26.11.2014 Aufrufe

CBE Jahresbericht 2011

CBE Jahresbericht 2011

CBE Jahresbericht 2011

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>CBE</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong>


<strong>CBE</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Grußwort Seite 2<br />

Die Wurzeln Seite 3-8<br />

Seite 3-5<br />

Seite 6-8<br />

Der Stamm Seite 9-15<br />

Seite 9-10<br />

Seite 11<br />

Seite 12<br />

Seite 13<br />

Seite 14-15<br />

Die Äste Seite 16-48<br />

– Projekte Seite 16-31<br />

Seite 16-17<br />

Seite 18<br />

Seite 19<br />

Seite 20<br />

Seite 21<br />

Seite 22<br />

Seite 23<br />

Seite 24-25<br />

Seite 26<br />

Seite 27<br />

Seite 28-29<br />

Seite 30-31<br />

– Corporate Citizenship Seite 32-35<br />

Seite 32-34<br />

Seite 34<br />

Seite 35<br />

– Vermittlung & Qualifizierung Seite 36-40<br />

Seite 36-37<br />

Seite 38-39<br />

Seite 40<br />

Seite 40<br />

Die Geschichte des <strong>CBE</strong><br />

Feier des 10-jährigen <strong>CBE</strong>-Jubiläums<br />

Die drei Säulen der Arbeit<br />

Die Mitarbeiter<br />

Neuer Geschäftsführer und neuer Vorsitzender<br />

Empfang, Verwaltung und mehr<br />

Gremien und Mitglieder<br />

GenerationenWerkstatt<br />

Kreis der Bergbauinteressierten<br />

Service Learning – Verantwortung lernen<br />

Die Schmökerstube<br />

Leseförderung<br />

Engagement braucht Leadership<br />

Ehrenamtliche Sprachvermittler<br />

Das EFI-Projekt<br />

Ausbildungspaten für Mülheim<br />

ILJA-Lotsen<br />

Kein Start ohne Ziel<br />

Kulturbotschafter<br />

RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt<br />

Büro für intersektorale Kooperation<br />

Aktionstage<br />

Vermittlung<br />

Qualifizierung<br />

Fachliche Begleitung der BAMF-Projekte<br />

Freiwilligendienste aller Generationen (FdaG)<br />

– Veranstaltungen & Aktionen Seite 41-44<br />

– Netzwerke Seite 45-48<br />

Seite 45-46<br />

Seite 47-48<br />

Seite 48<br />

Die Sonne Seite 49-50<br />

Seite 49-50<br />

Netzwerke in Mülheim<br />

Netzwerke in NRW<br />

Bundesweite Netzwerke<br />

Anerkennungskultur<br />

Die Gießkanne Seite 51-52 <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Der vorliegende Bericht ist aus Gründen der besseren Lesbarkeit in der maskulinen Sprachform verfasst, wofür wir die Leserinnen um Verständnis bitten.<br />

1


Grußwort<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Liebe Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />

<strong>2011</strong> war für das Centrum für bürgerschaftliches Engagement (<strong>CBE</strong>) e.V. ein<br />

bewegtes und recht turbulentes Jahr. Gemeinsam mit vielen Freunden,<br />

Förderern, Mitgliedern und Ehrenamtlichen haben wir unser 10 – jähriges<br />

Jubiläum in der Alten Dreherei gefeiert. Wir haben zurückgeschaut auf<br />

die Entwicklung des <strong>CBE</strong> und konnten die Gelegenheit nutzen, uns bei den<br />

Menschen zu bedanken, die uns in all den Jahren zur Seite gestanden und<br />

unterstützt haben. Das <strong>CBE</strong> ist eine große Familie geworden!<br />

Mit dem Ausscheiden von Lothar Fink als Vorsitzendem und dem Wechsel<br />

unserer Geschäftsführerin, Andrea Hankeln, ins Ministerium für Familie,<br />

Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, verließen<br />

uns aber auch zwei langjährige und engagierte Verantwortungsträger. Ihnen<br />

beiden sei an dieser Stelle noch einmal herzlich für Ihre engagierte und<br />

erfolgreiche Arbeit für das bürgerschaftliche Engagement in Mülheim an<br />

der Ruhr gedankt.<br />

Bürgerschaftliches Engagement lebt von der Kreativität der Ehrenamtlichen<br />

und von guten Rahmenbedingungen, die diesen Raum und Ressourcen<br />

geben, um ihre Potenziale freiwillig zum Nutzen der Gemeinschaft einzusetzen.<br />

Wieviel erreicht werden kann, wenn passende und verlässliche<br />

Strukturen bestehen und alle Beteiligten sich auf Augenhöhe begegnen,<br />

davon werden Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf den folgenden Seiten<br />

einen kleinen Eindruck gewinnen können.<br />

Bürgerschaftliches Engagement findet häufig in Initiativen und Vereinen statt.<br />

Mit den Projekten Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) und Engagement<br />

braucht Leadership haben wir uns aus zwei unterschiedlichen Perspektiven<br />

mit der Entwicklung von ehrenamtlichen Projekten und der ehrenamtlichen<br />

Leitung von Vereinen befasst. Qualifizierung, kollegialer Austausch und<br />

Begleitung auf kommunaler Ebene sind hier wesentliche Faktoren für<br />

gelingendes Ehrenamt.<br />

Bürgerschaftliches Engagement gibt es auch in vielen Unternehmen. Der<br />

Fachbegriff Corporate Citizenship ist manchem Mülheimer dabei noch fremd,<br />

nicht aber das, was sich dahinter verbirgt: Aktives und verantwortungsvolles<br />

Handeln von Firmen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen und<br />

damit soziale Verantwortung übernehmen.<br />

Das Centrum für bürgerschaftliches Engagement ist hierbei Partner für zahlreiche<br />

Mülheimer Betriebe, passende Strategien und Aktivitäten für sich<br />

zu suchen.<br />

Dieser <strong>Jahresbericht</strong> greift das Motiv unserer Festschrift, den Baum mit<br />

seinen Jahresringen, auf. Damit ein Baum gut wächst und gedeiht, braucht<br />

er gute Wurzeln, einen fruchtbaren Boden, viel Sonne und Wasser. Wir sind<br />

zuversichtlich, dass das <strong>CBE</strong> auch in den nächsten Jahren weiter wachsen<br />

und viele Blüten und Früchte tragen wird.<br />

Dazu braucht es viele helfende Hände! Wir möchten daher an dieser Stelle<br />

ausdrücklich all denen für ihre tatkräftige Unterstützung danken, die sich<br />

als Mitglieder, Förderer, Sponsoren, Unterstützer der Freiwilligenkarte oder<br />

durch ein wohlwollendes Wort zur rechten Zeit an dieser Entwicklung<br />

beteiligt haben. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen auch im<br />

kommenden Jahr das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadtgesellschaft<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Herzliche Grüße<br />

Jochen Leyendecker, 1. Vorsitzender und Michael Schüring, Geschäftsführer<br />

2 Grußwort


Die Wurzeln<br />

Die Geschichte des <strong>CBE</strong><br />

2001<br />

Im August 2001 wird, basierend auf den Erfahrungen, die die AWO bereits<br />

zwei Jahre zuvor mit einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zur Vermittlung<br />

und Begleitung von Ehrenamtlichen gemacht hatte, das Centrum für bürgerschaftliches<br />

Engagement e.V. gegründet.<br />

Das besondere Modell des Centrum für bürgerschaftliches Engagement, das<br />

durch die Kommune maßgeblich entwickelt und bis heute gefördert wird,<br />

sieht die Gründung einer stadtweit tätigen Einrichtung vor und schließt von<br />

Anfang an eine breite Basis der sozialpolitischen Akteure in Mülheim an der<br />

Ruhr mit ein. Hierzu wird ein gemeinnütziger Verein gegründet, dem<br />

andere soziale Einrichtungen beitreten können. Dem Verein und Vorstand<br />

des <strong>CBE</strong> gehören traditionell daher Repräsentanten aus verschiedenen<br />

gesellschaftlichen Bereichen an.<br />

Die ersten Räume des <strong>CBE</strong> werden vom Deutschen Roten Kreuz Mülheim<br />

gestellt und im Dezember 2001, dank zahlreicher Spenden und tatkräftiger<br />

Hilfe, an der Löhstraße eröffnet.<br />

Die Leitung übernimmt Gudrun Schönwälder, die zuvor schon bei der AWO<br />

Freiwillige beraten hatte. Schwerpunkt in den ersten Jahren ist die Beratung<br />

und Vermittlung Ehrenamtlicher in die gemeinnützigen Organisationen,<br />

die Mitglied im <strong>CBE</strong> sind.<br />

2002<br />

Mit dem Beitritt zur Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa e.V.) im März 2002 erhält das <strong>CBE</strong> weiter Rückenwind. Die Fortbildungen<br />

und Informationsmaterialien, aber auch der Austausch mit Ω<br />

Die Wurzeln 3


Aktiven in anderen Städten hilft, die Arbeitsabläufe in dem noch jungen<br />

Arbeitsfeld nachhaltig zu strukturieren.<br />

2003<br />

Die Aufgaben des <strong>CBE</strong> wachsen und im Juni 2003 wird die neue Geschäftsstelle<br />

in der Friedrichstraße 9 eröffnet. Der damalige Ministerpräsident<br />

des Landes NRW, Peer Steinbrück, zeigt sich bei seinem Besuch am 10. Juli<br />

beeindruckt von der Arbeit des <strong>CBE</strong> in Mülheim.<br />

2004<br />

Im Oktober 2004 übernimmt Andrea Hankeln die Leitung der Einrichtung.<br />

Sie forciert in den folgenden Jahren die Entwicklung des <strong>CBE</strong> mit dem<br />

weiteren Aufbau der Projektarbeit und der Unterstützung des gesellschaftlichen<br />

Engagements von Unternehmen. Die Arbeit basiert nun auf drei Säulen:<br />

Vermittlung, Projekte und Unternehmensengagement.<br />

Der Beitritt zur neu gegründeten Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

in Nordrhein-Westfalen (lagfa NRW) im Oktober 2004 führt<br />

zu intensiveren Kontakten des <strong>CBE</strong> auch über die Stadtgrenzen hinaus.<br />

In der Friedrichstraße 9 werden zusätzlich zum Ladenlokal erstmals auch<br />

eigene Büroräume bezogen. Mit dem Beginn größerer Projekte werden<br />

weitere Arbeitsplätze in der 4. Etage eingerichtet. Die beiden Projekte der<br />

ersten Jahre waren das Vorleseprojekt Mülheim liest vor, das sich der<br />

gezielten Förderung von Schüler widmete und das Projekt Lernallianzen.<br />

Dieses bot Fortbildungsangebote, um Ehrenamtliche gezielt auf ihre<br />

jeweiligen Aufgaben vorbereiten zu können.<br />

2005<br />

2005 kommen weitere Projekte, wie EQUAL, mit dem erstmals ein Projekt<br />

im Bereich der Seniorenarbeit umgesetzt wird, hinzu. Und mit ZIEL entsteht<br />

ein erstes Kooperationsprojekt mit Schulen in Mülheim.<br />

Das 2005 gegründete Netzwerk Ruhrgebiet schafft eine neue, regionale<br />

Plattform zur Vernetzung des bürgerschaftlichen Engagements auf politischer,<br />

zivilgesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene. Der RUHRDAX als gemeinsamer<br />

Marktplatz für den Handel zwischen Anbietern und Nachfragern<br />

ehrenamtlicher Leistungen, zwischen gemeinnützigen Einrichtungen und<br />

Unternehmen, gibt seit 2006 jährlich einen Eindruck davon, wie vielfältig<br />

und lebendig bürgerschaftliches Engagement in unserer Region ist.<br />

2006<br />

Im Februar 2006 führt Mülheim als eine der ersten Städte in NRW eine Anerkennungs-Karte<br />

für Ehrenamtliche ein. Die Mülheimer Freiwilligenkarte<br />

erhalten Ehrenamtliche, wenn ihr Engagement nachweislich bestimmte Kriterien<br />

erfüllt. Zahlreiche Unternehmen, Einzelhändler, kulturelle und<br />

sportliche Institutionen gewähren auf diese Karte Rabatte. Später wird diese<br />

Karte als ein Vorbild für die Ehrenamtskarte NRW dienen.<br />

Das Projekt Erfahrungswissen für Initiativen (EFI) startet als landesweites<br />

Projekt. In Mülheim werden Menschen in der Nacherwerbsphase, die mit<br />

ihren Lebens- und Berufserfahrungen eigene Projekte initiieren möchten,<br />

qualifiziert und begleitet.<br />

2007<br />

Als Gemeinschaftsprojekt des Netzwerkes Ruhrgebiet entstehen 2007 die<br />

Kulturbotschafter in Essen, Oberhausen und Mülheim. Jugendliche mit und<br />

ohne Migrationshintergrund engagieren sich für die Kultur ihrer Stadt,<br />

lernen, entdecken und erleben in unterschiedlichsten Formen Kulturtechniken<br />

und Kulturstätten und geben ihr neu erworbenes Wissen mit Begeisterung<br />

4 Die Wurzeln


an andere Jugendliche weiter.<br />

Das <strong>CBE</strong> baut seine Netzwerke aus. Im August 2007 wird der Beirat ins<br />

Leben gerufen, dem Menschen des öffentlichen Lebens, zumeist aus der<br />

Wirtschaft, angehören. Sie werben in ihrem gesellschaftlichen Umfeld für<br />

die Anliegen des bürgerschaftlichen Engagements und fördern das <strong>CBE</strong>.<br />

Da die Räume an der Friedrichstraße zu eng werden, zieht das <strong>CBE</strong> im Juni<br />

2007 in die Wallstraße 7 um. Der Umzug ermöglicht, das neu gegründete<br />

ehrenamtliche Bücher-Antiquariat Schmökerstube räumlich beim <strong>CBE</strong><br />

anzu-siedeln. In dem Gemeinschaftsprojekt mit dem Freundeskreis der<br />

Stadtbibliothek Mülheim wird die Leseförderung für Kinder im Grundschulalter<br />

intensiviert.<br />

Mit den Ausbildungspaten stellt das <strong>CBE</strong> das erste Projekt im Bereich Mentoring<br />

auf die Beine. Die Paten unterstützen Hauptschüler beim Übergang<br />

von der Schule in den Beruf.<br />

Foto: Stefan Glagla, WAZ<br />

2008<br />

Mit dem Besuch von Franz Müntefering im April 2008 erfährt das <strong>CBE</strong> bundesweite<br />

Anerkennung für seine Projekte im Generationsübergreifenden<br />

Freiwilligendienst. Im November startet die GenerationenWerkstatt, mit der<br />

das <strong>CBE</strong> ein weiteres Modellprojekt im Bereich der intergenerativen Freiwilligenarbeit<br />

entwickelt.<br />

Der 5. Dezember 2008 rückt das Ehrenamt in der Stadt Mülheim aus Anlass<br />

des 200 jährigen Jubiläums in den Mittelpunkt. Am Internationalen Tag<br />

des Ehrenamtes werden 200 Ehrenamtliche in einer Feierstunde stellvertretend<br />

für alle Engagierten in Mülheim durch die Oberbürgermeisterin<br />

geehrt. Die ersten Ehrenamtskarten NRW werden in Mülheim an diesem<br />

Tag ausgegeben.<br />

Der erste <strong>Jahresbericht</strong> erscheint 2008 und dokumentiert von nun an jedes<br />

Jahr ausführlich und übersichtlich die vielfältige Arbeit des <strong>CBE</strong>.<br />

2009<br />

Der Netzknoten Ruhr des Mobilen Teams des Freiwilligendienstes aller<br />

Generationen (FdaG) wird 2009 beim <strong>CBE</strong> angesiedelt. Es koordiniert die<br />

Beratung und Qualifizierung von Organisationen und Kommunen im Ruhrgebiet<br />

zum Aufbau dieses neuen Freiwilligendienstes.<br />

Andrea Hankeln wird Anfang 2009 stellvertretende Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

der Freiwilligenagenturen NRW (lagfa) und im Herbst<br />

1. Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa e.V.).<br />

2010<br />

Im Rahmen des Projektes Integration lernbehinderter Schüler in Ausbildung<br />

(ILJA) übernimmt das <strong>CBE</strong> seit 2010 die Beratung und Qualifizierung der<br />

Lotsen und setzt damit erfolgreich die Arbeit im Bereich Mentoring fort.<br />

<strong>2011</strong><br />

Das Jahr <strong>2011</strong> steht im Zeichen des 10-jährigen Jubiläums, das am 8. Juli<br />

mit zahlreichen Informationsständen, einem Stadtteilfest in Heißen und<br />

einem großen Fest in der Alten Dreherei begangen wird.<br />

Im Juni übernimmt Jochen Leyendecker den Vorsitz des Vereins und im<br />

September tritt Michael Schüring als Geschäftsführer die Nachfolge<br />

von Andrea Hankeln an, die in das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,<br />

Kultur und Sport nach Düsseldorf wechselt. π<br />

Die Wurzeln 5


Feier des 10-jährigen <strong>CBE</strong>-Jubiläums<br />

Das <strong>CBE</strong> feierte am 8. Juli <strong>2011</strong> sein 10-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Informationsständen bei langjährigen<br />

Kooperationspartnern und einem großen Fest in der Alten Dreherei. Wir möchten Ihnen hier einen kleinen<br />

bildlichen Eindruck von der Veranstaltung geben. Weitere Informationen und Bilder finden Sie auf unserer<br />

Internetseite: www.cbe-mh.de<br />

Jubiläums-Fotos: Hans Hartwig<br />

oben: Die Alte Dreherei bietet einen interessanten Rahmen für die Jubiläumsveranstaltung.<br />

links: Stadtsprecher Volker Wiebels führt durch das abwechslungsreiche Programm.<br />

rechts: Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld würdigt in ihrer Ansprache die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen<br />

im <strong>CBE</strong>.<br />

6 Die Wurzeln


links oben: Lothar Fink als langjähriger Vorsitzender und Jochen Leyendecker als neuer Vorsitzender freuen sich<br />

über die zahlreich erschienenen Gratulanten.<br />

rechts oben und unten: Die <strong>CBE</strong>-Mitarbeiter haben sich bestens vorbereitet und ihr Theaterstück kommt bei den<br />

Gästen besonders gut an.<br />

unten: Der Pantomime NEMO fasziniert mit seinem Auftritt ebenso wie die afrikanischen Clowns, die er aus<br />

einem südafrikanischen Projekt mit nach Mülheim gebracht hat.<br />

Die Wurzeln 7


links: Virtuos unterhält der Student Anton Gölle die Besucher mit seinem Violin-Vortrag.<br />

rechts: Und stimmlich gewaltig gratulierten die Sängerinnen der A-Capella-Gruppe Just 4 You.<br />

links: Ganz und gar „zauberhaft“ findet das Publikum die Vorstellung des Zauberers Christian Finke.<br />

rechts: Und ein besonderes Jubiläumsgeschenk hat Jinchen Quin vorbereitet. In chinesischen Zeichen hat er<br />

ein Motto für die vielen Ehrenamtlichen künstlerisch umgesetzt: „Wir helfen, wo Hilfe gebraucht wird!“<br />

unten: Am Ende gilt der Dank allen Förderern und Unterstützern der Arbeit des <strong>CBE</strong>. Und der Abend klingt mit<br />

vielen Gesprächen und guten Wünschen für die scheidende Geschäftsführerin Andrea Hankeln aus.<br />

8 Die Wurzeln


Der Stamm<br />

Die drei Säulen der Arbeit<br />

Die Arbeitsbereiche des Centrum für bürgerschaftliches Engagement (<strong>CBE</strong>)<br />

Das <strong>CBE</strong> ist als gemeinnütziger Verein gegründet worden, um das bürgerschaftliche<br />

Engagement insbesondere in der Stadt Mülheim zu fördern.<br />

Der gewählte Name verwies schon in den Anfängen darauf, dass hier von<br />

den beteiligten sozialpolitischen Akteuren ein sehr weiter Begriff von<br />

freiwilligem Engagement zugrunde gelegt wurde. Dieser setzt die Mitwirkung<br />

vieler verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und die Unterstützung<br />

durch Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft voraus. Er ermöglicht<br />

aber auch, das Engagement von Einzelnen, Initiativen, Vereinen und<br />

Unternehmen anzuregen und zu unterstützen.<br />

Entsprechend basiert die Arbeit des <strong>CBE</strong> auf drei Säulen: der Vermittlung<br />

und Beratung von Freiwilligen, der Projektentwicklung und dem Corporate<br />

Citizenship, dem Engagement von Unternehmen.<br />

Dieser Jahresrückblick gibt Ihnen einen guten Überblick über diese drei<br />

Arbeitsbereiche sowie über unsere weiteren Aktivitäten, denn auch Anerkennungskultur,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Qualifizierung und Vernetzung spielen<br />

eine wichtige Rolle in unserer alltäglichen Arbeit. Ω<br />

Der Stamm 9


Zu den Projektbereichen, in denen das <strong>CBE</strong> mittlerweile<br />

vielfältige Erfahrungen sammeln und Kernkompetenzen<br />

erwerben konnte, gehören:<br />

Generationenübergreifende Projekte, Mentoren- und<br />

Patenprojekte für Schüler und Familien, Netzwerkprojekte<br />

sowie Projekte zum sozialen Lernen.<br />

Vermittlung und Beratung von Freiwilligen<br />

Die Beratung und Vermittlung von Freiwilligen in die<br />

für sie passenden Tätigkeiten ist die erste Säule unserer<br />

Arbeit. Das <strong>CBE</strong> vermittelt Freiwillige nur in seine<br />

Mitgliedsvereine und stellt so sicher, dass der Grundsatz<br />

der Gemeinnützigkeit erfüllt wird. Zur Vermittlung<br />

gehört einerseits, die gute Kenntnis der Einrichtungen,<br />

der jeweiligen Einsatzfelder und der Stellen für ehrenamtliches<br />

Engagement. Andererseits wird mit jedem,<br />

der sich bürgerschaftlich engagieren möchte, ein ausführliches<br />

Gespräch geführt, in dem die in Frage kommenden<br />

Tätigkeiten aus dem Angebot von zur Zeit<br />

über 200 Gesuchen gemeinsam ausgewählt werden.<br />

Persönliche Interessen, Fähigkeiten und Motivation jedes<br />

Einzelnen werden dabei berücksichtigt.<br />

Die Qualität der Vermittlung durch das <strong>CBE</strong> wird von<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen<br />

(bagfa e.V.) regelmäßig überprüft. Mit dem<br />

Qualitätssiegel der bagfa e.V. wurde unsere fachliche<br />

Kompetenz auf diesem Gebiet bestätigt.<br />

Projektentwicklung<br />

Mit der Entwicklung zahlreicher eigener Projekte hat sich<br />

in den vergangenen Jahren die zweite Säule unserer<br />

Arbeit stetig fortentwickelt. Projekte, in deren Rahmen<br />

Freiwillige zum Einsatz kommen oder in denen das<br />

Thema bürgerschaftliches Engagement eine Rolle spielt,<br />

werden durch das <strong>CBE</strong> initiiert und umgesetzt. Neben<br />

der konzeptionellen Arbeit ist hier häufig auch die erfolgreiche<br />

Akquise von Fördergeldern nötig.<br />

In unserer Projektarbeit werden Akteure aus dem<br />

Gemeinwesen, der öffentlichen Hand und der Wirtschaft<br />

zusammengebracht. Inhalte und Themen der Projekte<br />

können variieren.<br />

Corporate Citizenship/Corporate Volunteering<br />

Die dritte Säule der Arbeit ist der Bereich des Unternehmensengagements.<br />

Das <strong>CBE</strong> ist der Ansprechpartner für Unternehmen, die<br />

sich in Mülheim im Sinne des Corporate Citizenship<br />

(das Unternehmen als guter Bürger) engagieren oder<br />

Strategien zur Corporate Social Responsibility (der<br />

gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen)<br />

entwickeln wollen.<br />

Das <strong>CBE</strong> möchte zur Verankerung des bürgerschaftlichen<br />

Engagements bei Unternehmen beitragen, die<br />

Unternehmen beraten, begleiten und gemeinsam mit<br />

ihnen Projekte entwickeln. Es kann sich dabei ebenso<br />

um das Engagement einzelner Mitarbeiter handeln wie<br />

um den Einsatz ganzer Abteilungen oder des ganzen<br />

Unternehmens. Unter anderem soll den Unternehmern<br />

anhand von Best-practice-Beispielen gezeigt werden,<br />

welche vielfältigen Formen des Engagements es gibt<br />

und welche Bedeutung dieses für ihre Personalentwicklung<br />

haben kann. Gemeinsam mit den Unternehmen<br />

möchten wir Projekte entwickeln, die in ihr eigenes Portfolio<br />

passen.<br />

Mit dem RUHRDAX, der Planung und Durchführung von<br />

Aktionstagen und der Koordination des Netzwerk<br />

Ruhrgebiet hat das <strong>CBE</strong> hier bereits langjährige Erfahrungen<br />

anzubieten.<br />

Neben diesen drei Säulen gibt es weitere Bereiche, die<br />

mittlerweile zum bewährten Angebot des <strong>CBE</strong> gehören<br />

und, um im Bild des <strong>CBE</strong> als Baum zu bleiben, schon<br />

eigene Äste ausgebildet haben. Hierzu gehören zahlreiche<br />

Veranstaltungen und Aktionen, die das bürgerschaftliche<br />

Engagement in den Mittelpunkt stellen oder<br />

durch Freiwillige durchgeführt werden.<br />

Auch die Netzwerkarbeit auf lokaler und überregionaler<br />

Ebene ist zum wichtigen Element unserer Arbeit geworden<br />

und wird in diesem Bericht in ihren verschiedenen<br />

Facetten vorgestellt. π<br />

10 Der Stamm


Die Mitarbeiter<br />

Julia Bledau Marlies Diedrich Stephanie Ehlert<br />

Projektleitung Verwaltungsleiterin Projektleitung<br />

Dr. Jörg Ernst Georg Fox Gudrun Führ<br />

Leitung Corp. Citizenship, Projektleitung Mitarbeiter Verwaltung Mitarbeiterin Verwaltung<br />

Christian Giardina Jörg Petzold Marlies Rustemeyer<br />

Projektleitung Projektleitung Projektleitung<br />

Luise Scheib Michael Schüring Burkhart Stork<br />

Projektleitung Geschäftsführer Mitarbeiter Vermittlung<br />

Katharina Wehner Kristina Weitz Eva Winkler<br />

Projektleitung Projektleitung Leitung Vermittlung, Projektleitung<br />

Sowie die Projekt-Mitarbeiterinnen Carina-Maria Brühl und Isabelle Wojcicki im Projekt Kulturbotschafter.<br />

Der Stamm 11


Neuer Geschäftsführer...<br />

Liebe Mitglieder, Ehrenamtliche und Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />

seit dem 1. September bin ich nun als neuer Geschäftsführer im <strong>CBE</strong> tätig.<br />

Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe und fühle mich nach den<br />

ersten Wochen in der Geschäftsstelle an der Wallstraße schon sehr wohl.<br />

Einige von Ihnen werden mich vielleicht schon aus meiner Tätigkeit als<br />

Stadtteil-Koordinator in Styrum kennen, für andere bin ich ein neues Gesicht<br />

in der ihnen vertrauten Einrichtung.<br />

Ich bin Sozialwissenschaftler, lebe mit meiner Familie in Oberhausen und<br />

habe dort viele Jahre in der Erwachsenenbildung gearbeitet.<br />

Zuletzt habe ich für die Koordinierungsstelle Integration der Stadt Mülheim<br />

das Projekt Bildungspartnerschaft Styrum auf den Weg gebracht und dort<br />

bereits die Arbeit des <strong>CBE</strong> kennen gelernt.<br />

Ich war sofort begeistert von dem besonderen „Geist“ dieser Einrichtung<br />

und den vielen erfolgreichen Projekten und engagierten Menschen, die mir<br />

in der Zusammenarbeit begegnet sind. Daher freue ich mich sehr, hier nun<br />

mitwirken zu können und meine Erfahrungen aus der Stadtteilarbeit, der<br />

Integrations- und Bildungsarbeit in die Weiterentwicklung des <strong>CBE</strong> mit<br />

einbringen zu können.<br />

Herzliche Grüße<br />

Michael Schüring<br />

... und neuer Vorsitzender<br />

Liebe Mitglieder, Ehrenamtliche und Freunde des <strong>CBE</strong>,<br />

auf der Mitgliederversammlung im Juni bin ich zum neuen Vorsitzenden des<br />

<strong>CBE</strong> gewählt worden. Ich freue mich darauf, nun noch enger mit den<br />

Mitgliedern und dem Team zusammen arbeiten zu können. Seit 2003<br />

gehöre ich bereits dem Vorstand des <strong>CBE</strong> an und seit 2005 war ich in der<br />

Funktion des 2. stellvertretenden Vorsitzenden für den Verein aktiv.<br />

Die Erfolgsstory des <strong>CBE</strong> ist für mich vor allem unserem Team zu verdanken.<br />

Die engagierten Mitarbeiter haben es in der Vergangenheit immer wieder<br />

verstanden, Projekte und Aktivitäten zu entwickeln, die Mülheimern gute<br />

Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement boten. Und sie haben<br />

Angebote für Menschen von jung bis alt entwickelt und somit vielen einen<br />

passenden Einstieg in das Ehrenamt ermöglicht. Ob Kulturbotschafter für<br />

Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, ob Erfahrungswissen für<br />

Initiativen (EFI) für Menschen in der nachberuflichen Lebensphase oder<br />

RUHRDAX für Unternehmen und soziale Einrichtungen im Ruhrgebiet, das<br />

<strong>CBE</strong> steht heute für eine ganze Reihe vorbildlicher Projekte im Rahmen<br />

der kommunalen Freiwilligenarbeit. Diesen Weg wollen wir in den kommenden<br />

Jahren konsequent weiter verfolgen und ich darf Sie ganz herzlich<br />

einladen, daran mitzuwirken.<br />

Ihr<br />

Jochen Leyendecker<br />

12 Der Stamm


Empfang, Verwaltung und mehr<br />

Wer das <strong>CBE</strong> in der Wallstraße besucht, findet ein Ladenlokal mit einem<br />

großen Schaufenster vor. Der Schriftzug Freiwillig und eine meist phantasievolle<br />

Dekoration weisen schon von weitem den Weg zu uns.<br />

Montag bis Donnerstag vormittags (10-13 Uhr) sowie Mittwoch (14-18 Uhr)<br />

und Donnerstag (13-16 Uhr) nachmittags stehen Mitarbeiter des <strong>CBE</strong> hier<br />

für alle Fragen rund um das bürgerschaftliche Engagement als Gesprächspartner<br />

zur Verfügung.<br />

Oft kommen Menschen, die ein Gesuch im Schaufenster gesehen haben,<br />

und sich vorstellen können, ehrenamtlich tätig zu werden. Manchmal<br />

suchen unsere Besucher nach speziellen Angeboten oder benötigen Informationen<br />

über ein Projekt. Manchen treibt auch einfach die Neugier auf<br />

das <strong>CBE</strong> in unser Ladenlokal oder eine der zahlreichen Aktionen, an denen<br />

sich das <strong>CBE</strong> beteiligt, wie die Kork-Sammelaktion oder Mülheim räumt auf.<br />

Neben dem Ladenlokal nutzt das <strong>CBE</strong> aber auch Räume in den oberen<br />

Etagen des Hauses. Hier sind Arbeitsplätze für die Projektleiter, ein Besprechungsraum<br />

und das Büro für die Verwaltungsarbeiten untergebracht.<br />

Die Verwaltungsarbeit steht selten in der Öffentlichkeit, ist aber für uns als<br />

Verein sehr wichtig. Spender und Sponsoren, Stiftungen, Landes-, Bundesoder<br />

EU-Verwaltungen erwarten einen korrekten und transparenten Umgang<br />

mit Fördergeldern, eine fundierte Berichterstattung und ein professionelles<br />

Management. Da sind hohe Anforderungen zu erfüllen und immer<br />

bedeutet das mehr, als nur ein paar Zahlen zusammen zu tragen.<br />

Aber für Marlies Diedrich, die im <strong>CBE</strong> für diesen Bereich die Fäden in der<br />

Hand hält, ist das alles andere als langweilig, sich mit den Zahlen zu<br />

beschäftigen und auch bei der bunten Vielfalt unserer Projekte stets „alles<br />

im Griff“ zu haben.<br />

„Als rechte Hand der Geschäftsführung<br />

werden hier viele Fäden zu<br />

einem großen Teppich verknüpft,<br />

mit dem wir gemeinsam zu neuen<br />

Zielen und Aufgaben fliegen“<br />

– Marlies Diedrich<br />

Und auch wenn die Verwaltungsarbeit oft keine große Bühne fordert: der<br />

verantwortungsvolle, gewissenhafte und freiwillige Dienst im „stillen<br />

Vereinskämmerlein“ ist eine der Grundlagen der erfolgreichen <strong>CBE</strong>-Arbeit. π<br />

Ansprechpartnerin: Marlies Diedrich, 0208/ 970 68-17<br />

Der Stamm 13


Gremien und Mitglieder<br />

Das <strong>CBE</strong> hat als gemeinnütziger Verein zwei, per Satzung vorgeschriebene<br />

Gremien: Vorstand und Mitgliederversammlung.<br />

Vorstand<br />

Als geschäftsführender Vorstand wurden im Juni <strong>2011</strong> gewählt:<br />

Jochen Leyendecker, 1. Vorsitzender<br />

Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld (l. v.), 1. stellv. Vorsitzende<br />

Judith Koch (r. v.), 2. stellv. Vorsitzende<br />

Als Beisitzer wurden gewählt: Bernd Barfuß, Wolfgang Cukrowski,<br />

Lothar Fink, Ernst Herzog, Hans-Martin Schlebusch, Günter Schneider.<br />

Mitgliederversammlung<br />

In der Mitgliederversammlung sind alle Mitglieder vertreten. Ende <strong>2011</strong> hatte<br />

das <strong>CBE</strong> 83 Mitglieder (siehe unten).<br />

Wir danken allen Mitgliedern und Funktionsträgern für ihre konstruktive und<br />

intensive Zusammenarbeit mit dem Team des <strong>CBE</strong>!<br />

Mitglieder<br />

Alta Vita e.V.<br />

Altenhilfe Betriebsträgergesellschaft<br />

St. Engelbert GmbH<br />

Arbeiter-Samariter-Bund, Regionalverband Ruhr e.V.<br />

Arbeiterwohlfahrt, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

BIG Brothers BIG Sisters Deutschland<br />

Niederlassung Ruhrgebiet<br />

Bundesverband für Rehabilitation und Interessenvertretung<br />

Behinderter (BDH)<br />

Kreisverband Mülheim an der Ruhr<br />

Caritas Sozialdienste e.V., Mülheim an der Ruhr<br />

Caritasverband für die Stadt Duisburg e.V.<br />

Alten- und Pflegeheim Marienhof<br />

CVJM Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft<br />

Bezirk Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Deutscher Kinderschutzbund<br />

Ortsverband Mülheim e.V.<br />

Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Deutsches Rotes Kreuz<br />

Kreisverband Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Diakoniewerk Arbeit & Kultur gGmbH<br />

Diakonisches Werk, im Kirchenkreis an der Ruhr<br />

Druckerei Thierbach GmbH<br />

E.ON Ruhrgas AG<br />

Eisenbahnfreunde, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Ev. Altenhilfe Mülheim an der Ruhr gGmbH<br />

(Haus Ruhrgarten)<br />

Evangelischer Kirchenkreis An der Ruhr<br />

Förderverein des Technischen Hilfswerkes<br />

Ortsverband Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Franziskushaus, Vereinigte August-Thyssenstiftungen<br />

Gemeindeverband der Katholischen Kirchengemeinden<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Hauptausschuss Groß-Mülheimer-Karneval 1957 e.V.<br />

Hockey- und Tennisclub Uhlenhorst e.V.<br />

Initiative PSKOW e.V.<br />

Initiative Tschernobyl-Kinder e.V.<br />

Initiativkreis Ruhr GmbH<br />

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Essen,<br />

Dienststelle Mülheim an der Ruhr<br />

14 Der Stamm


Beirat<br />

Seit Anfang 2008 hat das <strong>CBE</strong> darüber hinaus einen Beirat, in dem Persönlichkeiten des Mülheimer Wirtschaftsund<br />

Gesellschaftslebens vertreten sind:<br />

Brigitte Arts, RWE Deutschland AG<br />

Ernst Gerlach<br />

Hermann Hartwich<br />

Peter Hemmerle, Stadtbäckerei Hemmerle<br />

Roswitha Hoffmann, Geschäftsstellenleiterin Sparda<br />

Bank West eG Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr<br />

Jochen Hoffmeister<br />

Gisela Lahno<br />

Wolfgang Lehmann<br />

Norbert Misiak, Bezirksgeschäftsführer<br />

BARMER GEK Mülheim an der Ruhr<br />

Dr. Lothar Oelert, RWE Deutschland AG<br />

Frank Peylo, Druckerei Thierbach<br />

Florian Schauenburg<br />

Helmut Schiffer, stellv. Vorsitzender des Vorstandes der<br />

Sparkasse Mülheim an der Ruhr<br />

Claudia Schmies, RWE Effizienz GmbH<br />

Prof. Dr. Wolfgang Stark, Leiter des Labors Organisationsentwicklung<br />

und des Zentrums für gesellschaftliches<br />

Lernen und soziale Verantwortung an der Universität<br />

Duisburg-Essen<br />

Die Beiratsmitglieder stellen dem <strong>CBE</strong> ein Netzwerk zur Verfügung, das dem <strong>CBE</strong> hilft, seine Arbeit noch besser<br />

zu verankern, bekannter zu machen und Unterstützer zu finden. Als konkrete Maßnahme wurde Anfang 2009 ein<br />

<strong>CBE</strong>-Förderkreis gegründet.<br />

Jüdische Gemeinde, Duisburg-Mülheim/Ruhr-Oberhausen<br />

Kahlenberger Hockey- und Tennisclub e.V.<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

Kreisjägerschaft, Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.<br />

Ortsvereinigung Mülheim an der Ruhr<br />

MATERNUS Senioren- und Pflegezentrum<br />

Bonifatius GmbH<br />

Mülheimer Initiative für Klimaschutz e.V.<br />

Mülheimer Nachbarschaft e.V.<br />

Mülheimer Senioreneinrichtungen gGmbH<br />

Mülheimer Sportbund an der Ruhr e.V.<br />

Mülheimer Wohnungsbau e.G.<br />

Pflege Zu Hause, Andrea und Martin Behmenburg<br />

Raphaelhaus, Vereinigte August-Thyssenstiftung<br />

Reha Ruhr- Familien -und Krankenpflege gGmbH<br />

Fachdienst Betreutes Wohnen<br />

RWE Deutschland AG<br />

RWW Rheinisch Westfälische Wasserwerksgesellschaft<br />

mbH<br />

Schauenburg International GmbH<br />

SKJ – Soziale Kinder- und Jugendarbeit e.V.<br />

Sozialdienst katholischer Frauen und Männer e.V.<br />

Sparda-Bank West eG<br />

Geschäftsstelle Mülheim an der Ruhr<br />

Sparkasse, Mülheim an der Ruhr<br />

St. Marien-Hospital<br />

Mülheim an der Ruhr GmbH<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr<br />

Stiftung Ev. Kranken- und Versorgungshaus<br />

Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG<br />

Theodor Fliedner Stiftung<br />

UNICEF Arbeitsgruppe Mülheim an der Ruhr/Oberhausen<br />

Verein „Kinder brauchen uns“ e.V.<br />

Verein für Bewegungsförderung und Gesundheitssport<br />

Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Verein Hilfe für Frauen e.V.<br />

Verkehrsverein Mülheim an der Ruhr e.V.<br />

Auch 23 Privatpersonen sind Mitglied im <strong>CBE</strong>. π<br />

Der Stamm 15


Projekte<br />

GenerationenWerkstatt<br />

Nach dreijähriger Laufzeit endete im Oktober <strong>2011</strong> die GenerationenWerkstatt,<br />

in der vielfältige Projekte entstanden und in gemeinsamer Arbeit von<br />

„Jung und Alt“ umgesetzt wurden. Dieses intergenerative Bildungsprojekt<br />

wurde von der Leonhard-Stinnes-Stiftung gefördert.<br />

„Die Generationen-<br />

Werkstatt war eine<br />

wunderbar bereichernde<br />

Erfahrung!“<br />

– Christa Bredenbeck<br />

Früher wurden viele handwerkliche und hauswirtschaftliche Kenntnisse<br />

innerhalb der Familie weitergegeben. Gerade die ältere Generation hat diese<br />

Zeiten erlebt und wendet noch heute viele dieser Fähigkeiten an. Doch<br />

schrumpfen durch die veränderten Lebensgewohnheiten zunehmend die<br />

Räume, in denen sich Menschen verschiedener Generationen begegnen und<br />

voneinander lernen können.<br />

Mit der gemeinsamen Projektarbeit konnte die GenerationenWerkstatt die<br />

Brücke zwischen den Generationen bauen. Dabei war „der Weg das Ziel“,<br />

um das Wissen zu vermitteln.<br />

Die Jugendlichen bestimmten mit ihrer Idee das Ergebnis, das erarbeitet<br />

werden sollte. Die Älteren kannten die einzelnen Arbeitsschritte und leiteten<br />

die Jugendlichen an. Mit allen Beteiligten wurde das Projekt zuvor besprochen<br />

und der Ablauf festgelegt. In kleinen Generationen-Teams von zumeist<br />

ein bis zwei Älteren und zwei bis drei Jugendlichen wurden die Projekte dann<br />

umgesetzt. Dies schuf den verlässlichen Rahmen in dem sich das nötige<br />

Wissen am besten vermitteln ließ und sich die Menschen verschiedener<br />

Generationen intensiv kennenlernen konnten. Ω<br />

16 Projekte


Mit ihrer „Projekte-Struktur“, die sowohl inhaltlich als auch organisatorisch<br />

aus einer Vielzahl von Einzelaktivitäten bestand, bot die Generationen-<br />

Werkstatt ein Höchstmaß an individueller Gestaltbarkeit des eigenen Engagements.<br />

Diese Form der Partizipation war gerade in Bezug auf die Jugendlichen<br />

ein Schlüssel zum Erfolg, was sich nicht zuletzt an der Tatsache zeigt,<br />

dass ausnahmslos alle gestarteten Projekte bis zum selbst gewählten<br />

Ergebnis führten!<br />

Viele der Projekte lagen im hauswirtschaftlichen Bereich. Dabei wurden<br />

verschiedene Marmeladensorten eingekocht, Likör angesetzt, Jugendliche<br />

backten Torten und Kuchen oder kochten sogar 3-Gänge-Menüs, zu<br />

denen sie andere Jugendliche und Senioren aus dem Stadtteil einluden. Im<br />

Rahmen der GenerationenWerkstatt fand auch das 1. Generationenfest<br />

in Heißen statt. Dafür backten über 20 Schüler mit sechs Backexpertinnen<br />

in sechs Generationen-Teams 15 Kuchen und luden alle Senioren des<br />

Stadtteils ein.<br />

An handwerklichen Projekten waren vor allem Textilprojekte beliebt, bei<br />

denen sich die Jugendlichen selbst Taschen, Socken oder Kleidungsstücke,<br />

wie z.B. eine mittelalterliche Hose, anfertigten. In anderen Projekten<br />

wurde gestickt oder gewebt. In einem Holzprojekt bauten drei Schüler in<br />

monatelanger Arbeit einen Turniertischkicker. Auch ein selbst entworfener<br />

Sessel wurde begonnen, an dem noch über das Projektende hinaus weiter<br />

gearbeitet wird.<br />

Die Jugendlichen konnten selbst entscheiden, ob sie die Ergebnisse für sich<br />

selbst erarbeiten, wie z.B. Taschen, Kleidungs- oder Möbelstücke, oder<br />

sich mit ihren Projektideen für das Gemeinwesen ehrenamtlich engagieren,<br />

wie z.B. beim Generationenfest oder in Kochprojekten. Sie erhielten zum<br />

Abschluß ihres Projektes eine Urkunde, in der alle Arbeitsschritte und ihre<br />

besonderen Leistungen detailliert beschrieben wurden.<br />

Den älteren Ehrenamtlichen war der Respekt der Jungen vor ihrem Können<br />

sicher. Gerade Frauen mit ihren angehäuften hauswirtschaftlichen Kenntnissen<br />

konnten feststellen, dass ihre Fertigkeiten in der heutigen Gesellschaft<br />

nicht mehr selbstverständlich sind. Neben der Aufwertung von häuslichem<br />

Wissen, entstand auch ein neues Verständnis füreinander.<br />

Bei einem Abschlussworkshop am 9. Januar wurde das Konzept und die<br />

Methoden öffentlich vorgestellt und Möglichkeiten diskutiert, wie sich die<br />

Idee weiterführen lassen könnte. Dazu wurde auch eine Dokumentation<br />

erstellt, die im Ladenlokal kostenlos erhältlich ist. π<br />

Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/ 970 68-16<br />

Projekte 17


Kreis der Bergbauinteressierten<br />

Seit über sechs Jahren trifft sich ein Kreis von ehemaligen Bergleuten und<br />

Bergbauinteressierten in Heißen. Die Gruppe entstand im Rahmen<br />

eines Projektes, bei dem vornehmlich Zeitzeugen zwei Ausstellungen zur<br />

Mülheimer Bergbauvergangenheit ehrenamtlich gestalteten.<br />

Der für Interessierte offene Kreis trifft sich rund alle zwei Monate zu Stammtischen<br />

in der ehemaligen Bergarbeitergaststätte Fünte. Dabei referieren die<br />

Beteiligten abwechselnd über verschiedene geschichtliche Themen, tauschen<br />

Informationen, Erfahrungen und Erlebnisse aus und planen Exkursionen<br />

zu montanhistorischen Stätten.<br />

Das <strong>CBE</strong> begleitet die auf 45 Personen angewachsene Gruppe, die auch ehrenamtlich<br />

aktiv ist. Sie gestaltete im Kulturhauptstadtjahr 2010 eine weitere<br />

Bergbauausstellung in der Fünte: Bergbau in Heißen III–Geschichte(n) vom Pott.<br />

Der Kreis unterstützt zudem die ehrenamtlichen Anstrengungen von Vereinen,<br />

die das bergbaugeschichtliche Erbe Mülheims erhalten und kommenden<br />

Generationen vermitteln wollen. So halfen Gruppenmitglieder dem Mülheimer<br />

Bergbauverein Initiativkreis Bergbau- und Kokereiwesen e.V.<br />

(IBK) bei der Wiederaufstellung eines jahrzehntelang verschollen geglaubten<br />

Gedenksteins.<br />

Ulrich Turck, ein Mülheimer Unternehmer, wusste aus einem früheren <strong>Jahresbericht</strong><br />

von dem Kreis und wandte sich an das <strong>CBE</strong> als er 2009 sprichwörtlich<br />

in Nachbars Garten auf einem Stein die Inschrift „Zeche Rosenblumendelle“<br />

wiedererkannte. Der Vorsitzende des IBK Lars van den Berg,<br />

seit 2006 im Bergbaukreis engagiert, konnte feststellen, dass es sich um<br />

den 1912 im Ehrenhof der Zeche aufgestellten Gedenkstein handelt, der an<br />

die Abteufung der damaligen drei Schächte erinnerte.<br />

Unter Vermittlung des <strong>CBE</strong> konnte eine Unterstützergruppe zusammengebracht<br />

werden, die dem IBK dabei half, das rund zweieinhalb Tonnen<br />

schwere Denkmal zu bergen, zu restaurieren und an seinem ursprünglichen<br />

Platz wieder aufzustellen.<br />

Allen voran das THW Mülheim, das mit vielen ehrenamtlichen Helfern den<br />

tief in der Wiese versunkenen Koloss bergen konnte. Auch den Transport<br />

des Steins zur Steinbildhauerei Klingberg, in der Peter Klingberg ihn mit all<br />

seinem Können restaurierte, und danach an seinen Aufstellungsort, bewältigten<br />

die Freiwilligen des THW. Durch Mitglieder des Bergbaukreises konnte<br />

die Geschichte des Gedenksteins recherchiert werden. Ebenso stellten sie<br />

den Kontakt zu Arne-Björn Brinken her, der als Bezirksvertreter die letzten<br />

finanziellen Hürden für das Projekt überwinden half. Der Besitzer des<br />

ehemaligen Zechengeländes Horst Detmers stellte den Gedenkstein an<br />

seinem Originalplatz wieder auf.<br />

Mit dem Zuschuss, vielen Spenden und tatkräftiger Unterstützung wurde das<br />

Denkmal für die Nachwelt erhalten und wird ein weiterer Anlaufpunkt für die<br />

Führungen des IBK zur Mülheimer Bergbaugeschichte sein. Zum Tag der 45-<br />

jährigen Zechenstilllegung wurde der Gedenkstein unter großer Anteilnahme<br />

zahlreicher Bergbauinteressierter feierlich wieder eingeweiht. Mülheim ist<br />

um ein weiteres Zeugnis seines bergbaugeschichtlichen Erbes reicher. π<br />

Ansprechpartner: Christian Giardina, 0208/ 970 68-16<br />

18 Projekte


Service Learning – Verantwortung lernen<br />

Kinder und Jugendliche engagieren sich außerhalb der<br />

Schule und lernen für’s Leben<br />

Die Idee, die sich hinter dem Begriff verbirgt ist, dass<br />

Kinder und Jugendliche sich ihrer eigenen Stärken und<br />

Kompetenzen bewusst werden und diese Fähigkeiten<br />

für das Gemeinwohl ehrenamtlich einbringen.<br />

Was kann ich, das anderen nützt?<br />

Von Lehrern angeleitet, setzen sich Schüler mit dieser<br />

Frage auseinander. Sie erkunden ihr soziales Umfeld<br />

und entdecken Gegebenheiten, die sie mit gestalten<br />

wollen und in die sie sich mit ihren Stärken und<br />

Interessen einbringen können. Dazu bedarf es Lehrer,<br />

die bereit sind, sich als Prozess- und Wegbegleiter<br />

der Schüler und ihrer Ideen zu verstehen. Pädagogen,<br />

die sich selbst auch auf den Weg in den Stadtteil<br />

machen und Vereine und andere gemeinnützige<br />

Organisationen für diese Ideen gewinnen können. Die<br />

Institutionen öffnen sich ebenfalls, greifen die Impulse<br />

von Außen auf und ermöglichen kurzfristige (ein<br />

Tag oder eine Woche) oder auch langfristige Projekte<br />

(ein halbes oder ganzes Schuljahr).<br />

Das <strong>CBE</strong> berät individuell bei der Gestaltung von<br />

Service Learning.<br />

Bereits im dritten Jahr bietet die Lehrerin Frau Brigitte<br />

Walter-Böing im Rahmen des Wahlpflichtfachs der<br />

9. Klassen an der Gustav-Heinemann Gesamtschule<br />

Bürgerschaftliches Engagement an. Die ersten Unterrichtsstunden<br />

dienen der Vermittlung der Idee des außerschulischen<br />

Lernens. Denn Schüler sind es oft nicht<br />

gewohnt, dass ihre eigenen Interessen gefragt sind<br />

und dass das Ziel erst einmal selbst entwickelt werden<br />

muss. In einem nächsten Schritt kommen bereits<br />

kooperierende Institutionen (wie z.B. Kindergärten,<br />

Grundschulen, Seniorenheime, oder z.B. ein Reitverein)<br />

in die Schule und stellen sich den Schülern vor.<br />

Gleich im Anschluss treffen die Schüler ihre Wahl und<br />

dann geht ihr Einsatz auch schon los. Dieser wird am<br />

Ende des Jahres mit einem Zertifikat belohnt, das auch<br />

in der Bewerbungsmappe einen guten Eindruck machen<br />

wird (rechts).<br />

Die Idee des Engagements von Schülern außerhalb der<br />

Schule zieht Kreise.<br />

Frau Sabine Schröer, Lehrerin an der Schule am Hexbachtal<br />

hörte von einer Kollegin in Wuppertal, die Service<br />

Learning durchführte, und fand die Idee „einfach klasse“.<br />

Sie setzte sich mit Katharina Wehner im <strong>CBE</strong> in Verbindung<br />

und entwickelte ihr Konzept. Jugendliche Helfer –<br />

Helfen als Unterricht, so lautet ihr Motto, mit dem sie<br />

ihren Schülern die Möglichkeit gibt, sich zu engagieren.<br />

Auch sie wurden in der Schule vorbereitet und übten<br />

ein, wie man sich in der Einrichtung vorstellt und welche<br />

Fragen geklärt werden müssen, bevor es zu einem<br />

Einsatz kommt. Dann gingen sie gemeinsam in den<br />

Stadtteil und schauten sich vor Ort nach Institutionen<br />

und Einsatzmöglichkeiten um. Einige Schüler brachten<br />

auch schon ihre eigenen Ideen mit. Sie sind in Kindergärten,<br />

in Grund- und Sonderschulen im Einsatz und<br />

auch im Krankenhaus, in einer Hundeauffangstation und<br />

in einer Moschee.<br />

Wenn Sie Interesse haben, ein Projekt zum Thema<br />

Verantwortung Lernen an Ihrer Schule umzusetzen,<br />

wenden Sie sich an uns. π<br />

„Jetzt ist mir nicht<br />

mehr so langweilig<br />

und ich tu<br />

was Gutes!“<br />

– Noreen<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18.<br />

Projekte 19


Die Schmökerstube<br />

Suchen und finden, schnuppern und stöbern - Die Schmökerstube<br />

„Sollte mein Haus eines Tages unter der Last meiner Bücher zusammenbrechen,<br />

so ist dies auch Ihre Schuld...“<br />

Natürlich wünschen wir vom <strong>CBE</strong> niemandem ein solches Unglück.<br />

Dennoch hatten wir und auch die 25 ehrenamtlichen Kräfte, von denen die<br />

Schmökerstube seit ihrer Eröffnung im Mai 2007 betrieben wird, viel Freude<br />

an diesem Eintrag im Gästebuch.<br />

Im vierten Jahr seines Bestehens konnte das kleine Bücher-Antiquariat in<br />

der Wallstraße seinen Erfolgskurs weiter fortsetzen. Viele interessierte<br />

Bücherfreunde nutzen den Dienstag- und Donnerstagnachmittag oder den<br />

Samstagvormittag, um in Ruhe in alten Bücherschätzen zu stöbern, die<br />

zu günstigen Preisen dort angeboten werden. Unter ihnen befindet sich eine<br />

große Zahl treuer Stammkunden. Aber auch, wer das Antiquariat zum<br />

ersten Mal besucht, und dessen Neugier geweckt ist, schaut sich gerne um.<br />

Alle Genres, die man in einem Buchladen findet, sind auch hier vertreten.<br />

Es gibt Romane, Taschenbücher, Reise- und Kinderliteratur, Sachbücher zu<br />

unterschiedlichsten Themen, Klassiker, Bild- und Kunstbände, Geschenkbücher,<br />

Kochbücher, CDs, Schallplatten und einiges mehr.<br />

Die gut erhaltenen, gebrauchten Bücher stammen ausschließlich aus<br />

Spenden von Mülheimer Bürgern. Die Einnahmen aus dem Bücherverkauf<br />

kommen zu gleichen Teilen der Stadtbibliothek und dem <strong>CBE</strong> – Projekt<br />

Leseförderung zu gute, für das die Schmökerstube auch ein Veranstaltungsort<br />

ist, denn: „...Literatur ermutigt“, wie es weiter in unserem Gästebuch heißt!<br />

Die Schmökerstube ist ein Gemeinschaftsprojekt des <strong>CBE</strong> mit dem Freundeskreis<br />

der Stadtbibliothek Mülheim an der Ruhr e.V. und wird von der<br />

Leonhard-Stinnes-Stiftung gefördert. π<br />

Öffnungszeiten: Di. und Do. 14-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr<br />

Addresse: Wallstraße 7, 45468, Mülheim an der Ruhr<br />

Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />

Foto: WAZ<br />

20 Projekte


Leseförderung<br />

Lesen soll Laune machen – Das Projekt Leseförderung<br />

„... Literatur ermutigt.“ Dieses Zitat aus dem Gästebuch der Schmökerstube,<br />

das hier bereits im Artikel über das ehrenamtliche Bücher-Antiquariat Verwendung<br />

fand, eignet sich auch ganz hervorragend zur Beschreibung des<br />

Projekts Leseförderung. Denn dies ist eines der Ziele, die die Ehrenamtlichen<br />

dieses Projekts immer im Auge haben: Die Stärkung des Selbstvertrauens<br />

der Kinder und der Spaß am Umgang mit Büchern und Geschichten.<br />

Die Leseförderung, die das <strong>CBE</strong> organisiert, soll keine Verlängerung des<br />

Deutschunterrichts sein, den die Kinder am Vormittag in der Grundschule<br />

besuchen. Es geht eher darum, Freude an Geschichten überhaupt erst zu<br />

wecken. Und es geht darum, zu motivieren, selbst mal ein Buch in die Hand<br />

zu nehmen, um zu erahnen, welche neuen Welten sich einem durch das<br />

Lesen eröffnen können.<br />

„Ich brauche nicht<br />

gut lesen können.<br />

Ich werde später mal<br />

Profi-Fußballer!“<br />

„Und wie willst du dir<br />

sicher sein, dass man<br />

dich nicht über’s Ohr haut,<br />

wenn du deinen Vertrag<br />

nicht richtig<br />

lesen kannst...?“<br />

Spaß soll es machen, das Lesen. Die Mittel, die dafür eingesetzt werden,<br />

damit dies auch so ist, beschränken sich nicht nur auf Bücher. Es wird<br />

gelesen, gemalt, gespielt, gebastelt, noch ein bisschen gelesen, herumgealbert<br />

und vor allem – viel erzählt. Das Vertrauensverhältnis zwischen den<br />

Ehrenamtlichen und den Kindern ist in vielen Gesprächen gewachsen,<br />

denn sie nutzen zum Beispiel die ruhige und gemütliche Atmosphäre in der<br />

Schmökerstube, um sich richtig kennen zu lernen. Oder sie besuchen<br />

das Medienhaus und schauen sich Atlanten an, damit sie sich gegenseitig<br />

etwas über ihr Herkunftsland erzählen können.<br />

Die Gemeinschaftsgrundschule an der Zunftmeisterstraße ist Kooperationspartner<br />

des <strong>CBE</strong>. Von dort kommen viele Kinder zur Leseförderung, die<br />

bisher nicht oft mit Büchern in Berührung gekommen sind und manchmal<br />

auch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben. Dass es aber<br />

nicht nur gut für die Schulnote ist, wenn man gut lesen kann, sondern es<br />

richtig cool sein kann, vermittelt dieser kurze Wortwechsel, den wir vor<br />

kurzem bei der Leseförderung beiläufig aufgeschnappt haben (siehe links). π<br />

Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />

Projekte 21


Engagement braucht Leadership<br />

Dass Vereinsvorstände nicht immer einen leichten Stand haben und dass<br />

viele Vereine Probleme haben, die Vorstandsposten zu besetzen, ist Anlass<br />

für ein Modellprojekt der Robert Bosch Stiftung, das seit <strong>2011</strong> unter dem<br />

etwas sperrigen Titel „Engagement braucht Leadership“ umgesetzt wird.<br />

Mülheim ist, neben Bremen und Halle, eine von drei Kommunen, in der<br />

die Robert Bosch Stiftung in Zusammenarbeit mit lokalen Freiwilligenagenturen,<br />

Modelle zur Besetzung und Qualifizierung ehrenamtlicher Vereinsvorstände<br />

entwickelt.<br />

Vereine leisten einen maßgeblichen Beitrag zur Stadtgesellschaft und<br />

bürgerschaftliches Engagement findet nach wie vor in hohem Maße im<br />

Rahmen gemeinnütziger Vereine statt. Allerdings nimmt aus vielerlei<br />

Gründen die Bereitschaft, Vorstandsaufgaben zu übernehmen ab. Damit<br />

Vereine weiterhin in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen, braucht es<br />

mehr Öffentlichkeit für dieses Thema und besondere, strukturelle Förderung<br />

für die Aktiven.<br />

Das <strong>CBE</strong> hat sich zu Beginn des Projektes ein Bild von der Situation in den<br />

Mülheimer Vereinen gemacht. Mit einer Fragebogen-Aktion wurden 300<br />

Vereine gebeten, ihre Sicht der Vorstandssituation und vor allem eigene<br />

Unterstützungsbedarfe einzubringen.<br />

Die Resonanz auf die Umfrage und die begleitenden Presseartikel war groß<br />

und schon zu diesem Zeitpunkt meldeten sich auch Mülheimer, die sich<br />

vorstellen könnten, Vorstandsarbeit zu unterstützen.<br />

Die Auswertung dieser Fragebögen bildete dann die Grundlage für zwei<br />

Workshops mit Vorstandsvertretern unterschiedlicher Vereine.<br />

Hier wurde in einer offenen und produktiven Atmosphäre über Vieles<br />

gesprochen, was im Vereinsleben selbst häufig keinen Platz findet. Neben<br />

der Suche nach Unterstützung gab es aber auch über die Vereinsgrenzen<br />

hinweg Angebote, sich gegenseitig zu helfen.<br />

Sechs Bausteine für die mögliche Unterstützung der Vorstandsarbeit in<br />

Mülheim wurden entwickelt. Sie reichen von speziellen Fortbildungen über<br />

den Aufbau von Beratungsangeboten und Netzwerken bis zur gemeinsamen<br />

Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.<br />

Zumindest einige dieser Ideen sollen in einer zweiten Projektphase ab<br />

Frühjahr 2012 gemeinsam mit den Vereinen in Mülheim umgesetzt<br />

werden. π<br />

Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />

22 Projekte


Ehrenamtliche Sprachvermittler<br />

Sprachkundige bauen Brücken zwischen den Kulturen<br />

In fast allen Lebenssituationen hat Kommunikation eine wichtige Schlüsselrolle.<br />

Unter den sogenannten „Muttersprachlern“ schon nicht ganz<br />

konfliktfrei, kann sie zu einem großen Problem werden, wenn man sich rein<br />

sprachlich nicht versteht. Gerade Neuzugewanderten kann ein intensives<br />

Gespräch z.B. beim Arzt oder bei einem Elterngespräch im Kindergarten<br />

oder der Schule schwer fallen.<br />

Um bei der Verständigung in solchen und anderen Gesprächssituationen<br />

zu helfen, gibt es beim <strong>CBE</strong> die Ehrenamtlichen Sprachvermittler.<br />

Diese stellen ihre Sprachfähigkeit und interkulturelle Kompetenz unentgeltlich<br />

zur Verfügung, um „Sprachlosigkeit“ bei Migranten zu vermeiden<br />

und Mülheimer Behörden oder soziale Einrichtungen in ihrer Arbeit zu<br />

unterstützen.<br />

„Die vom <strong>CBE</strong> angebotenen<br />

Workshops und regelmäßigen<br />

Zusammenkünfte unterstützen diese<br />

Arbeit noch zusätzlich und hierdurch<br />

gewonnene Kenntnisse sind nicht<br />

nur in der Arbeit im<br />

Sprachenpool nützlich.“<br />

– Marion Pilz<br />

„Ich möchte den Menschen,<br />

die nicht in der Lage sind, einen<br />

Dolmetscher zu bezahlen, mit meinen<br />

Sprachkenntnissen behilflich sein.<br />

Außerdem können ich und auch die<br />

Personen, die meinen ehrenamtlichen<br />

Dienst brauchen,<br />

neue Kontakte knüpfen.“<br />

– Stella Karimian<br />

Zurzeit engagieren sich im Projekt 18 ehrenamtliche Sprachvermittler mit<br />

15 unterschiedlichen Sprachen und kulturellen Hintergründen. Die<br />

Sprachvermittler sind zweisprachig und verfügen über fundierte Deutschkenntnisse.<br />

Sie interessieren sich für interkulturelle Begegnungen und<br />

kommen meist selber aus einem anderen Land und möchten Ihre Erfahrungen<br />

weitergeben. Sie sehen sich als Vermittler zwischen den Kulturen,<br />

um einen wertschätzenden Umgang miteinander zu schaffen und sprachliche<br />

als auch kulturelle Hürden zu überbrücken.<br />

Gefördert wird das Projekt von der Leonhard-Stinnes-Stiftung. π<br />

Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/ 970 68-25<br />

Projekte 23


Das EFI-Projekt<br />

Ein Netzwerk für engagierte Mülheimer<br />

EFI steht für ‚Erfahrungswissen für Initiativen’. So heißt das sehr erfolgreiche<br />

Projekt, das bereits seit sechs Jahren vom Land Nordrhein-Westfalen<br />

gefördert wird, nachdem es zuvor drei Jahre Bundesmodellprojekt war.<br />

Ich für mich.<br />

Ich mit anderen für mich.<br />

Ich mit anderen für andere.<br />

Andere mit anderen für mich.<br />

Dieses Motto ist für viele der Teilnehmer am EFI-Projekt – die sogenannten<br />

„EFIs“ – inzwischen zum Leitmotiv geworden. Denn nur, wenn die eigenen<br />

Interessen und Fähigkeiten die Grundlage für das Engagement bilden, ist man<br />

langfristig und ‚mit dem Herzen’ bei der Sache.<br />

Mitmachen können engagierte Mülheimer, die nicht mehr im Berufsleben<br />

stehen und ihre Fähigkeiten und Erfahrungen nun nutzen wollen, um –<br />

zusammen mit anderen – gemeinnützige Projekte auf den Weg zu bringen.<br />

Den Einstieg ins Projekt stellt eine Qualifizierung dar, die das <strong>CBE</strong> als<br />

Anlaufstelle für die EFIs anbietet. Darin werden unter anderem Kenntnisse<br />

über Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising vermittelt,<br />

allem voran jedoch der Blick auf die eigenen Ressourcen und die eigene<br />

Motivation geschärft. Die zentralen Fragen lauten: „Wofür möchte ich mich<br />

wirklich einsetzen? Was ist mir eine Herzensangelegenheit?“<br />

Gemeinsam entwickeln die Teilnehmer neue Ideen oder schaffen geeignete<br />

Rahmenbedingungen für die Ideen, mit denen sie bereits ins <strong>CBE</strong> kamen.<br />

So hatte zum Beispiel Erich Reichertz die Idee, ein Nachbarschaftsprojekt<br />

aufzubauen, um bedürftige Menschen mit kleinen handwerklichen Dienstleistungen<br />

zu unterstützen. Der Weg von der Idee zur Umsetzung war ihm<br />

vor der EFI-Qualifizierung noch nicht klar. Danach kam er jedoch hoch<br />

motiviert zurück und baute zielstrebig das Projekt Heinzelwerk auf. Das <strong>CBE</strong><br />

und das Diakonische Werk bieten als Träger den notwendigen Rahmen<br />

für ein solches Projekt. Denn auch Themen wie Versicherungsschutz und<br />

Auftragsverwaltung spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung solcher<br />

Ideen.<br />

„Ich hätte mich gerne schon<br />

früher ehrenamtlich engagiert,<br />

aber der Beruf ließ mir dafür<br />

keine Zeit. Jetzt kann ich das<br />

endlich nachholen.“<br />

– Erich Reichertz<br />

Ilse Schwarzer war es vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen ein Anliegen,<br />

Alleinerziehende zu stärken. So baute sie, mit Hilfe der anderen EFI -<br />

Teilnehmer, das Projekt Lila Feen auf. Als Träger konnte sie das Diakonische<br />

Werk und die Evangelische Familienbildungsstätte gewinnen, die ihr mit<br />

ihrer Infrastruktur professionell den Rücken stärken.<br />

Andere Ideen wie KIM (Kultur in Mülheim), die Zeitzeugenbörse oder Mario<br />

& Nette wurden erst im EFI-Netzwerk geboren.<br />

Die Initiatorinnen von KIM, Renate Beckmann und Marlies Schröder, wollen<br />

mit ihrem Projekt das kulturelle Leben in Mülheim bereichern und dabei<br />

die jungen Künstler dieser Stadt fördern. Seit April dieses Jahres ist an jedem<br />

ersten Donnerstag im Monat „KIM-Tag“ in Rick’s Café und der Besucherandrang<br />

spricht für sich. Ω<br />

24 Projekte


An Mario & Nette sind gleich vier der EFIs beteiligt. Mit selbstgebauten<br />

Marionetten wollen sie Jung und Alt gleichermaßen fesseln. Unentgeltlich<br />

treten sie mit eigenen Stücken in Kindergärten und Seniorenheimen auf.<br />

Mit der Zeitzeugenbörse wollen Brigitte Reuß und Elke Kurschat erlebte<br />

Geschichte als Teil einer Erinnerungskultur und den Dialog zwischen den<br />

Generationen fördern. Neben dem monatlichen Treffen gehen die Zeitzeugen<br />

auch in Schulen und Seniorenheime, um dort von ihren Lebenserfahrungen<br />

zu berichten. Dabei herrscht meist andächtiges Schweigen.<br />

Die Erzählungen werden aufgenommen und dokumentiert, eventuell soll<br />

sogar mal ein kleines Buch daraus entstehen.<br />

Viele weitere EFI-Projekte sind in den letzten Jahren in Mülheim entstanden.<br />

Darunter das Wohnprojekt LINA- Leben in Nachbarschaft, Mit Abschieden<br />

leben, Zeit für Kunst, das Malstübchen und andere mehr. Durch den Austausch<br />

von Erfahrungen und Interessen entstehen immer wieder neue<br />

Ideen und jedes Jahr kommen nach der Qualifizierung zehn weitere EFIs<br />

hinzu. Das <strong>CBE</strong> begleitet als Anlaufstelle die EFIs je nach Bedarf bei der<br />

Planung und Umsetzung der Projekte und vermittelt geeignete Kooperationspartner.<br />

„Den Menschen helfen, damit<br />

diese ihren Kindern starke<br />

Vorbilder sein können, macht viel<br />

Freude - und das Zusammensein<br />

mit den Kindern bringt viel<br />

Fröhlichkeit ins Leben“<br />

– Ilse Schwarzer<br />

Mit den fast 40 EFIs, die seit 2006 qualifiziert wurden, ist in Mülheim inzwischen<br />

ein regelrechter „Kompetenz-Pool“ entstanden. Die meisten<br />

der Teilnehmer kommen bis heute zu den regelmäßigen Treffen, die das<br />

<strong>CBE</strong> organisiert.<br />

Auch der monatliche Stammtisch findet großen Zulauf und neue Interessenten<br />

sind hier immer herzlich willkommen.<br />

Aus dem EFI-Netzwerk heraus entstand auch die Idee einer eigenen Internet-<br />

Seite für EFI-Mülheim. Ein Redaktionsteam trifft sich regelmäßig im<br />

<strong>CBE</strong> um den Internetauftritt aufzubauen und inzwischen ist die Seite an den<br />

Start gegangen.<br />

Damit ist Mülheim die erste Stadt im Ruhrgebiet mit einer eigenen EFI-Seite!<br />

Näheres zu EFI und den Projekten finden Sie unter www.efi-mh.de π<br />

„Wir EFIs setzen unsere<br />

Kompetenzen für Ideen ein,<br />

mit denen wir uns identifizieren.<br />

Durch unser Engagement bereichern<br />

wir nicht nur unser eigenes Leben<br />

und das anderer, sondern wirken<br />

auch aktiv am Leben in der<br />

Stadt Mülheim mit.“<br />

– Redaktionsteam EFI<br />

Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />

Projekte 25


Ausbildungspaten für Mülheim<br />

Mit Unterstützung geht vieles leichter...<br />

vor allem, wenn es sich um so etwas Wichtiges und<br />

oftmals Beschwerliches handelt wie die Ausbildungsplatzsuche.<br />

Da ist es gut, wenn sich jemand der Sorgen<br />

und Nöte des Jugendlichen annimmt, dessen Stärken<br />

kennt und ihn motiviert. Patenschülerin Sueda: „Ich<br />

wollte eine Patin, der ich vertrauen und mit der ich Spaß<br />

haben kann.“<br />

Lolita Paul-Heuft ist die Patin, bei der sie Vertrauen und<br />

Spaß im Umgang miteinander fand. Einen Ausbildungsplatz<br />

in 2012 bei einem Mülheimer Zahnarzt gibt<br />

es zudem auch noch. Damit Ausbildungspatenschaften<br />

gelingen, werden Paten auf ihre Aufgabe gut<br />

vorbereitet.<br />

Am Anfang einer jeden Patenschaft steht eine zweiteilige<br />

Qualifizierungsphase der Paten. Im ersten Teil<br />

geht es um die Erwartungen an eine Patenschaft<br />

und welche Rolle der Pate in der Begleitung des Jugendlichen<br />

einnehmen sollte. In dem zweiten Teil stellt<br />

sich das Netzwerk aus hauptamtlichen Mitarbeitern des<br />

Übergangs Schule-Beruf (Agentur für Arbeit, BuT-<br />

Schulsozialarbeit, RAA) den Paten vor. Bei Bedarf erhalten<br />

Paten dort Unterstützung und hilfreiche Tipps.<br />

Die Projektleiterin Katharina Wehner steht ebenfalls<br />

kontinuierlich als Ansprechpartnerin zur Verfügung und<br />

bietet regelmäßig Reflexionsabende und Fortbildungen<br />

an.<br />

Im Berufskolleg Lehnerstraße, das seit Ende des Jahres<br />

wie die Mülheimer Hauptschulen und die Realschule<br />

Stadtmitte, im Projekt mitarbeitet, wurde das Matchingverfahren<br />

erstmals als Speeddating durchgeführt.<br />

Foto: PR-Foto Köhring/PK<br />

Das hat den Vorteil, dass sich Schüler und Paten<br />

spielerisch kennen lernen können und selbst bestimmen,<br />

wer eine verlässliche Zusammenarbeit eingehen<br />

möchte. Denn eine gelungene Patenschaft entsteht<br />

dort, wo die Chemie stimmt.<br />

Jede Patenschaft ist ein Unikat<br />

Wie sich die einzelnen Patenschaften von da an entwickeln,<br />

ist so individuell wie die beiden Menschen, die<br />

sich in regelmäßigen Abständen treffen.<br />

Unser jüngster Ausbildungspate Tobias Schmidt (30<br />

Jahre) hat mit seinem Patenschüler nicht nur das<br />

Berufsziel Polizist herausfinden können, sondern auch<br />

an der Verbesserung der Schulnote in Mathematik gearbeitet.<br />

Da war die Freude groß, als sein Schützling anrief<br />

und die gute Note verkündete. Renate Beckmanns<br />

Erwartung ihre Patenschülerin in der Phase der Berufsfindung<br />

motivieren zu können, hat sich erfüllt und trägt<br />

erste Früchte. Lehrerin und Mutter bemerken ein<br />

„Aufblühen“ des Mädchens, das mehr an Selbstsicherheit<br />

gewinnt. Der Patenschüler von Herrn Köhnen möchte<br />

gerne Automechatroniker werden. Gemeinsam schauten<br />

sie sich in Autohäusern und Autowerkstätten um. Ein<br />

Vorstellungsgespräch für ein Praktikum in einer<br />

Autowerkstatt wurde zuvor eingeübt, so dass der Junge<br />

eine Zusage erhielt. π<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18<br />

26 Projekte


ILJA-Lotsen<br />

Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung<br />

ILJA-Lotsen startete im Rahmen einer Pilotphase im November 2010. Bei<br />

diesem Projekt begleiten ehrenamtlich tätige Lotsen einzelne Jugendliche<br />

mit Lernschwierigkeiten in der Übergangsphase Schule-Beruf und stehen<br />

ihnen mit Rat und Tat zur Seite ohne dabei das Interesse und Wohl des<br />

Schülers aus den Augen zu verlieren. Mit insgesamt sechs Lotsen kann das<br />

<strong>CBE</strong> auf eine kleine, aber erfolgreiche erste Runde zurückblicken.<br />

An zwei Mülheimer Förderschulen und einer Gemeinschaftshauptschule mit<br />

einer integrativen Klasse sind die Lotsen derzeit im Einsatz. Bernd Hermes<br />

ist einer von ihnen.<br />

„Da meine Töchter nun<br />

erwachsen sind, wollte ich gerne<br />

ein Ehrenamt übernehmen,<br />

bei dem ich meine Erfahrungen<br />

an Jugendliche weitergeben<br />

kann.“<br />

– Bernd Hermes<br />

Foto: Fabian Strauch, WAZ<br />

Seit einem Dreivierteljahr begleitet der Leiter der Sparkassen-Filiale am<br />

Berliner Platz einen Schüler von der Tersteegen Schule. Von Anfang an<br />

verstanden sich die beiden sehr gut. „Die Chemie muss stimmen, sonst<br />

kann man kein Vertrauensverhältnis aufbauen.“ Dies ist ein wichtiger Aspekt<br />

in der Arbeit mit dem Jugendlichen. Dann nimmt der Jugendliche von<br />

einem neutralen und verlässlichen Ansprechpartner, wie Herrn Hermes,<br />

auch eher Ratschläge an als von Lehrern oder Eltern.<br />

Ebenfalls bedeutsam ist, dass der Lotse gerne mit Jugendlichen arbeitet und<br />

sich auf dessen Lebenswelt und seine individuellen Bedürfnisse einlassen<br />

möchte.<br />

Je nach Bedarf des Jugendlichen unterstützt der Lotse seinen Schüler bei der<br />

Berufswahlorientierung, der Suche nach einem Praktikumsplatz, gibt<br />

Hilfestellung in schulischen Angelegenheiten oder hat einfach ein offenes<br />

Ohr für dessen Belange.<br />

Bei Herrn Hermes und seinem Schüler ist das Ziel, einen Ausbildungsplatz<br />

als Lokführer zu finden. Zusammen informierten sie sich, welche Voraussetzungen<br />

dafür erforderlich sind. Eine davon ist ein Praktikumsplatz in<br />

einem Elektrogeschäft, bei dessen Suche Herr Hermes seinen Schüler<br />

ebenfalls erfolgreich unterstützen konnte.<br />

Anhand von Qualifizierungsmaßnahmen werden die Lotsen auf ihre Aufgabe<br />

vom <strong>CBE</strong> vorbereitet und geschult. Unterstützung erhalten sie auch<br />

während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit durch die Projektleitung sowie durch<br />

das Netzwerk, das ihnen mit seinen Partnern (Schule, Agentur für Arbeit,<br />

u.v.m.) bei Fragen zur Berufswahl oder sozialen Angeboten weiter hilft.<br />

Regelmäßige Fortbildungen und Reflexionsabende zum Austausch untereinander<br />

werden ebenfalls begleitend angeboten. π<br />

Ansprechpartnerin: Julia Bledau, 0208/ 970 68-25<br />

Projekte 27


Kein Start ohne Ziel<br />

Der neue Name für das ZIEL-Projekt weist auch auf den<br />

neuen Fokus hin, den das bewährte Konzept, das<br />

für weitere drei Jahre von der Leonhard-Stinnes-Stiftung<br />

gefördert wird, nun hat. Mehr Schüler an mehr Schulen<br />

und Schulformen und vor allem Schüler, die gerade in<br />

der weiterführenden Schule starten, sollen vom ZIEL-<br />

Projekt profitieren. Das Projekt Kein Start ohne ZIEL wird<br />

somit in Mülheimer Hauptschulen und Realschulen<br />

attraktive Angebote anbieten.<br />

Was geschieht im Projekt?<br />

Über 30 ehrenamtliche Kursleiter bringen ihr Wissen,<br />

ihr Hobby und ihre Lebenserfahrung für Schüler ein. Das<br />

geschieht im freiwilligen Unterricht am Nachmittag<br />

oder parallel zu Förderstunden im Ganztagsunterricht.<br />

Die Angebotspalette reicht von der Deutsch-, Englischund<br />

Mathematikförderung, über Kurse im Nähen,<br />

Malen, Flugmodellbau, Ukulelenbau, Töpfern und<br />

Theaterspiel bis zur Rechtskunde mit Gerichtsrollenspiel.<br />

Das Besondere ist immer die Arbeit in kleinen Gruppen<br />

und der lebendige Generationendialog. Einige Beispiele<br />

wollen wir Ihnen hier vorstellen.<br />

Christa Held’s Küchengespräche<br />

Christa Held ist seit Beginn des ZIEL-Projekts im Jahre<br />

2005 dabei. Die ehemalige Fremdsprachenkorrespondentin<br />

war die erste Freiwillige, die ihr Wissen an Schüler<br />

der Hauptschule an der Bruchstraße weitergab. In<br />

kleinen Gruppen, intensiv und mit ganz viel Geduld übt<br />

sie mit den Schülern. Da sie selbst im Stadtteil lebt,<br />

wird sie oft von Schülern auf der Straße angesprochen.<br />

„Hallo Frau Held, wie geht es Ihnen?“,<br />

hört sie ab und zu von Eppinghofener Kindern.<br />

Zur Zeit ist sie an vier Tagen in der Woche in der Schule<br />

und stärkt die Schüler in Deutsch und Englisch.<br />

Darüber hinaus hat sie einen Kochkurs mit alleinstehenden<br />

Männern initiiert, der alle zwei Wochen in der<br />

Küche der Schule schnippelt und schmort.<br />

Irgendwann musste sie aus räumlichen Gründen ihren<br />

Deutschkurs in die Küche verlegen. Die große Küche<br />

hatte genügend Platz, so dass an einer der Küchenzeilen<br />

gekocht und in einer anderen Ecke des Raumes<br />

gelernt wurde. Das war eine Atmosphäre wie in einer<br />

Großfamilie. Es herrschte eine gute Stimmung. Es duftete<br />

fantastisch. Ohne dass es geplant war, hatte sich ein<br />

gemütliches und ungezwungenes Miteinander ergeben.<br />

Die Mädchen fühlten sich wohl und mochten die<br />

kochenden Männer auch gern. Keiner der Männer hat<br />

Enkelkinder. Deshalb war es vermutlich auch für sie von<br />

großer Bedeutung, das generationsübergreifende<br />

Zusammenkommen mitzuerleben. Hierfür muss Christa<br />

Held gedankt werden: Sie schafft es wunderbar, die<br />

Generationen zu verbinden. Was als Zufall begann,<br />

erwies sich später als Erfolgsrezept.<br />

„So etwas könnte man eigentlich weiter ausbauen“, meint<br />

Christa Held, was auch bald geschah.<br />

Eppinghofens guter Start in den Tag<br />

Im Rahmen der Aktionswoche Eppinghofens guter Start<br />

in den Tag traf sich die Kochgruppe um Christa Held mit<br />

Schüler der Zauberküche in der Gemeinschaftshauptschule<br />

an der Bruchstraße zum gesunden Frühstück. Ω<br />

28 Projekte


Gemeinsam hatten sie Orangensaft gepresst, Gemüse<br />

geschnippelt und schön drapiert, einen Kräuterdipp<br />

erstellt und eine Quarkspeise mit exotischen Früchten<br />

zubereitet. „Die Kiste mit Bio-Orangen habe ich hierfür<br />

extra aus Mallorca einfliegen lassen“, erzählt Gerhard<br />

Schmidt stolz.<br />

Und Minas teilt mit: „Das gemeinsame Essen hat großen<br />

Spaß gemacht.“ Christa Held ist mit dem Ergebnis<br />

zufrieden und freut sich über den geglückten Generationendialog.<br />

Das Alphabet und mehr – gelungene Sprachvermittlung<br />

für irakische Kinder<br />

Kinder, vor allem aus irakischen Familien, waren ohne<br />

Sprachkenntnisse in die Schule gekommen. Das<br />

Ehepaar Christel Schrör-Hilberath und Hermann Schrör<br />

half irakischen Kindern dabei, die deutsche Sprache<br />

zu erlernen.<br />

Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement unterstützten<br />

sie die Bemühungen der Gemeinschaftshauptschule an<br />

der Bruchstraße, des Schulamtes und der Regionalen<br />

Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen<br />

aus Zuwandererfamilien (RAA). Erstmals wurden<br />

so Kinder einer Styrumer Grundschule und Kinder der<br />

Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße als Lerngruppe<br />

zusammen gebracht. Die Kinder standen nämlich<br />

vor der besonderen Herausforderung, nicht nur die<br />

deutsche Sprache, sondern auch die lateinische Schrift<br />

neu erlernen zu müssen. Durch die Hilfe des Ehepaars<br />

Schrör-Hilberath wurden die Kinder in kleinen Gruppen<br />

zusätzlich zweimal in der Woche für zwei Stunden beim<br />

Schrift-Sprach-Erwerb unterstützt. Außerdem unternahmen<br />

die beiden mit den Kindern Exkursionen in den<br />

Stadtteil Eppinghofen und an die Ruhr. Die Schüler<br />

dankten es mit großer Freude und Herzlichkeit.<br />

Bau dir deine eigene Ukulele<br />

„Somewhere over the rainbow“ Der Song, mit dem der<br />

voluminöse Hawaiianer Israel Kamakawiwo’ole weltberühmt<br />

wurde, sollte der Lockruf für Schüler der Hauptschule<br />

an der Bruchstraße sein. Bau dir deine eigene<br />

Ukulele schlug Schreinermeister Dirk Jungbluth vor.<br />

Pascal und Patrick Schönfeld und Robin Ante folgten dem<br />

Ruf. Ursprünglich waren es sieben Schüler. Einige<br />

sprangen ab, aber die drei Jungs hielten durch und<br />

erfreuen sich an einer selbst gebauten Ukulele.<br />

Die WAZ und die NRZ berichteten am 21. Juli <strong>2011</strong>,<br />

dass beim Instrumentenbau Schüler der Hauptschule<br />

an der Bruchstraße für ihre Ausdauer belohnt wurden.<br />

„70 Stunden haben die Jungs mit dem Meister gezeichnet,<br />

Maß berechnet, Mahagoni-Hölzer gebogen, geraspelt,<br />

gefeilt, gehobelt, gesägt, geleimt und lackiert.“, schrieb Dr.<br />

Thomas Emons. Und er erfuhr von den Schülern, dass<br />

die Ausdauer das Schwierigste bei allem war. π<br />

Ansprechpartnerin: Marlies Rustemeyer, 0160/ 895 46 31<br />

Foto: Dr. Thomas Emons, WAZ<br />

Projekte 29


Kulturbotschafter<br />

Unsere Kulturbotschafter haben <strong>2011</strong> wieder zahlreiche, kreative Projekte<br />

umgesetzt. Sie waren mit Begeisterung dabei, haben viel gelernt und ihr<br />

Wissen an andere Jugendliche weitergegeben. Klingt interessant, finden Sie?<br />

Aber wer oder was sind eigentlich Kulturbotschafter?<br />

„Es war schon ziemlich<br />

aufregend vor einer ‚richtigen‘<br />

Kamera zu stehen, aber nachher<br />

waren wir alle stolz auf unseren<br />

eigenen Clip. Im vorbereitenden<br />

Kurs haben wir viele einfache<br />

Kniffe gelernt, um einen<br />

Text interessant und lustig<br />

zu gestalten.“<br />

– Leonie Arnold<br />

“Durch das <strong>CBE</strong> wurde es mir<br />

ermöglicht, die Erfahrung der<br />

Planung und Konzeption einer<br />

Fotoausstellung zu machen.”<br />

– Simon Hammer<br />

Die Beantwortung dieser Frage fällt nicht schwer, schließlich gibt es diese<br />

ehrenamtlich aktiven Jugendlichen bereits seit 2007. Es kann also auf<br />

einen großen Erfahrungsschatz zurückgegriffen werden: Kulturbotschafter<br />

sind junge Menschen die eigene Kulturprojekte umsetzen, um damit andere<br />

Jugendliche auf die kulturelle Vielfalt in Mülheim an der Ruhr aufmerksam<br />

zu machen. Diese jungen Menschen im Alter zwischen 13 und Anfang 20<br />

sind dabei gut vernetzt mit den Einrichtungen in ihrer Stadt. Sie engagieren<br />

sich in „ihrem“ Kulturbotschafterprojekt ehrenamtlich, entwickeln eigene<br />

Ideen, organisieren ihr Projekt und präsentieren ihre Ergebnisse.<br />

<strong>2011</strong> war für alle Beteiligten ein aufregendes Jahr. Im März gab es einen<br />

Wechsel in der hauptamtlichen Projektleitung, aber viel Zeit für ein zaghaftes<br />

Herantasten blieb nicht, das Jahr fing nämlich gleich mit einem großen<br />

Projekt an:<br />

Im März kamen filmbegeisterte Kulturbotschafter voll auf ihre Kosten.<br />

Gemeinsam mit der Peter Ustinov Stiftung hatten sie unter dem Motto<br />

Poesie trifft Kurzfilm die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Genre des Kurzfilms<br />

auseinanderzusetzen, eigene Texte zu verfassen und diese anschließend<br />

unter professioneller Anleitung durch Kameraleute und Medienprofis<br />

in sogenannte PoetryClips umzusetzen. Die Ergebnisse wurden auf<br />

den Internationalen Kurzfilmtagen in Oberhausen einem breiten Publikum<br />

präsentiert. Die beteiligten Kulturbotschafter können auf ihren PoetryClip<br />

besonders stolz sein, da er sich aus Sicht der Zuschauer in seiner Individualität<br />

deutlich von anderen Beiträgen abhob.<br />

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des <strong>CBE</strong> gestalteten sechs Kulturbotschafter<br />

eine Fotoausstellung zum Thema Mit anderen Augen.<br />

Die sechs Bilderstrecken waren genauso abwechslungsreich und vielfältig wie<br />

die jungen Kulturbotschafter selbst. Sie ernteten mit ihrer Ausstellung in<br />

der Sparkasse nicht nur viel Aufsehen, sondern vor allem sehr viel Lob.<br />

Viele Besucher zeigten sich beeindruckt und konnten kaum glauben, dass<br />

diese Bilder von so jungen Menschen gemacht wurden. In der Vorbereitung<br />

auf die Ausstellung wurde auch ein Workshop zum Thema Portraitfotografie<br />

besucht und man kann sagen: Es hat sich gelohnt! Das Projekt entwickelt<br />

sich seitdem zur Wechselausstellung: Im Herbst konnten einige der Bilder<br />

im Rahmen von Schlimm City, einer Veranstaltung des Ringlokschuppens,<br />

präsentiert werden. Seit Dezember <strong>2011</strong> sind sie nun in der Sozialagentur in<br />

Styrum zu sehen – weitere Ausstellungsorte werden folgen.<br />

Im Rahmen eines Stärken vor Ort Projektes beschäftigte sich unter dem<br />

Motto Zeichen der Zukunft – Eine Skulptur für Eppinghofen gleich eine ganze<br />

Gruppe junger Menschen, bestehend aus aktiven Kulturbotschaftern und<br />

Jugendlichen aus dem Jugendzentrum Stadtmitte, mit dem Stadtteil Eppinghofen.<br />

Kunst und Kultur im öffentlichen Raum und Berufe im handwerklichkreativen<br />

Bereich standen bei den Jugendlichen im Mittelpunkt ihrer fast<br />

einjährigen Projektarbeit. Neben Führungen durch die Innenstadt wurden<br />

Betriebsbesichtigungen organisiert und Workshops durchgeführt. So<br />

lernten die Projektteilnehmer nicht nur die Arbeit mit Speckstein kennen,<br />

sondern wissen jetzt auch, wie T-Shirts professionell bedruckt werden. Ω<br />

30 Projekte


„Ich fand es sehr<br />

interessant und schön an<br />

diesem Projekt teilzunehmen,<br />

da ich erst vor kurzem<br />

nach Mülheim an der Ruhr<br />

gezogen bin und es war<br />

großartig, auf diese Weise die<br />

Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten<br />

kennen zu lernen.“<br />

– Sunita Idrizi<br />

Die Erfahrungen und Erlebnisse der Jugendlichen wurden in einer filmischen<br />

Dokumentation lebendig und anschaulich dargestellt. Ein überlebensgroßer<br />

Fuß steht symbolisch für eine mögliche Skulptur im öffentlichen Raum in<br />

Eppinghofen.<br />

Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Einsätze der Kulturbotschafter ist<br />

sicher auch dieses Engagement: Eine junge Kulturbotschafterin äußerte<br />

den Wunsch, ihre Begeisterung für die Fotografie an Grundschulkinder zu<br />

vermitteln. Mit der offenen Ganztagsbetreuung der Kath. Grundschule<br />

Styrum (OGS Fröbelstraße) war schnell ein engagierter Partner gefunden.<br />

Über einen Zeitraum von sieben Wochen betreute sie hier, für je zwei<br />

Stunden, vier Kinder im Alter von acht und neun Jahren.<br />

Die Kinder lernten in dieser Zeit spielerisch die unterschiedlichen Perspektiven<br />

beim fotografieren und die Funktionsweise einer Kamera kennen.<br />

Sie erstellten Bilder und Collagen, gestalteten Fotorahmen, schminkten und<br />

verkleideten sich für ihre „Fotosession“. Ein Highlight des Workshops<br />

war der Besuch der Fotoausstellung im Oberhausener Gasometer, der den<br />

Kindern im Rahmen einer Führung die Arbeit professioneller Fotografen<br />

näher brachte. Bei der Abschlussveranstaltung stellten die Grundschüler dann<br />

ihre eigenen Werke ihren Mitschülern vor und luden sie zum Betrachten<br />

ihrer kleinen Ausstellung ein.<br />

Die genannten Beispiele bilden einen Teil des Spektrums der in <strong>2011</strong> durchgeführten<br />

Projekte ab. Weitere Informationen über das Engagement der<br />

Kulturbotschafter finden Sie auf der <strong>CBE</strong>-Homepage oder dem Facebookprofil<br />

der Kulturbotschafter.<br />

Wenn Sie Jugendliche kennen, die sich an dem Projekt beteiligen möchten<br />

oder eine tolle Projektidee haben, die sie gerne mit Jugendlichen gemeinsam<br />

umsetzen möchten, treten Sie gern mit uns in Kontakt! Wir bedanken<br />

uns bei der Leonhard-Stinnes-Stiftung für die Förderung des Projektes. π<br />

“Die Umsetzung des Projektes<br />

hat großartig funktioniert und<br />

die Kinder waren mit<br />

Begeisterung bei der Sache –<br />

für mich die<br />

schönste Bestätigung!“<br />

– Lisa Marie Appel<br />

Ansprechpartnerin: Stephanie Ehlert, 0208/ 970 68-15<br />

Projekte 31


Corporate<br />

Citizenship<br />

RUHRDAX – Wirtschaft trifft Ehrenamt<br />

Was ist der RUHRDAX? Als kostenlose Kontaktplattform bringt der<br />

RUHRDAX in nur zwei Stunden Unternehmen, die sich unentgeltlich<br />

engagieren möchten, und gemeinnützige Organisationen zueinander.<br />

Der RUHRDAX bietet den Teilnehmenden nicht nur innerhalb kurzer Zeit<br />

einen großen Überblick über interessante Einsatzmöglichkeiten für ihr<br />

Engagement, sondern gibt den Entscheidern auch die Möglichkeit, konkrete<br />

Projekte in den Aktivitätsfeldern „Helfende Hände“, „Know-how“ und<br />

„Sachmittel“ zu verabreden. Die Bitte um Geld ist dabei tabu. Die Teilnahme<br />

an der Veranstaltung ist kostenlos, eine verbindliche Anmeldung<br />

aber notwendig.<br />

Es fi nden auch Informationsveranstaltungen für Interessenten statt, die<br />

sich ein genaueres Bild über die Methode und Möglichkeiten des RUHRDAX<br />

machen möchten. Weitere Infos über den RUHRDAX gibt es im Internet<br />

unter www.ruhrdax.de. Ω<br />

32 Corporate Citizenship


RUHRDAX <strong>2011</strong> – buntes Treiben im Foyer der Grugahalle<br />

Vor der Grugahalle in Essen dominierte herbstliches Grau – drinnen<br />

herrschte buntes Treiben: Die rund 150 Teilnehmer des diesjährigen<br />

RUHRDAX am 12. Oktober ließen sich von dem eher trüben Herbstwetter<br />

nicht die Lust am Handeln auf dem ehrenamtlichen Parkett nehmen.<br />

Ganz im Gegenteil – schon wenige Minuten nach der offiziellen Eröffnung<br />

durch den Essener Oberbürgermeister Reinhard Paß, den Staatssekretär im<br />

Ministerium für Familie, Kinder, Jugend und Sport des Landes NRW, Prof.<br />

Klaus Schäfer sowie Dr. Bernhard Görgens, Geschäftsführer der Stadtwerke<br />

Essen AG, wurde die erste Vereinbarung notiert. Wie in jedem Jahr hatten<br />

sich zahlreiche Vertreter der gemeinnützigen Organisationen aufwändige<br />

Verkleidungen oder Modelle ausgedacht, um auf ihre Belange aufmerksam<br />

zu machen: so waren unter anderen übergroße Blüten und ein Riesen-Huhn<br />

im Käfig zu sehen, aber auch kleine „Roboter“.<br />

Bundesweites Ansehen und ein Gewinn für den Standort Ruhrgebiet<br />

Nach eineinhalb Stunden des „Handelns“ konnten die Organisatoren an<br />

diesem RUHRDAX – Nachmittag insgesamt 72 Vereinbarungen verkünden.<br />

Das Ergebnis, so Bernd Böddeling, Finanzvorstand der RWE Deutschland<br />

AG, im Gespräch mit dem ehrenamtlichen Moderator der Veranstaltung<br />

Tom Hegermann (WDR), sei gut und gleichzeitig Ansporn für den RUHRDAX<br />

im kommenden Jahr.<br />

Viele zufriedene Gesichter – neue Kontakte, anregende Gespräche<br />

Die vielen zufriedenen Gesichter der Teilnehmenden zeigten, dass sich der<br />

Aufwand gelohnt hatte. Zu den Vereinbarungen zählten beispielsweise das<br />

Anlegen eines Nutzgartens oder der Anstrich eines Künstlerraumes ebenso<br />

wie verschiedene Mitarbeiterschulungen oder die Unterstützung rund<br />

um grafische Aufgaben. Und selbst wer keine Vereinbarung in den Händen<br />

hielt, hatte von der Veranstaltung profitiert: Der RUHRDAX bietet eben<br />

auch eine Plattform für neue Kontakte und anregende Gespräche. Ω<br />

„Mit meinem Unternehmen<br />

biete ich in einem sensiblen Feld<br />

Dienstleistungen an, die sich nur schwer<br />

über eine Werbeanzeige vermitteln lassen.<br />

Vielmehr ist das erklärende, persönliche Gespräch<br />

mit potenziellen Kunden wichtig.<br />

Der RUHRDAX gibt mir die Möglichkeit, mit<br />

Einrichtungen ins Gespräch zu kommen<br />

und sie von meiner Unternehmensleistungen<br />

zu überzeugen.<br />

Für mich gibt es keine bessere<br />

Plattform als den RUHRDAX!“<br />

– Dagmar Nitsch-Musikant,<br />

anplanum, Marl<br />

Corporate Citizenship 33


Und wo liegt der Nutzen für die Unternehmen bei diesen Vereinbarungen?<br />

Gabriele Masthoff, Kreisgeschäftsführerin Mülheim/Essen des BVMW –<br />

Bundesverband der mittelständischen Wirtschaft e.V. beschreibt es wie<br />

folgt: „Der RUHRDAX ist eine greifbare Möglichkeit für unsere Mitglieder eine<br />

Engagementpartnerschaft einzugehen. Die daraus resultierenden Teameinsätze<br />

können in diesem Zusammenhang unmittelbar zur Stärkung der Mitarbeiterbindung<br />

und zur Verbesserung der Unternehmenskultur beitragen. Wir erleben<br />

eine ideale Plattform für Unternehmer die sich für die Metropole Ruhr<br />

handfest engagieren wollen und sind weiterhin motiviert dabei.“<br />

Veranstalter des RUHRDAX <strong>2011</strong> waren das Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches<br />

Engagement, die RWE Deutschland AG und die Stadtwerke<br />

Essen AG. Gefördert wurde der RUHRDAX wieder von CP/COMPARTNER,<br />

Messe Essen, K+S Studios GmbH, der Firma Schultenhof als Caterer sowie<br />

dem BVMW-Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Büro für intersektorale Kooperation<br />

Die Zielsetzung des Büro für intersektorale Kooperation<br />

(BISKO) ist die Schaffung von Rahmenbedingungen,<br />

um eine langfristige, strategische und allen Beteiligten<br />

nutzbringende Form der Zusammenarbeit zwischen den<br />

verschiedenen Sektoren Wirtschaft, Kommune und<br />

Zivilgesellschaft zu ermöglichen.<br />

BISKO ist im Laufe des Jahres von einem Kernteam,<br />

bestehend aus <strong>CBE</strong>-Mitarbeitenden (Geschäftsführung<br />

und Dr. Jörg Ernst) gemeinsam mit drei Siemens-<br />

Mitarbeitenden – Mirco Winkler (Wirtschaftsjurist),<br />

Philipp Krämer (Projektmanager), Mareike Taudien<br />

(Kauffrau) – aufgebaut worden.<br />

Die Siemens-Mitarbeitenden gehören zum Nachwuchskreis<br />

von Siemens Energy, Werk Mülheim. Ziel des<br />

Nachwuchskreises ist, neben der eigenen Persönlichkeitsentwicklung,<br />

die Förderung eines „Networking“<br />

zwischen den einzelnen Nachwuchskräften. Elementarer<br />

Bestandteil des Nachwuchskreises ist u.a. die Bearbeitung<br />

selbst ausgesuchter Projekte, wobei deren<br />

Fokus auf ein soziales Engagement gewünscht ist.<br />

Neben dem Kernteam nahmen am erweiterten BISKO-<br />

Arbeitskreis Guido Brücker und Thomas Konietzka<br />

für die Kommune (Stadt Mülheim) sowie für den zivilgesellschaftlichen<br />

Sektor Ursula Jakobs als Sprecherin<br />

der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände<br />

in Mülheim (AGW) und Lothar Fink (Geschäftsführer<br />

AWO) teil.<br />

Der erste BISKO-Ideenworkshop am 26. September <strong>2011</strong><br />

ist sehr erfolgreich gelaufen – Veranstaltungsort war<br />

Siemens, Mülheim an der Ruhr.<br />

Der Workshop bot den Beteiligten die Möglichkeit, über<br />

die Sektoren bzw. Fachbereichsgrenzen hinweg in ein<br />

anregendes Gespräch zu treten und erste Projektideen<br />

zum Schwerpunktthema der Veranstaltung Gerechtes<br />

Aufwachsen zu finden.<br />

Der BISKO-Arbeitskreis wird sich weiterhin treffen,<br />

um die Ideen des Workshops zu gemeinsamen<br />

Projekten weiter zu entwickeln. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/970 68-12<br />

34 Corporate Citizenship


Aktionstage<br />

Freiwilligentag von KPMG-Mitarbeitern<br />

KPMG-Mitarbeiter tauschten an einem sonnigen Septembertag ihr Büro<br />

gegen das Außengelände des städtischen Abenteuerspielplatzes im<br />

Dortmunder Stadtteil Scharnhorst. Ehrenamtlich führten sie in Zusammenarbeit<br />

mit dem Reit-, Fahr- und Voltigierverein des Abenteuerspielplatzes<br />

und mit der GrünBau gGmbH verschiedene Stall- und Reparaturarbeiten<br />

im Spielplatz- und Pferdebereich durch. Tatkräftig wurden sie dabei von<br />

Kindern und Eltern des Stadtteils unterstützt.<br />

Die Aktion fand im Rahmen des von KPMG deutschlandweit durchgeführten<br />

„Make a Difference Day“ statt. In zahlreichen Städten engagieren<br />

sich Mitarbeiter des Unternehmens ehrenamtlich. Dabei werden vor Ort in<br />

Absprache mit den jeweiligen Einrichtungen Projekte ausgewählt, bei<br />

denen unbürokratische, persönliche Hilfe nötig ist.<br />

Bei der Organisation ihres Freiwilligentages wird die Wirtschaftsprüfungsund<br />

Beratungsgesellschaft KPMG in Dortmund seit einigen Jahren vom<br />

Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V. im Rahmen des Netzwerkes<br />

Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement unterstützt. So<br />

werden jeweils die passenden Kontakte zu gemeinnützigen Einrichtungen<br />

gefunden und die Rahmenbedingungen für einen gelungenen Freiwilligentag<br />

geschaffen.<br />

Zusammenarbeit mit RWE Companius ausgebaut<br />

Die Zusammenarbeit des <strong>CBE</strong> mit RWE Companius, der Dachorganisation<br />

des RWE-Konzerns für gesellschaftliches Engagement der Mitarbeiter, ist<br />

im vergangenen Jahr ausgebaut worden.<br />

Das <strong>CBE</strong> recherchiert für RWE Companius geeignete gemeinnützige<br />

Organisationen, die als Teilnehmer für Aktionstage oder das „Kopfverleih“-<br />

Programm in Frage kommen.<br />

Bei letzterem „verleihen“ RWE-Beschäftigte ehrenamtlich für 2 mal 2<br />

Stunden ihr Know-How und ihre Ideen an soziale Projekte im Ruhrgebiet.<br />

Die Gedanken werden im Rahmen einer Art kleinen Marktplatzes entwickelt<br />

und in der Praxis von den gemeinnützigen Einrichtungen getestet.<br />

Nach vier Wochen kommen die Beteiligten wieder zusammen, teilen ihre<br />

Erfahrungen mit und besprechen weitere zu treffende Maßnahmen mit<br />

den RWE-Beschäftigten. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Corporate Citizenship 35


Vermittlung &<br />

Qualifizierung<br />

Vermittlung<br />

Der Gedanke, sich zu engagieren, ist auch in Mülheim – wie in ganz<br />

Deutschland – weit verbreitet und die Beweggründe für ein Engagement<br />

sind vielfältig. Der Wunsch nach einer sinnvollen Aufgabe, das<br />

Gefühl gebraucht zu werden, zu helfen, Gemeinschaft zu erleben, die<br />

soziale Umwelt mit zu gestalten und die Lebensqualität zu verbessern<br />

sind gute Gründe für ein ehrenamtliches Engagement.<br />

Allerdings hat sich das Verständnis vom „Ehrenamt“ in den letzten<br />

Jahren sehr gewandelt. Heute bekennen sich die Freiwilligen zunehmend<br />

auch zu eigennützigen Motiven.<br />

Das Umsetzen eigener Ideen und Fähigkeiten, das Einbringen von<br />

Wissen und Erfahrungen, der Wunsch, sich weiter zu qualifi zieren und<br />

neue Kontakte zu knüpfen, das alles verbindet sich heute mit dem<br />

Engagement. Vor allem aber soll eine freiwillige Tätigkeit Spaß machen,<br />

um einen langfristigen Einsatz zu gewährleisten.<br />

Mit mehr als zehn Jahren Erfahrung in der Beratung, einem engen<br />

Kontakt zu den Mitgliedseinrichtungen und genauen Kenntnissen über<br />

den Bedarf an Freiwilligen und die Einsatzmöglichkeiten, ist das <strong>CBE</strong><br />

ein kompetenter Partner für Menschen, die sich engagieren möchten.<br />

In unserer Beratungsstelle können Sie sich in einem persönlichen<br />

Gespräch umfassend und unverbindlich über eine große Bandbreite an<br />

interessanten Tätigkeiten informieren. Wir helfen Ihnen dabei, aus der<br />

Fülle von Möglichkeiten das für Sie Passende heraus zu fi ltern. Ω<br />

36 Vermittlung & Qualifi zierung


In der Regel nehmen Sie aus einem Beratungsgespräch zwei bis drei<br />

passende Angebote mit nach Hause und führen nach Terminabsprache<br />

mit den Einrichtungen unverbindliche Vorgespräche.<br />

Das <strong>CBE</strong> setzt sich auch für die notwendigen Rahmenbedingungen von<br />

freiwilligem Engagement ein. Wir beraten die Mitgliedseinrichtungen<br />

bei der Entwicklung und Organisation ehrenamtlicher Tätigkeiten in der<br />

eigenen Einrichtung. Ein fester Ansprechpartner, die Einbindung ins<br />

Team und der Versicherungsschutz für die Ehrenamtlichen gehören<br />

genauso zu diesen Aufgaben, wie die Erstattung von Aufwendungen der<br />

ehrenamtlich Aktiven.<br />

Die professionelle Beratung rund um das freiwillige Engagement ist<br />

eine wichtige Säule unserer Arbeit. Dabei werden auch wir von Freiwilligen<br />

unterstützt. Damit erweitern sie unsere Kompetenz und verbessern<br />

die Qualität unserer Einrichtung. Gudrun Führ unterstützt uns<br />

ehrenamtlich seit März 2008 bei vielen administrativen Aufgaben.<br />

Burkhart Stork ist seit 2009 ehrenamtlich bei uns tätig und berät an<br />

einem Vormittag in der Woche Menschen, die eine passende Aufgabe<br />

suchen. Dabei sind seine Erfahrung und Menschenkenntnis sehr<br />

gefragt, die er in knapp 30 Berufsjahren im Suchtkrankenhaus ‚Streithof’<br />

in Mülheim in seiner Arbeit als Soziotherapeut und Heilpraktiker<br />

Psychotherapie erworben hat.<br />

Wenn Sie sich beraten lassen möchten oder Menschen kennen, die eine<br />

sinnvolle Aufgabe suchen, sprechen Sie uns an. Gerne vereinbaren wir<br />

mit Ihnen einen unverbindlichen Beratungstermin. π<br />

Ansprechpartnerin: Eva Winkler, 0208/ 970 68-13<br />

Vermittlung & Qualifizierung 37


Qualifizierung<br />

Fortbildung für Ausbildungspaten im Berufsinformationszentrum<br />

Ausbildungspaten begleiten Jugendliche beim Übergang Schule-Beruf. Das<br />

erfordert auch Wissen über die beruflichen Möglichkeiten und schulischen<br />

Weiterbildungen, die in ihrer Vielfalt oft unbekannt sind.<br />

Herr Nastaly von der Agentur für Arbeit ermöglichte am 30. Juni <strong>2011</strong><br />

einen Einblick in das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Oberhausen,<br />

in dem er eine Einführung in seine Beratertätigkeit und die Nutzung der<br />

Medien gab. Außerdem informierte er über Arbeitsmarktentwicklungen,<br />

neue Ausbildungsberufe und Berufsfindungsmethoden, die direkt vor<br />

Ort ausprobiert werden konnten.<br />

Interkulturelles Training<br />

Bereits im dritten Jahr bietet das <strong>CBE</strong> zusammen mit der Regionalen<br />

Arbeitsstelle zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien<br />

(RAA) das Interkulturelle Training an. Es zeigt sich immer<br />

wieder, dass Ehrenamtliche in ihren Tätigkeitsbereichen gefordert sind, sich<br />

mit unterschiedlichen Kulturen auseinanderzusetzen. Dabei können sie<br />

Situationen begegnen, in denen „interkulturelle Fettnäpfchen“ lauern. In<br />

diese hineinzutappen und gegebenenfalls gar nicht darum zu wissen,<br />

kann die Zusammenarbeit erschweren. Das interkulturelle Training möchte<br />

sensibel machen für kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten.<br />

Denn vieles ist nicht so einfach zu erklären, wie wir denken, manches jedoch<br />

einfacher als man glaubt! Martina Kleinewegen und Mahnez Airempoor von<br />

der RAA führten als bi-kulturelles Tandem durch die Fortbildung.<br />

Jugendliche Lebenswirklichkeit(en)<br />

Ehrenamtliche, die mit Jugendlichen arbeiten, konnten das Seminar<br />

Lebenswirklichkeit(en) heutiger Jugend besuchen. Neben der theoretischen<br />

Einordnung der Lebensphase Jugend und der gesellschaftlichen Entwicklungen,<br />

wurden ausgewählte Ergebnisse der letzten drei Shell-Studien<br />

vorgestellt. Auch mit der Hilfe von Jugendmedien konnten die Teilnehmer<br />

diesen biographischen Abschnitt lebensnah (wieder-)entdecken. Die Fortbildung,<br />

die besonders auf die Anforderungen in der ehrenamtlichen<br />

Arbeit mit Jugendlichen einging, wurde von Christian Giardina, <strong>CBE</strong>- Projektmitarbeiter<br />

und Dipl.-Sozialpädagoge, entwickelt und durchgeführt.<br />

Strategien für Sprachvermittler<br />

„Welche Rolle und Haltung habe ich als Sprachvermittler?“ Diese Frage<br />

stand im Mittelpunkt des halbtägigen Workshops für Ehrenamtliche aus<br />

dem Projekt Ehrenamtliche Sprachvermittler. Praktische Übungen und<br />

unterschiedliche Gesprächssituationen halfen, sich in die verschiedenen<br />

Personen (Redner-Sprachvermittler-Rezipient) einfühlen zu können. Es<br />

gab viele Tipps, wie auf Gesagtes flexibel reagiert und Sachverhalte<br />

umschrieben werden können. Auch die richtige Vor- und Nachbereitung<br />

der Einsätze wurde gemeinsam erarbeitet.<br />

Hanna Schenck, Fachfrau für Training und Coaching im Bereich Sprachen<br />

und Interkulturelle Kommunikation, führte durch den Workshop.<br />

Theaterworkshop<br />

Jede gesellschaftliche Rolle, aber gerade auch jedes Alter hat seine eigenen<br />

Bewegungen und Gesten. Zum ersten Mal wurde ein Theaterworkshop<br />

für Ehrenamtliche angeboten, die einzelne Jugendliche betreuen oder Kleingruppen<br />

leiten. Die Kölner Theaterpädagogin Lisa Ostendorp bot einen<br />

halbtägigen Workshop zum Bewegungstheater an, bei dem mit kleinen<br />

Theater- und Improvisationsübungen die Wahrnehmung des eigenen Ω<br />

38 Vermittlung & Qualifizierung


Körpers geschult wurde. Über die körperlichen Bewegungen des Theaterspiels<br />

konnten sich die Teilnehmer in Jugendliche einfühlen und Erinnerungen<br />

an die eigene Jugend wieder entdecken.<br />

Seminare für Kursleiter an Hauptschulen im ZIEL-Projekt<br />

Das Thema Grenzen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen stand im<br />

Mittelpunkt eines Treffens in der Gemeinschaftshauptschule an der Bruchstraße<br />

am 13. April <strong>2011</strong>. Rollenspiele und Gruppenarbeiten wechselten<br />

einander ab, ergänzt durch Gruppenübungen zum Raum - und Distanzverhalten.<br />

Der Austausch untereinander und das Lernen voneinander in<br />

Bezug auf sinnvolle Verhaltensregeln waren hierbei wesentliche Bestandteile.<br />

Moderiert wurde das Seminar von Marlies Rustemeyer (Projektleiterin<br />

ZIEL) mit Unterstützung der ehrenamtlich engagierten Studentin der<br />

Pädagogik Alexandra Buttenbruch.<br />

Erfahrungsaustausch im ZIEL-Projekt im Verlag an der Ruhr<br />

Der Verlag an der Ruhr war bei Recherchen über Mülheimer Projekte auf<br />

das ZIEL-Projekt des <strong>CBE</strong> gestoßen und war davon begeistert. Um das<br />

Projekt und die engagierten Ehrenamtlichen zu unterstützen, stellte das<br />

Unternehmen kostenlos seinen Seminarraum zur Verfügung. Das ZIEL-<br />

Projekt nutzte diesen Raum daraufhin bereits mehrfach für Austauschtreffen.<br />

Die Ehrenamtlichen waren eingeladen zunächst in der Buchhandlung des<br />

Verlags zu stöbern und sich später zum Bespiel mit dem Thema Lernlust<br />

und Lernfrust in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen an Haupt- und<br />

Realschulen auseinander setzen.<br />

Neue Wege zum Erfolg: Engagementpartnerschaften<br />

Am 16. März <strong>2011</strong> bot die Servicestelle des Netzwerkes Ruhrgebiet<br />

gemeinsam mit der Kreisverbandsleitung Mülheim des BVMW (Bundesverband<br />

mittelständische Wirtschaft) ein Info-Frühstück für Unternehmen<br />

an. Thema des Impulsreferats und der anschließenden Diskussion mit<br />

den Unternehmen war: Neue Wege zum Erfolg: Engagementpartnerschaften<br />

zwischen KMU (kleine und mittlere Unternehmen) und Gemeinnützigen.<br />

Dr. Jörg Ernst – Leiter der beim <strong>CBE</strong> angesiedelten Servicestelle Netzwerk<br />

Ruhrgebiet – zeigte, wie vielfältig die Formen der Engagementpartnerschaften<br />

mittlerweile geworden sind. Zum Beispiel unterstützt eine Kommunikationsagentur<br />

kostenlos die Öffentlichkeitsarbeit einer sozialen Organisation,<br />

Mitarbeiter einer Wirtschaftsberatung beteiligen sich bei einem<br />

Aktionstag an Umbauarbeiten auf einem Spielplatz und der Manager einer<br />

Druckerei arbeitet eine Woche ehrenamtlich in einer Behindertenwerkstatt.<br />

In seinem Impulsvortrag umriss Jörg Ernst auch, welche Rahmenbedingungen<br />

bei Engagementpartnerschaften erfüllt sein müssen und welchen<br />

konkreten Nutzen gerade auch (neugegründete) kleine und mittlere Unternehmen<br />

für sich daraus ziehen können: Kontakte knüpfen, Kompetenzen<br />

belegen, Referenzen erhalten.<br />

Die Beispiele und Argumente machten offensichtlich Appetit auf Engagementpartnerschaften.<br />

So signalisierten etliche der anwesenden Unternehmer,<br />

sich in den kommenden Monaten bürgerschaftlich engagieren zu wollen. π<br />

Vermittlung & Qualifizierung 39


Fachliche Begleitung der BAMF-Projekte<br />

Auf Anfrage des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und im<br />

Auftrag des Bundesministeriums des Innern hat Dr. Jörg Ernst für das <strong>CBE</strong><br />

die fachliche Begleitung der Modellprojekte zur verstärkten Partizipation von<br />

Migrantenorganisationen zusammen mit Dr. Ingrid Beer (Stadtforschung und<br />

Sozialplanung Berlin) übernommen.<br />

Bei den begleiteten Projekten handelt es sich überwiegend um so genannte<br />

Tandemprojekte. Bei diesen arbeiten etablierte Träger wie z.B. Diakonie<br />

oder Caritas mit Migrantenorganisationen intensiv in einem Projekt<br />

zusammen, um so voneinander lernen und Kontakte nutzen zu können.<br />

Unter den vom <strong>CBE</strong> begleiteten Modellprojekten befand sich auch das<br />

Mülheimer Tandemprojekt zwischen den Caritas-Sozialdiensten e.V. und dem<br />

Multikulturellen Familienverein Mülheim an der Ruhr e.V. mit dem Titel<br />

Interkulturelle Öffnung – professionelles und ehrenamtliches Engagement vor<br />

Ort verbinden. Im projekt wurden Frauen mit Zuwanderungsgeschichte zu<br />

Interkulturellen Gesundheitsmediatorinnen qualifiziert, die sich auf Honorarbasis<br />

engagieren und Anderen den Weg zur Selbsthilfe – auch durch die<br />

Zusammenarbeit mit sozialen Diensten – zeigen.<br />

Zum Jahresschluss <strong>2011</strong>endete die Modellprojektphase. Am 8. Dezember<br />

<strong>2011</strong> fand in Nürnberg im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge<br />

eine zentrale Abschlussveranstaltung statt. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

„Der Freiwilligendienst<br />

aller Generationen ist ein<br />

Fenster zu einer anderen<br />

Welt!“<br />

– Rima Ayvaz, Freiwillige<br />

„Der Freiwilligendienst aller Generationen<br />

war für uns genau die Lücke,<br />

die wir hatten, zwischen ganz großen<br />

Formaten [...] und dem normalen<br />

ehrenamtlichen Engagement.“<br />

– Christian Haase,<br />

Bürgermeister,<br />

Stadt Beverungen, Träger<br />

Freiwilligendienste aller Generationen (FdaG)<br />

Über zweieinhalb Jahre wurde zu dem Programm Freiwilligendienste aller<br />

Generationen in Nordrhein-Westfalen beraten und geschult. Dezember<br />

<strong>2011</strong> endete die Arbeit des mobilen Beratungsteams, das gemeinnützige<br />

Organisationen und Kommunen beim Aufbau von Projekten begleitete.<br />

Neben Informationsveranstaltungen und Fachgesprächen unterstützten die<br />

Beraterinnen auch durch vielfältige Fortbildungsangebote die Fachkräfte bei<br />

der Umsetzung der Freiwilligendienste.<br />

Die Bilanz kann sich sehen lassen, in NRW haben sich insgesamt über 700<br />

Freiwillige im Rahmen des Programms engagiert. Über 190 Einrichtungen<br />

wurden beraten. 35 davon haben eine Trägerschaft der Freiwilligendienste<br />

übernommen. Das Programm wurde 2009 vom Bundesministerium für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend initiiert. In ganz Deutschland wurden<br />

kostenlos Beratungen und Seminare für Fachkräfte und Freiwillige angeboten.<br />

Insgesamt haben sich deutschlandweit 7.000 Freiwillige engagiert,<br />

davon 44% erstmalig und über 60% waren älter als 50 Jahre.<br />

Der FdaG richtete sich an alle Menschen ab dem 16. Lebensjahr, die sich<br />

mindestens sechs Stunden in der Woche und für mindestens ein halbes Jahr<br />

engagieren möchten. Im Gegenzug erhielten die Freiwilligen Fortbildungen<br />

im Umfang von 60 Stunden im Jahr.<br />

Das Beratungsteam wurde in NRW vom Landesministerium für Generationen,<br />

Emanzipation, Pflege und Alter gefördert. Mit der Projektleiterin Kristina<br />

Weitz übernahm das <strong>CBE</strong> in den zweieinhalb Jahren die Funktion einer<br />

regionalen Beratungs- und Koordinierungsstelle. π<br />

40 Vermittlung & Qualifizierung


Veranstaltungen<br />

& Aktionen<br />

Veranstaltungen und Aktionen<br />

Erste Patenbörse in Mülheim an der Ruhr<br />

Zur ersten Patenbörse in Mülheim an der Ruhr lud das <strong>CBE</strong> am 22. Januar<br />

<strong>2011</strong> in das Stadtteilbüro Eppinghofen ein. Wer eine sinnvolle, interessante<br />

und vielseitige Aufgabe suchte, mit der die Zukunftschancen junger<br />

Menschen verbessert werden können oder sich einfach über die Vielfalt der<br />

Projekte informieren wollte, war herzlich willkommen. Eingeladen waren<br />

auch die Menschen, die nach Unterstützung suchten.<br />

Mit einem Projektstand vertreten waren: das Projekt Lesepaten der Stadtteile<br />

Eppinghofen und Styrum (Stadt Mülheim), das Projekt Familienstart<br />

(Caritas), Big Brothers – Big Sisters (Regionalbüro Essen) sowie die <strong>CBE</strong>-<br />

Projekte Leseförderung, Ausbildungspaten und ILJA-Lotsen.<br />

Voll die Ruhr<br />

Erstmals beteiligten sich auch Kulturbotschafter an den in Mülheim schon<br />

fast legendären Jugendfestspielen Voll die Ruhr. Die Veranstaltung lockte<br />

mit einem bunten Programm und die Kulturbotschafter waren mittendrin:<br />

Eine Graffiti Sprayaktion machte auf das Projekt aufmerksam und animierte<br />

zum Mitmachen. Interessierte Jugendliche konnten sich über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten des Projektes informieren und erste Kontakte knüpfen. Ω<br />

Veranstaltungen & Aktionen 41


Seniorenmesse<br />

Das <strong>CBE</strong> präsentierte sich am 6. April <strong>2011</strong> auf der<br />

Seniorenmesse im Forum und stellte verschiedene<br />

Projekte vor. Julia Bledau und Katharina Wehner informierten<br />

Besucher über Möglichkeiten, sich zu engagieren,<br />

z.B. als Ausbildungspate mitzumachen.<br />

Marlies Rustemeyer stellte das ZIEL-Projekt vor und<br />

präsentierte aus dem Projekt Kunst für die Tonne eine<br />

Mülltonne mit Asterixmotiven, die von Schülerinnen<br />

mit der Künstlerin Gisela Lentz bemalt wurde. Eva<br />

Winkler informierte über die Möglichkeit, seine Herzenswünsche<br />

im EFI-Projekt umzusetzen. Die emsigen<br />

Heinzelwerker nahmen Kontakt mit Senioren auf und<br />

stießen auf ein erfreutes und überraschtes Echo: „Das<br />

habe ich ja gar nicht gewusst, dass es so etwas gibt.“<br />

(Ausbildungspaten) standen für alle Fragen rund um<br />

Patenschaften zur Verfügung. Die Besucher stellten<br />

aber auch Fragen zur Arbeit des <strong>CBE</strong> und interessierten<br />

sich für die Möglichkeiten im <strong>CBE</strong> ehrenamtlich aktiv<br />

zu werden.<br />

Woche des bürgerschaftlichen Engagements<br />

Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement<br />

(BBE) veranstaltet jährlich die so genannte Woche des<br />

bürgerschaftlichen Engagements. Bereits zum siebten<br />

Mal beteiligten sich unter dem Motto Engagement<br />

macht stark! vom 16. bis 25. September <strong>2011</strong> Initiativen,<br />

Vereine, Verbände, staatliche Institutionen und<br />

Unternehmen daran. Ziel dieser größten bundesweiten<br />

Freiwilligenoffensive ist es, die Arbeit von mehr<br />

als 23 Millionen Engagierten zu würdigen.<br />

Kunst für die Tonne<br />

An der Gemeinschaftsaktion zur künstlerischen Gestaltung<br />

von Restmülltonnen, die von den Mülheimer<br />

Social Clubs, der MEG und weiteren Partnern ins Leben<br />

gerufen wurde, beteiligte sich auch das ZIEL-Projekt<br />

des <strong>CBE</strong>.<br />

Auch das <strong>CBE</strong> beteiligte sich, wie jedes Jahr, und stellte<br />

diesmal besonders die beiden Projekte Ausbildungspaten<br />

und ILJA-Lotsen vor. Am 19. September konnten<br />

sich interessierte Bürger im Foyer der Sparkasse am<br />

Berliner Platz über diese Projekte, die auf eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit mit Jugendlichen im Übergang<br />

Schule-Beruf zielen, informieren. Die beiden Projektleiterinnen<br />

Julia Bledau (ILJA) und Katharina Wehner<br />

Hilal und Ronahi, Schülerinnen der Gemeinschaftshauptschule<br />

an der Bruchstraße, machten mit und<br />

gestalteten, wie zahlreiche andere Mülheimer, ihre<br />

Tonne. Im Atelier der Malerin Gisela Lentz malten sie<br />

unter deren Anleitung in den Sommerferien Asterix-<br />

Motive auf die Tonne und waren am Ende stolz auf<br />

ihre Tonne.<br />

Mülheims Straßen sind durch diese Aktion ein wenig<br />

bunter geworden, drei Sieger des Wettbewerbs freuten<br />

sich über Gutscheine für eine individuelle Reise und<br />

das <strong>CBE</strong> dankte allen Beteiligten, dass der Erlös Aktion<br />

der Arbeit des <strong>CBE</strong> zugute kommt. Ω<br />

42 Veranstaltungen & Aktionen


Führung durch den Betrieb der Druckerei Thierbach –<br />

Kinder aus dem Projekt Leseförderung drucken ihr<br />

eigenes Buch<br />

Tolle Eindrücke gewannen 24 Kinder der Grundschule<br />

an der Zunftmeisterstraße in der Druckerei Thierbach<br />

an der Elbestraße. Die Mitarbeiter der Druckerei boten<br />

den Kindern eine spannende und lehrreiche Führung<br />

durch ihren Betrieb, gaben Einblick in ihre Arbeit, erklärten<br />

die Entstehung eines Printprodukts vom Layout bis<br />

zur fertigen Broschüre und demonstrierten die Funktionen<br />

einzelner Maschinen.<br />

Der Clou: Die Kinder hatten in den Wochen zuvor im<br />

Rahmen der Leseförderung selbst Texte verfasst und<br />

Bilder gemalt. Diese waren dann von der Grafikerin Louise<br />

Huber-Fennell in ein druckfähiges Layout umgesetzt<br />

worden. Während der Führung und vor den Augen der<br />

Kinder, entstand nun als Anschauungsobjekt, Arbeitsschritt<br />

für Arbeitsschritt, ein Heft mit ihren eigenen<br />

Werken. „Unser eigenes Bilderbuch!“, staunte einer der<br />

Schüler aus der 4. Klasse. „Ich bin FC Barcelona-Fan und<br />

habe zu meiner Geschichte noch ein Fußballbild gemalt.“<br />

Für die Kinder und auch für die Ehrenamtlichen der<br />

Leseförderung war dieser sehr interessante Nachmittag<br />

ein ganz besonderes Erlebnis. An dieser Stelle geht<br />

unser Dank an Louise Huber-Fennell und an das Team<br />

der Druckerei Thierbach für ihren tollen Einsatz.<br />

Bürgerkongress „Brücken bauen – Gemeinschaft<br />

zusammen gestalten“<br />

Anfang Dezember bot der Bürgerkongress im Rahmen<br />

des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit<br />

Interessierten die Gelegenheit, sich über die vielfältigen<br />

Möglichkeiten ehrenamtlichen Engagements zu<br />

informieren. Auch das <strong>CBE</strong> präsentierte sich auf dem<br />

„Markt der Möglichkeiten“ in Düsseldorf und stellte<br />

anschaulich einen Teil der beim <strong>CBE</strong> angesiedelten<br />

Projekte vor. Viele ehrenamtlich engagierte Bürger sowie<br />

Mitarbeiter anderer Organisationen zeigten sich<br />

beeindruckt von der Vielfalt der Projekte – spannende<br />

Gespräche und ein lebhafter Austausch waren die Folge.<br />

Themen- und Fachforen ergänzten die inhaltliche Bandbreite<br />

der Veranstaltung.<br />

Der Bundesweite Vorlesetag erfreute Mülheimer Kinder<br />

Die Initiatoren Stiftung Lesen, DIE ZEIT und Deutsche<br />

Bahn organisierten den Bundesweiten Vorlesetag <strong>2011</strong><br />

am 18. November. Er gilt als das größte Vorlesefest<br />

Deutschlands und folgt der Idee: Jeder, der Spaß am<br />

Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – zum<br />

Beispiel in Schulen, Kindergärten, Bibliotheken oder<br />

Buchhandlungen.<br />

Im vergangenen Jahr hatten sich über 9.000 Vorleser<br />

am Bundesweiten Vorlesetag beteiligt, darunter viele<br />

Prominente aus Politik, Kultur und Medien.<br />

Diesmal waren auch die Ehrenamtlichen des Projekts<br />

Leseförderung des <strong>CBE</strong> mit dabei. Im Bücher-Antiquariat<br />

Schmökerstube gaben sie am Nachmittag Geschichten<br />

für Kinder im Grundschulalter zum Besten.<br />

Für die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule an<br />

der Zunftmeisterstraße, die regelmäßig zur Leseförderung<br />

kommen, war das eine schöne Abwechslung.<br />

So urteilte das Publikum: „Meistens lesen wir ja schon<br />

selber, aber heute hat es Spaß gemacht, etwas vorgelesen<br />

zu bekommen!“ Ω<br />

Veranstaltungen & Aktionen 43


Das ehrenamtlich geführte Bücher-Antiquariat Schmökerstube<br />

veranstaltete an diesem Tag für seine Besucher<br />

eine Quiz-Aktion. Zehn Fragen rund um das Thema<br />

Literatur sollten richtig beantwortet werden. Die<br />

ausgelosten Gewinner konnten sich über Büchergutscheine<br />

für die Schmökerstube freuen.<br />

<strong>CBE</strong> – Geschäftsführerin beim Podium mit Bundeskanzlerin<br />

Merkel<br />

Unter dem Motto Gemeinsam geht’s – Menschen helfen<br />

Menschen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel am 5.<br />

April knapp 200 Menschen, die sich überdurchschnittlich<br />

für die Gesellschaft engagieren, in das Bundeskanzleramt<br />

eingeladen.<br />

Der Deutsche Vorlesepreis – Kinderoper und viel<br />

Prominenz<br />

Der Deutsche Vorlesepreis wurde im Herbst 2005 von<br />

einer Kölner Knabberartikel-Marke ins Leben gerufen. Er<br />

soll ehrenamtliches Vorlese-Engagement fördern, und<br />

für das Lesen und die Liebe zum Buch als Bildungsgrundlage<br />

werben. Ehrenamtliche Vorleseprojekte bieten<br />

insbesondere Kindern, die in eher literaturfernen<br />

familiären Situationen aufwachsen, Zugang zur großen<br />

und vielseitigen Welt der Bücher. Die besten, engagiertesten<br />

und kreativsten Projekte zeichnet der Deutsche<br />

Vorlesepreis mit seiner Trophäe sowie mit weiteren<br />

Preisen einmal im Jahr aus.<br />

In diesem Jahr war auch das Projekt Leseförderung des<br />

<strong>CBE</strong> für den Preis in der Kategorie Förderpreis für<br />

Integration nominiert. Die Teilnehmer erlebten am 7.<br />

Oktober eine sehr schöne Abendveranstaltung in der<br />

Kölner Kinderoper mit musikalischem Programm und<br />

vielen prominenten Gästen, darunter Hannelore Hoger<br />

(siehe Foto), Fritz Pleitgen, Marie-Luise Marjan etc.<br />

„Auch wenn wir diesmal nicht ausgezeichnet wurden, hat<br />

es trotzdem Freude gemacht, heute Abend dabei zu<br />

sein“, so die Ehrenamtlichen des Projekts.<br />

Quiz zum Welttag des Buches in der Schmökerstube<br />

Wussten Sie schon, dass seit 1995 der 23. April der<br />

Welttag des Buches ist? Und dass er seinen Ursprung in<br />

einer katalanischen Tradition hat, und dass sich die<br />

Menschen in Barcelona seit den 20er Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts an diesem Tag neben Rosen auch Bücher<br />

schenken? Die UNESCO möchte mit diesem Tag und<br />

den damit verbundenen weltweiten Aktivitäten Buch und<br />

Lesen fördern. Deutschlandweit feiern Buchhandlungen,<br />

Verlage, Bibliotheken und Schulen ein großes Lesefest<br />

und teilen ihre Begeisterung für Bücher.<br />

An der Podiumsdiskussion nahm die damalige Geschäftsführerin<br />

des <strong>CBE</strong>, Andrea Hankeln, stellvertretend für<br />

die Freiwilligenagenturen teil. Im Rahmen der Diskussion<br />

hatte sie Gelegenheit, auf die Bedeutung von Freiwilligenagenturen<br />

hinzuweisen und das breite Angebotsspektrum<br />

dieser Anlaufstellen zu erläutern. Frau Merkel<br />

würdigte diese Arbeit in ihrer Ansprache: „Ich glaube,<br />

dass wir noch viel mehr Menschen gewinnen könnten, wenn<br />

es mehr Beratung, mehr Unterstützung gäbe. Deshalb<br />

darf der Staat nicht denken, dass das Ehrenamt schon<br />

von alleine funktioniert (...)“. Die Freiwilligenagenturen<br />

freuten sich über diese Bestätigung von höchster<br />

Regierungsebene.<br />

Bericht aus Brüssel – Filmteam des Westdeutschen<br />

Rundfunks zu Gast beim <strong>CBE</strong><br />

Am 31. Januar <strong>2011</strong> fanden im Bücher-Antiquariat Schmökerstube<br />

Dreharbeiten für die WDR-Sendung Bericht<br />

aus Brüssel statt. Andrea Hankeln (Geschäftsführerin des<br />

<strong>CBE</strong>) und Ulrike Mostafai, die als Ehrenamtliche das<br />

<strong>CBE</strong>-Projekt Leseförderung betreut, gaben in einem<br />

Interview Einblick in den praktischen Ablauf der Leseförderung.<br />

Im Rahmen des Europäischen Jahres der<br />

Freiwilligentätigkeit wurde im März eine Reportage über<br />

das Projekt ausgestrahlt.<br />

Leseförderung gewinnt Preisgeld bei dm-Wettbewerb<br />

Das <strong>CBE</strong> nahm im Januar <strong>2011</strong> mit dem Projekt Leseförderung<br />

am Wettbewerb Ideen Initiative Zukunft teil, der<br />

von der Drogeriemarktkette dm und der Deutschen<br />

UNESCO-Kommission ausgelobt wurde. Prämiert<br />

werden sollten gute Ideen und Projekte für eine lebenswerte<br />

Welt.<br />

In einer Kundenabstimmung füllten Besucher der dm-<br />

Filiale im Mülheimer Forum einen Stimmzettel aus, mit<br />

dem sie für ein dort vorgestelltes gemeinnütziges<br />

Projekt abstimmen konnten.<br />

Das Projekt Leseförderung erhielt die meisten Stimmen<br />

und gewann so das Preisgeld in Höhe von 1.000,- Euro.<br />

Die offizielle Scheckübergabe fand im dm-Markt im<br />

Forum statt.<br />

Das <strong>CBE</strong> bedankt sich ganz herzlich bei allen Besucher,<br />

die für das Projekt Leseförderung gestimmt haben! π<br />

44 Veranstaltungen & Aktionen


Netzwerke<br />

Netzwerke in Mülheim<br />

Das <strong>CBE</strong> arbeitet in einer Vielzahl Mülheimer Netzwerke mit. An dieser<br />

Stelle wollen wir Ihnen das Netzwerk Saarn vorstellen.<br />

Weitere Netzwerke fi nden Sie auf unserer Internetseite: www.cbe-mh.de<br />

Netzwerk Saarn – Bündnis für Familie<br />

Zwei Jahre Netzwerkarbeit für einen kinder-, jugend- und familienfreundlichen<br />

Stadtteil. Im Auftrag des Mülheimer Bündnisses für Familie unterstützt<br />

das <strong>CBE</strong> den Aufbau von Netzwerkstrukturen für Familien im Stadtteil<br />

Saarn. Inhaltliche Impulse setzen die Aktiven selbst, schließlich sind sie<br />

die Experten in eigener Sache. Zahlreiche Netzwerke, Projektgruppen<br />

und Initiativen haben sich entwickelt, die auch in <strong>2011</strong> sehr aktiv waren.<br />

Saarner Jugendforum<br />

Saarner Akteure der Jugendarbeit suchen nach neuen Beteiligungsformen für<br />

Jugendliche, denn sie möchten die Angebote für Jugendliche im Stadtteil<br />

erweitern. Nach einer Fragebogenaktion an der Gesamtschule Saarn fand im<br />

September eine Zukunftswerkstatt unter dem Motto „Bock auf Saarn?<br />

Dein Plan für Saarn...“ statt. Jugendliche hatten hier Gelegenheit, sich zu<br />

ihren Themen im Stadtteil zu äußern. Im Rahmen dieser Veranstaltung<br />

entstand der Saarn-Song, der die Gefühle von Mädchen in Saarn über ihren<br />

Stadtteil in Musik fasst. Die Projektpartner Ev. Jugend Broich Saarn, Treffpunkt<br />

Behinderte und Nichtbehinderte, Begegnungsstätte Kloster Saarn<br />

wurden unterstützt von der pädagogischen Leitung der Gesamtschule Saarn,<br />

dem JugendPotenzialProjekt (JUPP) und dem Projekt Kulturbotschafter. Sie<br />

werden gemeinsam weiter an dem Thema arbeiten. Ω<br />

Netzwerke 45


Saarner Kompass<br />

Ende des Jahres ist der Saarner Kompass erschienen. Diese Publikation<br />

enthält relevante Angebote für Familien und soll ihnen die Orientierung<br />

im Stadtteil erleichtern. Mit viel Engagement hat die Projektgruppe Adressen<br />

und Hinweise zu Dienstleistungen, Ansprechpartnern, Freizeitangeboten<br />

etc. zusammengestellt. Die Broschüre liegt im Stadtteil aus oder ist über<br />

die Netzwerkkoordinatorin erhältlich.<br />

Familienfest in der Begegnungsstätte Kloster Saarn<br />

Die Akteure des Saarner Familienforums haben ein gemeinsames Familienfest<br />

organisiert, das am 1. Juli stattfand. Aufgrund des regnerischen<br />

Wetters wurde das Fest kurzerhand von dem Klostergarten in die Begegnungsstätte<br />

gelegt. Alle fanden dort ihren Platz: der Kindertrödel, die<br />

Klosterbücherei mit einem Büchertisch und das Koordinationstraining<br />

einer Gesundheitspädagogin. In der Mitte des Raumes spielten Schüler<br />

der Schach AGs der Klostermarktschule und der Gesamtschule Saarn gegeneinander.<br />

Kindertagesstätten und Familienzentren sorgten für mehr<br />

„Durchblick“ mit einem Spiegelstand, schminkten phantasievoll und boten<br />

die Möglichkeit Musikinstrumente zu basteln. Die Koffer des Projektes Saarn<br />

im Koffer wurden zum ersten Mal ausgestellt und boten viel Gesprächsstoff.<br />

Saarn im Koffer<br />

Die Projektgruppe Saarn im Koffer kooperiert mit dem Netzwerk Saarn<br />

und dem Netzwerk der Generationen. Anhand von „Themenkoffern“ soll<br />

der Kontakt und der Austausch zwischen den Generationen hergestellt<br />

sowie eine Sensibilisierung für die Geschichte des eigenen Stadtteils erreicht<br />

werden. In einem intergenerativen Workshop haben Drittklässler der<br />

Klostermarktschule gemeinsam mit Senioren ihren Stadtteil und ihre<br />

Geschichte erkundet und themenbezogene Koffer gepackt. Themen waren<br />

z.B. der Künstler Otto Pankok, Reitsport in Saarn, der Kräutergarten und<br />

die Düsseldorfer Straße.<br />

Weitere Beispiele der vielfältigen Netzwerkarbeit finden Sie unter:<br />

www.familie-in-muelheim.de und www.muelheim-ruhr.de π<br />

Ansprechpartnerin: Luise Scheib, 0208/ 970 68-24<br />

46 Netzwerke


Netzwerke in NRW<br />

Lagfa NRW<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Nordrhein-<br />

Westfalen (lagfa NRW) ist ein verbandsübergreifendes Fachforum für<br />

Freiwilligenarbeit, in der Freiwilligenagenturen, -zentren und -börsen mit<br />

ihrer vielfältigen Träger- und Organisationsstruktur vertreten sind.<br />

NRW ist das Bundesland mit den meisten Freiwilligenagenturen. Derzeit sind<br />

es 111, von denen 64 in der lagfa NRW vertreten sind.<br />

Das <strong>CBE</strong> ist Mitglied seit 2004 und hat zwischen 2009 und <strong>2011</strong> mit Andrea<br />

Hankeln die stellvertretende Sprecherin gestellt.<br />

Ansprechpartner: Michael Schüring, 0208/ 970 68-11<br />

Netzwerk AusbildungsPatenschaftsProjekte NRW: Konsequenter Einsatz<br />

des Sprecherteams wurde belohnt<br />

Das Netzwerk der Ausbildungspatenprojekte Nordrhein-Westfalen ist ein<br />

freiwilliger, trägerübergreifender Zusammenschluss von Ausbildungspatenprojekten<br />

in Nordrhein-Westfalen. Das <strong>CBE</strong> ist seit dem Gründungsjahr<br />

2007 daran beteiligt. Es bietet zweimal jährlich Raum für einen kollegialen<br />

Fachaustausch der Projekte (siehe Foto) und zielt auf die Qualitätssteigerung<br />

in den Projekten, sowie die Stärkung und Anerkennung der<br />

ehrenamtlichen Projekte im Übergangssystem Schule-Beruf.<br />

Aufgrund der verstärkten Lobbyarbeit des Sprecherteams, dem Katharina<br />

Wehner, Leiterin des Ausbildungspatenprojekts, neben Melanie Möllenbeck<br />

aus Köln und Wiebke Gehrke aus Rheine seit 2009 angehört, erhielt<br />

das Netzwerk am 11. November <strong>2011</strong> im Ministerium für Arbeit, Integration<br />

und Soziales die Zusage für eine Förderung. 2012 gibt es dann eine Homepage,<br />

die Interessierte über die Arbeit des Netzwerks und Ausbildungspatenschaften<br />

in NRW auf dem Laufenden hält: www.ausbildungspaten-nrw.de.<br />

Ansprechpartnerin: Katharina Wehner, 0208/ 970 68-18<br />

Netzwerke 47


Netzwerk Ruhrgebiet für bürgerschaftliches Engagement<br />

Im Netzwerk Ruhrgebiet arbeiten Freiwilligenagenturen, Bürgerstiftungen<br />

und kommunale Stellen aus Städten des Ruhrgebiets sowie Wirtschaftsunternehmen<br />

zusammen, um das bürgerschaftliche Engagement und<br />

den Gedanken der sektorenübergreifenden Kooperation in der Region weiter<br />

zu stärken. Zu einer bekannten Marke ist der vom Netzwerk Ruhrgebiet<br />

unter Mitveranstaltung und Unterstützung verschiedener Unternehmen<br />

jährlich organisierte RUHRDAX geworden. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

besteht seit einigen Jahren im Organisationsteam des RUHRDAX<br />

und über das Netzwerk Ruhrgebiet mit der RWE Deutschland AG, der Kommunikationsagentur<br />

CP-Compartner, der Messe Essen und weiteren<br />

Unternehmen aus der Region sowie mit dem BVMW Metropole Ruhr. Das<br />

beim <strong>CBE</strong> angesiedelte Servicebüro des Netzwerkes Ruhrgebiet organisiert<br />

den Erfahrungsaustausch der Netzwerkpartner, initiiert städteübergreifende<br />

Projekte und gibt Impulse in die Region. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

Bundesweite Netzwerke<br />

Bagfa e.V.<br />

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) e.V. ist<br />

der bundesweite Dach- und Fachverband der ca. 400 Freiwilligenagenturen<br />

in Deutschland. Sie wurde im Jahr 1999 als gemeinnütziger, partei- und<br />

konfessionsunabhängiger Verein von Vertretern lokaler Freiwilligenagenturen<br />

gegründet. Das <strong>CBE</strong> ist seit 2002 Mitglied der bagfa e.V. und arbeitet in<br />

verschiedenen Gremien der Arbeitsgemeinschaft mit. In den letzen beiden<br />

Jahren war die Geschäftsführerin des <strong>CBE</strong> Vorsitzende der bagfa e.V.<br />

Ziel der bagfa ist es, Freiwilligenagenturen in ihrer Rolle als lokale Experten<br />

und Anlaufstellen des bürgerschaftlichen Engagements zu stärken. Sie<br />

will damit einen Beitrag zum Aufbau einer Bürgergesellschaft leisten, in der<br />

sich Bürger, Organisationen, Vereine, Unternehmen und Kommunen für<br />

eine solidarische Gesellschaft engagieren.<br />

Die bagfa unterstützt die Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen<br />

durch ein Qualitätsmanagementsystem und macht gute Qualität durch<br />

das bagfa-Siegel sichtbar. Das <strong>CBE</strong> ist seit 2008 mit dem Qualitätssiegel<br />

der bagfa ausgezeichnet.<br />

Ansprechpartner: Michael Schüring, 0208/ 970 68-11<br />

Zusammenarbeit mit UPJ<br />

Das <strong>CBE</strong> hat seine Kontakte zu UPJ e.V., dem Netzwerk engagierter Unternehmen<br />

und gemeinnütziger Mittlerorganisationen in Deutschland,<br />

weiter intensiviert. Dabei geht es um Fragen der Unterstützung gemeinnütziger<br />

Einrichtungen durch Wirtschaftsunternehmen ebenso wie<br />

die Umsetzung lokaler Aktionstage und die Vorbereitung von sozialen<br />

Einrichtungen auf ihren Kontakt zu Unternehmen, die Einsatzfelder für ihr<br />

bürgerschaftliches Engagement suchen.<br />

Zu den <strong>CBE</strong>-Aktivitäten im Rahmen des UPJ-Netzwerkes zählten <strong>2011</strong> u.a.<br />

die Durchführung von zwei Kurz-Workshops zur Unternehmenskooperation<br />

bei gemeinnützigen Kinder- und Jugendeinrichtungen in Dortmund und Köln.<br />

Die organisatorische Unterstützung des KPMG-Aktionstages (Make a<br />

Difference Day) in Dortmund war ebenso Teil der Netzwerkarbeit , wie die<br />

Bereitstellung von Infomaterialien und die Teilnahme an der Jahrestagung<br />

des UPJ-Netzwerkes im Roten Rathaus, Berlin, am 24.März <strong>2011</strong>. π<br />

Ansprechpartner: Dr. Jörg Ernst, 0208/ 970 68-12<br />

48 Netzwerke


Die Sonne<br />

Anerkennungskultur<br />

Dem <strong>CBE</strong> ist die Anerkennung für das geleistete Engagement ein wichtiges<br />

Anliegen. Dazu gehört für uns, darauf zu achten, dass die Engagierten ihre<br />

anfallenden Kosten wie Fahrkosten etc. erstattet bekommen, dass Qualifizierungsmaßnahmen<br />

angeboten werden und dass ein „Dankeschön“<br />

ausgesprochen wird.<br />

Freiwilligenkarte<br />

Eine besondere Anerkennung findet in Form unserer Freiwilligenkarte Mülheim<br />

statt. Diese Karte gewährt Menschen, die sich in Mülheim mindestens seit<br />

zwei Jahren und mit mindestens 100 Stunden pro Jahr engagieren, Rabatte<br />

in Einrichtungen und Geschäften.<br />

Treffen diese Kriterien auf Sie zu? Dann sprechen Sie uns an oder informieren<br />

Sie sich auf unserer Internetseite, auf der Sie auch das Antragsformular<br />

fi nden: www.cbe-mh.de<br />

Ansprechpartner: Jörg Petzold, 0208/ 970 68-20<br />

Ehrenamtskarte NRW<br />

Als das „i-Tüpfelchen“ obendrauf, gibt es in Mülheim seit Ende 2008 auch<br />

die Möglichkeit, die Ehrenamtskarte NRW zu beantragen. Diese Karte gilt<br />

nicht nur in Mülheim, sondern in zahlreichen beteiligten Kommunen und<br />

in ausgewählten Landeseinrichtungen. Diesen Mehrwert erhalten diejenigen,<br />

die mindestens fünf Stunden in der Woche in den letzten zwei Jahren<br />

tätig waren. Weitere Informationen und den entsprechenden Antrag finden<br />

Sie ebenfalls auf unsere Internetseite:<br />

www.cbe-mh.de oder auf www.ehrensache.nrw.de<br />

Die Sonne 49


Dankeschön!<br />

An dieser Stelle möchten wir uns ganz herzlich bei den Menschen bedanken,<br />

die das <strong>CBE</strong> im vergangenen Jahr ehrenamtlich unterstützt haben.<br />

Burkhart Stork hat uns in der Beratung und Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />

mit viel Einfühlungsvermögen und seiner langjährigen Erfahrung in<br />

Mülheimer Sozialeinrichtungen unterstützt.<br />

Marlies Diedrich und Gudrun Führ haben unermüdlich und mit großer<br />

Verlässlichkeit geholfen, die Verwaltungsaufgaben im <strong>CBE</strong> zu bewältigen.<br />

Louise Huber-Fennell hat uns mit Kreativität und Ideenreichtum bei der<br />

Gestaltung von Drucksachen und Layouts geholfen.<br />

Ohne Eure Hilfe könnte das <strong>CBE</strong> nicht so erfolgreich arbeiten!<br />

Dafür gilt euch der Dank des <strong>CBE</strong>-Teams und des Vorstands an dieser Stelle.<br />

Helden des Alltags – Menschen machen’s möglich<br />

Auch in <strong>2011</strong> wurden in Mülheim an der Ruhr wieder die Helden des<br />

Alltags gewählt.<br />

Die RWW richten diesen Wettbewerb, in dem besonderes bürgerschaftliches<br />

Engagement gewürdigt wird, in Zusammenarbeit mit der WAZ aus.<br />

Mülheimer Bürger hatten die Möglichkeit, ihre Helden des Alltags zu<br />

benennen und Vorschläge bei der WAZ einzureichen. Eine Jury ermittelte<br />

dann aus allen Vorschlägen zehn Finalisten. Jeder der Zehn wurde<br />

anschließend in der WAZ porträtiert und die Leser hatten bei der Abstimmung<br />

die Qual der Wahl.<br />

In diesem Jahr ging der dritte Platz an Frau Christa Vieten, eine seit vielen<br />

Jahren engagierte Mülheimer Bürgerin. Frau Vieten setzte sich im Laufe<br />

ihres Lebens immer stark für die Belange anderer ein und ist darüber hinaus<br />

aktiv im Ausbildungspatenprojekt des <strong>CBE</strong>.<br />

Mit Herrn Jörg Deussen gehörte ein weiterer, in einem <strong>CBE</strong> Projekt aktiver<br />

Ehrenamtlicher, zu den Nominierten. Herr Deussen war über viele Jahre als<br />

Kursleiter im, ebenfalls beim <strong>CBE</strong> angesiedelten, ZIEL Projekt tätig und<br />

engagierte sich für die Belange junger Menschen. Als ehrenamtlicher Kursleiter<br />

unterstützte er Schüler in Mathematik und Physik. Jörg Deussen<br />

verstarb am 10.01.2012 nach kurzer schwerer Krankheit. Wir werden ihn als<br />

Menschen, dem das Wohl der Kinder am Herzen lag, in Erinnerung halten.<br />

Allen Preisträgern und allen Nominierten Helden des Alltags gratulieren wir<br />

an dieser Stelle herzlich. π<br />

Foto: Walter Schernstein<br />

50 Die Sonne


Die Gießkanne<br />

<strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Liebe Leser, liebe Mitglieder und Sponsoren unseres <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Die Zeit nach unserer Gründung am 24. März 2009 ist wie im Flug vergangen.<br />

Auch in den schwierigen wirtschaftlichen Zeiten ist es uns gelungen, Mitglieder<br />

und auch freiwillige Sponsoren für unseren Förderkreis zu gewinnen.<br />

Wir sind stolz darauf, dass Sie durch Ihren regelmäßigen finanziellen Beitrag<br />

dazu beitragen, dass wir eine feste und somit berechenbarere finanzielle<br />

Grundlage haben. Bei den nach wie vor vielfältigen Aufgaben, denen unsere<br />

Stadt Mülheim an der Ruhr täglich gegenüber steht, ist uns Ihre finanzielle<br />

Unterstützung des <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. eine große Hilfe. Wir können zum<br />

Beispiel laufende und besonders erfolgreiche Projekte, bei denen die<br />

Förderung durch das Land NRW oder den Bund ausgelaufen sind, fi nanziell<br />

auch weiterhin unterstützen und sie somit zu einem positiven<br />

Abschluss bringen.<br />

Für das Jahr 2012 haben wir uns vorgenommen, ein eigenes, neues Projekt<br />

zu verwirklichen. Derzeit treffen sich Vorstand und auch interessierte<br />

Mitglieder in regelmäßigen Abständen. Wir sondieren verschiedene soziale<br />

Projekte, um dann abschließend durch eine gezielte, finanziell unterstützte<br />

Aktion, bei der Lösung des Problems aktiv zu werden.<br />

An dieser Stelle möchte ich nochmals allen Mitgliedern und Sponsoren<br />

danken. Ohne Ihre großartige und verlässliche Unterstützung könnten wir<br />

unsere Hilfsmaßnahmen im sozialen Bereich unserer Stadt nicht durchführen.Ω<br />

Die Gießkanne 51


Ich darf Ihnen versichern, der <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. wird sich mit Ihrer Unterstützung<br />

auch zukünftig bei der Bewältigung von Problemen des täglichen<br />

Lebens im Sozialbereich unserer Stadt engagieren. Bitte bleiben Sie uns<br />

treu und vielleicht gibt es in Ihrem Freundes- und/oder Bekanntenkreis noch<br />

weitere Menschen, die nach einer Möglichkeit des eigenen Engagements<br />

im sozialen Bereich suchen. Wir dürfen nicht aufhören an der Entwicklung<br />

unseres <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. zu arbeiten. Neue Mitglieder und/oder<br />

Sponsoren geben uns die Möglichkeit, in größerem Rahmen Projekte des<br />

bürgerschaftlichen Engagements zu fördern und zu unterstützen.<br />

Für weitere Informationen und/oder eine Mitgliedschaft steht Ihnen die<br />

Geschäftsstelle des <strong>CBE</strong> gerne zur Verfügung unter 0208/ 970 68-0. π<br />

Wolfgang Lehmann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>CBE</strong> Förderkreis e.V.<br />

Beitrittserklärung<br />

<strong>CBE</strong><br />

Förderkreis e.V.<br />

Ich möchte die Arbeit des <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. unterstützen und<br />

Mitglied werden.<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

PLZ, Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Mitgliedsbeitrag: 50€ 100€ €<br />

Betrag Ihrer Wahl<br />

Mit der Vereinssatzung erkläre ich mich einverstanden.<br />

Zuwendungsbescheinigung erwünscht<br />

Einzugsermächtigung<br />

Hiermit bevollmächtige ich den <strong>CBE</strong> Förderkreis e.V. widerruflich den vereinbarten<br />

Mitgliedsbeitrag bei Fälligkeit zu Lasten nachfolgenden Kontos einzuziehen:<br />

Bankverbindung<br />

Institut<br />

Bankleitzahl<br />

Konto<br />

Wenn mein/unser Konto eine Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden<br />

Kreditinstitutes keine Verpflichtung zur Einlösung. Rücklastschriften, die<br />

dem Förderkreis bei Nichteinlösung in Rechnung gestellt werden, wird der Förderkreis<br />

mir in Rechnung stellen.<br />

Mülheim an der Ruhr, den<br />

Datum, Unterschrift<br />

52 Die Gießkanne


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Centrum für bürgerschaftliches Engagement e.V.<br />

Wallstraße 7<br />

45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Telefon: 0208/ 970 68-0<br />

Email: info@cbe-mh.de<br />

Homepage: www.cbe-mh.de<br />

V.i.s.d.P.<br />

Jochen Leyendecker<br />

Redaktion<br />

Michael Schüring, Redaktionsgruppe <strong>CBE</strong><br />

Grafik<br />

Louise Huber-Fennell<br />

Fotonachweis<br />

<strong>CBE</strong> und www.istockphoto.de<br />

Druck<br />

Druckerei Thierbach GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />

Auflage<br />

1500<br />

Mülheim an der Ruhr, April 2012


Sie haben Lust sich in Mülheim zu engagieren?<br />

Sie suchen eine interessante und sinnvolle Aufgabe?<br />

Wir informieren und beraten Sie unverbindlich und umfassend.<br />

Wir helfen Ihnen, aus einem großen Angebot<br />

die passende freiwillige Tätigkeit zu finden.<br />

Rufen Sie uns an!<br />

Wir sind für Sie da! Öffnungszeiten: Wallstraße 7<br />

Tel: 0208/970 68-0 Mo und Di: 10-13 Uhr 45468 Mülheim an der Ruhr<br />

Mo-Fr: 9-17 Uhr Mi: 10-13 Uhr und 14-18 Uhr Fax: 0208/970 68-19<br />

Termine nach Vereinbarung Do: 10-16 Uhr Email: info@cbe-mh.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!