„Eiserne Jungfrau“ („Iron Maiden“) war ein schreckliches Folter - Edocr
„Eiserne Jungfrau“ („Iron Maiden“) war ein schreckliches Folter - Edocr
„Eiserne Jungfrau“ („Iron Maiden“) war ein schreckliches Folter - Edocr
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1984<br />
Diesmal dauerte es dann etwas länger, bis die Fans neues von IRON MAIDEN hörten. Am 6.<br />
August 1984 (nach über <strong>ein</strong>em Jahr) kam, als Vorgeschmack auf das neue Album, die Single<br />
„2 Minutes to Midnight“ heraus, die es bis auf Rang 11 in den Charts brachte. Das schon<br />
erwähnte „Aus“ für Monster „Eddie“ währte nicht lange. Größer und mächtiger als je zuvor<br />
zierte er das Cover des neuen MAIDENAlbums „Powerslave“ das am 3.September 1984<br />
erschien als ägyptischer Sonnengott zwischen Pyramiden und mit Hieroglyphen bedeckten<br />
Säulen.<br />
Mit diesem ihrem fünften Album legten IRON MAIDEN ihr bis dahin bestes Werk vor,<br />
das mit Recht auf Position 2 der Charts vorstieß. In Amerika schafften sie mit dieser LP <strong>ein</strong>en<br />
21. Rang in den LPCharts. Die Band hatte davor schon schnelle und härtere Lieder vorgelegt,<br />
aber noch nie <strong>war</strong>en sie so schnell und vor allem gut, aber auch noch mit ausgefeilten<br />
Arrangements und Soli, die am Ende der 51 Minuten (über)langen LP mit dem von Steve<br />
Harris geschreibenen über 13 Minuten langem „Rime of the ancient Mariner“ ihr grandoses<br />
Finale erlebt. Der Song handelt davon, wie <strong>ein</strong> Seefahrer sich <strong>ein</strong>en schrecklichen Fluch<br />
auflastet, indem er <strong>ein</strong>en Albatross tötet, der ihn von da an verfolgt und ihm und s<strong>ein</strong>er<br />
Mannschaft das Leben schwer macht. Das Solo, das Adrian Smith auf dem Lied „The<br />
Duellists“ spielte, hatte er seitdem trotzdem verbissenen Übens nie mehr so hingekriegt.<br />
Insgesamt sieben Wochen arbeitete die Band an dem Album, sieben Wochen, die sich gelohnt<br />
hatten. Es gibt auf dem Album nicht <strong>ein</strong> Lied, das irgendwie den Ansch<strong>ein</strong> <strong>ein</strong>es<br />
Lückenfüllers oder <strong>ein</strong>es Durchhängers hat. Und seit dem letzten Instrumentalwerk (auf dem<br />
1981er Album „Killers“) ist auf diesem Album wieder <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong> Lied ohne Text enthalten:<br />
„Losfer Words (Big `Orra)“ komponiert von Steve Harris. Am härtesten <strong>war</strong> die Arbeit für<br />
Nicko McBrain, denn s<strong>ein</strong> Schlagzeug wurde als letztes aufgenommen und mußte bis ins<br />
letzte Detail stimmen, weil alle anderen Instrumente auf s<strong>ein</strong>em Takt ausgelegt <strong>war</strong>en und<br />
nachträgliche Korrekturen ungeheuer aufwendig, bis unmöglich <strong>war</strong>en.<br />
Das neue MAIDENImage in Richtung Pyramiden ging auf <strong>ein</strong>er Idee von Bruce Dickinson<br />
zurück, der auch den Titelsong „Powerslave“ schrieb. Der Song handelt von den letzten<br />
Stunden <strong>ein</strong>es Pharaos, der sich für <strong>ein</strong>en Gott hält und nun erkennen muß, das er doch<br />
sterben wird, und sich damit nicht abfinden kann. Bruce Dickinson <strong>war</strong> faszniert vom alten<br />
Ägypten. Neben Fachbüchern und Magazinen über Eisenbahnen las er viel über die<br />
geheimnisvollen Königsgräber in den Pyramiden, die ägyptische Götterwelt und magische<br />
Praktiken der Ägypter. In dieser Zeit kursierten Umbesetzungsgerüchte bei IRON MAIDEN,<br />
die sich aber als falsch herausstellten. Sie stammten von der vom Bier etwas überhitzen<br />
Phantasie des früheren MAIDENSängers Paul Di´Anno.<br />
Die ersten Proben für die neue WeltTournee begannen für die Band am 20.Juni 1984. Knapp<br />
<strong>ein</strong>e Woche nach dem Ersch<strong>ein</strong>en von „Powerslave“, am 9. August 1984, fiel dann der<br />
Startschuß zur „World Slavery“Tour von IRON MAIDEN. Das erste Konzert fand in<br />
Warschau statt. In Deutschland <strong>war</strong>en sie im Oktober des Jahres zu sehen. Der 1983<br />
"ermordete" Eddie ist zur Freude der Fans wieder "auferstanden" und latschte gegen Ende<br />
jeder Show über die Bühne, <strong>ein</strong>gehüllt in flatternde Mumienverbände. Die Bühnendekoration<br />
wurde mit sehr viel Aufwand gebaut; alles sah aus wie in <strong>ein</strong>er ägyptischen Grabkammer und<br />
über <strong>ein</strong>en Mechanismus konnten die großen Hintergrundbilder wahlweise von der Ansicht<br />
der großen CheopsPyramide in das riesige Bild von Eddie gewechselt werden. Nachfolgend<br />
<strong>ein</strong> Interview, das Bruce Dickinson mit <strong>ein</strong>em Journalisten der Zeitschrift BRAVO führte:<br />
BRAVO: „Powerslave“ (Sklave der Macht), der Titelsong der LP, stammt aus d<strong>ein</strong>er Feder.<br />
Wovon handelt er?<br />
BRUCE: Er handelt vom Tod <strong>ein</strong>es Pharaos. Er lebte s<strong>ein</strong> ganzes Leben in dem Gefühl, <strong>ein</strong><br />
Gott auf Erden und allmächtig zu s<strong>ein</strong>. Jetzt, da er sterben muß, merkt er, daß er s<strong>ein</strong> ganzes<br />
Leben lang <strong>ein</strong> Sklave s<strong>ein</strong>er Macht <strong>war</strong> und jetzt <strong>ein</strong> Sklave des Todes und des Bösen wird.