leistungsstark - zuverlässig - kompetent - Mercedes-Benz Deutschland
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www.mercedes-benz.com Juni 2010<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />
Unimog<br />
Das Magazin für den multifunktionalen Einsatz.<br />
Sonderausgabe Unimog U 20<br />
Unimog U 20_Der Kompakteste der Unimog Baureihe kommt groß raus: Zahlreiche<br />
Einsatzbeispiele beweisen seine starke Leistung und seine große Flexibilität.<br />
1 | 2010<br />
U 20 bei der Feuerwehr | Multitalent: U 20 in der Kommune | Energiepaket: U 20 im Rohrbau
2 EDITORIAL • UNIMOG 1 • 2010<br />
Yaris Pürsün<br />
Leiter <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Werk Wörth und<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Special Trucks<br />
Liebe Unimog<br />
Freunde,<br />
ich freue mich, Ihnen die aktuelle Ausgabe<br />
des Unimog Magazins zu präsentieren.<br />
Beim Blättern und Lesen wird Ihnen sicher<br />
auffallen, dass wir das Layout verändert<br />
haben – unter anderem mit diesem Grußwort.<br />
Zweimal jährlich darf ich Sie künftig<br />
an dieser Stelle als Leiter <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />
Special Trucks und Werk Wörth begrüßen!<br />
Seit dem Jahr 2009 leite ich die Geschicke des weltweit größten Lkw-Montagewerks.<br />
Ein besonderer Bestandteil ist jedoch der Bereich <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Special<br />
Trucks: Ob Zetros, Econic oder die Unimog Baureihen vom U 20 bis zum U 5000<br />
– für all diese speziellen Fahrzeuglösungen schlägt hier die Geburtsstunde. Innerhalb<br />
der Daimler AG haben wir diesen Bereich geschaffen, um uns um die besonderen<br />
Kundenwünsche speziell kümmern zu können. Mit einer eigenen Mannschaft<br />
von Spezialisten in Entwicklung, Produktion und Vertrieb entstehen passgenau Systemlösungen,<br />
die bei unseren Kunden sehr gut ankommen. Auch in den wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten, mit denen sich die ganze Welt vor allem im vergangenen<br />
Jahr konfrontiert sah. Unser UNIversal-MOtor-Gerät, die Legende Unimog, hat sich<br />
zu diesen Krisenzeiten mehr als gut behauptet, immerhin war dieser Produktionsbereich<br />
als einziger in der Nutzfahrzeugbranche nicht von der Kurzarbeit betroffen.<br />
Auf der Messe INTERSCHUTZ, der internationalen Leitmesse für Rettung, Brand-/<br />
Katastrophenschutz und Sicherheit in Leipzig wird der Unimog, insbesondere der<br />
Unimog U 20, auf dem <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Messestand im Rampenlicht stehen. Auch<br />
in dieser Ausgabe des Unimog Magazins sind alle Scheinwerfer auf den Unimog<br />
U 20 gerichtet. Denn wir bringen den Kompaktesten der universellen Geräteträger<br />
im Rahmen dieser Sonderausgabe ganz groß raus: Wir präsentieren ihn unter anderem<br />
bei seinen Einsätzen im Winterdienst in St. Moritz und im Rohrleitungsbau<br />
in Luxemburg. Außerdem schauen wir über die Alpen, wo der italienische Stromversorger<br />
Enel vor wenigen Tagen 50 Unimog U 20 bestellt hat.<br />
So sehr sich diese Einsätze auch voneinander unterscheiden mögen, die Nutzer des<br />
Unimog U 20 eint die Freude über die Produktvorteile seiner größeren Brüder: Der<br />
U 20 punktet durch seine kompakten Maße und seine schmale Bauweise – kurzer<br />
Radstand von 2,7 Metern und einem Wendekreis von nur 12,6 Metern – an Einsatzorten,<br />
die ein größeres Fahrzeug längst nicht mehr erreicht. So etwa im Segment<br />
Feuerwehr, wo das Fahrzeug auf großes Interesse stößt. Der Unimog U 20 als Tanklöschfahrzeug<br />
entspricht sogar der derzeit in Bearbeitung stehenden Feuerwehr-<br />
Norm TLF 10/20 und ist damit voll bezuschussungsfähig. Mit dem U 20 erhalten<br />
Sie also einen vollwertigen Unimog zu einem preiswerten Einstiegspreis.<br />
Ich würde mich freuen, Sie auf der INTERSCHUTZ oder bei einer anderen Gelegenheit<br />
bei uns begrüßen zu dürfen.<br />
Viel Vergnügen mit Ihrem neuen Unimog Magazin!<br />
Feuerwehr<br />
08 Kleiner Kraftprotz mit<br />
Retterqualitäten_Kompakt,<br />
wendig und <strong>leistungsstark</strong>:<br />
Der Unimog U 20 kommt<br />
bei Feurwehren in ganz<br />
Europa gut an.
Titelgeschichte<br />
04 Einmal Unimog – immer Unimog_Der kompakte U 20 punktet in vielen<br />
Segmenten. Jetzt wird das Multitalent noch variabler.<br />
06 Echt, traditionell, modern_Interview mit Produktmanager Wulf Aurich.<br />
Feuerwehr<br />
08 Kleiner Kraftprotz mit Retterqualitäten_In vielen Ländern Europas<br />
löscht und rettet die Feuerwehr mit dem U 20.<br />
11 Brandprofis am Werk_Unimog, Zetros und Econic auf der INTERSCHUTZ<br />
2010 in Leipzig.<br />
Kommune<br />
12 Musterschüler der Gemeinde_Speziell für Einsätze in der Kommune<br />
bietet der U 20 zahlreiche Vorteile. Sechs Beispiele aus der Praxis.<br />
Winterdienst<br />
16 Eiskalte Effizienz_In St. Moritz sorgt ein U 20 im Winter wie im Sommer<br />
für reibungsloses Durchkommen.<br />
Energie<br />
18 Lange Leitung, große Leistung_Die Luxemburger Firma Sewerin Schiltz<br />
Rohrleitungsbau setzt für ihre anspruchsvollen Aufgaben auf den U 20.<br />
International<br />
20 Prüfung bestanden – bravissimo!_Der italienische Stromversorger Enel<br />
hat den U 20 auf Herz und Nieren getestet. Und nun 50 Fahrzeuge geordert.<br />
Im Porträt<br />
22 Auf den Richtigen (auf-)bauen_Alfred Söder bietet maßgefertigte<br />
Aufbauten; der U 20 erweist sich dabei als besonders beliebte Basis.<br />
Intern<br />
24 500 Hochzeiten am Tag_Ein Besuch im Bereich „Special Trucks“<br />
im Werk Wörth lässt staunen: Hier ist präzise Handarbeit gefragt.<br />
Uniskop<br />
26 Stillgestanden? Von wegen!_Sonderausstellung im Unimog-Museum.<br />
Unimog klettert aufs Siegerpodest_„Geländefahrzeug des Jahres 2010“.<br />
27 Club der Enthusiasten_Der Unimog-Club Gaggenau e. V. im Profil.<br />
Kalender_Aktuelle Termine.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Daimler AG, <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Special Trucks, Vertrieb Marketing, D-76742 Wörth<br />
Verantwortlich für den Herausgeber: Benjamin Syring, Produktbereich Sonderfahrzeuge<br />
Redaktionsbeirat: Benjamin Syring, Marion Weisenburger, Dieter Sellnau<br />
Autoren: Gerhard Grünig (4 ff., 12 ff., 24 f.), Kai Kalbitz (11, 22 f.), Susanne Löw (26 f.), Ralf Maile (8 ff.),<br />
Tanja Strauß (20 f.), Ute Risché (18 f.), Jürgen Zöllter (16 f.)<br />
Fotos: Daimler AG (Sonstige), Michael Ehritt (14 u.), Gerhard Grünig (15), Julius Spital (14 o.), Kai Kalbitz<br />
(22 f.), Susanne Löw (27 o. r.), Morlock Fotografie (3/Nr. 3+4, 8 f., 16 f., 18 f., 20 f.), RKF-Bleses (12),<br />
Sietrac (13), Tanja Strauß (14 M.), Unimog-Museum Gaggenau (26 o.), unimog-club-gaggenau.de (27 o.)<br />
Realisation: Verlag Heinrich Vogel, Springer Fachmedien München GmbH, Corporate Publishing, Aschauer<br />
Straße 30, D-81549 München, Tel.: +49 (0)89 203043-1122; Die Springer Fachmedien München GmbH ist<br />
Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media; Art Direction/Grafik: Dierk Naumann<br />
Redaktion: Susanne Löw, Thomas Maier (Ltg.); Projektsteuerung: Susanne Löw, Matthias Pioro<br />
Druck: F&W Mediencenter GmbH, Holzhauser Feld 2, D-83361 Kienberg<br />
Übersetzung: beo Gesellschaft für Sprachen & Technologie mbH, Freischützstraße 9, D-81927 München<br />
Das Unimog Magazin erscheint zweimal im Jahr. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und elektronische<br />
Verarbeitung nur mit schriftlicher Zustimmung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte<br />
Text- und Bildbeiträge kann keine Gewähr oder Haftung übernommen werden.<br />
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier • Printed in the Federal Republic of Germany<br />
UNIMOG 1 • 2010 • INHALT 3<br />
04<br />
12<br />
16<br />
20
4 TITELGESCHICHTE • UNIMOG 1 • 2010<br />
Einmal Unimog – immer Unimog<br />
Seit Oktober 2008 erweitert der U 20 mit Frontlenker-Fahrerhaus das traditionelle Angebot der<br />
Unimog Modelle. Der „kleine“ Unimog schlägt die Brücke vom Urvater 2010 zum preislich attraktiven<br />
Alleskönner der Moderne. Und legt im aktuellen Modelljahr sogar noch nach.
„ICH WAR VON ANFANG AN ANGETAN!“, „Keiner kommt an diesem<br />
Produkt vorbei!“ – Urteile wie diese über den U 20 konnte man Mitte<br />
April in Wörth vernehmen, als 200 Teilnehmer aus 18 Ländern zum<br />
„Verkäufertag Unimog U 20“ zusammenkamen. Alle Unimog Ver käu -<br />
fer, Verkaufsleiter und Inhaber aus ganz Europa erlebten an diesem<br />
Tag die neuesten Anwendungen in<br />
den Bereichen Kommunal, Transport,<br />
Energie und Feuerwehr hautnah. Die<br />
Begeisterung für den Kompaktesten<br />
der Unimog Baureihe war dabei den<br />
ganzen Tag lang zu spüren.<br />
Als die Väter des Universal-Motor -<br />
gerätes ihr revolutionäres Konzept<br />
seinerzeit erdachten, lag ebenfalls<br />
viel Elan in der Luft. Ihnen schwebte<br />
ein Fahrzeug vor, das mehr können<br />
musste als die bislang bekannten<br />
Traktoren. Neben dem Einsatz als<br />
Zugpferd in der Land wirtschaft sollte<br />
es seinen Insassen Schutz vor den<br />
Unbilden des Wetters bieten, eine<br />
flotte Gangart ermöglichen und über<br />
eine eigene Ladefläche verfügen.<br />
Die Summe aller guten Eigenschaften führte letztlich zum stimmigen<br />
Gesamtkonzept, das noch heute für jeden Unimog gilt: vier gleich<br />
große Räder mit Einzel bereifung und Allradantrieb, die durch ihre<br />
Achskonstruktion maximale Traktion und gute Gelände eigenschaften<br />
bieten. Dazu ein bequemes Fahrerhaus, leistungs- und drehmomentstarke<br />
Motoren, die wirtschaftlich und schadstoffarm arbeiten. Ganz<br />
wesentlich: eine inzwischen legendäre Vielfalt an An- und Aufbau -<br />
geräten, die den Unimog zum nahezu unent behrlichen Helfer in<br />
der Land wirtschaft und Kommune werden ließen. Das konnten die<br />
Teil nehmer am „Verkäufertag Unimog U 20“ nur bestätigen – ganze<br />
16 Gerätepartner zeigten in Wörth Fahr zeuge mit ihren Lösungen.<br />
Das stetige Größenwachstum bis zur heutigen Baureihe U 300/<br />
U 400/U 500 als hocheffiziente Geräteträger ließ in der Unimog<br />
Historie eine Lücke im unteren Segment entstehen. Seit knapp drei<br />
Jahren schließt der U 20 diese Lücke als kompakter und preiswerter<br />
Etwa 200 Unimog Verkäufer, Verkaufsleiter und Inhaber aus ganz Europa kamen Mitte<br />
April zum „Verkäufertag Unimog U 20“ nach Wörth.<br />
UNIMOG 1 • 2010 • TITELGESCHICHTE 5<br />
Geräte träger, vor allem für kommunale Bauhöfe sowie Garten- und<br />
Landschafts baubetriebe. Denn der U 20 versteht sich als kompaktester<br />
Allradgeräteträger im Gewichtsseg ment von 7,5 bis – neuerdings –<br />
9,3 Ton nen. Entspre chend der Philo so phie seiner Erbauer verbindet<br />
er die Vorzüge der ausgereiften Technik seiner großen Brüder mit<br />
einem niedrigeren Fahr -<br />
zeuggewicht, ausgeprägter<br />
Wendigkeit und einem attraktiven<br />
Preis. Fahrgestell und<br />
Antriebs tech nik entsprechen<br />
denen der größeren Baureihe.<br />
Mit einem 2.700 Milli meter<br />
kurzen Rad stand ist der U 20<br />
aber kompakter und deutlich<br />
wendiger. Die Vierzylinder-<br />
Turbodiesel erfüllen dank<br />
Typisch Unimog: robuster<br />
Leiterrahmen und<br />
Portalachsen für gute<br />
Geländegängigkeit<br />
in Kombination mit einer<br />
speziellen Kabinenlagerung.<br />
„BlueTec ® “-Abgas nach be hand -<br />
lung die Ab gas norm Euro 5.<br />
Für Kraft schluss sorgt ein<br />
Achtgang-Schaltgetriebe, dessen<br />
Reduk tion dem Fahrer weitere<br />
acht Arbeitsgänge zur<br />
Verfügung stellt und einen<br />
Geschwindig keitsbereich von minimal 1,1 bis 90 km/h ermöglicht.<br />
Der U 20 ist damit uneingeschränkt autobahntauglich. Neben seiner<br />
Eigenschaft als Geräteträger und kleiner Lkw eignet er sich als leichte<br />
Zugmaschine für Anhänger bis 18 Tonnen Zuggewicht.<br />
Novität am U 20: das erstmals eingesetzte Frontlen ker-Fahrer -<br />
haus in Ganzstahl bau weise. Die aus dem Kon zernbaukasten stammende<br />
Kabine bietet Platz für bis zu drei Insassen, ist übersichtlich<br />
und offeriert durch weit öffnende Türen gute Zugäng lichkeit. Bereits<br />
seit der ersten Modell pflege verfügt der U 20 als Sonder ausstattung<br />
über einen luftgefederten Schwing sitz, der für einen sehr guten<br />
Fahrkomfort sorgt. Eine Staubox hinter dem Fahrerhaus schafft Platz<br />
für all jene Dinge, die in der Kabine keinen Platz mehr finden. Zur<br />
Ausstattung als Geräteträger gehören neben der klassischen<br />
Einzelbereifung standardmäßig eine Zweikreis-Kommunal hydraulik,<br />
Zapfwellen-Getriebe vorn, Nebenabtrieb vom Getriebe sowie eine<br />
optionale Frontanbauplatte.<br />
Feintuning auf hohem Niveau<br />
All das wussten die Teilnehmer am „Verkäufertag Unimog U 20“<br />
natürlich bereits. Neu vorgestellt wurde im April allerdings eine Reihe<br />
von Verbesserungen und Ergän zungen, die den U 20 zum Modelljahr<br />
2010 noch effizienter an seine Einsatz bedingungen anpassen.<br />
Wesentliche Neuerung: ein leistungsstärkerer Motor mit einer Leis -<br />
tung von 130 kW (177 PS) sowie 680 Nm Drehmoment. Damit steht<br />
Anwendern, die häufig das volle Zuggesamtgewicht ausnutzen oder<br />
ihren U 20 in gebirgigen Regionen einsetzen, eine äußerst kraftvolle<br />
Motorvariante zur Verfügung. Auch Feuerwehren, die immer mehr<br />
zu Nutzern des U 20 werden, finden im stärkeren Motor eine<br />
Idealbesetzung. Wie bereits beim aktuellen Antrieb steht auch beim<br />
leistungsstärkeren OM 904 LA die komplette Motorkraft des ab<br />
Anfang 2011 erhältlichen Triebwerks an der Zapfwelle zur Verfügung.<br />
ü
6 TITELGESCHICHTE • UNIMOG 1 • 2010<br />
Dank zahlreicher An- und Aufbauvarianten beliebt – nicht nur in der Kommune: der U 20.<br />
Echt, traditionell, modern<br />
Mit dem U 20 verlässt <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> zum ersten Mal die klassische Design-<br />
Philosophie des „Universal-Motorgerätes“. Produktmanager Wulf Aurich erklärt,<br />
warum der Kleinste der Baureihe dennoch ein „echter Unimog“ ist.<br />
Unimog Magazin: Der Urvater des Unimog war ein kompakter,<br />
wendiger Alleskönner, der die Vorteile vier gleich großer Räder, eines<br />
geschützten Arbeitsplatzes sowie einer Ladefläche vereinte. Inwieweit<br />
steht der aktuelle U 20 noch in der Tradition seines Ahnen?<br />
Wulf Aurich: Der U 20 verfügt über alle klassischen Unimog<br />
Merkmale: Allradantrieb, Portalachsen, Differentialsperren sowie<br />
die Geräteanbau- und Antriebsmöglichkeiten wie Frontzapfwelle,<br />
Front anbauplatte und Kommunalhydraulik. Kurzum: Der U 20 ist ein<br />
100-prozentiger Unimog! Innovativ ist das moderne dreisitzige<br />
Frontlenker-Fahrerhaus. Mit der aus dem Konzernbaukasten verfügbaren<br />
Großserien-Kabine konnten wir sowohl einen kompakten und<br />
wendigen als auch einen preislich sehr attraktiven Unimog<br />
entwickeln.<br />
Unimog Magazin: Was unterscheidet den U 20 von den „großen<br />
Brüdern“, wo liegen Parallelen und in welchen Bereichen findet er<br />
bevorzugt Einsatz?<br />
Wulf Aurich: Neben der anderen Fahrerhaus-Philosophie ist der U 20<br />
ein in seiner Komplexität reduziertes Konzept. Das hängt zusammen<br />
mit den Anwendungen im öffentlichen Dienst, für die er hauptsächlich<br />
entwickelt wurde. Der U 20 ist optimiert für den Einsatz im kommunalen<br />
Bauhof kleinerer und mittlerer Gemeinden, für den klassischen<br />
Einsatz als universeller Geräteträger – das heißt Winterdienst<br />
mit Schneepflug und Streuautomat, Straßentransporte, Reinigungs -<br />
aufgaben mit Vorbaukehrbesen oder Hochdruckreinigungsgeräten<br />
bis hin zu gelegentlichen Mähaufgaben. Dafür kann der U 20 unter<br />
Für viele Anwender ist eine Zweikreishydraulik nicht unbedingt<br />
nötig. Bei reduzierten Anwendungen, etwa bei einfachen<br />
Kipphydrauliken oder dem klassischen Antrieb von Seilwinden bei<br />
Feuerwehrfahrzeugen, genügt oft eine günstige Einkreishydraulik.<br />
Ab Anfang 2011 ist – neben der serienmäßigen Zweikreishydraulik –<br />
diese einfachere Version mit zwei Zellen und vier Anschlüssen vorne<br />
(ohne Schneepflugentlastung) erhältlich.<br />
Viele Nutzer setzen ihren U 20 auf wenig tragfähigen Böden ein,<br />
müssen aber dafür Sorge tragen, dass die Fahrzeuge bei ausreichender<br />
Traktion keine Flurschäden verursachen. Deshalb erfolgt bis zum<br />
3. Quartal 2010 die Freigabe für Hoch stol lenbereifung der Dimension<br />
405/70 R20 mit Traktionsprofil, etwa dem Michelin XM 47 oder dem<br />
Conti AC 70. Trotz reduzierter Achslasten von 4,4 Tonnen bleibt<br />
Wulf Aurich, Produktmanagement Unimog.<br />
anderem auf Wandlerschaltkupplung, Wechsellenkung, hydrostatischen<br />
Fahrantrieb oder Leistungshydraulik verzichten. Ergebnis ist<br />
eine attraktive Preisposition! Neben den beschriebenen Einsätzen<br />
findet der U 20 immer mehr positive Resonanz als Basis für den<br />
Kranbetrieb oder als Hubarbeitsbühne – und neuerdings auch wieder<br />
bei Feuerwehren.<br />
Unimog Magazin: Wie halten Sie den U 20 fit für die Zukunft?<br />
Wulf Aurich: Getreu dem Leitsatz „Nichts ist so gut, dass man es<br />
nicht noch verbessern kann“ versuchen wir kontinuierlich unsere<br />
Produkte attraktiver zu gestalten und dadurch die Akzeptanz zu steigern.<br />
Trotz knapper Ressourcen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
konnten wir für den U 20 ein umfangreiches Maßnahmenpaket<br />
schnüren – darunter Änderungen bei Motorisierung und Bereifung<br />
sowie eine neue Einkreishydraulik.<br />
Unimog Magazin: Im Segment des U 20 finden sich zahlreiche<br />
Wettbewerber. Warum ist der Unimog noch immer das erfolgreichste<br />
Modell?<br />
Wulf Aurich: Der Erfolg des U 20 basiert auf drei Faktoren: Er ist<br />
ein 100-prozentiger <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Unimog in der kompakten 7,5- bis<br />
9,3-Tonnen-Klasse zum sehr attraktiven Preis. Damit hat er das<br />
Potenzial, um die vielen „alten“ Unimog der Typen U 900 bis<br />
U 1400 abzulösen. Die Geräte- und Systemkompetenz des U 20 macht<br />
ihn zu einer einzigartigen Fahrzeuggattung – transportieren wie ein<br />
Lkw und arbeiten wie ein Traktor. r<br />
ü
Insgesamt 16 Gerätepartner zeigten Mitte April in Wörth beim „Verkäufertag Unimog<br />
U 20“ ihre aktuellen An- und Aufbaulösungen.<br />
Anzeige<br />
Innovative Gerätetechnik für Unimog U20 und U300-U500<br />
MULAG Fahrzeugwerk Heinz Wössner GmbH u. Co. KG<br />
Gewerbestraße 8 D-77728 Oppenau<br />
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UNIMOG 1 • 2010 • TITELGESCHICHTE 7<br />
wegen des niedrigen Leergewichts noch ausreichend Nutzlast übrig.<br />
Über etwaige Umbauten bereits im Einsatz befindlicher Fahrzeuge<br />
und den Bezug geeigneter Reifen informieren die Unimog<br />
Fachhändler.<br />
Last, but not least erweitert <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> die Liste der U 20<br />
Sonderausstattungen ab Juni 2010 um eine Vierrad-Feststellbremse,<br />
die Betriebs- und Feststellbremse bei laufendem Motor elektropneumatisch<br />
als Standbremse koppelt. Damit erfüllt Unimog die Forde -<br />
rung der europäischen Fw-Norm EN 1846-2 für geländegängige<br />
Fahrzeuge („Einsatz in Steigungen bis 23° in beladenem Zustand“)<br />
und optimiert die Standfestigkeit und Haltekraft bei Seil winden -<br />
arbeiten. Speziell für den Feuerwehreinsatz sind künftig weiße<br />
Kotflügel, Stoßfänger und Ziergitter erhältlich.<br />
Unentbehrlicher und ausgeklügelter Dauerbrenner<br />
Mit den aktuellen Neuerungen entwickelt <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> ein ausgereiftes<br />
Konzept weiter, das seinem Ursprung über bald sechs Dekaden<br />
treu geblieben ist. Noch immer ist der Unimog ein unentbehrlicher<br />
Alleskönner in Kommune, Landwirtschaft und anderen Anwendungs -<br />
gebieten. Entsprechend fiel das Resümee des „Verkäufertags“ aus: Der<br />
U 20 ist ein vollwertiger Unimog zum attraktiven Ein stiegs preis. Für<br />
zahlreiche Nutzer gilt daher: Einmal Unimog – immer Unimog! r<br />
Am Rand zeigen<br />
wir unsere Stärke!<br />
Mit unserem speziell für den<br />
Unimog U20 entwickelten<br />
Frontausleger MFK 400<br />
und seiner optimierten<br />
Auslegergeometrie sind<br />
Sie in der Lage, auch bei<br />
engen Platzverhältnissen<br />
professionell straßenrandnahe<br />
Bereiche unter uneingeschränkter<br />
Nutzung der integrierten Querverschiebung<br />
auszumähen – ein Plus in der Handhabung!<br />
International Unimog System-Partner<br />
Innovation und Qualität –<br />
unser Ruf verpflichtet eben .
8 FEUERWEHR • UNIMOG 1 • 2010<br />
Kleiner Kraftprotz mit Retterqualitäten<br />
Flexible Einsatzmöglichkeiten und seine kompakten Maße machen den U 20 für Lösch- und Rettungseinsätze<br />
attraktiv. Viele Feuerwehren in <strong>Deutschland</strong> und anderen Ländern Europas sehen das auch so.<br />
ALS WIRTSCHAFTLICHES und umweltfreundliches<br />
Einsatzfahrzeug macht sich der<br />
Unimog U 20 zurzeit einen hervorragenden<br />
Namen bei Feuerwehren in ganz Europa.<br />
Neben <strong>Deutschland</strong> ist er bereits in Österreich,<br />
Bulgarien, Kroatien, Italien und Frank -<br />
reich im Einsatz.<br />
Er ist keineswegs ein „abgespeckter“ kleiner<br />
Vetter der beiden schwereren Unimog<br />
Baureihen. Ganz im Gegenteil, er kombiniert<br />
die Eigen schaften eines Allrad-Lkw mit<br />
der anerkannten Leist ungs fähigkeit seiner<br />
Brüder. So bietet dieses äußerst wendige<br />
Kompaktfahrzeug gleich eine ganze Reihe<br />
zusätzlicher Nutzungs möglich keiten, während<br />
es gleichzeitig auf bewährte Kompo -<br />
nenten aus dem Unimog Baukasten zurückgreifen<br />
kann.<br />
Was genau macht ihn nun zum ideal geeigneten<br />
Helfer der Feuerwehr? Für den Feuer -<br />
wehreinsatz kommt in erster Linie seine flexible<br />
Einsatzfähigkeit zum Tragen. Während<br />
der U 20 einerseits mit 110 kW und bis zu<br />
90 km/h schnell seinen Einsatzort erreicht,<br />
erlauben ihm andererseits seine kompakten<br />
Abmessungen und die schmale Bau weise mit<br />
nur 2,15 Metern Fahr zeugbreite ein ungehindertes<br />
Durch kommen zum Einsatzort. Er<br />
erreicht ihn auch auf den letzten Metern<br />
sicher und <strong>zuverlässig</strong>, selbst wenn sich die<br />
Einsatzstelle mitten in engen Altstadt -<br />
gässchen befindet und dazu niedrigste<br />
Rangiergeschwindigkeiten von 1,2 km/h<br />
erfor derlich sind. Mit lediglich 2,70 Metern<br />
verfügt der U 20 über einen extrem kurzen<br />
Radstand und somit über einen extrem günstigen<br />
Wendekreis von 12,60 Metern. „Damit<br />
kommen wir sogar an Brandherde ran, bei<br />
denen wir uns mit normalen Feuerwehrfahr -<br />
zeu gen auf Lkw-Fahrgestell richtig schwertun“,<br />
so die einhellige Meinung von Feuer -<br />
wehr leuten der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Esslingen/Ne ckar. Seine gute Manövrierfä -<br />
hig keit steigert der kompakte U 20 aber noch<br />
weiter: Sein Telligent ® -Schaltgetriebe mit 16<br />
Vorwärts- und 14 Rückwärtsgängen bringt<br />
ihn auch mit schweren An- und Aufbau -<br />
geräten selbst dann sicher an jedes Ziel,
„Damit kommen wir sogar an Brandherde<br />
ran, bei denen wir uns mit Fahrzeugen auf<br />
Lkw-Fahrgestell richtig schwertun.“<br />
Einhellige Meinung von Feuerwehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen/Neckar<br />
wenn dieses einmal außerhalb von Städten<br />
und gut befestigten Wegen angefahren werden<br />
muss. Dort ist er als idealer „Helfer“ stets<br />
voll bei der Sache, wenn die Platzver hält -<br />
nisse keinen großen Spielraum erlauben.<br />
U 20 trotzt widrigsten Geländebedingungen<br />
Sein wahres Können beweist er jedoch vor<br />
allem dann, wenn er sich dabei auch noch auf<br />
schmalen, unbefestigten Wirtschaftswegen<br />
im Wald oder in steilen Weinbergen zum<br />
Einsatzort vorarbeiten muss. Auf schwierigem<br />
Terrain kann der U 20 im Grunde erst so<br />
richtig zeigen, dass er selbst Situationen<br />
mit widrigsten Einsatzbedingungen sicher<br />
bewältigen kann. Alle typischen Unimog<br />
Auch auf unbefestigten Wegen wie<br />
in schwer zugänglichen Waldgebieten<br />
kommt der U 20 an den Einsatzort.<br />
Merkmale stehen ihm in vollem Umfang zur<br />
Verfügung. Zu seinen Highlights zählen ein<br />
permanenter mechanischer Allradantrieb,<br />
Portalachsen mit Differential sperren an allen<br />
vier singlebereiften Rädern und darüber<br />
hinaus auch noch die großen Böschungs -<br />
winkel von 30 Grad hinten und 27 Grad vorn<br />
– damit stellen sogar steile Böschungen und<br />
Treppen für ihn kein unüberwindbares<br />
Hindernis mehr dar. Geht es richtig ins<br />
Gelände, kann das Anti-Blockier-System auf<br />
Off-Road umgeschaltet werden.<br />
Für die Feuerwehr-Truppbesatzung (1/2)<br />
steht ein modernes, komfortables Front len -<br />
ker-Fahrerhaus in Ganzstahlbau weise bereit,<br />
das sich durch gute Ergonomie und beste<br />
UNIMOG 1•2010 • FEUERWEHR 9<br />
r KOMTEC<br />
Fahrzeugart Wechselladerfahrzeug WLF<br />
Aufbauhersteller KomTec<br />
Einsatzort <strong>Deutschland</strong><br />
Besonderheit vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
durch schnellen Wechsel verschiedener Aufbauten<br />
r ZHT<br />
Fahrzeugart Tanklöschfahrzeug<br />
Aufbauhersteller ZHT<br />
Einsatzort Bulgarien<br />
Besonderheit 1.400 Lit er Tankkapazität und<br />
135 Liter Schaummittel<br />
r SCHLINGMANN<br />
Fahrzeugart Tanklöschfahrzeug<br />
TLF 10/20<br />
Aufbauhersteller Schlingmann<br />
Einsatzort <strong>Deutschland</strong><br />
Besonderheit sehr kompakt, bis zu 2.400 Liter<br />
Tankkapazität, Dachwer fer sowie Frontsprühbalken<br />
zur Wald- und Flächenbrand be kämpfung<br />
ü
10 FEUERWEHR • UNIMOG 1 • 2010<br />
r GILETTA<br />
Fahrzeugart Waldbrandlöschfahrzeug<br />
Aufbauhersteller Giletta<br />
Einsatzort Italien<br />
Besonderheit Wechselsystem ermöglicht wirt -<br />
schaftlichen Ganzjahreseinsatz: Waldbrandbekämp -<br />
fung (Sommer), kommunale Aufgaben (Winter)<br />
r NUSSER<br />
Fahrzeugart Löschgruppenfahrzeug mit<br />
Allradantrieb LFA<br />
Aufbauhersteller Nusser<br />
Einsatzort Österreich<br />
Besonderheit Selbstbergungswinde und Platz<br />
für bis zu 1 + 8 Einsatzkräfte<br />
r MASSIAS<br />
Fahrzeugart Waldbrandlöschfahrzeug CCFL<br />
Aufbauhersteller Massias<br />
Einsatzort Frankreich<br />
Besonderheit Selbstschutzanlage, Überroll -<br />
käfig und Tankkapazität von 2.000 Litern<br />
r ZIEGLER<br />
Fahrzeugart Tanklöschfahrzeug TLF 10/20<br />
Aufbauhersteller Ziegler<br />
Einsatzort <strong>Deutschland</strong>/Kroatien<br />
Besonderheit Hochdruckpumpe und<br />
Dachwerfer zum Einsatz in Stadt und Gelände<br />
Sichtverhältnisse auszeichnet. Die Geräte -<br />
steuerung optionaler Anbaugeräte erfolgt<br />
praxisgerecht via Joystick, der mit allen<br />
anderen wichtigen Bedienelementen übersichtlich<br />
in der Mittelkonsole angeordnet ist.<br />
Zudem verfügt der U 20 über einen umweltfreundlichen<br />
und sparsamen Euro-5-Motor.<br />
Ein dichtes weltweites Werkstätten netz von<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> sorgt für ständige und wirtschaftliche<br />
Einsatzbereitschaft.<br />
Aufbauten aller Art<br />
Je nach Art des vom Betreiber definierten<br />
Anforderungsprofils können die unterschiedlichsten<br />
Feuerwehraufbauten auf den U 20<br />
montiert werden. Realisierbar und derzeit<br />
bereits im Einsatz sind unter anderem<br />
Tanklöschfahrzeuge, Wald brand löschfahr -<br />
zeuge, Lösch gruppen fahr zeuge, Wechsel -<br />
lader fahrzeuge, Trocken löschfahrzeuge,<br />
Rüstwagen und Sonder fahrzeuge. Die dafür<br />
erforderlichen hohen Achs- und damit<br />
Nutzlasten stellt er bereit, so dass sich ein<br />
zulässiges Gesamtgewicht von 7,5 bis<br />
9,3 Tonnen realisieren lässt. Damit ist beispielsweise<br />
ein entsprechendes Wassertank -<br />
volumen von mehr als 2.000 Litern darstellbar,<br />
welches ihm auch Einsätze bei der<br />
Waldbrandbekämpfung erlaubt.<br />
Zudem kann im Aufbau noch eine umfangreiche<br />
feuerwehrtechnische Ausrüstung mitgeführt<br />
werden. Dennoch bleibt die Manö -<br />
vrierfähigkeit und damit die sichere Eignung<br />
Selbst enge Gassen hindern den U 20 nicht am Durchkommen.<br />
des Feuer wehrfahrzeugs U 20 für schwere<br />
Einsätze selbst unter widrigsten Einsatz -<br />
bedingungen erhalten. Zahlreiche Anbauund<br />
Antriebsmöglich keiten sind zusätzlich<br />
über die Front zapf welle und eine leistungsfähige<br />
Hydraulik anlage gegeben. Zwei voneinander<br />
unabhängige Hydraulik kreise stehen<br />
für die erforderlichen Stell bewegungen sowie<br />
den separaten Betrieb eines Dauerver brau -<br />
chers zur Verfügung.<br />
Dies ermöglicht nicht nur einen bequemen,<br />
sondern auch einen sicheren Anbau<br />
und Betrieb unterschiedlichster Anbaugeräte<br />
wie Seilwinden, Stromerzeuger, Kompres -<br />
soren oder auch Schneepflüge, wenn der<br />
Winter dies erforderlich macht. Darüber<br />
hinaus steht noch ein zusätzlicher Geräte-<br />
Nebenabtrieb mit hohem Leistungs potenzial<br />
zur Verfügung, der beispielsweise zum<br />
Betrieb einer Feuerlösch kreiselpumpe verwendet<br />
werden kann.<br />
In Bezug auf die feuerwehrtechnischen<br />
Bestimmungen des deutschen Markts darf<br />
an dieser Stelle eine wichtige Komponente<br />
des U 20 auf keinen Fall unerwähnt blei -<br />
ben: Durch die Zusammenfassung seiner<br />
oben geschilderten Merkmale erfüllt er die<br />
DIN EN 1846-2 und 14530 im Rahmen der<br />
Neufassung der spezifischen Norm für<br />
Tanklöschfahrzeuge des Typs TLF 10/20 in<br />
vollem Umfang. Damit wird das Feuerlösch -<br />
fahrzeug U 20 für Feuerwehr und Kommune<br />
voll bezuschussungsfähig. r
Brandprofis am Werk<br />
Feuerwehren brauchen Spezialtrucks wie den Unimog, den Zetros oder den Econic.<br />
Neben dem Highlight Unimog U 20 sind sie auf der INTERSCHUTZ 2010 zu sehen.<br />
Wasser marsch:<br />
der geländegängige<br />
Zetros im Einsatz.<br />
RÜCKT DIE FEUERWEHR in schwieriges<br />
Gelände aus, glänzt die hochgeländegängige<br />
Baureihe Unimog U 4000/U 5000, wo andere<br />
Fahrzeuge streiken. In Leipzig auf der<br />
INTERSCHUTZ zu sehen ist der U 5000<br />
(UHN) als ab so luter Wald brand profi mit<br />
außerordentlicher Ge län de gän gig keit für<br />
schwie rige Ein sätze. Mög lich ma chen das<br />
neben der kompakten Bau weise ein ver win -<br />
dungsfähiges Rah men kon zept, der All radan -<br />
trieb, Diffe ren tial sperren und Portal achsen<br />
für hohe Bodenfreiheit.<br />
Seit Anfang 2009 ergänzt der Zetros die<br />
Produkt pa let te von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>. Wesentli -<br />
ches Merk mal des schweren Einsatzfahr -<br />
zeugs: die Kom bi nation von hoher Nutzlast<br />
und großem Aufbauvolumen mit besten<br />
Gelände eigen schaf ten und guter Straßen -<br />
taug lichkeit. Das Allradfahrzeug gibt es entweder<br />
als Zweiach ser mit 18 Ton nen oder als<br />
25-Tonner (zulassungsbedingt)<br />
mit drei Achsen.<br />
Das bedeutet: Aufbauher -<br />
steller haben für den<br />
Zweiachser cir ca zehn<br />
Tonnen Spielraum. Der<br />
Dreiachsvariante bleiben<br />
etwa 14,5 Ton nen für<br />
Aufbau und Nutzlast.<br />
Der glatte Rahmen er -<br />
leichtert den System part -<br />
nern von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>,<br />
den Zetros zum Wald -<br />
brand-Löschfahrzeug aufzubauen. Zudem<br />
ist das Fahrzeug mit einem Ge triebe -<br />
nebenabtrieb ausgestattet. Seine Wattie fe von<br />
bis zu 1,195 Metern prädestiniert ihn auch für<br />
Hoch wasser einsätze.<br />
Der Econic setzt bei Feu erwehrfahrzeugen<br />
in nie derer Bauweise Maß stäbe: Sein Nieder -<br />
flur kon zept mit besonders niedrigem Rah -<br />
men er mög licht in der Kombi nation mit niedriger<br />
Fahrer kabine und Dreh lei ter eine<br />
Gesamt höhe von rund drei Metern. Die meisten<br />
Unterfüh rungen passiert das Spezialfahr -<br />
zeuggestell problemlos.<br />
Ein weiterer Vorteil des Niederflur kon -<br />
zepts: Der extrem niedrige Schwerpunkt des<br />
Econic sorgt für ein sicheres, stressfreies<br />
Fahr ver hal ten. Kurzer Radstand plus elektrohydraulisch<br />
gelenkte Nachlaufachse und präzise<br />
Servo len kung machen den Econic so<br />
wendig, dass auch das Rangieren auf<br />
Hinterhöfen zügig erfolgt.<br />
Der Vorteil<br />
des Econic: sein<br />
Niederflurkonzept.<br />
Der U 5000:<br />
ein absoluter<br />
Waldbrandprofi.<br />
Bis zu vier Feuerwehr -<br />
leute finden in der Kabine<br />
Platz. An Aufbaukombi -<br />
na tion haben sich Hubret -<br />
t ungs bühnen, Drehlei tern<br />
und Teleskopmast bühnen<br />
bei den Econic Zwei achsoder<br />
Dreiachsfahrge stel -<br />
len eta bliert. Und als Son -<br />
der löschfahrzeug dient<br />
der Econic vor allem<br />
Werkfeuerwehren. r<br />
UNIMOG 1•2010 • FEUERWEHR 11<br />
r TECHNISCHE DATEN<br />
ZETROS<br />
Fahrgestell<br />
•2733 6x6, rot MB 3534, Single-Bereifung<br />
395/85 R20<br />
•Schaltgetriebe, Watfähigkeit 1.195 Millimeter, runde<br />
Dachluke, Reifendruckregelanlage<br />
•Getriebe-Nebenantrieb NF-2 zum Antrieb der<br />
Löschwasserpumpe (CTT)<br />
Aufbau<br />
•Ziegler Tanklöschfahrzeug TLF 30/90-5<br />
•9.000 Liter Wasser, 500 Liter Schaum;<br />
Feuerlöschkreiselpumpe Ziegler FPN 10-3000-2H<br />
•Dachwerfer, Schnellangriffseinrichtung<br />
Antrieb<br />
•Reihensechszylinder-Motor<br />
•7,2 Liter Hubraum, 240 kW (326 PS)<br />
ECONIC<br />
Fahrgestell<br />
•Econic 1833; 18 Tonnen zGG<br />
•niedrige Fahrerkabine FH8<br />
•Abgasnorm BlueTec ® 5<br />
•5-Gang Allison Automatikgetriebe<br />
•Radstand 4.500 Millimeter<br />
Aufbau<br />
•Metz B32 mit 32 Metern Arbeitshöhe<br />
•vollautomatische Hubrettungsbühne<br />
•Rettungs-/Arbeitskorb, maximale Korblast<br />
400 Kilogramm<br />
Antrieb<br />
•zur Wahl stehen drei Sechszylinder-Dieselmotoren<br />
(175 bis 240 kW), alternativ ein Gasmotor (205 kW)<br />
•serienmäßiges Automatikgetriebe<br />
UNIMOG<br />
Fahrgestell<br />
•hochgeländegängiges Fahrgestell U 5000<br />
•langer Radstand (3.850 Millimeter), zGG 14,1<br />
Tonnen<br />
•Hitzeschutz + mechanischer Schutz (ab Werk),<br />
Reifendruckregelanlage, Watfähigkeit 1.200 Milli -<br />
meter, runde Dachluke, vergrößertes Fahrerhaus,<br />
automatisiertes Getriebe<br />
•Single-Geländebereifung XZL 445-64R22,5<br />
Aufbau<br />
•Gimaex-Schmitz (D), Waldbrand-Tanklöschfahrzeug<br />
•3.300 Liter Wasser, 200 Liter Schaum und<br />
300 Liter Selbstschutzanlage<br />
•One-seven-Hochdrucksystem (Compressed-Air-<br />
Foam-System CAFS)<br />
•Dachwerfer, Schnellangriffseinrichtung
12 KOMMUNE • UNIMOG 1 • 2010<br />
Musterschüler der Gemeinde<br />
Der kompakte U 20 rundet das Unimog Programm ab und schafft dabei Großes. Vor allem im<br />
Kommunaleinsatz attestieren ihm die Nutzer große Variabilität, enorme Leistungsreserven und<br />
hohen Fahrkomfort.<br />
DER U 20 SORGT in vielen Gemeinden für<br />
Zufriedenheit. Nutzer von Vorgängermo del len<br />
bestätigen die technische Weiter ent wick lung.<br />
Und wer Erfahrungen mit Wettbe werbs pro -<br />
dukten hat, attestiert dem vermeintlich „Klei -<br />
nen“ in der Regel, dass er technisch, in puncto<br />
Variabilität und Fahrkom fort die Nase vorne<br />
hat. Die Nutzer akzeptieren dabei gerne, dass<br />
der U 20 etwas mehr kostet, „denn gemessen<br />
an der Preisdifferenz kann der Unimog auch<br />
ungleich mehr als seine vielen Konkurrenten“,<br />
wie es ein Anwen der auf den Punkt bringt!<br />
In vielen Fällen tritt in den Kommunen ein<br />
U 20 die Nachfolge eines bereits im Einsatz<br />
befindlichen Vorgängermodells an. Zwar ist<br />
ein Unimog von Haus aus kaum unterzukriegen.<br />
Dennoch wollen Kommunen oder GaLa -<br />
Bau-Betriebe als klassische Anwen der sicherge<br />
hen und steigenden Reparaturauf wen dun -<br />
gen vorbeugen – und wählen daher den U 20.<br />
Wie variabel der Kompakte gerade in Kom -<br />
munen agieren kann, hat er bereits in vielfälti-<br />
Hera Maintenance<br />
DER SPEZIALIST für Rohrleitungsbau<br />
arbeitet häufig für die Petrochemie-<br />
Industrie. Insge samt vier U 20 sind mit<br />
dem Kran aufbau Hiab 99 ausgestattet<br />
und werden im Anlagen bau sowie als<br />
Zugmaschine eingesetzt.<br />
Frank Seidel ist einer der Fahrer beim<br />
Unternehmen Hera Maintenance. „Mit den<br />
Fahr eigenschaften des Unimog bin ich<br />
zufrieden“, resümiert Seidel. Ein äußerst<br />
wichtiger Punkt, da sein U 20 zu 60 Prozent auf der Straße fährt. „Wer viel und im<br />
Sommer unterwegs ist, sollte sich auf jeden Fall eine Klimaanlage gönnen“, hat Frank<br />
Seidel als Tipp parat.<br />
Um seinen U 20 an spezielle Bedürfnisse anzupassen, hat er schon einige Umbauten<br />
veranlasst. Frank Seidel berichtet: „Unter anderem hab ich am Aufstieg zur Ladefläche<br />
einen zusätzlichen Zwischentritt installieren lassen. Der vom Kranhersteller montierte<br />
Tritt sitzt doch etwas hoch.“ r
Gemeinde Born<br />
DER TECHNISCHE MITARBEITER<br />
Günter Falk erzählt von seinen<br />
Er fahrungen mit dem U 20, der in<br />
der Gemeinde Born manigfaltigen<br />
Ein satz leistet: „Mit dem Einbau<br />
eines luftgefederten Sitzes, den es ja<br />
inzwi schen als Option gibt, hat der<br />
U 20 im Hinblick auf den Fahr -<br />
komfort noch einmal eine Verbes -<br />
serung erfahren.“<br />
Falk gibt zu, dass er dem kleinen<br />
Unimog keine so hohen Kraftreser -<br />
ven zugetraut hätte. Als Beispiel<br />
verweist er auf seine Erfahrungen<br />
im letztjährigen, harten Winter -<br />
dienst: „Unser Schneepflug konnte längst nicht so viel umsetzen, wie der U 20 noch an<br />
Reserven gehabt hätte!“ Um das Einsatzspektrum des U20 zu erweitern, ließ die Gemeinde<br />
Born einen Palfinger-Kran montieren. Deshalb hat Falk eine verlängerte Kipperwanne aufsetzen<br />
lassen. „Damit haben wir ausreichend Platz für den Arbeitskorb gehabt“, beschreibt<br />
er diese Maßnahme. Die Höhe des Krans – 3,6 Meter – bezeichnet der Vorarbeiter als relativ<br />
groß. Allerdings summieren sich etliche Zentimeter, weil die Gemeinde bei der<br />
Konzeption auf ein Wechselsystem setze, das sich mitsamt Kran und Wanne komplett<br />
abnehmen und durch einen Streuautomaten für den Winterdienst ersetzen lässt.<br />
„Klar, den Platz eines Lkw bietet der U 20 nicht“, meint Falk abschließend. „Aber in<br />
Relation zum Preis und den Anbaumöglichkeiten verschiedenster Geräte ist der U 20 für<br />
uns die beste Wahl. Und mit der Qualität sind wir bis jetzt sehr zufrieden.“ Und dann<br />
berichtet Falk auch noch von einer ganz anderen Maßnahme: „Um ehrlich zu sein, habe ich<br />
bereits begonnen, den Unimog unter anderem mit zusätzlichen Zierleisten ein wenig<br />
optisch aufzupeppen ...“ r<br />
UNIMOG 1 • 2010 • KOMMUNE 13<br />
gen Anwendungen bewiesen. Hohe Nutz- und<br />
Achslast zählen da bei zu seinen heraus -<br />
ragenden Eigenschaf ten. Viele Gemein den<br />
schätzen ihn deshalb als <strong>zuverlässig</strong>en Part ner<br />
im Winterdienst. So trägt er einen drei Meter<br />
breiten Schneepflug plus Zwei-Kubik meter-<br />
Streuautomat problemlos. Hohe Vorder achs -<br />
lasten erlauben den Front an bau, etwa von<br />
Böschungsmähgeräten mit bis zu einer Tonne<br />
Gewicht. Dabei liegt die volle Motorleistung an<br />
der mechanischen Front zapf welle an, was<br />
auch den Betrieb von Geräten mit einem hohen<br />
Leistungsbedarf ermöglicht. Mit einem geringen<br />
Leergewicht und Achs lasten von 4,8 Ton -<br />
nen (bis rund fünf Tonnen bei der aufgelasteten<br />
Version mit 9,3 Tonnen zGG) eignet sich<br />
der U 20 optimal für den front seitigen Anbau<br />
von Arbeitsgeräten. Leich te Geräteträger ha -<br />
ben oft Probleme mit in solchen Fällen auftretenden<br />
ungleichen Lastverteilun gen, doch der<br />
U 20 hat hier dank hoher Lastreser ven und<br />
seiner robusten Achs aufhängungs- und Fe -<br />
derungskons truk ti on keine Schwierig keiten.<br />
Das bevorzugte Revier des U 20: Branchen,<br />
denen ein Allrad-Lkw zu wenig bietet. Die aber<br />
auch nicht auf das noch höhere Leistungs spek -<br />
trum der beiden anderen Unimog Reihen<br />
zurück greifen müssen und damit ein Arbeits -<br />
gerät benötigen, mit dessen Leistungsreserven<br />
sich vielfältige Ein sätze realisieren lassen. Und<br />
das zu einem attraktiven Preis. Kein Wunder,<br />
dass die Anwender von Chemnitz über Gil -<br />
ching bis St. Katharinen ihrem „Muster -<br />
schüler“ U 20 gute Noten erteilen. r<br />
ü
14 KOMMUNE • UNIMOG 1 • 2010<br />
Julius Spital Weingut, Würzburg<br />
STEILE HÄNGE mit schmalen Serpentinen sind das Einsatzgebiet<br />
des U 20 des Weingutes Julius Spital bei Würzburg. Dabei muss<br />
sich der Allrader sowohl als Zugmaschine wie auch als Geräteträger<br />
im Weinberg bewähren. Fuhrparkleiter Lothar Flösser schätzt den<br />
Unimog und ist mit den Fahreigenschaften und dem Komfort auf<br />
der Straße wie auch im anspruchsvollen Gelände „sehr zufrieden“.<br />
„Im Weinberg kommt es auf kompakte Abmaße an“, erklärt Flösser.<br />
„Ein Lkw oder großer Unimog kommt deshalb für uns nicht in Frage<br />
– weshalb wir seit Jahrzehnten die kompakten Modelle des Unimog<br />
einsetzen.“ Neben der Technik schätzt der Fuhrparkleiter den guten<br />
Service und die Kompetenz des zuständigen Unimog Partners, „der<br />
<strong>zuverlässig</strong> alle Service- und Wartungsarbeiten durchführt“.<br />
Einsatz findet der U 20 sowohl als Zugmaschine, um bis zu zwei<br />
Gemeinde Gilching<br />
DIE BAYERISCHE GEMEINDE Gilching setzt seit dem Jahr 2008 auf<br />
den U 20 und hat nun schon den zweiten im Einsatz. Weil die<br />
Fahrzeuge oft händisch beladen werden, ist der U 20 mit einer<br />
Sonderlösung, einer um rund 100 Millimeter tiefer platzierten<br />
Söder-Pritsche ausgestattet. Zudem hat ein Fahrzeug einen Söder-<br />
Banketthobel, mit dem die Gemeinde die Ränder der zahlreichen<br />
Feldwege bearbeitet. Gilching nutzt die U 20 auch im Winter: als<br />
Zugfahrzeuge sowie bei der Reinigung von Sinkkästen.<br />
„Der U 20 ist nach unserer Ansicht konkurrenzlos“, so<br />
Fuhrparkleiter Anton Promoli. „Klar wäre ein Lkw günstiger und<br />
ein Unimog U 300 könnte mehr. Aber für unsere Zwecke ist der<br />
U 20 eine preiswerte Alternative, die alle gestellten Aufgaben<br />
Stadt Chemnitz<br />
DIE STADT CHEMNITZ setzt einen U 20 mit Mulag-Mähgerät und<br />
Winterdienstkombi im Ganzjahreseinsatz ein. Begeisterter Fahrer<br />
ist René Rösler, der bereits langjährige Unimog Erfahrung besitzt.<br />
„Es war gar nicht so einfach, einen neuen Unimog zu bekommen“,<br />
beschreibt Rösler die letzte Neuanschaffung. „Auch wenn der<br />
Unimog viel mehr kann, sind die Kommunen gehalten, mit finanziellen<br />
Mitteln sparsam umzugehen. Letztlich konnten wir uns aber<br />
durchsetzen – vor allem weil wir mit dem Vorgänger, einem U 90,<br />
bereits sehr gute Erfahrungen gemacht haben.“<br />
Als Vorteile des U 20 gegenüber dem altgedienten Vorgänger hat<br />
Rösler unter anderem die höhere Zuladung ausgemacht. „Außerdem<br />
ist der U 20 kräftiger ausgelegt.“ Seinen Arbeitsplatz beschreibt der<br />
Anhänger voller Trau -<br />
ben nach Würzburg<br />
zu bringen, als auch<br />
im Weinbau zur<br />
Kompostausbringung<br />
oder in Kombination<br />
mit einer Aufbauspritze zum Pflanzenschutz. „In letztgenanntem<br />
Einsatz ist es von Vorteil, dass wir den U 20 mit der Gelände -<br />
reduktion auch bei langsamer Fahrt einsetzen können.“<br />
Wie viele andere Nutzer unterstreicht auch Flösser eine ausreichend<br />
große Kabine, gute Motorleistung und eine wertige Anmutung<br />
des Interieurs. „Noch viel wichtiger ist, dass wir bislang keinen Aus -<br />
fall des U 20 hatten – Zuverlässigkeit ist für uns enorm wichtig!“ r<br />
zur Zufriedenheit er -<br />
füllt.“ Als Vorteile<br />
nennt er den hohen<br />
Komfort und die<br />
bequeme, von den<br />
Fahrern geschätzte<br />
Schaltung.<br />
„Mit unserem Unimog Service-Partner sind wir ebenfalls sehr<br />
zufrieden. Und als Indiz dafür, dass wir auch mit dem Fahrzeug<br />
zufrieden sind und es als fortschrittliches Konzept betrachten,<br />
dürfte der Umstand dienen, dass wir inzwischen die Nummer zwei<br />
in Dienst gestellt haben“, berichtet Promoli. r<br />
Kommunal-Spezialist<br />
als anspruchsvoll und<br />
qualitativ hochwertig.<br />
Rösler hat auch Er -<br />
fahrung mit Kon kur -<br />
renzprodukten, de ren<br />
Eignung er für diverse Straßenbaumaßnahmen zwar als ausreichend<br />
beschreibt. „Aber im Winterdienst ist der U 20 im Hinblick auf<br />
Leistung und Handhabung einfach die bessere Alternative.“<br />
Als besondere Merkmale schätzt Rösler die effektive Klimaanlage,<br />
ein Plus an Bewegungsfreiheit im Fahrerhaus sowie die übersichtlichen<br />
Instrumente und die teilautomatisierte Schaltung. r
Gemeindeverwaltung St. Katharinen<br />
WENN JEMAND BEIM UNIMOG den Namensteil „Universal“ wörtlich<br />
nimmt, ist es die Gemeinde St. Katharinen. Die Liste an<br />
Anbaugeräten, mit denen der U 20 seine zahlreichen Aufgaben<br />
wahrnimmt, liest sich wie das Who’s who der Zubehör-Hersteller:<br />
Dücker-Auslegemäher inklusive Schlegelmähkopf sowie Ast- und<br />
Wallheckenschere, Pflaster-Putzer, Gmeiner-Streuer, Schmidt-<br />
Schneepflug, Söder-Heckkraftheber und nicht zu vergessen<br />
Dücker-Holzhacker.<br />
Fahrer und Vorarbeiter Josef Schmitz ist begeistert von seinem<br />
Universalgenie. „Die Motorleistung im U 20 ist sehr zufrieden -<br />
stellend und die Schaltung ein wahres Gedicht!“ Schmitz schätzt<br />
außerdem eine insgesamt leichte Handhabung. „Je länger man<br />
damit fährt, desto mehr begeistert der U 20.“ Und fahren muss der<br />
Vorarbeiter viel, denn der U 20 ist neben einem <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />
Sprinter als Pritschenwagen das einzige Kommunalfahrzeug der<br />
Gemeindeverwaltung. Vor dem kommenden rund siebenwöchigen<br />
Nonstop-Einsatz in der Grünpflege hat Schmitz keine Angst: „Der<br />
Anzeige<br />
HS - Bewährtes für Stadt und Land<br />
UNIMOG 1 • 2010 • KOMMUNE 15<br />
U 20 lief bislang völlig problemlos und ohne Störungen. Zudem<br />
punktet er mit guter Leistung an der Zapfwelle. Auch Geräte mit<br />
hoher Leistungsaufnahme wie Hacker oder Mäher bringen dank<br />
hoher Zapfwellenleistung gute Ergebnisse.“ r<br />
Räumung, Enteisung und Reinigung von Verkehrsflächen, wir bieten innovative<br />
und maßgeschneiderte Systemlösungen für jeden Einsatzzweck.<br />
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16 WINTERDIENST • UNIMOG 1 • 2010<br />
Eiskalte Effizienz<br />
In der Gemeinde St. Moritz sorgt ein U 20 für freie Straßen. Das Unimog Magazin<br />
hat Fahrer Corado Pool bei einem Einsatz begleitet.<br />
ST. MORITZ SCHLÄFT, doch sie sind schon unterwegs: der Berufs -<br />
fahrer Corado Pool und sein Unimog U 20. Um fünf Uhr morgens verlassen<br />
beide den kommunalen Bauhof zu Einsätzen, die neben viel<br />
Fingerspitzengefühl und Erfahrung insbesondere ein Arbeitsgerät<br />
von der Präzision eines Schweizer Uhrwerks verlangen. Ihre Aufga -<br />
be: Schneeräumen und Straßen von Eis befreien. Ihr Einsatzbereich:<br />
die engen Straßen der noblen Schweizer Wintersportgemeinde auf<br />
1.850 Meter über Meereshöhe – St. Moritz. Weil dort nicht alle Auto -<br />
mo bile der erlesenen Wintersport-Klientel des Nachts Garagen plätze<br />
finden, stehen viele Pkw den schneeräumenden Frühauf stehern im<br />
Weg. Sie zu schonen und dennoch saubere Arbeit zu leisten, bedarf<br />
äußerster Präzision und einer gehörigen Portion Gelassenheit.<br />
Corado beherrscht beide Disziplinen und urteilt über seinen High -<br />
tech -Helfer: „Übersichtlich, sicher zu händeln und absolut gehorsam!“<br />
Wir begleiten ihn an diesem Tag und lernen, dass Schneeräumen viel<br />
Feinmotorik verlangt – von Mensch und Maschine.<br />
Mit hydraulisch steuerbarem Eiskratzer durch Berg und Tal<br />
Der für den kommunalen Fuhrpark in St. Moritz verantwortliche<br />
Fabio Valmadre umreißt die Qualitäten des vielseitigen Geräteträgers<br />
U 20 ähnlich knapp: „Robust gebaut, wendig und zudem multifunktionell<br />
einsetzbar. Konzeptionell unschlagbar!“ Und Reto Dosch<br />
von der Ring Garage Chur, der die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> des Bauhofs in<br />
St. Moritz betreut, fasst zusammen: „Als kompaktes Arbeits gerät ist<br />
der U 20 ein echter Unimog!“ Neben Corado Pool im Fahrer haus vor<br />
der Vorderachse nehmen wir Platz und überblicken souverän das
Nicht nur Wendigkeit und Leistung, sondern auch die Flexibilität sprechen für den U 20.<br />
Im Sommer wird aus dem Schneeräumer dank der Anbauräume schnell ein Mähfahrzeug.<br />
Verkehrs geschehen. „Frontlenker-Fahrerhaus“, kommentiert Cora do<br />
die Bauart, die dem kompakten Maß des Fahrzeugs schuldet. Der nur<br />
2,70 Meter kurze Radstand des U 20 ist Garant seiner hohen Wen -<br />
digkeit. Einen Kreis von nur 12,6 Metern Durchmesser fährt der U 20.<br />
Ein allradgetriebener Pkw kann’s kaum knapper. Deshalb meistert er<br />
extrem en ge Biegungen steiler Bergstraßen, ohne zurückstoßen zu<br />
müssen. Hier kleben die Villen von St. Moritz am Hang und die<br />
Straßen machen sich so schmal wie Eselsrücken.<br />
Corado zirkelt den U 20 messerscharf an Autos und Steinmauern<br />
entlang. Harsch schneidet der 850 Kilogramm schwere Boschung-<br />
Pflug die Schneise in den Schnee und wenn der Unimog eine<br />
Eisschicht überfährt, senkt Corado kurzerhand den am Heck montierten<br />
und über den zweiten Hydraulikkreislauf steuerbaren<br />
Eiskratzer der Firma Söder ab. Wohl allen Anwohnern, die jetzt die<br />
Fenster geschlossen halten! Eiskratzen über Teerbelag ist eine nicht<br />
zu überhörende gute Tat.<br />
Räumdienst bis in die engsten Lücken<br />
Dank der geringen Fahrzeughöhe von nur 2,70 Metern ist ihm keine<br />
Brückendurchfahrt zu niedrig. Und auch überhängende Bäume nahe<br />
der Villen-Gärten unterfährt der U 20, ohne sich Feinde zu schaffen.<br />
Besonders beeindruckt seine schmale Bauweise von nur 2,15 Metern:<br />
Sie ermutigt Corado, auch knappe Lücken zwischen parkenden Autos<br />
auszuräumen. Dazu klappt er links die Seitenspiegel an, führt mit<br />
dem Joystick den Schneepflug und fädelt den U 20 millimetergenau<br />
ein und wieder aus. Dabei halten wir den Atem an und entspannen<br />
erst, wenn der Unimog wieder dem Straßen verlauf folgt.<br />
Eine Kommune wie St. Moritz brauche wendige Einsatzkräfte,<br />
erläutert Fabio Valmadre. Sie dürfen nicht lärmen und die gesunde<br />
Höhenluft verschmutzen. Tatsächlich arbeitet der 150 PS starke,<br />
UNIMOG 1 • 2010 • WINTERDIENST 17<br />
Der Berufsfahrer Corado Pool weiß, was er an dem U 20 hat, wenn er in St. Moritz für<br />
schneegeräumte Straßen Sorge tragen muss.<br />
direkteinspritzende 4,3-Liter-Reihenvierzylinder-Turbodieselmotor<br />
des U 20 sparsam und sehr geräuscharm. Seine 16 Vor- und 14 Rück -<br />
wärtsgänge wechseln sanft, weil pneumatisch unterstützt. Dazu tippt<br />
Corado den Schalthebel kurz an. Die mitdenkende Telligent ® -<br />
Schaltung wechselt aber erst, wenn er kuppelt. Und mit AdBlue-<br />
Technik werden Stickoxid- und Dieselpartikelemissionen auf ein<br />
Minimum gesenkt. So erfüllt der U 20 die strenge Euro-5-Abgasnorm,<br />
die seinen Einsatz in städtischen Umweltzonen erlaubt.<br />
Überzeugendes Argument zum Betreiben des Unimog U 20 ist dessen<br />
Vielseitigkeit durch standardisierte Schnittstellen. Anbauräume<br />
vorn und hinten erlauben den schnellen Wechsel verschiedener<br />
Gerätekombinationen. Die Bedienung der Geräte erfolgt bequem<br />
per Joystick. Sogar eine Schneepflugentlastung ist integriert.<br />
Drehzahlabweichungen, etwa bei wechselnden Belastungen einer<br />
vorn an der Zapfwelle angedockten Schneefräse, bleiben sehr gering.<br />
Sie kommt dort zum Einsatz, wo Corado tiefe Schneewehen nicht<br />
einfach beiseiteschieben kann. Dazu hebelt er den Pflug aus der<br />
Frontanbauplatte und ersetzt ihn gegen die Fräse. Die Hydraulik hilft<br />
dabei. Der Wechsel erfolgt mühelos.<br />
Wann Corado den Unimog U 20 in den Sommerschlaf schickt, wollen<br />
wir am Abend wissen. Denn auch St. Moritz wird den langen<br />
Winter irgendwann einmal wieder los. Der lacht nur und zeigt auf<br />
Mähgeräte und Heuladewagen. „Im Sommer trimmen wir die<br />
Begrünung der Straßenränder. Der U 20 ist schmal genug, um<br />
Wanderwege befahren zu können. Die halten wir dann offen!“<br />
Mit dem Unimog U 20 führt St. Moritz ein kompaktes Allzweck -<br />
gerät im Fuhrpark, das die größeren Schwestermodelle U 400 und<br />
U 1000 im Fuhrpark ideal ergänzt. Und Reto Dosch weiß: „Wer<br />
einmal einen Unimog im Einsatz hatte, kann nicht mehr auf ihn<br />
verzichten!“ r
18 ENERGIE • UNIMOG 1 • 2010<br />
Das Verlegen von Gas-,<br />
Fernwärme- und<br />
Wasserleitungen zählt<br />
zum Portfolio der Sewerin<br />
Schiltz Rohrleitungsbau<br />
mit Sitz in Luxemburg.<br />
Lange Leitung, große Leistung<br />
Hoch hinaus und tief nach unten – das Luxemburger Unternehmen Sewerin Schiltz<br />
Rohrleitungsbau setzt im Großherzogtum als Marktführer für die Verlegung von Gas-,<br />
Fernwärme- und Wasserleitungen auf den Unimog.<br />
MIT EINEM BESUCH im Unimog-Museum in<br />
Gaggenau fing alles an: Anfang des Jahres<br />
2009 absolvierte Geschäftsführer und<br />
Museumsmitglied Klaus Pichota ein Fahrer -<br />
training auf dem Museumsparcours – da -<br />
mals entbrannte die Liebe zum U 20. Kein<br />
Wunder, dass es nicht lange dauerte, bis im<br />
Oktober 2009 ein Unimog U 20 mit Palfinger-<br />
Kran den Fuhrpark des Unternehmens aus<br />
Luxemburg erweiterte.<br />
Schon davor unterstützten die 40 Mitar -<br />
beiter – vom Schweißer bis zum geprüften<br />
Rohrleitungsbauer – mehrere Unimog, unter<br />
anderem ein Unimog 437/2450 mit Hiab-<br />
Kran und Werner-Frontseilwinde und ein<br />
Unimog 435/1300 mit Feuerwehraufbau, eingebautem<br />
2.000-Liter-Tank und Schweiß -<br />
aggre gat, inklusive Zubehör. „Der neue<br />
Unimog ist die optimale Ergänzung zu unserem<br />
bestehenden Fuhrpark mit vier Unimog,<br />
zwei Lkw, acht Schweiß-, sieben Montage -<br />
wagen, neun Pkw und sechs Anhängern“, so<br />
Klaus Pichota. Durch seine Wendigkeit und<br />
seine kompakte Bauweise ist der Unimog<br />
U 20 prädestiniert für die oftmals engen<br />
und schwer zu erreichenden Baustellen,<br />
gerade in der verwinkelten Luxemburger<br />
Altstadt.<br />
Dank Allradantrieb und zuschaltbaren<br />
Differentialsperren kommt der U 20 auch in<br />
unwegsamen und unbefestigten Baustellen<br />
vorwärts. Darüber hinaus ist er auf der<br />
Autobahn zügig von einem Einsatzort zum<br />
nächsten unterwegs. Mit 18 Tonnen An hän -<br />
gelast sind auch Fahrten mit Rohranhänger<br />
kein Problem. „Aufgrund der Wendigkeit, der<br />
geringen Fahrzeugbreite und des kurzen<br />
Radstands sind Hebe leistungen unter beengten<br />
Verhältnis sen möglich, die vorher nur<br />
sehr schwer oder mit hohem technischem<br />
Aufwand zu lösen waren“, betont Klaus Pi -<br />
chota die Leistungs steigerung durch den U 20.<br />
Edwin „Edi“ Schüller, der von Sewerin<br />
Schiltz eigens als Fahrer für den U 20 eingestellt<br />
wurde, lobt die Übersichtlichkeit<br />
im Cockpit und die halbautomatische<br />
Telligent ® -Schaltung voller Begeisterung.<br />
Auch die anderen Mitarbeiter – sowie die<br />
Kunden – überraschen die vielfältigen Ein -<br />
satz möglich keiten des Fahrzeugs.<br />
Pluspunkt „Kundenservice“<br />
Der Palfinger-Kran PK 12001 hat eine<br />
Auslegerweite von 10 Metern und eine
UNIMOG 1 • 2010 • ENERGIE 19<br />
Der Palfinger-Kran sorgt mit 10 Meter Auslegerweite und einer Kapazität von 12 Metertonnen für die nötige Leistung (links). Dank des U 20 gelingen die Einsätze auch in engen Gassen.<br />
Kapazität von 12 Metertonnen bei voller<br />
Ausladung. „Über Kopf“, das heißt über das<br />
Fahrerhaus, kann mit dem Kran eine Tonne<br />
Gewicht angehoben werden. „Das ist wichtig<br />
für uns, denn beim Legen der Rohre in die<br />
Baugrube wirken hohe Gewichte auf den<br />
Kranausleger“, so Pichota. Den Aufbau des<br />
Krans – ausgerüstet mit Funkfernbedienung –<br />
übernahm der <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Partner<br />
Werner aus dem nahe gelegenen Trier.<br />
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fältigen Anbauräume des U 20 haben uns<br />
überzeugt“, so Pichota weiter.<br />
Für hohe Zufriedenheit sorgt bei Sewerin<br />
Schiltz zudem die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Vertretung<br />
in Luxemburg – insbesondere das Unimog<br />
Service-Team um Joachim Ansorge. Im Zwei-<br />
Schicht-Betrieb werden dort Kundendienste<br />
„über Nacht“ angeboten, um Ausfälle eines<br />
Fahrzeuges während der Arbeitszeit zu vermeiden.<br />
„Die Praxistauglichkeit ist überragend,<br />
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kurze Fahrzeuglänge sind von großem<br />
Vorteil“, resümiert der Geschäftsführer<br />
Klaus Pichota nach 1,5-jährigem Einsatz des<br />
Unimog U 20. Die Systemvorteile – kombiniert<br />
mit dem attraktiven Preis – machen das<br />
Fahrzeug zur idealen Ergänzung für jeden<br />
Fuhrpark mit innerstädtischen Einsatz ge -<br />
bieten. Dass für das Jahr 2011 die Anschaf -<br />
fung eines weiteren U 20 mit Kranaufbau auf<br />
der Agenda von Pichota steht, verwundert<br />
daher nicht … r
20 INTERNATIONAL • UNIMOG 1 • 2010<br />
Prüfung bestanden – bravissimo!<br />
Einen Monat lang testeten die Mitarbeiter von Enel einen Unimog U 20 unter härtesten Bedingungen – und waren begeistert.<br />
Nun orderte der italienische Energieversorger 50 Einheiten des Allrounders.<br />
EINEN MONAT LANG testete Enel und damit<br />
der größte Energieversorger Italiens einen<br />
Unimog U 20 auf Herz und Nieren. Der<br />
Prototyp musste Tag für Tag Beachtliches leisten:<br />
Die Enel-Mitarbeiter jagten ihn durch<br />
unwegsames Gelände, über unbefestigte<br />
Straßen, Berge rauf und runter, über<br />
Autobahnen ebenso wie durch enge Gas -<br />
sen und schwer passierbare Waldstücke.<br />
Schließlich wollte Enel auf Nummer sicher<br />
gehen, mit dem U 20 einen robusten, <strong>leistungsstark</strong>en<br />
und vor allem sicheren<br />
Enel braucht als größter Energieversorger Italiens<br />
<strong>zuverlässig</strong>e Fahrzeuge. Vier Wochen lang testeten die<br />
Mitarbeiter den U 20 unter härtesten Bedingungen.<br />
Allrounder zu bekommen. Nach vier Wochen<br />
Dauereinsatz unter härtesten Bedingungen<br />
stand das Ergebnis fest: Der Unimog U 20 hat<br />
den Probeeinsatz mit Bravur bestanden.<br />
„Die Tester waren sehr zufrieden mit dem<br />
U 20“, freut sich Guido Corradi, Leiter der<br />
Abteilungen Sonderfahrzeuge und Technik bei<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Italien und verantwortlich für<br />
das Enel-Projekt. Nach der erfolgreich verlaufenen<br />
Testphase orderte das Energie unter -<br />
nehmen nun 50 Fahrzeuge. Ausgestattet sind<br />
sie alle mit Hubarbeits bühnen der Firma<br />
Die Hubarbeitsbühne von<br />
Oil&Steel reicht 15 Meter in<br />
die Höhe – ideal für Arbeiten<br />
an Hochspannungsleitungen.<br />
Oil&Steel. Das ist unerlässlich für ihr künftiges<br />
Einsatzgebiet – der Ar beit an Hoch span nungs -<br />
leitungen. Die All roun der bringen die Enel-<br />
Mitarbeiter sicher in luftige Höhen, damit<br />
diese Stromleitungen warten, ausbessern oder<br />
von Geäst befreien können.<br />
Prädikat „alpentauglich“<br />
Ein Jahr lang tüftelten Mitarbeiter von<br />
<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>, Enel und Oil&Steel an dem<br />
Prototyp. Bis ins kleinste Detail wurde akribisch<br />
jede Kleinigkeit an dem Fahrzeug auf die
schwierigen Einsatzbedingungen zugeschneidert.<br />
„Enel hat enorm hohe Anfor de rungen an<br />
den U 20 gestellt. Sicherheit für die eigenen<br />
Mitarbeiter hatte oberste Priorität“, erklärt<br />
Corradi. Insgesamt überzeugte das Gesamt -<br />
paket: ein Fahrzeug von hervorragender<br />
Qualität mit einem leistungsfähigen Motor,<br />
Sonderumbau, Kli maanlage und Platz für drei<br />
Personen im Fahrerhaus. Insbesondere auf<br />
den Allradan trieb legte Enel gesteigerten Wert.<br />
„Schließlich werden die Fahrzeuge in topografisch<br />
anspruchsvollen Gebieten wie den Alpen<br />
UNIMOG 1 • 2010 • INTERNATIONAL 21<br />
„Rund ein Jahr lang haben wir an der Entwicklung der Fahrzeug-<br />
lösung gearbeitet – und das Ergebnis kann sich sehen lassen.“<br />
Guido Corradi, Leiter der Abteilungen Sonderfahrzeuge und Technik bei <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Italien<br />
Im Kampf gegen Waldbrände und Schnee<br />
Guido Corradi, Leiter des Enel-Projekts, über die Zusammenarbeit mit Enel und warum der U 20 in Italien so erfolgreich ist.<br />
Unimog Magazin: Herr Corradi, Sie haben mit Enel<br />
den größten Energieversorger Italiens als Kunden<br />
gewonnen. Wie haben Sie das geschafft?<br />
Guido Corradi: Wir haben schon seit Jahren einen<br />
guten Kontakt zu dem Unternehmen. Als Enel 2007<br />
den Auftrag ausgeschrieben hat, war klar: Wir beteiligen<br />
uns daran. Dass wir den Auftrag nun gewonnen<br />
haben, freut uns natürlich sehr.<br />
Unimog Magazin: Wie lange ist <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> mit<br />
einer eigenen Vertriebsorganisation in Italien vertreten?<br />
Guido Corradi: Bereits seit 1973. Mittlerweile arbeiten<br />
hier vor Ort rund 650 Mitarbeiter. Ich selbst bin<br />
schon seit 30 Jahren dabei.<br />
Unimog Magazin: Welche Bereiche in Ihrem Unternehmen waren am<br />
Aufbau des Testfahrzeugs für Enel beteiligt?<br />
Guido Corradi: Von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> waren die Abteilungen Vertrieb<br />
und Entwicklung stark involviert. Schließlich wollten wir Enel ein<br />
Fahrzeug bieten, das perfekt auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist.<br />
Natürlich hatten wir auch einen intensiven Kontakt zu Enel selbst<br />
und den Abruzzen eingesetzt. Enorme Stei -<br />
gungen und schwierige Wetterverhält nisse mit<br />
Schnee dürfen da kein Problem darstellen.“<br />
Daher nahmen die Mitarbeiter von Enel in der<br />
Erprobungsphase die Gelände fä higkeit des<br />
U 20 genau unter die Lupe. Getestet wurden<br />
neben der allgemeinen Fahr zeug per formance<br />
die Wendigkeit des U 20 und die Hubarbeits -<br />
bühne in den unterschiedlichsten Geländean -<br />
forderungen. Dank des großen Ausschubes der<br />
Abstützung kann das Fahrzeug um maximal<br />
50 Zen timeter angehoben werden. Somit kann<br />
der U 20 im Gelände bei unebenen oder schrägen<br />
Untergründen stets sicher ausnivelliert<br />
werden. Die maximale Höhe von 15 Metern<br />
macht das Arbeiten an Hochspannungs -<br />
leitungen sicher und komfortabel. Bereits im<br />
Oktober 2010 werden die ersten zehn U 20 an<br />
Enel ausgeliefert. Bis Jahresende sollen mehr<br />
als die Hälfte der Fahrzeuge für den Energie -<br />
versorger im Einsatz sein. Im Februar 2011<br />
gehen die letzten U 20 an ihren neuen Besitzer.<br />
Und der ist nach einem Testmonat überzeugt:<br />
Mit dem U 20 fährt Enel auf Nummer sicher. r<br />
und zu Oil&Steel, die die Hubarbeitsbühne für<br />
das Fahrzeug geliefert haben. Rund ein Jahr lang<br />
haben wir ge meinsam an der Entwicklung der<br />
Fahrzeuglösung gearbeitet – und das Ergebnis kann<br />
sich se hen lassen. Das liegt vor allem daran, dass<br />
die Zusammenarbeit innerhalb von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>,<br />
aber auch mit dem Kunden ausgezeichnet ge -<br />
klappt hat.<br />
Unimog Magazin: Enel Italien ist nicht das erste italienische<br />
Unternehmen, das auf den Unimog setzt …<br />
Guido Corradi: Nein, keineswegs. Wir verkaufen in<br />
Guido Corradi, Leiter des Projekts Enel, Italien durchschnittlich 80 Fahrzeuge im Jahr.<br />
arbeitet seit 30 Jahren bei <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>.<br />
Hauptsächlich werden die Unimog im Winter dienst<br />
und zur Waldbrandbekämpfung eingesetzt. Der<br />
Unimog U 20 ist in Italien sehr beliebt, da er <strong>leistungsstark</strong> und<br />
sicher ist.<br />
Außerdem können die Fahrzeuge aufgrund ihres kleinen<br />
Wendekreises auch in Gebieten fahren, die aufgrund der<br />
Platzverhältnisse für größere Fahrzeuge kaum passierbar sind – also<br />
in Städten und Dörfern mit engen Gassen, aber auch auf unbefestigten<br />
Wegen in Waldgebieten oder in den Bergen. r
22 IM PORTRÄT • UNIMOG 1 • 2010<br />
Auf den Richtigen<br />
(auf-)bauen<br />
AS Baugeräte, qualifizierter Partner der Daimler AG, fertigt<br />
passende An- und Aufbauten für den Unimog. Auch der U 20<br />
erhält sein Rüstzeug für seine Einsätze bei Bauhöfen und -firmen.<br />
ER IST EIN TÜFTLER. Und ein Macher. Im Laufe der Jahre hat sich<br />
Alfred Söder mit diesen Eigenschaften als Anlaufstelle für all<br />
diejenigen etabliert, die einen Spezialisten für Bau- und Kommunal -<br />
technik suchen. „Wir bauen vom Kraftheber bis zum großen<br />
Bankettfertiger alles“, umreißt der Franke das, was er und seine<br />
Mannschaft in Wildflecken bei Fulda möglich machen können.<br />
Der umsatzstarke Kompakte<br />
Im Detail: Das Programm seines Unternehmens AS Baugeräte<br />
umfasst Geräte für die Straßenunterhaltung und -sanierung sowie<br />
für den kommunalen Ganzjahreseinsatz. Jede Baufirma und jeder<br />
Bauhof hat dabei natürlich eigene Vorstellungen. Diese setzen<br />
die Wildfleckener in technisch ausgereifte Lösungen um. Ihre<br />
Ent wick lungen passen sie an die Unimog Baureihe an. Die<br />
Geräteträger bekommen in der Werkhalle den Feinschliff, verlassen<br />
anschließend das ehemalige Kasernengelände mit maßgefertigten<br />
An- und Aufbauten, um auf Bauhöfen und in Baufirmen ganze Arbeit<br />
zu leisten.<br />
Besonders der Kompakteste aus der Unimog Familie füllt die<br />
Auftragsbücher. Ganze 60 U 20 rüstete die AS Baugeräte in den<br />
vergangenen zwei Jahren aus. Die aktuelle Version schultert eine<br />
tiefer gelegte Kipperpritsche (Typ KP 20 T) mit Hubladebühne<br />
(Typ HLB). Die hohe und abgewinkelte vordere Bordwand schützt<br />
die Multifunktionsbox, die hinter der Fahrerkabine sitzt. Front-<br />
oder Heckkraftheber lassen sich zusätzlich montieren. Die<br />
Kugelkopfanhängekupplung komplettiert die Standardausrüstung.<br />
„Der Unimog ist ein vorzügliches Trägerfahrzeug“, gerät Alfred<br />
Söder ins Schwärmen. Er weiß die Argumente auf seiner Seite: Der<br />
Unimog punktet einfach durch Übersichtlichkeit, integrierter<br />
Hydraulik, An- und Aufbaumög lichkeiten sowie beim Handling. „Für<br />
unseren Bereich ist er immer der Beste“, betont Alfred Söder. Andere<br />
Fahrzeuge kommen da nicht mit. Der Konstruk teur winkt ab.<br />
Den Einstieg erhobelt<br />
Zur Liaison mit Unimog kam es damals „ganz einfach“, erinnert sich<br />
der Firmengründer. 1991 entwickelte er als Angestellter eines<br />
Unternehmens einen Zwischenachs-Erdhobel, ein Gerät für das<br />
Abschieben der Grasnarbe des Straßenseitenraumes. Es wird<br />
genutzt, um das Abfließen der Niederschläge sicherzustellen. Das<br />
Die Firma AS Baugeräte hat gut zu tun: Allein in den vergangenen zwei Jahren<br />
verließen 60 U 20 mit maßgefertigtem Aufbau die Werkhalle in Wildflecken.<br />
Geschäftsführer Alfred Söder zeigt die Multifunktionsbox, die hinter der Fahrerkabine<br />
Stauraum bietet. Geschützt wird sie von der abgewinkelten vorderen Bordwand.<br />
Gerät ebnete den Weg in die Selbstständigkeit. Auf einem Treffen<br />
des Verbandes der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister e. V.<br />
(VDBUM) in Gaggenau zeigte Alfred Söder dem damaligen Produkt -<br />
manager für Unimog, Johann Lautenschlager, Bilder seines<br />
Erstlings. Das Interesse von Seiten Unimog war groß. Bereits auf der<br />
„bauma“ 1992 stand ein Unimog mit Zwischenachs-Erdhobel.<br />
Im Jahr 1995 folgte an gleicher Stelle der Auftritt mit Platten -<br />
verdichter.<br />
„Ich hatte das Glück, von Unimog einen Vorführer zu bekommen“,<br />
schätzt Alfred Söder seine Startphase als Einzelkämpfer ein. Es<br />
wirkt einfach professionell, Kunden seine Produkte immer an einem<br />
neuen Fahrzeug zu demonstrieren. Daran hat sich bis heute nichts<br />
geändert. Vor der Halle steht ein U 400. Überhaupt lobt der<br />
60-Jährige die Zusammenarbeit mit Unimog in den höchsten Tö -<br />
nen. Schnell lernte er die Unimog Vertriebsleute kennen, die ihn mit
offenen Armen empfingen und ihm Zugang zum Export verschafften.<br />
In 37 Ländern fahren Unimog mit Aufbauten und Geräten, an<br />
denen das Logo AS Baugeräte prangt. In Zentraleuropa fehlt fast<br />
keiner auf der Exportstaatenliste, auf der auch Russland, Korea<br />
und Madagaskar stehen. Fräsen leisten im Irak wertvolle<br />
Aufbauarbeit, die englische Bahn vertraut den Schotterpflügen aus<br />
Wildflecken.<br />
Gesund gewachsen<br />
Mittlerweile beschäftigt der fränkische Familienbetrieb 20 Mit -<br />
arbeiter: Technische Zeichner, Lackierer, Schweißer, Land- und<br />
Baumaschinenmechaniker schaffen die Aufbauqualitäten für den<br />
Unimog. Auch in den eher schwierigen Zeiten. „Wir haben von der<br />
Wirtschaftskrise eigentlich gar nichts gespürt“, berichtet Barbara<br />
Söder. „Das liegt wohl auch daran, dass die Konjunkturpakete für die<br />
20 Mitarbeiter rüsten mittlerweile<br />
bei AS Baugeräte Unimog auf.<br />
So entstehen raffinierte Lösungen<br />
für die Bau- und Kommunaltechnik.<br />
Baubranche jetzt greifen“, schiebt die Tochter des Firmenoberhauptes<br />
nach. Zusammen mit ihrer Mutter Christine erledigt sie alles, was im<br />
Büro anfällt.<br />
Klare Anworten, auf die man bauen kann<br />
Für die größte technische Innovation ihres bisherigen Schaffens<br />
halten Tochter und Vater den großen Bankettfertiger, der den unbefestigten<br />
Seitenstreifen neben der Straße herstellt. Eine Sonderlösung<br />
für den U 500.<br />
Was der Kunde fordert, entsteht in der Werkhalle. Vier bis fünf<br />
Fahrzeuge lassen sich parallel aufrüsten. Bei der Prognose, was der<br />
Markt künftig will, wägt Alfred Söder ab: „Vermutlich mehr<br />
Pritschen-Aufbauten. Aber jeder fragt ja etwas anderes nach.“ Bei<br />
AS Baugeräte im fränkischen Wildflecken gibt es klare Antworten,<br />
auf die man bauen kann. r
24 INTERN • UNIMOG 1 • 2010<br />
500 Hochzeiten am Tag<br />
Das <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Werk Wörth ist das größte Lkw-Montagewerk der Welt. Im Bereich „Special Trucks“ entstehen<br />
neben Econic und Zetros auch die drei Unimog Baureihen.<br />
FÜR UNS MENSCHEN bedeutet eine Hochzeit meist den Anfang<br />
einer neuen Lebensphase. Für einen Unimog dagegen beginnt mit<br />
der Vereinigung von Kabine und Fahrgestell – symbolträchtig ebenfalls<br />
als Hochzeit bezeichnet – die letzte Phase der Produktion.<br />
Wer die Sonderfahrzeugproduktion im Werk Wörth besucht, muss<br />
überhaupt so manches Vorurteil revidieren. Statt dröhnender<br />
Schlagschrauber, greller Schweißlichtblitze und übel riechenden<br />
Lackdunstes herrscht geschäftiges, aber ruhiges Treiben. Kräftige<br />
Hydraulikmaschinen helfen bei körperlich schweren Tätigkeiten. Die<br />
Montage der insgesamt fünf Fahrzeugbaureihen Econic, Zetros, U 20,<br />
U 300/U 400/U 500 sowie U 4000/U 5000 schafft Abwechslung<br />
im Produktions alltag. Mit den Kollegen im Lkw-Werk bauen rund<br />
11.000 Mit arbeiter täglich bis zu 500 Fahrzeuge. Neben Komplett -<br />
fahrzeugen entstehen viele CKD- (completely knocked down-)<br />
Bausätze, aus denen in Montage werken in neun Ländern Afrikas und<br />
Asiens Unimog, Actros, Axor und Atego vor Ort aus Einzelteilen entstehen.<br />
In Boomzeiten weit über 100.000 Ein heiten pro Jahr.<br />
Der Unimog, traditionell in Gaggenau gefertigt, erlebte 2002 eine<br />
Zäsur. Nach einem halben Jahrhundert zog am 26. August die Fer -<br />
tigungsstraße des „Universal-Motor gerätes“ nach Wörth um. Im<br />
Nachhinein hat sich dieser Schritt als einzig richtiger erwiesen. In<br />
Wörth finden die drei Unimog Baureihen ideale Bedingungen.<br />
Produziert werden der Kommunalspezialist U 20, der professionelle<br />
Geräteträger U 300/U 400/U 500 sowie die hochgeländegängigen<br />
U 4000 und U 5000 in sogenannter Mischbauweise in Gruppenarbeit.<br />
Zweigleisig startet die Produktion sowohl mit Rahmen und Chassis in<br />
einer Halle sowie parallel auf einer zweiten Produktionslinie mit dem<br />
zugehörigen Fah rerhaus. Erst mit der Hochzeit vereinigen sich beide<br />
Komponenten – der fahrfertige Unimog nähert sich auf einem Band<br />
seiner Vollendung.<br />
Manufaktur nach Maß<br />
Zahlreiche Komponenten wie Motoren, Getriebe, Teile der Elektrik<br />
und Elektronik sowie wesentliche Bedienelemente teilt sich der<br />
Unimog mit seinen Lkw-Brüdern. Deshalb erweist es sich durchaus<br />
als sinnvoll, ihn auf gleichen Bändern wie Zetros und Econic zu<br />
bauen. Durch die extrem große Variantenvielfalt, die die Unimog<br />
Baureihen auszeichnet, bedarf es einer extrem flexiblen Fertigung.
UNIMOG 1 • 2010 • INTERN 25<br />
Die Qualität muss trotz der Vielfalt stimmen.<br />
Das hohe Ziel heißt: „Null Fehler!“<br />
Qualitätsanspruch der Daimler AG<br />
Auf einer eigenen Produktionslinie entstehen in Wörth die Fahrerkabinen für Unimog, Econic und Zetros (links). An allen Stationen entlang der Produktion gilt höchste Qualität<br />
als Maßstab. Rechts: U 5000 und Econic Rahmen.<br />
Wohl noch nie haben zwei identische Fahrzeuge für unterschiedliche<br />
Kunden das Montagewerk verlassen! Nach der Montage der<br />
Tragstruktur, eines besonders verwindungssteifen Leiterrahmens<br />
mit geschweißten Rohrquerträgern, folgt die Montage der für alle<br />
Unimog typischen Portalachsen mit Differentialsperren, Radvor ge le -<br />
gen sowie Quer lenker, Schubrohr, Schraubenfedern, Teleskop-Stoß -<br />
dämpfern und Stabilisatoren vorn und hinten. Das an einer torsionsoptimierten<br />
Dreipunktlagerung montierte Ganzstahl-Fahrerhaus<br />
komplettiert den Unimog zum fahrfertigen Nutzfahrzeug.<br />
Parallel zur Produktionsstraße fertigen fleißige Hände unter anderem<br />
Kabelbäume, Druckluft- und Hydraulikanlagen. Aus Kilometern<br />
von Elektrokabeln, dutzenden Steckverbindern, bunten Leitungen<br />
und Heerscharen von Ventilen entstehen für jedes Fahrzeug individuelle<br />
Komponenten, die nach ihrer Vollendung getaktet an den richtigen<br />
Arbeitsplatz zum Einbau gelangen. Auch hier kommt nie Lange -<br />
weile auf, denn zwei gleiche Kabelbäume dürften eher selten sein.<br />
Umso höher ist die Fähigkeit der Monteure einzu schätzen, aus Millio -<br />
nen von Möglichkeiten fehlerfrei die richtige zu konfigurieren.<br />
Viele Bauteile kommen von auf dem Werks gelände angesiedelten<br />
Zulieferern. Sie fahren die Teile aus dem gut 5.000 Quadratmeter<br />
messenden Industriepark „just in sequence“, also exakt zum<br />
Zeitpunkt der Montage, direkt ans Band. Das gesamte Werk arbeitet<br />
mit rund 1.000 Lieferanten: knapp 800 aus <strong>Deutschland</strong>, fast 200 aus<br />
dem EU-Ausland sowie etlichen Lieferanten aus dem Rest der Welt.<br />
Gut 550 Lkw fahren das Werk zur Belieferung jeden Tag an.<br />
Die Qualität muss trotz der Vielfalt stimmen, da unterscheidet<br />
Daimler nicht zwischen Pkw- und Lkw-Fertigung. Das hohe Ziel heißt:<br />
„Null Fehler!“ Das „100-Prozent-Fahrzeug“ lässt sich nur durch einen<br />
ausgeklügelten Herstellungsprozess realisieren. Bei kritischen<br />
Schraub ver bin dungen, etwa der Befestigung des Lenkungsbocks oder<br />
der Lenk spindel am Rahmen, muss der Werker die individuellen Vor -<br />
gaben von Drehgeschwindigkeit und -moment des Werkzeugs ebenso<br />
präzise einhalten wie den Winkel zwischen Werkzeug und Ver schrau -<br />
bung. Zahl reiche „Quality-Gates“, an denen stichpunktartig einzelne<br />
Baugruppen und am Schluss das Komplettfahrzeug überprüft werden,<br />
sichern maximale Ferti gungs qualität. Alle kritischen Montagepunkte<br />
werden auf einer elektronischen Fahr zeugkarte festgehalten. Diese<br />
Checkliste wandert von der Rahmen fertigung bis zur Endabnahme<br />
mit dem Unimog durch die Fabrik – bis sie den Umfang eines dicken<br />
Blocks erreicht hat. Jeder Mitarbeiter zeichnet seinen persönlichen Ar -<br />
beitsumfang ab. So kann selbst nach Jahren noch festgestellt werden,<br />
wer bei welchem Fahrzeug für die Montage des Motors verantwortlich<br />
zeichnete.<br />
Mobiles Kraftwerk für die Mitarbeiter<br />
Die Last dieser Verantwortung schultern die Werker – überwiegend<br />
Facharbeiter mit viel Know-how – mit großem Selbstbewusst sein. Sie<br />
identifizieren sich absolut mit dem Ziel einer „Null-Fehler-<br />
Fertigung“. Und da Motivation in Wörth großgeschrieben wird, organisieren<br />
die Gruppen in der Fertigung Arbeit wie auch<br />
Urlaubsplanung selbst. Schichtübergreifend re geln sie gemeinsam<br />
ihre Arbeitszeiten. Eine weitere Beson derheit: das „mobile<br />
Kraftwerk“. Es rollt bei Bedarf zum Arbeitsplatz und die Mitarbeiter<br />
können maßgeschneiderte Kräfti gungsübung en für ihre Gesund heit<br />
durchführen. Eine pfiffige Idee für Werker, die mit dem Unimog<br />
selbst ein mobiles Kraftwerk herstellen. r
26 UNISKOP • UNIMOG 1 • 2010<br />
Stillgestanden? Von wegen!<br />
Das Unimog-Museum in Gaggenau zeigt in einer Sonderausstellung, wie sich<br />
„Der Unimog bei den Streitkräften“ seit 1949 bewährt hat.<br />
EINEN AUSFLUG in die Vergangenheit des<br />
Unimog bei den Streitkräften bietet das<br />
Unimog-Museum Gaggenau bis zum 3. Okto -<br />
ber 2010. Erstmalig rückt damit die Entwick -<br />
lung von Pionierfahrzeugen mit Anbauge -<br />
räten in den Fokus, die sonst auf Baustellen<br />
agieren: ein Unimog 406 (Bundeswehr), ein<br />
mit vielen Werkzeu gen versehener SEE-<br />
Tractor und ein für den Export bestimmter<br />
U 400 neuester Bauart. Wechselnde Expo na -<br />
te machen die Ausstellung zudem attraktiv.<br />
Die Besucher erfahren anhand von his -<br />
torischen Filmausschnitten, Dokumenten,<br />
Acces soires, Zeichnungen, Prospekten sowie<br />
Modellen von den Wegen, die der Unimog als<br />
erste Neuentwicklung einer land- oder forstwirtschaftlichen<br />
Zugmaschine nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg eingeschlagen hat. Und<br />
die eben auch zur Schweizer Armee und<br />
Bundeswehr führen. Auf die jüngsten Gäste<br />
wartet ein eigener Kinder rund gang.<br />
Auch künstlerisch kann man sich der<br />
Historie nähern: Der Belgier Toon Versniock<br />
hat dreidimensionale Darstellungen von<br />
Unimog Einsätzen bei den Streitkräften an -<br />
Unimog klettert aufs Siegerpodest<br />
Bei der Leserwahl des Magazins OFF ROAD errang der Unimog Platz 1 bei den Sonderfahrzeugen. Das<br />
macht ihn zum Wiederholungstäter: Zum sechsten Mal in Folge rangiert er bei dieser Wahl ganz oben.<br />
ER HAT ES SCHON WIEDER GETAN: Der<br />
Unimog hat bei der OFF-ROAD-Wahl 2010<br />
mit 37,9 Prozent der Stimmen den ersten<br />
Platz in der Kategorie „Sonderfahrzeuge“<br />
belegt!<br />
Damit etabliert sich der Allrounder als<br />
konstanter Siegertyp, denn bereits bei den<br />
vergangenen fünf Leserwahlen konnte der<br />
ge fertigt. Und: Ab Juli gibt es im Museums-<br />
Shop ein Sondermodell von WIKING<br />
(Maßstab 1:87). Viele Gründe, die für einen<br />
Ausflug nach Gaggenau sprechen … r<br />
Garantierte Mobilität auch unter extremen Bedingungen – ein schlagendes Argument, das für den Einsatz des<br />
Unimog bei Streitkräften spricht.<br />
Für die Leser des Magazins OFF ROAD ist der Unimog<br />
das Geländefahrzeug des Jahres 2010.<br />
Unimog den OFF ROAD AWARD abräumen.<br />
Dass es sich bei der Wahl der Zeitschrift OFF<br />
ROAD um ein Leser votum handelt, macht<br />
die Auszeich nung besonders wertvoll.<br />
Vor allem mit seiner überragenden<br />
Geländegängigkeit, kombiniert mit höchster<br />
Robustheit, konnte der Unimog in der<br />
Kategorie der geländegängigen Fahrzeuge,<br />
die zum Transport in entlegene Gebiete<br />
beziehungsweise als Basis für Sonderauf -<br />
bauten dienen, glänzen. r
Club der Enthusiasten<br />
Wer sich für den Unimog begeistert, kommt am Unimog-Club<br />
Gaggenau e. V. (UCG) nicht vorbei.<br />
DIE ZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH: 6.000 Mit -<br />
glieder in 30 Ländern, 27 Regionalgruppen in<br />
<strong>Deutschland</strong>, fast 200 Veranstaltungen pro<br />
Jahr. Der laut eigenen Aussagen größte<br />
Fahrzeug-Club in <strong>Deutschland</strong> widmet sich<br />
voller Elan dem Phänomen „Unimog“. Genau<br />
das verbindet die Mitglieder des UCG, die<br />
nicht zwingend einen Unimog ihr Eigen nennen<br />
müssen, um Teil der Gemeinschaft zu<br />
werden.<br />
Gegründet wurde der Club am 15. Mai 1993<br />
in Kuppenheim bei Gaggenau, doch schnell<br />
wurde klar, dass der Enthusiasmus für den<br />
Unimog keine (regionalen) Grenzen kennt.<br />
Auch die Treffen erweisen sich als abwechslungsreich:<br />
Einsatzdemonstrationen, Modell -<br />
sammler treffen, Filmabende, Werks besich ti -<br />
gun gen, Fahrerschulungen, Typen kunde,<br />
Trials, Restaurierungskurse, Teilemarkt und<br />
Schraubertreffs – um nur einige zu nennen.<br />
Wer sich für den UCG interessiert, besucht<br />
am besten zunächst dessen virtuellen Auftritt<br />
unter www.unimog-club-gaggenau.de. Dort<br />
findet man nicht nur unter anderem Ak tuel les,<br />
Wissenswertes rund um den Unimog und das<br />
viermal pro Jahr erscheinende Club-Maga zin<br />
„Unimog Heft’l“, sondern man ge langt über<br />
„Kalender“ auch direkt zur Termin übersicht. r<br />
Sagen Sie uns die Meinung!<br />
WIE GEFÄLLT Ihnen das aktuelle Unimog<br />
Magazin 1/2010? Besitzen Sie vielleicht<br />
einen Unimog, den Sie unter extremen<br />
Bedingungen einsetzen<br />
und über den<br />
wir berichten können?<br />
Ha ben Sie Fotos von<br />
außer gewöhnlichen<br />
Unimog Exem plaren?<br />
Oder sonstige Anre -<br />
gungen für uns?<br />
Die Redaktion des Unimog Magazins<br />
freut sich über Ihre Leserbriefe – sei es per<br />
Mail an unimog-magazin@springer.com<br />
oder auf dem klassischen Postweg an folgende<br />
Adresse:<br />
Springer Fachmedien München GmbH<br />
Verlag Heinrich Vogel/Corporate Publishing<br />
Unimog Magazin /„Leserbriefe“<br />
Aschauer Straße 30<br />
81549 München<br />
UNIMOG 1 • 2010 • UNISKOP 27<br />
Stammtisch: Rund um den Unimog<br />
5. Juli 2010<br />
Dreieich (Tel.: 06103 51466)<br />
11. INTERFORST 2010<br />
14. bis 18. Juli 2010<br />
München<br />
Stammtisch: Müller-Mitteltal-<br />
Rückstoß kippanhänger<br />
15. Juli 2010<br />
Gaggenau (Tel.: 07841 7178)<br />
Strombergrundfahrt mit Unimog<br />
17. Juli 2010<br />
Hotel Lindner (Tel.: 07263 911375)<br />
25. Internat. ADAC Truck-Grand-Prix<br />
23. bis 25. Juli 2010<br />
Nürburgring<br />
Unimog Rundfahrt (Elsass, Straßburg)<br />
24. Juli 2010<br />
Start in Kehl/Rhein (Tel.: 07841 7178)<br />
Lastbil 2010<br />
25. bis 28. August 2010<br />
Jönköping (S)<br />
HOLZMESSE<br />
26. bis 29. August 2010<br />
Klagenfurt (A)<br />
CARAVAN SALON<br />
28. August bis 5. September 2010<br />
Düsseldorf<br />
IFAT ENTSORGA 2010<br />
13. bis 17. September 2010<br />
München<br />
GaLaBau 2010<br />
15. bis 18. September 2010<br />
Nürnberg<br />
InnoTrans<br />
21. bis 24. September 2010<br />
Berlin<br />
63. IAA Nutzfahrzeuge<br />
23. bis 30. September 2010<br />
Hannover