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2012 Jahresbericht des Schulleiters - Deutsche Internationale ...

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<strong>2012</strong> <strong>Jahresbericht</strong> <strong>des</strong> <strong>Schulleiters</strong><br />

Bevor ich auf die Ereignisse <strong>des</strong> Schuljahres <strong>2012</strong> zu sprechen komme, möchte ich ein aktuelles<br />

Ereignis der vergangenen Woche aufgreifen, nämlich den Beschluss der Bun<strong>des</strong>regierung vom<br />

19.03.2013 für ein neues Auslandsschulgesetz. Dieses Auslandsschulgesetz beeendet die bisherige<br />

Rechtsunsicherheit bei der Vergabe der Haushaltsmittel für die Auslandsschulen. Dies ist sicherlich ein<br />

sehr positiver Schritt, da er den Auslandsschulen einen finanziellen Rechtsanspruch sichert. Auf der<br />

anderen Seite sollen aber nur solche Auslandsschulen in den Genuss garantierter finanzieller<br />

Zuwendungen <strong>des</strong> Gesetzes kommen, die über einen längeren Zeitraum mehr als 20 Abiturienten pro<br />

Jahr ausbilden. Die Abiturientenzahlen unserer Schule liegen in manchen Jahren über 20, z.B 2011<br />

waren es 24 Abiturienten, in anderen Jahren z.B. im vergangenen Jahr waren es nur 18 Abiturienten.<br />

Insgesamt werden von den 140 Auslandsschulen weltweit nur ca. 45 Schulen den gesetzlichen<br />

Bedingungen entsprechen. Die große Frage ist nun, sollte sich im weiteren parlamentarischen<br />

Verfahren keine Änderung ergeben, was mit den anderen 95 Schulen passiert, die nicht die gesetzlich<br />

festgelegte Min<strong>des</strong>tzahl an Abiturienten erreichen können? Keine südafrikanische Schule erreicht im<br />

Moment diese Messgröße über einen längeren Zeitraum.<br />

Unsere strategische Ausrichtung bestand bisher darin, mittel‐ und langfristig den DAM Zweig über die<br />

Steigerung u.a. der Zahl der Kinder bei den Regentröpfchen zu stärken (s.u. Stärkung <strong>des</strong> DAM<br />

Zweiges). Wir müssen jetzt überlegen, wie wir die Zahl von über 20 Abiturienten kurzfristig, d.h. in den<br />

nächsten 2‐3 Jahren erreichen und stabilisieren können. Dazu werde ich gemeinsam mit dem Vorstand<br />

und der Schulleitung verschiedene Szenarien ausarbeiten.<br />

Die im Jahr <strong>2012</strong> erarbeiteten Konzepte zur Stärkung <strong>des</strong> DAM Zweiges muss vor dem Hintergrund <strong>des</strong><br />

neuen Auslandsschulgesetzes erweitert werden, behält aber langfristig und strategisch seine<br />

Bedeutung. Sie besteht aus 4 „Bausteinen“, die ich hier nur in aller Kürze darstellen möchte, dabei<br />

werden 3 Grundprinzipien verfolgt:<br />

1. die Förderung der deutschen Sprache beginnt so früh wie möglich,<br />

2. das deutsche Sprachumfeld wird für alle Schüler täglich so lange wie möglich an der Schule<br />

angeboten,<br />

3. die Eltern, insbesondere nicht deutschsprachige Eltern, werden verstärkt in die Spracharbeit<br />

ihrer Kinder einbezogen.<br />

Konkret bedeutet dies:<br />

1. Ausbau <strong>des</strong> Kindergartens speziell der Regentröpfchen.<br />

Je früher und je länger hier Deutsch gesprochen wird, um so einfacher und erfolgreicher wird die<br />

schulische Eingliederung in die anschließende rein deutschsprachige Vor‐ und Grundschule. Des<br />

weiteren erhalten wir mehr Schüler. Die Erweiterung <strong>des</strong> Kindergartens, <strong>des</strong>sen räumliche<br />

Vergrößerung durch einen Erweiterungsbau in der letzten Vorstandssitzung beschlossen wurde,<br />

wird die Anzahl der Kindergarten‐ und Vorschulkinder von derzeit 196 auf 283 im Jahr 2017<br />

erhöhen.<br />

2. Förderung der Schüler der Neuen Primarstufe (NPS)<br />

Die seit 10 Jahren laufende finanzielle Förderung der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen<br />

(ZfA) für die NPS läuft in diesem Jahr aus. Wir werden 2013 ein bilinguales deutsch‐englisches<br />

Sprachkonzept entwickeln, bei dem die beiden Sprachen, Deutsch und Englisch, nicht unvermittelt<br />

nebeneinander stehen, sondern durch bilinguale Verfahren und Methoden für die Schüler<br />

nachvollziehbar und übertragbar sind. Die NPS Schüler sollen genau wie die Kindergartenkinder bis<br />

16:00 Uhr die Möglichkeit haben an einem deutschsprachigen after care Programm teilzunehmen.<br />

Des weiteren wird die Sprachförderung der NPS Grundschüler weiterhin sowohl<br />

Gruppenförderung als auch Einzelförderung einschließen. Nach der Klasse 2 sollen aber alle<br />

förderungsbedürftigen Kinder – nicht nur die NPS Kinder ‐ in die Sprachförderung eingeschlossen<br />

werden.<br />

1


3. Beibehaltung einer rein deutschsprachigen Grundschule<br />

Nach langen Überlegungen haben sich Schulleitung und Vorstand darauf geeinigt, keinen<br />

englischsprachigen Grundschulzweig einzurichten. Gründe hierfür waren vor allem:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die Existenz <strong>des</strong> Kombizweiges wäre stark gefährdet,<br />

das Übergewicht an englischsprachigen Klassen würde die Identität der <strong>Deutsche</strong>n Schule<br />

gefährden,<br />

die Komplexität der Schule würde enorm zunehmen, insbesondere wenn diese Klassen in<br />

den Sekundarbereich hineinwachsen würden (in Klasse 8 hätten wir dann 3<br />

englischsprachige Züge und nur noch eine deutschsprachige Klasse)<br />

es ergeben sich keine Synergien wie bei der High School ab Klasse 10, die<br />

englischsprachigen Klassen müssten jeweils getrennt bis zur Klassenstufe 10 weitergeführt<br />

werden,<br />

die Schule stünde administrativ unter einem verstärkten Druck den Vorgaben durch das<br />

Department of Education entsprechen zu müssen: es müßten viele deutschen Regeln und<br />

Curricula aufgegeben werden u.v.m.<br />

4. Umsetzung <strong>des</strong> Reformkonzeptes „Sekundarstufenmodell“ in der Sek I<br />

Seit dem Schuljahr 2011 wird das Sekundarstufenmodell bereits umgesetzt. Es beinhaltet einen<br />

wesentlich höheren Anteil an Deutschunterricht in den Klassenstufen 5 und 6 sowohl für den<br />

deutschen‐ (DAM) als auch für den englischsprachigen (DAF) Bereich.<br />

Klasse 5 Klasse 6<br />

DAF 15 statt 6 St. 10 statt 6 St.<br />

DAM 10 statt 6 St. 9 statt 6 St.<br />

Dabei wurde der bisherige sechstündige Deutschunterricht nicht auf die oben angegebenen<br />

höheren Wochenstunden gestreckt, sondern mit neuen Curricula und neuen Sprachelementen und<br />

Modulen erweitert, die eine ganzheitliche Sprachkompetenz der Schüler und die Freude an der<br />

deutschen Sprache erhöhen sollen. Erste Evaluationen zeigen bereits eine starke Erhöhung der<br />

Sprachkompetenz der Schüler im Fach Deutsch.<br />

5. Konsequente Umsetzung <strong>des</strong> DFU (Deutsch im Fachunterricht)<br />

Das neue <strong>2012</strong> entwickelte DFU Konzept der Schule sieht vor, dass alle Fachlehrer verstärkt<br />

Deutschsprachlehrer für ihre Fächer werden, d.h. Fachlehrer für Mathe, Erdkunde etc. müssen<br />

sich u.a. mit den Themen“ Fachworteinführung“ sowie „Training und Festigung <strong>des</strong> Wortschatzes“<br />

vertraut machen, um so das Unterrichtsprinzip Deutsch auch in ihrem Fachunterricht anzuwenden.<br />

Im neuen DFU Konzept sind eine Vielzahl von verbindlichen Vorgaben für die Fachlehrer enthalten,<br />

die zum Schuljahresende evaluiert werden.<br />

Je größer die Unsicherheit über die Fördermittel aus Deutschland wird, um so wichtiger ist es, die<br />

Wirtschaftlichkeit der Schule in allen pädagogischen und verwaltungsmäßigen Angelegenheiten ins<br />

Auge zu fassen. Dabei muss aber auch darauf geachtet werden, dass ein ausgewogenes Verhältnis<br />

zwischen den deutsch‐ und englischsprachigen Klassen gegeben sein muss, um die Identität der Schule<br />

nicht zu gefährden. Der Strukturwandel der Schule in den letzten 15 Jahren war enorm, von einer rein<br />

deutschen Schule mit einem 60%igen Anteil an Expatkindern (der Rest waren überwiegend deutsche<br />

oder deutschstämmige Einwandererkinder) zu einer heute gemischten Schule mit nur noch ca. 6%<br />

Expatkindern. Das ist eine große Umstellung, die mit viel Sensibilität und Fingerspitzengefühl<br />

gehandhabt werden muss. Es gibt viele englischsprachige Schulen in Johannesburg aber nur eine<br />

<strong>Deutsche</strong> Schule zu Johannesburg mit einer über 120 Jahre alten Tradition, deutschen Abschlüssen<br />

und einer ausgezeichneten akademischen Reputation.<br />

2


Die Einführung der English Medium High School (EMHS) war das Resultat langer Überlegungen,<br />

nämlich die sinkenden deutschsprachigen Schülerzahlen durch einen englischsprachigen Zweig zu<br />

kompensieren. Dabei war es von ausschlaggebender Bedeutung, dass diese Schüler ab Klasse 10 in das<br />

vorhandene Oberstufenkurssystem <strong>des</strong> NSC integriert werden können und somit ein wichtiger<br />

Synergieeffekt erreicht wird. Diese Schüler füllen die NSC Kurse auf ein wirtschaftlich vertretbares Maß<br />

auf und ermöglichen gleichzeitig ab dem nächsten Schuljahr eine Erhöhung der Anzahl neuer<br />

Kursfächer, so dass unser NSC Oberstufenkurssystem attraktiver werden wird. Wir haben bereits jetzt<br />

37 verbindliche Anmeldungen für das Schuljahr 2014 für die EMHS. Wir werden im Moment keine<br />

zweite Klasse 8 eröffnen, auch wenn es von den Anmeldezahlen möglich werden sollte, sondern wir<br />

werden durch Eingangsprüfungen nur die leistungsstärksten Schüler auswählen.<br />

Die Umgestaltung <strong>des</strong> Open Day war sehr erfolgreich. Wir haben in diesem Jahr bereits während <strong>des</strong><br />

Open Day 44 verbindliche Anmeldungen vom Kindergarten bis zur EMHS erhalten.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> legte die Leiterin der Neuen Sekundarstufe (NSek) ein neues Konzept vor, dass in diesem<br />

Schuljahr bereits umgesetzt werden soll. Es sieht neben vielen anderen Punkten im Wesentlichen eine<br />

verstärkte Leistungsorientierung und eine neue Rekrutierungspraxis der Schülerinnen und Schüler für<br />

die NSek vor. Dabei soll u.a. die Schulgeldbeihilfe (die bis zu 95% ganz von Deutschland finanziert wird)<br />

von den schulischen Leistungen, insbesondere von den Leistungen im Fach Deutsch, abhängig gemacht<br />

werden. So ist vorgesehen, dass ab diesem Schuljahr alle NSek Schüler am Ende der Klasse 6 eine<br />

Deutschsprachprüfung (DSD I) ablegen müssen. Wer diese Sprachdiplomprüfung nicht besteht, hat ein<br />

halbes Jahr Zeit diese nachzuholen, danach wird die Schulbeihilfe gestrichen. Die Einschulung neuer<br />

NSek‐Schüler soll stärker „privatisiert“ werden, d.h. weniger über die Schulleiter und Schulen z.B. in<br />

Soweto, sondern direkt über interessierte Eltern. Dabei soll verstärkt Werbung in der Öffentlichkeit,<br />

insbesondere auch bei deutschen Firmen, gemacht werden. Durch diese Erweiterung der<br />

Aufnahmekriterien verspricht sich die Schule einen höheren Anteil an „Mittelschichtkindern“ für die<br />

NSek. Dabei wurden die Eingangsprüfungen für die NSek ebenfalls einer Überprüfung unterzogen.<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> pädagogischen Qualitätsmanagements (PQM) der Schule wurden im vergangenen<br />

Jahr die Zielvereinbarungen aus der Bund Länder Inspektion (BLI) eingeleitet und bereits teilweise<br />

umgesetzt.<br />

Die 3 Entwicklungsschwerpunkte der Schule sind:<br />

1. Verbesserung der Binnendifferenzierung im Unterricht,<br />

2. Verstärkung <strong>des</strong> Benchmarking und Controlling für alle Schulentwicklungsprozesse,<br />

3. Verbesserung von Infrastrukturmaßnahmen, insbesondere der Infrastruktur der<br />

Klassenräume.<br />

Alle wichtigen Schulentwicklungsprozesse können der Prozessmatrix im Anhang übersichtlich<br />

entnommen werden. Dabei ist die Prozessübersicht in die 4 Entwicklungsstufen:<br />

Reihen<br />

Spalten<br />

1. Planung 1. Unterricht<br />

2. Implementierung Professionalität der Lehrer<br />

3. Konsolidierung 3. Schulführung und Schulmanagement<br />

4. Evaluation 4. Schulkultur<br />

5. Inner‐ und außerschulische Partner<br />

Die gesamte Prozessübersicht <strong>2012</strong> können Sie der Anlage 1 entnehmen.<br />

Im Schuljahr 2013 wird die erstmalige Umsetzung <strong>des</strong> Performance Managements (PM) im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Personalentwicklungskonzeptes eine zeitlich sehr umfassende und wichtige Aufgabe der<br />

Schulleitung darstellen. Dabei werden mit dem PM folgende 5 Ziele verfolgt:<br />

3


1. eine leistungsgerechte Bezahlung aller Mitarbeiter,<br />

2. eine genaue Rückmeldung an alle pädagogischen Mitarbeiter über ihren momentanen<br />

Leistungsstand, sowohl unterrichtlich als auch außerunterrichtlich,<br />

3. eine Verbesserung der Unterrichtsqualität durch eine Qualitätsstandserhebung und durch<br />

Benchmarking mit standardisierten Unterrrichtsbeobachtungsbögen (BLI Bögen),<br />

4. eine bessere Steuerung <strong>des</strong> Lehrerverhaltens durch das 360° Feedback (zunächst nur<br />

Schülerfeedback, später Erweiterung auf Eltern‐ und Mitarbeiterfeedback),<br />

5. eine stärkere Einbindung <strong>des</strong> mittleren Managements in die Personalführung und<br />

Personalbeurteilung.<br />

Die Planung <strong>des</strong> Performance Managements wurde im vergangenen Jahr abgeschlossen, in diesem<br />

Schuljahr wird es im gesamten pädagogischen Bereich vom Kindergarten bis zur Oberstufe<br />

durchgeführt. Nach der Festlegung der Zielvereinbarungen für die engere und erweiterte Schulleitung<br />

sowie für die Head of Departments werden im 3. Quartal alle pädagogischen Mitarbeiter eine<br />

Beurteilung über ihre unterrichtlichen‐ (Unterrichtsbesuch) und außerunterrichtlichen Leistungen<br />

(Kriterienkatalog, Portfolio und Schülerfeedback) in einem Beurteilungsgespräch erhalten. Danach<br />

werden in einem Mitarbeitergespräch die Entwicklungsziele je<strong>des</strong> Mitarbeiters festgelegt. Im 4.<br />

Quartal werden dann die Zielvereinbarungen <strong>des</strong> mittleren und gehobenen Managements überprüft.<br />

Parallel dazu wird die Verwaltungsreform bis zum 1 April 2013 umgesetzt. Hier hat der Vorstand unter<br />

Federführung von Herrn Gschwari ein Konzept entwickelt, das bereits in der letzten AGM vorgestellt<br />

wurde. Es beinhaltet vor allem 2 Hauptelemente:<br />

1. die Einführung eines Frontoffice‐ und eines Backofficebereiches,<br />

2. die Einführung eines mittleren Managementbereiches und damit eine Entlastung <strong>des</strong><br />

Verwaltungsleiters.<br />

Hauptziel der Verwaltungsreform wird es sein, den gestiegenen Kundenansprüchen besser gerecht zu<br />

werden, in dem der Servicegedanke in den Vordergrund aller Überlegungen gestellt wird. Dies soll<br />

durch kompetente Ansprechpartner, verbesserte Prozessabläufe und eine insgesamt effizientere<br />

Aufteilung und Gestaltung der Aufgabenbereiche der Verwaltungsmitarbeiter erfolgen.<br />

Ein sehr wichtiger und auch sehr zeitaufwändiger Arbeitsauftrag wird die von der<br />

Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossene Durchführung <strong>des</strong> Regionalabiturs im Jahr 2014 sein.<br />

Hier muss mit größter Sorgfalt eine Koordination der 4 betroffenen Schulen – trotz unterschiedlicher<br />

Stundentafeln‐ betrieben werden, um nicht einzelne Schüler in dem einen oder anderen Fach<br />

gegenüber anderen Schülern anderer Schulen zu benachteiligen. Um dies zu realisieren, mussten<br />

bereits im Schuljahr <strong>2012</strong> wichtige Weichen gestellt werden, die im Schuljahr 2013 noch intensiver<br />

behandelt und ausgearbeitet werden müssen. Dazu zählt u.a. eine Harmonisierung der<br />

unterschiedlichen Lehr‐ und Arbeitspläne der 4 betroffenen Schulen Windhoek, Kapstadt, Pretoria und<br />

Johannesburg für die Klassenstufen 9, 10, 11 und 12. Die Angleichung der Lerninhalte und<br />

Kompetenzen wurde über das von der KMK vorgegebene Kerncurriculum vorgegeben. Dies geschah<br />

für je<strong>des</strong> Unterrichtsfach schulintern aber auch in gemeinsamen Treffen der 4 Schulen mit den<br />

Oberstufenkoordinatoren und den Fachlehrern der betroffenen Fächer. Die Arbeitspläne der<br />

abiturrelevanten Fächer für die Klassenstufen 11 und 12 wurden von der KMK bereits genehmigt, für<br />

die Klassenstufen 9 und 10 müssen diese bis zum 1.6. 2013 der KMK vorgelegt werden.<br />

Im Schuljahr <strong>2012</strong> waren die Erfolge unserer 18 Absolventen <strong>des</strong> Kombizweiges und der 36<br />

Absolventen <strong>des</strong> NSC Zweiges wieder sehr hoch. Alle Schülerinnen und Schüler bestanden sowohl das<br />

Abitur als auch das NSC. Dabei waren Dimitra Hiestermann mit 8 Auszeichnungen im Kombi und<br />

Christine van Looy mit ebenfalls 8 Auszeichnungen im NSC Zweig die erfolgreichsten Absolventen der<br />

Schule. Wir konnten neben einer 100% Passrate ein Endorsement (Hochschulzulassung) von über 90%<br />

erreichen. Dies liegt wie in den vergangenen Jahren wieder fast 10% über dem<br />

Durchschnittsendorsement der Privatschulen (IEB) und 60% über dem nationalen Durchschnitt mit<br />

26,6%. Diese Zahlen geben einen kleinen Einblick in die akademische Qualität unserer schulischen<br />

Ausbildung. Noch wichtiger sind m.E. die Rückmeldungen einzelner Universitäten, inbesondere über<br />

4


die außerordentlich hohe Selbständigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Arbeiten unserer Schüler<br />

gegenüber anderen Studenten. Dies berichten auch regelmäßig ehemalige Schüler an uns zurück.<br />

Die Steuergruppe hat sich im letzten Schuljahr sehr intensiv mit den folgenden Themen beschäftigt:<br />

1. Die Operationalisierung der Leitsätze <strong>des</strong> Leitbil<strong>des</strong> der Schule. Alle 6 Leitsätze wurden analysiert<br />

und mit entsprechenden Kriterien und Indikatoren versehen. Diese wurden dann auf nachprüfbare<br />

und messbare, outputorientierte Qualitätsmaßstäbe heruntergebrochen, so dass das Leitbild der<br />

Schule in seiner Qualität jährlich überprüft werden kann.<br />

2. Die Einführung von Schülerfeedbackbögen. Damit sollen auch die Schülerinnen und Schüler die<br />

Möglichkeit haben ihre Lehrer in pädagogischer und persönlicher Hinsicht zu beurteilen. Die<br />

Steuergruppe entwickelte verbindliche Fragebögen für Schüler ab Klasse 3 mit je nach Klassenstufe<br />

aufsteigend differenzierteren Fragen. Im Schuljahr <strong>2012</strong> sollten die Lehrer in min<strong>des</strong>tens 3 Klassen<br />

diese Fragebögen einsetzten. In der nächsten Gesamtkonferenz soll der Beschluss gefasst werden,<br />

die Fragebögen in allen Klassen verbindlich einzusetzen und im Klassenbuch zu dokumentieren.<br />

3. Die Einführung eines Vertrauenslehrers. Ebenfalls in der GK am 17.4.2013 soll die Entscheidung<br />

getroffen werden, dass von der Steuergruppe erstellte Konzept <strong>des</strong> Vertrauenslehrers<br />

einzuführen. Dabei sollen die beiden Vertrauenslehrer, je ein Lehrer und eine Lehrerin, in<br />

geheimer Wahl von den Schülern gewählt werden. Sie sind dann Vertrauensperson und<br />

Ansprechpartner für alle Schülerinnen und Schüler mit persönlichen oder schulischen Problemen.<br />

Die Implementierung und Konsolidierung <strong>des</strong> Doppelstundenprinzips ist abgeschlossen. Eine erste<br />

Evaluation ergab eine überdurchschnittlich hohe Akzeptanz <strong>des</strong> Doppelstundenprinzips bei den<br />

Lehrern und Schülern. Lediglich in der Grundschule wird es zu einigen Änderungen kommen.<br />

Auch <strong>2012</strong> hatten die „Unterrichtsbezogenen Feedbackteams“ der Lehrer einen hohen Stellenwert in<br />

der Weiterentwicklung der schulischen Unterrichtsqualität. Insbesondere die Fortbildung mit Herrn<br />

Leisen, Professor für Fachdidaktik an der Uni Mainz und Leiter <strong>des</strong> Studienseminars in Koblenz, brachte<br />

an den beiden schulinternen Fortbildungstagen viele praktische und pragmatische Anregungen zur<br />

Weiterarbeit in den fachgruppenbezogenen Lehrerteams.<br />

Das neue, im letzten Jahr eingerichtete und am Open Day <strong>2012</strong> von Botschafter Dr. Freitag eröffnete<br />

Lernzentrum ist ein voller Erfolg. Dies zeigen auch die Nutzerdaten, die weit über den erwarteten<br />

Besucherzahlen liegen. Nachdem Frau Sievertson als Leiterin <strong>des</strong> Lernzentrums wegen Umzugs<br />

ausscheiden musste, hat Frau Johannsen diese Leitungsaufgabe sehr erfolgreich übernommen.<br />

Seit dem letzten Jahr arbeitet eine Arbeitsgruppe <strong>des</strong> Entwicklungsausschusses an der Planung eines<br />

Förderzentrums. Die Ziele <strong>des</strong> Förderzentrums sind eine bessere Verzahnung der Fördermaßnahmen<br />

untereinander, um damit 1. eine höhere Qualität in der Förderung unserer Schüler zu erreichen, 2.<br />

transparente und einheitliche Schritte in der Förderung der Schüler festzulegen, 3. die Förderangebote<br />

auch auf begabte Schüler zu erweitern (Begabtenförderung), 4. eine gezieltere Beratung der Eltern zu<br />

erreichen u.v.m. Des weiteren soll das Förderzentrum unabhängig budgetiert werden, um so einen<br />

besseren Überblick über die finanziellen Leistungen der Schule und der Eltern zu erhalten. In der<br />

nächsten Vorstandssitzung wird das umfangreiche Konzept vorgestellt und evtl. beschlossen.<br />

Im Bereich der Schulkultur wurden die bereits 2011 eingeleiteten Massnahmen konsolidiert. Die<br />

Durchführung regelmäßiger Assemblies hat zur Steigerung einer gemeinsam wahrgenommenen<br />

Schulidentität und zur Verbesserung von Leistungsanreizen beigetragen. Die Mobbing Beratung, die<br />

Schülern, Eltern und Lehrern zur Verfügung steht, wird von vielen Betroffenen angenommen und hat<br />

sich sehr bewährt. Im Schuljahr <strong>2012</strong> wurden wieder Streitschlichter, hauptsächlich aus der<br />

Sekundarstufe ausgebildet, die eine gute Arbeit bei Streitigkeiten unter Schülern leisten. Des weiteren<br />

konnten durch die Installation eines Videoüberwachungssystems mehrere Schüler <strong>des</strong> Diebstahl<br />

überführt werden, die seit dem letzten Jahr automatisch der Polizei überstellt werden. In diesem<br />

Schuljahr werden wir jeden Diebstahl nicht nur zivilrechtlich zur Anzeige bringen, sondern<br />

darüberhinaus einen sofortigen Schulausschluss vornehmen. Dies wurde den Schülern in der letzten<br />

Assembly vom Schulleiter mitgeteilt. In der nächsten Gesamtkonferenz wird die Schulleitung eine<br />

5


Erweiterung der erzieherischen Maßnahmen zur Abstimmung bringen. Diese sehen grundsätzlich vor,<br />

dass bei Störung <strong>des</strong> Unterrichts oder bei zu niedriger Leistungsbereitschaft Schülerinnen und Schüler<br />

a) sofort aus der Klasse in das Lernzentrum verwiesen werden können, b) in der großen Pause<br />

Nacharbeit leisten müssen oder c) bei mehrfachen Verstößen an jedem ersten Samstag im Monat<br />

unter Aufsicht von 8‐12 Uhr Nacharbeit leisten müssen. Damit will die Schulleitung ihrem<br />

Erziehungsauftrag noch ausdrücklicher nachkommen. Selbstverständlich werden bei allen Maßnahmen<br />

die Eltern darüber in jedem Einzelfall unmittelbar benachrichtigt.<br />

Die einzelnen Aktivitäten, Projekte, Fahrten und Ereignisse werden hier nur stichpunktartig<br />

angesprochen, sie können im Jahrbuch oder bei der AGM ausführlicher nachgelesen und gehört<br />

werden:<br />

Sport:<br />

Kultur:<br />

Kulturaustausch<br />

Herausragen<strong>des</strong> Ereignis im Jahr <strong>2012</strong> war der 1. Platz bei der Sportolympiade in Kapstadt,<br />

daneben Erfolge bei den Schwimmwettbewerben und beim Basketball. Die Fußballteams<br />

unter Leitung von Herrn Reus waren ebenfalls sehr erfolgreich. Auch <strong>2012</strong> haben viele<br />

Schüler der DSJ am Schwimmwettbewerb in Midmar teilgenommen. Die Bun<strong>des</strong>jugendspiele<br />

und die Schwimmgala (3 neue Bahnrekorde) der Grund‐ und Sekundarstufe waren weitere<br />

Höhepunkte. Auf regionaler und nationaler Ebene waren ebenfalls erfolgreich: das Squash<br />

Team der DSJ (Leidenberg 2x, Scriba, Popov), beim Segeln (Marc Hiles), beim Reiten (Tanja v.<br />

Eckardstein), Tennis (Dino und Luca Leidenberg), Fußball (Michael Alderton), Fechten (Isabel<br />

Pretorius, mit der Teilnahme an den Jugendfechtweltmeisterschaften in Moskau und den<br />

Fechtweltmeisterschaften in Slovenien). Dies sind nur einige Beispiele für das hohe Potential<br />

an Sportlerinnen und Sportlern an unserer Schule.<br />

Das Theaterstück „Linie 1“ war wieder einmal der kulturelle Höhepunkt <strong>des</strong> Jahres. Unter der<br />

Leitung von Frau Stölting und mit musikalischer Unterstützung der Schulband unter Herrn<br />

Kötter zeigten die Akteure in zwei Abendveranstaltungen ihr ganzes Können. Daneben war<br />

die Kunstausstellung ebenfalls ein visueller Genuss, der das hohe künstlerische Niveau der<br />

Schule und vieler Schülerinnen und Schüler deutlich machte. Weitere kulturelle<br />

Veranstaltungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit: read a thon, Literaturwoche, Workshop<br />

Math‐Krimi<br />

2 Wochen Partnerschaftsaustausch mit dem Ruppert Neß Gymnasium in Wangen (ein<br />

besonderer Dank geht an die AfdE für die großzügige Unterstützung dieses<br />

Austauschprogramms),<br />

2 Wochen Partnerschaftsbesuch der Schüler der 2 Gymnasien von Frankfurt/Oder,<br />

2 Wochen Fahrt der Fußballer nach Hamburg zum HSV, Brunsbüttel und nach Berlin,<br />

eintägiger beidseitiger Austausch mit der Grundschule Tabisile in Soweto<br />

besonders zu erwähnen sei hier das einwöchige Orchestertreffen der Musiker der 4<br />

deutschen Schulen (Windkoek, Kapstadt, Pretoria und Johannesburg). Unter der Leitung<br />

der Musiklehrer übten die ca 120 Schüler eine Woche lang Musikstücke, die sie dann in<br />

einem Abschlusskonzert darboten. Sowohl das Abschlusskonzert im letzten Jahr in<br />

Windhoek als auch das Abschlusskonzert in Kapstadt im März 2013, bei dem ich selbst<br />

anwesend war, stellten einen kulturellen Höhepunkt der beiden Schulen dar. Über 800<br />

Besucher bei beiden Veranstaltungen waren begeistert von der musikalischen Qualität<br />

<strong>des</strong> Orchesters.<br />

Feste und Feiern<br />

Das Feiern und das gesellige Beisammensein sind ebenfalls wichtig für gute soziale Bindungen<br />

in der DSJ. Die folgenden Feste geben nur einen schmalen Ausschnitt der vielen<br />

Veranstaltungen wieder:<br />

Basar, Familienfest <strong>des</strong> Elternbeirates, Betriebsausflug <strong>des</strong> Lehrerbeirats, Vorstandsbraai,<br />

Kindergarten: Laternenfest, Faschingsfeier, Frühlingsfest,<br />

Grundschule: Einschulungsfest, Musikabend, Faschingsfest, Talentschau<br />

6


Sekundarstufe: Fashion show, Matrikball, Valentinsball, Talentschau. An dieser Stelle ein<br />

herzliches Dankeschön an das Matrikballkommittee insbesondere an Frau M.Konrad.<br />

Weitere Veranstaltungen<br />

Auch im vergangenen Jahr fanden wieder die beiden höchst informativen Veranstaltungen zur Studienund<br />

Berufsberatung statt. Der Studien‐ und Berufsberatungstag für Deutschland wurde von Herrn Ralf<br />

Kötter geplant und durchgeführt. Auch in diesem Jahr wurden dazu wieder zahlreiche Gäste und<br />

Referenten geladen. Der Careers Day für Südafrika wurde von Frau Hansen in Verbindung mit dem<br />

Rotary Club Johannesburg North Central geplant und durchgeführt. Auch für diese Veranstaltung<br />

standen den Schülern zahlreiche Referenten aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen zur<br />

Verfügung. Auch hierfür wurden wie in den vergangenen Jahren Schüler anderer Schulen u.a. unserer<br />

Nachbarschule, dem Mc Auly House eingeladen.<br />

Zum zweiten Mal nahm im vergangenen Jahr die DSJ als einzige teilnehmende Schule mit ihrem neu<br />

gebauten Solarauto am“ Solar Car Challenge SA <strong>2012</strong>“ über 4000 Km unter der Leitung von Herrn<br />

Amour erfolgreich teil. Das Projekt Solarenergie unter Leitung von Herrn Kötter konnte ein Preisgeld<br />

von 2000.‐ Euro für ein sich automatisch am Sonnenstand ausrichten<strong>des</strong> Solarsystem gewinnen. Beim<br />

Robotikwettbewerb von Gauteng belegte unsere Schule Platz 1, bei der anschließenden nationalen<br />

Ausscheidung in Grahamstown belegte unser Team den 4. Platz. Nach langen Vorbereitungen und viel<br />

Arbeit erhielt unsere Schule im vergangenen Jahr die Auszeichnung „Green Flag“ eine Ehrung, die nur<br />

wenigen Schulen in SA zukommt. Dies sind insgesamt stattliche Ergebnisse für eine im Vergleich zu<br />

anderen Bildungseinrichtungen kleine Schule.<br />

Die DSJ wurde im vergangenen Jahr auch von der Simensstiftung ausgewählt, ihr internationales<br />

Programm „Experimento“ für Gauteng umzusetzen. Dabei werden an unserer Schule Multiplikatoren<br />

anderer Schulen für den Grundschul‐ und Sekundarstufenbereich im pädagogischen Umgang mit den<br />

von Siemens gestifteten Experimentierkästen ausgebildet.<br />

Zuletzt möchte ich mich ganz herzlich bei allen Vorstandsmitgliedern für die konstruktive<br />

Zusammenarbeit bedanken. Gleiches gilt für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat<br />

und deren beiden Vorsitzenden.<br />

Johannesburg, den 23.03.2013<br />

OStD Erich M. Schreiner<br />

Schulleiter<br />

7


Prioritätenliste für 2013<br />

Umsetzung der Grundsatzpapiere: Vision, Leitbild, Positionspapier<br />

Schule<br />

1. Umsetzung <strong>des</strong><br />

Personalentwicklungskonzept<br />

Unterricht<br />

Erstellung kompetenzorientierter Arbeitspläne und<br />

Vorbereitung auf das Regionalabitur 2014<br />

2. Verwaltungsreform: Konzept und<br />

Implementierung der Maßnahmen<br />

Fortbildungsmaßnahmen und Umsetzung der<br />

Binnendifferenzierung<br />

3. Bauliche Erweiterung der Regentröpfchen Umsetzung <strong>des</strong> DFU Konzept im Fachunterricht für<br />

die Sekundarstufe<br />

4. Umsetzung der Maßnahmen zur<br />

Neuorientierung der NSeK<br />

Weiterführung der unterrichtsbezogenen<br />

Feedbackgruppen <strong>des</strong> Lehrpersonals<br />

5. Neugestaltung und Umsetzung <strong>des</strong> NPS‐<br />

Konzeptes<br />

Umsetzung <strong>des</strong> Schülerfeedbacks für alle Klassen ab<br />

Klassenstufe 3<br />

6. Umsetzung <strong>des</strong> Marketingkonzept und<br />

Strategiekonzept<br />

7. Aufbau <strong>des</strong> Förderzentrums<br />

8. Konsolidierung der High School<br />

9. Einführung und Umsetzung <strong>des</strong> Konzeptes:<br />

Vertrauenslehrer<br />

10. Schulkultur: Änderung der<br />

Schulkleiderordnung, Assemblies,<br />

Weiterführung <strong>des</strong><br />

Streitschlichterprogramms<br />

8

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