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Prävention, Therapie und Sportslife für ... - MedicalSportsNetwork

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training<br />

Andreas Heißel<br />

> Leiter der Abteilung <strong>für</strong> sensomotorische<br />

Tiefenstabilisierung (SenTis)<br />

im Sport-Ges<strong>und</strong>heitspark Berlin e.V.<br />

> Sportwissenschaftler, promoviert derzeit<br />

an der Humboldt Universität zu<br />

Berlin über die Förderung von Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> intrinsischer Motivation<br />

bei adipösen <strong>und</strong> übergewichtigen<br />

Kindern durch Bewegung.<br />

network<br />

Training des M. Gluteus medius <strong>und</strong> der<br />

lateralen Muskelkette. Die Korrektur durch<br />

den Trainer ist entscheidend. (Foto: Strüdinger).<br />

> Als Referent leitet er Aus- <strong>und</strong> Fortbildungen<br />

<strong>für</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Training mit<br />

dem Schlingensystem.<br />

> Langjähriger Athletiktrainer <strong>für</strong><br />

Nachwuchs-Nationalteams <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esligaspielerinnen.<br />

werden aufgedeckt <strong>und</strong> es findet eine<br />

Neuaktivierung der Sensomotorik <strong>und</strong><br />

der lokalen Stabilisatoren, d.h. der tiefenstabilisierenden<br />

Muskulatur statt. Insbesondere<br />

im Leistungssport münden<br />

Fehl- <strong>und</strong> Schonhaltungen schnell in Verletzungen<br />

<strong>und</strong> Leistungsabfall. Durch<br />

neu- <strong>und</strong> reaktivierte optimale Bewegungsmuster<br />

kann das verhindert werden.<br />

Aus Praxis <strong>und</strong> Forschung<br />

Insbesondere im Leistungssport gehört<br />

es inzwischen zum guten Ton, Rumpfstabilisationsübungen<br />

ins Trainingsprogramm<br />

zu integrieren. Dass trainiert<br />

wird, reicht alleine aber nicht aus.<br />

Entscheidend ist das Verständnis über<br />

die Funktion, die spezifische Muskeln<br />

während der Rumpfstabilisation einnehmen.<br />

Ableitend davon können wir das<br />

Training wesentlich funktionaler <strong>und</strong> effektiver<br />

gestalten. Dabei ist es wesentlich,<br />

Muskeln nicht nur isoliert zu betrachten,<br />

sondern in ihrem Zusammenwirken untereinander<br />

in Form von „Muskelketten“.<br />

Diese „Muskelketten“ fordern ein Umdenken<br />

in <strong>Therapie</strong> <strong>und</strong> Training; so sind<br />

Beschwerden <strong>und</strong> Verletzungen oft nur<br />

die Folge eines Funktionsdefizits.<br />

Schmerzen können die Muskelaktivität<br />

hemmen <strong>und</strong> somit die Funktion einschränken.<br />

Das Er gebnis sind veränderte<br />

Haltungsmuster, die über einen längeren<br />

Zeitraum zur Überlastung <strong>und</strong> Leistungsabfall<br />

führen können.<br />

Ein Beispiel aus der Praxis. Zu Beginn<br />

meiner Arbeit als Athletiktrainer von<br />

Volleyballerinnen kamen die Spielerinnen<br />

oft mit Schulterproblemen zu mir. Das<br />

Schlingentraining sah nun nicht nur das<br />

Training der Muskeln direkt am Schultergürtel<br />

vor, sondern auch die Stabilisierung<br />

des Rumpfes <strong>und</strong> des Beckens, da<br />

dort oft der Ursprung von Muskel- <strong>und</strong><br />

Gelenk beschwerden zu finden ist. U.a.<br />

bein haltete das Training häufig die Reaktivierung<br />

des M. Gluteus medius, da dieser<br />

eine solche Muskelkettenverbindung<br />

zur Schulter besitzt. Das spezifische sensomotorische<br />

Krafttraining bewahrte so<br />

manche Spielerin vor der ärztlich vorgeschlagenen<br />

OP.<br />

Die neuromuskuläre Stabilisation wird<br />

dabei nur durch Trainingsgeräte erreicht,<br />

die eine besondere Instabilität aufweisen.<br />

Das Beispiel der Schulter beschwerden<br />

lässt sich beliebig auf andere Gelenkbeschwerden<br />

erweitern. Unter diesen Gesichtspunkten<br />

ist klar, dass auch „kleine“<br />

Verletzungen im Sport zu beachten sind<br />

<strong>und</strong> die Funktion von Gelenken <strong>und</strong> Muskulatur<br />

überprüft werden sollte, um eventuell<br />

tiefer liegende Ursachen bzw. funktionelle<br />

Zusammenhänge aufzudecken.<br />

44 medicalsports network 05.10

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