alverde 02/2012 44 MARBURG Wenn Kinder Zirkus spielen Jonglieren, zaubern, Einrad fahren, Menschenpyramiden bauen – im Kinder- <strong>und</strong> Jugendzirkus in Marburg kann das jeder lernen. Der Spaß am Ausprobieren stehe im Vordergr<strong>und</strong>, es gebe keinen Leistungsdruck, sagt Zirkusdirektorin Vanessa Briel: „Es geht in erster Linie um die Freude beim Tun <strong>und</strong> nur am Rande um die Vorbereitung auf eventuelle Auff ührungen.“ Jeder kann sein besonderes Talent entdecken <strong>und</strong> seiner Fantasie freien Lauf lassen, das ist die Devise des Zirkusvereins. „Jeder Mensch lernt ohnehin. Lernen muss nicht hergestellt oder ausgelöst werden, sondern kann beobachtet <strong>und</strong> gestaltet werden“, fi ndet Vanessa Briel. Wichtig | LINKS | Im Kinder- <strong>und</strong> Jugendzirkus Marburg entdeckt jeder seine verborgenen Talente. Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren <strong>und</strong> mitmachen! sei auch, dass die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen, die oft verschiedene Nationalitäten hätten, sich kennenlernen <strong>und</strong> austauschen. Häufi g buchten auch Schulklassen den Zirkus, um beim gemeinsamen Spiel den Klassenzusammenhalt zu stärken. Der Zirkus lässt sich für Feste aller Art buchen: Dann bringen die Clowns <strong>und</strong> Akrobaten eine off ene Kiste mit Zirkusutensilien zum Selbstausprobieren mit <strong>und</strong> machen auf Wunsch eine Show. In Zukunft will der Zirkus auch Kontakt zu Zirkusgruppen in anderen Ländern knüpfen <strong>und</strong> Begegnungsfahrten organisieren. Wer beim Kinder- <strong>und</strong> Jugendzirkus mitmachen oder eine Mitmach-Aufführung buchen möchte, kontaktiert Paloma Neubauer, Telefon: 06421 979805, E-Mail: kinderzirkus@milq.de MARBURG Nur faire Textilien kommen in die Tüte Ein T-Shirt für fünf Euro käme den Mitgliedern von artgerecht – Der Fairein nicht in die Einkaufstüte. Denn so viel ist ihnen klar: Unter menschenwürdigen Bedingungen kann die Billigklamotte nicht produziert worden sein. Der Verein aus Marburg setzt sich für fair Gehandeltes, insbesondere für sozial- <strong>und</strong> umweltverträglich produzierte Textilien ein. Der Verein hat sich um den Laden artgerechtes herum gegründet, der von regionalen Designern entworfene <strong>und</strong> fair produzierte T-Shirts <strong>und</strong> Pullis verkauft. artgerecht – Der Fairein organisiert Workshops <strong>und</strong> Infoveranstaltungen r<strong>und</strong> um die Th emen Textilwirtschaft <strong>und</strong> Nachhaltiger Anbau von Rohstoff en. Er organisiert Kunstausstellungen sowie Designwettbewerbe <strong>und</strong> ist regelmäßig beim Bildungsfest <strong>und</strong> der Fairen Woche in Marburg mit von der Partie. „Wir wollen einen Beitrag zur Veränderung der globalen Wirtschaftstrukturen leisten, Menschen hier vor Ort auf ihre Möglichkeiten <strong>und</strong> ihre Verantwortung als Konsumenten aufmerksam machen <strong>und</strong> dabei Wege für eine nachhaltige Lebensweise aufzeigen“, sagt die Vereinsvorsitzende Kathrin Schumacher-Kalb. www.artgerechtes.de Der Verein bietet auch Praktikumsplätze. Wer Kontakt zu artgerecht – Der Fairein aufnehmen möchte, schreibt eine E-Mail: fairein@artgerechtes.de www.kinder-jugendzirkus.de | OBEN | Setzt sich vor allem für fair gehandelte Kleidung ein: artgerecht – der Fairein. Bildnachweis: Winfried Kändler, Kathrin Schumacher-Kalb, Stiftung Marburger Mission/Kim Anne Kalb, istock, Paloma Neubauer MARBURG Einmal um die ganze Welt Woher kommen Kakao <strong>und</strong> Bananen? Wie leben Kinder in Algerien? Was bedeutet fairer Handel? Fragen wie diese beantwortet das Projekt „êpa!“ des Marburger Weltladens. „êpa!“ ist ein Dialektwort aus Nordbrasilien <strong>und</strong> bedeutet in etwa so viel wie „Da, schau her“. Das Projekt, in dem 15 Ehrenamtliche <strong>und</strong> ein hauptamtlicher Bildungsreferent mitarbeiten, richtet sich an Schulklassen <strong>und</strong> Jugendgruppen. „Andere Sichtweisen des Lebens in der globalisierten Welt sollen vermittelt <strong>und</strong> so ein Perspektivwechsel angestoßen werden“, sagt Projektleiter Winfried Kändler. Die Arbeitsgruppe erstellt Unterrichtsmaterialien wie Medienkisten <strong>und</strong> Konzepte zum globalen Lernen <strong>und</strong> zur Bildung für nachhaltige Entwicklung <strong>und</strong> bietet Projekttage oder halbjährige Nachmittagsangebote an. Die Jugendlichen erfahren etwas über die Bedingungen, unter denen Bananen angebaut oder Fußbälle genäht werden. Die Projektteilnehmer denken gemeinsam über Möglichkeiten | OBEN | Gr<strong>und</strong>schüler unternehmen mit „êpa!“ eine symbolische Reise nach Algerien. Anmeldungen <strong>und</strong> Informationen zum Projekt „êpa!“ bei Winfried Kändler, Telefon: 06421 686244, E-Mail: epa@marburger-weltladen.de nach, mit denen die Arbeitsbedingungen der Menschen, die diese Produkte herstellen, verbessert werden können. Zum interkulturellen Austausch kommt es einmal im Jahr, wenn eine Jugendkulturgruppe aus Afrika, Asien oder Lateinamerika nach Marburg reist. 2011 besuchte das Freedom Th eatre aus Jenin im Westjordanland die „êpa!“-Mitarbeiter. MARBURG Paten für Behinderte in Taiwan Behinderte Kinder haben es in armen Ländern äußerst schwer. Wo das Geld für Essen <strong>und</strong> Kleidung fehlt, da mangelt es erst recht an einer besonderen Betreuung <strong>und</strong> Th erapien. Nicht selten werden Behinderte von ihren Eltern im Stich gelassen. Die Stiftung Marburger Mission vermittelt mit ihrem Programm namens heartbeat Paten für behinderte Kinder in einem Heim in Hualien in Taiwan. Mit einer Teilpatenschaft über 30 Euro monatlich kann jeder Kindern, die teilweise schwerst- <strong>und</strong> mehrfachbehindert sind, zu einem besseren Leben verhelfen. Das Programm fördert auch den menschlichen Austausch zwischen dem Paten <strong>und</strong> dem Patenkind, ermutigt zum gegenseitigem Briefeschreiben <strong>und</strong> schickt alle drei Monate Berichte über Neues aus dem Heim Bethesda. „Für viele Patenkinder ist es unvorstellbar, dass es jemanden auf einem anderen Kontinent der Erde gibt, der sich für sie interessiert <strong>und</strong> sogar Briefe <strong>und</strong> eventuell auch Geschenke schickt“, sagt die Programmleiterin Kim Anne Kalb. Die Patenschaften können nicht nur von Einzelpersonen, sondern auch von Kindergruppen oder Fre<strong>und</strong>eskreisen gemeinsam übernommen werden. Mit dem Fördergeld von dm „Ideen Initiative Zukunft“ konnte heartbeat einige Kinder mehrere Monate lang unterstützen. www.mm-heartbeat.org | LINKS | Dank heartbeat erhalten behinderte Kinder in Taiwan notwendige Therapien. Über Spenden für heartbeat freut sich die Stiftung Marburger Mission. Kontonummer 14 001 832, Sparkasse Marburg-Biedenkopf, BLZ 533 500 00 alverde 02/2012 45