Trucker Supertest - Transport efficiency

7.2011
Sonderdruck
www.trucker.de
MAN TGX EfficientLine.
TRUCKER Supertest.

sUPERTEsT
MAN TGX 18.440 EfficiENT liNE
Muster-
Asket
Schon vor dem Test des TGX
Efficient Line hielt ein MAN den
Verbrauchsrekord auf der TRUCKER-
Runde. Kann der optimierte 440er
diesen Rekord noch unterbieten?
im test: mAN tGX efficieNt liNe
Modell: MAN TGX 18.440 XLX Efficient Line EEV
Hubraum: 10.518 cm 3
PS (kW): 440 (324) bei 1600-1900/min
Gesamtgew.: 39.850 kg (Leergew.: 7350 kg)
Listenpreis (Testfzg.): 149.625 Euro (brutto)
© Karel Sefrna
Trucker 7/2011
Trucker 7/2011

sU PERTEsT M A N T G X 1 8 . 4 4 0 E f f i c i E N T l i N E
Der „Efficient Line“ mit 440 PS schafft einen optimalen Kompromiss aus Tempo und Verbrauch
Das MAN-Interieur wirkt technokratisch
und kühl. Die verwendeten
Materialien sind aber okay
Drei Liter Diesel weniger auf 100 Kilometer!
Ein vollmundiges Versprechen, das
MAN den Nutzern der auf der IAA vorgestellten
TGX-Efficient-Line-Modelle gibt. Wir
wollten natürlich wissen, ob das stimmt und haben
uns von den Münchnern exklusiv einen
18.440 mit Sparpaket für den Supertest geholt.
Das Maßnahmenbündel, den grundsätzlich
mit XLX-Kabine ausgestatteten Efficient Line auf
niedrigere Verbräuche zu trimmen, ist im Einzelnen
nicht neu, aber umfassend: Grundsätzlich
übernimmt eine automatisierte Tipmatic die
Schaltarbeit. Während wir im Test-Truck noch
mit Vollversion fahren dürfen, offeriert MAN
auch eine so genannte Fleet-Version, bei der die
Fahrer gar nicht mehr eingreifen können.
viele kleine Details, um Optimale
verbrauchswerte zu erreichen
Dazu gibt’s ein Reifendruckkontrollsystem –
Tire Pressure Monitoring (TPM) genannt. Das
überwacht die korrekte Füllung der Pneus. In
unserem Fall 9,0 bar auf der Vorderachse und
8,5 bar hinten. Grundsätzlich rollt der Sparlöwe
auf Michelin Energy Savergreen Reifen. Ein
komplettes Aeropaket ohne (!) Sonnenblende
optimiert den Luftwiderstand. Neben Gimmicks,
die im Bereich „Nullkommanullnochwas“
Sprit sparen (automatische Luftpressersteuerung,
effizienz optimierter Generator sowie
Tagfahr- statt Abblendlicht) trägt vor allem die
generell auf 85 km/h festgelegte Höchstgeschwindigkeit
zu weniger Dieselkonsum bei.
Weil Pfunde, die nicht vorhanden sind, auch
nicht geschleppt werden müssen, hat MAN den
TGX auch noch abgespeckt. Luftkessel, Tanks
und Felgen aus Aluminium sowie das fehlende
Ersatzrad drücken die Gewichtsbilanz auf einen
in dieser Klasse konkurrenzlos niedrigen Wert:
7060 Kilo – vollgetankt mit Fahrer.
Ohne lange auf die Folter zu spannen: Die
Rechnung geht auf. Mit einem Durchschnittsverbrauch
von 28,74 l/100 km stellt der MAN
TGX 18.440 Efficient Line tatsächlich einen
neuen Rekord auf der Supertestrunde
des TRUCKER
auf! Er ist exakt 2,52 Liter
sparsamer als ein 440er im
Standard-Trimm. Dass er
0,86 km/h langsamer ist (entspricht
3,5 Minuten auf der
400 km langen Teststrecke),
bleibt der reduzierten
Höchstgeschwindigkeit geschuldet. So erreicht
er zwar nicht ganz die avisierten drei Liter – wir
vergleichen aber auch mit einem bereits optimierten
„Normalmodell“.
Dass der MAN neben sparsam auch sauber
kann, zeigt der EEV-Aufkleber. 2500 Euro muss
der Kunde für die gegenüber Euro 5 reduzierten
HC-Werte berappen. Einziger Wermutstropfen
beim Test-Efficient-Line ist der Verzicht auf den
Retarder. Eigentlich ist die Hydrobremse Serienausstattung.
Weil sie aber gut 100 Kilo wiegt
und zu rund 0,25 l/100 km Mehrverbrauch
führt, ist sie im Test-Lkw nicht installiert ...
So heißt es für den Fahrer, für eine ordentliche
Verzögerungsleistung im Gefälle fleißig
zurückzuschalten. Denn die Tipmatic geht da
nicht immer an die Grenze des Möglichen. Dass
niedriges Tempo nicht immer spart, lässt sich
während des Tests ebenfalls feststellen: Mehrfach
muss man sich trotz freier Bahn hinter langsamen
Lastern einordnen, weil man schon weiß,
dass sie einen am nächsten Berg behindern werden.
Vielleicht sollte man darüber nachdenken,
für solche Fälle für kurze Zeit doch 90 km/h zu
erlauben ...
Ordentliche Schwungspitzen zu nutzen, fällt
ebenfalls schwer. Auch wenn Senken etwas
schneller durcheilt werden, nimmt der Motor an
der folgenden Steigung erst bei 85 km/h wieder
Gas an. Da geht mancher Tropfen Diesel, vor
allem aber Tempo verloren.
Der im Verhältnis kleinvolumige Motor verrichtet
seine Arbeit grundsätzlich gut. Kleine
Mankos sind die leichten Vibrationen bei
Vollgas und wenig Drehzahl. Ansonsten gibt
Das Vorgänger-Navi im TGA von VDO
Dayton war einfacher zu bedienen
sich der Reihensechszylinder
antrittstark und drehfreudig.
Dass man angesichts
von „nur“ 10,5 Liter
Hubraum und trotz elektronischer
Regelung von
der Motorbremse keine
Wunder erwarten darf,
scheint logisch. Gut gefällt
der aufs Bremspedal gelegte Bremstempomat.
So hält der MAN nach kurzem Tipp aufs Pedal
bergab das gewünschte Tempo. Ist der Tempomat
(auf 85 km/h) aktiviert, verzögert der TGX
bei festgelegten 89 km/h.
Die Kombination mit der automatisierten
Tipmatic-Schaltung ist gelungen. Zu 99 Prozent
stimmt die Schaltstrategie. Schon bei Landstraßentempo
wechselt der „Automat“ in den Sprit
sparenden zwölften Gang und verharrt dort –
auch wenn leichte Steigungen kommen.
Ein stetes Manko bei allen in letzter Zeit getesteten
MAN ist die „Kaugummi-Kupplung“.
Im Bestreben nach einem möglichst schonenden
Anfahrverhalten wurde die Kupplung so weich
ausgelegt, dass man meint, gegen eine Drehfeder
zu fahren. Gefühlt unendlich langsam setzt sich
der ausgeladen Zug in Bewegung. Da arbeitet
mancher Wandler rascher ...
Zudem könnte man die Getriebesteuerung
ein wenig optimieren: Besser die Gänge in der
großen Gruppe weiter ausdrehen, als der Tipmatic
Gangsprünge erlauben. Der Motor hätte genug
Kraft, die unnötigen Zugkraftunterbrechun gen
der „Gang-für-Gang“-Strategie zu vermeiden.
Fahrspass: Direkte lenkung
unD eine exzellente Federung
In punkto Fahrwerk und Lenkung ist der TGX
über jede Kritik erhaben. Zielgenau bringt die
direkte Lenkung den MAN in die vom Fahrer
gewünschte Richtung. Die Rückmeldung, Kräfte
am Lenkrad sowie Rückstellmoment passen.
Zwar ist die Einblatt-Parabelfeder an der Vorderachse
recht hart ausgelegt. Dennoch erreicht
▶
Für ein Fernverkehrsauto ist der Einstieg bequem
Der Scheibenreiniger gehört zur Serienausstattung ...
der motor im kurzurteil
Ausreichend große
Staukästen
Ein Drehsitz sowie ein
größerer Tisch wären Ideen
für eine Modellpflege
Trucker 7/2011
Bis auf den tief platzierten
Vorwahlknopf der Tipmatic ist
das Bedienkonzept gelungen
Dokumentenhalter
neben der Schaltkonsole
+ Dank großem Hub ausreichend Drehmoment;
vor allem im Teillastbereich
verbrauchsarm; drehfreudig
– Vibrationen bei Volllast und wenig Drehzahl;
minimale Anfahrschwäche beim Test-LKW
Angesichts der ruckenden
Kupplung wünscht sich der
Fahrer ein Pedal
... und ermöglicht
Putzen und Kratzen
ohne Kletterpartie

su pertest M A N T G x 1 8 4 4 0 e F F I c I e N T L I N e
der efficient line im urteil des nutzers
„Der effIcIent lIne hAt tAtSächlIch unSere fAhrzeuggeSAmtkoSten reDuzIert“
Oliver Huber, Geschäftsführer
der
Spedition Huber, Rosenheim:
„Wir fahren hauptsächlich
Kühlgut im
Italien-Verkehr und
haben kurz nach der
IAA drei TGX Efficient
Line sowie ein Standard-Modell
in den Fuhrpark übernommen.
Beim insgesamt dreimonatigen Vergleichstest
wurden sowohl innerdeutsche als auch Relationen
über die Alpen bis nach Süditalien
befahren. Die Dokumentation der Ergebnisse
erfolgte über ein installiertes Telematik-System.
Tatsächlich haben sich nach Auswertung
rund drei Liter Verbrauchsdifferenz zwischen
den Efficient Line und dem Standard-TGX eingestellt.
Die anfängliche Skepsis der Fahrer wegen
des auf 85 km/h eingestellten Geschwindigkeitsbegrenzers
wich schnell einer Akzeptanz.
Tatsächlich ist die Durchschnittsgeschwindigkeit
kaum langsamer. Dafür bestätigen
die Fahrer, dass sie entspannter unterwegs
sind und keine überhöhten Geschwindigkeiten
mehr fahren. Das im Efficient-Line-
Paket enthaltene Telematik-Tool nutzen wir,
um die Fahrer gezielter zu schulen – sodass
sie den Tempomat häufiger nutzen und die
Rollenergie des Fahrzeugs optimaler nutzen.
Trotz seines theoretischen Mehrverbrauchs
hat sich der serienmäßige Retarder ebenfalls
als positiv erwiesen. Die Transportgeschwindigkeit
steigt, weil Gefälle konstant schnell
befahren werden können, und der Komfort
für den Fahrer ist ebenfalls höher als nur mit
Motorbremse. Auch über die automatisierte
Tipmatic-Schaltung äußern sich die Fahrer
positiv, was Komfort und Wirtschaftlichkeit
betrifft.“
Praxiserfahrungen mit dem TGX
Gegenüber dem Vorgänger (TGA) ist der TGX
– nach Erfahrungen seiner Nutzer – viel zuverlässiger.
Streckenausfälle sind äußert selten.
Manchmal machen durchgescheuerte Kühlwasserschläuche
oder brechende Auspuffhalter
Ärger. Der „Schaden-Klassiker“ Turbolader
ist inzwischen behoben. Ältere TGX
zeigen ab und an Fehlermeldungen wegen
Geberfehlern – hervorgerufen durch Spritzwasser.
Die D20-Motoren sind standfest und
in aktueller Form gut für mindestens eine Million
Kilometer. Bei den Kraftstoffverbräuchen
liegen die MAN meist etwas besser als andere
Fabrikate. Der 440-PS-Motor wird als guter
Kompromiss aus Leistung und Verbrauch bezeichnet.
Das Kabineninterieur kommt gut an.
Dioden-Tagfahrlicht à la Audi, plus Xenonscheinwerfer
und Abbiegelicht sorgen für
bestes Sehen und Gesehenwerden
Muster-Asket
▶▶Fortsetzung▶von▶Seite▶27
sie im Zusammenspiel mit der gut abgestimmten
Kabinenfederung ein hohes Komfortniveau. Mit
dem X-Lenker an der Hinterachse, der gleichzeitig
auch Stabilisatorfunktionen übernimmt,
ist den Münchenern ein feines Stück Fahrwerkstechnik
gelungen. Auch Dank der Vierbalg-
Luftfederung sind Federarbeit und Spurführung
in jeder Beladesituation sehr gut. Erstaunlich
auch, dass die Großraumkabine trotz hohem
Schwerpunkt kaum nickt oder schaukelt.
Auch die Bremsen geben keinen Anlass zu
Kritik. Die Sicht aus der XLX-Kabine ist gut.
Große Spiegelgehäuse werden durch relativ
schmale A-Säulen wieder aufgewogen. Die Klimaanlage
arbeitet effektiv, das Gebläse ist in den
oberen Stufen aber laut. Ergonomisch bringt die
flächige Anordnung des Armaturenbretts Nachteile
in Form teils schlechter erreichbarer Schalter.
Dafür bringt’s jede Menge Platz. Themen für
eine künftige Modellpflege betreffen einen größeren
Lenkradverstellbereich, aufgeräumtere
Staufächer unter der Liege und einen besseren
Aufstieg zum oberen Bett.
Das Versprechen an die Kunden, einen
enorm wirtschaftlichen LKW zu bewegen, löst
der MAN Efficient Line ein – trotz dieser kleinen
und verzeihlichen Schwächen. Zudem ist er
der erste echte Sparlaster, der auch den Fahrern
Spaß machen dürfte!
GG
Kabinenabmessungen
Kabine Kabine und und nachteinsatz
Xenon-Licht muss nicht
sein! Die ausgeprägte
Hell-Dunkel-Grenzlinie tanzt
beim Fahren munter im Sichtfeld
und stört zumindest empfindliche
Augen. Die Armaturenbeleuchtung
fällt dagegen
angenehm aus, störende Spiegelungen
unterbleiben weitgehend.
Das neue Display fürs
Audio-/Navi-System schaltet
automatisch auf „Nightview“.
AblAgen
länge x breite (cm)
Oben auf Armaturenbrett 20 x 55
Vor dem Armaturenbrett 57 x 10
Auf dem Kühlschrank (Option) 24 x 40
Klapptisch auf Kühlschrank (Option) 40 x 25
Klappfach in Türarmlehnen; Klappfach vorne
in Armaturen; Brillenfach mit Klappdeckel
vor dem Fahrer; Fächer für Papiere (A4) mit
Sicherungsbügel beidseitig der Schaltkonsole;
12- und 24-Volt-Steckdose (kleiner Stecker)
auf der Beifahrerseite; 24-Volt-Zigarettenanzünder
beim Fahrer; ein freier DIN-Schacht;
Flaschenhalter in den Türtaschen; flexibler Dosen-/Becherhalter
oben am Armaturenbrett;
Fernbedienung (Licht, Radio, Heizung) an
beiden Betten; separate Fächer für Vorhänge
Auch im XLX gibt‘s Stehhöhe
Das dimmbare Nachtlicht ist
auch in der niedrigsten Stufe
noch recht hell. Das Innenlichtkonzept
mit Spots, Leuchten
an den Staufächern und
im Fußraum ermöglicht nachts
eine gute Orientierung in der
Kabine. Obwohl das Bett oben
kleiner ist als unten, fällt es
noch groß aus. Ein umständlicher
Gimmick ist der etwas
unglücklich angebrachte „Halter
im Halter“ fürs Mobiltelefon,
um viele Marken adaptieren
zu können. Da gäb‘s sicher
eine elegantere Lösung! Stauraum
und Ablagen offeriert
der MAN ausreichend. Die Kabine
bietet viel Lebensraum,
die Materialien wirken allerdings
kühl und steril. Der zerklüftete
Kühlschrank und die
seltsam aufgeteilten Staufächer
unterm Bett kosten Platz.
StAufächer
Inhalt in litern (l)
Über Scheibe, links, Deckel, Licht 95,2
Über Scheibe, rechts, Deckel, Licht 34,0
Über Scheibe, mittig, Deckel, Licht 109,2
Über Scheibe, mittig, offen 34,0
Über Scheibe, rechts, offen 28,0
Unterm Bett, mittig69,5
Schublade, Armaturenbrett, oben 16,5
Schublade, Armaturenbrett, unten 10,5
Kühlschrank (ausziehbar, Option) 33,0
Gepäcknetz, Rückwand, links ca 18,0
Gepäcknetz, Rückwand, rechts ca 5,4
Türtaschen, links und rechtsje 2,3
Abfall-/Flaschenbox 4,5
Außenstaufach, rechts 200,0
Außenstaufach, links 200,0
Abgedimmt blendet nichts mehr
Die Betten fallen sehr groß aus
das sagt unser service-profi
Kaum Probleme bei der Abfahrtskontrolle
mit 120.000 km Ölwechsel- bzw.
Inspektionsintervall liegt der MAN
zwar nicht auf dem Niveau von Iveco
(150.000 km). Dennoch reicht das, um in aller
Regel nur einmal pro Jahr in die Werkstatt zu
müssen. Die Ölwechselintervalle der Tipmatic
und der Hinterachse gibt MAN mit
500.000 km an (oder drei Jahre – je nachdem,
was zuerst kommt). Neben den fixen
Intervallen gibt es einen Servicerechner für
die vorbeugende Wartung. Er prüft wichtige
Verschleißgrenzen und checkt regelmäßig
alle wichtigen Füllstände. Das Fahrgestell
des TGX ist wartungsarm. Auf eine Zentralschmieranlage
kann der TGX verzichten.
Das wartungskonzept Des tgX
ist Einfach aufgEbaut
Über einen herkömmlichen Ölpeilstab verfügt
der MAN nicht mehr. Nur für den Ölwechsel
gibt es eine „Messlatte“ direkt am
Motor. Muss der Fahrer Fehlstände ausgleichen,
kann er dies über eine großzügige
Öffnung vorne unter der Wartungsklappe.
Eine visuelle Sichtkontrolle des Kühlwassers
erleichtert der durchsichtige
Behälter.
Auch in diesem Fall
lassen sich Fehlmengen
über eine große
Öffnung vorne ausgleichen.
Die Bauteile
der Kraftstoff- wie
auch der Luftdruckversorgung
haben die Jan Burgdorf
Ingenieure kompakt
und übersichtlich zusammengelegt. Alles ist
gut zu erreichen, Trocknerpatronen oder
Kraftstofffilter sind leicht zu tauschen. Die
stehend am Motor angebrachten Ölfilter
ermöglichen den Tausch der Filterelemente
ohne große Tropfmengen. Zum Ablassen des
Öls müssen keine Verkleidungen demontiert
werden. Das Lenköl muss der Fahrer noch
manuell kontrollieren. Fehlmengen kann
man bei eingeschlagener Lenkung direkt am
Behälter ergänzen. Zum Tausch des Luftfilters
muss der Mechaniker die Kabine ankippen.
Den Tausch defekter Xenon-Brenner
lässt man am besten die Werkstatt machen.
trucker 7/2011
trucker 7/2011

Su perteSt M A N T G X 1 8 . 4 4 0 E F F I C I E N T L I N E
Daten & Fakten
konkurrenz
MEssWERTE vERbRAUch • GEschWiNDiGKEiTEN • vERGlEich
Die Spiegel bleiben lange sauber. Komfortabel: elektrische Kabinenpumpe. Gut: Abbiegelicht
moTor
Wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor; Turbolader mit Ladeluftkühlung,
Common-Rail-Einspritzung; vier Ventile pro Zylinder, SCR-NO x -
Reduktionssystem, Achtloch-Düsen, Euro 5/EEV
Typ ........................................................MAN D2066
Hubraum .............................................10.518 cm 3
Bohrung x Hub ...................................120 x 155 mm
Verdichtung ........................................19,0:1
einspritzung .......................................CR (max. 1800 bar), EDC
nennleistung .....................................440 pS (324 kW) bei 1600-1900/min
max. Drehmoment ...........................2100 Nm bei 1000-1400/min
leistung Leistung, Kw (kw)
340 350
310 320
280 290
250 260
220 230
190 200
Drehmoment, (nm) Nm
1100 1300 1500 1700
1900
Drehzahl, 1/min
2100 2800
1900 2400
1700 2000
1500 1600
1200
kein Hersteller geht den weg „wenig Hubraum, hohe leistung“
konsequenter als man. Von rund 2,5 liter weniger merkt der Fahrer
kaum etwas. Vor allem zwischen 1100 und 1300 Touren fühlt sich der
D20 stark an. gute Fahrbarkeit, vor allem aber hervorragende kraftstoffökonomie
geben den münchenern recht bei ihrer Philosophie.
kraFTÜBerTragung
kupplung
automatisierte, hydropneumatisch betätigte MFZ 430 ZF-Sachs Einscheiben-Trockenkupplung,
430 mm Durchmesser
getriebe
Tipmatic, synchronisiertes, elektropneumatisch geschaltetes Dreigang-
Grundgetriebe (ZF AS 2130 DD), Range- und Splitgruppe, 12 Vorwärtsgänge,
2 Rückwärtsgänge, ZF-Intarder (Option, nicht im Test-LKW verbaut)
spreizung
Fahrgänge: 15,86 / 12,33 / 9,56 / 7,43 / 5,87 / 4,56 / 3,47 / 2,70 / 2,09 /
1,63 / 1,29 / 1,00
rückwärtsgänge: 14,86 / 11,41
Hinterachse i=2,85
FaHrwerk
Vorn: starre Faustachse MAN VOK-07, Einblatt-parabelfeder ohne Stabi
Hinten: einfach untersetzte Hypoidachse, MAN HY-1350, Vierbalg-
Luftfederung, Teleskopstoßdämpfer, X-Lenker mit Stabilisatorfunktion,
über Schaltmuffe zuschaltbare Differenzial sperre (Option)
reifen: im Test: 315/70 R 22.5 Michelin Energy Savergreen;
Serie: 315/70 R 22.5
Felgen: im Test: 9.00 x 22.5 Alu, Serie: 9.00 x 22.5 Stahl
Bremsanlage
Vorn Zweikreis-Druckluftbremsanlage mit Scheibenbremse, EBS
Hinten Scheibenbremse, EBS
ABS, ASR, Lufttrockner, Laststeuerung über EBS-Elektronik, Feststellbremse
durch Federspeicher auf die Hinterräder wirkend
motorbremse .....................................Exhaust Valve Brake, electronically
controlled (EVBec); max 270 kW bei 2400/min
retarder ............................................ZF-Intarder (600 kW)
lenkung
Typ ........................................................ZF Kugelmutter-Hydrolenkung
Übersetzung .......................................15,2 - 17,9:1
lenkraddurchmesser........................460 mm
elekTrik
Batterien .............................................2 x 12V 175 Ah
lichtmaschine ....................................Drehstrom 28V/120A
anlasser ...............................................5,5 kW
Beleuchtung .......................................Xenon (Option; Fernlicht: H7)
masse + gewicHTe
radstand .............................................3600 mm
l x B x H ................................................5875 x 2500 x 3530 mm (o. Spoiler)
leergewicht........................................7060 kg (fahrfertig, o. Ersatzrad;
..............................................................7180 kg nach TRUCKER-Standard)
FÜllmengen
motoröl ................................................42,0 l (inkl. Filter)
Tank ......................................................400 l Diesel; 75 l Adblue
kühlflüssigkeit ...................................43,0 l (ohne Retarder)
Hinterachsöl .......................................14,5 l
getriebeöl ...........................................12,0 l
Preise
(LISTE pLUS MWST.)
Grundpreis des Baumusters (TGX Efficient Line) ......................121.015,-
preis Testwagen ..................................................................... 149.625,-
extras
Hochdach / Notbrems-Assistent / Nebenabtrieb ..............0 / — / ab 500,-
Alufelgen (7 St.) geschmiedet / gegossen ........................................0 / —
Schaltautomatik / Retarder /Zusatzmotorbremse............ 0 / 6.250,- / 0
Lane Guard System / ACC / Airbag .............................. 2.270,- / 3.375,- / —
ESp / Abbiegelicht / Abbiege-Assistent ...............................0 / 420,- / —
Euro 5 /EEV / Beifahrer-Ruhesitz (drehbar) .................. 0 / 2.500,- / 980,-
Klimaanlage (manuell/Klimatronic) ..................................................— / 0
elektr. Fensterheber rechts + links /Bordcomputer .........................0 / 0
Aerodynamikpaket (Dachspoiler, Bugspoiler, Flaps, Rahmenverkl.) .......0
Fahrerairbag / Beifahrerairbag / Diff.-Sperre .............................— / — / 0
Fahrer-Klimasitz /Beifahrersitz Komfort (beheizt) ................. 1070,- / 670,-
Lederausstattung (Sitze, Lenkrad, Verkleidungen) ............................1.895,-
Kühlschrank / Sonnenrollos innen ......................................... 1.130,- / 110,-
CD-Radio m. Bluetooth-Freispr./Tel.-/Funkvorbereitung .. 1125,- / 0/ 0
Rückspiegel beh. + elektr. verstellbar / Sonnenblende außen ........0 / —
Standklimaanlage/Standheizung (inkl Motor) .....................2.220 / 1.810,-
Standhzg. (Kabine) / Xenonlicht / Luftfed. Kabine .....1.275,- / 1.275,- / 0
Differenzialsperre / Hill-Holder-Bremse ...........................................0 / 0
ADR-Ausstattung / Tempomat + Bremsomat ...........................2.510,- / 0
Spurwechselassistent / dyn. Fahrwerksregelung .............................— / 0
Vollluftfederung / 4-Balg-Luftfederung HA .....................................— / 0
el. Dachluke / Flottenmanagement-System..........................325,- / 1.475,-
0 = serienmäßig — = nicht erhältlich
man TgX 18.440
sTanDarD-ausF.
Motor ................................... 59
Getriebe ............................... 36
Fahrverhalten ...................... 46
Fahrerhaus ........................... 96
Wirtschaftlichkeit ................ 94
Punkte 331
urteil
sehr gut
renaulT Premium
460 oPTiFuel
Motor ................................... 59
Getriebe ............................... 36
Fahrverhalten ...................... 45
Fahrerhaus ........................... 90
Wirtschaftlichkeit ................ 94
Punkte 324
urteil
gut
SpaSSFaktor
Audi lässt grüßen
Bei Design und Interieur
haben die Münchener
erkennbar in
Ingolstadt abgekupfert.
Macht aber nix!
In Kombination mit
einem gelungenen
Fahrwerk, einer direkten
Lenkung sowie
dem angenehmen Geräusch
kommt beim
MAN gute Laune auf.
trucker Fazit
merceDes
acTros 1841 l
Motor ................................... 62
Getriebe ............................... 37
Fahrverhalten ...................... 45
Fahrerhaus ........................... 94
Wirtschaftlichkeit ................ 95
Punkte 333
urteil
sehr gut
scania
g 420 HigHline
Motor ................................... 61
Getriebe ............................... 36
Fahrverhalten ...................... 44
Fahrerhaus ........................... 92
Wirtschaftlichkeit ................ 94
Punkte 327
urteil
gut
man eFFicienT line
Design ................★★★★★
Temperament ....★★★★★
Handling ............★★★★★
Wellness ............★★★★★
Image ................★★★★★
gesamt ★★★★★
★★★★★ = traumhaft ★★★★ = macht an ★★★ = akzeptabel ★★ = könnte besser sein ★ = langweilig
Idealer Kompromiss
Der Efficient Line ist
konsequent auf niedrigen
Verbrauch ausgelegt.
Dass dabei
der Fahrer nicht zu
kurz kommen muss,
zeigen die XLX-Kabine,
ein ausreichend
Gerhard Grünig kräftiger 440-PS-Motor
sowie eine akzeptabel schnelle und komfortable
automatisierte Schaltung. Nur die
„weiche“ Kupplung mit ihrem „Kaugummi-
Anfahrverhalten“ wird immer schlimmer. Da
muss was Besseres her – ohne Verzögerung.
Warum wir mit Referenz-LKW fahren
Jeder Test wird von unserem 40-Tonnen-Referenz-Zug
begleitet, einem Actros 1848 MP3
mit Kögel-Curtain sider-Trailer. Mit diesem Zug
haben wir unter guten Bedingungen Verbrauchswerte
erfahren. Verändern sich diese
Werte beim Test, wissen wir, dass der jeweilige
Test-Truck andere Bedingungen hatte. Über
das Verhältnis der Verbesserung/Verschlechterung
können wir die Werte der Test-LKW auf
eine einheitliche Basis beziehen. Der Vorteil:
unsere Testwerte sind miteinander vergleichbar.
Wir halten es für unseriös, Werte zu vergleichen,
die ohne Referenz, an verschiedenen
Tagen, unter wechselnden Bedingungen erfahren
wurden. Der Test mit Referenz-LKW, den
es in der Fachpresse nur bei uns gibt, wird auch
von der Indus trie praktiziert, weil er am
genaues ten ist! Adblue-Verbräuche sind anteilig
ins Gesamtergebnis eingerechnet!
motor
WERTUNG
Anfahrverhalten ...........................7
leistungsverlauf ...........................8
nutzb. Drehzahlber. ......................9
Motorbremsleistung ....................8
AGB/Tempomat ............................9
elektr. integration .........................9
lärmemission ...............................9
erreichte Punkte: ...............59
(maximale Punktzahl ........70)
+ trotz wenig Hubraum gute
leistung; drehfreudig; angenehmes
laufgeräusch
– Kupplung mit Anfahrschwäche;
Motor vibriert
Getriebe
Bedienung ....................................9
Automatisierung ..........................9
Abstufung .....................................9
Gesamtübersetzung .....................9
erreichte Punkte: ...............36
(maximale Punktzahl ........40)
+ Schaltgeschwindigkeit vergleichbar
mit manueller Schaltung;
angepasste Schaltstrategie;
Gangabstufung passt
gut zur leistungscharakteristik
des Motors; fährt auch auf der
landstraße im 12. Gang
– könnte auch in der großen
Gruppe öfter Gänge überspringen;
Drehschalter für
Gangwahl zu tief platziert
fAhrVerhAlteN
lenkung ......................................10
Bremsleistung ...............................9
Bremsdosierbarkeit ......................9
Kurvenhandling ............................9
federung .......................................9
erreichte Punkte: ...............46
(maximale Punktzahl .......50)
+ direkte lenkung; gelungene
federungsabstimmung; Scheibenbremse
spricht schnell an,
lässt sich gut dosieren und hat
gute Verzögerungsleistung
– keine Kritikpunkte
fAhrerhAus
fahrerplatz ...................................9
lenkradverstellbereich................8
instrumente/Armaturen .............9
Bedienung/Ergonomie ................9
lüftung/Heizung .........................9
Ablagen/Staufächer ....................8
Sicht/Spiegel ................................9
Platz/Wohnkomfort ....................9
Schlafplatz ....................................9
Serien-Ausstattung .....................8
federung .......................................9
erreichte Punkte: ................96
(maximale Punktzahl .....110)
+ großzügige Platzverhältnisse;
gute Materialauswahl
– gerades Armaturenbrettdesign
schafft Platz, führt aber zu
einer schlechteren Ergonomie
fAhrerwertuNG GesAmt (max. 270) 237
wirtschAftlichkeitsiNdeX 101
Durchschnittsgeschwindigkeit
(2 x Verbrauch) + 0,25 x Leergewicht (kg/100)
Punkte 338
urteil
exzellent
fAhrleistuNGeN im VerGleich
Beste Referenz: Actros 1848 und MAN TGX 18.440
VerbrAuch im VerGleich
vERbRAUch & GEschWiNDiGKEiTEN
Durchschnittsverbrauch in l/km
Gesamtstrecke (399,4 km)
Geschwindigkeit 76,45 km/h
Verbrauch 28,74 l/100 km
beschleunigung in sec 0-60 0-70 0-80 0-85
mAN tGX 18.440 30,5 40,1 52,5 58,5
36,0
P
Bester lKW im Test * 1 20,9 27,0 33,0 36,0
elastizität in sec 60-70 60-80 60-85
35,0
mAN tGX 18.440 11,1 23,3 29,8
9
N
M
Bester lKW im Test * 1 5,1 11,1 15,0
34,0
1
2
* 1 : Scania New R 730 3
33,0
L
7
GeräuschmessuNGeN im VerGleich
messung in motor an 85 km/h 85 km/h motor aus 32,0
db(A)
leerlauf Dachluke zu Dachluke offen fahrer/Bett
K
JO
8
mAN 18.440 62 63 66 60/58
31,0
5
Bester im Test * 2 50 63 68 56/57
4
bergfahrt Vollgas motorbremsbetrieb
30,0
mAN 18.440 66 67 68
29,0
Bester im Test * 2 65 62 60
75,0 76,0 6 77,0 78,0 79,0
* 2 : Scania New R 480
Durchschnittsgeschwindigkeit in km/h
NÜRNBERG
INGOLSTADT
LANGENBRUCK
Gute Mischung:
ausgewogene
TRUCKER-Test-
NEUMARKT IN DER runde. Extra:
OBERPFALZ teilbeladene
Etappe
in Schwarz
REGENSBURG
AUTOBAHNKREUZ
HOLLEDAU
MÜNCHEN
1 DAf Xf105.460 EEV (BDf-Zug; ohne Referenz getestet)
2 DAf Xf105.510 E5 3 iveco Stralis 440 S 56 E5
4 MAN TGX 18.400 XlX EEV 5 MAN TGX 18.440 XlX EEV
6 MAN TGX 18.440 XlX EEV Efficient line
7 MAN TGX 18.480 XXl EEV 8 Mercedes Actros 1841 EEV
9 Mercedes Actros 1855 E5 J Renault Premium 460 EEV
K Scania G 420 E5 L Scania R 480 E5
M Scania R 620 E5 N Scania R 730 EEV
O Volvo fH 500 EEV P Volvo fH16-700 E5
etAPPeN
1. etAPPe 2. etAPPe
landstraße Medium..........38,7 km
B13 fahrenzhausen - langenbruck
l/100km: ..................................35,0
km/h: .......................................57,9
Autobahn Medium+ ........81,7 km
A3 Regensburg - A6 Altdorf
l/100km: ..................................29,5
km/h: .......................................84,9
Schwere landstraße..........42,4 km
B300 langenbruck - B13 fahrenzhausen
l/100km: ..................................34,7
km/h: .......................................58,8
Autobahn Medium- ..........76,6 km
A9 langenbruck - A93 Regensburg
l/100km: ...................................30,1
km/h: ........................................84,0
3. etAPPe 4. etAPPe
leichte Autobahn ............103,7 km
A6 Altdorf - A9 langenbruck
l/100km: ..................................25,3
km/h: .......................................86,7
5. etAPPe teilbelAduNG (8t)
B13 lohh.- A9 Allersh. - A9 Pfaffenh.
A9 Neufahrn - A92 lohhof 56,3 km
l/100km: ..................................20,4
km/h: .......................................76,5
GesAmtfAhrstrecke
399,4 km
28,7 l/100 km 76,5 km/h
berGwertuNGeN
steigung / länge zeit Gang bei 1/min v min /v start v max /v start
1 max. 6 %, 1,5 km 1,23 min 11 bei 1380/min 70 km/h 85 km/h
2 Anstieg Holledau A9 1,62 min 11 bei 1300/min 67 km/h 85 km/h
3 max. 8 %, 0,8 km 1,03 min 9 bei 1400/min 10 km/h 44 km/h
4 Kindinger Berg A9 3,60 min 11 bei 1300/min 68 km/h 84 km/h
*= Bergwertung, die mit festgelegter Startgeschwindigkeit gefahren werden.
1. ET
3. ET
5. ET
trucker 7/2011
Trucker 7/2011

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Änderungen, bedingt durch den technischen Fortschritt, vorbehalten.
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