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Februar 2012<br />
Julia<br />
Neigel<br />
Seelenstark<br />
und hilfsbereit<br />
Die besten<br />
Zukunftsprojekte in der<br />
<strong>Südpfalz</strong>
alverde 02/2012<br />
40<br />
HERXHEIM<br />
Ein Buch über den Apfel schreiben<br />
Der Apfel ist die beliebteste Frucht Deutschlands.<br />
18 Kilogramm Äpfel isst der Deutsche durchschnittlich<br />
pro Jahr, weitere zwölf Kilogramm in<br />
verarbeiteter Form oder als Saft kommen noch<br />
hinzu. Grund genug für die UNESCO-AG des<br />
Pamina-Gymnasiums Herxheim, ein Buch mit<br />
dem Titel „Der Apfel – eine paradiesische Frucht“<br />
zu schreiben. Darin soll es um die Verbreitung<br />
von Apfelsorten in Deutschland und Europa gehen,<br />
um die Bedeutung von Streuobstwiesen,<br />
den Apfel in der Geschichte, in der Kunst, als<br />
Wirtschaftsfaktor und um Traditionen in den<br />
An bau gebieten. Für die Bestandsaufnahme haben<br />
die Schüler Erzeuger, Händler und Wissenschaftler,<br />
die sich mit Äpfeln beschäftigen, be -<br />
| LINKS | Die UNESCO-AG des Herxheimer<br />
Gymnasiums hat den Apfel erforscht.<br />
Nosy Faly ist eine Nebeninsel von Madagaskar im Indischen Ozean. Die Ein wohner<br />
von Nosy Faly leben ausschließlich vom Fischfang. Sie achten die Natur und<br />
halten im Frühjahr die dreimonatige Fangpause ein, damit sich die Bestände erholen<br />
können. Und sie sind so arm, dass die meisten von ihnen mit maroden<br />
Booten aufs Meer hinausfahren müssen, weil sie die 275 Euro für ein neues Boot<br />
nicht aufbringen können. Die UNESCO-AG und die Madagaskar-AG des Pamina-<br />
Gymnasiums Herxheim helfen den Fischern von Nosy Faly. Seit elf Jahren veranstaltet<br />
die Schule einen Sponsorenlauf für Madagaskar jeweils kurz vor den<br />
Sommerferien. Bisher haben die Schüler die Einnahmen des Laufs für den Bau<br />
von Schulen, Kindergärten und Wasserleitungen auf der Insel gespendet. Mehr<br />
als 100.000 Euro sind bislang zusammengekommen. Im vergangenen Jahr erliefen<br />
die Schüler 12.500 Euro, die sie für die Fischerboote und ein Gemeindezentrum<br />
auf Nosy Faly spendeten. „Mit unserer Unterstützung können die Fischer<br />
von Nosy Faly wieder alte Handwerkstechniken zur Herstellung der Boote anwenden<br />
und an die kommenden Generationen weitervermitteln“, sagt der Lehrer und<br />
Projektleiter Lothar Bade.<br />
Wer 2012 beim Lauf für Madagaskar am Pamina-Gymnasium Herxheim als<br />
Sponsor einen Schüler unterstützen möchte, meldet sich im Sekretariat der<br />
Schule, Telefon: 07276 971104, E-Mail: gymnasium@pamina-schulzentrum.de<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
sucht. „Mehrere Sterneköche haben bereits zuge<br />
sagt, Rezepte zur Verfügung zu stellen“, freut<br />
sich der Lehrer und Projektleiter Lothar Bade.<br />
Es ist bereits der fünfte Band, den die Arbeitsgemeinschaft<br />
über „Ästhetisches und gesundes<br />
Genießen“ veröff entlichen wird. „Wir wollen<br />
Menschen die Bedeutung der einheimischen<br />
Produkte, deren lange Tradition und deren<br />
großes Potenzial bewusst machen“, sagt Lothar<br />
Bade. Für ihre bereits erschienenen Monografi en<br />
über Kartoff eln, die Walnuss, Soul Food und<br />
Kohl erhielt die AG den Wissenschaftspreis des<br />
Netz werks der Lebenswissenschaften des Kulina<br />
ristik-Forums Rhein-Neckar.<br />
Bestellen kann man die vier bereits erschienenen Bücher aus der Reihe „Ästhetisches und gesundes<br />
Genießen“ der UNESCO-AG direkt beim Pamina-Gymnasium Herxheim, Telefon: 07276 9710<br />
| OBEN | Mit dem Geld aus dem Sponsorenlauf können Fischer wieder<br />
Boote bauen.<br />
www.pamina-gymnasium.de<br />
www.pamina-gymnasium.de<br />
Bildnachweis: Erich Hirsch, Sabine Luppert, Annette Schoppmann, Pater Serge (Madagaskar),<br />
KANDEL<br />
HERXHEIM KANDEL<br />
Unser Schulhof soll schöner werden<br />
| OBEN | Eltern und Kinder der Grundschule in Kandel haben<br />
das Außengelände erneuert.<br />
www.gs-kandel.de<br />
Neue Boote für die Fischer von Nosy Faly Ein Herz für Tiere in Not<br />
Der Verein Schüler für Tiere e. V. mit Sitz in Kandel setzt sich seit 2009 für<br />
Tiere in Not ein. „Kinder sollten früh lernen, dass menschliches Verhalten<br />
Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Menschen, Tieren,<br />
Pfl anzen und auf natürliche Lebensräume hat“, sagt die Vereinsvorsitzende<br />
Sabine Luppert. Kinder und Jugendliche, die sich in dem Verein engagieren,<br />
informieren sich darüber, was jeder tun kann, um das Leben von<br />
Der Schulhof der Ludwig-Riedinger-Grundschule in Kandel ist ein grüner Ort<br />
zum Spielen, Toben und Entspannen. Es gibt einen Rutschhügel, viele Klettermöglichkeiten<br />
und der Platz ist mit Bäumen und Sträuchern begrünt. Das war<br />
nicht immer so. Bis 2009 war der Hof durchgehend gepfl astert, es gab nur wenige<br />
Spielgeräte. „Der Pausenhof hatte Parkplatzcharakter und das war Leh rern und<br />
Eltern ein Dorn im Auge“, sagt der Rektor Bernd Rieder. Die Schule grün dete 2007<br />
eine Planungsgruppe, um das Gelände umzugestalten. Eltern und Lehrer sammelten<br />
mit den Schülern Ideen für einen Pausenhof, der naturnah sein und zum<br />
Spielen einladen sollte. Neben den Fördergeldern der Stadt kamen auch Spenden<br />
und Einnahmen von Schulfesten zusammen. Seit September 2009 bauen Eltern,<br />
Lehrer und Schüler gemeinsam bei Arbeitseinsatztagen den Schulhof um. Im Mai<br />
2011 packte auch eine Gruppe französischer Austauschschüler mit an. „Die Schüler<br />
gehen sorgsamer mit den Dingen um, weil sie selbst beim Bau geholfen haben“, hat<br />
Bernd Rieder beobachtet. Als Nächstes will die Schule einen Bauwagen anschaff en,<br />
in dem Spielgeräte aufbewahrt werden sollen. Um die Ausgabe der Geräte werden<br />
sich die Schüler selbst kümmern.<br />
Die Ludwig-Riedinger-Schule wünscht sich einen ausrangierten Bauwagen und<br />
Spon soren für die Umgestaltung ihres Schulhofes. Wer helfen will, kontaktiert den<br />
Schulleiter Bernd Rieder, Telefon: 07275 918250, E-Mail: riederb@gs-kandel.de<br />
Tieren zu verbessern. Schüler für Tiere e. V. klärt an Infoständen über<br />
die Mas sen tierhaltung und die Pelzverarbeitung auf. Vereinsmitglieder<br />
demonstrieren vor Tiershows und schreiben Protestbriefe an Firmen,<br />
die Produkte verkaufen, für die Tiere gequält worden sind. Auch an RTL<br />
haben die jungen Tierschützer geschrieben und sich beschwert über die<br />
Mutproben, die mit Tieren in der Show „Dschungelcamp“ stattfi nden. In<br />
Zusammenarbeit mit der Bildungsinitiative „Achtung Mitwelt“ hat der<br />
Verein eine Fortbildungsreihe zum Th ema Mensch-Tier-Beziehung und<br />
Schule angeboten. „In den Lehrplänen spielt das Th ema eine untergeordnete<br />
Rolle“, bedauert Sabine Luppert. Der Verein sieht deshalb seine<br />
Aufgabe darin, gerade Schüler für den Tierschutz zu sensibilisieren.<br />
Mitt ler weile hat der Verein auch Standorte in Köln, Bremen und im<br />
hessischen Alsfeld.<br />
| LINKS | Schüler protestieren<br />
gegen Produkte, für die Tiere<br />
gequält worden sind.<br />
www.schueler-fuer-tiere.de<br />
Der Verein Schüler für Tiere freut sich über Sponsoren, neue Mitglieder und<br />
Spenden. Kto.-Nr. 2 589 257, VR Bank <strong>Südpfalz</strong>, BLZ 548 625 00. Wer sich aktiv<br />
beteiligen möchte, der meldet sich bei Sabine Luppert, Telefon: 07275 988781<br />
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LANDAU LANDAU<br />
Alle unter<br />
einem Dach<br />
| OBEN | Auf Partys rocken die Besucher das Haus von Südstern e. V. in Landau.<br />
Das Haus des christlichen Vereins Südstern e. V. ist seit sieben Jahren<br />
Treff punkt für alle Menschen in Landau. In der Bar und im Konzert<br />
raum im Erdgeschoss lernen sich Menschen jeden Alters, jeder<br />
Religion und jeder Weltanschauung kennen. Künstler fi nden ein<br />
Fo rum für Ausstellungen und regelmäßig werden Konzerte gegeben.<br />
Für Kreative und Junggebliebene gibt es Bastel- und Spielstunden.<br />
Im ersten Stock lebt eine Wohngemeinschaft. Das Haus nimmt auch<br />
vorüber gehend Obdachlose auf und hilft ihnen, wieder eine feste<br />
Bleibe und Arbeit zu fi nden. „Wir zeigen, dass es nur die Idee und<br />
den Mut einiger idealistisch denkender Menschen bedarf, um etwas<br />
zur nach haltigen Verbesserung des Miteinanders beizutragen“, sagt<br />
Armin Schowalter, der Vorsitzende des Vereins Südstern. Rund um das<br />
Haus werden kontinuierlich Sportveranstaltungen wie Spendenläufe<br />
und Freundschafts-Fußballspiele mit den Bewohnern des örtlichen<br />
Jugendheims oder der Polizeidirektion ausgetragen. Auf dem 4000<br />
Quadratmeter großen Außengelände werden Flohmärkte und Feste<br />
für Familien abgehalten. Der Verein plant, mehrere Bauwagen anzuschaff<br />
en, um mehr Obdachlose aufnehmen zu können und mehr Raum<br />
für Vereinsaktivitäten zu schaff en.<br />
www.suedstern-ev.de<br />
Kontakt zum Verein Südstern können Sie per Telefon: 06341 918730<br />
oder E-Mail: info@suedstern-ev.de aufnehmen. Spenden sind<br />
willkommen unter dem Stichwort: Spende für das Haus. Kto.-Nr.<br />
1 710 111 996, Sparkasse Südliche Weinstraße, BLZ 548 500 10<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
Freundeskreis baut<br />
Schulen in Ruanda<br />
Eine baufällige Schule ist lebensgefährlich, aber für Schüler in Ruanda<br />
der Normalzustand. Jugendliche können dort oft keine Ausbildung<br />
machen, weil es an Ausbildern fehlt. Der Freundeskreis Ruhango-Kigoma e. V.<br />
aus Landau baut und renoviert mit Spendengeldern Schulen in der<br />
Region Ruhango in Ruanda. Derzeit plant er, dort auch eine Berufsschule<br />
zu errichten. „Sie schaff t jungen Ruandern die Grundlage, in ihrer<br />
Heimat erwerbstätig zu werden und senkt das Risiko, dass sie sich<br />
einem Menschenschlepper anvertrauen“, sagt die Vereinsvorsitzende<br />
Gerlinde Rahm. Der Verein unterhält noch mehr Hilfsprojekte: Mit<br />
Geld- und Sachspenden unterstützen die Landauer ein Viehzuchtprojekt<br />
für Waisenkinder, ein Haus für Aidskranke und die Kinderkrankenstation<br />
in einem Krankenhaus in Ruhango. „Behinderten<br />
Kindern gibt man dort oft Eisenröhren als Gehhilfen, die für sie natürlich<br />
viel zu schwer sind“, weiß Gerlinde Rahm. Der Verein schickt deshalb<br />
Krücken, Rollstühle und OP-Material an das Krankenhaus und an ein<br />
Behindertenzentrum. Neben den Spenden, die der Verein erhält, fi nanziert<br />
er seine Hilfsleistungen auch über den Verkauf von Sachspenden<br />
auf einem wöchentlichen Flohmarkt in Landau.<br />
www.freundeskreis-ruhango-kigoma.de<br />
Spenden für Ruanda nimmt der Freundeskreis Ruhango-Kigoma<br />
e. V. auf seinem Spendenkonto entgegen. Kto.-Nr. 14 95, Sparkasse<br />
Südliche Weinstraße in Landau, BLZ 548 500 10<br />
| OBEN | Kinder in Ruhango besuchen eine Schule, die der Landauer<br />
Freundeskreis baute.<br />
Bildnachweis: Ina Ottusch, Prot. Kindertagesstätte Godramstein, Andreas Schaub, Laura Schlimmer,<br />
LANDAU UND LANDKREIS SÜDLICHE WEINSTRASSE<br />
So machen Kinder ihr Umweltdiplom<br />
| OBEN | Mit dem GPS-Gerät zum Umweltdiplom: Kinder beim<br />
Geocaching mit dem NABU<br />
www.nsz-hirtenhaus.de/NAJU_Hirtenh.htm<br />
Die Kinder in der evangelischen Kita in Landau-Godramstein sollten die<br />
Natur entdecken. Der Überzeugung waren die Erzieherinnen und Eltern<br />
und bauten zusammen mit den Kindern in vielen hundert Stunden<br />
ehrenamtlich das Außengelände der Kita um. Dort gibt es jetzt einen<br />
Rutschbahnhügel mit verschiedenen Zugängen, ein Baumstamm-Mikado,<br />
Weiden-Tipis und einen Rädchenweg. Den Eltern und Erzieherinnen war<br />
es wichtig, vor allem den Bedürfnissen der Jungen, zu toben und zu entdecken,<br />
entgegenzukommen. Diese Bedürfnisse blieben in der weiblich<br />
geprägten Welt des Kindergartens oft außen vor, sagt Kita-Leiterin Ursula<br />
Faller-Greiner. Das habe weitreichende Folgen: „Spielen am Computer wird<br />
immer mehr zum Ersatz für eigene Erlebnisse. Dabei bleiben die sozialen<br />
Übungsfelder auf der Strecke.“ Auf dem naturbelassenen Spielplatz<br />
lernten alle Kinder, die Umwelt zu schätzen und zu schützen. „Kinder<br />
müssen früh ein Gefühl für die Natur entwickeln, sonst bleiben ihnen<br />
wichtige Erfahrungen versagt“, fi ndet Ursula Faller-Greiner. Die Arbeit<br />
Wer die evangelische Kita in Landau-Godramstein mit einer Spende<br />
unterstützen möchte, kontaktiert: Ursula Faller-Greiner, Telefon: 06341<br />
61420, E-Mail: ev.kita-godramstein@freenet.de<br />
Kinder in Landau und dem Kreis Südliche Weinstraße können viel über den<br />
Naturschutz direkt in den Wäldern und Feldern vor der Stadt lernen. Die Ortsgruppe<br />
Landau des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) bietet zu jeder Jahreszeit für<br />
Kinder zwischen 8 und 14 Jahren Aktionen in der Natur: Obstbäume und Kräuter<br />
pfl anzen, Nistkästen bauen und Libellen oder Fledermäuse beobachten. Bei einer<br />
Geocaching-Rallye, einer Art Schatzsuche mit dem GPS-Gerät, erfahren die<br />
Teilnehmer einiges über einheimische Pfl anzen und Tiere. „Beim Ausprobieren in<br />
der Gruppe begreifen die Kinder die Zusammenhänge in der Natur und verstehen<br />
sich selbst als Teil von ihr“, sagt Projektleiterin Ina Ottusch. Die Gruppen besuchen<br />
auch das nahegelegene Geothermie-Werk und erfahren dort, wie man Energie<br />
aus Erdwärme gewinnt. Seit 2008 können die Teilnehmer ein Umweltdiplom machen.<br />
Wer mindestens fünf Veranstaltungen des NABU-Programms besucht, erhält<br />
eine kleine Auszeichnung. Wer bei zehn Aktionen dabei gewesen ist und eine<br />
Projektarbeit zu einem bestimmten Th ema abgibt, erhält ein großes Diplom. Die<br />
Auszeichnungen überreicht der NABU bei einer kleinen Feier, bei der die Kinder<br />
ihre Projektarbeiten vorstellen.<br />
Wer bei den Veranstaltungen und Aktionen des NABU Landau mitmachen und sein<br />
Umweltdiplom erwerben möchte, meldet sich bei: Ina Ottusch, Telefon: 06341 31628,<br />
E-Mail: nsz-hirtenhaus@gmx.de<br />
LANDAU-GODRAMSTEIN<br />
Draußen Raum für eigene Erlebnisse haben<br />
der Ehrenamtlichen geht deshalb noch ein Stück weiter. Ein Bachlauf<br />
mit Wasserpumpe wurde inzwischen installiert, ein Baumhaus und eine<br />
Seillandschaft sind geplant.<br />
| OBEN | Das neue Außengelände der Kita lädt zum Entdecken der Natur ein.<br />
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BAD BERGZABERN<br />
Südafrikaner haben Freunde in der <strong>Südpfalz</strong><br />
| OBEN | Bad Bergzaberner Jugendliche geben in Port Elizabeth Erste-Hilfe-<br />
Wissen weiter.<br />
www.ubuhlobo.org<br />
BORNHEIM<br />
Herrchen und Frauchen<br />
für Katzen gesucht<br />
Die Tierinsel e. V. in Bornheim vermittelt seit<br />
1998 herrenlose Katzen an neue Besitzer und<br />
setzt sich für die Kastration der Tiere ein. „Wenn<br />
sich die Katzen nicht mehr unkontrolliert vermehren<br />
können, bleibt ihnen viel Leid erspart“,<br />
sagt die Vereinsgründerin Helga Bender. Auf<br />
ihrem Hof in Bornheim nimmt sie Katzen auf,<br />
die die Vereinsmitglieder gefunden haben. Dort<br />
befi nden sie sich in einer sicheren Umgebung<br />
mit Freigang. Doch die Plätze sind knapp.<br />
Wenn auf dem Hof kein Platz mehr ist, nehmen<br />
Vereinsmitglieder oder Freunde die Tiere übergangsweise<br />
auf, bis ein neuer Besitzer gefunden<br />
ist. Zwischen 100 und 150 Katzen vermittelt<br />
Die Tierinsel sucht noch Mitglieder, ehrenamtliche Helfer und Futterpaten. Wer eine Katze aufnehmen<br />
möchte, meldet sich per Telefon: 06348 7375 oder E-Mail: die-tierinsel@t-online.de<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen!<br />
Als der Lehrer Rolf Meder aus Bad Bergzabern 1999 zum ersten Mal Port Elizabeth<br />
in Südafrika besuchte, wollte er helfen. Im Township vor der Stadt sah er<br />
große Armut, viele Aidskranke und junge Menschen ohne Perspektive. Zurück<br />
in Deutschland gründete er eine Jugendgruppe, um den Austausch mit den<br />
Südafrikanern voranzutreiben. Das Projekt nannte er „Ubuhlobo“, was in der<br />
Xhosa-Sprache „Freundschaft“ bedeutet. Seitdem fahren junge Menschen zwischen<br />
16 und 27 Jahren aus Bad Bergzabern regelmäßig nach Port Elizabeth und<br />
besuchen einheimische Kinder und Jugendliche. Neben der Freundschaftspfl ege<br />
stehen Hilfsangebote auf dem Programm. Die Jugendlichen klären Einheimische<br />
über Aids, Hygieneregeln und den Umweltschutz auf und helfen beim Aufbau<br />
eines Spielplatzes. „Fast alle teilnehmenden Jugendlichen sind ausgebildete<br />
Sanitätsdiensthelfer und ehrenamtlich in verschiedenen Hilfsorganisationen tätig“,<br />
berichtet Rolf Meder. Mit dem dm-Fördergeld stattete der Freundeskreis einen<br />
Kindergarten im Township mit Stühlen, Küchengeräten, einem CD-Spieler und<br />
CDs mit Kinderliedern aus. Wieder in Bad Bergzabern angekommen, verfassen<br />
die Jugendlichen Berichte und Präsentationen über ihre Arbeit.<br />
Das Projekt „Ubuhlobo“ sucht Sponsoren und Jugendliche, die sich beteiligen möchten.<br />
Sie melden sich bei: Rolf Meder, Telefon: 06341 3750, E-Mail: rolf.meder@gmx.net<br />
der Verein pro Jahr. Auf dem Hof verbringen<br />
auch rund 50 Katzen, die nicht mehr vermittelbar<br />
sind, ihre letzten Lebensjahre. Dort leben<br />
auch Hühner, Gänse, Enten, Schweine, Schafe<br />
und Ziegen, die Helga Bender gerettet hat. Der<br />
Verein unterhält auch mehrere Futterstellen<br />
für verwilderte Katzen. „Diese herrenlosen<br />
Tiere werden nicht selten Opfer gewalttätiger<br />
Attacken. Sie sind besonders auf unseren Schutz<br />
angewiesen“, sagt Helga Bender. Alle wilden<br />
Katzen, die an die Futterstellen kommen, werden<br />
eingefangen und kastriert. Die Scheuen<br />
werden wieder freigelassen. Alle anderen Tiere<br />
versucht der Verein zu vermitteln.<br />
| OBEN | Die Tierinsel in Bornheim sucht für herrenlose<br />
Katzen ein neues Zuhause.<br />
www.die-tierinsel.de<br />
Bildnachweis: Ursula Abel-Baur, Alexandra Hoeneisen, Rolf Meder, Birgit Ohlheiser<br />
GERMERSHEIM KLINGENMÜNSTER<br />
Eine Grundschule<br />
für Ecuador<br />
| OBEN | Für die ecuadorianischen Kinder aus La Hesperia wurde eine Schule gebaut.<br />
Wer in Ecuador auf dem Land aufwächst, hat kaum Chancen auf eine gute<br />
Schulbildung. Den meisten Menschen bleibt nur die Landwirtschaft,<br />
die wenig einträglich ist und nicht umweltverträglich betrieben wird.<br />
Der Verein Pumamaqui e. V. aus Germersheim hat in La Hesperia am<br />
Fuß der Anden eine Schule gebaut, um jungen Menschen eine gute<br />
Ausbildung und eine bessere berufl iche Perspektive zu ermöglichen. Die<br />
Kinder des Dorfes können die Schule bis zu ihrem zwölften Lebensjahr<br />
besuchen. Der Unterricht folgt den Prinzipien der Montessori-Schule:<br />
Er soll freiheitliches Denken, Kreativität und Traditionspfl ege fördern.<br />
Die Schüler lernen auch den schonenden Umgang mit der Natur. „Im<br />
Hinblick auf den Klimawandel sind gut ausgebildete Bewohner des<br />
ländlichen Raums der Schlüssel zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung<br />
der vorhandenen Ressourcen“, sagt Eva Wieners, die Vorsitzende von<br />
Pumamaqui e. V. Die Schule fi nanziert sich aus Spenden und Schulgeld,<br />
das sich nach dem Einkommen der Familien richtet. Bald soll es einen<br />
Laden an der Schule geben, in dem Obst und Gemüse verkauft wird,<br />
das die Schüler im Schulgarten anbauen. Mit dem Fördergeld von dm<br />
hat der Verein Schulmaterialien gekauft.<br />
www.pumamaqui.de<br />
Wer die Schüler in La Hesperia unterstützen möchte, überweist<br />
eine Spende an die Sparkasse Köln/Bonn, Kto.-Nr.<br />
1 900 233 717, BLZ 370 501 98<br />
Mit Mama und Papa<br />
die Natur erleben<br />
Schon die Kleinsten können in der Natur etwas erleben und Erfahrungen<br />
sammeln. Ursula Abel-Baur aus Landau will deshalb eine Eltern-Kind-<br />
Spielgruppe für Kleinkinder in der Kaiserbacher Mühle in Klingenmünster<br />
gründen. „Wir möchten den Kleinkindern ein intensives Erleben und<br />
Begreifen der Natur zu allen Jahreszeiten bieten“, sagt Ursula Abel-Baur.<br />
Die Kaiserbacher Mühle, in der sich die Gruppe einmal wöchentlich<br />
für zwei Stunden treff en soll, ist ein naturbelassener Bauernhof. Der<br />
Verein Lobby für Kinder hat dort seinen Sitz und bietet Erlebnistage<br />
und Flohmärkte für ältere Kinder und deren Eltern an. Hier sollen<br />
bald auch Kinder im Krabbelalter Tiere wie Meerschweinchen, Hühner<br />
und Esel kennenlernen und zusammen mit ihren Eltern beim Spielen,<br />
Singen und Basteln die Natur begreifen lernen. „Den Eltern werden<br />
bei jedem Treff en Th emen zum Alltag mit Kindern, zum Naturschutz<br />
und zum bewussten Einkauf angeboten“, sagt Ursula Abel-Baur. Mit<br />
dem dm-Fördergeld hat die Gruppe naturnahe Bastelmaterialien angeschaff<br />
t und Einkommensschwachen und Alleinerziehenden die<br />
Teilnahme ermöglicht.<br />
www.lobbyfuerkinder.de<br />
Wen das Programm interessiert und wer sich zu den Veranstaltungen<br />
von Lobby für Kinder e. V. anmelden oder Informationen über die<br />
Eltern-Kind-Spielgruppe erhalten möchte, nimmt Kontakt auf per<br />
Telefon: 06349 928415 oder E-Mail: info@lobbyfuerkinder.de<br />
| OBEN | Auf dem Bauernhof des Vereins Lobby für Kinder soll eine<br />
Spielgruppe entstehen.<br />
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WÖRTH AM RHEIN<br />
Das grüne Klassenzimmer<br />
Das Schulbiotop des Europa-Gymnasiums<br />
in Wörth am Rhein lag lange brach. Der idyllische<br />
Platz könnte aber gut einem naturnahen<br />
Unterricht dienen, dachten die Kunst-<br />
und Biologielehrerinnen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem Naturschutzbund (NABU) und dem<br />
Lions-Club Wörth-Kandel entstand das Projekt<br />
„Grünes Klassenzimmer“ der Kunst- und<br />
Biologiekurse der Oberstufe. Die Lehrerinnen<br />
ließen die Kunstschüler Entwürfe für das<br />
Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren und mitmachen! Gemeinsam gestalten wir die Zukunft.<br />
Biotop zeichnen. Sie sollten einen Lernplatz<br />
für die Klasse mit Rückzugsmöglichkeiten für<br />
Schüler und Lehrer zeigen. Alles sollte eingerahmt<br />
werden von Grünanlagen. Die Schüler<br />
hatten die Aufgabe, auf den Lichteinfall und<br />
das Zusammenspiel von Architektur und<br />
Botanik zu achten. Und pfl egeleicht sollte das<br />
neue Biotop auch sein. „Die Schüler sollten sich<br />
aktiv mit ihrem Umfeld auseinandersetzen und<br />
sich mit ihm identifi zieren“, sagt ein beteilig-<br />
Vier Personen geben pro Tag etwa zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf an<br />
die Umgebungsluft ab. Wenn die relative Luftfeuchtigkeit in einem Wohnraum auf über<br />
70 Prozent ansteigt, begünstigt dies die Bildung von Schimmel. Nur wenn die Bewohner<br />
durch regelmäßiges Lüften die entstandene Feuchtigkeit hinauslassen, wirken sie dem<br />
entgegen.<br />
Wer mindesten zwei- bis dreimal täglich lüftet, trägt zu einem guten Raumklima<br />
bei. Die eff ektivste Methode, um die Luft schnell auszutauschen, ist ein Lüften mit<br />
Durchzug. Dazu macht man gegenüberliegende Fenster für etwa 10 bis 15 Minuten<br />
weit auf. In der Heizperiode im Winter verbraucht das kurzzeitige Stoßlüften weniger<br />
Energie als das Lüften mit kontinuierlich gekippten Fenstern. Denn nur die feuchtwarme<br />
Luft entweicht. Die in den Wänden und Einrichtungsgegenständen gespeicherte<br />
Wärme bleibt bestehen und sorgt dafür, dass sich die frische Luft schnell erwärmt. Das<br />
ist wichtig, da Luft bei unter 14 bis 16 Grad Celsius weniger Feuchtigkeit aufnimmt<br />
und sie diese als Kondensat abgibt.<br />
Auch für Bad und Küche gibt es einen Rat: Beim Duschen oder Kochen hält man die<br />
entsprechenden Räume geschlossen, damit die Feuchtigkeit nicht in andere Zimmer<br />
gelangt. Die entstandene Feuchte verschwindet aus Bad und Küche am besten, wenn für<br />
etwa fünf Minuten mit geschlossener Tür und weit geöff netem Fenster gelüftet wird.<br />
ter Kunstlehrer. Der Biologie-Leistungskurs<br />
hat geprüft, ob die Ideen umsetzbar sind und<br />
die Schüler präsentierten ihre Entwürfe einer<br />
Jury, die aus Vertretern der Schulleitung,<br />
der Lehrer und des Lions-Clubs bestand. Die<br />
drei Organisationen sind dabei behilfl ich, den<br />
Siegerentwurf mit einem Landschaftsplaner<br />
umzusetzen.<br />
www.egwoerth.de<br />
| LINKS | Schöner lernen in der Natur: das grüne<br />
Klassenzimmer des Europa-Gymnasiums<br />
Der Siegerentwurf für das grüne Klassenzimmer heißt<br />
„Expedition“. Wer mehr dazu erfahren möchte,<br />
kontaktiert: Europa-Gymnasium Wörth, Telefon:<br />
07271 76040, E-Mail: verwaltung@egwoerth.de<br />
Mehr Wohnkomfort durch frische Luft<br />
Bewusstes Lüften sorgt für ein angenehmes Raumklima und geringere Heizkosten<br />
| OBEN | Geheitze Räume wärmen sich nach dem Stoßlüften schnell<br />
wieder auf.<br />
Bildnachweis: Europa Gymnasium Wörth • mauritius images/Zen Shui (S. 46), corbis/Johnny Valley/cultura (S. 47), Robert Kutschera (S. 47)<br />
Reisen mit Zukunft<br />
Der Trend zur Nachhaltigkeit ist auch in der Tourismusbranche angekommen.<br />
Nachhaltig reisen – was ist das und wie funktioniert das?<br />
| OBEN | Auf dem Bio-Hof fühlen sich nicht nur die Urlauber wohl, sondern auch die Tiere. | OBEN | Mediterranes Ambiente in Südtirol.<br />
Nachhaltiger Tourismus soll laut den Vereinten Nationen sozial gerecht,<br />
kulturell angepasst, ökologisch tragfähig und vor allem für die<br />
Einheimischen wirtschaftlich ergiebig sein. Dass das Interesse an<br />
Öko-Reise-Angeboten wächst, darauf hat sich die Tourismusbranche<br />
eingestellt: Urlaubsregionen werben mit autofreier Mobilität, und<br />
Bio-Herbergen bieten elektrosmogfreie Zimmer an.<br />
Großes Angebot<br />
Bei so viel Auswahl fällt es nicht leicht, zu prüfen, welche Angebote<br />
tatsächlich zum Um weltschutz beitragen. Bislang gibt es kein einheitliches<br />
Siegel als Orientierungshilfe. In Deutschland steht Viabono<br />
für umweltorientierte Tourismusangebote. Die Auszeichnung wird<br />
unter anderem an Hotels, Campingplätze und Vermieter von Ferienwohnungen<br />
vergeben. Sie werden zu 40 Umweltkriterien – von der<br />
Energieeinsparung bis zur Förderung regionaler Produkte – befragt<br />
und stichprobenartig überprüft. Institutionen wie der World Wide<br />
Fund for Nature (WWF), der Verkehrsclub Deutschland und die<br />
Verbraucher Initiative informieren unter www.reisekompass-online.de<br />
über nachhaltiges Reisen und die verschiedenen Umwelt siegel in der<br />
Tourismusbranche. Das Forum Anders Reisen ist ein Zusammenschluss<br />
von etwa 130 Anbietern nachhaltiger Reisen. Seine Mitglieder haben<br />
sich verpfl ichtet, einen umfassenden Kriterienkatalog für umwelt- und<br />
sozialverträgliches Reisen einzuhalten. Dazu gehört unter anderem,<br />
keine Flugreisen in Zielgebiete, die weniger als 700 Kilometer entfernt<br />
sind, anzubieten. Auch wohnen die Erholungssuchenden in landestypischen<br />
Unterkünften.<br />
Bayern oder die Bahamas?<br />
Urlauber selbst können darüber hinaus ihr Reiseverhalten bewusster<br />
gestalten. Je näher das Urlaubsziel, desto geringer sind der<br />
Energieverbrauch und die Emissionen. Falls es Sie doch in die Ferne<br />
zieht, sollte das Verhältnis zwischen der Entfernung zum Reiseziel<br />
und der Reisedauer stimmen. Bei einem Wochenendtrip nach Paris<br />
oder einer Woche Urlaub in der Dominikanischen Republik stehen die<br />
Klimabelastungen in keiner Relation zur Reisedauer. Fragen Sie sich<br />
vor Antritt einer Reise, ob das Flugzeug oder das Auto tatsächlich nötig<br />
ist. Denn Bus- oder Bahnfahrten sind deutlich umweltverträglicher.<br />
Ein verantwortungsvoller Umgang mit Trinkwasser, Energie, Abwasser<br />
und Abfall ist für umweltbewusste Menschen auch im Urlaub selbstverständlich.<br />
Buchen Sie am Urlaubsort ortsansässige Reiseführer, besuchen<br />
Sie Geschäfte und Restaurants, die von Einheimischen geführt<br />
werden. Denn so profi tieren auch die Menschen im Urlaubsland von<br />
Ihrem Besuch.<br />
| WEB-TIPP | www.reisekompass-online.de<br />
alverde 02/2012<br />
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