöchigen Intensivtherapie geben. Hier<br />

soll sich die ganze Familie, auch die gesunden Geschwisterkinder, erholen<br />

können. Die Kombination von ganzheitlicher Th erapie, behindertengerechter<br />

Unterbringung und Erholungsmöglichkeiten wäre in Deutschland<br />

bisher einzigartig.<br />

Mit Spenden unterstützen Sie das Ambulante Therapiezentrum<br />

für hirngeschädigte Kinder: Kto.-Nr. 3 535 600, Bank für Sozialwirtschaft,<br />

BLZ 860 205 00. Nähere Informationen finden Sie unter<br />

www.stiftung-lebensweg.de<br />

| OBEN | Der fünfjährige Tino wird von Ergotherapeutin Nicole Voigt intensiv betreut.<br />

Bildnachweis: Josef Teufel, Johann Dudla, Eva-Maria Putzke/Suchtberatungs- und Behandlungsstelle (SBB) Oelsnitz, Theresia Schumann<br />

PLAUEN<br />

Starkes Theaterstück für starke Kinder<br />

Wenn Nickel den Raum betritt, beginnen Kinderaugen zu leuchten. Die<br />

lustige Handpuppe ist einer der Hauptakteure des Projektes „Kinder stark<br />

machen für eine Zukunft voller Genuss“ des Diakonischen Kompetenzzentrums<br />

für Suchtfragen (DKZS) in Plauen. Spielerisch führt Nickel kleine<br />

Menschen zwischen fünf und acht Jahren durch das unterhaltsame<br />

Programm. Dazu gehören ein kleines Th eaterstück, ein Genusstraining<br />

und Phantasiereisen. Zwischendurch werden die Kinder selbst aktiv und<br />

bas teln etwas zum Th ema „Wenn ich ein König wäre“. Die Abenteuer rund<br />

um Nickel & Co. sollen die Kleinen für ihre Gefühle sensibilisieren, ihr<br />

Selbst bewusstsein sowie ihre Genussfähigkeit fördern. Darüber hinaus<br />

soll die Fähigkeit vermittelt werden, Grenzen zu setzen und Probleme<br />

zu bewältigen. „Es ist uns ein Anliegen, bereits <strong>im</strong> Kindesalter suchtpräventiv<br />

zu arbeiten“, sagt Eva-Maria Putzke vom DKZS. „Der kindliche<br />

Alters be reich bietet sich an, weil in dieser Lebensphase Lerninhalte unvoreingenommen<br />

verinnerlicht und als stabiles Fundament mit ins Leben<br />

| RECHTS | Die Hauptakteure des<br />

Theater stücks sind Max (l.) und Nickel (r.)<br />

Ausführliche Informationen unter www.suchtberatung-vogtland.de<br />

PLAUEN<br />

Kleidchen, wechsel Dich!<br />

Das kennt wohl jede Mama: Der Nachwuchs wächst so schnell heran,<br />

dass ihm der hübsche Strampler oder die niedlichen Schuhe nur wenige<br />

Wochen passen. Th eresia Schumann aus Plauen, selbst zweifache Mutter,<br />

und Ralf Baumann, Vater zweier Kinder, entwickelten die Idee einer überregionalen<br />

Online-Tauschbörse für Kinderkleidung. Hier kann man geordnet<br />

nach Geschlecht und Kleidergröße eine sogenannte Knirpsenbox<br />

genommen werden.“ So gestärkt, soll es den Großen von Morgen leichter<br />

fallen, den Verlockungen von Suchtstoff en zu widerstehen. Das Angebot<br />

wird auf Wunsch direkt in vogtländischen Kitas, Schulen oder <strong>im</strong> Hort<br />

durchgeführt.<br />

aussuchen, die mit acht bis fünfzehn getragenen Teilen gefüllt ist. Gegen<br />

eine Servicegebühr von zwölf Euro wird die Knirpsenbox von dem User<br />

versandt, der sie ins Netz gestellt hat. Damit es ein echtes Tauschgeschäft<br />

ist, heißt es nun selbst packen. Denn nur wer eigene Kleidung anbietet,<br />

kann weitere Knirpsenboxen bestellen. Die Idee schont nicht nur den<br />

Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. „Wenn wir vorhandene Kleidung<br />

ressourceneffi zienter abtragen, können wir einen Beitrag für die Umwelt<br />

leisten und unsere Kinder für Nachhaltigkeit sensibilisieren“, so Th eresia<br />

Schumann. Weitere Gründe, die Kleidung mit anderen zu teilen: Getragene<br />

Sachen schonen die Kinderhaut, weil mögliche Giftstoff e meist bereits<br />

herausgewaschen sind. Und man spart Platz, die Kindersachen stapeln<br />

sich nicht mehr <strong>im</strong> Keller. Das dm-Fördergeld haben die beiden Gründer<br />

für den Aufbau ihres Webauftrittes verwendet.<br />

| LINKS | Die Knirpsenbox macht<br />

Klein und Groß glücklich.<br />

Die Tauschbörse finden Sie unter www.knirpsenbox.de<br />

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PLAUEN UND GESAMTER VOGTLANDKREIS<br />

Sport frei für Kinder<br />

| OBEN | Der Rollbrett-Slalom macht den Kleinen jede Menge Freude.<br />

Weitere Details zum Kindersportabzeichen erhalten Sie unter Telefon:<br />

03741 222567 und auf der Homepage www.ksb-vogtland.de<br />

MEERANE<br />

Zusammen ist man weniger allein<br />

Im Meeraner Bürgerverein e. V. ist jede Menge los: Seit 20 Jahren wird<br />

hier gemeinsam musiziert und gesungen. Der vereinseigene Chor tritt<br />

bei öff ent lichen Konzerten und Benefi zveranstaltungen auf und schöpft<br />

aus einem breiten Repertoire geistlicher Lieder, Volkslieder sowie neuerer<br />

Musik. Auch die sportlichen Angebote des Vereins haben Tradition. Bei<br />

gemein samen Radtouren und Wanderungen bekommen die Teilnehmer<br />

ein Gespür für die Schönheit der Natur und werden für deren Schutz sensibilisiert.<br />

Wer sich für die Meeraner Stadtgeschichte interessiert, fi ndet<br />

Gleichgesinnte in der Arbeitsgemeinschaft Ortschronik. Besonderes<br />

Augen merk legt man zudem auf die Arbeit mit Jugendlichen aus Jugendclubs<br />

und Vereinen. „Wir möchten mit möglichst vielen Bürgern der<br />

Stadt gemein same Wege gehen“, sagt Ernst Häusler, erster Vorsitzender<br />

des Meeraner Bürgervereins. „Indem wir alle Bevölkerungsschichten in<br />

unsere Arbeit einbeziehen, soll das harmonische Zusammenleben gefestigt<br />

wer den.“ Die Meeraner haben auch künftig viel vor. Geplant sind<br />

unter ande rem Stadtführungen mit dem Umweltreferat der Stadt, Betriebsbesichtigungen<br />

in neu angesiedelten Unternehmen sowie Chorkonzerte in<br />

Alten- und Behindertenhe<strong>im</strong>en sowie Jugendeinrichtungen.<br />

Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />

Seit dem Sommer 2010 vergibt die Sportjugend <strong>Vogtland</strong> das Kinder sportabzeichen.<br />

Jedes Kind <strong>im</strong> Alter von vier bis sieben Jahren kann dabei die<br />

eigene Fitness testen, auch wenn es kein Mitglied <strong>im</strong> Sportverein ist. Im<br />

Mittel punkt stehen koordinative Übungen, welche Kraft, Geschicklichkeit,<br />

Beweglichkeit und Ausdauer der Kinder fördern. „Spielerisch soll den<br />

Jüngsten so Freude und Lust an mehr Bewegung gemacht werden“, erklärt<br />

Silke Müller, zuständig für Gesundheitsförderung be<strong>im</strong> Gesundheitsamt<br />

des <strong>Vogtland</strong>kreises, das dieses Projekt tatkräftig unterstützt. Um das Kin -<br />

der sportabzeichen zu ergattern, müssen sich die Nachwuchs-Sport ler<br />

or dent lich ins Zeug legen: Von zehn Sportarten, darunter ein 20-Meter-<br />

Sprint, Medizinball-Weitwurf oder Rollbrett-Slalom, sind sechs Wahldisziplinen<br />

fehlerfrei auszuführen. Wem das gelingt, der darf sich das<br />

Abzeichen anpinnen. Seit Projektstart haben bereits 300 Kinder die<br />

Ansteck nadel erworben. Gelegenheit dazu erhalten sie beispielsweise<br />

<strong>im</strong> Kindergarten, an der Schule oder bei off enen Veranstaltungen. Das<br />

Fördergeld von dm wurde für die Bereitstellung der Teilnahmeurkunden<br />

und Abzeichenpins sowie für den Aufbau der Sportstationen und Parcours<br />

eingesetzt.<br />

| OBEN | Die gemeinsamen Radtouren sind eine lieb gewonnene Tradition.<br />

Weitere Informationen zum Meeraner Bürgerverein und seinem Projekt<br />

„Gemeinsame Wege“ erhalten Sie unter www.meeranerbuergerverein.de<br />

Bildnachweis: Kerstin Hartmann, Ernst Häusler, DRK-Kreisverband Zwickau e. V. Daniela Feig, AIDS-Hilfe Westsachsen / Edda Weiß<br />

ZWICKAU ZWICKAU<br />

Fit für den Notfall Trend Geocaching:<br />

Aufklärung via GPS<br />

| OBEN | Bei regelmäßig stattfindenden Wettbewerben stellen<br />

die Kinder ihr Können unter Beweis.<br />

Ob Bienenstich, Schürfwunde oder verstauchter Knöchel – auch unsere<br />

Jüngsten werden in ihrem Alltag <strong>im</strong>mer wieder Zeugen von Unfällen.<br />

Im Zwickauer Jugendrotkreuz (JRK) lernen Kinder und Jugendliche<br />

in Gemeinschaft mit anderen, was <strong>im</strong> Notfall zu tun ist. „Bei unseren<br />

wöchentlichen Treff en geht es um Erste Hilfe, Gesundheitserziehung<br />

und Umweltschutz. Die Schüler lernen aber auch den Umgang mit Karte<br />

und Kompass und beschäftigen sich mit dem Weltgeschehen“, erklärt<br />

Koordinatorin Daniela Feig.<br />

Derzeit sind rund 160 junge Mitglieder in dem Projekt des Deutschen<br />

Roten Kreuzes aktiv. Sie geben ihr Wissen gerne weiter: In Kitas<br />

und Grundschulen vermitteln sie jüngeren Kindern, wie sie anderen<br />

helfen können. Auf Veranstaltungen betreuen sie Bastelstunden<br />

und zeigen ihr Können <strong>im</strong> Anlegen von Verbänden. Jugendliche<br />

sind zudem <strong>im</strong> Schulsanitätsdienst, auf Konzerten und Sport-<br />

Events <strong>im</strong> Einsatz. Einer der jährlichen Höhepunkte ist der JRK-<br />

Kreiswettbewerb, bei dem das erlernte Wissen angewendet wird.<br />

Neben dem fachlichen Know-how sind <strong>im</strong> Jugendrotkreuz auch soziale<br />

Kompetenzen gefragt. Durch die vielfältigen Aufgaben gewinnen<br />

die Mitglieder mehr Selbstvertrauen und werden team- und konfl iktfähig.<br />

Für Spiel und Spaß ist bei gemeinsamen Unternehmungen und<br />

Ferienfreizeiten gesorgt.<br />

Erfahren Sie mehr über das Zwickauer Jugendrotkreuz unter<br />

www.drk-zwickau.de<br />

Langweilige Sexualaufklärung war gestern. Im Zwickauer Landkreis<br />

geht die Aids-Hilfe seit Jahren innovative Wege. Neu ist das Projekt<br />

„Geocaching – mit GPS zum Höhepunkt“ für Schüler ab der siebten<br />

Klasse. Geocaching ist die moderne Form der Schnitzeljagd, bei der<br />

man per GPS-Empfänger und entsprechenden Koordinaten auf die<br />

Suche nach einem Schatz, dem sogenannten Cache, geht. Bevor das<br />

Abenteuer be ginnt, steht für die Schüler in Zwickau ein theoretischer<br />

Teil zu den Th emen Sexualität, Verhütung, Pubertät und HIV/Aids sowie<br />

eine technische Einführung ins Geocaching an. Dann begeben sich die<br />

Jugendlichen, mit GPS-Empfängern und den jeweiligen Daten ausgestattet,<br />

<strong>im</strong> Zwickauer Stadtzentrum auf die Suche nach den Stationen.<br />

Diese können an Wander- und Radwegen, in Parks, auf Plätzen oder in<br />

Geschäften sein und Aufgabenstellungen rund um das Th ema Liebe und<br />

Sex enthalten. „Unser Projekt soll zu einem sicheren Umgang mit den<br />

Th emen Sexualität, sexuelle Identität, Selbstbest<strong>im</strong>mung und Gesundheit<br />

beitragen“, sagt Edda Weiß von der Zwickauer Aids-Hilfe. Nach mehreren<br />

Stunden erreichen die Schüler den Final Cache und haben eine Menge<br />

gelernt: sei es bei gemeinsamen Diskussionen, dem Basteln von Collagen<br />

oder dem Lösen kniffl iger Rätsel.<br />

Informationen zum Projekt erhalten Sie unter www.aidshilfezwickau.de<br />

| OBEN | Moderne Schatzsuche: GPS-Gerät und Stadtplan sind be<strong>im</strong> Geocaching<br />

<strong>im</strong>mer mit dabei.<br />

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